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THEMA: Nochmal Brandenburg
43 Antwort(en).
kreuzkampus
begann die Diskussion am 26.05.06 (19:14) :
Wie war das doch vor ein paar Wochen? Schönbohm meinte, dass die Tat ein klarer Fall für die brandenburger Behörden sei. Der Generalbundesanwalt sah das anders. Warum Wohl? Ein Idiot, der vermutet, dass er zu seinen Aktionen aus dem Bundeskabinett aufgefordert wurde. Und nun? Kein Wort darüber, dass Schönbohm Recht hatte. Man gibt den Fall an Brandenburg zurück, wei eine heisse Kartoffel. für mich hat die Generalbundesanwaltschaft damit erheblich an Ansehen eingebüßt.
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Gevatter
antwortete am 26.05.06 (20:12):
Sehe ich ähnlich. Es war ein typisch deutscher Schnellschuss, den es nicht wirklich bedurft hätte. Die gestrigen "Herrentags-Feiern" haben ja eindrucksvoll nachgewiesen, dass wir es hier ganz offensichtlich mit konzertierten NAZI-Aktionen zu tun haben. für die WM lässt das einiges befürchten...
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte auf dem DGB-Kongress in Berlin: "Wer in unserem Land andere Menschen angreift, sie bedrängt oder gar töten will, zum Beispiel weil sie aus einem anderen Land kommen oder weil sie eine andere Hautfarbe haben, der muss mit der ganzen Härte des Gesetzes unseres Staates rechnen."
Wollen wir hoffen, dass sie diesbezüglich noch einiges aus DDR-Zeiten behalten hat. Da kam solches Gesocks gnadenlos nach Bautzen oder Waldheim, ohne Aussicht auf baldige Heimkehr.
Gevatter
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Arno_Gebauer
antwortete am 26.05.06 (20:49):
Hallo, Forumsbeteiligte,
die Politker machen es sich sehr leicht mit der Begründung der Fremdenfeindlichkeit! Waren es nicht die Politiker, die die vielen Einwanderer hauptsächlich auf die neuen Bundesländer verteilten? Wegen den niedrigeren Bevölkerungszahl hoffte man dort auf weniger Proteste, handelte sich aber ein Zunehmen der Fremdenfeindlichkeit ein. Allen jüdischen Einwanderen wird eine große Integrationshilfe über die jüdischen Gemeinden zuteil. Alle anderen Einwanderer läßt man im Regen stehen.
Viele Grüße Arno Gebauer
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Marina
antwortete am 26.05.06 (21:12):
Wieder rechtsradikaler Übergriff Drei Männer in Weimar verletzt Jena (AP) Bei einem ausländerfeindlichen Überfall in Weimar sind drei Männer aus Mosambik und Kuba zum Teil schwer verletzt worden. Ein 46-jähriger Mosambikaner lag nach dem Angriff vom Donnerstagabend schwer verletzt in der Klinik, wie die Polizei am Freitag in Jena mitteilte. Leicht verletzt wurden demnach ein 45-jähriger Kubaner sowie ein ebenfalls 45-jähriger Mosambikaner.
Die Männer hatten den Angaben zufolge in einem Neubaugebiet im Weimarer Norden gefeiert und waren von acht Rechtsextremisten erst beschimpft und schließlich geschlagen und getreten worden. Die Verdächtigen im Alter zwischen 19 und 29 Jahren wurden festgenommen. Sie sollten am Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden. [. . . ]
Inder in Wismar von Rechten misshandelt
Auf einem Flohmarkt in Wismar haben Rechtsradikale am Donnerstag einen Inder misshandelt. Fünf Tatverdächtige im Alter zwischen 20 und 24 Jahren wurden vorläufig festgenommen, sagte der Schweriner Oberstaatsanwalt Hans-Christian Pick am Freitag und bestätigte damit einen Bericht des Radiosenders NDR 1. Sie sollen ihr 36 Jahre altes Opfer geschlagen und getreten haben, es wurde leicht verletzt. Zuvor sollen die Angreifer rechte Parolen gerufen haben. Die Festgenommenen würden noch vernommen, sagte Pick.
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/LjProC2fY
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mart
antwortete am 26.05.06 (21:47):
Ich verstehe einfach nicht, wie Menschen einfach Tatsachenbehauptungen aufstellen können ohne sich zu vergewissern, ob sie stimmen oder nicht.
Arno, "Nur knapp 300.000 (also rund 4 %) der in Deutschland registrierten Ausländer lebten Anfang 2000 in den neuen Bundesländern; die Ausländerquote lag hier zwischen 1,7 % (Sachsen-Anhalt und Thüringen) und 2,4 % Brandenburg und Sachsen; Mecklenburg-Vorpommern: 1,8 %)"
Abgesehen davon wie hoch der Anteil an Fremden, Ausländern, .....in einem Gebiet ist, sind immer noch die Schläger verantwortlich und nicht die Geschlagenen, gleich wie sie aussehen, gleich ob sie integriert, aber schwarz, oder weiß und nichtintegriert sind bzw. schwarz und nichtintegriert.
Bitte keine Schuldumkehr und kein Entschuldigungsgefasel.
Internet-Tipp: https://www.drehscheibe.org/leitfaden-artikel.html?LeitfadenID=218
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hugo1
antwortete am 26.05.06 (23:59):
In einer Gegend, wo weniger als die Hälfte aller Einwohner ihren Lebensunterhalt durch bezahlte Beschäftigung beschaffen kann, der größere Teil also "sinnlos herumlungert", wenn er nicht gerade in Um-und Weiterbildung, zum dritten mal mit Berwerbungsgesprächsführung oder Harz IV vor-Ort Kontrollen usw. beschäftigt wird, bei den Ämtern betteln geht und Anträge ausfüllt,,,,ist die Gefahr, das diese gelangweilten, enttäuschten, gefrusteten Menschen -nicht nur schon vormittags die Privaten Tv-Sendungen verschlingt- sondern zu recht billigen Opfern von Bauernfängern aller Art wird, recht groß. Es wär auch eine Unverschämtheit, Dummheit und enormes Risiko, wenn die zuständigen Behörden und Politiker, in diese Gegenden größere Zahlen von zusätzlichen Erwerb-suchenden Menschen hinzwingt und/oder einweist. Eine solche Untat würde wohl nicht als humaner Akt von beiden Seiten betrachtet werden können. Da hilft es auch nicht, wenn die ausländischen Zuwanderer mit vorübergehendem oder dauerhaftem Arbeitsverbot zusätzlich belastet werden. Es ist ein himmelweiter Unterschied, wenn ich tagtäglich einem gesichertem gutbezahltem Job nachgehen kann, anschliessend mittels dieser Art Einkommen eine gutbürgeliche Freizeitgestaltung realisieren und zusätzlich Rücklagen bilden kann, oder ob ich Demminer oder Ücker-Randower Durchschnittsbürger bin. Diese Menschen haben die gesellschaftliche Unfähigkeit auszubaden, das politische Unvermögen zu ertragen und somit kann hier keine, noch so hohe, staatlich verordnete süßsaure Fröhlichkeit beeindrucken, sie sind nicht zu unrecht stinksauer. (auch wenn Leute, die nur einige hundert Kilometer entfernt unter gänzlich anderen Bedingungen leben, unlogischerweise ganz andere Ansichten haben.)
