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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Warren Buffet stiftet Milliarden: die Macht des großen Geldes

 60 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 27.06.06 (09:00) :

Um es gleich zu sagen: ich finde die Ziele der Gates-Stiftung, der Warren Buffet nun 37,5 Milliarden Dollar vermacht, gut und auch an der Haltung von Buffet ist nichts auszusetzen. Beide, Gates und Buffet, sind sicherlich Vorzeigemilliardäre, an denen sich andere soziales Verhalten abgucken können.

Das Problem ist systemimmanent. Eine solche Stiftung, die über mehr Geld verfügt als die meisten Staaten auf dieser Erde, ist eine undemokratische und autoritär verwaltete Macht. Gut wenn die Ziele stimmen und die entscheidenden Leiter einer solchen Institution keine vernagelten Fundamentalisten sind, aber was wenn privates Geld in ähnlicher Größe einmal Perverslingen oder religiösen Fanatikern in die Hände fällt? Reichtum schützt bekanntlich nicht davor.

Regierungen von demokratisch gewählten Staaten sollten das Sagen haben. Den Machtzuwachs von Einzelpersonen und auch von internationalen Konzernen sehe ich potentiell als sehr kritisch, da unkontrollierbar, an.


 Dunkelgraf antwortete am 27.06.06 (10:00):

@Karl,
du bringst es auf den Punkt: (übergroßes) Eigentum in der Verfügungsgewalt von Privatpersonen ist von Übel, es ist zwar nun eine Stiftung, aber das Geld arbeitet für privat gesetzte Ziele, auch wenn die vordergründig humanitäre sind.
Die 37 Milliarden von Herrn Buffett und auch die Milliarden von Herrn Gates, die schon da sind, wurden von diesen Herren nicht erarbeitet, sondern innerhalb der kapitalistischen Spielregeln erworben (ich vermeide mal aus Rücksicht vor sensiblen Seelen die Wörter "gestohlen" oder "geraubt".)
Interessant wären die Gründe von Herrn Buffett und Gates, so zu handeln. Fakt ist, sie und ihre Familien können es nicht sinnvoll ausgeben. Angesichts der begrenzten Lebensdauer der Besitzenden ist auch eine Vererbung an die Nachkommen keine gute Alternative. Herr Buffett äußerte ja einmal, ein hohes Erbe verdirbt den Erbenden zur Faulheit und Prasserei. Außerdem würde sich der Staat unverdient die Hände über die immense Erbschaftsteuer reiben. Also ist die (humanitäre) Stiftung eine der besten Alternativen. Man reinigt seinen Ruf und sein Gewissen und übt als Lenker noch eine große Macht aus. Denn ab einer bestimmten Vermögensgröße ist nicht mehr das Geld das verlockende, sondern die Macht.


 hugo1 antwortete am 27.06.06 (11:27):

für mich bleiben solche Leute wie oben genannt und andere, Kapitalisten allerersten Ranges. Solange sie ihrem Beruf, ihrer Tätigkeit ihrer Berufung, ihrer Mission, ihrem Lebensinhalt usw,,,,nachgingen, schufen, sammelten, erstritten sie Geld, Geld und nochmals Geld.
Nun da es für sie fast unübersichtlich, zu umfangreich und allmählich auch zu teuer und riskant wird, sich mit einer derartigen Unmenge von Vermögenswerten zu befassen, kann so eine Stiftung der echte Rettungsanker sein.
Das „Gesetz zur steuerlichen Förderung von Stiftungen“ vom 1 Januar 2000 ist ein richtig fetter Happen für Reiche und Superreiche, ein echtes Steuersparmodell. Ja und diese Reichen wären saublöd, wenn sie diese Möglichkeit sich und ihre Nachfahren finanziell gut abzusichern, nicht annehmen würden.
-erstens der Stifter erhält steuerliche Erleichterungen
-zweitens wird die Schenkunssteuer reduziert
-drittens wird die Erbschafssteuer gesenkt
-viertens vermindert sich die Einkommenssteuer
-fünftens, der Stifter bekommt zu seinem Stiftungsvermögen nochmal die gleiche Menge vom Finanzamt dazu.
-sechstens, der Stifter behält Verfügungseinfluss auf die Gelder.
- siebentens, der Stifter kann dadurch dem Staat viel Geld vorenthalten,,
- die Stiftung kann als Familienunternehmen, die dauerhafte und sorgenfreie Versorgung von Familienmitgliedern absichern.......
Der Stifter selber sieht dies natürlich gaaaanz anders, er sieht sich als edlen Spender,,,,,
So ungefähr plädiert auch der deutsche Kulturrat (aus -für mich sehr nachvollziehbaren Gründen *g*)
https://www.diplomica.com/db/diplomarbeiten5721.html
Kulturrat: " Stiftungen sind kein Steuersparmodell
Die Gründung einer Stiftung bedeutet die dauerhafte, nicht wieder rückgängig zu machende Weggabe von Vermögen. Das in eine Stiftung eingebrachte Stiftungskapital verbleibt für immer bei dieser Stiftung. Es ist für den Stifter ewiglich verloren. Stifter dürfen darum für die Weggabe ihres Vermögens nicht noch steuerlich bestraft werden. Bestehende Hemmnisse im Stiftungssteuerrecht gilt es abzuschaffen....
Na wenn ich da nicht die Nachtigall trapsen höre ?

Internet-Tipp: https://www.kulturrat.de/detail.php?detail=184&rubrik=4


 wanda antwortete am 27.06.06 (12:34):

wenn anderen - ärmeren Menschen geholfen wird, dann kann für mich ein ganzes Heer von Nachtigallen lauthals vorbeiziehen :-))))


 hema antwortete am 27.06.06 (16:39):

Ich hab auch nichts dagegen, dass sie Schulen, Spitäler und andere sinnvolle Einrichtungen mit diesem Geld schaffen.

Ist doch schön, wenn die Superreichen endlich darauf gekommen sind, dass sie Geld nicht essen und auch nicht "mitnehmen" können und dass es besser ist, damit anderen Menschen, besonders Kinder zu helfen.

Ich glaube nicht, dass Bill Gates mit dem Geld Macht ausüben will. Er will nach meiner Beurteilung wirklich SINNVOLLES damit tun.


 Arno_Gebauer antwortete am 27.06.06 (19:30):

Hallo, Karl,

ich denke, daß sich der Profit letztlich durch den
knallharten Wettbewerb in immer weniger Hände konzentrieren
wird.
Heute besitzen 356 Familien über 50 % des Reichtums
der Menschheit ! Wenn dieser Ausleseprozeß weiter anhält,
bestimmt letztlich nur eine Familie über die Geschicke der
gesamten Menschheit.
Wenn diese Familie dann eine Stiftung mit ähnlichen Zielen
gründet, wird sie von der gesamten Menschheit für ihr
soziales Engagement in den höchsten Tönen gelobt werden!

Es wird deutlich, daß die anstehenden politischen Reformen
die Bedürfnisse der Mehrheit und nicht die Gewinnspannen
einer kleinen Minderheit in den Vordergrund stellen müssen!

