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THEMA: Jugendliche dumm und faul?
13 Antwort(en).
eulenhanni
begann die Diskussion am 26.07.06 (07:08) :
In den Medien wird oft darüber berichtet wenn es um Lehrstellen geht (gerade im Handwerk)wie dumm doch unsere Jugend ist.Ich möchte das nicht so stehen lassen.Von vielen Bekannten weis ich das auch Enkel mit guten Zeugnissen und guten Allgemeinwissen keine Change haben.Was haben eure Enkel mit guten Zeugnissen für Erfahrungen bei Bewerbungen gemacht,wer berichtet mal darüber? Bitte nicht dazu Stellung nehmen das die Jugendlichen selber Schuld sind.Ich möchte die Stellungnahme von Großeltern die sich ernsthaft Gedanken um Ihre Enkel machen.
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schorsch
antwortete am 26.07.06 (08:15):
Aus Erfahrung weiss ich, dass gute Zeugnisse zwar ein Plus sind bei der Findung von Lehrstellen. Aber viel besser sind Verbindungen. Wessen Vater oder Grossvater in einem Betrieb arbeitet, der Lehrlinge ausbildet, der hat die besseren Chancen als einer, der niemanden hat, der sich für ihn einsetzt. Ebenfalls aus Erfahrung weiss ich: Staatliche Stellen sind zwar zur Ausschreibung der Lehrstellen verpflichtet. Die Stellen sind aber bereits auf Jahre hinaus besetzt von Jugendlichen, die "Verbindungen" haben. So würden sich die Stellenausschreibungen eigentlich erübrigen. Aber die Bestimmungen wollen es nun mal, dass ausgeschrieben wird. Das wissen natürlich auch die Stellen suchenden Jugendlichen. Deshalb resignieren viele und werden dann als faul abgestempelt....
Übrigens: Unser Sohn fand seine Stelle nur dank dem Umstand, dass ich die Verbindung zu unserem Betrieb war. Er hätte nur mit seinen Noten allein hier nicht landen können. Er war ein Spätzünder und Minimalist. Es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, mehr als genau das, was der Lehrer gerade aufgab, zu lernen. Während der Lehre machte er aber "den Knopf auf" und machte eine der besten Abschlüsse seines Jahrganges. Und nun ist er schon bald 20 Jahre Lehrlingsausbildner - immer noch im gleichen Betrieb. Und etwas habe ich ihm mitgeben können: Gib auch jenen eine Chance, die nicht die "Verbindung" haben wie du sie hattest....
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Claude
antwortete am 26.07.06 (08:27):
In meiner alten Fa. galt der Grundsatz bei gleicher Qualifikation oder annähernd gleicher Qualifikation, wurden die Kinder der Mitarbeiter bevorzugt. Claude
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hugo1
antwortete am 26.07.06 (08:49):
so ähnlich, schorsch, ists auch in meinem ehem. Betrieb. Oft wars auch so, daß die Jugendlichen der oberen Klassen über die Eltern einen Ferienjob im Betrieb ergatterten. Das war die beiderseitige Gelegenheit sich zu beschnuppern und für spätere Berufswünsche vorzumerken. Mein Enkel mit dem "normalstem" Schulabschluß hatte fürs Studium weder die Noten noch das Interesse. Also fuhr er nach Wuppertal zu einem großem Chemiebetrieb, stellte sich dort vor und, hatte Minuten später keine Ablehnung. Also mußte er sich von den Eltern abnabeln, eine Wohnung suchen und mit dem Neuen Lebensabschnitt beginnen. Seit 2 Jahren ist er dabei und er ist zufrieden, es läuft bisher gut. Bis auf die furchtbar langen Heimfahrten und die Ungewissheit ob eine Übernahme nach Lehrabschluss erfolgt, ist wohl alles Ok. Die anderen Enkel verschoben ihre Berufsprobleme etwas in die Zukunft. Sie haben Studiert und sind kurz vor dem Finale, mal sehen wo sie unterkommen oder was aus Ihnen wird. Die Eine macht Abschlussoffensive in London, der Andere z.Z. in München und die Dritte hat noch ein Jahr Zei bis zum Studium. Also ich denke, daß meine Enkel für mich fast zu schlau sind. Immerzu muß ich SIE fragen wenns um PC, Hifi, Handy-,oder sonnstige New-,Technikprobleme geht. *gg* Faul bin nur ich, im Vergleich,, die Enkel sind ständig auf Achse besonders sportlich quälen die sich beim Jogging, elend langen Gebirgsradtouren, Wasserski und diesen neumdoischen japanischen Kampfkunstdingsda,,,*g*
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wanda
antwortete am 26.07.06 (08:53):
ich habe nur eine Enkeltochter, die gerade eine Lehre hinter sich hat. Sie lebt im Harz, hatte ein eigenes Pferd und wollte aus diesem Grund zuhause bleiben. Sie fand problemlos eine Lehre als Hotelfachfrau. Sie hat nie gemurrt, ist aber über das Maß hinaus beansprucht worden und hat heute noch -zig Überstunden.
