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THEMA:   Indien will Atom-Kraftwerke bauen

 15 Antwort(en).

dmz begann die Diskussion am 02.09.06 (01:41) :

Laut Meldung der hiesigen Tageszeitung vom 31/08/2006 :
< Indien setzt auf die Elektr Energiegewinnung durch Atomkraft.
< In Indien sollen in den kommenden Jahren Milliarden
< in den Bau neuer Atom-Kraftwerke investiert werden.
< Die jetzige A-Strom-Produktion von 2720MW soll bis 2030 verfuenfzehnfacht werden.
< Amerikaner, Franzosen, Englaender u Russen zeigen bereits Interesse.
< Deutschland dagegen - so das Bundeswirtschaftsministerium -
< will in diesem Zusammenhange mit Indien nicht zusammenarbeiten.
< Indien wuerde aber gerne dtsch Technik erwerben.
:::
Die deutschen AKW/KKWs werden bekanntlich als die sicherheitstechnisch best-entwickelten Kraftwerke hingestellt,
so dass man immer Beruecksichtigung u Einfuehrung dieses Standards weltweit propagiert hat.
Wieso haelt man sich ploetzlich aus diesem Anliegen und aus diesem Geschaeft heraus ?
Verabschiedet sich Dtschld aus den export-traechtigen wichtigen globalen Maerkten ?
Wenn ja, dann bitte auch keine militaerischen Engagements mehr.
MfG/dmz.


 hugo1 antwortete am 02.09.06 (09:34):

wenn es an dem ist und die deutsche Atomstromtechnik weltweit mit die sicherste ist, dann ist es tatsächlich kontraproduktiv, unlogisch und sogar gefährlich, wenn gerade diese Technik wegen politischer Animositäten und lobbyistischem Hick-Hack den Bewerbern verwehrt wird.
Das wäre nur verständlich, wenn dieses deutsche Vorbild des Ausstiegs und Verweigerungshaltung Schule machen würden und anderswo ebenfalls zum Ausstieg führen würde. Da dies jedoch nachweislich nicht der Fall ist, scheinen die deutschen Verantwortlichen -zumindest was die ökonomischen Fakten betrifft- doch recht blöd in dieser Hinsicht zu sein.
Da ich jedoch vermute das dies nicht so ist (so blöd kann ja niemand sein) und Niemandem verständlich nahegebracht werden kann das man die sichersten Angebote weltweit vom Mark nimmt und damit unsichere zur Anwendung kommen müssen,,,stehen mit Sicherheit andere Interessen dahinter.
Ich glaube das momentan die Atomkraftgegner einschließlich der Grünen von Hintergrundgeldgebern ungemein vereinnahmt werden. Die Kohle-,Gas-, Erdöllobby war schon immer eine ungeheuer streitbare Macht in Deutschland.
Nun stehen wir also mal wieder im Regen, können uns aber als die Saubermänner weltweit hinstellen (obwohl uns das nachweislich nix , absolut nix bringt momentan)und unserem Ziel, die Welt sicherer vor Atomkatastrophen zu machen, sind wir weiter entfernt als je zuvor.
Wir nehmen die Mercedes von der Strasse und beschleunigen die Zulassung von Trabbis.
Erst wenn weltweit der Trend in Richtung AKWs gekippt ist und es keine neuen Aufträge mehr gibt, dann sollte unsere Stunde schlagen und Deutschland mit seinem Vorsprung an alternativen Energieerzeugungsangeboten (auf die man sich auch vermehrt vorbereiten sollte) parat stehen.
weltweit gibt es bald 500 KKWs -bei unvermindertem Zunahmetrend- und die Nachfrage, bei steigenden Ölpreisen wird sicherlich hoch bleiben.
Nach einem mittleren Szenario der IAEO erhöht sich die nukleare Stromproduktion bis 2030 um das 2,5 fache.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/l2I5X5jYA


 hema antwortete am 02.09.06 (10:00):

Jammert doch nicht wegen nicht verkaufter Atomkraftwerke. Wir Österreicher können ohne auch ganz gut leben.