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Karl
antwortete am 27.05.06 (09:07):
Hallo Hugo,
du meinst mit "zu recht billigen Opfern von Bauernfängern aller Art wird" eigentlich doch "zu ziemlich billigen Opfern von Bauernfängern werden" und keineswegs, dass sie dies zu recht werden?
Ich habe zuerst geschluckt als ich deinen Satz gelesen habe.
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kreuzkampus
antwortete am 27.05.06 (09:30):
Schade, dass diese Diskussion in eine Richtung abdriftet, die wir schon x-mal hatten. Ich meinte es ganz anders. @Gevatter:+++Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte auf dem DGB-Kongress in Berlin: "Wer in unserem Land andere Menschen angreift, sie bedrängt oder gar töten will, zum Beispiel weil sie aus einem anderen Land kommen oder weil sie eine andere Hautfarbe haben, der muss mit der ganzen Härte des Gesetzes unseres Staates rechnen."+++ Da Frau Merkel wegen unserer Gewaltentrennung nicht die Richter zur "Härte" anheizen kann, kann sie nur die Staatsanwaltschaften meinen. Ihre Einflüsse in den Ländern sind da eingeschränkt; nicht aber bei der Bundesanwaltschaft. Und genau hier liegt der Hase meines Eingangsbeitrages begraben. Genau das hat sie oder ihre Justizministerin oder wer immer beim Generalbundesanwalt i.S. Podsdam getan.+ Deine Hoffnung bezüglich DDR-Zeiten kann ich allerdings überhaupt nicht teilen. Denn genau das sollte nicht passieren; dass nämlich Staatsanwaltschaften politisch gesteuert werden. Das wäre hier der Beginn einer fatalen Entwicklung. Dass das auch in Ländern schon stattfindet weiss ich--aber das macht es nicht verantwortbarer.
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mart
antwortete am 27.05.06 (09:53):
Hugo,
Wo ist die Quelle für deine Behauptung, daß in Brandenburg mehr als 50 % der Erwachsenen arbeitslos sind?
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uki
antwortete am 27.05.06 (09:53):
kreuzkampus, lass mich noch eine Antwort auf die zuvor gegebenen Beiträge einsetzen. Ich gebe dir Recht, dass hatten wir hier schon.
Über die Zusammensetzung der Anteile von Ausländern, verteilt auf die alten und neuen deutschen Länder, kann ziemlich leicht im Internet Auskunft eingeholt werden. Danach haben Nordrhein Westfalen, Hessen und Württemberg die höchsten Ausländeranteile. Auch die Arbeitslosenquoten z.B. in den Ruhrgebietsstädten, wie Gelsenkirchen, sollten verglichen werden mit denen in den neuen Ländern, bevor man zu der Ansicht kommt, dass die höhere Gewaltbereitschaft Ausländern gegenüber in solchen Überlegungen zu suchen oder gar zu entschuldigen ist. Dass die Arbeitslosigkeit zur Gewaltbereitschaft beiträgt glaube ich auch. Trotzdem ist es keine Entschuldigung. Um solche Straftaten zu begehen, braucht es eine innere, rohe, gefühlsarme Gesinnung, die sich ein Ventil sucht. Unverständlich ist mir allerdings, wenn noch weitere Ausländer nach Deutschland geholt werden sollten, wenn die Arbeitslosigkeit nicht vorher gelöst ist. Die Antwort darauf hat noch keiner beantwortet, und sie ist auch nicht mit dem Argument der Überalterung in Deutschland zu erklären. Die Arbeitsmarktsituation deutlich zu verbessern, ist das A und O für die Behebung vieler Probleme. Doch Schuldzuweisungen von Ost nach West oder das Suchen nach Entschuldigungen solcher Straftaten sind nicht angebracht.
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Tobias
antwortete am 27.05.06 (11:33):
Es werden nur noch Ausreden für die braunen Schläger gesucht und damit jubelt man diese Horde immer wieder zu. Es ist doch kein Wunder bei so viel Verständnis von Vätern und Großvätern , natürlich auch Müttern, die sie diesen faulenzenden Gewaltmenschen entgegen bringen.
Hoyerswerda ist nach wie vor in den neuen Länder dick da, die Aufsätze hier im ST beweisen dies zur genüge.
