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THEMA:   Wohin führt der Aufstieg der NPD in Ostdeutschland?

 29 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 19.09.06 (15:18) :

Es ist traurige Realität, dass die NPD nun in Sachsen und in Mecklenburg-Vorpommern im Landtag sitzt. Wie ist zu erklären, dass eine Partei, die die Nähe zur braunen Vergangenheit Deutschlands nicht einmal leugnet, so viele Wähler findet? Gewiss, auch in anderen europäischen Staaten gibt es einen braunen Kaffeesatz, aber sollte nicht in Deutschland das Erinnerungsvermögen an die entsetzliche Nazizeit nicht besonders ausgeprägt sein? Es ist mir völlig unverständlich, wie denkende Menschen eine solche Partei wählen können.

Wo hat wer wann versagt? Was kann getan werden, um diese Entwicklung zu stoppen?


 tingi370 antwortete am 19.09.06 (15:51):

möchte nur probieren,ob ich endlich gelesen werde


 Tobias antwortete am 19.09.06 (17:23):

Vielen Rechts – Wählern ist doch eine funktionierende Demokratie total egal . Erst ganz links und jetzt ganz rechts, sie legen es auf einem Tabubruch an die Urne an, um es „denen da droben „ mal zu richtig zu zeigen. Gerade auf dem Flachenland und da oben gibt es ja viel davon, scheren sich die großen Parteien viel zu wenig um die Wähler, wundern sich aber wenn , wie im Dorf Postlow , die NPD 38 % der Wahlstimmen erhalten hat. Vielleicht haben CDU / SPD / FDP und Grüne bereits Angst in diesen kleinen aber sehr braunen Hochburgen überhaupt Wahlkampf zu machen.

In den Köpfen vieler Bürger in den neuen Ländern ist immer noch nicht angekommen, dass der Einzelne selbst für sich verantwortlich ist und er diese Verantwortung nicht auf den Staat abschieben kann.


 rolf antwortete am 19.09.06 (17:24):

Die meisten der Wähler kennen die Nazizeit nur vom Hörensagen, wenn überhaupt.
Die "Demokratischen" Parteien setzen sich auch nicht mit den Rechten auseinander, sondern ignorieren sie, bzw. versuchen sie zu verbieten. Wenn das mißlingt, wird doch scheinbar höchstrichterlich festgestellt: Das sind garkein Bösen.


 Mulde antwortete am 19.09.06 (18:28):

Die NPD und DVU haben doch in manchen Landstrichen Deutschlands Narrenfreiheit!
Da erlässt ein Bürgermeister ein Demo-Verbot und die Herren
Der rechten Szene kommen mit einem Staraufgebot von Anwälten und beschweren sich!
Was passiert dann ?
Der zuständige Richter schaltet sein Wissen und Gewissen aus und seine nicht
vorhandenen geschichtlichen Kenntnisse ein.
Oftmals kennt dieser Richter das frühere altersbeding nur vom Hörensagen.
Er berücksichtigt nun die prominenz der Anwälte und rügt den Bürgermeister/Landrat wegen eventueller Gesetzesverletzung im Amt und ordnet die die Genehmigung
der Rechten Demo an.
Zugleich wird nun bei übergeordneten Polizeibehörde
die Bereitschaftsglocke geläutet um die Demonstranten zu schützen nur genau welche Demonstranden beschützt werden sollen,das weis der Einsatzleiter nicht so genau?
Das ganze wird als höhere Demokratie (mein Wort) eingestuft
wenn der unbedarfte Richter den Bürgermeister im gewissen
Sinne abstrafen darf!
Auf den Zulauf in den entlegenden Dörfern haben sich die Rechten doch leicht holen können - Kleinvieh macht auch Mist!
Die grossen der Wahlkämpfer aller etablierten Parteien ist
Der weg in die Meck-Pomm Taiga zu mühselig- diese bekommen
doch kaum Unterstützung durch grossen Parteien!
Da wollen die Dörfler die großen doch eigentlich nur abstrafen- was das aber folgen haben kann/ wird selten bedacht
Leider!
Wenn in so einen 100 Selendorf es ist sicher schon überaltert- dort 38 leute rechts wählen dann sind das eben
journalistisch gesehen Katastrophale 38%
auch diese Gemeinden sind für die NPD nun bei ihrem Wahlsieg auch nur noch die Wähler von "Damals"


