Arno_Gebauer
begann die Diskussion am 10.07.06 (09:17) :
Hallo, Forumsbeteiligte,
meine Frau glaubt, daß Menschen mit den motivierenden Eigenschaften eines Herrn Klinsmanns in die Politik gehören! Nur solche Menschen können etwas bewegen und neue Dinge angehen. Meine Frau begründet Ihre Aussage damit, daß Politiker keine Berufsbezeichnung ist und daß viele Politiker als Fachunkundige nur der Sitzungsgelder wegen als Aufsichtsrat zum Leitwesen der Vorstände die Firmengeschicke mitbestimmen!
Viele Grüße Arno Gebauer
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Karl
antwortete am 10.07.06 (10:48):
Wir wollen doch nicht das Peter-Prinzip anwenden. Klinsmann ist ein sehr guter Fussballtrainer. lassen wir es dabei, sonst erleben wir vielleicht ein Trauma:
Das Peter-Prinzip In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zur Stufe seiner Unfähigkeit aufzusteigen.
Peters 1. Schlussfolgerung Nach einer gewissen Zeit wird jede Position von einem Mitarbeiter besetzt, der unfähig ist, seine Aufgabe zu erfüllen.
Peters 2. Schlussfolgerung Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben.
Internet-Tipp: https://www.miaweb.de/miawiki/CoMa.php?CoMa=PetersPrinzip
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dutchweepee
antwortete am 10.07.06 (13:33):
KARL *umarm* ...ich liebe die bücher von Laurence J. Peter!
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Carlos1
antwortete am 10.07.06 (20:00):
Unfähigkeit und Inkompetenz. Was heißt das eigentlich? Dürfen wir nicht davon ausgehen, dass der Mensch lernfähig ist? Unwissenheit wäre dann ein Zustand, der durch Lernen beseitigt werden kann. Dasselbe dürfte für Inkompetenz zutreffen. Durch entsprechende Schulung wäre diese zu erreichen.
Die Unfähigkeit ist etwas, was in weitestem Sinne ein Nicht-Können, ein Unvermögen ist. Hängt auc mit Unwissenheit zusammen. Das kann behebbar sein oder auch nicht. Je nachdem. In diesem Zusammenhang fehlt der Begriff der Dummheit. Unwissenheit ist behebbar, da der Mensch ein lernendes Wesen sein kann. Dummheit ist nach Immanul Kant das Fehlen des Urteilsvermögens. Sie ist nicht heilbar.
Arnos Frau hat ein gesundes Gespür für Qualität. In der Tat ist es so, dass nahezu alle Politiker heute keine Quereinsteiger sind, also keinen echten Beruf ausgeübt haben, sondern über die Ochsentour in der Partei aufgestiegen sind. Ihnen fehlt die Berufserfahrung, die Lebensnähe.
Klinsmanns Leistung besteht in der Führung eines Teams von Fachleuten, von denen jeder seinen Job beherrscht. Er könnte viele Jobs ausfüllen, wenn er die geeigneten Leute arbeiten lässt. Das ist typisch amerikanisch gedacht, aber es funktioniert. Im Training hielt er sich zurück, ebenso in den taktischen Anweisungen. Das macht Assistent Löw, der den Trainerschein hat und der auch das Training leitet. Er ist ein Mann zum Anfeuern und Verantwortung nach außen. Er besitzt Teamfähigkeit, ist Sportsmann durch und durch und strebt Leistung an. Er hat Fantasie und liebt Kreativität. Dabei muss er leistungshemmende Hindernisse aus dem Weg räumen. So machte er die Spieler mit amerikanischen Methoden körperlich fit, ermunterte sie zum Spielen und wollte Risiken eingehen. Und die Jungs dankten ihm, indem sie befreit aufspielten. Das könnte durchaus therapeutischen Effekt auf unsere geistigen Verkrustungen haben. Auch in der Politik. Aber wie ergeht es denen, die sagen, dass das Glas nicht halb leer ist, sondern halb voll? Bei uns ist Miesepetrigkeit hoch im Kurs. Überall lauern Klassenfeinde und Terroristen. Wir schleppen schwer an allen möglichen Risiken und Schreckensszenarien. Das ist unsere Lebensbestimmung.
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matti
antwortete am 10.07.06 (20:58):
für mich wäre Klinsmann als Kanzler undenkbar, er soll bitte das machen, was er am Besten kann, die Fussballmanschaft trainieren und das wenn möglich, noch lange.
Ihr erinnert euch an Joschka Fischer? Auch er hatte keine bemerkenswerte Vita, als er sein Politikerdasein begann und ist an seinen Aufgaben gewachsen.
Obwohl ich nie ein Fan von ihm war, habe ich das aufmerksam und interessiert verfolgt und teilweise sogar bewundert, was er aus seinem Leben gemacht hat.