Sonst verfällt nicht nur unsere Gesellschaft, sondern die
ganze Welt in Massenarmut und Chaos!

Viele Grüße
Arno Gebauer


 kreuzkampus antwortete am 27.06.06 (19:41):

Karl fragt in seinem Eingangsbeitrag: "....aber was wenn privates Geld in ähnlicher Größe einmal Perverslingen oder religiösen Fanatikern in die Hände fällt?..." Das haben wir m.E. bereits in Ländern, wie Irak oder Iran oder einigen asiatischen Ländern. Der einzige Unterschied ist, dass es sich bei dem Geld nicht um privates Geld handelt, sondern um staatliches Geld, über welches Diktatoren wie über eigenes verfügen. Soll heissen: Ich brauche für diese hypothetische Frage kein grosses Vorstellungsvermögen. In den Händen eines Menschen, der das Geld missbraucht, ist es Gewehr, Granate und Bombe zugleich.


 Karl antwortete am 28.06.06 (12:34):

Wobei Missbrauch auch subtiler daher kommen kann. Es braucht nicht immer Bomben und Granaten. Ich fände es z. B. fatal, wenn die Erkenntnisse der Naturwissenschaften (z. B. aus Atronomie, Physik, Chemie und Biologie) aus rein weltanschaulichen Gründen bekämpft würden - wie es derzeit in den USA mit der Evolutionstheorie geschieht. Eine Rückkehr zu mittelalterlichem, vorwissenschaftlichem Denken wäre langfristig schlimmer für die Menschheit als ein punktueller Terroranschlag und würde m. E. weit höhere Opfer an Menschenleben kosten.

Die Gefahr solcher Entwicklungen sehe ich wachsen, wenn Einzelpersonen soviel Macht erlangen, dass sie ihre Gesinnung durchsetzen können. Gut - im diskutierten Fall, dass Gates und Buffet keine Fundis sind. Das ist aber Zufall, es hätte auch anders sein können.


 Carlos1 antwortete am 28.06.06 (12:59):

"...ich denke, daß sich der Profit letztlich durch den
knallharten Wettbewerb in immer weniger Hände konzentrieren
wird." Arno Gebauer

So einfach und schön sich Karl Marx immer noch anhört. Seit Ausgang des 19. Jahrhunderts warten wir auf das Wahrwerden der Weissagung dieses gelehrten Mannes. Heute sind 80% der Arbeitsplätze nicht in den großen Konzernen zu finden, sondern in den mittelständischen Betrieben. Wie die meisten Prognosen von Volkswirtschaftlern lag Marx völlig daneben. Er erkannte nicht, dass seine Konzentrationstheorie nicht der Wirklichkeit entsprach und durch die breite Anwendung des Elektromotors in Kleinbetrieben und der Heraufkunft von kleinen Reparaturbetrieben, Zuliefererbetrieben, Handwerksbetrieben, Dienstleistern in anderer Richtung verlief. Er erkannte auch nicht, dass große Unternehmen immer schwerfälliger werden. Dazu brauchen wir heute die aberwitzige Fusionitis gar nicht erst zu Bewertung heranziehen. Übrigens: 80% des BSP der USA werden heute in Dienstleistungen erbracht. Ganze Industriezweige sind verschwunden, weggefegt worden. Eine Revolution war das. Wann registrieren wir das endlich mal?

Was das Vermögen des Warren Buffet anbetrifft, so empfehle ich nicht nur einmal den Atem anzuhalten, wenn die gewaltige Summe von 45 Mrd USD genannt wird. Sein Vermögen besteht aus Beteiligunggn. Vor einigen Jahren waren es wesentlich weniger und in der Zukunft können gewaltige Schwankungen nach oben und unten am Aktienmarkt auftreten. Buffet ist ein Finanzinvestor mit Langzeitperspektive. Er studiert Bilanzen und sucht nach verborgenen Werten, die andere nicht entdeckt haben. Anteile preiswert kaufen war die Devise. Ob 10 oder 15 Mrd mehr oder weniger kurzfristig kommt es ihm nicht an. An der Internet-Seifenblase hat er nie Gefallen gefunden. Was langfristig Erfolg verspricht zählt für ihn, was sichtbar ist. Wenn er Anteile eines Unternehmens kaufte, verfolgte er unter anderem folgende Methode. Am Freitagnachmittag fuhr er unangemeldet auf dem Unternehmensparkpaltz vor und stellte fest, wer und wieviele vom Management noch arbeiteten. Danach richtete sich u. a. seine Entscheidung. Im übrigen bezieht er ein Gehalt von Berkshire Hathaway in Höhe von 100 000 USD(ca 80 000€), bewohnt ein Haus, das er vor vielen Jahrzehnten für 31000 USD kaufte. Den Intellekt dieses Finanzgenies empfehle ich deutschen leitenden Managern mit weitaus niedrigerem IQ und viel höheren Löhnen.

Übrigens: Einmal in der Urne sind alle Menschen gleich. Ist das nicht bekannt?


 Dunkelgraf antwortete am 28.06.06 (13:07):

Es klingt gewaltiger als es ist. Über 37 Milliaren von Buffet, dann noch das was schon von Gates da war, insgesamt 60 Milliarden Dollar in dieser Stiftung für wohltätige Zwecke. Aber diese Zahlen täuschen. Es ist ja nicht so, daß dieses Geld bereit liegt und nun große humanitäre Projekte finanziert werden könnten. Dieses Geld ist erstens nicht flüssig, weil es in Aktien festgelegt ist, in Berkshire Hathaway und in Microsoft. Somit ist es kein reales Geld sondern nur virtuelles. Zweitens ist "Geschenk" für wohltätige Zwecke weit übertrieben. Man hat Vermögen in eine günstigere Eigentumsform überführt. Dieses Vermögen soll nicht schrumpfen für die eigentliche Zwecke, sondern soll wachsen und Gewinn bringen. Von diesem Gewinn werden einige noch von leben können, und ein Teil wird tatsächlich in humanitäre Projekte fließen. Welcher Anteil das ist vom Gesamtvermögen und Gesamtgewinn wäre schon einmal interessant.
Bill Gates ist ja nun schon aktiv geworden, wie ich gerade heute früh las:
"Microsoft-Gründer Bill Gates hat im Rahmen seiner Stiftung 500 indischen Prostituierten Rabattkarten zukommen lassen. Mit diesen können die Frauen Vergünstigungen beim Einkaufen und in Hotels bekommen.
Im Gegenzug fordert Gates, dass die Frauen sich in regelmäßigem Abstand von drei Monaten ärztlich untersuchen lassen. Nur dann behalten die Karten ihre Gültigkeit. Den Ärzten wurden entsprechende Geräte für die Überwachung zur Verfügung gestellt."
Ganz toll!
Vielleicht bringt die Aktion sogar noch was ein für ihn, wenn sie sich Windows XP günstiger einkaufen können.(anstatt raubzukopieren)
;-)


 Arno_Gebauer antwortete am 28.06.06 (13:12):

Hallo, Carlos1,

Du unterstellst mir, daß mein vorhergehender Beitrag
marxistisches Gedankengut ist!

