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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Nur ein warmer "Sommerregen"?

 15 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 29.06.06 (08:55) :

In der Badischen Zeitung von heute steht die Schlagzeile "Sommerregen beginnt". Was hat es damit auf sich, seit wann macht ein Sommerregen Schlagzeilen, sollte es nicht wenigstens ein Sturm oder Orkan sein, der eine Schlagzeile wert wäre?

Es ist mal wieder ein unpassendes Codewort für eine groß angelegte militärische Operation. In der BZ steht aber erst auf Seite 6 (übrigens unter der Überschrift "Blutige Drohungen in Richtung Israel"), dass die israelische Armee mit ihrem "Sommerregen" das einzige E-Werk im Gaza-Streifen zerstört hat und damit eines der dichtbesiedelsten Ghettos dieser Erde mit Millionen von Menschen für Monate ohne Strom sein wird.

Natürlich sind die Millonen Palästinenser selber schuld. Haben sie es doch nicht verhindern können, dass eine kriminelle Gruppe eine israelische Grenzstation überfallen und einen Soldaten als Geißel genommen hat. Gerade hatten sich innerhalb der neuen Hamas-Regierung auch gemäßigte Politiker zu Wort gemeldet und erstmals wurde auch von der Hamas eine Zweistaatenlösung gut geheißen. Das passt natürlich den radikalen Kräften, die in blindem Hass die Konfrontation suchen, nicht.

Selbstverständlich ist das auch den Radikalen in der israelischen Regierung und in der israelischen Armee ein willkommener Anlass vielleicht sogar den Rückzug aus dem Gazastreifen rückgängig zu machen. Da zerstört man mal gerade in Sippenhaft die Stromversorgung für Millionen.

Die kriminellen Elemente auf beiden Seiten schaffen es immer wieder die Gräben neu aufzureißen. Die Eskalation in Nahost darf uns nicht kalt lassen. Die Politik der EU sollte nicht nur den Palästinensern, die eh nichts haben und immer wieder in die Steinzeit gebombt werden, die Gelder streichen, sondern auch einer kriminellen israelischen Regierung.

Die einseitige Berichterstattung in Teilen unserer Presse finde ich widerlich.


 Dunkelgraf antwortete am 29.06.06 (09:33):

@Karl,
Israel will einfach nicht lernen, daß eine Politik "Auge um Auge, Zahn um Zahn" keinen Erfolg bringen kann.
Was die Zerstörung des Elektrizitätswerkes betrifft. Irgendwann wird es wieder aufgebaut werden müssen. Wer wird es finanzieren. Ich nehme an, die EU-Staaten. Alle Zerstörungen der Israelis in Palästina bezahlen im Endeffekt wir. Es ist also nicht nur ein Krieg gegen die Palästinenser, sondern auch gegen uns. Wie ich gestern in der Süddeutschen Zeitung las "Seitdem der Westen der Hamas-Regierung die Finanzhilfe verweigert, wächst dei Hoffnunglosigkeit - und am Ende wohl auch die Gewaltbereitschaft." Irgendwann werden wir den Geldhahn wieder aufdrehen müssen, und dann wird es vielleicht teurer, als wenn wir ihn garnicht zugedreht hätten.
Anders geht es ja gar nicht, damit das Pulverfass nicht vorzeitig explodiert.


 rolf antwortete am 29.06.06 (10:27):

Wir bezahlen nicht nur den Wiederaufbau;
wir haben mit unseren Waffenlieferungen auch die Zerstörung bezahlt!


 Dunkelgraf antwortete am 29.06.06 (10:39):

@rolf,
umso schlimmer!
Irgendwo muß man ja sein überflüssiges Geld lassen.


 lielo antwortete am 29.06.06 (11:37):

Warum wird das palästinensische Volk so verachtet? Warum steht hier im Winterthurer Landboten, dass geplant ist Minister zu liquidieren? Warum trägt man mit eigenen Verhalten nur die Saat Hass in die breiten Schichten des palästinensischen Volkes? Warum wird den Palästinensern immer wieder und ganz stark seit 1947, vemittelt das man sie gar nicht ernst nimmt?
Ist das eine intellegente Art mit Nachbarn umzuhen? Lauter Fragen....Oder wissen die Israelis mit Vorfahren aus Russland, Europa, Südamerika, Nordamerika, Afrika genau was diesen Menschen angetan wurde?