Es ist schlecht wenn Indien weitere Atomkraftwerke baut.
Die "ewige" Sonne in Rajasthan (Wüste Tharr) könnte viel saubere Engerie liefern. Als ich 1992 dort war, haben nur die großen Städte elektr. Licht gehabt. In den Dörfer herrschte mittelalterlicher Zustand und ich glaube nicht, dass in diesen 14 Jahren ganz Indien elektrifiziert wurde.

Die Alternativenergien wären für Indien das richtige. Zum Teil haben sie schon solches um ihre Öfen zu betreiben.

Alles ist besser als Atomenergie und jedes Geld ist besser als jenes, das man auf Kosten der Gesundheit anderer verdient! Das gilt auf für die Rüstungsindustrie.


 hema antwortete am 02.09.06 (10:01):

Vielleicht wurde es schon vergessen. Aber es gibt auch eine MORALISCHE VERANTWORTUNG den Anderen gegenüber.


 schorsch antwortete am 02.09.06 (16:14):

@ hema: "...jammert doch nicht wegen nicht verkaufter Atomkraftwerke. Wir Österreicher können ohne auch ganz gut leben..."

Naja, wenn man den Atomstrom dann einfach aus dem Ausland bezieht.....


 hugo1 antwortete am 02.09.06 (17:33):

hema, wenn wir Deutschen es schaffen mit unserem Alternativstrom (Sonne, Gülle, Wind, Stroh,,,,) die Franzosen mit ihrem Atomstrom vom europäischem Markt zu fegen, dann können wir uns weiter unterhalten. Vorher können wir zwar die große Klappe haben, viel Wind um nix machen, den Alternativen die Daumen drücken und jede Menge Steuern hinterherwerfen, aber so richtig übezeugen werden wir erst können wenn wir bedeutend billiger, günstiger, rentabler, und umweltentlastender sein werden. Dann erübrigt sich und entfällt jegliche Atomstromdiskussion ganz von selber. *g*


 hema antwortete am 02.09.06 (17:46):

@ schorsch
Wir haben - Gott sei Dank - viele saubere Wasserkraftwerke. Ob bei Engpässen Atomstrom importiert wird weiß ich nicht so genau. Ich weiß aber, dass guter Strom ins Ausland (z.B. Windkraft nach Ungarn) exportiert wird.

@ hugo1
Die Steuern werden der Atomlobby auch hinterher geworfen. Viele regen sich darüber auf. Nutzen tut es nichts. Diese Gelder in Alternativen einzusetzen wäre wahrhaft sinnvoll.

Ich hoffe, dass nie wieder (weltweit) ein Atomkraftwerk explodiert oder eine Verseuchung von Menschen, Tieren und der Umwelt verursacht!


 dmz antwortete am 02.09.06 (17:56):