 NIL antwortete am 19.09.06 (19:46):

Versagen gibt es sicher viele, einige sind angeklungen.
Junge Menschen wissen womöglich nicht, dass Nazis zwar seinerzeit erfolgreich waren im Schaffen von Arbeitsplätzen, deren Ziel aber nur Kriege und Ausrottungen waren.
Einen vielleicht kleinen Anteil am Erfolg der extremen Rechten hat auch die Tatsache, dass mehr und mehr verglichen wird, wie Völker rund um uns herum ihren Nationalstolz demonstrieren, was bei uns immer gleich in die rechte Ecke geschoben wurde.
Insofern könnten auch Verbote ihren Anteil am "Versagen" haben.
Vielleicht kommt auch das immer selbstbewusstere Auftreten des Zentralrats der Juden vor allem bei Älteren nicht besonders gut an?


 Tabaiba antwortete am 19.09.06 (19:57):

Habe die Nazizeit selber nicht mehr bewußt miterlebt und in der Schule wurde sie totgeschwiegen. Das ist aber kein Grund dafür, dass ich nichts darüber weiß. Es ist also kein Argument, dass die Jugend zu unwissend ist, es wird in den Medien ständig in irgendeiner Form darauf hingewiesen und ich denke, es wäre auch Sache der Schulen, hier Aufklärung zu betreiben, sofern es nicht schon geschieht. Aufklärung hat natürlich nur Sinn, wenn sie auch tatsächlich in die Köpfe der Jugendlichen reingeht, die den Nazionalsozialismis verherrlichen, obwohl ich glaube, dass das auch nichts nützen würde, denn mit etwas gesundem Menschenverstand würde man sich gar nicht erst solchen Gruppierungen anschließen.


 gerald antwortete am 19.09.06 (21:51):

Ich bitte um Entschuldigung, wenn ich mich als bisher nur mitlesendes Mitglied in Eure Diskussion einfach so einmische. Aber irgendwie platzt mir langsam der Kragen, wenn ich zum wiederholten mal dieses unterträgliche Wahlverhalten der Ostdeutschen über mich ergehen lassen muss.Ich glaub, die ticken doch nicht ganz richtig! Fast möchte man sagen, wenn die nicht ihre alten Kommunisten wählen, dann geben sie den Rechtsradikalen ihre Stimme. Beides Gegner unserer Demokratie, die sich das Ziel auf ihre rot-braunen Fahnen geschrieben haben, unser bewährtes demokratisches System früher oder später zu liquidieren. Und da mach ich nicht mit! Wenn es nach mir ginge, würde denjenigen Ländern, in den Kommunisten an der Regierung beteiligt sind, oder in denen Rechtsradikale ins Parlament gewählt wurden, der Soli ab sofort gestrichen. Denn wer unser System ablehnt, der soll von unserem System auch nicht weiter unterstützt werden. Sollen die sich in ihrem rot-braunen Sumpf erst mal darüber klar werden, wem sie es zu verdanken haben, dass sie heute eine harte Währung haben, dass sie in den Westen reisen dürfen. Um nicht falsch verstanden zu werden, sie sollen uns nicht die Füße küssen vor Dankbarkeit, nein, aber sie sollen es unterlassen, unsere freiheitliche Demokratie anzugreifen. Und sie sollen vor allem nicht vergessen, an wessem finanziellen Tropf sie hängen.


 dutchweepee antwortete am 20.09.06 (02:22):

amen!


