Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"
THEMA: Die Saat des Fremdenhasses
38 Antwort(en).
Karl
begann die Diskussion am 14.05.06 (12:59) :
Der Rassismus in Europa ist wiederbelebt. Rassistisch motivierte Gewalttaten von Rechtsradikalen sind überall auf dem Vormarsch, letztes grässliches Beispiel sind die Morde in Belgien (s. Internettipp.). Alle, die unreflektiert oder reflektiert, andere Religionen, Kulturen oder Hautfarben als minderwertig ansehen, tragen Teilschuld, wir dürfen sie aus ihrer Verantwortung nicht entlassen und sind verpflichtet, ihnen argumentativ entgegenzutreten. Die Welt ist aufgrund der verbesserten Kommunikation und Transportmöglichkeiten kleiner geworden. Die ungleichen demografischen Entwicklungen tragen zudem dazu bei, dass neue Völkerwanderungen in Gang gekommen sind. Wenn wir nicht wollen, dass alles im Chaos, in Tränen und Blut endet, müssen wir uns für eine Kultur der Toleranz und Verständigung einsetzen und müssen mit Entschiedenheit den Tendenzen entgegentreten, die mit altem Denken und rassistischen Parolen die Gegenwart verpesten und die Zukunft nicht gewinnen dürfen.
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,416008,00.html
|
idurnnamhcab
antwortete am 14.05.06 (16:34):
Hallo Karl,
Deinen Worten ist an zutreffender Analyse, daraus resultierender Prognose, und dem ebenso richtungsweisenden Wunsch des entschiedenen Entgegentretens nichts hinzuzufügen.
Ich hoffe, dass es auch in allen Ländern der Erde immer mehr Menschen gibt, die sich dieser Erkenntnis anschließen.
Rudi
|
Tobias
antwortete am 14.05.06 (17:08):
Wenn Kinder in Elterhäuser älter werden und nur mit ausländerfeindliche Parolen konfrontiert werden, hilft auch keine noch so gute Schule die diese Jugendlichen wieder in die richtige Richtung biegen kann. Wenn hier immer Schulen und Arbeitslosigkeit für solche Verführte als Schuldige ausgemacht werden, wäre ich dafür, die Eltern solcher Rotzlümmel zur Verantwortung zu ziehen und diese in Verantwortung zu nehmen, denn diese tragen die Hauptschuld am Fehlverhalten ihrs Früchtchens. Sie, die Eltern gehören mit auf die Anklagebank, denn sie haben sich am Fehlverhalten ihres Sprösslings schuldig gemacht.
|
Tobias
antwortete am 14.05.06 (17:16):
Karl noch eine Anmerkung. Eine Saat kann nur aufgehen wenn ein Sämann / frau diese Saat ausbringt. Schuldig ist demnach der/ die Ausbringer / in und da wäre der Hebel anzusetzen.
|
kreuzkampus
antwortete am 14.05.06 (17:52):
Mein Wort darauf: Ich bin weder fremdenfeindlich, noch ein Rechter o.ä. Allerdings sehe ich das Problem nicht nur oberflächlich. Ich könnte alles, was Du geschrieben hast, unterschreiben, Karl, stelle aber auch die Frage nach den Ursachen. Und die sind für mich, dass unser Staat seit Jahrzehnten nicht in der Lage ist, unsere Zuwanderungen zu kontrollieren. Das führt dazu, dass dank (staatlich finazierter) juristischer Hilfe massenweise kriminelle Ausländer unter uns sind; noch dazu voll auf Staatskosten. Selbst wenn sie straffällig werden, erleben wir nur staatliche Ohnmacht. Ich werde dazu am Ende ein Beispiel aus der "Neuen Presse" vom 11.5.06 bringen. Wenn unsere Bevölkerung dabei tatenlos zusehen muss, reagieren die einen, und dazu gehöre auch ich, mit grossem Zorn. Am Ende sage ich aber immer noch, dass ich in keiner anderen Staatsform leben möchte. Dann gibt es aber Leute, die intellektuell auf demselben Niveau sind, wie die Bevölkerungsteile im Dritten Reich, die Hitler gerne gefolgt sind; teils auch, weil sie von Natur aus gewaltbereit waren und dadurch die Legitimation bekommen haben. Wenn diese Typen sich heute entfalten können, obwohl wir keinen Hitler haben, muss unsere Demokratie beginnen, umzudenken und an den Ursachen arbeiten. Und daran fehlt es hinten und vorne. Das, was jetzt bezüglich Ausländerintegration so abläuft, sind Feigenblätter, die selbst bei ausländischen Intellektuellen auf Unverständnis stossen. Mein Fazit: Wir müssen heute die politischen Versäumnisse der letzten Jahrzehnte ausbaden. Da hilft es mir nicht, wenn ich immer wieder daran erinnert werde, dass man rassistische Gewalttaten nicht zulasen darf. Natürlich tue ich das nicht. Aber ich weiß nicht, was ich noch dagegen tun kann, wenn der Staat so versagt. Ich habe mal vorgeschlagen, den rechten Marschierern nicht mit massiven Links-Demos entgegenzutreten, sondern sich in Massen an den Strassenrand zu stellen und denen immere und immer wieder wortlos den nackten Hintern zu zeigen. DAS würde m.E. eine kollektive Gesinnung demonstrieren. So--und nun noch der Zeitungsartikel, zu dem einem nichts mehr einfällt, der aber Ursachen zum Thema beschreibt, die Teil dieser Diskussionen sein müssen: Schläge im Supermarkt Diebesschwestern verletzen Kundin. 