Einer meiner Söhne stellt jedes Jahr einen Lehrling ein. Dort sehe ich oft die Bewerbungen. Ich wollte es erst nicht glauben, aber oft sind die Zeugnisse "getürkt". Nicht nur Noten werden ausgebessert, sondern insbesondere die "gefehlten Stunden", das ist es auch, auf was mein Sohn achtet - denn wer schon in der Schule laufend fehlte, auf den wird, wenn kein zwingender Grund, also irgendeine längere Krankheit nachzuweisen ist - nicht groß Verlaß sein.
Aber alle bislang dort eingestellten Lehrlinge haben immer einen -Super-Abschluß hingelegt insofern muss ich der Überschrift widersprechen.
Unsere Jugendlichen sind weder dumm noch faul, man muss es nur verstehen sie zu motivieren.
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eulenhanni
antwortete am 26.07.06 (09:38):
hallo Wanda.Die Überschrift war eine Frage und keine Feststellung.
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Mulde
antwortete am 26.07.06 (12:17):
Sind unsere Jugendlichen zu Faul oder dumm? Ich sage nein! Man lässt sie sich zu wenig sich zu beweisen! Ein Beispiel aus der Familie. Meine Enkelin 18 Jahre / gute Abschlussnoten/ 10 Kl. Bewirbt sich als Hotelfachfrau im Oberbayrischen. Wird zur Probe eingeladen um den Betrieb/ Hotelwesen kennen zulernen. 1 Woche Hilfsdienste der untersten Art- irgendas reinigen / Zimmerservis oder ähnliches. am Ende schnelles abschieben Grund sie sei weder kirchlich noch anderswie engagiert. hätte auch keine Abschluss in Religon. 2. Beispiel aus noch bestehenden Verbindungen zur Berufsschule! Ein Lehrling im ZimmererHandwerk oder Maurer weiß mit 99%tiger Sicherheit das er nach 3 Jahren Ausbildung kaum Chancen auf eine Festanstellung hat. Also arbeitet er in der Berufsschule nur soviel mit um nicht negativ Aufzufallen. Hier meine ich allerdings wer die Grundausbildung schon lustlos absolviert- hat wenig Chancen im späteren Berufsleben. Das ist nun keine Faul oder Dummheit es nur eine sehr gefährliche Dunßmmheit im anderen Sinn nicht lernen zu wollen. Allerdings ist es auch beängstigend wie viele die Lehre abbrechen " weil sie sich überfordert fühlen. Genauso schlimm finde das von einzelen Firmen im Bauhauptgewerbe Teilweise nur noh Abiturienten als Azubi eingestellt werden für Berufe wo die 10. Klasse ausreichen würde. Ob da mal ein Umdenken, durch das Handwerk erfolgen wird ??
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Felix
antwortete am 26.07.06 (16:58):
Mulde, was wolltest du damit sagen?
"Das ist nun keine Faul oder Dummheit es nur eine sehr gefährliche Dunßmmheit im anderen Sinn nicht lernen zu wollen."
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schorsch
antwortete am 26.07.06 (17:43):
Unter Verbindungen verstehe ich auf Folgendes (Gestern als Leserbrief gemailt):
Hanslis Vater war im Militär Pilot gewesen. Deshalb war der Wunsch Hanslis, ein ebensolcher zu werden, verständlich. Leider benahm sich aber Hansli bei der Aushebung auffällig, störte die Prüfungen und benahm sich auch sonst wie absonderlich. So musste denn der Aushebungsoffizier Hanslis Pilotenwünschen mit der Note „Betragen genügend“ einen Riegel schieben. Denn Piloten müssen charakterlich einwandfrei sein. Die Note „Genügend“ aber war dafür nicht geeignet.
