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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Zweitverwendung

 5 Antwort(en).

eulenhanni begann die Diskussion am 05.07.06 (16:59) :


Zweitverwertung.
Das modernste Schulsystem Europas,das NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und seine Schulministerin Babara Sommer (beide CDU)dem Land verordnen wollen,nimmtKonturen an-und die lassen viele zusammenzucken.Künftig sollen dem Personalabbau zum Oper gefallene Landesbedienstete die Lehrekollegen an den Schulen verstärken.ob Berufschulkolleg,Haupt-,Real-oder Gesamtschule.Sommer heißt alle willkommen.Nur Gymnasien,die sich der besonderenWertschätzung der schwarz gelbenRegierung erfreuen,bleiben von den fachfremden Seiteneinsteigern verschont.
Die Zweitverwendung ausrangierter Seiteneinsteiger weckt Zeifel,ob die Regierung ihr Bekenntnis zur Qualitätsverbesserung an den Schulen ernst meint.Denn freigesetzt werden ja die,auf deren Dienste man verzichten kann-und das dürften nicht die Spitzenkräfte seien.
Steht schon die Multivation der neuen Hilfslehre in Frage,so gilt das umso mehr für ihre pädagogischen Qualifikationen werden so für überflüssig erklärt.Die Sommeridee löst vielleicht Versorgungsprobleme,aber schadet den Schulen und Schülern..Es kann doch niemand ernsthaft glauben,dass einüberflüssig gewordener Regierungsoberinspektor aus dem Vermessungsamt als Matematiklehrer taugt,weil er den Satz des Pythagoras beherrscht.Jahrelanges Studium und Vorbereitungen werden für überflüssig erklärt. Die Sommer – Idee löst vielleichtVersorgunsprobleme,aber schadet den Schulen und Schülern.
"NEUE WESTFÄLISCHE" vom05.07.06


 Arno_Gebauer antwortete am 05.07.06 (17:28):

Hallo, eulenhanni,

ich halte den Vorschlag des NRW-Ministerpräsidenten Jürgen
Rüttgers für a b s o l u t r i c h t i g, wenn er nicht
mehr zu beschäftigende Beamte nach einer Umschulung in dem
Schuldienst weiter beschäftigt und nicht vorzeitig in den
Ruhestand mit höchsten Bezügen schickt.
Bereits heute arbeiten schwerbehinderte Meister erfolgreich
nach einer Umschulung als Fachlehrer an Berufsschulen.
Deine geforderte pädagogische Qualifizierung erhalten diese
Beamten in der Umschulung.
Ich teile absolut deine Zweifel nicht!

Viele Grüße
Arno Gebauer


 Felix antwortete am 06.07.06 (01:16):

Als erfahrener Pädagoge muss ich zu bedenken geben:

- Ich habe mit "Umgeschulten" durchaus gute aber auch miserable Erfahrungen gemacht. Eigentlich lässt sich der Lehrerberuf nicht einfach erlernen ... Er ist weitgehend auch eine Begabung.
- Finanzielle Gründe als Motivation taugen rein garnichts.
- Eine Schnellbleiche ohne zeitlich aufwändige praktische Erfahrungen ist eine klare Abwertung des Berufsstandes.
Lehrer sein kann doch jeder! Wer das behauptet, müsste es zuerst einmal mit heutigen Jugendlichen versuchen.
- Die Qualität der Ausbildung ist eines der höchsten Güter eines Staates. Aus ökonomischen Gründen darf dies nicht aufs Spiel gesetzt werden.
- Der Lehrerberuf ist einer der schönsten, die man wählen kann, aber nur, wenn man dafür taugt ... sonst ist man bald einmal ein Fall für die Psychiatrie!


 Karl antwortete am 06.07.06 (08:36):

Das alles ist nur eine Sparmaßnahme und wird das Pisa-Problem verschärfen.


 pilli antwortete am 06.07.06 (09:28):

mmmhhh...pisa...

wohl nicht nur eine zeiterscheinung der jungen generation!

:-)))


 Arno_Gebauer antwortete am 06.07.06 (09:31):

Hallo, Karl,

ich glaube nicht, daß die Sparmaßnahme das Pisa-Problem
verschärfen wird. Ich sehe die Pisa-Problematik in der
an der Wirklichkeit vorbeigehenden Lehrerausbildung!
Ich gebe Nachhilfeuntericht in Mathematik, Physik und
Chemie. Was ich von den Nachhilfeschülern über das
Verhalten der Lehrer erfahren habe, ist sehr, sehr schlimm!

Was nützen hochstudierte Fachleute den Schulen oder den
Firmen, wenn diese sich nicht einbringen können, einbringen
wollen?

Nichts !!!!

Wenn die Klassentür zu ist, spielen sich manchmal Tragödien
ab!
Warum werden wohl so sehr viele beamtete Lehrer über ein
Burn-Out-Syndrom ab 50 Jahre in den Vorruhestand geschickt?

Bereits viele Jahre vor der Frühpensionierung waren diese
vielen hochausgebildeten Pädagogen eine riesige Belastung
für die vielen Schüler!
Bei vielen angehenden Lehrern erfolgt die Berufswahl wegen
der fürstlichen Gehälter, der vielen und langen Ferien,
der besten privaten Krankenversicherung, der sicheren
Arbeitsstelle, usw., usw..
Warum sollen denn ältere gestandene beamtete Quereinsteiger
nach einer Fach-Umschulung schlechter sein? ??????????
Jeder , der einen Beruf ausüben muß, den er nicht liebt,
ist ein Fall für die Psychatrie. Das gilt nicht nur für
Lehrer! Aber die Lehrer werden als Privatpatient mit Hilfe
der Ärzte schneller frühpensioniert als alle anderen
Kassenpatienten!

Viele Grüße
Arno Gebauer