Zur Seniorentreff Homepage
Google
Web  ST 

Neues ChatPartnersuche (Parship)FreundeLesenReisen LebensbereicheHilfe


Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Geld für Palästina

 26 Antwort(en).

Dunkelgraf begann die Diskussion am 17.04.06 (09:21) :

Nun haben wir den Salat. Die USA und Europa haben den Geldhahn für Palästina zugedreht, nun springen der Iran und andere arabische Staaten als Geldgeber für die neue Hamas-Regierung ein. Was das für Folgen hat ist klar. Die USA und die EU verlieren Einfluß in dieser Region und genau die, die die westliche Welt nicht mag, gewinnen Einfluß. An Geld mangelt es ja nicht in den arabischen Ländern. Die Öldollars fließen reichlich, gerade bei gestiegenen Ölpreisen. Die neue palästinensische Regierung wird seinen Geldgebern eher ein wohlwollendes Ohr reichen, als denen, die sie erpressen wollte. Die westliche Welt hat sich mal wieder selbst ins Bein geschossen. Kann man solche politische Dummheit noch übertreffen?


 Medea. antwortete am 17.04.06 (12:36):

Die Aussetzung der Hilfszahlungen steht in direktem Zusammenhang mit der Weigerung der Hamas, den Staat Israel anzuerkennen und der Gewalt abzuschwören. Dies wird aber von der radikalislamischen Regierungspartei nach wie vor kategorisch abgelehnt. Europa hat aber eine historische Verantwortung gegenüber Israel, daher ist das Vernichtungsgeschrei nicht länger hinzunehmen, auch wenn diese Entscheidung nicht unumstritten ist.
Teheran sieht nun eine Möglichkeit, ein Abhängigkeitsverhältnis der Palästinenser gegenüber dem Iran aufzubauen, was der Auslöschungspolitik Ahmadinedschads gegenüber Israel zugutekommen kann.
Die zugesagte Hilfe Irans dient in erster Linie den Zielen Teherans.
Welches andere islamische Land mitziehen wird, ist mit Spannung zu erwarten. Allerdings kann ich mir einen Dauertropf für die Palästinenser schlecht vorstellen.


 Tobias antwortete am 17.04.06 (12:43):

Dunkelgraf, deinem Urteil zu Folge gibt es dann nur noch dumme Politiker in Europa und Nordamerika. Ich finde die Entscheidung richtig, denn nur so kann es eines Tages Frieden im Nahost geben.

Wie lange der Iran oder auch ein anderes Land mitzieht ist abzuwarten. Bisher haben die Bruderländer immer nur für sehr kurze Zeit ihre Zahlungen aufrecht erhalten.


 rolf antwortete am 17.04.06 (12:53):

Worauf gründet die historische Verantwortung für einen Staat, der erst vor kurzem - historisch gesehen - auf fremdem Boden gegründet wurde?


 Claude antwortete am 17.04.06 (13:13):

Dunkelgraf,
wenn die Hamas Israel nicht anerkennt haben die EU und die USA ja nicht den Einfluß den sie sich wünschen, sie möchten ja den Bestand des Staates Israel sichern. Warum also zahlen??? Sollen halt die arabischen Brüder zahlen, bisher hielten die sich vornehm zurück.
Claude


 Dunkelgraf antwortete am 17.04.06 (13:35):

Trotzdem haben die EU und die USA mit diesem Schritt Einfluß verloren. Und wenn ihnen die Existenz Israels wichtig ist, dann geht das nur, wenn sie auf irgendeine Weise einen Fuß in der Tür von Palästina haben. Jetzt ist sogar der Fuß raus. Natürlich ist die Politik des Westens dumm. Selbst die Großmächte China und Rußland sind wesentlich klüger, das sieht man an der Haltung zum Iran. Auch mit der Hamas sollte sich der Westen arrangieren. Wenn man das laufen läßt, explodiert der Kessel, und das wäre noch schlimmer für Israel.


 Tobias antwortete am 17.04.06 (14:30):

Rolf, ist deiner Ansicht nach der nächste Holocaust fällig ? Dein Schreiben von 12:53 lässt darauf schliessen. Wenn nicht, wohin mit diesen Menschen die diese Land zum blühen gebracht haben ?


 rolf antwortete am 17.04.06 (15:04):

Wo habe ich das geschrieben?


 Marina antwortete am 17.04.06 (15:13):

Ein Appell des großen israelischen Friedensaktivisten Uri Avnery:

„Aufruf an Europa

Wir, israelische Patrioten, die wir uns Sorgen über die Zukunft unseres Staates machen,
rufen Sie, die Führer der Europäischen Union hiermit auf :

Beenden Sie die Blockade der palästinensischen Regierung!
Bringen Sie nicht ein ganzes Volk in Hungersnot, um seine gewählte Regierung zu stürzen!

