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THEMA: Energieerzeuger verstaatlichen?
10 Antwort(en).
dutchweepee
begann die Diskussion am 08.08.06 (18:02) :
im allgemeinen halte ich nicht allzuviel vom staat und vor allem von zu viel staatlicher macht und kontrolle, allerdings regen wir uns beinahe täglich über die energie-monopolisten (nicht nur) in deutschland auf.
die mondpreise für gas und öl belasten nicht nur den privathaushalt, sondern auch das bissel konjunktur, daß sich abzeichnet.
neue (nicht nur ökologisch attraktive) energiequellen werden von den monopolisten ignoriert, oder gar von deren lobby in den regierungen blockiert.
keiner kann mir erzählen, daß ein wettbewerb zwischen den energiemonopolisten besteht ...die übertreffen sich höchstens beim drehen an der preis(daumen)schraube.
eine starke mutige regierung sollte diese betriebe enteignen und verstaatlichen. von mir aus können die aktionäre über jahre auch entschädigt werden, aber das konzept der "freien" marktwirtschaft ist zur zeit im energiesektor ausgehebelt und gehört meiner meinung nach unter staatliche (gemeinnützige) kontrolle.
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mart
antwortete am 08.08.06 (18:16):
Man könnte auch aus Erfahrungen, die Össis mit der verstaatlichten Industrie in der Vergangenheit gemacht hat, lernen.
Die Nachteile für die gesamte Volkswirtschaft von zu großen staatlichen oder parteipolitischen Einflüssen auf Unternehmen ist hinreichend belegt. Vielleicht wißt ihr es nicht, aber in Österreich waren die wesentlichen Industrien inklusive der Energiewirtschaft verstaatlicht.
-- bis oder fast bis zum bitteren Ende.
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hugo1
antwortete am 08.08.06 (19:05):
nichts wäre gefährlicher, als wenn sich der Staat jegliche Kontrolle auf die lebensnotwendigen Industrieen und Ressourcen entziehen würde. Unvorstellbar die Auswirkungen wenn Wasser, Energie, Medien, Armee, Strassen, Flüsse, Naturschutzgebiete, Gesundheitswesen, Schulsystem usw komplett privatisiert wären. Es ist schon schlimm genug das einige Teile davon kaum noch im Wirkunsgs- und Einflußbereich des Staates und damit völlig außer Reichweite vernünftiger Kontrollmechanismen liegen. Da wird eben schnell mal die Finanznot des Staates oder der Kommunen für das Einverleiben Fetter Happen genützt, auch notfalls mit Bestechung, Druck und Betrug. Da denk ich an die Kalifornische E-Wirtschaft. Dort kam es wiederholt zum Zusammenbruch der Stromversorgung. Ist doch klar, das den Aktionären eine langfristige Investition in Fabricken und Leitungsnetze anstinkt. Die wollen kurzfristigen Profit. Mit Grausen denk ich schon an die Zeiten, da Private z.B. über das gesamte deutsche Trinkwasser verfügen und die Preise ins Uferlose anheben.
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mart
antwortete am 08.08.06 (20:42):
Da hab ich ja einen ganz schweren Fehler gemacht - ich meinte natürlich mit Össis die Ösis.
Hier in Österreich wurden gerade die Nachwehen der verstaatlichten Industrie verdaut.:-)
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Sokrates
antwortete am 09.08.06 (07:07):
In Deutschland sind wir doch fleissig dabei, alles zu privatisieren, was zu versilbern ist.
Auswirkungen konnten wir doch im letzten Winter erleben (sh. Strommasten, die umknickten). Sh. jetzt schon Krankenhäuser und natürlich die Horrorpreise für Energie.
Ich warte schon auf die Warnung, dass Trinkwasser nur noch zu Wasser wird. Und das Trinkwasser teuer erkauft werden muss in Super-Discounter.
Deutschland - Europa - ist fleissig dabei amerikanische Verhältnisse einzuführen.
Was bin ich froh, so alt zu sein, wie ich bin............!!!
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kreuzkampus
antwortete am 09.08.06 (09:19):
Was wir derzeit erleben, ist erst der Anfang. Die Energieriesen sind schon fleissig dabei, Wasserwerke zu kaufen. Gnade uns Gott, wenn die auch noch das Monopol auf Wasser haben. Dann ist das, was Sokrates schreibt, nur ein Teil des Ganzen.
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Lars
antwortete am 09.08.06 (11:00):
Das schlimmste Szenario wäre, wenn sämtliches Oel, Gas, Wasser und Strohm privatisiert würden. Vielerorts ist das leider schon. Und zugleich die Managerlöhne ins uferlose steigen, dann gute Nacht! Bin auch froh, dass ich der längste Lebensabschnitt schon hinter mir habe!
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elvi
antwortete am 09.08.06 (17:07):
Bitte, nicht vergessen : Die 'Energieriesen', das sind keine Fabelwesen, sondern Menschen, die von der heutigen Generation 60+ gezeugt und erzogen wurden !!
;-)
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eko
antwortete am 09.08.06 (17:16):
O weh, O weh !!
Wenn ich das alles lese, was da an Kassandra-Rufen geschrieben wurde, und ich wollte das für ernst nehmen, müsste ich doch glatt den Strick nehmen!
Bezeichnend ist, dass auf das, was mart über die Österreicher geschrieben hat, gar nicht wahr genommen wird,
Na klar!
Passt es doch schlecht in das allgemeine Gejammere und Wehgeschrei, was man da angezettelt hat, also hört (sieht) man doch lieber weg.
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dutchweepee
antwortete am 11.08.06 (14:46):
@eko ...fakt ist, daß die macht der energie-monopolisten gebrochen werden muss. am liebsten wäre mir eine dezentrale energieversorgung - bis hin zur autarken stromversorgung über brennstoffzellen oder andere örtliche möglichkeiten (wasserkraft, windkraft, erdwärme, photovoltaik).
entsprechende anstrengungen werden zur zeit jedoch durch die lobby der energieriesen wirksam blockiert.
der staat sollte bestrebungen der kommunen, betrieben und sogar von privatpersonen durch zinslose kredite unterstützen, so sie sich vom allgemeinen netzt abkoppeln möchten.
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schorsch
antwortete am 11.08.06 (15:02):
dutchweepee, ich meine schon lange, dass jedes Haus punkto Energieerzeugung autark werden sollte.
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