Das ist falsch!

Ich beziehe mich inhaltlich auf eine Diskussion mit dem US-
Ökonom Jeremy Rifkin . Der Titel dieser Diskussion lautete:
"Langfristig wird die Arbeit verschwinden"
Du kannst ja mal googeln!

Viele Grüße
Arno Gebauer


 Dunkelgraf antwortete am 28.06.06 (13:19):

@carlos,
"...ich denke, daß sich der Profit letztlich durch den
knallharten Wettbewerb in immer weniger Hände konzentrieren
wird." Arno Gebauer

Ich verstehe nicht, wie man die Wahrheit dieses Satzes anzweifeln kann, und deine Argumente widerlegen ihn keinesfalls. Schau dir die Hitliste von Milliardären an, oder den Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, überhaupt die Verteilung von Armut und Reichtum in der Welt. Ich sehe nur die Konzentration des Reichtums in immer weniger Händen. Natürlich machmal sehr kaschiert, geschickt sind sie ja.
Im übrigen hat Marx nie Prognosen aufgestellt, sondern ökonomische Gesetzmäßigkeiten herausgearbeitet, und die wurden bisher noch nicht widerlegt.


 hema antwortete am 28.06.06 (21:35):

Hab ein bißchen unter "Gates Stiftung" gegoogelt. Ich verstehe nicht, warum einige, besonders Karl so mißtrauisch sind.

Gates-Stiftung verdoppelt Spenden für Gesundheitsprojekte

Die Stiftung hatte schon 2003 dazu aufgerufen, 14 besonders wichtige Gesundheitsprobleme zu lösen, die vor allem Menschen in der Dritten Welt betreffen, z.B. Tuberkulose und Malaria. Im Sommer dieses Jahres will die Stiftung die ersten Projekte nennen, die sie mit ihrem Stiftungsvermögen fördern will. Bislang wurden 1.500 Projektvorschläge aus 75 Ländern eingereicht. Die Stiftung wird von Bill Gates' Vater William H. Gates Sr. und Patty Stonesifer geleitet. (ad)

Gates-Stiftung: 258,3 Millionen Dollar für Malaria-Forschung

Microsoft-Chef Bill Gates steckt 40 Millionen US-Dollar in das Bildungssystem der USA; profitieren sollen zunächst sozial benachteiligte Jugendliche.


 Dunkelgraf antwortete am 28.06.06 (22:17):

@hema,

"Ich verstehe nicht, warum einige, besonders Karl so mißtrauisch sind."
Bei solchen Leuten wie Bill Gates und Warran Buffett ist gesundes Mißtrauen angesagt, beides die reichsten Männer der Welt.
Der eine besaß im vergangenen 46,5 Milliarden $, der andre 44,0 Milliarden $. Bei beiden ist es so, daß sie nichts ererbt hatten. Laß uns mal unterstellen, daß beide überaus fleißige Menschen waren und durch eigene Arbeit jeweils 1 Million $ verdient haben, dann haben Gates 46,499 Milliarden $ und Buffett 43,999 Milliarden $ durch wirtschaftliche Machenschaften anderen Leuten aus den Taschen gezogen. Da muß ihnen ja ganz schön das Gewissen plagen, und da kann ich sehr gut verstehen, daß sie nun ein paar Brosamen (was sind 40 Millionen US-Dollar für das Bildungssystem der USA ?) zur Verbesserung ihres Immages spenden.


 matti antwortete am 29.06.06 (01:03):

Was wäre, Dunkelgraf, mal gefragt, wenn du eine Erfindung oder eine Weltneuheit auf den Markt bringst, mit der du Riesenvermögen machen würdest? Allein aus deinem Können resultierend und mit Hilfe von klugen und kompetenten Mitarbeitern, die von dir sehr gut bezahlt werden.

Siehst du das dann auch als Ausbeutung und würdest dich dafür schämen (wollen/müssen)?

Mir klingt das immer heftigst nach Neid. Es wird hoffentlich ständig auf´s Neue intelligente Menschen geben, die aus ihrem Wissen etwas machen und damit Geld verdienen. Wenn sie dann auch noch Gutes tun, ist für mich die Welt in Ordnung. Milchmädchenrechnung? Mag sein, aber was du immer von dir gibst, bereitet mir Bauchschmerzen und manchmal sogar leichte Übelkeit.

Grüße von Matti





 Dunkelgraf antwortete am 29.06.06 (08:48):

Hallo Matti,
was sagt denn dein Arzt zu deine Bauchschmerzen und leichter Übelkeit? Wenn dir ein paar Wahrheiten so auf den Magen schlagen, solltest du das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ich wünsche dir jedenfalls gute Besserung.

Also: wenn jemand eine große Erfindung macht, dann verdient er große Anerkennung, Ehrung und Bewunderung seiner Mitmenschen. Wenn er die aber vermarktet und damit übergroßen Reichtum erwirbt, so verspielt er seine moralische Anerkennung. Vor dem bürgerlichen Gesetzbuch ist sein Handeln zwar in Ordnung. für mich ist er aber ein gelinde ausgedrück ein "kleiner Schurke".

Rechnen wir mal, grobe Annahmen, also Milchmädchenrechnung: wenn ein Mensch 60 Jahre seines Lebens anständig arbeitet und so gut verdient, daß er nach seinen Lebenshaltungskosten noch monatlich 1400€ übrig hat und beiseite legen kann. (rechnen wir mal nicht mit unchristlichen Zinsen), dann besitzt er nach seinem Arbeitsleben etwas über 1 Million €. Was mehr ist, ist von Übel!!"
Nun schau mal, wieviele Vermögensmillionäre wir haben, und du weißt wie viele kleine Schurken wir haben.
;-)


 Claude antwortete am 29.06.06 (08:58):

Dunkelgraf,
ein dunkelgraf wie er leibt und lebt,lache. Selbstverständlich müßte jemand der mehr als du hat unbedingt und zwingend mit dir teilen, jawohl. Mano bei dir bleibt einen in der Tat manchmal die Spucke weg, kopfschüttel, sage mal hast du behandelbare Probleme oder bist du so geboren???
Claude


 Dunkelgraf antwortete am 29.06.06 (09:09):

@claude,
grundsätzlich antworte ich nur auf sachliche und konstruktive Beiträge. Dazu zähle ich deinen nicht!
Also betrachte diesen meinen Beitrag nicht als Antwort, sondern als Begründung, ähnliche Kommentare von dir unbeachtet zu lassen.


