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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   1.Mai - wir sind dabei?

 51 Antwort(en).

Gevatter begann die Diskussion am 01.05.06 (11:10) :

Zur gestrigen Walpurgisnacht mit Maifeuer, Bratwurst und Rockmusik auf dem Erfurter Domplatz kamen mehr Loits zusammen, als heute morgen zur Gewerkschaftsdemo. Ein Gespensterzug von vielleicht 200-300 Menschen, mehr nicht.
Sind die Rituale des 1.Mai überholt?
Oder sind sie angesichts zunehmender Diskriminierung und Verarmung großer Bevölkerungsanteile nicht eigentlich notwendiger denn je?
Ist der "Klassenkampf" beendet, oder stehen uns Bürgerunruhen bevor?
Sind die Gewerkschaften noch die legitimen InteressenVertreter der Arbeitenden?

Ich meine, die Globalisierung als Geißel der heutigen Welt, ist nunmal kein Naturgesetz. Sie wurde von Menschen erdacht, und kann demzufolge auch durch Menschen beendet werden.

Was meint ihr?

Gevatter


 eko antwortete am 01.05.06 (12:40):

Gewerkschaftsdemo?
Klassenkampf?

für mich fremde Begriffe aus einer Geisterwelt. Als ob eine "Maidemo" die Globalisierung aufhalten könnte!

Kopfschüttel!


 Mulde antwortete am 01.05.06 (13:00):

Eko
Mokiere Dich bitte nicht über Dinge die Du nicht verstehen
willst!
Oder kannst Du es mangels wissen über die Geschichte der
Arbeiter nicht -- ja auch die haben eine Ehre und wollen diese erhalten.
Doch Du trittst da ganz bewust gegen Millionen ehrlicher
Arbeiter an.
Dein Kopfschütteln ist nichts anderes als eine Ehrabschneidung der Arbeiter zu verstehen.
Jeder Blamiert sich so wie es vesteht!
Anleitung zum Nachdenken beziehe es nie auf die BRD allein
sondern beziehe dein nachdenken auf alle in der Welt , die
Lohnabhängig sind!
Und wo die Gewerkschaften noch reale Ziele wollen!


 idurnnamhcab antwortete am 01.05.06 (13:46):

Hallo Gevatter,

ich meine, dass der Klassenkampf nicht beendet ist, nicht sein kann, und es auch nie sein wird. Er hat nur im Rahmen der durch das Kapital gezielt initierten Globalisierung eine Dimension gefunden (Anm.: Das Kapital ist insoweit sehr schlau und vor allem mächtig), in der solidarisch zu handeln bzw. dies zu organisieren und zu veranlassen, schier unmöglich ist.

Die Arbeitenden werden jetzt eben global gegeneinander ausgespielt, werden auf verschiedene Weise erpresst, und .....

Hallo eko,

Du hast, auch unter Berücksichtigung meiner obigen Ausführungen, sicher recht, wenn Du bezweifelst, dass Maidemos auf nationaler Ebene etwas an der Entwicklung ändern werden.

Das heißt aber noch lange nicht, dass diese Entwicklung so hingenommen werden muss. Die Frage ist nur, wie die arbeitende Bevölkerung, in Zukunft vermutlich mehr noch der Bevölkerungsteil, der keine oder nur eine Arbeit findet "die einem leben lässt", auf diese Entwicklung reagiert.

Bürgerunruhen, wie Gevatter sie anspricht, werden vielleicht einmal nur der Anfang des sich wehrens sein.


 eko antwortete am 01.05.06 (14:15):

@ idurnnamhcab:

Wenigsten gibst Du mir mit Einschränkungen Recht. Doch, was sollen denn "Bürgerunruhen" eigentlich bezwecken? Und gegen was "sich wehren" ??

Schließlich leben wir doch alle recht flott von dieser "Globalisierung". Wahrscheinlich wissen manche noch gar nicht mal, was das eigentlich ist und wollen eine Entwicklung zurück drehen, die nicht mehr aufzuhalten ist. Wer soll sie denn auch schon aufhalten und wie? Wie will man sich denn das eigentlich vorstellen?

Und was dieses ganze martialische Gewrkschaftsgetue am 1.Mai anbetrifft: Das ist ja sowas von verstaubt und hinterwäldlerisch, Geister aus einer vergangenen Epoche. Wo gibt es ihn denn heute noch, den "Arbeiter" aus den frühen Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts? Sind doch inzwischen alles Spezialisten geworden und die meisten davon pfeifen sowieso auf die Gewerkschaft. Also, was solls ?


 Marina antwortete am 01.05.06 (16:00):

"Schließlich leben wir doch alle recht flott von dieser "Globalisierung".
Ja, so ist es, wenn man sich selbst zum Maßstab aller Dinge macht. Vor allem die 5 Millionen Arbeitslose leben "recht flott von dieser Globalisierung".

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/B1W5Hum6B


 idurnnamhcab antwortete am 01.05.06 (16:44):

Hallo eko,

wie Du richtig betonst gebe ich Dir nur mit Einschränkungen, würden wir tiefer einsteigen "nur mit großen Einschränkungen" recht.

Hallo Marina,

Du weißt zu recht auf "einen realen Teil" von vielen der Globalisierung hin. Recht flott von der Globalisierung leben doch wohl nur die wenigsten Mitmenschen. Doch es gibt auch einige/viele/wenige? Menschen der "mittleren Schiene", wie eko?, die sich natürlich lieber nach oben solidarisch zeigen. Sie werden vermutlich erst dann etwas nachdenklicher, wenn ihr eigener Absturz droht.


 hugo1 antwortete am 01.05.06 (19:42):

interessante Formulierung, idurnnamhcab :",,die sich natürlich lieber nach oben solidarisch zeigen"
Dieses Verhalten, diese Einstellung (auch hier im Seniorentreff schon sehr oft bemerkt) versetzt mich immer wieder in Erstaunen. Zumal ich davon ausgehe das meine Kritiker keinesfalls den Anspruch erheben können zu den von mir kritisierten Superreichen und Absahnern zu gehören.
Da versuch ich immer noch deren Beweggründe zu hinterfragen, welche sie dazu bringen sich auf die Seite der Reichen zu schlagen und deren vehemente Verteidiger zu werden.
Im gleichen Atemzuge tun Ihnen natürlich auch mal die Armen leid - falls sie nicht gerade unverständlicherweise die Armen als selbst Schuld für dieses Dilemma beschimpfen, was ich auch schon erlebt habe)
Das der 1 Mai für einige ein Buch mit sieben Siegeln ist, wundert mich deshalb weniger.