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hugo1
antwortete am 27.05.06 (12:09):
ok karl hínter dem Wort sondern, sollte ein Komma stehen und der Satz würde dan richtiger und unverfänglicher heissen: Die Gefahr ist dann groß, daß gefrustete Menschen nicht nur ,,,,,sondern auch, zu recht billigen (besser willigen) Opfern von Bauernfängern werden. (ansonnsten trau ich Dir und auch anderen, die guten Willens sind, ohne weiteres zu, das Sie aus dem Kontext heraus die richtige Wertung meiner Ansicht finden) Mart, ich hab die Zahlen aus den örtlichen Zeitungen, sie sind mir sehr geläufig, da sie sehr oft für alle möglichen Argumentationen genutzt werden. Aber für Dich hab ich jetzt mal den Mikrozensus ( Berichte des statistischen Landesamtes für Mecklenburg 2003 herausgefischt und demnach hab ich wohl noch untertrieben) z.B. Seite 7 Bevölkerung nach Erwerbsbeteiligung 1,74 Millionen davon Erwerbspersonen 0,725 Millionen entspricht knapp 42% Seite 16
von diesen Personen die als Erwerbstätig gewertet werden, haben 188.000 Arbeitslosenhilfe/geld bekommen haben 460.000 Rente und/oder Pension erhalten haben 330.000 von Unterhalt gelebt (z.g.T. Kinder,, haben 70.000 Sozialhilfe bzw. sonnstige Hilfe erhalten sind 1048.000 Das dies jedoch die geschönten Zahlen aus Gesamtmecklenburg sind (guck Dir mal die Definitionen Erwerbsfähigkeit, Ewerbslose, Nchterwerbstätige usw. an) und nicht die oben erwähnten Sozialfallkreise Demmin und Ücker-Randow, kannst Du unschwer erkennen das dort wohl über 70% der arbeitsfähigen und vermutlich über 60 der arbeitswilligen Menschen Däumchen drehen. Es wird wie überall einige arbeitsfähige geben die nicht arbeitswillig sind und andersherum, aber die übergroße Mehrheit hat nicht die Spur einer echten Chance für sich und Ihre Familie durch eigene bezahlte Vollzeitbeschäftigung vor Ort, den kompletten Lebensunterhalt zu sichern. es gab zum Stichtag über 177.000 sofort verfügbare Erwerbslose. Aber beachte bitte die feinen Unterschiede Arbeitslos, Erwerbslos usw. übrigens in der BRD bestreiten nur noch ca 40% aller Menschen ihren Lebensunterhalt durch eigene Arbeit. In Demmin ist die statistische (nicht die echte)Arbeitslosenquote 8 mal höher als im bayerischem Landkreis Ebersberg,,liegt also bei 800% , die Kaufkraft dürfte weit unter 50% liegen, die Auspendlerquote liegt bei über 30%, Geburten 1990 1270-- 2001 nur noch 620, brauchts noch mehr Anhaltspunkte ? https://www.statistik-mv.de/berichte/a__/a-vi__/a623__/daten/a623-2003-00.pdf
Internet-Tipp: https://www.landkreis-demmin.de/media/custom/1232_189_1.PDF
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Marina
antwortete am 27.05.06 (13:20):
Warum sieht denn hier keiner ein, dass die armen Nazis die Opfer sind? Hier werden ständig Täter und Opfer verwechselt, dabei ist es doch kein Wunder, dass man bei schlechter sozialer Lage, Arbeitslosigkeit, wirtschaftlichen Problemen etc. zwangsläufig zum Schläger werden muss. Genauso war es doch in unserer Vergangenheit. Auch da waren die armen Deutschen gezwungen, die Juden in die Gaskammern zu treiben, weil diese „Blutsauger“ waren und ihnen ihre Arbeit und ihren Erwerb streitig machten. Zu dumm, dass diese Dinge immer böswillig verdreht und die eigentlichen Opfer an den Pranger gestellt werden. Heute sind es die Ausländer, vor allem die Moslems, die unser Land ausplündern und uns armen Einheimischen die Arbeit wegnehmen, das ist doch klar. Wenn diese genau wie '33-'45 endlich in Konzentrationslager gesperrt würden (man muss sie ja nicht gleich vergasen), wäre das Problem gelöst. Wir wären sie los, und die guten Deutschen würden wieder genug Arbeit finden. Und weil die Neonazis keinen Grund mehr hätten, böse zu sein, würden auch sie verschwinden. So einfach kann man die Probleme lösen, aber die Politiker denken immer: Warum einfach, wenn’s kompliziert geht. Wir haben die Probleme doch damals zu lösen gewusst, warum also nicht heute? Man muss das Rad doch nicht immer neu erfinden, die alten Rezepte reichen wunderbar aus. Nur auf die Alten hören, dann kann die Welt wieder „am deutschen Wesen genesen.“
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Tobias
antwortete am 27.05.06 (13:33):
Marina, diese Leute würden dann Aufseher in den Konzentrationslagern, würde ihnen gut zu Gesicht stehn.
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Marina
antwortete am 27.05.06 (14:56):
Motiv bleibt Also doch. Der Potsdamer Überfall auf den Deutsch-Äthiopier Ermyas M. wird nicht mehr in Karlsruhe ermittelt, sondern in Potsdam. Hat Jörg Schönbohm also Recht gehabt? Hat der Brandenburger Innenminister nicht schon lange gesagt, dieser Fall sei kein Fall von Rassismus und deshalb kein Fall für Nehm? Nein, Schönbohm hat nicht Recht gehabt. Das fremdenfeindliche Motiv der Tat besteht weiter. Aber es geht nicht mehr um versuchten Mord oder Totschlag. Es geht "nur" noch um gefährliche Körperverletzung. Deshalb muss der Fall abgegeben werden. Der Zuständigkeitswechsel hat also formaljuristische Gründe, eine neue politische Bewertung ist damit nicht verbunden.
Quelle: FR 27.05.2006
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/zmDVxh739
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Marina
antwortete am 27.05.06 (14:57):
Welle rechter Gewalt in Ostdeutschland Am Himmelfahrtstag haben Rassisten in mehreren ostdeutschen Städten Menschen angegriffen, wie am Freitag bekannt wurde. Generalbundesanwalt Nehm gab die Ermittlungen zum Überfall auf Ermyas M. in Potsdam ab.
Karlsruhe/Weimar - In Weimar musste ein Mosambikaner am Donnerstag nach einem Angriff von Rassisten in eine Klinik gebracht werden. Lebensgefahr bestand nicht. Der Mosambikaner, ein Landsmann und ein Kubaner wurden bei einer privaten Feier von acht Rechtsextremisten überfallen, beschimpft, geschlagen und getreten. Auf der Flucht vor der Polizei erlitten zwei Angreifer Knochenbrüche. [. . . ] Im mecklenburgischen Wismar attackierten fünf Männer [ . . . ] In Lübeck griffen Skinheads Menschen in einer Gartenanlage an. 16 Männer wurden festgenommen.
In Berlin nahm die Polizei bis zum Freitag 14 Männer fest. Im Ost-Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg war ein türkischstämmiger Mann von vier Rechtsextremen geschlagen und getreten worden, die fremdenfeindliche Parolen riefen. Mehrere Personen beleidigten einen 31-jährigen Libanesen an einem U-Bahnhof in Kreuzberg und warfen laut Polizei eine Flasche nach ihm. Rassisten beleidigten in der Nacht auch einen 33-jährigen Guineer auf einem Bahnhof in Wedding und warfen einen Knallkörper. Im Stadtteil Hellersdorf wurden aus einer Wohnung antisemitische Parolen gerufen und Lieder mit beleidigendem Inhalt gespielt. Gegen zehn Anwesende erging Anzeige.
Die Linkspartei forderte eine Bundestagsanhörung zu rechter Gewalt. Nach Ansicht des Berliner Bischofs Wolfgang Huber ist Rechtsextremismus in Ostdeutschland ein besonderes Problem. "Die wenigen Menschen mit anderer Hautfarbe, die sich im Osten bewegen, sind dann tatsächlich besonders gefährdet", sagte der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland der Berliner Zeitung.