 Claude antwortete am 29.06.06 (10:31):

Dunkelgraf,
nun deine Beiträge als konstruktiv zu bezeichnen ist schon ein starker Tobak!!! Aber lasse dich nicht entmutigen ich denke das du irgendwann Kultstatus erreichen wirst, so wie Swammkopp oder die Simpsons denke ich mal. Das kleine rote Männchen aus den neuen Bundesländern!! Lache dich freundlich an und sehe neuen Beiträgen mit Interesse entgegen.
Claude


 Carlos1 antwortete am 29.06.06 (11:04):

hallo arno,

Marx war ein bedeutender Denker, beste deutsche philosophische Tradition. Warum sollte man Bedenken tragen von ihm eine Gedankenfigur zu übernehmen? Das tue ich selber auch. Allerdings halte ich nicht viel von Marxismus-Leninismus. G.B. Shaw, britisch-irischer Schriftsteller und Sozialist, sagte einmal: Wer mit 20 nicht Sozialist ist, hat kein Herz, wer es mit vierzig noch immer ist, ist ein Idiot. Sehr überspitzt, aber Shaw war auch Schriftsteller. Ich bezog mich übrigens ausschließlich auf den ersten Satz von dir. Wir sollten uns im Klaren darüber sein, dass das Wirtschaftsleben um die Mitte des 19. Jahrhunderts anders war als heute und dass Gesetzmäßigkeiten, wie sie Marx formulierte, fragwürdig sind (= des Fragens würdig). Wer Gesetzmäßigkeiten findet, nach denen die Geschichte planmäßig abläuft, muss sich auch fragen lassen, wie diese Gesetzmäßigkeiten in der Wirklichkeit sich darstellen. Soviel zu den Prognosen. Nach bald 150 Jahren ist immanente Kritik geboten, zumal das große Experiment gescheitert ist. Armut und Gegensätze zwischen Arm und Reich sind aber nicht verschwunden. Die Frage des Missbrauchs wirtschaftlicher Macht auch nicht. D´accord?

Im übrigen ist Reichtum an sich noch kein Kriterium für einen schlechten Charakter oder ein Hinweis auf übergroße Vorsicht. Die Art und Weise, wie Reichtum verwendet wird, das ist aber das Problem. Reine Menschenfreundlichkeit haben Gates und andere nicht bewogen ihren Reichtum in Stiftungen einzubringen, sondern staatliche Gesetze. Die konfiskatorische Erbschaftssteuer hat die USA zum Land der Stiftungen gemacht. Ein gut Teil Misstrauen gegenüber staatlichem Handeln bei Amerikanern ist beim Stiftungswesen auch dabei(neben Eitelkeit). Bewirken gigantische (und kostspielige) Bürokratien wirklich mehr als privater Einsatz?

Im Übrigen ist eine Wirtschaft, die keinen Gewinn (Profit) macht ein Unding, eine Gefahr. Die DDR verkaufte im Westen Produkte, die sogar Verluste einbrachten, nur um Devisen zu erlangen. Sie wussten sélbst nicht einmal, dass sie mit jedem Verkauf ärmer wurden. Was für ein Unfug. Das ist schlicht Betrug an denen, die das Mehrprodukt erwirtschaften. Marx würde im Grab rotieren, wenn er das sähe. So hatte er sich sicher die Verwirklichung seiner Ideen nicht vorgestellt. Das Reich der Gerechtigkeit und Freiheit gekrönt vom Pleitegeier. Tolle teure Zentralverwaltungswirtschaft. Gewinne sind die Voraussetzungen für Investitionen. So steht es in den Büchern .... aber es ist vieles anders jetzt.

Vile Grüße, C.


 matti antwortete am 29.06.06 (13:06):

Danke Carlos,

das ist ein guter und sinnvoller Beitrag, den ich in deinen Ausführungen nur unterstützen kann.

Leider gibt es noch immer Menschen, die glauben, alle müßten das Gleiche haben/bekommen. Das ist eben eine Illusion, von der sich manche nur schwer trennen können. Sie müßten dann den Tatsachen ins Auge sehen und das tut weh.

Grüße von Matti


 Ursula_J antwortete am 29.06.06 (13:15):

Wo schreibt wer, dass alle das Gleiche haben/bekommen müssen???


 Dunkelgraf antwortete am 29.06.06 (13:35):

@matti,
aber um Gottes Willen doch keine Gleichmacherei!
Verschiedene Leistungen sollten schon unterschiedlich belohnt werden. Ich finde es durchaus in Ordnung, wenn jemand für einfache, leichte Arbeit nur 1000 € im Monat bekommt, und für verantwortungsvolle qualifizierte Arbeit etwa 5000 €. Dazwischen kann sich viele bewegen. Wichtig ist, daß es soviel ist, daß jeder von seiner Arbeit normal leben kann, und daß es nicht soviel ist, daß er mit zu viel Geld auf dumme Gedanken kommt.
;-)


 Claude antwortete am 29.06.06 (14:38):

dunkelgraf,
das was du in deinem letzten Beitrg sagst kann ich voll unterschreiben. Das was du aber weiter oben geschrieben hat hat deinen letzten Äußerungen gar nichts zu tun.

Carlos1,
dein Beitrag ist sehr gut dieser Meinung bin ich auch.
Claude


 Dunkelgraf antwortete am 29.06.06 (14:56):

@claude,
ich glaube schon, daß meine Beiträge alle etwas miteinander zu tun haben. Ich wende mich immer gegen Reichtum, ... als Quelle von Armut.

Und der Beitrag von Carlos gefällt mir überhaupt nicht. Weil er mit altbewährten Methoden die Erkenntnisse von Marx und die nachfolgenden Versuche der Praxisumsetzung in den Dreck zieht.


 carina53 antwortete am 29.06.06 (16:50):

@ all

was ist gegen diese Art von Hilfe einzuwenden ?

Die Gates-Stiftung ist der größte internationale Geldgeber für wohltätige Projekte. Ausgestattet mit einem Vermögen von in diesem Jahr wohl rund 32 Milliarden Dollar, einer Summe, die auch gemessen an Gates' Gesamtvermögen beeindruckend ist, hat sie schon mehr als 10 Milliarden Dollar in zahlreiche Projekte gesteckt. Zum Vergleich: In Deutschland wird das gesamte Kapital aller hiesigen Stiftungen auf 60 Milliarden Euro geschätzt. Nach Ansicht von Fachleuten bleibt Deutschland angesichts seiner enormen privaten Vermögenswerte damit weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.


Die Stiftung von Bill und Melinda Gates widmet sich neben dem Kampf gegen Malaria, Aids und andere Krankheiten wie Tuberkulose auch Programmen für die Ausbildung von Jugendlichen aus armen Regionen der Vereinigten Staaten. Den Kampf gegen die Tuberkulose zum Beispiel hatten die großen Pharmahersteller eigentlich längst abgehakt, denn in Westeuropa und Nordamerika ist die Zahl der Erkrankungen nur noch gering. Mit Blick auf die Patienten in den armen Ländern der Welt ist die Forschung aus der Sicht der Unternehmen und ihrer Kapitalgeber, denen sie verantwortlich sind, nicht profitabel genug. Mit dem Stiftungsgeld wurden deshalb Studien des deutschen Pharmakonzerns Bayer mit dem Antibiotikum Moxifloxacin gefördert. Und auch die Grundlagenforschung profitiert von Gates' Fördergeldern.