17-Jährige in Haft. Seit Wochen terrorisiert die Familie um Intensivtäter Ali A. (18) den Sahlkamp. Diesmal haben seine Schwestern (15, 17) in der List zugeschlagen. VON STEFAN FLEER HANNOVER. Es ist 19 Uhr, als Fatma A. (17) und ihre Schwester Chadiye (15) den Supermarkt am Hinrichsring (List) betreten. Die 15-Jährige schleicht sich ins Warenlager. Dort wird sie von einem Angestellten überrascht und festgehalten. Der Mitarbeiter alarmiert die Polizei. Währenddessen gerät Fatma mit einer Kundin (30) in Streit. Sie traktiert ihr Opfer mit Faustschlägen und Kniestößen. Die 30-Jährige muss wenig später im Krankenhaus behandelt werden. Als Polizisten die 17-Jährige festnehmen, bedroht sie auch die Beamten, tritt nach ihnen. Auf dem Weg zur Wache spuckt sie noch im Streifenwagen um sich. Nach einer Nacht in der Zelle wird sie einem Haftrichter vorgeführt. Der hebt die Bewährung auf, schickt Fatma in U-Haft. Chadiye dagegen darf nach Hause. Die Schwestern werden bei der Polizei als zwei von 26 Jugendlichen in der Intensivtäterkartei geführt – sie sind die einzigen Mädchen. Ihr Bruder Ali A. ist dort auch registriert. Der 18-Jährige hat in den vergangenen Monaten für Unruhe im Sahlkamp gesorgt. Als im Februar sein Bruder (8) im Sahlkamp vor das Auto eines 44-Jährigen lief, zettelte Ali A. einen Tumult auf der Straße an – 100 Menschen bedrängten den Fahrer. Nur Tage später wurde er mit zwei Komplizen (18) auf dem Engelbosteler Damm geschnappt. In ihrem Lieferwagen entdeckten Fahnder geklaute Zigaretten und eine Registrierkasse. Momentan ist Ali A. gegen Auflagen auf freiem Fuß. Ein Fahnder: „Noch eine Straftat und er wandert in den Knast.“
|
kreuzkampus
antwortete am 14.05.06 (18:05):
Zufall, dass ich kurz nach meinem Beitrag in der Neuen Presse das Folgende lese. Oh, oh....Unser Rechtsstaat gerät immer mehr aus den Fugen. Drei Männer verprügeln Kommissar HEMMINGEN. Drei Unbekannte haben in Hemmingen einen Polizisten überfallen und brutal zusammengeschlagen. War es ein Racheakt? Der 25-jährige Kommissar war Donnerstagabend um 20.15 Uhr in Zivil auf dem Weg zur Nachtschicht. Plötzlich stellten sich auf der Löwenberger Straße dem Beamten drei junge Männer – vermutlich südosteuropäischer Herkunft – in den Weg. Sie schubsten den Kommissar herum, schlugen mehrfach auf ihn ein. Der 25-Jährige ging zu Boden. Doch die Angreifer ließen nicht von ihm ab, traktierten ihn noch mit Tritten. Dann flüchtete das Trio in unbekannte Richtung. Der Kommissar, der nicht als Polizist zu erkennen gewesen war, erlitt Prellungen im Gesicht und am Oberkörper – er ist krankgeschrieben. Das Motiv ist bislang noch völlig unklar. „Bislang gibt es keinerlei Hinweis auf einen Zusammenhang mit dem Beruf des Opfers“, sagt die Polizei offiziell. Ein Ermittler hält es aber dennoch für möglich: „Der Kollege ist türkischstämmig, die Täter vermutlich auch. Die müssen sich irgendwie gekannt haben.“ Denkbar wäre ein Racheakt. Fahnder prüfen, ob das Opfer in letzter Zeit Jugendliche, auf die die Täterbeschreibung passt, festgenommen hat. Die drei Angreifer sind etwa 20 Jahre alt. Sie alle trugen „szenetypische“ HipHop-Kleidung und Baseballmützen. Zeugenhinweise unter der Telefonnummer 05109/51 71 15 an die Polizei in Ronnenberg. fl
|
Gevatter
antwortete am 14.05.06 (18:36):
Hätten wir nicht diesen ganzen EU-gesteuerten Asylantenzirkus der 90-er Jahre gehabt, bei dem alle Beteiligten horrende Gewinne scheffeln konnten, wäre uns einiges erspart geblieben. Sowohl was die Kriminalitätsrate der hier lebenden Ausländer betrifft, als auch der anwachsende latente Argwohn bei Otto-Normal. Ausländer werden, im Osten vor allem, als Menschen empfunden, die den ganzen Tag rumhängen, nicht arbeiten, aber ordentlich abkassieren. Als Leute also, die uns irgendwie vorwiegend schaden. Anders sähe das doch bei "normalem" Zuzug aus, wenn also Arbeit oder zumindest Geld mitgebracht würden. Zuzug plus Arbeit waren von jeher autointegrativ. Da dies hier bei weitem nicht so ist, muss man diesen Fakt mit in die Reihe von Ursachen der Fremdenfeindlichkeit einbeziehen.