Quelle: FR 27.05.2006
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/wT5pvApzL
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pilli
antwortete am 27.05.06 (15:59):
seit wochen schaue ich sehr interessiert die aktuellen tagesnachrichten, berichte und reportagen, die der MDR ausstrahlt, um die geschehnisse von einer sendeanstalt "vor ort", ausfühlicher kommentiert zu erfahren und kann nur empfehlen, ein ähnlich vergleichendes experiment...es genügt m.e. schon eine woche...mal zu starten.
und dabei erhalte ich eine bestätigung nach der anderen, wie hoch die gefährdung eingeschätzt werden sollte; nicht nur durch das massive auftreten der dumpfbackigen stiefelknechte in diesen tagen und wochen.
gestern am späten abend dann habe ich mit grausen die aufnahmen der ausschreitungen anlässlich des "Herrentages", aber auch aufgenommene bilder einer reportage aus einem Kleingärtnergebiet mit ausländischen pächtern gesehen. dort wurde die verhaftung der gruppe gezeigt, die "aufmarschiert" war, angst und schrecken zu verbreiten.
warum sollte ich nun hier diskutieren, ob es eine gefährdung hätte? :-)
ich bin überzeugt worden, dass es sie hat und wünsche allen, die daran "noch" nicht glauben, baldige einsichtigkeit!
je eher begriffen wird, dass handlungbedarf mehr als erforderlich ist, je weniger werden mitmenschen gefährdet!
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Dunkelgraf
antwortete am 27.05.06 (16:43):
Pilli, wer sagt denn, daß es kein Handlungsbedarf gibt? Die Frage ist doch nur, was ist zu tun? Willst du alle Glatzen, alle die eine rechte Gesinnung haben (wie in ihre Köpfe gucken?). alle frustierten Jungarbeitslosen (bis zu welchem Alter eigentlich?), alle die "Landser" lesen oder auf eine rechte Internetseite geklickt haben, vorsorglich ins Gefängnis sperren? Ich weiß, was zu tun ist. Jedem einen gutbezahlten Arbeitsplatz, Ausbau der Bildung und Erziehung in Kindergarten, Schule, Hort. Reichhaltiges Freizeitangebot für alle Jugendliche, betreute Jugendclubs und Sportgruppen, unter Einbeziehung unserer ausländischen Mitbürger. Dann erübrigt sich die Problematik in relativ kurzer Zeit von ganz allein. Alles andere führt zur Zuspitzung. Frust und Verwahrlosung von Jugendlichen kann schlimme Folgen haben. Siehe den Amoklauf des 16-Jährigen letze Nacht in Berlin!
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schorsch
antwortete am 27.05.06 (17:43):
Dunkelgraf, was ein rechter Rechter ist, der geht brav einer geregelten Arbeit nach und fällt dort nicht auf. Erst am Abend und an Wochenenden rotten sie sich zusammen und stacheln einander auf.....
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seewolf
antwortete am 27.05.06 (18:25):
Schön - Dunkelgraf: DU weißt also, was zu tun ist...
Weißt Du denn auch, WIE es getan werden könnte? Und WOMIT?
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Dunkelgraf
antwortete am 27.05.06 (19:07):
seewolf, naklar weiß ich WIE und WOMIT. Aber mal ehrlich, du willst es nicht wirklich wissen?!?!
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Gevatter
antwortete am 27.05.06 (19:53):
Meister DUNKELGRAF kann überhaupt gar nicht wissen, was zu tun ist, weil schon sein windiger Ansatz: "Ich weiß, was zu tun ist. Jedem einen gutbezahlten Arbeitsplatz, Ausbau der Bildung und Erziehung in Kindergarten, Schule, Hort. Reichhaltiges Freizeitangebot für alle Jugendliche, betreute Jugendclubs und Sportgruppen, unter Einbeziehung unserer ausländischen Mitbürger. Dann erübrigt sich die Problematik in relativ kurzer Zeit von ganz allein." am Thema schnurgerade vorbeigeht. Dem DUNKELGRAF fehlt tatsächlich die finale Checkung. Kleines Beispiel: Nach D`s Vorstellung schwindet der Anteil der Rechten je geringer die Arbeitslosigkeit ist. Spätestens bei Vollbeschäftigung dürfte sich das Problem also komplett erledigt haben. Pustekuchen! Ein Blick zurück in die 30-er Jahre zeigt uns anderes: Trotz Vollbeschäftigung entsteht ein mächtiges nazionalsozialistisches Reich, in welchem Nicht-Nazis die Ausnahme bilden. Besser wäre es, D würde seine künftigen Beiträge überschreiben mit: "Achtung! Unausgegorene Gedankengespinste, oder wie sich ein Kommunist seinem putzigen Wunschdenken gemäß seine kleine Welt zusammenbastelt."
Gevatter
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hugo1
antwortete am 27.05.06 (20:11):
dutch schrieb vor kurzem dazu: "NEHMT DIE GLATZEN VON DER STRASSE! ...egal wie!" und passend kam von seewolf der Hinweis: Ein deutscher Mann schlägt keinen Schwächeren oder so ähnlich,,, Alle Leute -egal wie sie aussehen oder gekleidet sind- die mit Baseballschläger, mit Schlagring und dergleichen und/oder Nazisymbolen, und/oder Ausländer raus-Rufen, also eindeutig in der Öffentlichkeit zuordenbar, angetroffen werden, müßten durch die zuständige Polizei aufgegriffen und entsprechend wirksam "aufgeklärt" und neutralisiert werden.(dafür gesorgt werden das sie Ihre Flausen aus dem Kopf bekommen, ihre Schlaggerätschaften, ihre Waffensammlung, ihre speziellen Musikvideos, ihre Naziliteratur usw. eingezogen werden,,) Das sollte ebenso auf die Kaputzenmänner mit Rucksack voller Steine, Spreeflaschen u.ä zutreffen. Eigentlich ist es nicht zu fassen, wenn in öffentlichen Foren Sätze fallen wie:"Habe ich von Großfressen wie dir schon oft genug gehört wenn sie erst das Maul aufgerissen haben um dann unter Stiefeltritten um Gnade gewinselt haben und da ging es noch nicht ums Leben das kommt noch..... " Sieg Heil SS Totenkopf Division Da kann einem schon die Spucke wegbleiben, nur gut das es auch in anderen Foren Leute gibt, die sachlich bleiben und sich nicht auf dieses Niveau ziehen lassen.
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mart
antwortete am 27.05.06 (21:23):
Nur um auf Grundsätzlicheres zurückzukommen, folgendes:
Es gibt eine zunehmende Anzahl von fremdenfeindlichen und brutalen Übergriffen.
Als Ursachen wurde vor allem die Arbeitslosigkeit und der hohe Anteil an Ausländern bzw. an Menschen mit anderer Hautfarbe oder anderem Glauben genannt.