 radefeld antwortete am 20.09.06 (06:57):

Hier wird mit der Hochnäsigkeit argumentiert, die uns Bürgern aus den neuen Bundesländern an manchen Westdeutschen schon lange missfällt. Bei etwas über 50% Wahlbeteiligung sind 6% NPD-Wähler doch nicht "die Mecklenburger" oder "die Sachsen". Übrigens ist es ein schönes Beispiel von Demokratieverständnis, wenn man den Wahlausgang demokratischer Wahlen mit Soligeldern regulieren möchte. Solibeitrag wird übrigens von UNS auch erhoben! Also auch von uns Bürgern der östlichen Billiglohnzone.
Im Übrigen sehe ich die NPD besonders in den Landstrichen aktiv, die vom Krieg nicht so mitgenommen wurden wie etwa die Großstädte. Da gibt es schon noch Leute, die die Nächte in den Bombenkellern bis heute nicht vergessen haben und das auch der Jugend erzählen. Mit Erfolg, wie man sieht. Die Zahl der NPD-Demonstranten auf deren leipziger Aufmärschen nimmt von Jahr zu Jahr ab. Sicher auch, weil die Gegendemonstrationen, oft unter Teilnahme der Politiker, die vorher die NPD-Demos genehmigen mussten, immer stärker werden. Diese Demos werden übrigens von NPD-Leuten aus Hamburg und Bayern (liegen beide in den alten Bundesländern!) angemeldet und organisiert.


 Mulde antwortete am 20.09.06 (08:54):

Gerald!

Deine Erkenntnisse die Du hier verbreiteten möchstest sind Tiefschürfend, sie zeigen doch wie wenig Du Dein Wissen
über die neuen Länder erarbeitet hast.
Du zeigst den Menschen eigentlich nur das,Du nichts aber auch nichts aus den Veränderungen in Deutschland gelernt hast.
Öffentliche Anfrage an Dich!
Kennst Du die genuen Uraschen der Arbeitslosigkeit in den
neuen Ländern- na sicher kennst Du sie - zeigst doch wie gut Du informiert bist in Deinem Thread.
Du weist sicher auch aus éigenem Erleben, das in dem Dorf
"Postlow" in der nähe Anklam zwar 38% NDP gewählt hat.
Es geisterte ja durch alle Gazetten!
Bei 144 Einwohnern und 90% Arbeitslosigkeit war das eigentlich ein Aufschrei gegen die etablierten Parteien !Du weist mit Sicherheit auch , das die Menscnen in Sachsen
und Meck-Pom auf die Propaganda der Parteioberern der NDP aus Hamburg und Bayern - die dort ihr Süppchen kochen wollen bewußt getäuscht worden sind und das diese importierten Heilsfänger nun nach der Wahl sich für die
Probleme der Landespolitik nie mehr interessiern werden.
Das zeigt doch auch in Brandenburg Die DVU !
Du kennst sicher auch die Industriebrachen die bewusst nach der Wende entstanden sind- Du kennst natürlich
auch die Gründe der Jugendarbeitslosigkeit!
Die Jugend hofft das sie durch diese Partein aus ihrer
Misere heraus kommen!
Du wweist nun genau das, das nie von der NDP erreicht werden soll- die brauchen doch gerade diese jungen Leute
um ihre Versprechen an den Mann/Frau bringen zu können!

Gerald
wenn Du schon solche Epochalen Erkenntnisse hier einbringen
willst, dann gehört es es sich auch auswege und Gründe
den unwissenden und Soli- Abzockenden Menschen aufzuzeigen
also hilfreich unter die Arme zu greifen.
Sonst bleibt Dein geschreibe nur Hetze gegen die Menschen
in den neuen Ländern.
Mehr kam aus Deinen worten nicht hervor- sie zeigten nur
wie niedrig Dein Wissen um die Problematik ist.