Gevatter
P.S. Es ist traurig, dass man wie KREUZKAMPUS es tat, bei kritischen Gedanken dieser Art, immer vorauseilend beteuern muss, man sei kein Rechter.
|
Karl
antwortete am 14.05.06 (19:43):
@ kreuzkampus und gevatter,
leider stimmen mich eure Beiträge nicht optimistisch, was die Überwindung der Fremdenfeindlichkeit in diesem Land angeht. Die Gründe hierfür sind schnell aufgezählt:
1. @ Kreuzkampus,
ich bin sicher, wenn die von dir geschilderten Fälle von Deutschstämmigen verübt worden wären, wären sie weder in der Presse, noch von dir so hervorgehoben worden.
2. @ Gevatter,
du musst schon ziemlich abgebrüht sein, wenn du von dem "Asylantenzirkus der 90-er Jahre" sprichst. Wir hatten in dieser Zeit mehrere Kriege (Irak, jugoslawien), vielleicht erinnerst du dich. für die betroffenen Menschen war dies kein "Zirkus", sondern ein bitteres Schicksal. Wenn die Wahrnehmung deiner Landsleute im Osten (ich vermute, es ist eher dein Bekanntenkreis und nicht zu verallgemeinern) getrübt ist, kläre sie auf und berichte ihnen, dass Asylsuchende bei uns in Deutschland solange ihr Verfahren nicht entschieden ist, überhaupt nicht arbeiten dürfen. Ich habe das Privileg einige Asylsuchende persönlich zu kennen. Ich weiß, wie sie unter diesem Zustand leiden.
|
barba
antwortete am 14.05.06 (20:33):
Hallo,
Flüchtlinge gibt es leider schon seit Urzeiten, das gräßliche Wort "Asylanten" ist eine Erfindung der jüngeren Vergangenheit.
Als allen in unserer Kultur bekannte Asylanten möchte ich Maria und Joseph mit dem Jesuskind nennen - was wäre mit unserer Kultur geworden, wenn sie nicht Asyl in Ägypten gefunden hätten?
Als Senioren, also als Vertreter einer Generation, die den Nationalsozialismus noch erlebt hat, sollten wir besonders behutsam damit umgehen, über Menschen, die bei uns Asyl suchen, zu urteilen.
Ich möchte hier nicht nur auf die ungezählten Deutschen, die in jener Schreckenszeit in die USA (Albert Einstein, Thomas und Heinrich Mann, Lion Feuchtwangler, Franz Werfel usw.) und viele andere Länder emigriert sind, sondern auch daran erinnern, dass in dieser Zeit deutsche Flüchtlinge z.B. auch in der Türkei ein Asyl fanden. Dabei finden sich unter den mehr als tausend deutschen Emigranten viele bekannte Namen: Der Komponist Paul Hindemith, die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky, der Germanist Traugott Fuchs, der Ökonom Alexander Rüstow und der spätere Berliner Bürgermeister Ernst Reuter. Ob all die deutschen Flüchtlinge damals im Ausland Arbeit fanden, bezweifle ich. Soweit sie nicht vermögend waren, waren sie wohl auch auf Unterstützung angewiesen.
Ohne Not, politischer oder wirtschaftlicher Art, verlassen Menschen im allgemeinen nicht ihre Heimat und suchen um Asyl nach. Auch nicht mit dem Ziel, in der Fremde "kriminell" zu werden. Die Statistik zeigt, dass die Kriminalitätsrate der Ausländer nicht höher ist als die der deutschen Bürger; auch wenn rechte und populistische Blätter dies gern glauben machen wollen.
Vorurteile wie "dass dank (staatlich finazierter) juristischer Hilfe massenweise kriminelle Ausländer unter uns sind; noch dazu voll auf Staatskosten. Selbst wenn sie straffällig werden, erleben wir nur staatliche Ohnmacht." helfen nicht weiter, sondern schaffen ein unerträgliches Klima der Vorurteile. Außerdem zeigt allein der eben zitierte Satz, welch Geistes Kind der Verfasser ist. Sind denn die Ausländer massenweise kriminell, wenn sie nicht straffällig geworden sind?
Gevatter, ist Ihnen eigentlich bewusst, welche Hindernisse einem Asylanten, der hier arbeiten und Steuern zahlen will, in den Weg gelegt werden? Die deutschen Gesetze machen es nahezu unmöglich, dass ein Asylbewerber eine Arbeit finden kann.
Macht hier doch bitte nicht mit ausgewählten Zeitungsausschnitten über straffällig gewordene Ausländer Stimmung: vergleichsweise (statistisch) sieht es bei den "guten" Deutschen um keinen Deut besser aus.
Noch ein Gedanke an die Unverbesserlichen: Ist Euch eigentlich bewusst, dass unsere Wirtschaft und unser Sozialsystem ohne ausländische Arbeitskräfte schon zusammengebrochen wäre? Kommt vom hohen Ross herunter und macht die Augen auf für die Realität. Ich jedenfalls wünsche allen Menschen, aus welchen Gründen sie auch fliehen müssen, ein Land, in dem sie freundlich aufgenommen werden und Fuss fassen dürfen.
|
dutchweepee
antwortete am 15.05.06 (01:10):
deutschland muss ganz einfach begreifen, daß ohne zuwanderung seine wirtschaft zusammenbricht.
die zugewanderten ausländer sind keine belastung, sondern die einzige chance.
allerdings müssen die gesetze geändert werden. in holland wird eine aufenthaltsgenehmigung nur erteilt, wenn ein einbürgerungskurs und -test bestanden wurde, sowie ein broterwerb nachgewiesen werden kann.
soviel ich weiss, DÜRFEN asylanten in deutschland garnicht arbeiten ...stimmt das?