 Felix antwortete am 01.05.06 (19:43):

Originalton von eko:

"...Und was dieses ganze martialische Gewrkschaftsgetue am 1.Mai anbetrifft: Das ist ja sowas von verstaubt und hinterwäldlerisch, Geister aus einer vergangenen Epoche. Wo gibt es ihn denn heute noch, den "Arbeiter" aus den frühen Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts? Sind doch inzwischen alles Spezialisten geworden und die meisten davon pfeifen sowieso auf die Gewerkschaft. Also, was solls ?"

Ich finde es unglaublich überheblich, wenn man die Arbeiterbewegung und den Einsatz der Gewerkschaften, wie er sich traditionsgemäss am 1.Mai manifestiert als Geisterzug und völlig unnötig so in den Dreck zieht.
Der Raubtierkapitalismus, der sich einen Deut um d i e kümmert, die mit ihrer Arbeitskraft den Gewinn erst ermöglichen, ist noch lange nicht überwunden sondern setzt sich global durch.
Die Schere zwischen den Werktätigen und den Bonzen in den oberen Etagen hat sich unandständig weit geöffnet!
Nur Egoisten und Profiteure können sich so über die Arbeiterbewegung mokieren! Pfui!


 radefeld antwortete am 01.05.06 (19:52):

Wir leben wirklich alle "recht flott" von und mit der Globalisierung. Beispiele gefällig?
Will nicht (fast) jeder billigen Spargel kaufen und lässt, wenn die Qualität die gleiche ist, den mit in unseren Land üblichen Löhnen geernteten lieber liegen? Will nicht jeder, in manchmal maßloser Selbstüberheblichkeit, Löhne von den Gewerkschaften "erkämpfen" lassen, die in den Ländern, die die schönen Sachen für "geiz ist geil"-Fanatiker herstellen,
an die Bezüge der Oberschicht dieser Länder nicht nur heranreichen.
Fahren nicht auch sog. "Globalisierungsgegener" jedes Jahr in Urlaub in ärmere Länder um sich dort von Leuten bedienen zu lassen, die unsere Bezüge als absoluten "Reichtum" einstufen würden?
So etwas von Heuchelei!
Aber das scheinen langsam auch die Fanatiker zu merken. Maidemos im alten Sinne sind vermutlich wirklich antiquierte Reste aus den vergangenen zwei Jahrhunderten.
Es wurden andere Mittel gefunden, überschäumenden Kapitalismus zu bremsen.


 Mulde antwortete am 01.05.06 (20:01):

Felix
Klare worte zur rechten Zeit!
Danke
Man Darf den Eko mit seinem Nichtwissen zu einigen
Abläufen in der Weltgeschichte nicht allzu ernst nehmen!
Er kann nicht anders!


 Tobias antwortete am 01.05.06 (20:16):

Aber EKO jetzt hast du aber den Hinterwäldler raus blicken lassen. Gerade die besten Facharbeiter sind noch die, die Gewerkschaft hoch halten. Die Schar von Trittbrettfahrern sollte der, von der Gewerkschaft ausgehandelter Lohn, vom Arbeitgeber einfach nicht ausgezahlt werden. Aber komischerweise, bestehen gerade die am meisten auf diese Tarifregelung , tun aber nichts dafür.

Es ist gut, dass es Gewerkschaften gibt und ich wieder hole hier : Eine Arbeiter / Angestellten - Kammer ( wie in Österreich ) die, wie die Industrie und Handelskammer halbstaatlich wäre, würde ich beführworten.

Da ich über meine Handwerker - Innung orgenisiert bin, so steht es jeden Lohnabhänigen zu sich zu organisieren. Bei uns war es früher sogar Pflicht.


 Dunkelgraf antwortete am 01.05.06 (20:23):

"Wenn für dich keine Arbeit zu finden ist,
dann mußt du dich doch wehren!
Dann mußt du den ganzen Staat von unten nach oben umkehren
bis du dein eigener Arbeitgeber bist
worauf für dich Arbeit vorhanden ist."
Bertold Brecht

Das war heute das Motto des 1.Mai, leider waren viel zu wenige unterwegs. Aber solange noch ein paar für ihre Rechte auf die Straße gehen, ist es noch nicht verloren. Und irgendwann werden die verbürgerlichten Arbeiter durch die Härte der Realität wieder wissen, auf welche Seite sie gehören.


 Lars antwortete am 01.05.06 (20:38):

Da möchte ich meinem Landsmann felix recht geben!
Die Arbeiterbewegung braucht es immer oder sogar zunehmend stärker, denn die Schere öffnet sich immer mehr, zwischen Wohlstand und Armut, leider.

In Zürich wird heute gehörig randaliert, der Bundespräsident Leuenberger musste sogar seine Ansprache unterbrechen, für ihn wurde das zu gefährlich und natürlich auch für die zahlreichen Zuhörer.

Der Eingang wurde total verwüstet von der fünftgrössten Bank in der Schweiz ( Zürcher Kantonalbank )
Es geht um die Abzockerei von den Bank Manager und das neue Boni System, davon sollen etliche hunderte von Millionen generieren, was zu natürlich zum berechtigten Unmut führt!


 Dunkelgraf antwortete am 01.05.06 (20:48):

Lars,
ich bin sehr gegen jegliche Gewalttätigkeit, ...
aber so einen Politiker und Banker würde ich auch gern mitverprügeln.
;-)


 Marina antwortete am 01.05.06 (21:37):

Nachhilfeunterricht speziell für Eko & Co.:

„Was versteht man unter Globalisierung?

Auch der Begriff Globalisierung eignet sich hervorragend, um vom eigentlichen Ziel (der Stärkung der Kapitalinteressen) abzulenken.

Der Trick: Der Globalisierung werden alle möglichen (und unmöglichen) positiven Eigenschaften angedichtet. So verbindet man das unklare Wort z. B. mit dem freien Welthandel, dem neuen Informationszeitalter, dem Zusammenwachsen der Volkswirtschaften und Kulturen. Die Krönung der Täuschung freilich bietet die zeitliche Zuordnung - man verlegt kurzerhand den Beginn der Globalisierung auf das Jahr 1900 und behauptet: "Seht doch, dank der Globalisierung hat sich der Lebensstandard in Mitteleuropa im letzten Jahrhundert verzehnfacht!"

Die gesamte Argumentationskette erweist sich jedoch als purer Unfug. Erst seit etwa 1980* gibt es die Globalisierung im eigentlichen Sinne, und seitdem sinkt bzw. stagniert der Lebensstandard, während es zuvor (in der Zeit von 1900-1980) trotz zweier Weltkriege zu einem Anstieg von etwa 500 % kam. Die Globalisierung hat absolut nichts mit unserem Wohlstand, dem natürlichen Fortschritt und dem freien Welthandel zu schaffen (den gibt es seit Jahrtausenden).“

Forts. und weitere Aufklärung im Link unten:

Internet-Tipp: https://www.neo-liberalismus.de/globalisierung.html


 idurnnamhcab antwortete am 01.05.06 (21:46):

Hallo radefeld,

welche Mittel wurden gefunden den Kapitalismus zu bremsen? Ich kenne sie bisher noch nicht. Oder haben sie noch nicht angefangen zu wirken?