 Marina antwortete am 29.06.06 (15:23):

Nicht nur das E-Werk, sondern auch drei Brücken sind zerstört worden, die dann später sicher auch mit EU-Hilfe wieder aufgebaut werden. Und das sind Attacken, die nicht der Hamas in erster Linie, sondern der israelischen Bevölkerung das Leben noch einmal schwerer machen und mit der Entführung nichts mehr zu tun haben, diese dient als willkommener Vorwand für eine weitere Zerstörung der Palästinensergebiete.
Aus einem Artikel der FR von heute, die übrigens meistens im Gegensatz zu anderen Zeitungen nicht einseitig berichtet:

„Es gehe nicht mehr nur um die Freilassung des Entführten, zitiert dagegen die Deutsche Presseagentur israelische Offiziere. Ziel sei es, einen Preis für das Kidnapping einzufordern und abzuschrecken. "Dies ist kein Einsatz, der den entführten Soldaten Gilad Schalit befreien soll", erklärten nicht namentlich genannte israelische Sicherheitsexperten: "Es ist uns klar, dass eine solche Operation unter den gegenwärtigen Umständen schwer möglich ist."

Natürlich ist es wieder einmal eine Kollektivstrafe wie immer in solchen Fällen, und der palästinensische Präsident Mahmud Abbas verurteilte die Angriffe als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit", und das sind sie zweifellos.

Hier dieser und weitere wichtige Artikel darüber in der FR:

Internet-Tipp: https://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=916564


 Karl antwortete am 29.06.06 (21:06):

Israelis laufen Amok:

Internet-Tipp: https://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5668540_REF1_NAV_BAB,00.html


 lielo antwortete am 29.06.06 (22:27):

ich bin tief empört über diese irrationale Politik, nur drauf hauen und einschüchtern wollen. Den Menschen ihren aufrechten Gang nehmen, sie demütigen. Die israelische Politik ist verlogen, ist zu verachten. Macht mit denen keine Geschäfte. Ernährt euch nicht mit Produkten aus diesem Land.


 lielo antwortete am 29.06.06 (22:32):

Rolf, Du hast recht, wir haben mit unserem schlechten Gewissen,
dieses Land mit aufgebaut. Dort sind die Folgen des kriegerischen Verbrechen unserer Nazi-Vergangenheit sichtbar.


 Karl antwortete am 30.06.06 (07:41):

Durch die Bombardierung des Kraftwerkes sind auch viele Wasserpumpen in Gaza ausgefallen. Was das bei dem Klima dort im Sommer bedeutet, kann sich jeder ausmalen.
Wenn Macht übermächtig und nicht mehr kontrollierbar ist, nimmt sie faschistoide Züge an.


 lielo antwortete am 30.06.06 (09:58):

Die ganze Aktion läuft unter "nur ein warmer Sommerregen".
So eine absolute Verachtung.


 rolf antwortete am 30.06.06 (09:59):

Wer dort wen ausrotten wil, wird immer deutlicher!


 Marina antwortete am 30.06.06 (23:12):

"Uno stellt Israel unter Beobachtung
30. Jun 21:22

Der UN-Menschenrechtsrat hat eine erste Konsequenz aus der Eskalation im Nahen Osten beschlossen. Er lässt zu jeden künftigen Sitzung einen Sonderbericht über Israel erstellen.

Der neue Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen überprüft das Verhalten Israels gegenüber den Palästinensern künftig auf all seinen Sitzungen. Die 47 Mitglieder beschlossen einen entsprechenden Antrag islamischer Staaten am Freitag mit 29 gegen 12 Stimmen bei fünf Enthaltungen. Israel legte Protest gegen die Entscheidung ein."

Weiteres im Link-Tipp

Internet-Tipp: https://www.netzeitung.de/spezial/nahost/416897.html


 Karl antwortete am 02.07.06 (11:06):

Sippenhaft ist in meinem Verständnis ein Merkmal des Faschismus. So habe ich es auf der Schule gelernt und das hat sich bei mir eingebrannt, deshalb bin ich so empört. Sippenhaft ist letztlich dasselbe wie Rassismus. Weil du Palästinenser bist und ungefragt im Gazastreifen geboren wurdest, hast du die Tyrannei des israelischen Militärs zu ertragen, auch wenn du mit der Entführung eines Soldaten gar nichts am Hut hast.