.
|
Karl
antwortete am 15.05.06 (08:02):
ja, zumindest so lange wie sie nicht anerkannt sind.
|
hugo1
antwortete am 15.05.06 (09:50):
ja dutch das ist ja diese tolle deutsche Logik. Wer nicht Arbeitet soll auch nicht essen und um dafü zu sorgen dass es nicht zu viele Esser gibt, dürfen viele auch nicht Arbeiten. Das trifft auch auf Andere zu die es sich gut überlegen sollen ob sie -z.B. Rentner die noch nicht 65 Jahre alt sind- etwas dazuverdienen. Ist es nicht toll, das es so gravierende Unterschiede gibt? Bist Du Pole, Portugiese oder sonnstiger anerkannter Eu-Europäer, na dann kannst Du für Dich und die Deinen durch ehrliche Arbeit den Lebensunterhalt sichern. Kommst du aus einem Dorf ca 50 Meter hinter Polen oder aus sonnstiger Gegend dieser Erde, dann (Rassismus gibts zwar nicht) mußt du Dich -falls es Dich nach Deutschland verschlägt- auf niedrigstem Niveau durchfuttern lassen. Dann bist Du was "Bessres" ? Ach ja und -so denke ich- wollen doch viele Menschen was Bessres sein oder werden zu uns kommen (erst gestern im TV gesehen 900 Bootsflüchtlinge zu den Kanaren) Ich hab im Gegenug noch nicht gelesen das es Dir oder mir verwehrt wäre in Afrika, Asien oder Amerika zu Arbeiten im Gegenteil überall auf der Welt trifft man neuerdings deutsche Hotelbetreiber, Tauchschulen und Surf Anbieter Reiseanbieter usw. Ob die dort auch erst 8 Jahre warten müssen, ständig zu Ämtern müssen vonwegen Aufenthaltsgenehmigung, Einwanderungshürden überwinden, Arbeitsverbote beachten?
|
schorsch
antwortete am 15.05.06 (10:21):
Nach Ansicht eines grossen Teils der europäischen Bevölkerung ist jeder Asylant ein potentieller Krimineller.
Mit der gleichen Argumentation könnte man auch behaupten, dass jeder Autofahrer ein potentieller Killer und Fahrerflüchtiger sei.
|
Marina
antwortete am 15.05.06 (12:20):
Danke, Karl und barba. Deine Liste, barba, könnte man um viele, viele Namen erweitern, z.B. auch Thomas und Heinrich Mann, Döblin, Toller, Musil, Lasker-Schüler etc. etc. Aber Du schreibst ja auch von "mehr als tausend deutschen Emigranten". Gut, dass Du darauf hingewiesen hast, woraus unser Grundgesetz entstanden ist, das uns dazu verpflichtet, humanitäre Maßstäbe beim Asylrecht anzulegen, die sowieso inzwischen längst ausgehebelt sind dank unserem letzten Innenminister. Die meisten Asylanten werden ohnehin "abgeschoben", was für ein furchtbares unmenschliches Wort das schon ist. Über die üblichen rassistischen Bemerkungen von Gevatter wundere ich mich nicht mehr, es ist ja nicht das erstemal, dass er sich damit hervortut. Auf diesem Boden gedeiht der Acker, aus dem die Untaten hervorgehen; mit solchen Bemerkungen, die obendrein von Unkenntnis strotzen, fängt es an. Und mit verächtlichen oder hasserfüllten, völlig undifferenzierten Bemerkungen über Moslems (Moslems=Terroristen), die nicht nur hier, sondern noch schlimmer in anderen Foren an der Tagesordnung sind, geht es weiter. Gut, dass Du, Karl, diesen Appell mal wieder eingesetzt hast. Wenn er wenigstens nur einige Leute zum Nachdenken bringen würde, wäre schon etwas gewonnen.
|
Gevatter
antwortete am 15.05.06 (18:59):
Wie man an der bisherigen Diskussion erkennen kann, liefern eindimensionale Betrachtungsweisen leider auch nur einseitige Ergebnisse. Unbstritten ist doch, dass Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr in ihrer Heimat leben können, in einem sicheren Land vorübergehend Unterschlupf finden sollen. Das ist doch überhaupt keine Frage. Es geht mir doch hier aber um etwas ganz anderes. Und zwar um die organisierte Asylantenschleusung als Bestandteil einer perfiden EU-Politik. Ziel ist das flächendeckende Lohndumping in Westeuropa. Ich verdamme nicht die vielen ehrenamtlichen Idealisten an der Basis der NGO`s, wohl aber die zynischen Abstauber in den Geschäfts-Führer-Etagen, die das langfristige EU-Konzept der Ausländeransiedlung genau kennen und sorgfältig verschleiern vor ihrer Klientel bzw. Opfern. Nein, was mich echt nervt, das ist keine Kopfkrankheit wie Ausländer-Hass o.ä., wie bspw. MARINA mir einzureden sich entblödet, sondern das Einseifen und die Verarschung durch die SystemPropaganda. Und dann natürlich die riesengroße Gerechtigkeits-Lücke: Was machen die mit unseren sauer erarbeiteten Steuern ? Asylantengruppen wie Biomasse rund um den Globus verschieben: Menschen als Produktionsfaktoren behandeln und als Asyl-Zirkus vermarkten. Die Vermarktung von Asylanten ist in Deutschland ein Bombengeschäft. Das große Geschäft beginnt bei der Einschleusung, setzt sich fort bei der Rechtsberatung auf Kosten des Steuerzahlers: für Anwälte, Dolmetscher und Richter in mehreren Instanzen. Später landet dann das Geld der Sozialstütze fast vollständig in den Taschen der großen Foodkonzerne. Ich kenne den Betreiber des geraer Asylbewohnerheims persönlich. Der bekommt vom Staat einen festgelegten Tagessatz pro Heimbewohner. Je straffer und effizienter er den Laden führt, desto höher sein Gewinn. Allein in Thüringen gehören ihm 3 Asylheime. Wenn er mal unterbelegt ist - kein Problem! Dann "bestellt" der eben 10 oder 15 Asylanten. "Lieferung" erfolgt prompt. Der verdient sich dusselig. Und das sind nunmal in den allerwenigsten Fällen politisch Verfolgte.
