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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Stirbt Castro?

 11 Antwort(en).

Gevatter begann die Diskussion am 01.08.06 (17:02) :

In Miami jedenfalls tanzen die Exilkubaner schon auf den Straßen und veranstalten Partys.

Aus meiner Sicht – schade!
Castro gilt meine Sympathie für seine revolutionären Taten 1959. Es gehörte Todesmut dazu, die Yankees aus seiner Heimat zu vertreiben, und ihnen über Jahrzehnte die Stirn zu bieten!
Deshalb unterstützt der Gevatter seit Jahren finanziell die Organisation „cuba-si!“ , speziell das Milchprojekt, mit dem eine Grundversorgung kubanischer Kinder mit Milch erreicht werden soll.
Ich hoffe nur, dass im Fall des Falles Kuba nicht komplett überrollt wird.

Gevatter

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,429497,00.html


 utelo antwortete am 01.08.06 (17:24):

Gevatter, ich denke, dass Castro soviel Weitsicht hat, dass er schon Nachfolger in seinem Sinne herangezogen hat. Wenn auch in Kuba noch vieles im argen liegt, empfinde ich dieses Land als ziemlich stabil. Dass für Ordnung gesorgt wird, ist nicht unbedingt falsch. In solchen Ländern braucht man eben feste Führungen und kann sich keine Laschheiten leisten.


 elvi antwortete am 01.08.06 (17:29):

Buuh ... utelo -

bei solchen Aussagen:

** In solchen Ländern braucht man eben feste Führungen und kann sich keine Laschheiten leisten.**

ist dieser Thread für mich gelaufen ...

;-(((


 dutchweepee antwortete am 02.08.06 (11:28):

in meinen augen hat ein "regime" wie CUBA, das ärzte in die nachbarländer exportiert statt waffen, einen höheren moralischen stellenwert, als die folternden vasallen der USA im übrigen lateinamerika.

.


 rolf antwortete am 02.08.06 (12:17):

Besonders verachtenswert: Die Freudenstänze der Exil-Kubaner in USA.
Wie können Menschen so weit sinken, die Krankheit und das damit verbundene Leid eines Menschen zum Anlaß für Freudenfeiern zu nehmen?


 Elisabeth antwortete am 02.08.06 (14:14):

Hallo, die Frage war doch "Stirbt Castro" ich kann diese eindeutig mit -Ja- beantworten, unklar ist allein der Zeitpunkt.
Freundlich grüßt Elisabeth


 Dunkelgraf antwortete am 02.08.06 (14:26):

@Rolf,
du hast recht, ich fand das so scheußlich, als ich diese Bilder aus Miami/USA sah.
Ich erinnere mich dabei an so einen dummen Freudentanz von palästinensischen Frauen und Kindern als die Flugzeuge in die Hochhaustürme von New York stürzten. Damals gab es einen Proteststurm darüber. (Im Nachhinein hat sich erwiesen, daß diese Leute von irgendwelchen Kameraleute mißbraucht wurden.)
Wie kann man sich nur über das Leid anderer freuen??!!

@Elisabeth,

natürlich wird Castro körperlich sterben, wie jeder Mensch, dessen Lebenszeit abgelaufen ist.
Aber in den Herzen der freiheitsliebenden Menschen in Amerika und anderswo wird er niemals sterben.


 schorsch antwortete am 02.08.06 (17:34):

Dunkelgraf, so sicher wäre ich da aber nicht. Castro hat unbestreitbare Verdienste im Land, weil er es verstanden hat, einen bescheidenen Wohlstand für alle zu nivellieren (oder die Armut auf alle zu verteilen?). Aber demokratisch ist das nicht immer abgelaufen.