Nachdem leicht gezeigt werden kann, daß der Anteil an Fremden sogar um einiges geringer als in anderen Gebieten Deutschlands ist, wurde die extrem hohe Arbeitslosigkeit genannt.
Hier sind die Zahlen für Mecklenburg-Vorpommern (Quelle: Bundesagentur für Arbeit):
Die Arbeitslosenquote lag bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen im April bei 20,4 %, z.B. Schwerin Rostock Neubrandenburg Stralsund 17,1 % 19,8 % 23,4 % 22,2 %
Meine Antwort auf Hugos Antwort bezüglich der Quellen seiner um viele Prozente höheren Angaben, die da lauten:
(<<Aber für Dich hab ich jetzt mal den Mikrozensus ( Berichte des statistischen Landesamtes für Mecklenburg 2003 herausgefischt und demnach hab ich wohl noch untertrieben) n einer Gegend, wo weniger als die Hälfte aller Einwohner ihren Lebensunterhalt durch bezahlte Beschäftigung beschaffen kann<<)
und
(<<Das dies jedoch die geschönten Zahlen aus Gesamtmecklenburg sind (guck Dir mal die Definitionen Erwerbsfähigkeit, Ewerbslose, Nchterwerbstätige usw. an) und nicht die oben erwähnten Sozialfallkreise Demmin und Ücker-Randow, kannst Du unschwer erkennen das dort wohl über 70% der arbeitsfähigen und vermutlich über 60 der arbeitswilligen Menschen Däumchen drehen.<<)
Nun, Hugo, du lieferst ein klassisches Beispiel Statistiken nicht nur eigenwillig, sondern gewollt? falsch zu interpretieren.
Du nimmst die gesamte Bevölkerung von Mecklenburg/Vorpommern, du nimmst alle Kinder von 0 bis 14 Jahren, alle alten Leute über 65, alle Menschen, die nach eigenen Aussagen keine bezahlte Arbeit anstreben als 100%.
Von der Gesamtbevölkerung (ca. 1,74 Mill.) errechnest du dann den Anteil der Menschen, die Arbeit haben (725.000 Mill.) und stellst fest, nur 42% hätten eine Arbeit.
Du triffst also eine Aussage, die in diesem Mikrozensusbericht nicht gemacht wurde und auch nicht gemacht werden kann, da du dabei ½ Million Kinder unter 14 J. und Menschen über 65 J., sowie 295.000 Menschen im erwerbsfähigen Alter, die weder eine Arbeit ausüben noch eine Arbeit suchen, einbeziehst. Wenn das kein fauler Trick ist, was ist dann einer?
Und so steht folgendes vollkommen richtig in dieser Mikrozensuserhebung: Im Mai 2003 beträgt die Erwerbsquote der Bevölkerung im so genannten erwerbsfähigen Alter 76%. Das heißt die Arbeitslosenquote liegt bei 24%, wenn man die arbeitssuchenden aber nicht beim Arbeitsamt gemeldeten Menschen einbezieht. Diese Zahl ist deshalb etwas höher als die offiziellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
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mart
antwortete am 27.05.06 (21:25):
Fortsetzung:
Wenn du also berechnest, nur 42% der Bevölkerung hätten Arbeit, du also dementsprechend die nahe liegende Schlussfolgerung von 58 % Arbeitslosen anpeilst, liegt mir die Frage auf der Zunge „Ja, was, wenn eine solche Jongliererei mit Zahlen auch schon früher zu DDR-Zeiten üblich war? Könnte das nicht manches erklären?
Du schreibst auch: <<Mart, ich hab die Zahlen aus den örtlichen Zeitungen, sie sind mir sehr geläufig, da sie sehr oft für alle möglichen Argumentationen genutzt werden.<<
Wenn diese Aussage stimmt, dann hat das Methode; das ist ein gewolltes Verhetzen, ein Aufschaukeln, die Schürung von Neid und Haß Wenn du nun zu Verteidigung sagen würdest, ich habe ja eindeutig geschrieben „nur 42% der Bevölkerung haben Arbeit“ und nicht „nur 42% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter“ haben Arbeit, dann ist das ebenfalls ein fauler Trick, soweit können wir uns einig sein. Aber du behauptest ja auch:…“kannst Du unschwer erkennen das dort wohl über 70% der arbeitsfähigen und vermutlich über 60 der arbeitswilligen Menschen Däumchen drehen. Du willst doch nicht sagen, der 1-jährige Sprössling deiner Nachbarin und sein 5 jähriger Brüder und der 70 jährige Opa sind frustriert keine Erwerbsarbeit zu haben.
Ich muß wohl nicht betonen, daß ich diese „Analyse“ nicht geschrieben habe um die Probleme, die Arbeitslosigkeit bewirkt, zu verharmlosen oder kleinzurede, sondern darum, deine Erklärung/Entschuldigung für kriminelle, fremdenfeindliche Aktionen ins rechte Licht zu rücken.
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Dunkelgraf
antwortete am 27.05.06 (22:25):
@gevatter, Logik und geschichtliches Denken scheinen nicht deine Stärke zu sein. Natürlich ist die Arbeitslosigkeit die Ursache für den Rechtsextremismus, zusammen natürlich mit einem Mix an weiteren Bedingungen. Dir sollte bekannt sein, daß 1929-1933 eine Weltwirtschaftskrise herrschte mit überdurchschnittlich hoher Arbeitslosigkeit, und das diese Krise des Kapitalismus in Deutschland als einzigen Ausweg den Faschismus zur Folge hatte. Die Alternative wäre das Zusammengehen von Sozialdemokraten und Kommunisten um den Sozialismus einzuführen. Wäre die hohe Arbeitslosigkeit nicht gewesen, wäre der Faschismus nicht zum Sieg gelangt. Du wirst keinen anderen Grund für den gegenwärtigen Rechtsextremismus im Osten finden.
@mart, du scheinst dich ja an Zahlen aufgeilen zu können. Fakt ist, daß Arbeitslosigkeit, Zukunftsungewißheit, Perspektivlosikeit, Frust und Haß auf das System auch zu Fremdenfeindlichkeit und faschistischer Gesinnung führen können. Und das sind auch die einzigen Ursachen für die Übergriffe in der jüngsten Zeit. Hierbei ist es völlig unwesentlich, wie hoch der Ausländeranteil im Osten ist. Der Rechtsextremismus wäre wahrscheinlich sogar vorhanden, wenn noch weniger Ausländer hier wären. Diese Gegenüberstellung wird immer gern angeführt, aber sie spielt eine untergeordnete Rolle. Auch ein Vergleich der hohen Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet und im Osten Deutschlands ist unangebracht. Denn im Osten war der Fall zu tief von sozialer Sicherheit in Aussichtslosigkeit. Daraus resultiert das hohe Protestverhalten, was im Westen weniger stark ausgeprägt ist.