 Karl antwortete am 20.09.06 (08:56):

Hallo radefeld,


danke für deine sachliche Antwort. Dass einige dazu neigen unzulässig zu verallgemeinern, werden wir nicht abschaffen können, aber immer wieder vor Pauschalierungen zu warnen, das können wir tun.


 eko antwortete am 20.09.06 (10:22):

Ich bin der Meinung, dass es absolut kein "Beinbruch" ist, wenn es einige Rechtsradikale geschafft haben, in einen Landtag zu gelangen. Davon geht die Welt nicht unter. Wichtig ist, sie unter Beobachtung zu halten, mehr brauchts nicht.

Je mehr über sie geschrieben wird, umso wichtiger kommen sie sich vor. Wenn sie von niemandem in die Regierungsmannschaft genommen werden, läuft sich die ganze Sache sowieso tot. Möglichst wenig darüber reden, totschweigen, das ist das beste Mittel.

Mit dem Beitrag von Gerald kann ich mich nicht anfreunden, das ist in meinen Augen pure Polemik, die nur Gräben aufreisst und verletzt. Es ist für die Menschen in den neuen Ländern nicht leicht, sich in einer veränderten Gesellschaftsordnung zurecht zu finden. Ich habe Verständnis dafür, wenn da andere Propheten gesucht werden und man sich dabei auch mal auf einen Holzweg begibt. Ich bin mir sicher, das wird sich ganz von allein regeln. Wir sollten nur wachsam sein, denn Radikalismus ist in jeglicher Form schädlich.


 schorsch antwortete am 20.09.06 (10:36):

Wären diejenigen, die es eigentlich wissen müssten, zur Urne gegangen, hätte die Ultrarechte keine Chance gehabt.

Aber lasst sie doch mitreden im Parlament, die Nazis. Ich denke, wenn sie ihre Klappe in der gewohnten Manier aufreissen, wird das Volk bald mal merken, wes Geistes Kinder sie sind.....

In der Schweiz haben wir einen Bundesrat, der vor seiner Wahl die grosse Hoffnung der Ultrarechten war. Nun, da er in einem System eingebunden ist, gehts ihm wie den wilden Elefanten in Indien, die zwischen zwei erfahrene gebunden werden und mit dem Rüssel über den Kopf bekommen, wenn sie nicht spuren. Und schon bröckeln des Rechts-Bundesrates einst folgsamsten Mitschreier langsam ab. Denn Mitschreier haben nur eine Chance, so lange sie einen Vorschreier haben!


 Tobias antwortete am 20.09.06 (11:08):

Hier werden auch manchmal Märchen erzählt. Wenn jemand für eine Partei in einem Bundesland kandidiert, muss die Person auch dort ansässig sein. Also geht es nicht, dass ein Hamburger oder Bayer in Mecklenburg Vorpommer sich zur Wahl aufstellen lässt.

Soweit mir bekannt, sitzt im Parlamenten von Sachsen und auch Meck-Pom weder ein Hamburger noch ein Bayer für die Nazipartei. Wie ich hier im ST Mitschreiber/Innen aus den neuen Ländern kennen gelernt habe, ist ihr Selbstbewusstsein so hoch, dass sie keine Wessis als Vorredner brauchen. Es sind doch gerade Bürger aus den neuen Ländern die den Altbundesbürgern Unwissenheit vorwerfen und da geht es mir nicht in den Kopf , dass sie gerade was Diktaturpolitik anbelangt, Nachhilfe von den Wessis in Anspruch nehmen sollten.