@Helma
<Wir Österreicher können ohne auch ganz gut leben ....."
:::
Bezweifele ich in Anbetracht der volkswirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Gehoert Oesterreich nicht zu den 'Nehmer-Laendern' in der EU ?
-
Ein vollkommen erbautes u betriebsfertiges AKW/KKW in Tullnerfeld(Oesterr)
ist durch eine an sich unnoetige Volksbefragung quasi 'zu Fall gebracht' worden,
- viel Geld einfach weggeschmissen worden (rd1Milliarde DM).
Ich verstehe heute noch nicht, welcher Teufel die oesterr Verantwortlichen damals geritten hat,
eine propagandistisch beeinflusste Volksbefragung ueber das 'Fuer u Wider' entscheiden zu lassen.
Oesterreich waere mE wirtschaftlich besser gefahren, wenn 'Tullnerfeld' in Betrieb gegangen waere
und den Strom produziert haette, der danach teuer im Ausland zukauft werden musste.
:::
<.....es gibt auch eine MORALISCHE VERANTWORTUNG den Anderen gegenüber.
:::
Und diese Moralische Verantwortung verspueren die indischen Regierenden ihrem Volk gegenueber.
Die Indische Bevoelkerung zaehlt seit 2005 ueber 1,1 Milliarden(1'100Millionen) Menschen - (z.Vergl.BRD:82Millionen).
Man stelle sich einmal die gewaltige Flaeche an Solar-Elementen vor, die noetig waere,
den Energie-Hunger dieser indischen Gesellschaft zu stillen - an unserem Maszstab gemessen.
Man kommt z.Z. ohne konventionelle Kraftwerkstechnik(darunter:AKW/KKWs) nicht aus,
um in kuerzester Zeit den erforderlichen Nachholbedarf zu decken.
Den Regierenden dieser Gesellschaft sitzt quasi eine 'Revolutionsangst' im Nacken;
ihre Bevoelkerung wird wegen der Notlage u energetischen Unterversorgung immer unruhiger,
und sie weisz vom Lebens-Standard in den sogenannten westlichen Industrie-Gesellschaften
- auch ein Produkt der Globalisierung.
:::
Das Konstrukt 'Moralische Verantwortung' aus der Sicht West-Europaeischer Befindlichkeiten
zaehlt in diesem Zusammenhange wenig.
MfG/dmz.


 Lars antwortete am 02.09.06 (18:10):

Hema, habe kürzlich eine Sendung gesehen im Fernsehen über das Burgenland, der Name von der innovativen Gemeinde habe ich leider vergessen.
Die kommen ohne fossile Energie aus, dazu verwenden sie den nachwachsenden Wald, was ich sehr vernünftig halte.
Wie ich vernommen habe, reichen genügend Oelvorräte noch ca.15 - 20 Jahre, also sind Alternativen gefragt, wird höchste Zeit!


 dmz antwortete am 02.09.06 (18:58):

@Lars
Das sind begrueszenswerte regionale Loesungen fuer wenige Tausend Einwohner oder Haushalte.
MfG/dmz.


 hema antwortete am 02.09.06 (22:03):

@ dmz
Wo siehst du in Österreich volkswirtschaftliche Schwierigkeiten? Bist du Österreicher? Das würde mich jetzt wirklich interessieren.

Man nennt uns das drittreichste Land der Erde und deshalb "mußten" wir zur EU und wir sind seit Beginn NETTOZAHLER! Bisher 50 Milliarden Euro pro Jahr (bei 8 Millionen EW) und Schüssel hat (leider) eine Erhöhung für die Zukunft zugesagt.

Wir sind keine NEHMER, sondern GEBER! Und wir müssen so viel geben, dass manchen Menschen die Armut droht. Es ist uns auf alle Fälle ohne EU besser gegangen.

Du kritisierst, dass durch eine deiner Meinung nach unnötige Volksbefragung das fertige Atomkraftwerk nicht in Betrieb genommen wurde. Wir Österreicher sind heute noch froh dass dieses unnötige Ungetüm nicht in Betrieb ging und damit NICHT STRAHLT!

dmz ... welcher Teufel die oesterr Verantwortlichen damals geritten hat,...

Ich sage es war nicht der Teufel - es war Gott der uns davor bewahrt hat. Stell dir vor, bei uns brennt noch immer Licht am Abend und es fehlt uns auch nicht ein warmer Ofen. Es geht uns gut, ganz ohne Teufel und Atomkraftwerk. Auch floriert unsere Wirtschaft viel besser als die Deutsche. Man soll halt nicht von etwas reden, von dem man nicht die Wahrheit kennt.

Ob wohl in Indien die A-Stromproduktion - bis 2030 verfuenfzehnfacht - ausreichen wird alle 1,1 Mia. Menschen mit Strom zu versorgen? Noch dazu wo die Infrastruktur dafür weitgehenst fehlt.


 hema antwortete am 02.09.06 (22:13):

@ Lars
Ja die Ölvorräte in Österreich reichen noch 15 - 20 Jahre. Aber die decken nur einen geringen Prozentsatz unseres Bedarfes. Wir importieren auch viel Erdgas aus Rußland und weil Putin heuer seine Muskeln spieles ließ ist es höchste Zeit nach Alternativen zu suchen.