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Arno_Gebauer
antwortete am 27.05.06 (22:50):
Hallo, mart,
mit Statistik kann mal viel machen, das dürfte Dir auch bekannt sein. Wenn man kleine Bevölkerungsgruppen auf das ganze Land Brandenburg verteilt, wird dieser Anteil prozentual niedriger. In einigen Dörfern Brandenburgs entspricht Deine prozentuale Aufgliederung aber nicht den Tatsachen.
Viele Grüße Arno Gebauer
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eko
antwortete am 28.05.06 (00:21):
"Fakt ist, daß Arbeitslosigkeit, Zukunftsungewißheit, Perspektivlosikeit, Frust und Haß auf das System auch zu Fremdenfeindlichkeit und faschistischer Gesinnung führen können."
Grübel-Grübel!!
Hat denn der Schreiber dieser obigen Zeilen noch nichts davon vernommen, dass es auch westdeutsche Länder mit z.T. hoher Arbeitslosigkeit gibt, aber von derartigen Auswüchsen an Fremdenhass kaum etwas zu sehen ist?
Das ist doch billigste Polemik, diese Vorfälle auf Arbeitslosigkeit usw. zu schieben. Dümmlicher gehts wirklich nicht.
Bei uns hier im Südwesten ist der Ausländeranteil wesentlich höher als in den ostdeutschen Ländern, aber derartige Ausschreitungen kommen hier nicht vor.
Ich sehe die Gründe für diese Vorfälle in der dumpfbackigen Elterngeneration dieser jungen Schläger. Sie, die Schläger, führen das aus, was am heimischen Tisch von Vater, Mutter, Großvater und Großmutter abgelassen wird. Es ist m.E. hirnverbrannt, wenn Arbeitslosigkeit als Grund und Entschuldigung dafür herhalten muss, Ausländer zu verprügeln.
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hugo1
antwortete am 28.05.06 (00:24):
hallo mart, würdest Du in Deiner ungehemmten Güte bitte bemerken das ich auf die Bemerkung mit den 42% u.a. folgend ergänzte: haben 330.000 von Unterhalt gelebt (z.g.T. Kinder,, Aber um Dir etwas die Illussion zu nehmen, vonwegen Statistikverdrehung Da Du hier fast alles in Zweifel ziehst, was aus dem Osten an Informationen kommt, nur noch soviel. Zähle zu den statistisch zugegebenen Arbeitslosen in hiesiger Region noch die ca 15 bis 20% dazu die den sogenannten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen verschwinden (ABM, UMschulung, Vorruhe, Alüg, usw.) dann kommst Du schon an die 50%. Nicht gerechnet sind diejenigen die sich schon lange nicht mehr beim Arbeitsamt melden, bzw dort nicht mitzählen. Ein Dorf hier in der Nähe hat eine Arbeitslosenquote von über 40%, das entspricht einer Arbeitslosigkeit von über 70% (Tutow falls Du googeln möchtest) Überleg doch mal selber, wenn im Kreis Demmin auf 100 Einwohner im erwerbsfähigem Alter (Erwerbstätige nicht nach meiner Version)nur 40 Arbeitsplätze kommen, wie hoch dann die Arbeitslosigkeit sein muss. (Link Seite 43) Nun kannste maximal die Pendler ins Gespräch bringen, welche diese Statistik etwas glätten. Zum "Glück" hat für die Statistik eine -durch Arbeitslosigkeit verursachte "kalte Vertreibung" in großem Stil eingesetzt und hat die echte Arbeitslosigkeitsstatistik kräftig geschönt. Demmin büßte zwischen 1997 und 2003 z.B. rund 14 Prozent seiner Erwerbstätigen ein.
Internet-Tipp: https://www.wimes.de/download/struktur.pdf
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seewolf
antwortete am 28.05.06 (01:08):
Sind wir schon wieder bei dieser schwachsinnigen Ost-West-Thematik?
Wer anderen den Schädel einschlagen will, ist ein Idiot. Egal, wo er wohnt. Egal was er ist. Egal, was er hat oder eben nicht hat.
Und Idioten gehören NICHT "verstanden", "bemitleidet", "entschuldigt".
Sie gehören als Idioten bezeichnet, behandelt und entsprechend respektiert.
Kommt endlich mal auf den Boden der Tatsachen der menschlichen Geschichte und verzichtet - zum Teufel noch mal! - auf die Sozialromantik, die noch nie zu befriedigenden (im Sinne von Frieden) Ergebnissen geführt hat.
Ich habe nichts dagegen, Nichtskönnern, Nichtshabern, Nichtswollern ihr täglich Brot (inkl. Wohnung, Fernsehen, DVD, mp3, Sixpack Billig-Bier und Tiefkühlpizza)zu gönnen. Aber dann bitte leise geniessen!!!
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hugo1
antwortete am 28.05.06 (08:38):
seewolf."Wer anderen den Schädel einschlagen will, ist ein Idiot. Egal, wo er wohnt. Egal was er ist. Egal, was er hat oder eben nicht hat." Das kannst wohl laut sagen, obwohl "Idiot" find ich noch ganz schön geschmeichelt, denn oft steckt auch Methode dahinter und dann wirds sehr, sehr kriminell.
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schorsch
antwortete am 28.05.06 (09:34):
Wo das Haben den Nichtshabenden rücksichtslos unter die Nase gerieben wird, da entsteht Neid. Aus Neid entsteht Hass. Nun muss nur noch einer kommen, der es geschickt versteht, diesen Hass von den Habenden weg zu den Minderheiten zu lenken, denen man anstelle der Habenden einen Denkzettel verpasst. Nach dem Motto: Den Sack schlägt man - den Esel meint man....
So ists vor 80 Jahren mit den Juden passiert. So passierts heute den Schwarzen, den Ausländern, den Invaliden.....
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Dunkelgraf
antwortete am 28.05.06 (09:46):
@schorsch, an deiner Kausalitätskette ist schon etwas dran. Nur der Ausgangspunkt gefällt mir nicht. Wenn du das Wort "Neid" ins Feld führst, dann spielst du den Politikern in die Hände, die gern mit der Neiddiskussion operieren, um andere Politiker die sich gegen Ungerechtigkeit wehren, mundtot zu machen. Das hört man ja immer, wenn es um Reichensteuer oder Vermögenssteuer geht. Deshalb würde ich nicht sagen, daß die Ursache darin besteht, daß "das Haben den Nichtshabenden rücksichtslos unter die Nase gerieben wird", sondern daß es überhaupt so ein großes Gefälle zwischen Habenden und Nichthabenden gibt. für mich ergibt sich daraus die ganz einfache Schlußfolgerung, dieses Gefälle ganz schnell abzubauen.