Gates-Stiftung: 258,3 Millionen Dollar für Malaria-Forschung
Entwicklung neuer Medikamente und Forschung zur Moskito-Kontrolle finanziert


Ich persönlich finde das super - auch in Deutschland greifen viele Stiftungen dem Staat unter die Arme, da er Aufgaben nicht mehr erfüllen kann.

Besser so, als das Vermögen so wie Bin Laden zu verwenden.
Um sozial zu sein benötigt jeder einfach Geld, egal ob es der Staat oder die Kirchen, oder die Stiftungsgründer sind.
Zudem ist es in den USA einfach normal, dass jeder der Vermögen besitzt sich auch sozial engagiert. Wer dies nicht tun würde, wäre gesellschaftlich out.

Man kann überall das Haar in der Suppe finden, so man danach sucht.

Gruß Carina


 Carlos1 antwortete am 29.06.06 (18:25):

"Und der Beitrag von Carlos gefällt mir überhaupt nicht. Weil er mit altbewährten Methoden die Erkenntnisse von Marx und die nachfolgenden Versuche der Praxisumsetzung in den Dreck zieht." dunkelgraf

Ein altbekannter Spruch aus der verflossenen DDR lautete: Marx ist die Theorie und Murks ist die Praxis. Niemand zog die DDR damit in den Dreck. Es war eine Tatsachenfeststellung. In den Dreck zogen den Arbeiter- und Bauernstaat die Funktionäre des Systems durch ihre Politik. Auch wenn ich Kritik an unseren eigenen Zuständen übe, ziehe ich niemanden in den Dreck. Dies bekannte Nestbeschmutzer-Syndrom dient dazu, Kritik abzuwürgen. Im übrigen war Marx kein Religionsgründer, erhaben in seiner Glaubenswahrheit über jede Kritik. Er hat selbst vorgemacht, wie und wo Kritik zu üben ist. Kritik heißt "untersuchen", eine Sache überprüfen (giechisch: krinein). Marx hat Glück gehabt, dass er nicht im real existierenden Sozialismus leben musste. Er wäre in Bautzen gelandet. Unter Stalin wäre er liquidiert worden. Er dachte einfach zu viel nach. I am so sorry, Charly. Als Denkmal warst du aber super.


 Dunkelgraf antwortete am 29.06.06 (18:51):

@carina,
ich habe doch nichts dagegen, daß Gates und Buffett und alle die anderen amerikanischen Reichen mal ein bißchen Gutes tun. Finde ich auch besser, daß sie ihr ergaunertes Geld dafür benutzen als für anderen Quatsch. Trotzdem hält sich meine Bewunderung für die beiden aus obenerwähnten Gründen in sehr engen Grenzen.
;-)

@Carlos1,
du kommst vom hundertsten ins tausendste, ich habe über Marx gesprochen und ihn verteidigt und nicht über Stalin. Natürlich ziehst du in den Dreck, wie soll ich sonst deinen Spruch "Ein altbekannter Spruch aus der verflossenen DDR lautete: Marx ist die Theorie und Murks ist die Praxis." verstehen. Ich lebte in der DDR und habe den nie gehört.
Natürlich hat die DDR versucht, die Theorie von von Marx in die Praxis umzusetzen, sicher hat sie Fehler gemacht, oder die Umstände waren nicht reif dafür. Aber wenn ein Versuch fehlschlägt, weil nicht alle Bedingungen beachtet wurden, heißt das lange nicht, daß die Theorie falsch war.
Ich möchte mich auch nicht in Diskussion der Form "hätte ... hätte" mit dir einlassen. (Er wäre in Bautzen gelandet. Unter Stalin wäre er liquidiert worden.) Was du so alles weißt, was geschehen WÄRE!?!


 Marina antwortete am 29.06.06 (19:26):

"oder die Umstände waren nicht reif dafür". Das ist immer eine wohlfeile Rechtfertigung für dieses System, das durch Versuch und Irrtum unzähliche Verbrechen auf dem Gewissen hat. Wo waren denn jemals die Umstände reif dafür? Ich kenne kein einziges sozialistisches oder kommunistisches Land, bei dem die Theorie in eine geglückte Praxis überführt worden wäre. Alle werden oder wurden durch diktatorische Strukturen und Zwangsmaßnahmen am Leben gehalten. Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen? Äh, ich meine, wo es geklappt hat zum Wohl der glücklichen Bewohner, Dunkelgraf? Dann wäre ich sehr neugierig, davon zu erfahren. Vielleicht könnte ich meinen Alterssitz dahin verlegen. :-)


 Dunkelgraf antwortete am 29.06.06 (19:36):

@Marina,

"dieses System, das durch Versuch und Irrtum unzähliche Verbrechen auf dem Gewissen hat"

Ich weiß nicht worüber du sprichst. Ich kann nur von der DDR sprechen, und das war ein demokratischer Rechtsstaat, da gab es keine Verbrechen. Jedenfalls habe ich mich da sehr wohl gefühlt und habe keine "diktatorische Strukturen und Zwangsmaßnahmen" kennengelernt.

Aber schon mal vorsorglich die Bemerkung: Ich habe das Thema nicht auf die DDR gebracht, das waren Giovanni und du.
Nicht dass mir wieder der Vorwurf gemacht wird, ich würde das Forum benutzen um "meine geliebte DDR" zu verteidigen. Das mache ich nur, wenn sie angegriffen wird von Leuten, die keine Ahnung von diesem Land haben und durch jahrzehntelange Gehirnwäsche Klischees über die DDR eingetrichtert bekamen.


 Marina antwortete am 29.06.06 (19:59):

"und das war ein demokratischer Rechtsstaat, da gab es keine Verbrechen." :-))))))

Aber eigentlich ist es nicht zum Lachen, sondern zum Weinen. Wenn ich mal Zeit habe, suche ich dir Links über die Mauertoten und Stasiopfer raus. Im Moment habe ich bei dem schönen Wetter dazu keine Lust.


 Dunkelgraf antwortete am 29.06.06 (20:07):

@Marina,
die Mühe kannst du dir sparen, ich brauche deine Links nicht.
Ich könnte dir auch Links über die die Verbrechen der BRD beibringen.


 Claude antwortete am 29.06.06 (22:06):

Dunkelgraf der Aufrechte sozialistische Kämpfer, oder sind es vierzig Jahre sozialistischer Gehirnwäsche die ihre Wirkung zeigen?? Oder etwa doch angeboren??? :-))) Leute wie du sind in vielen Fällen die Quelle von Armut,wenn sie etwas zu sagen haben, dass ist wohl nicht mehr zu befürchten!!!
Claude


 wanda antwortete am 30.06.06 (08:38):

mich bedrückt das jedesmal, wenn Ihr Euch hier so angiftet - muss das wirklich sein - ?????