@DUTCHWEEPEE
Bei irgendwo zwischen 4 und 8 Mio Arbeitslosen, davon knapp 1 Mio hochqualifizierte, fehlt uns an Arbeitskräften gar nichts.
Gevatter
|
Felix
antwortete am 15.05.06 (19:14):
Zündstoff lieferte eine kürzliche Feststellung, dass in der Schweiz 4 von 5 Sozialhilfeempfänger Ausländer sind. Vorschnell wird mit hässlichen Woren wie Parasiten, Ausnutzer, Faulpelze, falsche Flüchtlinge reagiert. Ueber die Chancenungleichheit genügend Auskommen zu haben, sieht man geflissentlich hinweg!
|
kreuzkampus
antwortete am 15.05.06 (19:44):
@karl(19.43). Schade, dass Du auf meine in Wahrheit sorgenvollen Gedanken so reagiert hast. So werden vielfach Kritiker abgebügelt, die auch die Kehrseite von Medaillen betrachten mögen. Wer mag schon weitermachen, wenn er in eine Ecke geschoben wird, in die er einfach nicht gehört. Es ist nicht damit getan, jemandem als Entgegnung etwas zu unterstellen; noch dazu etwas, was einfach so nicht ist. Ich verzweifele ebenso an der sinkenden Gewaltschwelle deutscher Täter. Das Thema kannst Du gerne separat eröffnen.+++Damit ist das Thema für mich hier aber durch. Es bedauere schon, dass ich gestern soviel Zeit aufs Schreiben und Lesen verwendet habe.
|
uki
antwortete am 15.05.06 (23:28):
Was Deutschland braucht, sind Arbeitsplätze, damit die Arbeitslosen wieder eine Anstellung bekommen oder haben wir nur Arbeitslose, die nicht mehr vermittelbar sind, weil krank, nicht gut ausgebildet oder arbeitsscheu? Ich denke, Deutschland ist eines der ausländerfreundlichsten Länder. Dass es trotzdem Überfälle mit ausländerfeindlichem Hintergrund gibt, ist leider trotzdem so. Dass auch von den Ausländern viele Straftaten verübt werden, ist ebenfalls eine Tatsache.
Um solche politischen Angelegenheiten zu regeln, bin ich zur Wahl gegangen und habe mein Kreuzchen gemacht. Persönliche schlechte Erfahrungen mit Ausländern habe ich noch nicht gemacht. Ebenfalls kenne ich keinen Deutschen, der wirklich ausländerfeindlich ist.
|
schorsch
antwortete am 16.05.06 (08:25):
felix, ist es nicht ferfide, Menschen (z.B. Asylanten) das Arbeiten zu verbieten, und sie dann in der Arbeitslosen-Statistik zu diskriminieren?
Vor Jahrhunderten verbot man den Juden, einen "anständigen" Beruf auszuüben. Sie verlegten sich darum auf das Ausleihen von Geld, um sich über Wasser halten zu können. Später sah man in rechts gerichteten Zeitungen den "gierigen Juden", der über Leichen geht beim Einziehen der Zinsen.....
|
hugo1
antwortete am 16.05.06 (10:42):
schorsch, Dein Satz: ist es nicht perfide, Menschen (z.B. Asylanten) das Arbeiten zu verbieten,,,hat nicht nur eine Wahrheit, das wär zu einfach. Einerseits sind wir für Menschenrechte und Ausländerfreundlichkeit usw. andererseits wollen wir hier auch für die eigene Bevölkerung möglichst ordentliche (sprich Arbeitsmöglichkeiten usw.)Verhältnisse. Da stehen die Politiker nun vor dem Problem: Lassen wir alle Ausländer ohne große Probleme ins Land, nur weil sie hierher kommen um in besseren Verhältnissen zu leben (was sehr verständlich ist aus deren Sicht) lassen wir sie nicht rein, oder noch schlimmer, schieben wir sie ab? Damit ist die Gefahr verbunden das dazwischen auch Menschen mit abgeschoben werden die so gut wie kein zuhause mehr oder Furcht vor Verfolgung haben,, Ich hab kein Argument gegen Menschen die aus den ärmsten Ländern den Verlockungen folgen (leider auch den tollsten Versprechungen) und zu uns mit großen Hoffnungen kommen. Aber ich möchte solche Leute hinter Gittern sehen, die -wie erst gerade heute in den Nachrichten gehört- über 1000 rumänische Menschen in Schlachthöfen unter den unwürdigsten Bedingungen ausbeuten. Damit ist Rumänien nicht geholfen (die kommen in schlechten Ruf)und uns nicht sondern nur den Betrügern Gaunern Verbrechern. Fremdenhass zwischen Nachbarn durch Abwandern/Einwander kann am Besten gelöst werden duch Hilfe mit welcher im Nachbarstaat ebenso gute Verhältnisse und Lebensstandard entstehen. Keinen Meter zusätzlichen Hightechzaun, keinen zusätzlichen Polizisten (6000 hat Busch gestern zugesagt) keine Schläge keine Tränen müßte es zwischen Mexiko und den USA geben. So wie zwischen Kanada und den USA oder Deutschland und Österreich, aber dazu müßten die USA (um beim Beispiel zu beiben) ihre Ausbeutungspolitik aufgeben. Wer das Eine will (Ausbeutung) muss das Andere: Mauern, Zäune, Abschiebungen, Gefängnisse Haß usw. mögen.