Ansonsten habe ich den Eindruck, dass Du sehr einseitig argumentierst, Äpfel mit Birnen vergleichst, und mit Scheuklappen herum läufst.


 Juan antwortete am 01.05.06 (21:59):

Was muß ich da lesen? Gewalt in der Schweiz? Das kann doch nicht sein? ;-)

Was ich aber, ich glaube am Samstag in der Zeitung las.
Einer dieser Arbeitnehmerverteter, der Name ist mir entfallen, dachte laut darüber nach den 1. Mai als Feiertag zu eliminieren. Entweder einen Sonntag zum Tag der Arbeit zu erklären oder die Arbeitnehmer die zu einer Maikundgebung wollen, zu beurlauben. Der Rest darf für das Bruttosozialprodruckt weiterschaffen.
Hintergrund:
Wie ich es heute auch sah, der Tag der Arbeit artet mehr in einen Sauftag aus.
Wenn so etwas Schule macht, denke ich haben entweder die Kundgebungen enormen Zulauf oder das BRTSP wird gewaltig gesteigert.
Aber einiges macht mir Sorgen. Diese Salamitaktik. Hier ein bisschen dort ein bisschen. Es ist ja NUR ein Tag, andere Feiertage - z.B. Buß und Bettag - waren auch immer nur ein Tag als sie gestrichen wurden. Was hat´s der Wirtschaft gebracht? Nichts! Es wurde immer nur mehr gefordert, nachdem sich die Aufregung gelegt hat!

Deswegen sollte man sich auch von der Arbeiterseite einmal Gedanken machen, was dieser Tag bedeutet und wie er sinnvoll verbracht werden kann. Man liefert ja selbst die Argumente für solche Gedanken.

mfg
Juan


 eko antwortete am 01.05.06 (22:33):

Ach, wie scheinheilig seid Ihr doch alle, Ihr Heuchler !!

Da habt Ihr erst kürzlich die Religion und die Kirchen mit allem Drum und Dran und ihre Verteidiger mit Wonne so richtig gewalttätig durch die Brühe gezogen. Da war Euch kein Argument zu blöd, um alles in den Dreck zu ziehen.

Nun habe ich es mal "gewagt"!! an Euren heiligen Kühen ein bisschen zu kratzen und jetzt geht ein Aufschrei durch das Forum, dass die Wände wackeln. Gell, wenn es einen selbst trifft, sieht die Sache schon ganz anders aus. Vielleicht merkt Ihr jetzt mal, wie das tut, wenn einem die eigenen Ideale zerkratzt werden.

Hört mir doch auf mit Eurem Getue, Ihr macht Euch doch bloss lächerlich damit!

Ich bin weder Kommunist, noch Sozialist, weder Marxist noch Kapitalist, ich bin ein einfacher Rentner mit einer normalen Rente. Ich besitze weder Aktien, noch habe ich ein Haus, fahre auch keinen Audi und reise auch nicht in arme Länder, um den dortigen "Armen" ein paar abgetragene Klamotten zu bringen und sich dann anschließend als großer Gutmensch zu fühlen.

....und ein Traumtänzer bin ich auch nicht und deshalb halte ich das ganze Getue hier wegen Globalisierung und dergleichen für die Katz.

So, und jetzt lasse ich Euch weiterhin Eure Freude an Maiaufmärschen, an Globalisierungsdemonstrationen und und und.......


 dutchweepee antwortete am 01.05.06 (22:42):

@EKO ...lass doch bitte deine kraftausdrücke beim schreiben. kein mensch ausser dir argumentiert hier so dreckig!

.


 eko antwortete am 01.05.06 (23:37):

"kein mensch ausser dir argumentiert hier so dreckig!"

Stimmt! Nur manchmal noch dreckiger!


 Felix antwortete am 02.05.06 (00:00):

Wer nicht gleicher Meinung ist, wird als scheinheiliger Heuchler diffamiert!

Es ist halt schon so, dass demjenigen, dem die überzeugenden Argumente fehlen, nur noch das Mittel der Diffamierung übrig bleibt.
Auch Retourkutschen nach dem Muster: " Bei einem andern Thema habt ihr ja auch harte Worte gebraucht! ..." oder "... ihr seid noch dreckiger als ich ..." sind durchschaubare unbeholfene Verzweiflungstaten.
Ich glaube das sieht jeder ein, wenn er ehrlich ist ... oder braucht jemand eine semantische Analyse der bisherigen Beiträge zu obigem Thema?


 radefeld antwortete am 02.05.06 (06:18):

Und was hat das ganze Imponiergehabe am 1.Mai gebracht? Gesundheitliche Schäden für die Verletzten und materielle Schäden, für die wir wieder alle aufkommen müssen. Derweil wurden in aller Ruhe im Bundeskabinett Nägel mit Köpfen gemacht. (Reichensteuer, Kindergeld)
Aber noch einmal zu Deiner Unterstellung, idurnnamhcab: Ich wüsste das schon. Vielleicht kommen die doch ohnehin Klügeren noch selbst darauf. Mit demoliertem Stadtmobilar, wie gestern in Leipzig, wird sich wohl die Globalisierung, die Ihr alle so vehement bekämpft und nutzt(!) nicht aufhalten lassen.
Wie wärs, wenn Ihr beim nächsten Auslandsurlaub den Kellnern, Köchen, Zimmermädchen die Differenz zwischen ihrem Lohn und dem, den Deutsche in der gleichen Stellung erhalten, in Form großzügiger Trinkgelder (also nicht nur hingeworfener Almosen, wie das so allgemein üblich ist) ausgleichen würdet?
Wäre doch mal eine wirklich konkrete Tat.Oder?


 schorsch antwortete am 02.05.06 (08:24):

Auch ich war Gewerkschafter und "Roter". Ich ging aber nie an eine 1.-Mai-Demo. Das heisst aber nicht, dass ich mich nicht für die Gerechtigkeit für die Arbeitnehmer einsetzte und noch einsetze. Nur tat und tue ich dies als Einzelperson mittels direktem Gespräch, Leserbriefen - und hier.