Hanslis Vater aber wusste sich zu helfen; er kannte nämlich den Vorgesetzten des Aushebungsoffiziers vom Dienst her gut und setzte sich mit ihm in Verbindung. Dieser liess sich überreden, sich die „Akte Hansli“ kommen zu lassen und die Note „genügend“ durch „Gut“ zu ersetzen. Und schon stand Hanslis Pilotengelüsten nichts mehr im Wege.
Natürlich ist diese Geschichte frei erfunden. Sie ist mir in den Sinn gekommen, als ich im OT die merkwürdige Geschichte eines anderen – allerdings weiblichen - „Hanslis“ las, der von seinem Lehrer resp. sogar der Lehrerkonferenz ebenfalls im Betragen die Note „Genügend“ erhielt, dessen Vater sich aber stantepede mit einer nächsthöheren Instanz in Verbindung setzte, welche aus dem „Genügend“ ein „Gut“ bastelte. Und sogar der Bildungsdirektor höchstpersönlich sah in dieser Abänderungsaktion nicht etwa einen Lapsus, sondern segnete ihn ab.
Wohin, so frage ich mich nun, kommen wir denn, wenn nun jeder Hanslivater, der mit den Betragensnoten seines Sprösslings nicht einverstanden ist, einfach zu einem befreundeten Nächsthöheren geht, und dieser sich weich klopfen lässt, die Noten zu ändern? Oder anders rum gefragt: Was geschieht mit jenen Kindern, die keinen Hanslivater haben, der einen einflussreichen Freund hat?
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wanda
antwortete am 26.07.06 (17:58):
@eulenhanni, entschuldige, ich hatte beim letzten Satz nicht an das Fragezeichen gedacht. @Mulde, auch ein Lehrling, der nach Abschluss der Lehre kaum Aussicht auf einen Arbeitsplatz (in seinem Beruf) hat, sollte die Lehre so gut wie möglich abschließen. Leute, die eine Lehre gut abgeschlossen haben, haben auch in ganz anderen Berufen die Chance, genommen zu werden. Eine Zeit durchgehalten zu haben ist ein wichtiges Kriterium. Meine "italienische" Tochter (höheres Lehramt) war stellungslos, da ihre Fächerkombination nicht gefragt war ( so um 78-79 rum)und es hatte auch was mit Hamburg zu tun, ich glaube, ihre erste Stelle hätte in Hamburg sein müssen. Das weiß ich aber nicht mehr so genau. Auf jeden Fall jobte sie, war Marlboro-Mieze am Strand, hatte einen Job bei der "Zeit" arbeitete am Band in einer Fabrik usw. Die Tatsache, dass sie lückenlos gearbeitet hatte und dieses durch Zeugnisse bestätigen konnte, brachte Pluspunkte bei der Bewerbung in Turin.
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hugo1
antwortete am 26.07.06 (18:00):
Es ist eine Dummheit, nicht lernen zu wollen, da hat Mulde recht. Auch mit der Begründung, es lohne sich ja doch nicht,,Sowas ist dämlich und wird meist später bereut. Auch, ich als bekennender Spätzünder, ärgere mich, einen Großteil der vorhandenen Angebote (z.B. der Volkshochschulen) nicht genutzt zu haben. Zumindest hätte ich das Fremdsprachenangebot nutzen und die zehnte Klasse sowie die Hochschulreife viel früher machen sollen. Sicher, hab ich -und so wird es den Meißten unter uns ergehen- jede Menge unnützes Wissen in mich hineingestopft und mir eintrichtern lassen. Sowas weiß man jedoch erst mit Sicherheit nach der Schule dem Studium. Da gibt es Lernstoffe, die ich wohl nur ausschließlich für den Tag der Prüfung und für die erhoffte Note gebüffelt und anschließend schnell wieder in die hinterste Ecke vermölt und tatsächlich auch nie wieder nötig hatte. Dann gibts Dinge, die damals unwichtig erschienen, aber später enorm wichtig wurden. Vor allem aber hab ich gelernt zu lernen zu studieren, mich zu konzentrieren, zu suchen wo auch Wissen zu finden ist und gezielt eine Aufgabe zu lösen bevor die nächste angefangen wird. Auch Kleinigkeiten können mal enorm wichtig werden, wenn auch nicht für mich, dann für