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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Friedensnobelpreis für Bankgründer

 19 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 13.10.06 (21:01) :

Jeder hat den Spruch "Was ist schlimmer als eine Bank auszurauben? Eine Bank zu gründen!" schon gehört. Wie vieles andere ist das jetzt als dummer Spruch enttarnt, denn zumindest eine Bank ist nicht wie andere. Die Bank von Mohammed Junus und er selbst haben gemeinsam den Friedensnobelpreis 2006 errungen. Die Idee hinter dieser Bank ist es, den ärmsten der Armen über die Gewährung von Mikrokrediten den Aufbau einer Existenz zu ermöglichen. Sicherheiten für den Mikrokredit werden nicht verlangt. Vor allem Frauen in Entwicklungsländern profitieren von diesem Konzept. Sie erhalten die notwendige Unabhängigkeit, um sich einer sinnvollen Tätigkeit zu widmen.

Diese Idee, die sich inzwischen vielerorts bereits als sehr erfolgreich erwiesen hat, hat den Friedensnobelpreis verdient, weil zwischen der Lebenssituation der Menschen und Frieden ein direkter Zusammenhang besteht. In Frieden werden wir auf dieser Erde nur leben können, wenn ein Mindestmaß an Wohlstand und Gerechtigkeit überall vorhanden ist.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/Junus_Nobelpreis


 darklady antwortete am 13.10.06 (22:47):

Hallo Karl,
ich war sehr überrascht über den neuen Nobelpreisträger.
Habe mich aber sehr gefreut, denn ich denke das sind Zeichen in die richtige Richtung.Jedem dieser Menschen gönne ich sein Leben selbstbestimmt in die Hand nehmen zu können.Habe schon sehr oft von diesen Kleinkrediten gehört.
Man darf nicht vergessen, wenn eine Mutter mit ihrem eigenen Geschäft ihre Kinder ernähren kann,müssen diese nicht verkauft oder zur Arbeit geschickt werden, sondern können stattdessen in die Schule.Das heißt, die Folge einer solchen Kreditvergabe bedeutet, dass eingefahrene Strukturen und Misstände verändert oder aufgelöst werden.
Man kann diesen Gedanken fast endlos weiterspinnen.
Ich kann nur hoffen dass mehr Menschen diese Chance erkennen und weiter vorantreiben.
Bin auch der Meinung, dass es auch unserem Land und der Wirtschaft besser ginge, wenn nicht alle Macht bei den Banken läge.


 wanda antwortete am 14.10.06 (07:54):

dem kann ich mich nur anschließen....


 claudiawien antwortete am 14.10.06 (07:55):

"Was ist schon das Ausrauben einer Bank gegen das Gründen einer Bank?" ist kein "dummer Spruch", sondern ein Brecht-Zitat.


 Karl antwortete am 14.10.06 (08:06):

@ claudiawien,


in seiner Allgemeinheit eben doch ein dummer Spruch, auch wenn er von Brecht ist.


 klaus antwortete am 14.10.06 (09:06):

Die bisher beste Idee des Nobelpreiskommitees seit Vergabe des Friedensnobelpreises. War auch -nach einigen Fehlgriffen - dringend notwendig.


 claudiawien antwortete am 14.10.06 (09:53):

Karl, ich finde nicht, dass es ein dummer Spruch ist. Er scheint mir heute, da Banken hohe Gewinne machen und gleichzeitig ihre Mitarbeiter entlassen, treffender denn je.

Aber wer wäre ich, ausgerechnet hier eine Kapitalismus-Debatte führen zu wagen ...

P.S.: Schön wäre gewesen, wenn du geschrieben hättest, dass der "Spruch" deiner Meinung nach dumm ist.


 Gudrun_D antwortete am 14.10.06 (10:16):

claudiawien

das ist doch Wortklauberei!

Hier ist doch etwas ganz anderes viel wichtiger,als Rechthaben zu wollen!

Niemand hier hat bisher eine Kapitalismus-Debatte geführt.

Karl hat nur angegeben,dass da ein Banker ist,der nicht in die eigene Tasche wirtschaftet,sondern das ihm anvertraute Geld sinnvoll umzusetzen versteht!

Den Brecht-Ausspruch kann man sowieso nur doppelsinnig deuten!


 hema antwortete am 14.10.06 (10:36):

Ich finde die Idee von Mohammed Junus als besten Weg den Armen in der der Welt eine Zukunft zu geben.

Gratuliere sehr herzlich!


 claudiawien antwortete am 14.10.06 (10:45):

Liebe Gudrun, ich habe gut verstanden, dass der Friedensnobelpreis für eine wunderbare Sache vergeben wurde.

Wenn du mir, die ich begonnen habe, meine Meinug zum Brecht-Zitat zu erläutern, Rechthaberei unterstellst, werde ich in Zukunft nur mehr Bildchen mit Blumen hier posten. Die sind für dich leichter zu verstehen. ;-)


 sammy07 antwortete am 14.10.06 (11:55):

Hallo Karl;
ich bitte dich inständig doch deine Aussage zu korrigieren..in:"meiner Meinung nach ist der Spruch dumm" ...:-))
..damit die Androhung von claudiawien nicht greift .....und hier viele viele Blumen-Bildchen auftauchen...:-)))


 Medea. antwortete am 14.10.06 (12:25):

Hallo Sammy, Deine Art von Schlitzohrigkeit mag ich .... ;-),

"Selber Wege aus der Armut finden", das ist es ebenfalls, was das Nobelpreiskomitee lobend hervorhob - "auch die Ärmsten der Armen könnten zu ihrer eigenen Entwicklung beitragen", Mohammed Junus hat gezeigt mit seiner Bankidee, daß das möglich ist.