Es gibt Leute, die behaupten, jeder solle Manns genug sein, sich seinen gerechten Lohn zu erkämpfen. Stimmt aber nicht. Denn viele - allzu viele - Menschen getrauen sich nicht für ihre Rechte zu kämpfen. So muss eben die Solidarität spielen. Denn wenn der Eine ein Mehrfaches an Lohn hat als der Andere, kommts früher oder später zu Krieg. Und: Wenn einem meiner Kollegen nicht genug zum Leben bezahlt wird, wird er der Allgemeinheit zur Last fallen. Und wer ist die Allgemeinheit? Doch DU oder ICH = WIR!


 idurnnamhcab antwortete am 02.05.06 (09:20):

Hallo radefeld,

Deinem Grundgedanken, wenn ich Dich richtig verstehe, dass gleiche Arbeit gleich zu entlohnen ist, ist nichts entgegen zu setzen; aber eben nur dann, wenn auch die Lebenshaltungskosten gleich sind, was eben in unmittelbaren Nachbarländern, mehr noch in fernen Urlaubsländern, oft nicht der Fall ist.

Das nur ein Aspekt zu Deinem Äpfel-und Birnenvergleich.

Meine eigentliche Frage hast Du aber noch nicht beantwortet.

Andere voreingestellte Beiträge und Geschehnisse zum 1. Mai verdeutlichen doch geradzu, dass das Kapital mittlerweile, und ich befürchte in Zukunft immer mehr, das erreicht hat, was es will und wollte: Die arbeitende Bevölkerung in sich, und diese auch gegen diejenigen, die keine Arbeit haben, gegeneinander auszuspielen.

Die Randale machen, sind doch nicht diejenigen, die als Musterbeispiel dienen können und sollen.


 Lara antwortete am 02.05.06 (10:03):

Ach, eko wenn Du doch mal mit abstand
Deine eigenen Beiträge lesen würdest.

Ich bin kath. Christin, nicht nur Kirchensteuerzahlerin,
sondern aktive Christin, aber mit großem erstaunen habe
ich kürzlich Deine Beiträge gelesen. Ich hatte nie das
Gefühl dass beim lesen der Beiträge christliche Religion
oder die Kirche durch die Brühe gezogen wurden.
für mich sah es so aus, dass die Diskutanten ihre Meinung
zu Kirche und Politik äußerten, und ihre Meinung war eben
Kirche und Politik sollten streng getrennt werden. Der
Meinung bin ich auch. für mich als aktive Christin gehört
auch dazu, dass ich nicht die Augen verschließe wie es um
die kath. Kirche bestellt ist. Mit vielem was da läuft
oder gelaufen ist, bin ich auch nicht einverstanden.

Ich frage mich auch was hat das eine Thema
mit dem Anderen zu tun.


 eko antwortete am 02.05.06 (10:50):

@ Felix:

Eben lese ich Deinen wütenden Kommentar von heute Nacht, 00.00, und ich frage mich, was Du eigentlich willst. Geht es Dir um die Sache, dann liegst Du meilenweit daneben. Geht es Dir aber nur darum, den e k o fertig zu machen, dann kann ich Dir bescheinigen, dass Dein Beitrag astreine Polemik ist und Du mir genau das unterstellen willst, was Du ( vielleicht?) von mir erwartest, nämlich: Deine Meinung annehmen.....und kuschen. Doch den Gefallen kann ich Dir nicht tun!

@ alle:

Natürlich muss man auch heute noch - obwohl schon längst alles ausgehandelt ist - mit den Arbeitgebern um das bestmögliche Ergebnis bei Lohnverhandlungen ringen. Das habe ich auch gar nicht in Frage gestellt, insofern gehen Bemerkungen, ich würde mich "für die Reichen einsetzen", total an der Realität vorbei. Also, Lohnverhandlungen müssen sein, keine Frage.

Ob aber dieses ganze Getue am 1.Mai, das von den Gewerkschaften inszeniert wird, in dieser Form noch in die heutige Zeit passt, ist eine andere Frage. Man braucht doch heute in Deutschland nicht mehr von "Ausbeutung der Arbeiter" reden, man braucht doch keinen "Klassenkampf" mehr, das sind nach meiner Auffassung Schlagworte aus der Mottenkiste aus Opas Zeiten. Es ist den deutschen lohnabhängigen Menschen noch nie so gut gegangen wie derzeit.

Das ist natürlich wieder ein Satz, an dem sich garantiert wieder einige aufhängen werden und mir alles mögliche entgegenhalten wollen. Deshalb gleich hier meine Antwort dazu: Natürlich nicht allen ohne Ausnahme, aber insgesamt eben doch. Und Arbeitslose braucht man mir auch nicht gleich entgegen zu halten, um die geht es hier ja gar nicht, das ist ein anderes Thema.

Was bringt denn so ein "Maiaufmarsch" überhaupt konkretes zustande? Kriegt daraufhin auch nur ein einziger "Arbeiter" mehr Lohn? Ist das ganze Getue aber vielleicht nicht viel mehr als eine rituelle Selbstbeweihräucherung und anschließend fühlt man sich stark nach dem Motto: "Na, denen haben wir es mal wieder gezeigt, denen haben wir unsere Faust gezeigt" ?? Aber auf dem Gehaltskonto ist anschließend kein Cent mehr drauf als vorher.

Ich habe hier nicht die Sache als solche bespöttelt, wohl aber die Art und Weise, dieses martialische Imponiergehabe, vor allen Dingen dieser Gewerkschaftsbonzen, denen ja - und daran führt kein Argument vorbei - immer mehr die Mitglieder weglaufen und die deshalb um ihre Pfründe bangen. Ekelhaft, wie die gestern mal wieder ins Mikrofon gebrüllt haben.

Und dann habe ich niemand hier persönlich angegriffen, aber mich meint man jagen zu dürfen wie einen Hasen, schämt Euch !!! (:-(


 Dunkelgraf antwortete am 02.05.06 (11:02):

eko,
- "Es ist den deutschen lohnabhängigen Menschen noch nie so gut gegangen wie derzeit."

Dieser Satz mag eine gewisse Berechtigung für die Jahre zwischen 1960 und 1980 gehabt haben. In dieser Zeit hat sich der Kapitalismus eine Selbstbegrenzung auferlegt, weil es eben noch eine "Konkurenzsystem" vor der Haustür gab. Aber heute ist die Lager der Arbeiterschaft sehr schlecht geworden, und sie wird auch noch schlechter, wenn man den Konzernen weiterhin freie Hand gibt. Die Tendenz geht dahin: entweder chinesische Löhne in Deutschland akzeptieren oder Verlust der Arbeitsplätze. Ich sage nicht, daß das schnell passiert, aber die Richtung stimmt schon.

weiter: Arbeiter und Arbeitslose kann man nicht trennen. Wenn es viele Arbeitslose gibt, werden diese als Drohung für die "noch in Arbeit stehenden benutzt", und ganz bewußt.