Und nun sogar Professor an einer Elite-Uni ... unglaublich!
Gruß von Matti
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Felix
antwortete am 11.07.06 (03:06):
Ist auch Bush ein Opfer dieses Prinzips geworden?
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schorsch
antwortete am 11.07.06 (10:17):
Bush ist ein Opfer seiner karrieresüchtigen Familie geworden. Hätten sie ihn nämlich in Ruhe weiterhin seine Räusche austoben lassen, und hätten nicht die unbefriedigten Machtgelüste seines Paps ihn dazu aufgestachelt, wäre Bush jun. heute ein glücklicher Säufer unter dem Tische seines Herrn....
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rolf
antwortete am 11.07.06 (18:36):
Klinsmann kann nicht Bundeskanzler werden, da nach NDR-Berichten 82 Millionen Menschen in Deutschland wollen, daß er Bundestrainer bleibt.
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elvi
antwortete am 12.07.06 (01:14):
Auch der Wunsch und Wille von 82 Mill. Menschen kann Herrn Klinsmann nicht beeindrucken ...
Ein KANZLER-Angebot hätte ihn vielleicht gelockt .... ?!
;-)
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dutchweepee
antwortete am 12.07.06 (04:30):
lasst den kliensmann doch in malibu. als kanzler würd ich den nicht wählen. was wollt ihr mit nem kanzler der pro woche einmal mit dem flieger "nach dem rechten schaut"?
der soll in seinem pool sitzen bleiben und an/mit seiner frau spielen.
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Catty
antwortete am 12.07.06 (06:07):
"... was wollt ihr mit nem kanzler der pro woche einmal mit dem flieger "nach dem rechten schaut"?"
Vielleicht liefe hier dann alles besser als mit Prahl-Sätzen wie: " I c h bin die Bundeskanzlerin". Klinsmann würde bestimmt nicht bald nach Antritt des Amtes aus allen Nähten platzen, was vermutlich vom Aufplustern kommt :-))
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Karl
antwortete am 12.07.06 (10:50):
"Die Sache ist nicht mehr zu toppen" soll Klinsmann gesagt haben. Seine nachfolgende Absage, weiterhin Bundestrainer sein zu wollen, zeigt worum es ihm nicht geht. Es geht ihm nicht darum, ob es gut für den deutschen Fussball wäre, wenn er bliebe, sondern es geht ihm um seine persönliche Erfolgsgeschichte. Das unterscheidet ihn wahrscheinlich von einem wirklich guten Politiker, der um der Sache wegen aktiv sein sollte.
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elvi
antwortete am 12.07.06 (11:10):
ODER ... Karl -
der Herr Klinsmann ist schon mit Anfang 40 ein kluger Mann mit Durchblick : Er kennt die Menschen, und besonders seine Landsleute ... die nur gar zu gerne und ZU schnell jemanden hochjubeln (und wieder fallen lassen) ... ein HELD ist er JETZT ... *das ist nicht mehr zu toppen* ... warum soll er sich einen erneuten Zerriss antun?
Wenn er ein ehrgeiziger Mensch ist, dann kann er sich besser an Größerem ausprobieren ...
;-))
Moin, moin - elvi.
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seewolf
antwortete am 13.07.06 (01:42):
"wirklich guten Politiker, der um der Sache wegen aktiv sein sollte."
Oh Karl - so einen zeige mir doch bitte mal...
In diesem unserem Lande gilt doch seit eh und je nur die Devise: Was MEINEM Zwecke dient, ist gut. Zuvörderst meinem Konto.
Ich fürchte, daß Millionen deutsche Hammel erst einmal wieder das Gedärm an Stacheldrähten aufreißen müssen, bevor sie kapieren, daß sie - mal wieder - falschen Propheten hinterhergerannt sind...
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dmz
antwortete am 14.07.06 (00:53):
Nun kommt es m.E. so langsam heraus: Die 'Klinsmann-Löw'-Story ist im Hintergrund eine 'Meyer-Vorfelder'-Story .....
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Catty
antwortete am 14.07.06 (06:21):
An allem gefällt mir das ur-deutsche Wort "toppen" am besten :-(((
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Karl
antwortete am 14.07.06 (09:05):
Hallo Seewolf,
ich glaube z. B., dass Willy Brandt solch ein Politiker war.
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dutchweepee
antwortete am 15.07.06 (04:57):
@Karl ...herbert wehner, willy brandt, helmut schmidt
*seufz*
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dmz
antwortete am 16.07.06 (01:10):
Hallo Dutch !
Du haettest u.a. auch noch Carlo Schmidt, Fritz Erler, Erich Ollenhauer nennen koennen ..... MfG/dmz.
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