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mart
antwortete am 28.05.06 (09:52):
Zwischen dem einen, ein tatsächlich zu großes Gefälle zwischen Licht und Schatten abzubauen und dem anderen, nach Rodung aller zu gr. Pflanzen mit der Gießkanne zu arbeiten, wird auch den Schattenpflanzen nicht helfen sondern sie sogar umbringen.
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hugo1
antwortete am 28.05.06 (09:59):
das läßt mir einfach keine Ruhe, so ein Quatsch, so eine Verklemmtheit, wie kann man nur so sehr auf die statistischen Zahlen der nürnberger Bundesagentur für Arbeit ausgerichtet sein. Da behauptest Du mart, das bei einer Arbeitslosenquote von 24% die Erwerbsquote bei 76% liegt und vermittelst damit bei mir den Eindruck, das die überwiegende Zahl der arbeitswilligen Menschen tatsächlich auch Arbeit hätten, oder wie sollen wir das werten? Ich sage Dir hier nochmal, diese Zahlen sind absolut irreführend, hier gibt es keinen Ort in der Nähe, wo 70 oder mehr Prozent der arbeitswilligen und arbeitsfähigen Menschen eine zum Lebensunterhalt ausreichende beitragspflichtige bezahlte Beschäftigung haben. Auch wenn das -nach Deinen Zahlen- den Anschein erwecken soll. übrigens diese zarten Seitenhiebe unter Verweis auf jonglierte DDR-Statistik kannst Dir klemmen, wenn Du damit beleidigenderweise uns Ossis jegliche mathematischen Grundkenntnisse absprechen willst. Ich bleibe dabei:"für mich ist Jeder Mensch, der im arbeitsfähigem Alter ist und arbeiten möchte, aber nicht darf, abeitslos, oder, wie soll sich derjenige fühlen? (hat er Arbeit oder hat er nicht? egal wie der Staat ihn definiert. ER HAT KEINE)" Es ist doch zu einfach sich die Begriffe so hinzudefinieren und passend zu machen wie sie gerade gebraucht werden. Ein kleines Beispiel soll dies hier verdeutlichen. Wir werfen hier gedankenlos mit solchen Wörtern um uns wie: Erwerbsquote, Erwerbstätige, Erwerbspersonen usw. ich zitiere: z.B.: Erwerbstätige "Personen, die eine auf Erwerb gerichtete Berufstätigkeit ausüben. Inwieweit die Erwerbstätigkeit zum Lebensunterhalt beiträgt sowie die Dauer der geleisteten bzw. zu leistenden Arbeitszeit spielt bei der statistischen Erfassung keine Rolle. Die Erwerbstätigen gehören zusammen mit den Erwerbslosen zu den Erwerbspersonen. (Erwerbstätige = Erwerbspersonen minus Erwerbslose) Siehe auch: Nichterwerbspersonen." Zitat Ende Also egal ob jemand 1Stunde pro Tag oder 16 Stunden arbeitet, ob er 2 Euro pro Tag oder 5000 Euro Vedient, er wird als Erwerbstätiger statistisch erfasst und gelangt so auch in die Quote. Mit solchen Begriffen möcht ich nicht in hiesiger Diskussion in die Wertung gehen wenn sie nicht verstanden bzw. richtig interpretiert werden, also bleiben wir lieber mal bei Menschen die keine Arbeit haben obwohl sie gerne eine hätten.(der Begriff Arbeitslosigkeit nach Arbeitsamtsdefinition verschweigt mehr als er erklärt) und wer Lust hat, kann ja mal die Definition des Wortes "Arbeitslosenquote" auswendig lernen, ich hab nicht den entsprechenden Ehrgeiz, Klartext ist mir lieber.*g*
Internet-Tipp: https://www.meinestadt.de/kreis-demmin/statistik?Bereich=Statistik-Lexikon
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mart
antwortete am 28.05.06 (10:03):
Aber wieder einmal zurück zur grundsätzlicheren Frage, und die ist hier sicherlich nicht der Nebenschauplatz "Agitation" sondern der Hauptschauplatz "Schläger- und Mördertruppen".
Allerdings könnte es sein, daß im diese im Dienste der kommunistischen Agitation als "willige Narren" benutzt und unterstützt werden.
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Dunkelgraf
antwortete am 28.05.06 (10:18):
@hugo, da ich selber von Berufs wegen mit Statistik zu tun hatte, kann ich dir bestätigen, daß "die statistischen Zahlen der nürnberger Bundesagentur für Arbeit" größter Betrug und Irreführung sind. Ich würde soweit gehen, daß ich sogar den größten Teil der Ich-AGs und die befristeten und Mini-Jobs als Arbeitslose einstufen würde.
@mart,
"Allerdings könnte es sein, daß im diese im Dienste der kommunistischen Agitation als "willige Narren" benutzt und unterstützt werden."
Du solltest wissen, daß sowohl in der Weimarer Republik, im Dritten Reich, in der alten BRD und im jetzigen Großdeutschland die Kommunisten und LInken immer die konsequentesten Gegner von Faschisten und Rechten waren und sind. Die Nutznießer dieser "willigen Narren" solltest du lieber in CDU und besonders in der CSU in Bayern suchen. Nicht umsonst kommen die führenden Köpfe der rechtextremen Organisationen größtenteils aus Bayern, ich hoffe nicht, daß es noch verselbständigte Kronzeugen sind, die der Verfassungsschutz da reingeschleust hat. Solche Dinge sind ja schon bekannt geworden.
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Tobias
antwortete am 28.05.06 (11:23):
Du liegst mal wieder richtig, aus Bayern kommen die Befehle in Brandenburg Ausländer zu klatschen. Soviel Quatsch zu veröffentlichen ist schon eine stolze Leistung.
Wie viel dummes Gerede das sich rot anhören soll, aber in Wirklichkeit eine braune Einfärbung hat, kommt hier in vielen Schreiben rüber . Mit Schaum vor dem Mund wird hier die Bergabfahrt favorisiert und die Angstmacherei von morgens bis abends betrieben. Arme Leut, die nur vom Niedergang schreiben und sich damit ihr Leben selbst versauern. Ihr Glaube an den Vordenker Marx scheint doch nicht so stark zu sein wie sie hier behaupten.