Und dann: dich jagt keiner wie ein Hase!
Es sind deine Argumente, die Gegenreaktionen herausfordern. Also wozu schämen?!
;-)


 radefeld antwortete am 02.05.06 (11:11):

@idurnnamhcab
Und warum sind die Lebenshaltungskosten dort niedriger als bei uns? Doch nicht etwa, weil das Kapital dort mit weniger zufrieden wäre. Oder liegt es einfach daran, dass (fast) alle zu den niedrigen Löhnen arbeiten. Und an denen verdienen nicht nur die bösen Kapitalisten sondern vor allem wir einfachen, aber in Massen auftretenden "geiz-ist-geil"-Touristen, um nicht zu sagen: Ausbeuter.
Ich meinte, wenn JEDER seine Aufgabe darin sehen würde, etwas zu tun, würde schon viel erreicht.
Krasses NegativbeispieL: Alle regen sich auf über die "Hühner-KZs", aber kaum einer ist bereit, einige ct/Ei mehr zu bezahlen um Eier wenigstens aus der Bodenhaltung, wenn schon nicht aus humaneren Züchtungen zu kaufen. Und dabei steht das jetzt auf JEDEM Ei drauf!
Zur Erinnerung: Auch 1989 gab es Bestrebungen einiger Randalierer, der Beruf des Berufschhaoten entstand im Gebiet der DDR gerade erst, ihr Süppchen an den Demos zu kochen. Die wurden aber von der demonstrierenden Menge gnadenlos abgedrängt und ins Abseits gestellt. Heute genießen die scheinbar die wohlwollende Duldung. Wenn man sich schon daran ergötzt, dass Scheiben einer Bank (die "bösen" Banker) zerdroschen werden, Geschäfte ausgeraubt (die "verdienen doch bloß an uns"), öffentliche Einrichtungen ("die Steuern sind eh' zu hoch, die Fahrpreise des ÖPNV auch") demoliert werden.


 radefeld antwortete am 02.05.06 (11:42):

@eco
Ich weiß, hier werden wir beide oft in einen Topf geworfen, mit unseren nicht allgemein konformen Ansichten. Vor allem einigen Übriggebliebenen sind Leute wie wir ein Dorn im Auge. Aber was soll's.
Eine meiner Devisen ist:
"Was ALLE haben wollen, für richtig erachten, ist mir schon von selbst deswegen suspekt. Zumindes einer eingehenden Prüfung wert."
Dass diese Anschaungsweise denen nicht passt, liegt in der Sache an sich. Die wünschen sich die "jubelnden Massen" früherer Maidemos sehnlichst wieder herbei. Ist aber wohl wirklich ein Traum von gestern. Und wieviele haben damals wirklich GEJUBELT, aus dem Herzen, ehrlich?


 hugo1 antwortete am 02.05.06 (11:52):

oho radefeld, nun hast wohl momentan den Vogel abgeschossen, wenn ich mal zusammenfassen und für mich übersetzen darf?
Wer Eko und radefelds Meinungen und Ansichten -die keinesfals denen der großen Masse entsprechen dürfen- nicht teilt und abnickt, hat den Anspruch eworben, ein ewiggestriger Träumer zu sein,,,oder so ähnlich.
So, nun mach ich doch glatt darauf eine Siesta.


 eko antwortete am 02.05.06 (12:35):

hugo schreibt:

"Wer Eko und radefelds Meinungen und Ansichten -die keinesfals denen der großen Masse entsprechen dürfen- nicht teilt und abnickt, hat den Anspruch eworben, ein ewiggestriger Träumer zu sein,,,oder so ähnlich"

Wie recht er doch hat, lächel! Natürlich ist es nicht angenehm, vom weichen Pfühl seiner Wunschträume aufgeweckt zu werden. Der Realität ins Auge zu schauen, ist nie ein sanftes Ruhekissen.

dunkelgraf schreibt:

"wenn man den Konzernen weiterhin freie Hand gibt"

für meine Begriffe ist so eine Aussage - und das meine ich jetzt sehr sachlich! - unrealistisch und völlig daneben.

Und warum ist es das?

Weil er (dunkelgraf) von einer Warte aus denkt, die mit freier Wirtschaft absolut nichts zu tun hat. Inzwischen weiß ich ja, welche Vorstellung er hat......und da wird mir angst und bang!

Wenn man Konzerne in ihren Machenschaften entmachten würde, hätte das zur Folge, dass die sagen würden: L.m.a.A., macht Euren Dreck alleene und das gäbe dann erst die richtige Katastrophe, denn dann käme Planwirtschaft mit allem Drum und Dran und aus reichen Managern würden reiche Parteibonzen werden, die die Planwirtschaft betreiben würden und zwar so, dass wir bald alle, ohne Ausnahme, am Hungertuch nagen würden. Aber das sieht dunkelgraf nicht ein, er hängt seinen sozialistisch/marxistischen Träumereien nach. Ich kann nur hoffen, dass das nie eintritt.

Damit rede ich keinesfalls den Ausbeutermethoden der freien Wirtschaft das Wort. Es ist ein Skandal, dass Manager heutzutage ihre Angestellten als Marionetten betrachten, mit denen sie nach Belieben umgehen können.
Das ist keinesfalls in Ordnung. Nur, mit den Methoden, die dunkelgraf vertritt, ist kein Blumentopf zu gewinnen.

Und da helfen auch alle Maiaufmärsche und brüllende Gewerkschaftsbosse nicht weiter. Ich weiß da auch nicht, was der richtige Weg ist, vielleicht sind hier noch ein paar, die es besser wissen, nur, mit Vorstellungen, die sich nicht umsetzen lassen, kommen wir nicht weiter.


 Dunkelgraf antwortete am 02.05.06 (12:43):

eko,

"käme Planwirtschaft mit allem Drum und Dran und aus reichen Managern würden reiche Parteibonzen werden"

Man kann auch aus der Geschichte lernen, zum Glück wurden Fehler gemacht, die macht man nicht noch einmal. Was hast du gegen einen ordentlichen Plan? Meinst du, die kapitalistischen Manager planen nicht? Sie planen sogar sehr gut, aber nur im Interesse ihres Konzerns. Gesamtgesellschaftliche Planung hat das Wohl der ganzen Gesellschaft im Auge. Die ist natürlich viel schwieriger, aber sie ist machbar.
Und das hat nichts mit Träumerei zu tun, sondern mit Suche nach einem echten Ausweg aus der Misere.
Schönen Dienstag noch!
;-)


 Gevatter antwortete am 02.05.06 (13:34):

EKO:
"Wenn man Konzerne in ihren Machenschaften entmachten würde, hätte das zur Folge, dass die sagen würden: L.m.a.A., macht Euren Dreck alleene und das gäbe dann erst die richtige Katastrophe, denn dann käme Planwirtschaft mit allem Drum und Dran und aus reichen Managern würden reiche Parteibonzen werden, die die Planwirtschaft betreiben würden und zwar so, dass wir bald alle, ohne Ausnahme, am Hungertuch nagen würden."