 Claude antwortete am 30.06.06 (08:55):

Wanda,
wenn ein gestandener Mann wie Dunkelgraf im Ernst (weiter oben ein Beitrag) behauptet die DDR sei ein demokratischer Rechtsstaat gewesen "muß das angiften sein" das kann man nicht unwidersprochen hinnehmen!! Das schuldet man schon den Opfern, die gab es auch in unserer Familie!
Es würde mich bedrücken wenn es keinen Widerspruch geben würde.
Claude


 rolf antwortete am 30.06.06 (09:58):

Wenn es so ein verbrecherischer Staat war, warum wurde er von den meisten der "demokratischen Staaten" anerkannt?


 Carlos1 antwortete am 30.06.06 (11:10):

"Ein altbekannter Spruch aus der verflossenen DDR lautete: Marx ist die Theorie und Murks ist die Praxis." Ich lebte in der DDR und habe den nie gehört.
"Natürlich hat die DDR versucht, die Theorie von Marx in die Praxis umzusetzen, sicher hat sie Fehler gemacht, ..."


@dunkelgraf
Der erwähnte Spruch ist authentisch. Ich habe ihn in Gespächen in Ostberlin öfters gehört. Von Mitgliedern der FdJ. Es ist nicht weiter beunruhigend, wenn jemand solche Dinge nicht aufnimmt. Die Kommunikationswissenschaft klärt uns diesbezüglich aber auf. Wir nehmen selektiv wahr. Das heißt wir sehen nur das mit Aufmerksamkeit, was uns interessiert. Alles andere rauscht vorbei, wird im Gehnirn nicht wahrgenommen und abgespeichert.

Im übrigen ist es ein großes Lob, wenn ein Denker kritisch genannt wird in seiner Tätigkeit. Es ist das Gegenteil von Personenkult, der dem Genossen Stalin zu Lebzeiten zuteil wurde.

Was ich gut verstehe ist das Misstrauen gegenüber Personen, die Reichtum angesammelt haben. Wir sollten aber dabei nicht außer Acht lassen, dass der engste Freund und Förderer von Karl Marx ein wohlhabender Fabrikant war, aus Elberfeld-Barmen. Er hieß Friedrich Engels. Der Reichtum wurde sicher nicht von Friedrich Engels allein erwirtschaftet, wenn ich Argumente mal aufgreifen darf, die nicht meine eignen sind. Marx war mit Jenny von Westphalen verheiratet, der Tochter des reaktionären preußischen Innenministers nach 1850. Finanzielle Hilfe von dieser Seite floss kein Geld an Karl Marx, der in Armut in London lebte. Dafür aber von Engels.

So ganz abwegig muss meine Bemerkung über die Behandlung vo Kritikern nicht sein, wenn ich das Schicksal der Freunde und Kampfgenossen Lenins unter der Herrschaft Stalins betrachte. Sie wurden alle liquidiert, die Kamenjews, Sinowjews. Die Schlächter aus der GPU erlitten wenig später das gleiche Schicksal. Trotzkij wurde im Auftrag Stalins 1940 in Mexiko ermordet. Er war gegen den Sozialismus in einem Lande. Damit lag er auf der Linie von Marx. Millionen von Parteimitgliedern erlitten das gleiche Schicksal in der großen Tschistka (Säuberung). Ein anderer Spruch ist mir in Erinnerung geblieben: Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen.

Es gehört nicht hierher, aber die DDR würde ich nicht einen verbrecherischen Staat nennen. Das Thema wurde eingeleitet mit der Verwendung des Reichtums in Stiftungen.


 Claude antwortete am 30.06.06 (11:43):

rolf,
man erkannte einen Staat an der da war, unbestreitbar,oder?
Man mußte deswegen aber mit der Form des Staates nicht einverstanden sein.
Gegenfrage an dich rolf, warum gibt es die DDR nicht mehr?

Carlos, auch wenn es nicht hier her gehört wie du meinst, die DDR war ein Unrechtsstaat!
Clauce


 carina53 antwortete am 30.06.06 (12:19):

Hallo Dunkelgraf,

dann mach's den Beiden doch nach - dann wirst Du sehen wie "einfach" es ist, so weit im Leben zu kommen.

Gruß Carina


 rolf antwortete am 30.06.06 (12:22):

Weil die DDR von der BRD so stark wirtschaftlich abhängig war, daß sie reif war, für die feindliche Übernahme.


 Carlos1 antwortete am 30.06.06 (12:52):

@ claude

Mit dem Begriff verbrecherischer Staat kann ich mich nicht anfreunden. Die DDR hat bedenkenlos und skruppellos ihre Interessen verfolgt, die gleichzeitig auch díe Interessen der sozialiistischen Staatengemeinschaft waren. Der Begriff Unrechtstaat trifft zu. Verbrechen setzt den Vorsatz rechtwidrigen Verhaltens voraus. Die Mauertoten allein reichen nicht aus. Jeder Staat kann im Verfolg seiner Interessen dahin kommen, dass Recht bei der Abwägung missachtet wird. Das ist mit persönlicher Schuld verknüpft. Den ganzen Staat als verbrecherisch zu bezeichnen geht zu weit. Eine Kollektivschuld ist abzulehnen. Die Teilung an sich war ein Unrecht. Sie war aber kein Verbrechen. Die Teilung und der darauf folgende Mauerbau war eine Folge des verbrecherischen Hitlerkrieges und des entstehenden Ost-West-Konflktes.

C.


 Claude antwortete am 30.06.06 (13:54):

Carlos, wir müssen ja nicht einer Meinung sein, denke ich mal!
Eine Kollektivschuld lehne ich natürlich ab, nur das Prädikat demokratischer Rechtsstaat steht der DDR auch wenn sie vergangen ist nicht zu finde ich! Ich mag das Schönreden von Unrecht nicht!

Rolf, das war keine feindliche Übernahme, die Initiative ging von den Bürgern der DDR aus die Befürworter der DDR hier im Forum sind nicht repräsentativ für die neuen Bundesbürger!

Aber um zum Thema zurückzukommen ich finde Stiftungen in Ordnung und schön ist das es immer mehr davon gibt. Es müssen ja nicht immer Milliarden sein. Es gibt in meiner direkten Umgebung ermutigende Beispiele und das freut mich.
Claude


Claude


 Carlos1 antwortete am 30.06.06 (18:37):

@ claude

Ein demokratischer Rechtsstaat war die DDR nie und nimmer. Völlig klar. Am Beispiel der Auseiseanträge lässt sich erklären, was Unrecht (in unserem Verständnis) bedeuten kann, obwohl es dem damals geltendem DDR-Recht entsprach.