Vor nur drei Monaten überwachten europäische Wahlbeobachter die palästinensischen Wahlen.
Sie bestätigten, dass Palästina die erste Demokratie in der arabischen Welt ist ( nachdem sie die 2. demokratischen Wahlen abgehalten hatten. Die 1. Wahl wurde von der Fatah gewonnen).

Dieses Mal wurde ein Parlament mit einer Hamas-Mehrheit gewählt. Nun erteilen Sie den Palästinensern eine Lektion in Demokratie: Sie sagen ihnen, wenn sie die eben von ihnen gewählte Regierung nicht stürzen, dann gibt es für ihre Kinder keine Milch, für die Kranken keine Medizin, für die Arbeitslosen keine Arbeit, für Ärzte und Lehrer kein Gehalt.
Sie erfüllen so die zynische Verordnung des Beraters unseres Ministerpräsidenten: „Sie sollen abnehmen, aber nicht Hungers sterben.“
Dies ist nicht nur eine barbarische Politik, es ist auch ein schrecklicher Fehler: kein Volk in der Welt würde sich einem solch brutalen und demütigendem Druck von außen unterwerfen.
Die unvermeidliche Folge wird eine weitere Radikalisierung der palästinensischen Meinung sein und ein noch größerer Hass in der ganzen arabischen und muslimischen Welt gegen Israel und den Westen.
Das wird die Aussichten auf Frieden noch weiter in die Ferne schieben, ein Frieden, den wir alle brauchen, wie die Luft zum Atmen. Es wird zu einem weiteren Blutbad führen, das das Leben von Tausenden, Israelis, Palästinensern, Europäern und Amerikanern kosten wird.

Reden Sie mit der palästinensischen Regierung!
Beginnen Sie einen Dialog mit der Hamas!

Gewiss müssen sie das Existenzrecht Israels anerkennen – genau wie Israel das Existenzrecht eines Staates Palästina anerkennen muss. Aber solch eine Anerkennung wird mit den Verhandlungen kommen – und nicht umgekehrt.
Gewiss müssen sie mit der Gewalt aufhören – genau wie es Israel tun muss. Aber selbst in diesem Stadium kann ein verlängerter Waffenstillstand erreicht werden.
Gewiss müssen sie die Zwei-Staaten-Lösung akzeptieren – genau so auch Israel. Ihre Führer haben schon angedeutet, dass sie dafür bereit sind – und dies muss durch Verhandlungen auf die Probe gestellt werden.
Wir rufen Sie auf, Führer von Europa:
Es ist im Interesse Europas, wie es im Interesse Israels und Palästinas ist, Frieden zu erreichen. Geben Sie nicht dem Druck von Interessen Außenstehender nach, deren Politik hat unlängst mehrfach zu Katastrophen im Nahen Osten geführt.
Um unser aller Willen: folgen Sie einer unabhängigen Linie, die von Weisheit und Moral geleitet wird.

Gush Shalom, der israelische Friedensblock,
www.gush-shalom.org, info@gush-shalom.org
(dt. Ellen Rohlfs)“


 Dunkelgraf antwortete am 17.04.06 (15:23):

Marina,
vielen Dank für deinen Beitrag. Dieser Appel des weisen Israeliten spricht mir aus der Seele. Genau so sehe ich das auch, ich kann es nur nicht so gut formulieren wie er.
Schönen Ostermontag
;-)


 Tobias antwortete am 17.04.06 (15:40):

rolf antwortete am 17.04.06 (12:53):

Worauf gründet die historische Verantwortung für einen Staat, der erst vor kurzem - historisch gesehen - auf fremdem Boden gegründet wurde?

Rolf dann erkläre mir bitte diesen Satz !!!


 Tobias antwortete am 17.04.06 (15:52):

Sicher unterschreiben wir alle hier diesen Aufruf vom israelischen Friedensblock aber auch sie bestehen auf das Existenzrecht der Israelis und dies will die neue Regierung der Palästinenser den Israelis nicht zugestehen.

Mit Engelszungen wurde auf die neue Regierung der Palästinenser eingeredet sogar aus den eigenen Reihen, aber die neuen Herren wollen nicht und nur darum geht es.