Zumindest zeigt die wirtschaftliche Welt-Boom-Zentrale China, dass sich Kommunismus und Wirtschaftswachstum nicht unbedingt gegenseitig ausschließen müssen.
für ausgewählte Bereiche der hiesigen Wirtschaft erscheint es geradezu zwingend, sie dem freien Spiel der Marktkräfte zu entziehen. Das betrifft die gesamten Energieversorger sowie das Gesundheitswesen. Diese Bereiche haben grandios nachgewiesen, dass Privatisierung in erster Linie Personalabbau, Verteuerung und Leistungsverminderung bedeudet. Schlechter könnte es keine Planwirtschaft bewerkstelligen.

Gevatter


 Marina antwortete am 02.05.06 (14:18):

Eko, da du Dich als Christ bekennst und alle wirtschaftskritischen Menschen als Marxisten oder Träumer siehst, möchte ich es nicht versäumen, Dir eine kritische Stellungnahme von einer Arbeitsgemeinschaft Friedensforschung zukommen zu lassen, die auch viele christliche (ökumenische) Positionen enthält, so wie allgemein auf deren Homepage einige ökumenische Stellungnahmen veröffentlicht werden. Ihnen wirst Du wohl schwerlich eine Nähe zum Marxismus oder „Getue“ vorwerfen können, aber in ihrer Kritik der bestehenden wirtschaftlichen Praxis stimmen sie weitgehend mit Marxisten überein, wenn vielleicht auch ihre Lösungsansätze nicht die gleichen sind. In diesem Papier werden Alternativen zum herkömmlichen System aufgezeigt, lies sie doch einmal, Du hast ja nach denen gefragt, „die es besser wissen.“

Der Text ist zwar nicht brandneu, aber inzwischen sind die Bedingungen noch härter geworden, und die Lage hat sich seitdem einmal mehr verschärft. Ich nehme an, dass sich sogar bis zu Dir inzwischen herumgesprochen hat, dass reguläre Arbeitsjobs jetzt oft schon durch Ein-Euro-Jobs ersetzt werden. Es ist schon sehr blauäugig, ausgerechnet jetzt in Zeiten der Arbeitslosigkeit und Hartz IV den Mai-Aufmärschen ihre Berechtigung abzusprechen; sie sind notwendiger denn je, und ich kann mich nur wundern, dass sich so viele Menschen eine so eklatante Ausbeutung gefallen lassen, wie sie seit einigen Jahren wieder üblich ist. Wir sind dabei, sämtliche, von den Gewerkschaften mühsam erkämpfte Errungenschaften immer mehr aufzugeben. Wer das nicht merkt, muss schon mit Blindheit geschlagen sein.

Internet-Tipp: https://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Globalisierung/memo2005.html


 eko antwortete am 02.05.06 (15:51):

@ gevatter:

Mit China hast Du genau d a s exemplarische Beispiel genommen, an dem deutlich wird, was die Menschen zu leisten vermögen, wenn man sie im freien Spiel der Kräfte unbeeinflusst von staatlicher Lenkung gewähren lässt.

Eine vom Staat gelenkte Planwirtschaft kann das nie zustande bringen, denn die Motivation zur Leistung kommt nicht etwa deshalb zustande, weil der Staat lenkend seine Hände im Spiel hat, sondern genau umgekehrt wird ein Schuh daraus. Dort, wo die Menschen erwarten können, dass sich Leistung lohnt - und das in klingender Münze und nicht in hohlen Phrasen - sind sie auch zu Leistung bereit und fähig. Wer das so nicht sehen will, denkt eben meiner Meinung nach an der Realität vorbei.

Die Chinesen leisten nicht etwa deshalb soviel, weil sie von Staat gelenkt und geplant werden, sondern weil sie frei davon das tun können, was ihrer Meinung nach richtig ist. In ähnlicher Weise geht es in Indien voran.

Dass damit einhergehend natürlich die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinanderklafft, ist eine schlimme Erscheinung, hängt aber mit dem unausrottbaren Egoismus des Menschen zusammen.

Es wird niemals und nirgends so sein, dass a l l e gleichviel haben werden. Das sind falsche Vorstellungen, meine ich. Es kann höchstens dazu kommen, dass alle gleich arm sind, aber das Gegenstück wird niemals eintreten und das nicht, weil der eko unbedingt meint, recht haben zu müssen, sondern weil das in den Menschen selbst drinsteckt. Da gibt es kluge und dumme, fleißige und faule, clevere und tollpatschige Menschen genauso, wie es große, kleine, dicke und dünne mit unterschiedlichen Haar- und Augenfarbe gibt.

Aber weil die Menschen so verschieden sind, kommen sie im Leben auch bei gleicher Ausgangsbasis niemals alle gleich weit. Und darin liegt das gar nicht große Geheimnis, dass es eben immer..........Reiche und Arme geben wird.

Ein anderes Kapitel ist die Rücksichtslosigkeit und menschenverachtende Brutalität vieler heutiger Manager und auch Firmenbesitzer ( sofern es diese überhaupt noch gibt), die gnadenlos Leute entlassen und Gehälter herabsetzen. Sicher ist dies sehr häufig der einzige Ausweg, um den Betrieb nicht an eine feindliche Übernahme zu verlieren oder schließen zu müssen, weil man nicht mehr kostendeckend produzieren kann. Aber leider wird dies in vielen Fällen auch nur vorgeschoben, um den Gewinn erhöhen zu können. Solche Vorgänge sind vom Übel und das findet auf keinen Fall meine Zustimmung.


 Gevatter antwortete am 02.05.06 (15:53):

RADEFELD:
"Wir leben wirklich alle "recht flott" von und mit der Globalisierung. Beispiele gefällig?
Will nicht (fast) jeder billigen Spargel kaufen und lässt, wenn die Qualität die gleiche ist, den mit in unseren Land üblichen Löhnen geernteten lieber liegen?"