Auch aus Afrika habe ich ähnliches gehört und gelesen -
Frauen zahlen diese Kleinstkreditraten pünktlich zurück und haben sich somit als viel zuverlässiger als ihre Ehemänner erwiesen. Daher werden diese Kredite auch überwiegend an Frauen vergeben.


 NIL antwortete am 14.10.06 (12:43):

Der Bank dieses Nobelpreisträgers sollte man seine nächste Spende zukommen lassen, aber wie?
Denn unicef käme auch mal ohne mein Schärflein aus.


 claudiawien antwortete am 14.10.06 (14:02):

Dein Beitrag ist auch eine Art Blumenbildchen, sammy. :-)


 Gudrun_D antwortete am 14.10.06 (14:55):

oh,oh,claudieawien

tut mir entsetzlich leid,dass ich deinen geistigen Höhenflügen so gar nicht folgen kann;-)))))))


 pilli antwortete am 14.10.06 (16:33):

macht doch nix Gudrun;

"wir" überlesen einfach dezent, datt du schon probs hast, den nick von "claudiawien" zu schreiben und jetzt mit: "hahaha" zu tönen; nö...sowatt denke ich schon garnet an. *zwinker*

...

"Klaut meine Idee"

die nicht alltägliche aufforderung von Mohammed Yunus; zu lesen im u.a. link der ARD mit informativen meldungen, hier
zitiert:

...

"Von Christoph Heinzle, ARD-Hörfunkstudio Neu-Delhi

Musamat Anwara ist das Kommunikationszentrum von Chamurkhan, einem Dorf nördlich von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka. Wer hier telefonieren will, benutzt ihr Handy. 1997 hat sie es gekauft - mit Hilfe eines Darlehens der Grameen-Bank, zu deutsch: Dorf-Bank.

"Die Idee kam von der Grameen Bank. Und jetzt mache ich ein gutes Geschäft", erzählt Musamat. "Etwas mehr als die Hälfte von dem, was ich mit den Telefongesprächen verdiene, geht zurück an die Bank, um den Kredit abzubezahlen. Der Rest ist mein Gewinn."

Internet-Tipp: https://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4580200_REF1,00.html


 schorsch antwortete am 15.10.06 (11:23):

Das System der billigen Kleinkredite war in Entwicklungsländern schon vor Mohammed Junus` Zeiten in geringerem Masse gang und gäbe. Er hat es aber perfektioniert.

Zum Thema Bankräuber: Hin und wieder soll es vorkommen, dass sowohl hinter wie vor dem Schalter sich Räuber befinden (;-)


 Tabaiba antwortete am 15.10.06 (18:28):

Ich finde das Engagement von Mohammed Junus gut, so haben auch die Ärmsten der Armen die Gelegenheit einen Weg aus ihrer Armut zu finden und selber etwas ihren Fähigkeiten entsprechendes auf die Beine zu stellen und so ihre Familien zu ernähren. Er hat den Fiedensnobelpreis verdientermaßen bekommen.

Wie Medea schon vorher anführte, gibt es solche Projekte auch in Arika, habe selber einen Fernsehbericht darüber gesehen und es macht Sinn, wenn die Frauen aus eigener Kraft und der Hilfe eines Kleinkredites aus ihrem Elend herauskommen können anstatt auf "Milde Gaben" zu hoffen.


 Miriam antwortete am 15.10.06 (18:55):

Nicht nur, dass die Vergabe des Friedenspreises 2006 m.E. die beste Entscheidung ist die je für diesen Preis getroffen wurde. Es ist auch ein Hinweis in die Richtung der Weltbank, die trotz einer ihrer fünf Organisationen die sich Internationale Entwicklungsorganisation nennt, noch nie etwas getan hat was den Namen rechtfertigen könnte.

Vielleicht wird die Idee von Mohammed Junus sich noch mehr verbreiten als sie es bis jetzt schon tat.

Ich möchte hier aus einem Interview zitieren, das Jean Ziegler* den Journalisten Gert Scobel in April gab. Darin heisst es unter anderem:

"Freien Markt muss es natürlich geben, Banken braucht es, denn das sind wirtschaftliche Instrumente, aber die müssen einer demokratisch formulierten Normativität unterworfen werden, den Menschenrechtsgedanken, dem Solidaritätsgedanken, dem Gedanken der sozialen Gerechtigkeit innerhalb der Länder und zwischen den Völkern.
Das fehlt heute, es herrscht der Djungelkapitalismus, der Raubtierkapitalismus, die reine Willkür der Kosmokraten, der Konzernherren. Hier braucht es einen Aufstand des Gewissens."

*Jean Ziegler (*19. April 1934 als Hans Ziegler in Thun, Schweiz) ist ein Schweizer Soziologe, Politiker und Sachbuchautor.

Er ist unter anderem auch UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung.



 schorsch antwortete am 16.10.06 (09:34):

Ganz still läuft in Afrika von der dortigen Bevölkerung ein anderes Projekt: Zurückdämmung der Wüste. Hitze- und Dürre-resistente Pflanzen und Bäume werden zu Hunderttausenden in den Sand gesetzt. Bereits sind in diesen Gebieten angenehmere klimatische Verhältnisse zu beobachten.

Hier sollte die westliche Hilfe gezielt einsetzen und fördern. Denn nur wenn die Bevölkerung aus ihrer Lethargie aufgeweckt werden kann, lassen sich Erfolge in der Entwicklungshilfe nachweisen.