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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Deutschland verdient an seinen Ausländern

 11 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 26.09.06 (09:13) :

Wie oft hören wir genau das Gegenteil an den Stammtischen oder auch hier im ST, wenn der Sozialneid auf "die Ausländer, die doch nur schmarozen" würden, die Zunge oder die Feder führt.

Die Faktenlage ist anders und es ist gut so, dass dies auch einmal gesagt wird. "Menschen ohne deutschen Pass zahlen jährlich 1840 Euro mehr an den Staat als sie von ihm bekommen" - im Durchschnitt. Auf lange Sicht bringen die Migranten dem Staat laut Studie des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) Milliardenbeträge.

Einen noch höheren Gewinn wird der Staat (und dabei wir alle) einstreichen, wenn die Integration und die Einbürgerung gelingt.

Datenquelle: Badische Zeitung, 26. September 2006, Seite 15

[Fragt sich, ob die Schweiz mit ihrem "Stammtischgesetz" gut beraten war.]


 schorsch antwortete am 26.09.06 (10:32):

Das fragst du wohl mit Recht, lieber Karl.....

Aber im Moment gibts in der Schweiz sooo viele "Sieger", dass ich das Thema nicht mehr anzusprechen wage!

Nebensatz: Die "Bauchgefühl-Politiker" haben es verstanden, all die Stammtisch- und Kafeekränzchen-Schweizer (und hauptsächlich auch -innen) so zu manipulieren, dass sie nur noch genau bis zu ihrer Nasenspitze gucken konnten....


 heinzdieter antwortete am 26.09.06 (17:07):

Welcher Betrag für Eingliederung steht dem Betrag von Euro 1840.- gegenüber ?


 Karl antwortete am 26.09.06 (18:35):

@ heinzdieter:


"Menschen ohne deutschen Pass zahlen jährlich 1840 Euro m e h r an den Staat als sie von ihm bekommen".

Auf Deutsch:

Staat zahlt weniger an die Ausländern, als die Ausländer an den Staat. Die Differenz, die der Staat netto an einem Ausländer verdient, ist 1840.- Euro.


 radefeld antwortete am 28.09.06 (06:50):

Und die Infrastruktur, die schließlich auch aus Steuermitteln geschaffen und unterhalten wird, für die sind wohl die "Stammdeutschen" allein zuständig? Gerade die ausländischen Mitbürger nutzen die schöne und bequeme Infrastruktur, kommen oft gerade deswegen zu uns.
Schließlich wissen wir ja, solche "Institute" bestätigen immer das, was der Auftrag- und Geldgeber wünscht. Natürlich schön "wissenschaftlich" verpackt, damit es für den Normalbürger leicher zu schlucken ist.


 schorsch antwortete am 28.09.06 (12:54):

In der Schweiz war ja bekanntlich Abstimmung über zwei Ausländervorlagen. Auch hier wurde ein "Rentabilitäts-Gutachten" in Auftrag gegeben. Allerdings von den Beführwortern der "Raus-mit-den-Ausländern-Partei". Das Resultat war ganz anders als bei euch Deutschen: Der Staat bezahle massiv drauf.....


 radefeld antwortete am 30.09.06 (07:04):

q.e.d.
Quod erat demonstrantum, was zu beweisen war, mussten wir früher unter jede mathematische Beweisführung schreiben. Es ist wohl wirklich so, dass man bei der richtigen Auswahl des Institutes zu JEDER Ansicht/Meinung seine "wissenschaftliche" Bestätigung kaufen kann.


 Karl antwortete am 30.09.06 (08:43):

Lieber radefeld,


bevor du aber ein recherchiertes Gutachten kritisierst solltest zu abklären:

1. Was kritisierst du an dem Gutachten? Welche Prämisse, welche Schlussfolgerungen zweifelst du an?

2. Bitte lege klar, auf welcher Datenbasis deine eigenen Prämisse und Schlussfolgerungen aufbauen. Sind sie denjenigen der Gutachtenverfasser überlegen?


 Karl antwortete am 30.09.06 (08:46):

Hier als Nachtrag die Webadresse des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit, welches das Gutachten verfasst hat.

"Aufgaben und Ziele

Das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) analysiert Probleme und Organisation der Arbeit in einer sich rasch verändernden ökonomischen Umwelt. Innerhalb von sieben Forschungsschwerpunkten, die alle wesentlichen Aspekte der Arbeitsökonomie abdecken, betreibt das IZA sowohl international wettbewerbsfähige Grundlagenforschung als auch Politikberatung.


Zentrale Aufgaben
Originäre und international wettbewerbsfähige Forschungstätigkeit auf allen Gebieten der Arbeitsökonomie
Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in praktikable wirtschaftspolitische Konzepte
Vermittlung von Forschungsergebnissen und Konzepten an die interessierte Öffentlichkeit

Art und Inhalt der Forschungstätigkeit
Innovative empirische Grundlagenforschung durch die ökonometrische Auswertung großer Individualdatensätze
Konzentration auf mikroökonomische Forschung mit auch betrieblicher Orientierung
Ausrichtung auf international vergleichende Forschung in enger Kooperation mit ausländischen wissenschaftlichen Instituten und Einrichtungen
Aufarbeitung, Dokumentation und Bewertung neuer Konzeptionen der Arbeitsmarktpolitik und betrieblicher Beschäftigungsinitiativen (Begleitforschung und Evaluation)
Ein Stab an festen Mitarbeitern in Forschung, Dokumentation und Information wird durch externe Wissenschaftler im Rahmen internationaler Verbundforschung sowie durch Doktorandenprogramme ergänzt. Internationale und nationale Research Fellows sind temporär für das IZA tätig. Zur Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn bestehen besondere Kooperationen in Forschung und Lehre."

Internet-Tipp: https://www.iza.org/


 radefeld antwortete am 30.09.06 (13:14):

Ich kritisiere an dem Gutachten, dass sie, wie ich bereits ausführte, offenbar nicht alle von Steuereinnahmen abzudeckenden staatlichen Kostenfaktoren berücksichtigen.
Außer der aus Steuermitteln zu haltenden Infrastruktur sollten z.B.auch solche Kostenfaktoren wie erhöhter Polizei-und Sicherheitsaufwand überhaupt, Sprachschulungs- und andere Eingliederungskosten berücksichtigt weren. Wieso kommt eine schweizer Institut zu ganz anderen Ergebnissen? Sind dort die Verhältnisse so anders?
Natürlich ist mir klar, dass die Institute um ihr Fortbestehen kämpfen (müssen). Und womit kann man das besser als mit auftraggeberkonformen Ergebnissen? Ein gewisser Drang zu Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse und Methoden sollte uns Normalbürgern schon gestattet sein. Nicht das Verstecken hinter "wissenschaftlicher Ausdrucksweise" noch hinter hochtrabenden Forschungstiteln sollte uns davon abhalten, auf VERSTÄNDLICHE Art erfahren zu wollen, wie mit den Forschungsmitteln, die schließlich am wenigsten von den Forschern selbst aufgebracht werden, umgegangen wird.


 Karl antwortete am 30.09.06 (14:09):

Hallo radefels,

wenn du das Gutachten gelesen hast, kannst du doch sicher auch belegen, welche Ausgaben berücksichtigt wurden und welche nicht?


 mart antwortete am 30.09.06 (14:48):

Es, das Gutachten, wird erst veröffentlicht werden, ob vollständig oder nur teilweise ist für mich noch offen - das bisher Veröffentlichte ist nur eine Kurzzusammenfassung von CAPITAl, das diese Studie in Auftrag gegeben hat.