Wenn er nur die Möglichkeit hätte, den hiesigen zu kaufen, dann würde er dies auch tun. Kein Mensch braucht Spargel, der tagelang aus Griechenland zu uns gekarrt wurde, um hier dann sogar nur für ein Viertel des Preises des Einheimischen angeboten zu werden. Kein Mensch.
Man redet uns permanent ein, es wäre schön und vorteilhaft, alles jederzeit kaufen zu können. Nichts weiter als der übliche Rhetorik-Käse ist das. Schön und vorteilhaft ist dies einzig für die Hersteller. Man überlebt Weihnachten auch ohne Erbeeren aus Israel. Darüber hinaus wirkt sich diese Permanent- und Alles-Anbieterei in der Regel qualitätsmindernd aus. Gemüse aus Holland gilt als ungenießbar.

RADEFELD:
"Fahren nicht auch sog. "Globalisierungsgegener" jedes Jahr in Urlaub in ärmere Länder um sich dort von Leuten bedienen zu lassen, die unsere Bezüge als absoluten "Reichtum" einstufen würden?
So etwas von Heuchelei!"

Diese Art der (Aus)nutzung von Einkommensgefällen unter den Ländern gab`s schon immer (was nicht bedeutet, dass ich das gutheißen würde). Mit der berechtigten Kritik der Gegner der Globalisierung hat das aber nicht wirklich was zu tun.
Recht gebe ich Dir und EKO dahin gehend, dass die Mai-Rituale der Gewerkschaften antiquiert und aufgesetzt wirken, so als versuchten sie krampfhaft, ihre Existenz begründen zu müssen. Gewerkschaften hatten sicher mal ihre Berechtigung, taugen aber für die Lösung der heute auf dem Tapet liegenden Konflikte nicht mehr.

Gevatter


 eko antwortete am 02.05.06 (16:02):

@ gevatter:

Was Deine Bemerkungen zu speziellen Betrieben, die ehemals fast alle in kommunaler oder sonstiger öffentlicher Hand sind:

Da hat man eine zeitlang gemeint, das Stadtsäckel oder sonstige öffentliche Kassen zu entlasten, wenn man bestimmte Bereiche, wie Müllabfuhr, Wasserver- und entsorgung und auch noch ein paar andere Bereiche in private Hände gibt.

Inzwischen hat da ein Umdenken eingesetzt und so manche Kommune wünscht sich wieder "die alten Zeiten" zurück, weil sie inzwischen mit nicht geringem Schrecken festgestellt haben, was sie damit aus der Hand gegeben haben.

Aber das sind halt nur - im Ganzen gesehen - Randerscheinungen. Ich halte ansonsten nix von einer Verstaatlichung, dann baut sich ganz schnell wieder ein unüberwindlicher Bürokratismus auf und mehr geleistet wird aus den von mir beschriebenen Gründen auch nicht.


 Gevatter antwortete am 02.05.06 (16:33):

@ EKO:

In Bereichen, in denen es faktisch keinen , oder lediglich einen Scheinwettbewerb gibt, existiert auch kein Markt. Herausragendes Beispiel hierbei ist der gesamte Komplex der Energieversorger. Aus deren monopolistischer Marktposition heraus sind sie faktisch imstande, Energie zu jedem von ihnen gewollten Preis anzubieten. Der Kunde hat keine Wahl, und ist gezwungen, Energie zu diesem Preisdiktat zu kaufen. Zügellose Gewinnmaximierung steht hier als Ziel. Da dies aber nur den Aktionären und Beschäftigten nützt, nicht aber den "Menschen da draußen", gehört diese Spielart der Wirtschaft korrigiert.
Gleiches gilt für das Gesundheitswesen. Es kann überhaupt nicht angehen, dass Krankenhäuser bspw. gewinnorientiert arbeiten müssen, dass das shareholder-value das Maß der Dinge ist, wenn es um die Gesundheit der Bürger geht. Übrigens entsteht kein Wust an Bürokratie, wenn man mal ernsthaft daran gehen würde, aus 365 Krankenkassen EINE zu machen. Im Gegenteil.

Gevatter


 schorsch antwortete am 02.05.06 (17:19):

@ eko: "...Die Chinesen leisten nicht etwa deshalb soviel, weil sie von Staat gelenkt und geplant werden, sondern weil sie frei davon das tun können, was ihrer Meinung nach richtig ist...."

OhgottOhgottOhgottOhgottOhgottOhgott.....

@ eko: "...Ich weiß da auch nicht, was der richtige Weg ist..."

Das ist das Vernünftigste, was ich seit Jahren von dir zu lesen bekomme.....


 hugo1 antwortete am 02.05.06 (19:11):

ok schorsch die Chinesen dürfen tun und lassen was sie wollen, nur, erwischen darf sie der staatliche Kontrolleur keinesfalls.
Ich bin da etwas skeptisch, da man z.B. slche Sätze lesen kann wie hier von AI:
Nach Informationen von ai wurden 2004 mindestens 6.000 Todesurteile verhängt und an mehr als 3.400 Menschen die Todesstrafe vollstreckt - mehr als in irgendeinem anderen Land. Es ist anzunehmen, dass die Zahl sogar noch weit darüber liegt. "In China werden Menschen sogar wegen nicht gewalttätiger Delikte wie Steuerhinterziehung, Diebstahl, Vandalismus und Drogenbesitz hingerichtet"
In Gefängnissen sitzen über eine Millionen Menschen z.T. wegen weitaus geringeren "Vergehen" Es reicht zumeist schon eine Denunziation eines Nachbarn oder Neiders usw. Nicht mal an einen Gott ihrer Wahl dürfen die Chinesen glauben, ruck Zuck werden kurzerhand mal 2 oder mehr millionen Gläubige zu unerwünschten kriminellen Sektenmitgliedern ernannt und mit Gefängnis bedroht.
Wenn es dort so weitergeht dann dürften die Chinesen bald die Wegsperrer Nummer Eins, die USA in Sachen Gefängnis einholen.


 Tobias antwortete am 02.05.06 (19:33):

Hugo du warst schon besser. China 1,2 Milliarden Menschen und ca 2 Millionen Gefängnisinsassen, USA 292 Millionen Einwohner und zum Jahresende wir auch mit 2 Millionen Insassen gerechnet.


 eko antwortete am 02.05.06 (19:45):

@ schorsch:

Wenn Du hier im Forum ab und zu mal Deine Witzchen anbringst ( obwohl die auch nicht immer vor Geist sprühen!) mag das ja noch angehen.

Aber was Du Dir mit Deinem Beitrag von 17.19 geleistet hast, ist schon jenseits des guten Geschmacks. Dies hier ist eine Diskussion, die nach anfänglichen heissen Passagen durchaus in ein gutes und sachliches Fahrwasser gekommen ist.

