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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Was ist das Bundesverdienstkreuz noch wert?

 30 Antwort(en).

Catty begann die Diskussion am 08.07.06 (08:20) :

In unserer Nachbarschaft wohnte ein Ehepaar. Als der Mann (Professor) starb, erhielt die Ehefrau das Bundesverdienstkreuz, weil sie ihn "so aufopferungsvoll bis zu seinem Tod gepflegt" hatte.

Aber man scheint noch eine Menge mehr Kreuze verleihen zu wollen.
Jetzt an Klinsmann (s. Link).

Internet-Tipp: https://focus.msn.de/sport/wm2006/ehrung_nid_31529.html


 kreuzkampus antwortete am 08.07.06 (08:52):

Noch schlimmer finde ich ja, dass Fifa-Präsident Blatter es erhalten hat. Der Mann wird z.B. nie von dem Verdacht befreit werden, dass er sich seine Wiederwahl "erkauft" hat. Übrigens: Bei Deiner Nachbarin habe Zweifel daran, dass sie es nur für die erhalten hat. Bist Du da ganz sicher?


 pilli antwortete am 08.07.06 (09:26):

quatsch...nachbarin :-)))

geschichten und legenden aus dem forenland!

:-)))


 hema antwortete am 08.07.06 (10:00):

Kreuze sind ein schweres Los! Ein schlechter Dank für tätige Nächstenliebe.

<weil sie ihn "so aufopferungsvoll bis zu seinem Tod gepflegt" hatte.>

Das soll doch in einer Partnerschaft das natürlichste sein. Dafür muß man nicht ein Verdienstkreuz verleihen.

Anscheinend kennen da einige Politiker nicht mehr den Sinn der Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe.


 Catty antwortete am 08.07.06 (10:54):

pilli muß es ja (anders) wissen - wie immer.
Wahrscheinlich stand sie daneben, als ich die Zeitung las, und ebenso, als es mir die betreffende Dame erzählte, die - wie hema - auch der Meinung war, daß sie nichts getan habe, als was andere auch tun.

pilli, Du mußt Dich nicht aufplustern, daß ich meine "Schauermärchen" jetzt auch schon im Politik-Forum breit trete.
Schreib' lieber einmal etwas zum Thema. Aber dazu fehlen Dir - wie meistens - die zarten (Schreib-)Federn. Mit Gift-Pfeilen kann man eben keine hübschen Geschichten schreiben. :-((


 Mulde antwortete am 08.07.06 (11:06):

Catty!
Ist er oder sie also kein Professor, nur ein ganz normaler
" Normalo!" , der sich einfach an den Satz "In guten wie in schlechten Zeiten" erinnert und ganz still und leise dannach handelt.weniger wert?
Er/sie bekommt dann den noch berühmteren Tritt ins Kreuz!
von den Behörden, weil er mal irgend eine Hilfe von denen
erwartet!
Wer ehrt die vielen Männer und Frauen , die ihre Kranken
jahrelang 24 std rund um die Uhr versorgen und keine Hilfe
haben- die da nicht in die Welt hinausposaunen wie sie
wegen der Hilfslosigkeit ihrer einst so lieben besseren Hälfte auch leiden"!
Man muß keine gut honorierte Professorengattin sein um solche Normalitäten ausführen zu können- dazu braucht man nur einen guten Willen mehr nicht!
Da hilft auch kein Gott dieser Welt, das muß man wirklich selber machen.
Davon gibts aber mehr als eine /er die das täglich machen!
wer gedenkt denen?


 Catty antwortete am 08.07.06 (11:54):

Lieber Mulde,
daß ich in Klammern das Wort "Professor" setzte, hatte nur den Grund, pilli den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ich dachte, wenn sie das liest, würde sie mir nicht wieder unterstellen, ich hätte alles nur erfunden.
Aber leider - wie oben zu lesen - kann sie ja nicht anders, als immer wieder das gleiche zu schreiben.
------------------------

"Ist er oder sie also kein Professor, nur ein ganz normaler
" Normalo!" , der sich einfach an den Satz "In guten wie in schlechten Zeiten" erinnert und ganz still und leise dannach handelt.weniger wert?"