 Dunkelgraf antwortete am 17.04.06 (15:58):

Tobias,
rolf hat nicht ganz unrecht.
Die UNO hat damals unter wesentlichem Einfluß der Westmächte diesen Staat auf fremden Boden errichtet und die Palästinenser von ihrem Boden vertrieben. Sie taten es nicht ohne Hintergedanken, nämlich einen starken Verbündeten gegen die aufmüpfigen arabischen Staaten zu haben. Es war schon damals verantwortungslos. Aber wie ich schon sagte, die westlichen Politiker waren immer dumm, sie sahen nur immer die kurzfristigen Vorteile, das Öl und die Stützpunkte. Aber die sozialen Auswirkungen und die keimenden Konflikte haben sie nie berücksichtigt. Es ist wie mit dem Zauberlehrling. Den Besen in Gang bringen, das können sie, aber ihn anhalten, wenn der Besen Unheil anrichtet, dazu sind sie nicht in der Lage.


 Dunkelgraf antwortete am 17.04.06 (16:09):

Tobias,
die Palästinenser haben auch vorher das Existenzrecht von Israel nicht anerkannt, nur die Hamas spricht es deutlich aus. Es geht darum, daß Europa und die USA vorher Palästina finanziell unterstützt haben, schon deshalb, damit die sozialen Spannungen nicht ausufern. Dann gab es eine echte demokratische Wahl, die den Mehrheitswillen des Volkes zum Ausdruck brachte. So wollen es ja unsere sogenannten "Vorbilder der Demokratie" immer.
Wenn die Hamas an der Macht ist, wird es nicht gleich zum Schlimmsen kommen, du kennst selbst die Kraftverhältnisse in der Region. Aber schrittweise bei behutsamer Politik des Westens mit Palästina, könnte es doch zu einer friedlichen Politik kommen. Denkbar wäre eine verstärkte Investition in Wirtschaft und Soziales, damit die Palästinenser in Arbeit und Brot kommen. Dann könnten die nächsten Wahlen auch schon ganz anders aussehen. Vorausgesetzt, Israel bewegt sich auch ein bißchen und legt seine Absperr- und Vergeltungsstrategie ab.


 Tobias antwortete am 17.04.06 (17:36):

Dunkelgraf,
die Annäherungen waren doch vor den Wahlen sehr weit fortgeschritten, aber das Volk der Palästinenser, von Scharfmachern aufgehetzt, wollte es nicht. Die Konsequenzen waren allen bekannt und ich würde es nicht verstehen, wenn diese Scharfmacher für ihre unfriedlichen Haltung auch noch Geld bekommen.

Soweit mir bekannt verhandelt die EU mit karikativen Stellen in Palästina um die Ernährung der armen Menschen dort sicher zu stellt.

Geld und Palästina ist schon immer ein besonderes Kapitel. Wenn man die Zuwendungen über die Jahrzehnte so angelegt hätte wie es Berater gerne gesehen hätten, könnte sich Palästina selbst ernähren. Viele sogenannten Führer und Mitführer haben sich die Taschen selbst vollgestopft, ihr eigenes Volk war ihnen dabei schei... egal und einige arabischen Bruderstaaten sind daran sehr interessiert dieses Palästinaproblem am kochen zu halten.

Israel hat den Beweis erbracht, was man aus einem Land machen kann, wenn man Geld richtig anlegt und Korruption, wie in Palästina, nicht zulässt.


 rolf antwortete am 17.04.06 (17:39):

Tobias,
warum liest du den Satz nicht einfach, ohne etwas zusätzlich hineinzuinterpretieren, was dort garnicht steht?
Oder du überläßt die Beantwortung der Frage einfach der Schreiberin der Behauptung, die sie ja wohl am besten begründen kann.


 Dunkelgraf antwortete am 17.04.06 (17:56):

Tobias,
das Geld der EU für die karikativen Stellen sind zwar schön und gut, aber ein Tropfen auf dem heißen Stein, menschlich ok, doch politisch völlig unzureichend.
Du sagst, "hätte man das Geld in Kapitalanlagen investiert". Hat man aber nicht. Und das was in Form von Gebäuden und Anlagen von der EU finanziert und aufgebaut wurde, haben dann die Israelis noch mutwillig zerstört. Denke nur mal an den Präsidentenpalast von Arafat seinerzeit.
Wie es auch kommen mag, irgendwann muß der Geldhahn wieder aufgemacht werden, damit nichts schlimmeres passiert, und dann wird es teurer, als wenn man eine kontinuierliche Palästinapolitik gefahren hätte.


 Tobias antwortete am 17.04.06 (18:26):

Dunkelgraf , in Anpflanzungen dachte ich als ich dies schrieb. ( Ernähren hatte ich dazu geschrieben ).

Rolf, für mich heisst dies, die Israelis haben dort nichts zu suchen und ich glaube so denkst auch du, aber so richtig möchtest du es nicht schreiben. Es würde dann die Frage aufwerfen, wohin mit den Juden, und dann müsstest du passen, oder Farbe bekennen.


 rolf antwortete am 17.04.06 (18:41):

Ich bezog mich vor allem auf das Wort "historisch" und meine, das ist auch zu erkennen, wenn man nicht unbedingt etwas anderes unterstellen will.