Niemand hat das Recht Unrecht zu tun.


 Marina antwortete am 10.07.06 (12:40):

Aufruf an Europa

Der international gepriesene israelische Abzug aus dem Gazastreifen hat die Besatzung dort nicht beendet. Sie wurde in Form eines Würgegriffs über Gazas Verbindungen zur Außenwelt fortgesetzt. Der Gazastreifen ist in ein riesiges Freiluft-Gefängnis verwandelt worden.

Mit der Weigerung der israelischen Regierung, mit der gewählten palästinensischen Regierung Gespräche zu führen, blieb jetzt nur noch ein Dialog übrig, der der Bomben, oft auf zivile Ziele auf beiden Seiten der Grenze.

Ohne internationale Intervention kommt es zu einer fast unvermeidlichen Eskalation.

Wir, israelische Patrioten und Friedensaktivisten, rufen die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten auf, möglichst auch in Verbindung mit andern Ländern, sofort und tatkräftig gegen die bedrohliche israelisch-palästinensische Krise zu intervenieren. Ganz besonders nötig wäre:

1. einen Vertreter im Range eines Ministers zu ernennen, um die sich entwickelnden Geschehnissen zu verfolgen und die EU zu sofortigen Maßnahmen aufzufordern, wenn die Situation sie erfordert.
2. die schweren von Europa der palästinensischen Behörde als Strafe auferlegten Sanktionen zu beenden, nachdem die Palästinenser ihr demokratisches Recht, eine Regierung nach eigener Wahl zu wählen, wahrgenommen haben. Die Sanktionen an sich sind schon eine brutale Intervention zu Gunsten der Besatzung.
3. mit der Regierung Israels und dem gewählten palästinensischen Präsidenten und der palästinensischen Regierung einen ernsthaften Dialog mit der Absicht aufzunehmen, die gegenwärtige Krise zu beenden und den Weg für echte, sinnvolle Friedensverhandlungen zu ebnen.
4. die Grenzunterstützungsmission der EU, die schon erfolgreich am Rafah-Grenzübergang tätig ist, auf alle Grenzübergänge zwischen Israel und dem Gazastreifen zu erweitern, um den regelmäßigen Transport von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Waren in beiden Richtungen sicher zu stellen, unabhängig von politischen und militärischen Entwicklungen.
5. als permanenter Vermittler bei akuten Krisen wie z.B. im Falle des israelischen Kriegsgefangenen Gilad Shalit, einzugreifen.
6. beiden Seiten eine permanente, europäische, friedenserhaltene Truppe zwischen dem Gazastreifen und Israel anzubieten.
7. die Einberufung einer internationalen Konferenz zur Beendigung des israelischen Konfliktes in Betracht zu ziehen.

EUROPA KANN ES SICH NICHT LEISTEN, SICH IN SCHWEIGEN ZU HÜLLEN.


Gush Shalom, der israelische Friedensblock
POB 3322, Tel Aviv 61033
www.gush-shalom.org info@gush-shalom.org

(dt. Ellen Rohlfs)

(Dieser Appell wurde am 7. Juli an alle europäischen Botschaften sowie an die International Herald Tribune gesandt.)

Internet-Tipp: https://www.gush-shalom.org


 hugo1 antwortete am 10.07.06 (17:38):

Wer ist schon gush shalom, was bedeutet schon Friedensblock.
für mich " Chef aller Israelis" ob sie wollen oder nicht, gibts nur Gesprächspartner mit wichtigen Argumenten.
Wichtige Argumente sind: Panzer, Kriegsschiffe, Atombomben, Raketen-aber richtige-,,,,,
und haben diese mickrigen Gazastreifenbewohner irgendein Argument? Nein, haben sie nicht, also was solls, sie solln ihre Klappe halten sie haben nix zu sagen. Punkt.
Einziger akzeptierter Partner auf dessen Argumente Ich ein bisschen höre, sind die USA. Nicht mal die EU oder die UN oder sonnstige stümperhaften Vereinigungen werden mein Ohr mit ihren kläglichen Stimmchen erreichen.
Diesen neu gebildeten UN-Menschenrechtsrat werden wir vom Hof jagen und gehörig die israelischen Klarinetten(Flötentöne) beibiegen,,,,