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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Werbung verbieten!

 13 Antwort(en).

emilwachkopp begann die Diskussion am 14.06.06 (03:06) :

Ich melde mir nur denn zu politische Themen zu Wort, wenn meine Auffassung unerlässlich is, weil ich mir in solche Fälle sagen tu, dass von irgendwo her die Aufklärung ja kommen muss. Und wenn nich von mir, woher denn sonst? Deshalb melde ich mir jetzt noch, obschonst ich eigentlich längst ins Bett sein müsste, um morgen nich schon wieder ganz vergrätzt zu sein.
Ich bin grundsätzlich gegen Werbung ins Fernsehen. Darum geht das. Und vor allem bin ich gegen Werbung für Bier und Schnaps.
Ich hab auch eine stichhaltige Begründen für mein Standpunkt, und die is, dass ich solche Werbung gar nich nötig hab. Ich bin in ein Alter, wo ein normal entwickelter Mensch längst von allein weiß, was er gern pichelt. Wer in mein Alter immer noch nich darüber aufgeklärt is, den is so und so nich mehr zu helfen. Jedenfalls nich mit Werbung. Höchstens noch mit Konditionierung.
Deshalb soll mir da nich ein schnöseliger Werbedachs, der nich den Bruchteil meiner Erfahrung hat, großtuerisch daherkommen und Emil von Wachkopp Vorschriften machen, was er zu kübeln hat. Wer sich eine größere Frechheit als wie die vorstellen kann, muss einer andren Kinderstube entkommen sein als wie ich. Bi mi to Huus hett dat sowat op jeden Fall nich geven.
Wenn die mir aber trotzdem schäumende Biergläser und kaltdampfende Schnäpse auf der Mattscheibe vorflimmern, denn is das bloß deshalb, weil sie mir ködern wollen. Hinter mein Geld sind sie her, sonst nichts. Ich sag das deshalb, weil ich diese Halunken endlich auf die Schliche gekommen bin. Ich weiß jedenfalls jetzt, warum es Werbung ins Fernsehen gibt. Weil ich nümlich dahinter gekommen bin, deshalb weiß ich das. Das is gar nich um dem gebeutelten Fernglotzer wohltuende Oasen inmitten einer kulturellen Verwüstung zu bieten. Und auch nich, um durch die manipulative Schaffung unübersehbarer positiver Kontraste zum Normalprogramm dem Fernglotzer tröpfchenweise höhere kulturelle Ansprüche zu suggerieren. Nein, die wollen, dass man sie ihren Quatsch abkauft. Deshalb is das.
Aber ich bin dagegen, dass Werbung Kaufreize bein Fernsehkonsumenten erzeugen darf. Solche Werbung muss verboten werden. Erlaubt sein soll nur solche Werbung, die vom Kauf der exponierten Ware abschreckt. Und das is, damit die Leute lernen zu sparen. Geiz mag geil sein, aber man darf nich bloß immer mit die Geilheit geizen. Man muss auch mal büschen Geld sparen. Deshalb is das.


 wanda antwortete am 14.06.06 (08:07):

darf ich was Schlesisches dazufügen ?

aber pass auf mit die Forseze ! Das ist nemlich sehr hintergelistik! Nach dreie Wochen, da seh ich dir schon wieder rumlaufen mit die Tabakfeife und abens mit die Lonja bei die Kneipe sitzen, wie haust du dem vollen Portmonneh bei Tische und lachst du: Wschistko jedno ! Ganz egal heute ! Was nutzt dem schlechten Leben !
No immer mach du! Immer mach du!
Wie treibt man, so geht man.


 navallo antwortete am 14.06.06 (19:20):

Räscht haßte, Emil. Guhte Waahre un billsche Breise is noch immer de beste Währbung, da gann`s profeschonelle Färnsähn ni mithaltn. Wär so bleede is, dähn alles zu glohm, hat nischt Bessres verdient, als beschissn ze wärn.