Andere. z.B. hab ich mal beim Kühehüten in früher Jugend gelernt wie man mittels Lindenzweig und Taschenmesser in Minutenschnelle die verschiedensten Pfeifen herstellt. Wie oft schon konnte ich mit dieser Minierfahrung den Kindern später den Enkeln und auch Anderen auf die Schnelle mal eine kleine Freude bereiten. Was Hänschen lernt, bleibt oft ein Leben lang hängen (Radfahren, Schwimmen, kleines Einmaleins, Gedichte noch und nöcher und natürlich eine Unmenge brauchbarer aber auch unnötiger Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. *g* Jugend dumm ? ich bewundere wie schon die jüngsten Schulkinder mit ihren Daumen ein Feuerwerk flinker Bewegungen beim Simsen und/oder Nintendospielen abbrennen. Dabei bin ich nicht nur, da seh ich auch ALT aus. *g*
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Mulde
antwortete am 26.07.06 (19:00):
Felix ich antworte da zu gern Also schlicht und einfach meine ich die "gefährlichere Dummheit" ist der vorzeitige Schulabbruch, die Lehre abbrechen Nur weil man erkannt hat , das der Job wohl doch nicht der richtige ist. Wenn schon im Vorfeld einer Ausbildung ein Lerndefizit da ist- dann ist der Abbruch einer Ausbildung eben aus meiner Sicht die gefährlichere Dummheit im Leben des jungen Menschen. Wo solche Lerndefizite hinführen - Felix da werden wir uns beide nicht streiten müssen. Da bricht einer/eine die Lehre ab- der Platz ist verloren um schnell einen anderen ihn anzubieten. Nun ich kann hier nicht mit Statistiken dienen , nur soviel in Sachsen- Anhalt , so sagte mir ein ex Kollege erschreckend. die Frage ist für mich - wie wollen solche jungen Leute ihr Leben meistern ? Ja die Erkenntnis kommt und muß der 2.Bildungsweg das lösen. Felix ich denke Du denkst in der Sache ähnlich. wünsche einen kühlen abend.
PS Da steht heute in der Presse zu der Jugend-Rock-Pop Band aus Magdeburg "Tokio-Hotel" das die Zwillinge keine Ordentliche Schule wieder besuchen wollen- hatten eine Freistellung nach der 9. Klasse- jetzt wollen sie über eine Fernakademie während ihrer Tounee das nachholen. Wußte nicht das das im normalen Schulbetrieb möglich ist. Jedenfalls bin ich der meinung hier steht einzig und allein das zu verdiende Geld im Vordergrung -nur sind noch sehr jumg was ist wenn sie mit 20-22 Jahren nicht mehr gefragt sind und Schulden über Schulden bei ihren Managern haben. Kann die Mutter nicht verstehen - die da sagt das normale Gymnasium nein Danke! Es gibt doch aber klare Gesetze? Verstehst Du das? Ist das nicht die gefährlichere "Dummheit"
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wanda
antwortete am 27.07.06 (08:24):
"Tokio-Hotel" ist für mich eine absolute Ausnahme, die Jungs haben einen solchen Erfolg, jetzt, wahrscheinlich nur jetzt, also in diesem jugendlichen Alter. Da sie nicht dumm sind, wissen sie wahrscheinlich, dass mit 20 plus alles vorbei ist. Dann kann man immer noch das Abi nachholen und studieren oder vom verdienten Geld in die Plattenproduktion gehen usw. usw. Boris Becker hat seinerzeit (l985) auch keine Zeit mehr für die Schule gehabt. Die Mutter kann ich allerdings auch nicht verstehen, ich wäre immer für einen Schulabschluß, würde mich aber in dem Fall durch das Kind überzeugen lassen und keinen Druck ausüben.
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Sokrates
antwortete am 27.07.06 (16:46):
Ich habe es selbst miterlebt, es gibt Jugendliche, die fälschen Ihre Zeugnisse, bis hin zum Abiturzeugnis, obwohl sie nie ein Gymnasium besucht habe.
Unrechtsbewusstsein gleich null!
Unsere Zukunft von morgen, hat wohl gut gelernt, von denen, die heute das Sagen haben.
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