 Mulde antwortete am 20.09.06 (12:24):

Tobias
Ich widerspreche Deine Argumention nicht!
Es ist richtig man muß einen Wohnsitz in dem jeweiligen
Land haben um dort kanditiern zu können.
Habe das nicht extra erwähnt.
Doch die Jungs kennen ja solche Hintertüren- man nimmt
dann eben dort einen neuen Wohnsitz!
Ob ein Zweitwohnsitz reichen würde weis ich nicht!
Sicher gibt es auch einen Zeitbegriff wieviel Tage/Wochen/Monate vor der Nominierung/Wahl derjenige
in dem jeweiligen Bundesland ansässig sein muß!
Weis nur soviel das ein Rechtskandiert der aus Schleswig/ Holstein urspünglich kommt!
In Kiel rechtskräftig wegen einer politischen handgreiflichkeit vorbestraft ist.
Nun aber in den Schweriner Landtag einzieht.
Tobias
also Sorry das hatte ich nicht vorher betont- Du hast
mit Deinem Einwand absolut Recht!


 Karl antwortete am 20.09.06 (12:43):

@ Tobias,

radefeld hatte geschrieben "Diese Demos werden übrigens von NPD-Leuten aus Hamburg und Bayern (liegen beide in den alten Bundesländern!) angemeldet und organisiert."

Das habe ich auch schon gehört.


 Tobias antwortete am 20.09.06 (13:01):

Nichts unbekanntes Karl," Alles Schlechte kommt von den Wessis also von DRÜBEN !" *g*


 pilli antwortete am 20.09.06 (14:06):

nicht "alles" schlechte, Tobias

aber einige der führenden köppe der NPD!


 navallo antwortete am 20.09.06 (15:50):

@Tobias,
wenn du zweifelst, aus welchem Nest die NPD-Missionare des Ostens gekrochen sind, schau doch mal in deren Biografien, Beispiel für Dresden s. Link., Beispiel für Schwerin:
https://de.wikipedia.org/wiki/Udo_Past%C3%B6rs

Die NPD selbst ist eine westdeutsche Gründung von 1964. Sie hat auch schon in den Landtagen von Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen gesessen. Insofern sind diejenigen, die jetzt auf den Ostdeutschen herumprügeln, wohl ziemlich vergeßlich.

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Holger_Apfel


 Tobias antwortete am 20.09.06 (16:33):

Hallo Navallo,

wenn du behauptest die NPD sei bereits einmal im bayerischen Landtag vertreten gewesen, dann schreibe mir bitte in welcher Legislaturperiode dies war ? Mir ist davon überhaupt nichts bekannt.


 Tobias antwortete am 20.09.06 (16:59):

Hallo Navallo ,

hab es bereits gefunden von 1966 - 1970 waren die NPD Leute im bayerischen Landtag mit ca 7,2 % vertreten.


 tingi370 antwortete am 20.09.06 (19:48):

es ist besser, man weiß wer was ist,als daß sie im dunkeln wühlen.unverbesserliche hat und wird es immer geben.ich glaube an unsere demokratie,mit all ihren schwächen.ich glaube auch an europa.die zeit ist eine andere,als 1933.wachsamkeit ist schon geboten,nur keine panikmacherei.


 gerald antwortete am 20.09.06 (19:56):

Die Quintessenz der Erklärungsversuche über die Faschistisierung der Neuen Bundesländer, die ich hier vornehmlich von den Damen und Herren aus dem Osten zu lesen bekomme, ist immer ein und dieselbe. Stets wird sich bemüht, diese fürchterliche Tendenz zu reduzieren auf: Hohe Arbeitslosigkeit + Perspektivlosigkeit der Jugend + Verödung ganzer Landstriche = zwangsläufig der ideale Nährboden für die braune Pest. Das ist mir ehrlich gesagt zu billig, und für die Neufünfländer selbst sollte diese Erklärung eher peinlich sein, impliziert sie doch einen eigenen mächtigen Hirnriss. Im Klartext: Das fröhliche Auferstehen der Nazis ist nunmal KEIN Naturgesetz! Auch in Deutschland nicht. All das funktioniert dann, und nur dann, wenn eine Mehrheit innerhalb der Bevölkerung diese Entwicklung toleriert, da sie dieses Gedankengut entweder latent schon immer in sich trug, oder sich zunehmend mit den Nazis arrangiert. Gäbe es diese Akzeptanz unter den Menschen nicht, DANN hätten die Nazis tatsächlich keinen Nährboden. Ob es 20% Arbeitslose gäbe oder 30% würde dabei eine vernachlässigbare Größe sein.