|
uki
antwortete am 16.05.06 (12:57):
hugo 1:Fremdenhass zwischen Nachbarn durch Abwandern/Einwander kann am Besten gelöst werden duch Hilfe mit welcher im Nachbarstaat ebenso gute Verhältnisse und Lebensstandard entstehen.
Das ist ein Satz, hinter dem auch ich 100%ig stehe und schon oft dachte. Leider werden aber Hilfsmaßnahmen finanzieller Art, die in diese Länder geschickt werden, von den dortigen, an der Macht sitzenden, zur persönlichen Bereicherung missbraucht.
|
uki
antwortete am 16.05.06 (13:02):
hugo 1:Fremdenhass zwischen Nachbarn durch Abwandern/Einwander kann am Besten gelöst werden duch Hilfe mit welcher im Nachbarstaat ebenso gute Verhältnisse und Lebensstandard entstehen.
Das ist ein Satz, hinter dem auch ich 100%ig stehe und schon oft dachte. Leider werden aber Hilfsmaßnahmen finanzieller Art, die in diese Länder geschickt werden, von den dortigen, an der Macht sitzenden, - - -oft- - -zur persönlichen Bereicherung missbraucht. (nicht immer)
|
Gevatter
antwortete am 16.05.06 (16:00):
UKI schrieb: "Was Deutschland braucht, sind Arbeitsplätze, damit die Arbeitslosen wieder eine Anstellung bekommen ..."
Klingt zunächst etwas trivial in der Grundaussage, und wird leider so auch nicht mehr durchführbar sein. Aufgrund der zunehmenden Rasanz der Rationalisierung sämtlicher Produktionsprozesse werden heute immer weniger Menschen gebraucht, um Produkte herzustellen, Dienstleistungen auszuführen usw. Der "Rest" ist schlicht überflüssig, und wird nicht gebraucht. Die Arbeit eines Drittels der Bevölkerung genügt, um die anderen beiden Drittel mit zu ernähren. Wir müssen endlich mal realisieren, dass es nie wieder Arbeit für alle geben wird. Das ist der status quo und von dem ausgehend muss die langfristige Startegie abgeleitet werden. Die könnte zum Beispiel heißen, die wenige Arbeit auf alle zu verteilen. Alternativen sind denkbar. Immer mehr Menschen konkurrieren heute um immer weniger Arbeit. In dieses explosive Spannungsfeld drückt ein entfesselter Neoliberalismus massenhaft billigste osteuropäische Arbeitsroboter. Wie HUGO1 oben beschrieb, wurden auch in Thüringer Schlachthöfen ganze Belegschaften auf diese Weise ausgetauscht. Nun versetze man sich mal in die Lage des entlassenen Familienvaters, der nicht weiß, wie er künftig seine Familie ernähren soll. Und dann frage man ihn mal nach seiner Meinung über die importierten Ukrainer und Rumänen, die nun an seiner Stelle statt das Schwein zerteilen. Man frage ihn besser nicht. Den Turbo-Rumänen trifft der gerinste Teil der Schuld an dieser Misere. Dem System gefällt dies natürlich, kann es doch auf diese Weise von seinem eigenen Unvermögen ablenken, und die Konflikte auf die Ebene transponieren, wie: Arbeitende gegen Arbeitslose; osteuropäische Dumpinglöhner gegen deutsche Fachkräfte; Linke gegen Rechte; Ossis gegen Wessis; politisch verfolgte Asylsuchende gegen kriminelle Scheinasylanten usw. Geschickt verschleiert wird dabei, dass der wahre Widerspruch nicht innerhalb dieser horizontalen Ebene erfolgt, sondern immer noch und immer verschärfter vertikal, nämlich zwischen oben und unten. Ist auch trivial, ich weiß.
Gevatter
|
schorsch
antwortete am 16.05.06 (17:39):
Was ich schon immer sagte: Gebt den Menschen in den "Unterentwickelten Ländern" Arbeit und Verdienst. Damit schafft damit ihr eine natürliche Barriere DORT und müsst nicht Barrieren um das eigene Land aufbauen.
|
schorschie2
antwortete am 17.05.06 (11:33):
Es ist einfach immer nur über rechte Gewalt zu schreiben und das paßt ja so schön in unsere Vergangenheit.Mir macht genau so viele sorgen,die zunehmnde Gewalt durch ausländische Krimminelle und hier zeichnen sich besonders die Osteuropäer aus.Leider wird dies zu oft ausgeblendet und nur von der Gewalt durch Rechtsradikale gesprochen,na ja,viele sind halt auf einem Auge blind.
|
uki
antwortete am 17.05.06 (13:48):
Gevatter antwortete am 16.05.06 (16:00):
UKI schrieb: "Was Deutschland braucht, sind Arbeitsplätze, damit die Arbeitslosen wieder eine Anstellung bekommen ..."