Natürlich nicht!
Wir waren damals auch einigermaßen empört über die Lobhudeleien in der Lokalpresse und darüber, daß andere, die nicht anders handelten als die Professoren-Gattin, so etwas lesen mußten.
Und zur Rechtfertigung dieser Frau: i h r war es sehr peinlich!


 jolli antwortete am 08.07.06 (12:30):

Jeder kann jemanden für die Orden vorschlagen. Zu richten sind Vorschläge an die Staatskanzleien des jeweiligen Bundeslandes. Neben den persönlichen Angaben muss natürlich eine hieb- und stichfeste Begründung abgegeben werden.

Die zuständigen Mitarbeiter der Staatskanzleien (oder Senatskanzleien) werden den Antrag prüfen und bei Befürwortung weiterleiten an das zuständige Referat des Bundespräsidialamtes.

Der/die zu Ehrende hat natürlich im Vorfeld Kenntnis von dem "Vorhaben der Ordensverleihung" und sollte eigentlich nicht peinlich berührt sein. Man kann dies nämlich auch schon im Vorfeld ablehnen ;-)

für Berufstätigkeiten, die bereits entlohnt wurden, sollte es keinen Orden geben dürfen, ebenso für den Einsatz, Ehepartner oder Kinder zu pflegen, das wäre doch eine ganz normale Familien-fürsorge (dies ist meine persönliche Meinung).

Wer sich in seiner Freizeit für das Gemeinwohl engagiert, der sollte meiner Meinung nach so eine Auszeichnung erhalten, aber ... die Realität sieht anders aus.


 schorsch antwortete am 08.07.06 (16:08):

Würden all die sich aufopfernden Gattinnen und Gatten, Schwestern, Töchter und Schwiegertöchter mit einem Orden belohnt, müsste man wohl eine Orden-Fabrik mit 100 Arbeitern neu aufstellen.....


 Catty antwortete am 08.07.06 (16:14):

... was Arbeitsplätze schaffen würde :-)


 Dunkelgraf antwortete am 08.07.06 (16:15):

für mich hat und hatte das Bundesverdienstkreuz noch niemals irgend einen Wert.

@pilli,
also ich kann von meinen Nachbarn definitiv sagen: Sie haben diesen komischen Orden NICHT.
;-)


 Mulde antwortete am 08.07.06 (17:45):

an Pilli und Dunkelgraf !
Ich ooooch niiiche!

Aber nehmen wir mal an die Catty sagt die Wahrheit?
Was hätte das zu bedeuten?
Doch nur in soweit, das eine Gutsituierte Witwe mit helfende im Hintergrund (hausgehilfin un ähnlichen)
durch den gesellschaftlichen Klüngel/ politischer und
standesmässiger Art auf dieses Podest gehoben wurde.
Das ihr das peinlich gewesen sei - zweifel zweifel!!
Fest steht jedoch Otto Milchmann oder Tante Frieda oder
Tochter / Enkelin die zum teil sogar ihre Arbeit aufgegeben
haben nie in den Genuss kommen würden- hier die Schwiegertochter mit einbezogen.
So empfinden eben tausende das als ganz normal ( wird ja in der Gesetzgebung auch so gefordert!
Ob da einige Beamte aus der Ordenskanzlei auf der Schleimspur geschlittert sind und gekatzbuckelt haben ??
Wer weis - wer weis!!


 Catty antwortete am 08.07.06 (18:08):

Mulde - und an einige andere hier:
wieso zweifelt Ihr so oft an der Gut-heit anderer Menschen?