 hugo1 antwortete am 02.08.06 (17:56):

schorsch, da haste natürlich recht,demokratisch in Deinem und meinem Sinne ist das natürlich nicht immer abgelaufen.
Aber sicher auch nicht in Castros Sinne. Der hatte sich das auch anders vorgestellt. Das er durch die batistafreundliche USA-Regierung total ins Abseits gestellt und der Sowjetunion quasi in die Arme getrieben wurde, hätte er sich wohl auch nicht träumen lassen.
Aber was die Kubaner trotz dieser widrigen Umstände, diesem Jahrzehnte dauerndem Embargo, der vorhandenen Monolkultur, den dutzenden, CIA gestützten Mordversuchen, der vielen direkten Angiffe, der finanziellen Drucksituation durch die Exilcubaner (dadurch werden die Kubaner in Dollarbesitzende und Dollarnichtbesizende Menschen geteilt)geschafft haben, ist schon enorm. Das schaffen die USA in ihrem Umfeld, ihrem Zuständigkeitsbereich ihren Einflussgebieten in 100 Jahren nicht. Kein anderes mittelamerikaanisches Land hat derart gute medizinische Versorgung, derart gerechte Umverteilungsverhältnisse, derart umfassende schulische Leistungen zu bieten. Ja, und wenn die so könnten wie sie wollten ihr bisschen Geld nicht für ihre Sicherheit ausgeben müßten, und ihr Fleiss belohnt würde, hätten sie auch einen weitaus besseren Lebensstandart. Es gibt weltweit wohl nichts Vergleichbares und in Südamerika und in Mittelamerika schon gar nicht.
Die Leichenfledderer, Landbesetzer, Ausbeuter sitzen schon wie die Schmeißfliegen in Miami und warten auf den nächstbesten Moment sich die Wanne auf Kosten der Kubaner vollzschlagen. ( Bacardiclan usw.)


 Felix antwortete am 02.08.06 (17:56):

Diktatoren haben den Vorteil, dass sie schnell und ohne einen Parlamentsentscheid abzuwarten Massnahmen nach ihrem Gusto treffen können.
Beliebt ist er bei den Kubanern, die von der Schulreform, vom Krankenwesen, der Landreform etc. profitiert haben. Wer vom Regime bekämpft, verfolgt und schliesslich fliehen musste, wird anderer Meinung sein.


 mart antwortete am 03.08.06 (15:32):

Inklusive derjenigen Menschen und ihrer Angehörigen, die nicht die Möglichkeiten zur Flucht hatten.

....siehe Bericht von AI aus 1999 und die menschenfreundliche und in Übereinstimmung mit den Menschenrechten stattfindende Behandlung von Leuten, die andere Meinungen haben. Aber das kratzt doch nicht diejenigen, für die Castros Kuba offensichtlich ein nachahmenswertes Beispiel darstellt.

Rolf, du hast sicher mit deiner Beurteilung recht
"Besonders verachtenswert: Die Freudenstänze der Exil-Kubaner in USA.
Wie können Menschen so weit sinken, die Krankheit und das damit verbundene Leid eines Menschen zum Anlaß für Freudenfeiern zu nehmen?"
Ich werde dich daran erinnern, wenn in anderen Weltteilen wieder einmal Freudentänze über Ermordete stattfinden.

Wenn Castro stirbt, werden sich die Gefängnisse wieder füllen bzw. das Chaos mit entsprechend vielen Toten wird über das Land hereinbrechen.
As usual, wenn ein Diktator abtritt.

Internet-Tipp: https://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/0/cc6a2de20c6f55ccc1256aa00042d2f5?OpenDocument


 hugo1 antwortete am 03.08.06 (15:57):

Wer vom Regime bekämpft, verfolgt und schliesslich fliehen musste, wird anderer Meinung sein.
Stimmt haargenau und das ist in 191 anderen Ländern genau so.
mart, wenn Castro stirbt, muß das nicht automatisch so eintreten wie du befürchtest (Chaos usw.). Aber in dem Moment da die USA wieder das Zepter in dem "abtrünnigen Bundesstat Cuba" übernehmen wird, wird es so sein wie Du vermutets.