 hugo1 antwortete am 14.06.06 (20:09):

Ob ein Werbeverbot noch nötig ist, wenn die beworbenen Dinge selbts verboten würden?
Ich würde doch allzugerne mal erleben was passiert wenn alles was halbwegs ungesund, unmoralisch und unseriös ist, verboten wär.
Momentan wird das Rauchen stark bevorzugt in Sachen Eindämmumg, Einengung, Verbot,,,
Wie wärs, wenn grundsätzlich Drogen, Medikamentenmissbrauch, Tabackwaren, Alkohol, Geld-Glücksspiele usw verboten wären.
Die armen Gastronomen, könnten dann aber aufatmen. Sie bräuchten keine Extraräume für Raucher/Nichtraucher,,Trinker/Nichttrinker,,,Fettesser/Pflanzenesser,,mehr ausweisen, alles könnte sich einem Reinstraum abspielen,,aber was heißt hier abspielen, es wär wohl das Ende aller Gastronomischen Einrichtungen ausser vielleicht noch ein paar drögen Pfefferminzteebars, Kakao-Muckefuckkaffeecenter, Mensch-Ärgerer-dich-nicht Spielhöllen,,,, die Heilsarmee würde Trauerflor tragen müssen kurz vor der Selbstauflösung,, *g*


 emilwachkopp antwortete am 16.06.06 (01:54):

Nein, verbieten will ich gar nichts. Nur eben eine bestimmte Art von Werbung.Ins Fernsehen. Es soll auch keine Werbung für verbotene Produkte gemacht werden, sondern die Produkte sollen so abschreckend angeboten werden, dass nur ein Verrückten sie kaufen würde.
Was die Werbung denn für ein Zweck hätte? Na, ihren wahren Zweck: Unterhaltung auf ein höheres Niwo zu bieten als wie das Normalprogramm.
Entgiften kannst Du die Menschen so und so erst, wenn sie reif dazu sind und ohne Gifte besser auskommen. Da sind wir aber noch lange nich angekommen. Deshalb bin ich in die Beziehung ehrer büschen pessimistisch. Also freiheitlich gesonnen aus Pessimismus. Mancher is freiheitlich aus Güte, mancher aus Gleichgültigkeit, andre aus Pessimismus. Die Pessimisten sind die, die qualitative oder vernünftige Freiheit wünschen und nur deshalb nich gut sind, weil sie sich gegenwärtig für utopisch halten.
Auch Glückspiele kannst Du nich verbieten, weil jeder sucht was er nich hat.

Räume für Nichttrinker in Kneipen?
Da würde man also rausgefeuert werden, wenn man da aus Versehen reingetorkelt kommt. Ich kann mir gar nich vorstellen wie das is, wenn man aus seine Kneipe fliegt, weil man was getrunken hat.

Wenn ich meine eignen Beiträge lesen tu, denn kommen sie mir auch immer büschen komisch vor. Wenn ich sie schreib, denn aber nich. Vielleicht liegt das daran, dass ich mir so schnell entwickeln tu. Ich entwickel mir schneller als ich lesen kann.


 schorsch antwortete am 16.06.06 (07:43):

Ein gesundes Selbstwertgefühl hast du, lieber Emil!


 Mulde antwortete am 16.06.06 (13:45):

Werbung verbieten?
Na wié währe es denn mal andersherum?
Stellt euch doch mal vor, man schriebe das Jahr 2220
Die Werbefutzi's hätten das sagen
Die störenden Filme/Berichte und die Sportübertragungen
all diese Störfaktoren für den König Werbeung sind nicht mehr gegeben.
Die Sportvereine zahlen der Werbung Unsummen damit sie
die Zeiten einer Veranstaltung in ihrem Werbeblock einbauen
oder der Bericht von der Absetzung eines amerikanischen Präsidenten ermöglichte die Firma XYZ!
Das sind goldige Zeiten für die Werbung!
Wenn es nach den Werbeleute ginge würden sie schon heute
Zusammenfassungen zum Bsp eines Fussballspiels nur noch in der Halbzeitpause bringen!
Film oder Berichterstattungen werden doch schon heute von den Werbeleuten als störend empfunden.
..... ein (un)heimliches grinsen.......... um sich das
bildlich vorzustellen!