Ich meine:
jenes (Professoren-)Ehepaar waren sehr bescheidene, zurückgezogen lebende Menschen, die sich nicht einmal beschwert haben, wenn unsere Kinder in unserem - angrenzenden - Garten in der Mittagszeit herumbrüllten, sondern uns gegenüber nur einmal mit eine lächelnde Anmerkung machten - ganz ohne Anlaß. Dabei bezeichneten sie das Gekreische als "Temperament".

Insofern haben wir der Witwe auch ihr Peinlichkeits-Empfinden abgenommen.
Und zudem waren wir keine von denen, die anderen immer zuerst Negatives unterstellen.


 pilli antwortete am 08.07.06 (18:43):

fein Graf :-)

du darfst damit beginnen, den heimischen diwan freizuräumen, mein angebot für dich habe ich soeben erhöht! :-)

Mulde und ich werden uns sicherlich wohlfühlen in dieser nachbarschaft.

...

ich selbst weiss nur von einem bekannten "ehrenamtler", der entrüstet ob der anstehenden verleihung reagiert hat und dem es eben ausreichend peinlich genug war, so dass er das procedere der verleihung des Bundesverdienstkreuz abgelehnt hat und zwar, wenn ich mich jetzt richtig erinnere, mit dem hinweis, wer alles sowatt angebandelt trägt! :-(

das nenne ich konsequent aber es anzunehmen und dann zu behaupten, es sei "peinlich"...

so dumm ist doch wohl kaum jemand?

:-)


 jolli antwortete am 08.07.06 (21:05):

Ich kenne einige aus meiner ehemaligen Behörde, die sich geradezu darum gerissen haben.

Als mir diese Ehre "drohte", habe ich im Vorfeld abgelehnt: Grund, ich bin für meine Arbeit bezahlt worden, warum also besondere Verdienste?? Jeder hat doch die Pflicht, seine Arbeit gut zu machen (zumal wenn sie ihm Spaß macht), oder??

So weit gestreut, wie diese Kreuze werden, kann es auch keine Ehre mehr sein!


 Catty antwortete am 09.07.06 (06:20):

Ich finde, - für mich abschließend zu diesem Thema:

wenn das Bundesverdienstkreuz Leuten überreicht wird oder werden soll, weil sie getan haben, was andere auch tun (im Stillen), - oder weil sie „Fußball-Trainer mit Show-Effekt“ sind, ist es nicht mehr viel wert.


 wanda antwortete am 09.07.06 (07:56):

Klinsmann hat seine Aufgabe gut gemacht und das erwartet man von allen, die im Arbeitsprozess stehen. für mich ist das normal und kein Bundesverdienstkreuz wert.
Eine ältere Dame aus Köln, die ich hier im ST kennen gelernt habe hat das Bundesverdienstkreuz bekommen, weil sie sich nach ihrer Berentung voll und ganz Aidskranken gewidmet hat. Sie hat Kinderbücher geschrieben und diese auch illustriert - ganz speziell für aidskranke Kinder, darüber hinaus hat sie über 30 Aidskranke - Menschen bis zum Tod begleitet.
Mir gegenüber hat sie das Bundesverdienstkreuz erst ganz spät, also als wir uns bestimmt schon zwei Jahre kannten, erwähnt. Sie ist stolz darauf und ich finde, das kann sie auch.


 rolf antwortete am 09.07.06 (09:15):

Was ist ein Orden wert?
Jedem das, was er meint, daß er wert ist oder wie sehr er sich durch diesen "aufgewertet" fühlt.
Also sehr individuell, absolut aber ist er nichts wert.


 schorsch antwortete am 09.07.06 (10:11):

Wenn ich das Wort "Orden" lese oder höre, dann kommen mir immer die russischen Generäle zu Stalins Zeiten in den Sinn, die ihre stolz geschwellten Brüste kleidermässig noch anbauen mussten, damit all die glänzenden Blechspielzeuge darauf Platz fanden....


 hema antwortete am 09.07.06 (10:50):

Ein bißchen so geht es auch in Wien zu.
Man ist ja direkt nackt, wenn man auf den Opernball gehen will und auf dem Frack keinen Orden vorweisen kann.