Damit wollte ich eigentlich den Ansatz für ein Fortdenken geben. Nämlich in der Richtung, dass wir schon jetzt nicht genügend Arbeitsplätze haben, und die sind doch nötig, wenn man noch zusätzlich Ausländer ins Land holen will.
|
schorschie2
antwortete am 17.05.06 (18:45):
@dutschwepe, immer wieder taucht das durch die Politik verbreitete Volksmärchen auf,wir brauchten mehr Zuwanderung für Wirtschaft und die Renten. Erstens haben wir gar nicht die Arbeitsplätze und zweitens kommen die zu uns deren Renten und Stüze ich eher zahlen muß,als die unsere Renten durch Beiträge bezahlen würden. Hochqualifizierte kommen nämlich nicht zu uns ins Land,sondern leider Armutsflüchtlinge teilweise kaum gebildet und der deutschen Sprache nicht mächtig.Und Arbeitsplätze für diese an sich bedauernswerten Menschen sind schon längst durch Rationalisierung weggefallen. Hier müssen neue Sozialhilfeempfänger versorgt werden und dies müßte sich langsam auch mal rumgesprochen haben.
|
schorschie2
antwortete am 17.05.06 (18:52):
Und wenn alle anderen die von der Partei verbreiteten Lüge glaubten-wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten-,dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit" George Orwell,1984
|
dutchweepee
antwortete am 18.05.06 (03:15):
@SCHORSCHIE2
wenn die bildungspolitik weiterhin so versagt (PISA) kann deutschland nur hoffen, daß auch ein paar abiturienten nach deutschland einwandern.
fakt ist, daß die gegenwärtige geburtenrate der "deutschen" noch nichtmal annähernd die universitäten füllen kann. wer soll, dir also irgendwann mal deine brötchen backen? ...oder bist du dann schon tot?
ich bin nun 44 und habe hoffentlich noch eine zukunft vor mir. deshalb baue ich auf die türken, marokkaner, indonesier, inder, polen ...
.
|
uki
antwortete am 18.05.06 (09:37):
Willst du damit sagen, dass in der Türkei, in Marokko, Indonesien, Indien, Polen, die Abiturienten einen besseren Abschluss machen als in Deutschland?
Was die Geburtenrate und deine damit zusammenhängende Befürchtung um die einzuzahlenden Rentenbeiträge betrifft, erkläre doch mal, wovon, von wem, die Rentenbeiträge eingezahlt werden sollen? Von den noch hinzukommenden, von dir sehnlichst erhofften Indern, Türken, Polen u.s.w., die hier - - - - keine - - - -Arbeit bekommen? Ok, du glaubst wohl, die bringen sich ihre eigenen Arbeitsplätze im Handgepäck mit. Dann gebe ich dir natürlich Recht. Ansonsten haben wir doch wohl genug Arbeitslose, die gerne die Möglichkeit hätten, Rentenbeiträge durch gutbezahlte Arbeit einzuzahlen.
|
hugo1
antwortete am 18.05.06 (11:15):
Also was das Brot und Brötchen-backen betrifft, hab ich tatsächlich große Erwartungen in türkische und polnische Bäcker. (begründet durch meine einschlägigen Erfahrungen vor Ort) Was betreffend von Kindern aufziehen und ernähren von Deutschen zu erwarten ist sieht man ja tagtäglich. Da liegen meine Erwartungen ebenfalls bei den netten Ausländern. Hier überwinden sich nicht mal Leute, die das fünffache von dem einer Ausländerfamilie an Einkommen scheffeln, sich für ein oder mehrere Kinder zu entscheiden und das mit der fadenscheinigen Begründung, die Zukunft der Kinder sei nicht gesichert. Nach meiner Ansicht hätten gerade die Kinder von wohlhabenden Eltern gute bis sehr gute Chancen. Aber wehe man kommt auf die Idee und kritisiert diese "Verweigerer" als faul, bequem, selbtssüchtig, oh dann kann man aber die übelsten Beschimpfungen (aber keine brauchbaren echten Gründe) in Empfang nehmen.*gg* Kndermangel scheint ein Wohlstandspegel zu sein und so gesehen meckern wir -wie schon der olle Kohl sagte- auf recht hohem Niveau. Nur, wer das Eine Will(nicht will)muß das Andere mögen,,,ist von meiner Großmutter ,,und wir mögen uns doch soo gerne in unserem Selbstmitleid, verheddern uns darin und haben kaum noch Augen und Ohren für die schönste Sache der Welt (eigene Kinder,,)*g*
|
uki
antwortete am 18.05.06 (11:29):
hugo1, da bekommst du aber schnelle Antwort. Hast ja gerade erst geschrieben. :-) Mit deinem Beitrag gehe ich konform. Das ist ja aber auch eine andere Sache, als den Wunsch zu haben, zusätzliche Ausländer ins Land zu holen und zu glauben, diese könnten die Rente sichern. Vielleicht verstehe ich aber diesen Gedankengang einfach nicht.
|
Karl
antwortete am 18.05.06 (20:34):
Hallo uki,
dann will ich versuchen, dir diesen Gedankengang zu erklären. Deutsche verweigern sich beim Kinderkriegen werden aber alt. D. h. die Bevölkerungspyramide, die normalerweise unten breit und oben spitz ist, wird bei uns zunehmend oben breit und unten spitz.
Die wenigen Jungen können die vielen Alten bald nicht mehr finanzieren und pflegen.