Die Alternative zur Flucht über die Grenzanlagen, so wird behauptet, sei die Stellung eines Ausreiseantrages gewesen. Allein, es forderte schon eine Menge Zivilcourage oder Verzweiflung, diesen Schritt zu tun und den ersten Brief an die Behörden zu schreiben. Das System förderte ja nicht gerade die Zivilcourage. Es gab einen ganzen Koffer voll Instrumenten, den Emigranten in spe zu überreden, seinen Antrag zurückzunehmen. Zunächst einmal wurde so getan, als habe es den Antrag gar nicht gegeben. Es gibt keine Antwort auf das Gesuch. Sie sagen nicht "nein", sie sagen gar nichts. Das war das Lieblingsspiel der osteuropäischen Bürokratien. Nach jahrelangem Warten geben die Antragsteller dann einfach auf. Falls sie weiter auf Ausreise bestehen, gibt es kleinere "Unannehmlichkeiten." Der Verlust des Arbeitsplatzes z. B. und ernsthafte Gespräche.

Natürlich werden die Ausreisewiligen damit nicht arbeitslos, denn im Sozialismus gibt es keine Arbeitslosigkeit. Sie finden einfach keine Arbeit mehr. Da es keine Arbeitslosigkeit gibt, wie einleuchtend, gibt es auch keine Notwendigkeit für Arbeitslosenunterstützung, Sozialversicherungszahlungen oder andere Kniffe, mit denen kapitalistische Staaten ihre Gewissen beruhigen.

Sollte der Antragsteller weiterhin mit Nachdruck sein Ausreiseziel verfolgen, muss er damit rechnen, mittels jener zahlreichen Gummiparagraphen des DDR-Strafrechts belangt zu werden. Da gab es den §124, Beeinträchtigung staatliches oder gesellschaftlicher Tätigkeit; §219 Ungesetzliche Verbindungsaufnahme; §220 Öffentliche Herabwürdigung. Alle drei Paragraphen wurden durch das 3. Strafrechtänderungssgesetz vom Juni 1979 „verbessert“.

Die Möglichkeit mehr Druck auszuüben in der Ausreiseangelegenheit wäre auch gegeben in der Theorie. Öffentliche Demonstration oder die Anrufung internationaler Organisationen wie der UNO unter Berufung auf auf die Schlussakte von Helsinki oder die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (Artikel 13/2 Jeder Mensch hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen) oder den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte.

Um dieses Recht wahrzumehmen benötigte der Normalbürger einen langen Atem und Hilfe durch einen Rechtsbeistand. Er muss damit rechnen auf die eine oder andere Weise mit den benannten Gummiparagraphen in Konflikt zu geraten. Wenn es zur Gerichtsverhandlung gegen den Antragsteller kam, so fanden diese unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Sie erhielten Urteile von einem bis zu fünf Jahren. Ist es verwunderlich, warum der "Rechtsweg" keine Alternative zum illegalen Grenzübertritt war?


 Claude antwortete am 30.06.06 (20:26):

Carlos,
meine Cousine und ihr Mann stellten einen Ausreiseantrag und das bekam ihnen nicht sehr gut. Er wurde z.B. zu den Bausoldaten eingezogen und werkelte einige Zeit auf Usedom herum. Es gelang ihnen nicht auszureisen, tscha und dann wurde die Mauer gebaut. Die haben sich dann arrangiert er war selbstständiger Malermeister als Einmannbetrieb, durfte auch nicht ausbilden, aber sein Sohn durfte bei ihm in die Lehre geben. Nun gut es ist jetzt Vergangenheit lache.
Unsere Familie will nichts vom Sozialismus stalinistischer Prägung aber auch nichts von Nazis wissen!!!
Mit deine Sicht der Dinge kann ich gut leben, die ist fair und objektiv !!
Freundlicher Gruß Claude


 Dunkelgraf antwortete am 30.06.06 (21:23):

@claude,
um deinen Familienangehörigen zu nahe zu treten, will ich mich zu diesem DDR-Thema nicht weiter auslassen. für mich bleibt die Gewissheit, daß die DDR der beste Staat war, der auf deutschem Boden existierte. Die ehemalige BRD und die jetzige BRD sind für mich Unrechtsstaaten.


 Claude antwortete am 30.06.06 (23:56):

Lieber Dunkelgraf, du darfst alles :-))) unheilbar Kranken soll man nicht widersprechen! Also weiter so !
Claude


 Dunkelgraf antwortete am 01.07.06 (08:03):

@Claude,
entschuldige bitte, daß ich in meinem vorherigen Beitrag ein "nicht" vergessen habe. Dies war nicht auf Krankheit zurückzuführen, ich war nur etwas in Eile.
Ansonsten wünsche ich dir ein Leben in bester Gesundheit und geistiger Integrität.
;-)


 Dunkelgraf antwortete am 01.07.06 (09:22):

@Carinna,

"dann mach's den Beiden doch nach - dann wirst Du sehen wie "einfach" es ist, so weit im Leben zu kommen."

Warum sollte ich es den beiden denn nachmachen? Ich habe alles im Leben erreicht, was ich erreichen wollte.
Der Weg zum Glück führt nicht über sinnlose Maximierung von Lust und Reichtum, sondern bedient sich der Vernunft und orientiert sich an Maß und Grenze.


 Claude antwortete am 01.07.06 (14:07):

Dunkelgraf, wie schön für dich!!! Deine Zufriednheit springt einen aus jeden deiner Beiträge an. In diesem Sinne wünsche ich dir ein sehr zufriedenes Leben!!:-))
Claude


 Dunkelgraf antwortete am 01.07.06 (15:20):

Im Stern war zu lesen:
"Bei eBay war ein Essen mit dem zweitreichsten Mann der USA, Warren Buffet, zu ersteigern. Es ging für 620.000 US-Dollar (ca. 485.000 Euro)an einen anonymen Bieter. Warren will das Geld an eine Stiftung spenden, die in San Francisco Obdachlosen hilft."

Was bietet ihr, um mit mir Essen gehen zu dürfen?
Es gibt als Vorspeise geröstete Knoblaufbrötchen, als Hauptgericht Kartoffelsalat mit Halberstädter Würstchen, und dazu einen halben Liter Oettinger Weizenbier.


 Ursula_J antwortete am 01.07.06 (16:10):

Jemand der mit eigener Hände Arbeit oder mit seinem gut ausgeprägten Köpfchen jemals 620.000 Dollar erspart hat, wird das Geld vermutlich nicht für ein Essen mit Warren Buffet ausgeben.

Wie mag der anonyme Bieter sein Geld verdient haben, dass er sich so ein Essen leisten kann?


 carina53 antwortete am 01.07.06 (17:08):

Hallo Dunkelgraf,

da haben wir ja wirklich etwas gemeinsam - die Zufriedenheit. Super - meinen Glückwunsch.

Was das Essen betrifft, so nehme ich doch an, dass Du uns einladen würdest, ohne dass wir auch noch bieten müssen *lach*

Gruß Carina


 Dunkelgraf antwortete am 01.07.06 (18:52):

@Ursula_J,
ich habe einen starken Verdacht, wer dieser anonyme Bieter gewesen sein könnte. Es könnte eigentlich nur Bill Gates sein. Dieses Schlitzohr hat das Geld aus seiner Stiftung genommen, frißt sich satt und dann steckt es Buffett wieder in Gates*s Stiftung. So läuft es bei den Reichen, das Geld wird nie weniger, es vermehrt sich durch Kreisläufe nur immer.
;-)

@carina,

ohh, das wird knapp bei meinem Budjet. Ich könnte es höchstens als Geschäftsessen deklarieren und von der Steuer absetzen.
;-)


 pilli antwortete am 01.07.06 (21:27):

jahrzehntelange schulung zeigt sich u.a. auch darin, wie verschwommen diskutiert werden kann...:-)

watt denn nun werter Graf?