Ein Lob dem seligen Kaiser, der sowas geschaffen hat! ;-)


 Dunkelgraf antwortete am 09.07.06 (11:03):

@hema,
also auch du zählst du den "Privilegierten", die zum Wiener Opernball gehen?


 hema antwortete am 11.07.06 (16:09):

Leider nicht, lieber Graf!

Würde trotzdem einmal gerne dabei sein.
Wie sieht es aus mit dir, hast du nicht lust darauf?
Grafen sind da sehr gefragt.


 Dunkelgraf antwortete am 11.07.06 (17:05):

@hema,
ein Konzert oder eine Oper würde ich schon gern im Wiener Opernhaus besuchen. Aber dieser Opernball wäre nichts für mich. Ich möchte nie zu den Priviligierten gehören. Da bleibe ich lieber ein ganz kleiner Graf.
;-)))


 hema antwortete am 11.07.06 (22:03):

Hast recht. Ich gehöre auch nicht zu denen. Genau deshalb war ich noch nicht am Opernball und werde auch nie hin kommen.

Zum Konzert in den "Goldenen Saal des Musikvereins", von wo aus auch das Neujahrskonzert übertragen wird, komm ich schon ab und zu.


 Catty antwortete am 11.07.06 (22:47):

Ach, Ihr wollt nur Euere Enttäuschung vertuschen, keine Orden wie etwa das Bundesverdienstkreuz in Eueren Samt-Schatullen zu haben ...
... um auf das Thema zurückzukommen :-)


 Gevatter antwortete am 11.07.06 (23:26):

Nun soll dem Klinsmann aber in den nächsten Tagen doch das Bundesverdienstkreuz an die geschwollene Brust geheftet werden. Ob verdient oder unverdient ist schwer zu definieren. An und für sich sollte es ja so sein, dass sich Sportler, die in der Nazionalmannschaft ihr Land vertreten dürfen, sich vor Ehrgeiz und Leistungswille schier zerreißen müssten. Und zwar von selbst! Offensichtlich aber funktioniert das nicht im Selbstlauf. Die Herren Millionäre sind ganz einfach zu satt. Nun heben sie einen in den Himmel, der lediglich das bei ihnen heraus gekitzelt hat, was eine simple Selbstverständlichkeit sein sollte, und stellen sich damit selbst ein außergewöhnliches Armutszeugnis aus.
Der Klinsmann-Effekt besteht vor allem in der Kultivierung der open-air-parties inklusive Masseneuforie und Neu-Etablierung des "Flagge-zeigens". Dafür sollte man ihm lebenslang Freibier und kostenlosen Eintritt in sämtliche Discos usw. gewähren. Bekommt aber tatsächlich das BVK,. mutiert dieses entgültig zum beliebigen Klimper-Spaß-Orden.

Gevatter


 rolf antwortete am 12.07.06 (00:10):

Laß ihn doch mit dem Blech in Kalifornien glücklich werden.


 Catty antwortete am 12.07.06 (06:01):

"... mutiert dieses entgültig zum beliebigen Klimper-Spaß-Orden."

Danke Gevatter,
endlich einmal jemand, der die Frage in der Überschrift beantwortet :-)


 schorsch antwortete am 12.07.06 (09:03):

"Mein Vater ist ein Graf, ein Graf, ein Fotograf, und eine Fotogräfin die Mamma.
Drum bin ich auch ein Graf, ein Graf, ein Fotograf...."

Aber ehrlich: Ein Dunkelgraf ist mir doch noch lieber als ein Dünkelgraf.....


 Catty antwortete am 12.07.06 (09:38):

... oder als ein "Dinkel"-Graf :-))


 rolf antwortete am 12.07.06 (17:58):

Bundesverdienstkreuz für Steuerflüchtlinge.
Was tun die für den deutschen Staat?