Da wir beide gleich alt sind, kann ich es Dir ruhig sagen: Ich verbitte mir Deine Frechheiten. Punkt


 eko antwortete am 02.05.06 (20:03):

@ gevatter:

Es ist richtig, was Du schreibst, dennoch sind dies meiner Meinung nach nicht die wichtigsten Zweige. Auch die Bäume der Energieversorger wachsen nicht in den Himmel, dazu ist ihre Rolle zu wichtig. Derzeit zeigt eine Stadt in der Nähe Hamburgs ( Name ist mir entfallen) dem Gasversorger e.on die Zähne. Die Stadt will die Gasversogrung wieder selbst in die Hand nehmen. Das wäre ein Präzedenzfall und da kann man nur hoffen, dass es auch klappt, die Chancen stehen gut und dann wird das hoffentlich auch Schule machen.

Bei den Krankenhäusern allerdings bin ich nicht unbedingt Deiner Meinung. Es ist nicht notwendig, dass jedes unbedeutende Krankenhaus über die neueste und teuerste Apparatur verfügt, bloss weil der Chefarzt sich einbildet, das haben zu müssen. Dazu kommen dann Dinge, die eigentlich nicht in diesen Thread passen, die aber auch sehr kaufmännisch kontrolliert werden sollten, etwa die völlig unnötigen dauernden Herzkathederuntersuchungen oder das Erfinden neuer Krankheiten.

Es ist richtig, diese Riesenzahl an Krankenkassen brauchen wir wohl in dem Umfang auch nicht, ob aber ein Riesenmoloch einer Einzel - Krankenkasse besser ist???


 hugo1 antwortete am 02.05.06 (21:03):

na, sag ich doch, Tobias, noch liegen die Chinesen weit abgeschlagen hinter den USA in Sachen Knackis. (das wollt ich nur nicht sooo offenbar hier äußern, da meine USA -Nichthörigkeit schon desöfteren zu Verstimmungen führte.)
Aber wenns Dich trotzdem so interessiert, recht hast Du, besonders wenn man mal die prozentuale Wahrscheinlichkeit des Einzuges eines Amerikaners ins Gefängnis, zu der eines Chinesen vergleicht.
Der Durchschnittsamerikaner kann schon nach 150 Tagen mit einem Tag Knast rechnen, wenn die Knasttage rechnerisch auf alle Amerikaner verteilt würden.
Der Durchschnittschinese muss demgegenüber 1200 Tage warten bis mal ein Plätzchen für ihn (bei der gegenwärtigen Situation) frei wird.
Drastischer ausgedrückt: Jeder 150 igste USA-Bürger sitzt im Gefängnis. Die Chinesen müßten schnellstens noch ca 7 Millionen Bürger einbuchten, um amerikanischen Standard zu erreichen. *g*


 Felix antwortete am 03.05.06 (16:33):

Seit wann wird die Güte einer Nation oder eines politischen Systems nach dem Knacki-Quotienten bemessen?

Weder das amerikanische noch das chinesische Modell kann für mich ein Vorbild sein!


 schorschie2 antwortete am 03.05.06 (18:49):


Ja,sie möchten ihn am liebsten abschaffen den ersten Mai,die Herrschaften der Großindustrie,denn Arbeit wollen sie vielen Menschen doch nicht geben.Lohnkosten passen nicht zum Profit!

Ja,die Neoliberalen bestimmen das Handeln in der Wirtschaft ich habe nichts gegen Fortschritt in jeglicher Beziehung,auch nichts dagegen wenn die Bedenkenträger die es bei jeder Entwicklung gibt, mal übergangen werden. Nur Ängste und berechtigte Abers gegen bestimmte Entwicklungen sollte Mann/Frau ernst nehmen. Und bislang habe ich in der Entwicklung der letzten Jahre aber überhaupt nichts gesehen, was dem Normalverdiener und einer sozialen Gesellschaftentwicklung förderlich ist, daß aus dem Bereich des sogennaten Neoliberalismuses kommt. Neoliberal bedeutete n den letzten Jahren nicht wirklich Liberales, wenn man Liberal mit Leben und Leben lassen übersetzt,sondern eine einzige Bereicherung von wenigen und eine Rechtfertigung für wenige ,in diesem Land zu Zuständen zurückzukehren ,die mich an Manchesterkapitalismus erinnert.
Und da stelle ich mich dagegen, daß kann nicht in meinem oder in Ihrem Interesse sein. Ich gehe nicht davon aus, daß Ihr an solchen Entwicklungen partizipiert.
Ich kann es nicht richtig finden daß unter diesem Schlagwort Neoliberalismus eine gnadenlose Ellenbogengesellschaft installiert wird. Ich kann es nicht richtig finden,daß dadurch Arbeitsplätze ins Ausland transferiert werden, die durch aus auch konkurrenzfähig im Inland wären.
Das dadurch im Ausland gefertigte Waren zu Inlandproduktionspreisen verkauft werden. Denkt das mal Zuende. Irgendwann haben die Menschen in diesem Land einfach nicht mehr das Geld die lebensnotwendigen Dinge zu kaufen, geschweige denn einen Konsum zu erbringen die das Steueraufkommen dieses Staates aufrechterhält. Durch die Mwst Erhöhung werden die Herren und Damen in Berlin so eine Ohrfeige bekommen daß aus den Eisschränken des Finanzministeriums die Mäuse mit verheulten Augendeckeln rauskommen. Wartets ab.
Am meisten ärgert mich ,daß Frau Merkel von Freiheit redet, nicht Ihre oder meine Freiheit meint sie, sondern die Freiheit der Großindustrie des Großkapitals und ihres Klientels. Die Freiheit sich schamlos zu bereichern. Wenn Ihr Beispiele sehen wollt, dann schaut Euch Daimler -Chrysler und die Deutsche Bank an.
Das war sozusagen meine 1.Mai Rede .


 schorsch antwortete am 04.05.06 (09:04):

Ich habe schon schlechtere gehört, schorschie2!


 schorschie2 antwortete am 04.05.06 (11:01):

@schorsch,
Du meintest sicherlich deine Mai-Rede!


 schorsch antwortete am 04.05.06 (19:11):

Hast du mich denn irgendwo eine solche halten hören?


 seewolf antwortete am 05.05.06 (02:46):

schorschie2 - Deine Prognosen halte ich für Wunschdenken. Fakt ist:

Das Volk wird älter.
Das Volk wird dicker.
Das Volk trinkt weiter.
Das Volk fährt weiter.
Das Volk fliegt weiter.
Das Volk raucht weiter.
Das Volk braucht mehr "Bezahl-TV"
Flohmärkte boomen ...usw.

Und DAS ALLES TROTZ aller Kostensteigerungen der letzten Jahrzehnte

Irgendwas ist da komisch :-)


 schorschie2 antwortete am 05.05.06 (18:46):

@seewolf,
Du hast insoweit recht,wenn man die ca 20 Millionen Arme in Deutschland aus den Augen verloren hat.