schorsch: >>Aber lasst sie doch mitreden im Parlament, die Nazis. Ich denke, wenn sie ihre Klappe in der gewohnten Manier aufreissen, wird das Volk bald mal merken, wes Geistes Kinder sie sind.....<<
Guter Mann! Man muss die nicht erst reden lassen, um zu wissen, was die wollen. Wenn sich einer zu den Nazis bekennt, sie wählt oder sich wählen lässt, der braucht sein Maul keinen einzigen Millimeter aufzutun, um zu bekunden, wessen Geistes Kind er ist. DAS weiß ich vorher.


 dutchweepee antwortete am 20.09.06 (23:49):

natürlich ist die rechte brut keine "naturkatastrophe" die gesetzmässig hereinbrechen muss. aber die bilder zur weimarer republik gleichen sich im osten frappierend.

bei einer realen arbeitslosigkeit von 30% aufwärts und einem TOTALEN versagen der politik der sogenannten "volksparteien", wenden sich halt einfache gemüter denen zu, die alles anders machen wollen, ohne zu wissen wie.

@schorsch zitat: >>Aber lasst sie doch mitreden im Parlament, die Nazis. Ich denke, wenn sie ihre Klappe in der gewohnten Manier aufreissen, wird das Volk bald mal merken, wes Geistes Kinder sie sind.....<<

diesen SCHWACHSINN haben die menschen auch 1933 gesagt - sogar juden, die von der antisemitischen ausrichtung wussten. SOOO blind dürfen wir deutschen nicht nocheinmal sein.

.


 rolf antwortete am 21.09.06 (16:43):

Die Welt stellt eine Übersicht über die Herkunft der NPD-führungskräfte ins Netz:
Braunes Netzwerk: Das sind die Strippenzieher in der NPD

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2006/09/21/1044240.html


 gerald antwortete am 21.09.06 (17:31):

Beim oft gebrachten Vergleich der heutigen Misere und dem Erstarken des Nationalsozialismus` in Ostdeutschland mit den Geschichtsabläufen zu Zeiten der Weimarer Republik, bekomme ich immer ein wenig Bauchschmerzen. Es gibt meiner Ansicht nach signifikante Unterschiede beider "Fälle" vor deren Inhalt ein Vergleich nur schwer Bestand hat.
Der typischste ist wohl der, dass die heute Lebenden denen vor 80 Jahren gegenüber einen immensen Informationsvorsprung haben. Heute weiß man, wohin es führt, wenn Nazis regieren dürfen. Und man weiß auch, wie das alles endet, und wie lange man an den Folgen zu knabbern hat. Damals konnte man das nur erahnen. Die Menschen heute haben eine jahrzehnte währende erfolgreiche Demokratie gelebt, der Kurzauftritt von Weimar seinerzeit ging krachend in die Hose, die Menschen hatten also gar keine Gelegenheit, die Vorzüge einer Demokratie zu erkennen. Zu allem Übel kam ja noch dazu, dass es unter den Nazis tatsächlich zu einem Aufschwung kam, der auch den "Kleinen Mann" erreichte. Diese Mischung aus Unkenntnis und verbesserten Lebensbedingungen ließ offensichtlich so manches Auge blind werden hinsichtlich der aufziehenden Gefahr, die man vielleicht spüren konnte, aber doch nicht wahr haben wollte.
Heutzutage ist das alles Standardwissen. Dennoch gibt es haufenweise Leute, die nichts besseres zu tun haben, als sich hinzustellen, und Trivialphilosophie verbreiten im Stile von: "Ich bin arbeitslos, bekomm HartzIV, ich kann nicht anders, ich muss mich zwangsläufig nach rechts orientieren, mal sehen, was die Jungs so drauf haben. Es kann ja nur noch besser werden". Deren Dummheit stinkt aus jeder Pore.


 eko antwortete am 21.09.06 (18:21):

Soooo blind wie anno 1933 sind die Menschen heutzutage ganz gewiß nicht, denn sie haben weitaus vielfältigere Möglichkeiten, sich zu informieren.