 emilwachkopp antwortete am 18.06.06 (01:45):

Das is es ja grade, Mulde: Das Fernsehprogramm wird von den Werbedachsen als Störung empfunden. Wenn es aber auch von Emil als störend empfunden wird, weil die Werbung sich auf einem höheren künstlerischen Niwo befindet als wie das Normalprogramm, dann hat man die Kultur fast restlos kommerzialisiert. Was nich kommerzialisiert oder kommerzialisierbar is, is Störung oder niwoloser Quatsch.

Das stimmt, Schorsch. Mein Selbstwertgefühl is büschen angewachsen seit letztens. Hoffentlich is das bald fertig gewachsen, dass das nich für meine Umwelt auch noch unerträglich wird.


 schorsch antwortete am 18.06.06 (11:24):

Nee Emil - im Moment ists noch recht amüsemangt!


 dutchweepee antwortete am 18.06.06 (13:45):

trotz all dem erzieherischen ansinnen beim verbot von tabak- und alkoholwerbung, darf man einen wichtigen aspekt nicht aus den augen lassen - das geld.

ich habe zwei jahre lang ein kostenloses stadtmagazin gemacht. das war nur möglich, indem wir eine brauerei als hauptsponsor gewonnen haben. diese hat mit DREI ANZEIGEN (!) in dem 64seitigen heft, die gesammten kosten abgedeckt.

jede weitere anzeige war somit unser einkommen, um wurscht, brot und bier zu kaufen. sollte deutschlandweit dieses werbebudget wegfallen, werden hunderte interessante presseprojekte dichtmachen.

und trotzdem wird kaum ein bier weniger getrunken und keine ziggi weniger geraucht. somit ist das werbeverbot eher fragwürdig, als sinnbringend.

.


 Karl antwortete am 18.06.06 (16:01):

Lieber dutch,

da irrst du dich, dass Werbung keinen Effekt auf Alkohol- oder Zigarettenverbrauch habe. Vielleicht gilt dies für die schon Süchtigen, aber es wird weniger neue Süchtige geben.

Deine Brauerei hat dich auch keinesfalls aus Menschenfreundlichkeit unterstützt - oder glaubst du das? Werbung belebt das Geschäft.

Kennst du den Ausspruch von Henry Ford? "Hätte ich keine Werbung gemacht, wäre ich Millionär geblieben".

Was wurde er mit Werbung? Rate mal!


 dutchweepee antwortete am 19.06.06 (01:12):

@KARL ...dem gegenüber steht der spruch von rockefeller; "wer an der werbung spart, um geld zu sparen, kann auch gleich seine uhr anhalten, um zeit zu sparen."

sicherlich werben unternehmen nur, wenn sie sich einen effekt auf ihre zielgruppe versprechen und nicht aus wohltätigkeit. aber wenn ein kleines, kritisches stadtmagazin die zielgruppe anspricht, verbindet sich unternehmerisches kalkül mit der "menschenfreundlichkeit".

die menschen trinken seit jahrhunderten bier und rauchen, obwohl keine werbung dafür gemacht wurde. für cannabis wird keine werbung gemacht und trotzdem haben 60% mindestens ihre erfahrungen damit gemacht.

ich heisse das überhaupt nicht gut, aber ein werbeverbot ändert nichts zum besseren.

.


 hugo1 antwortete am 19.06.06 (08:30):

hallo dutch,, wer oder was ißt Canabis?*g*


 schorsch antwortete am 19.06.06 (09:29):

Nicht jenes Produkt ist das beste, das das beste ist, sondern dasjenige, das am meisten beworben wird....