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dutchweepee
antwortete am 29.05.06 (02:10):
die fremdenfeindlichkeit ist immer ein soziales problem. es gibt im sonnenstaat kalifornien die WHITE POWER bewegung unter dem sogenannten "white trash", wie es die nazi-glatzen in meck-vopo gibt.
es ist immer der dumme abschaum, der angst vor dem/den fremden hat. die DDR hat damit genausowenig zu tun, wie ein innenminister oder gott.
die paar "rechten intellektuellen" rümpfen ebenso die nase über den skins, wie jeder vernünftig denken mensch mit einem IQ über der raumtemperatur.
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eko
antwortete am 29.05.06 (11:19):
@ dutch:
Da gebe ich Dir vollkommen Recht, so ist es!
Allerdings würde ich nicht von dummem Abschaum reden. Es ist einfach eine indifferente Angst vor allem Fremdem, das die Menschen dazu bringt, solches zu tun. Bei früheren Generationen haben sich die jungen Burschen des einen Dorfes mit denen des Nachbardorfes oft wüste Schlägereien geliefert. Inzwischen hat sich auch das "globalisiert".
Ich denke, wir sind alle dazu aufgerufen, diesem Treiben Einhalt zu gebieten, indem wir alle - jeder in seinem eigenen Umfeld - mit eigenem Beispiel zeigen, dass wir solche Gedanken des Fremdenhasses nicht akzeptieren. Allein das kann schon helfen.
Das meint
der e k o
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tomcat
antwortete am 29.05.06 (13:02):
Hallo an Alle, habe mir mal alle Beiträge angesehen. Dazu möchte ich mal einen Kommentar abgeben. Man schimpft immer auf die jugendlichen Schläger, Glatzköpfen und/oder Neonazis. Sollten wir nicht mal überlegen, dass diese Jugendlichen nicht so geboren wurden, sondern so erzogen wurden. Wer bringt denn diesen dieses Denken oder rassistischen Einstellungen gegenüber Fremden bei? Meistens sind es doch alte übrig gebliebene Naziköpfe, die die Jugend mit Ihrer Stimmungsmache und ihren Parolen anziehen. Ich gehöre der Nachkriegsgeneration an, aber wie war das denn früher. Vom Erzählen weiß ich nur, die Anhänger Hitlers waren Arbeitslose, denen man Arbeit versprach. Genauso werden heute die jugendlichen Arbeitslosen aufgehetzt. Vielleicht nicht alle, aber viele. Nach dem Motto, wenn die Fremden draußen sind, haben wir auch wieder Arbeit. Allein die Parole "Deutschland den Deutschen" sagt doch schon alles. Damals als die ersten Fremdarbeiter kamen, war man in Deutschland froh darüber. Der Fremdenhass wird dann noch größten Teils von den Politikern geschürt, durch Subventionen, Sozialamt (früher)usw. Woher kommen denn die Sprüche, wenn ich ein Kopftuch träge, bekäme ich alles vom Vater Staat als Unterstützung? Weil es Fakt ist. Dass wir heute so viele Fremde im Land haben, dafür kann der einzelne anders Farbige oder anders Gläubige nichts. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass wenn sie in einem anderen Land sind, müssen sie sich dem jeweiligen Gastland anpassen. Was die Intregration betrifft, wird auch von Deutschen im Ausland Anpassung gefordert. Siehe Türkei. Wenn ein Deutscher dort gegen die landesüblichen Sitten verstößt, wandert er auf Nimmer Wiedersehen ab. Unser Papa Staat müßte da mal eingreifen und gewisse Richlinien rein bringen, ich glaube bestimmt, dass es dann weniger Anlass gäbe zu politischen und persönlichen Difammierungen. Oder liege ich mit meinem Denken total falsch? Gruß tomcat
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eko
antwortete am 29.05.06 (16:39):
"Oder liege ich mit meinem Denken total falsch?"
Hallo tomcat,
total falsch nicht, aber auch nicht total richtig. Es stimmt so nicht, dass es nur Arbeitslose waren, die damals Hitler zugejubelt haben. Es war eine völlig andere Zeit mit völlig anderen Denkweisen, da hat vor allen Dingen ein aus heutiger Sicht übersteigerter und überzogener Nationalismus dazu geführt, den Hitler raffiniert und gandenlos für sich ausgenützt hat. Allerdings hat auch Goebbels viel, wenn nicht gar das Meiste dazu beigetragen. Doch das zu erklären, würde den Rahmen dieser Diskussion sprengen.
Ich selbst habe den Hitlerstaat noch als Kind erlebt und gebe freimütig zu, dass ich voll davon überzeugt war. Damals!!! Wohlverstanden.
Wenn Du den "Vater Staat" heranziehen willst, dann muss ich Dir sagen, dass Du da nach meiner Meinung auch nicht richtig liegst. Die Regierenden können nicht alles tun, schließlich sind wir als Volk auch gefragt. Je mehr jeder Einzelne mit dazu beiträgt, dass solche Vorgänge unterbleiben, umsomehr ist dem Erfolg beschieden.
Du hast Recht, ich denke auch, dass es die Eltern- und Großelterngeneration ist, die dahintersteckt und die Jungen sind deren Vollstrecker. In der Familie indess kann der Staat nichts ausrichten, da müssen wir Bürger her und es denen zeigen, dass und wie sie falsch liegen.
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tomcat
antwortete am 29.05.06 (17:15):
eko, ich stimme Dir in allen Teilen voll zu. Was die Kriegszeit oder Nachkriegszeit betrifft, bin ich auch eine von vielen, die nicht dabei oder betroffen war, und gebe auch das nur wieder, was mir mitgeteilt wurde. Daran kann man schon feststellen, wie manches von einer Generation zu nächsten weitergegeben wird.
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Felix
antwortete am 30.05.06 (16:23):
Erlaubt mir als Nichtdeutscher noch folgende Bemerkung.
Faschismus, Nationalismus, Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit sind schiesslich keine deutschen "Erfindungen". Diese hässlichen Auswüchse können wir durch die Jahrhunderte an vielen Orten auf unserer Erde beobachten. Faktoren, die dies fördern, sind u.a. eigene Unzufriedenheit, Neid, Selbstüberheblichkeit, erfahrene Ungerechtigkeiten, Gettoisierung, Fehlende Integration, Kommunikationsbarrieren, Gewaltbereitschaft, Machtstrukturen etc. Die latente Form braucht oft einen Anstoss oder Auslöser, um in die agierende Form überzugehen. Das kann im Einzelfall Agitation, Propaganda, Manipulation oder sonst eine Motivation zum Handeln sein.
Nun kann man sich fragen, ob und in wie weit der Einzelne oder der Staat Einfluss auf solche Faktoren haben kann.
Auch sind diese Faktoren nicht homogen aufs ganze Land verteilt. Deshalb ist die Gefahr auch nicht überall gleich!
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