Dazu gehört der "schnell wachsende Wald" auch Elefantengras genannt. In unserer kleinen Stadt wird soeben an einem Heizwerk gebaut, das Wohnungen und öffentl. Gebäude mit Fernwärme versorgt. Geheizt wird mit besagtem Elefantengras das die Bauern der Umgebung pflanzen. Auch Pelletsheizungen sind im Vormarsch und viele andere Alternativen sind schon im Kommen, z.B. Photovoltaik oder die Bauern, die aus Gülle Energie erzeugen. Auch gibt es Firmen bei uns, die Niedrigenergie-Häuser anbieten. Etc. etc.


 hugo1 antwortete am 02.09.06 (23:41):

hallo hema, die optimistische Version österreichischer Abgaben an die EU in allen Ehren. Aber auf Deutschland übertragen würde das bedeuten 82 Millionen Einwohner = 10x soviel = 500 Milliarden. Also Öster,,heißt zwar reich aber so superreich sind sie wohl doch noch nicht (obwohl ichs ihnen gönnen täte ) *g* Das
Österreichs Bruttoinlandsprodukt (BIP)entspricht ca 216,8 Milliarden Euro. Die EU nimmt ungefähr halb so viel insgesamt ein von den Mitgliedsstaaten. Also würde Austria die Hälfte aller Finanzen tragen. Aber es zahlt (und auch das ist schon ein enormer Anteil: ca 2,4 Mrd Euro.
Deutschland zahlt ca 20% der Einnahmen der EU (22Mrd €)
Holland bei ca 16 Mill Ew ca 5,4 Mrd €
Dänemark bei ca 5,4 Mill Ew ca 2,2 Mrd €
Schweden bei ca 9 Mill Ew knapp 3 Mdr €

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/EU


 dmz antwortete am 03.09.06 (00:08):

@Hema
<dmz: Gehoert Oesterreich nicht zu den 'Nehmer-Laendern' in der EU ? >
:::
Hatte diesbezueglich eine rethorische Frage gestellt aus Gruenden meiner Unsicherheit.
Entschuldige mich aber wegen des falschen Anwurfes an sich.
-
Das mit dem Vorwurf des Teufels ist mir so mundartlich rausgerutscht im Eifer des Schreibens.
Bin aber ehrlich genug zu meiner Aussage zu stehen,
dass ich die Volksbefragung wegen 'Tullnerfeld' waehrend Kreisky's Regierungszeit bis heute nicht verstehen kann.
Meine damaligen oesterr Arbeitskollegen bei Siemens in Erlangen haettest Du mal schimpfen hoeren sollen .....
MfG/dmz.


 schorsch antwortete am 03.09.06 (09:52):

hema, betreffs Import/Export sieht es in Österreich ziemlich genau so aus wie in der Schweiz: Nachts wird der überschüssige Strom der Wasserkraftwerke exportiert, tags kommt Atomstrom aus dem Ausland ins Inland.

Einen kleinen Ausgleich bieten die Speicherkraftwerke, die nachts mit überschüssigem Strom einen Teil des Wassers wieder nach oben in die Stauseen pumpen.


 hema antwortete am 04.09.06 (22:37):

@dmz
Es mag schon stimmen, dass deine damaligen Arbeitskollegen für das Atomkraftwerk waren. Die ganze Wirtschaft samt Großindustrie wollte es und machte auch kräftig Werbung dafür.

Das Volk wollte es aber nicht und das war gut so!

@ schorsch
Mag sein dass es so ist wie du schreibst - ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass guter teurer Strom aus Österr. exportiert wird. An der Grenze zu Ungarn steht ein ganzer Wald von Windrädern und die Überlandleitungen gehen alle Richtung Ungarn.