Entschärft wird dieses Problem ein wenig dadurch, dass deutsche Familien mit Migrationshintergrund eine höhere Kinderzahl haben. Bisher reicht das aber bei weitem nicht, weshalb wir Zuwanderer im arbeitsfähigen Alter brauchen, je qualifizierter, umso besser.
Ich verlinke einmal eine ältere Diskussion zu dem Thema bevölkerungsentwicklung im ST. Dort ist auch das Bild der Bevölkerungsentwicklung gezeigt, bitte klickt doch mal an:
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/diskussion/archiv1/a1803.html
|
hugo1
antwortete am 18.05.06 (21:13):
,,,weshalb wir Zuwanderer im arbeitsfähigen Alter brauchen, je qualifizierter, umso besser ich möcht noch weitergehen und sagen: weshalb wir Zuwanderer im gebärfähigem Alter brauchen, je mehr Kinder und je qualifizierter, umso besser. Arbeitsfähig nach Müntefehring ist man auch mit 67 und älter *gg* wobei eine zusätzliche "Ankurbelung des Interesses am Kinderkriegen unter Alteingesessenen" natürlich nicht gestoppt werden darf. *g* mal spasseshalber: vielleicht würde der Fremdenhass umschlagen in Fremdenliebe, wenn jeder Mann /Frau sich einen Zweitpartner zulegen dürfte unter der Bedingung das dieser 2 Kinder hat ,,und einen Drittpartner,,,usw.*g* Ob da die Kirche mitmachen würde? vielleicht, wenn das alles fleißig zahlende Kirchgänger wären ?
|
uki
antwortete am 18.05.06 (23:15):
@Die wenigen Jungen können die vielen Alten bald nicht mehr finanzieren und pflegen.
Die Schwierigkeit sehe ich auch. Wenn aber keine Arbeit da ist, können auch mehr junge Leute, egal ob Alteingesessene (Deutsche u. Zuwanderer) oder noch mehr Neuzuwanderer sie nicht lösen. Es wird nur noch mehr Arbeitslose geben und qualifizierte Zuwanderer waren und werden wohl auch die Ausnahme sein. Als in den 50er, 60er Jahren die Fremdarbeiter nach Deutschland kamen, gab es die freien Arbeitsplätze. Heute gibt es dagegen die freien Arbeitnehmer, die auf Arbeitsangebote hoffen. Die Arbeitsplätze, die vielleicht anwachsen werden, sehe ich allenfalls in den pflegerischen Berufen, damit die vielen Alten versorgt werden. So erfüllen die (wir) noch einen guten Zweck. Jedenfalls kann ich keine Lösung des Problems darin sehen, noch mehr Zuwanderer zu holen, wenn nicht vorher unsere Arbeitslosen wieder Anstellungen haben und dann noch zusätzliche Arbeitsstellen frei sind.
Also die einfache aber wichtige Frage, wo sollen die Arbeitsplätze für die gewünschten Zuwanderer herkommen?
Außerdem sehe ich auch in dem Wunsch nach immer mehr Kindern auf Dauer keine wahre Lösung. Auch die werden mal alt und wollen versorgt werden. Dann von noch mehr Kindern und die von wieder noch mehr Kindern. Eher ist die Lösung in einem ganz anderem System zu suchen.
|
Lars
antwortete am 19.05.06 (00:04):
Bei uns in der Schweiz ist das ganz ähnlich wie bei euch. Bin der Meinung, dass zu viele Einwanderer nicht die Lösung ist. Ein wesendlicher Punkt ist die Automation, für eine gleiche Arbeit braucht es heute 10x weniger Menschen, oder diese werden ausgelagert in Billig - Lohnländer! Auch die Ueberalterung spielt sicher eine grosse Rolle.
Uki stellt eine wichtige Frage:"Wo sollen die Arbeitsplätze für die gewünschten Zuwanderer herkommen"?
Wir brauchen sicher ein anderes System auf Dauer!
Persönlich bin ich kein Fremdenhasser, habe selber 3 Ausländer in der Familie, komme gut zurecht mit ihnen.
|
Lars
antwortete am 19.05.06 (00:19):
Ich meine natürlich, die Produktion wird ausgelagert! Die Besitzer ( Aktionäre ) brauchen keine Streiks zu befürchten, müssen auch keinen Sozialplan einhalten usw.
Wollte das obige nur präzisieren!
|
dutchweepee
antwortete am 19.05.06 (02:54):
die europäischen länder haben NOCH einen ausbildungsvorsprung der allgemeinheit, gegenüber asien, afrika und lateinamerika.
das ist das einzige kapital, mit dem noch gewuchert werden kann. bei dem gegenwärtigen bildungsunsinn, wird das jedoch nicht lange anhalten.
ich bin überzeugt, daß ich es noch miterleben werde, daß die kommunistischen chinesen, indianischen ölbohrer und rückständigen inder das schrittmaß vorgeben.
.
|
schorsch
antwortete am 19.05.06 (08:56):
Das machen sie heute schon, dutchweepee. Wer aber so kurzsichtig ist, nur den schnellen Gewinn zu sehen, wenn er seine Produktion in den Fernen Osten verlagert, der muss sich nicht wundern, wenn er spätestens 1 Generation später mit Konflikten konfrontiert wird, denen er in seinem Heimatland glaubte entgehen zu können mit seiner Auslagerung. Dann muss er plötzlich merken, dass Verhaltensweisen des Menschen, die über hunderte von Generationen sich entwickelt haben, sich gegen ihn und sein Gewinnstreben stellen.
|
|