Zeitung und Radio gabs damals zwar schon, aber wer konnte sich denn das auch leisten? Und Fernsehen war noch etwas völlig Unbekanntes.

Ich will nicht der Leichtfertigkeit das Wort reden, aber wenn wir uns dermassen wie ein aufgeregter Hühnerhaufen über die paar Hansels von Menschen, die wir Nazis oder Neonazis nennen, hermachen, dann haben diese Verirrten doch ihr Ziel erreicht! Sie sind in aller Munde und umso leichter gelingt es ihnen, Fuß zu fassen.

Lassen wir sie aber links liegen, beachten sie überhaupt nicht, dann ist bald die "Luft raus".

Was wir tun müssen - und das halte ich für immens wichtig! - ist, sie zu beobachten. Sie nicht aus den Augen zu lassen. Auf keinen Fall sollten wir von einem "Wiedererstarken" des Nationalsozialismus reden. Ich denke, davon sind wir nun wirklich meilenweit weg.

In der alten Republik ist es immer mal wieder vorgekommen, dass es ein paar Rechtsradikale in ein Landesparlament geschafft hatten. In der Regel für eine Legislaturperiode, dann waren sie wieder weg..........und so wird es in den ostdeutschen Ländern jetzt auch sein, das nächste Mal sind sie weg. Einfach, weil sie nichts zustande gebracht haben werden.

Wetten, dass............?


 Boogie antwortete am 25.09.06 (21:52):

Der Erfolg der NPD bei den Wahlen hat vielfache Ursachen und einige sind ja durchaus zutreffend hier erwähnt.
Eine weitere "Ursache" für den NPD Erfolg ist sicher die geringe Wahlbeteiligung. Bekanntlich haben 3 Wähler schon mehr als 50 %, wenn von 10 Wählern nur 5 wählen. Natürlich gibts auch für die Wahlvertrossenheit "Ursachen" doch das wär einen eigenen Thread wert.
Mir fällt (als Österreicher, der 35 Jahre in Berlin lebt) immer wieder auf, auch hier in den Beiträgen, dass bei allen Übeln und Misständen in Deutschland versucht wird "Schuldige" im Westen, sofern man Ossi ist und "Schuldige" im Osten, sofern man Wessi ist, zu finden.
Klappt der Ossi-Wessi Konflikt nicht, sinds eben die Bayern, die Sachen oder Nordlichter.
Wäre es 17 Jahre nach dem Fall der Innerdeutschen Grenze nicht an der Zeit einfach Misstände als solche zu bezeichnen und meinetwegen Schuldige, seien es Parteien, Politiker, Wirtschaftler etc zu benennen bzw. zu eruiere?
Bekanntlich haben alle Vorurteile eines gemeinsam. Sie stimmen nicht. Egal ob wir von Ossis, Wessis, Moslems, Christen oder Staaten sprechen.
Es macht z.B. Sinn einen Naziführer ob seiner Absichten oder Handlungen zu beurteilen doch ob er aus Bayern oder MVP kommt macht keinen Sinn, ist sogar schädlich, denn indirekt ordnet man solche Leute einer großen Gruppe zu, als wäre er ein Beispiel für einen durchschnittlichen Bayern. Ein Depp ist eben ein Depp und die gibts bekanntlich überall(smile).
Gruß, Boogie


 dutchweepee antwortete am 26.09.06 (01:35):

da stimme ich dir absolut zu BOOGIE.

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