"Was bietet ihr, um mit mir Essen gehen zu dürfen?"

essen gehen zu dürfen, unterscheidet sich für mich aber gewaltig von...wenn auch sicherlich lekker zubereitetem homemade-jedönz :-)...wie da von dir angeboten:

"Es gibt als Vorspeise geröstete Knoblaufbrötchen, als Hauptgericht Kartoffelsalat mit Halberstädter Würstchen, und dazu einen halben Liter Oettinger Weizenbier."

bevor ich jetzt ans "eingemachte" gehe, bräuchte ich watt konkretes, wenn ich denn dann bitten dürfte?

:-)


 Dunkelgraf antwortete am 01.07.06 (21:42):

@pilli,
also geschult wurde ich überhaupt nicht, weder in Speisen-Menü-Folge noch in Tischsitten. Somit sind meine Vorschläge nicht verschwommen, sondern die Spitze der Konkretheit.
Mein Menüvorschlag entspricht so ungefähr meinem Geldbeutel (leider bin ich NOCH kein Buffett oder Gates), der aber durch hohe Ersteigerungsbeträge noch aufgebessert werden kann. Ich würde dann zum Nachtisch noch ein Glas selbstgemachte Erdbeer-Johannisbeer-Marmelade auf den Tisch stellen und den Hauptbetrag der Versteigerung der Autonomen Jugendbewegung als Spende für Bier, Spraydosen und Hundefutter zur Verfügung stellen.


 pilli antwortete am 01.07.06 (21:59):

erlauchtester :-)

wenn ich mit jemandem "essen g e h e" oder mich entscheiden soll, datt heimische canapé zu besetzen :-)

sehe ich da schon unterschiede bezüglich der höhe des angebotes für die von dir gewährte gnade. :-)

mach dir keinen kopp um dein büdjet oder die sittlichkeit bei tisch :-) ich zahle immer selbst und bin in einem alter, da werfen mir meine fans zum dessert keine tangas mehr zu...

eher rheuma-decken!

:-)


 Dunkelgraf antwortete am 02.07.06 (07:48):

@pilli,
also bei mir ist das so: Wenn es beim Essen losgeht, dass die Tangas fliegen, dann ziehe ich mich immer diskret zurück.
;-)
Aber sind wir eigentlich noch beim Thema??


 hugo1 antwortete am 03.07.06 (22:05):

sehr passend zu unserer obigen Diskussion pro und contra zu Stiftungen, befasste sich eine heutige Fernsehsendung der ARD mit dem Unternehmer Grundig.
Die Einen sagen er war ein Wohltäter, ein cleverer Unternehmer, ein genialer Kapitalist,,die anderen sagen, er hätte seine Leute behandelt wie Menschen 2. Klasse, ist durch Manipulationen, Betrügereien, Unterschlagungen zu Ruhm und Ehre und Wohlstand gelangt.
Aber, bezogen auf unser Thema: Er hat eine Grundigstiftung ins Leben gerufen wodurch seine Witwe auch noch heutigentags mehr als 20 Millionen € alljährlich verprassen kann.

Internet-Tipp: https://www.manager-magazin.de/koepfe/unternehmerarchiv/0,2828,306781-2,00.html


 seewolf antwortete am 04.07.06 (02:38):

Von solchen Witwen leben eine ganze Menge Leute...

Schofföre (eigentlich überflüssig)
Kofföre (eigentlich überflüssig)
Mani- und Pediköre (eigentlich überflüssig)
Schönheits-Operatöre (eigentlich überflüssig)
- deren Angestellte (eigentlich überflüssig)
Tenöre (eigentlich überflüssig)
- deren Erfüllungsgehilfen (eigentlich überflüssig)
Lebens-Animatöre (eigentlich überflüssig)
...u. dergl. m.

Also Hugo: schön doch von der Witwe, daß sie soviele Leute bezahlen kann, nicht wahr!


 wanda antwortete am 04.07.06 (07:42):

@seewolf, könnte es sein, dass Witwen auch bei Dir einkehren ???


 hugo1 antwortete am 04.07.06 (08:34):

oho seewolf,,,na klar gönn ich der trögen Witwe ihren Frisör, ihren Tenör, ihren Schofför,,,,
Doch ein klein bisschen Wehmut beschleicht mich schon, wenn ich an Eure Diskussionen hier denke mit den vielen Bemerkungen über den Fleiss, das unternehmerische Risiko,die vielen, vielen strapaziösen Stunden alltäglich im Büro, der jahrzehntelange Kampf im harten Geschäft mit dem Geschäft und wie, berechtigt doch die vielen angerafften Milliönchen alle sind, die so ein superfleißiger Unternehmer zu Ruhm und Nutzen unser Aller so auf seinen Konten vereinigt.
Frag ich mich nur, wie passt dieses Bild vom fleißigen Unternehmer in dieses Bild wenn ich an diese Witwe denke, deren schweißtreibende Tätigkeit darin besteht -wie Du so schön schreibst- ihre, durch den Fleiss der ehemaligen Grundigarbeiter erwirtschafteten Euros, an den Frisör, den Tenör usw. zu verteilen.?
Kein Wunder das du -so lese ich es gerade in meiner Tageszeitung- über 17.000 Schulden hast. Wie konntest Du das nur zulassen bei all dieser finanzorientierten unternehmerischen Erfahrung welche die Bundis Jahrzehntelang machen durften. 1,5 Billionen € Staatsschulden, unvorstellbar für mich. Wer hat nur dieses verdammte Geld dem Staat vorgeschossen, wer hält die Schuldscheine und mit welchen Konditionen in den fleißigen Händen? Ich vermute, das daran auch solche supereichen Witwen nicht ganz unbeteiligt sind. Bite gib mir einen Tip, wie ich diese meine Schulden schnellstens wieder loswerden kann. Ich hab sie ja -ob ich wollte oder nicht- nach der Wende mit tagtäglich zunehmender Tendenz übergestülpt bekommen. Besonders Kluge Leute hier behaupten sogar das die marode DDR für einen Großteil dieser Verschuldung zuständig ist. Aber ich kann Dir versichern das ich hier trotz größter Mühen wenig Leute finden werde, die Gläubiger dieser Summen sind. *g*
Hm, wie könnten wir beide eine Stiftung zuwege bringen, um unsere Nachfahren für lange Zeiten in Wohlstand zu hüllen und vor dem Fiskus in Sicherheit zu bringen. ?
für passende, brauchbare, machbare Tipps wär ich tausendmal dankbar.(oder ich würde wohl einen Schock erleiden )