 Dunkelgraf antwortete am 17.04.06 (18:42):

Tobias,
ich merke schon wo du hinaus willst. "Wohin mit den Juden?"
Eine interessante Frage. Wie wäre es mit weltweiter Integration und Vermischung?
Außerdem mußt du unterscheiden zwischen Juden als Glaubensrichtung und Juden als Rasse. Bei der Rasse sollten wir uns doch inzwischen einig sein, daß jeglicher Rassismus anachronistisch ist und verboten gehört. Und religiös kann jeder seinen Glauben innerhalb der Glaubenfreiheit überall, jedenfalls dort, wo sie gesetzlich gesichert ist, privat frei ausleben. Also wo liegt das Problem für die Juden?


 Tobias antwortete am 17.04.06 (19:22):

Dem war doch schon einmal Dunkelgraf.


 wanda antwortete am 18.04.06 (11:30):

@Dunkelgraf, Du erstaunst mich - ich werde jetzt doch mal nach Deinem nick googlen.


 Tobias antwortete am 18.04.06 (17:47):

Der gestrige Anschlag in Tel Aviv hat mal wieder so richtig gezeigt was wir mit den Euromillionen unterstützen würden. Der Hamas Sprecher Sami Abu Suri behauptet noch, dies wäre ihr Recht solche Terrorakte zu begehen.


 Dunkelgraf antwortete am 18.04.06 (18:18):

Der gestrige Anschlag in Tel Aviv hat mich auch betroffen gemacht. Besonders als ich das Video mit dem jungen Selbstmordattentäter sah, der gerade mal 18 Jahre war. Wie aussichtslos und verzweifelt muß die Lage der jungen Leute in Palästina sein, wenn immer mehr Jugendliche für so etwas bereit sind? Und die Liste der Selbstmordwilligen ist noch lang, für sie ist es eine Ehre, bald dran zu kommen. Somit wird es Zeit, daß sich Europa wieder einbringt und nicht weiteren Einfluß verliert. Denn wenn Iran und andere islamische Staaten als Geldgeber einspringen, kann es nur noch schlimmer werden.
Als positives Signal werte ich, daß die israelische Regierung diesmal keine Vergeltungsmaßnahmen beschlossen hat.


 Tobias antwortete am 18.04.06 (19:41):

Ja die Lage in Palästina ist aussichtslos wenn es so weiter geht Dunkelgraf. Die Kinder werden mit Hassreden gegen ihren Feind Israel erzogen wie einst bei uns in Deutschland als wir von Hasspredigern gegen Juden Franzosen, Engländern und Russen erzogen wurden. Da gibt es keinen Unterschied zu damals, auch wir Kinder sind so fanatisiert mit Panzerfaust und Gewehr gegen die Feinde gezogen. Viele davon waren erst 12 Jahre alt. Es waren damals nicht nur Hitlerjungen sonder auch die jüngeren vom Jungvolk die dazu aufgehetzt waren für Führer Volk und Vaterland den Kopf hin zu halten.

Die großen Verführer sind und waren die Übeltäter und dieser Sorte von Menschen darf nicht noch materiell geholfen werden. Sie waren und sind die großen Feiglinge denn sie würden später vor jeden Gericht sagen : ICH BIN NICHT SCHULDIG.


 radefeld antwortete am 18.04.06 (20:01):

Weil es junge, verhetzte Selbstmörder gibt, die von einer kriegslüsternen Propagandea aufgehetzt und "verbraucht" werden, soll mein, unser Steuergeld diesen Kriegstreibern geschenkt werden? Welche "Schuld " haben wir denn gegenüber den palistinensischen Hetzern zu begleichen? Hatten die nicht genug Zeit, ihren Staat aufzubauen ohne ewig die verlorenen Gebiete wieder besetzen zu wollen? Wir mussten das doch auch können nach den verlorenen Weltkriegen. Übrigens haben wir Deutschen den Staat ISRAEL nicht mit begründet, aber fast alle Staaten der damaligen UNO.


 dutchweepee antwortete am 18.04.06 (22:48):

auch auf die gefahr, daß ich nun als kriegshetzer gebrandmarkt bin.

baut bitte für einige leicht abzweigbare millionen dollar eine zwei meter hohe mauer um israel, palästina und die von beiden okkupierten gebiete, mit einer USA/Mexico-selbstschussanlage oben drauf.

dann sollte man warten, bis die schiesserei und das gemetzel aufhört (wegen munitionsmangel, weil alle tot sind, oder weil sie´s begriffen haben).

eine andere art der "befriedung" ist unter der gegebenen politischen, ökonomischen und religiösen konstellationen nicht möglich.

.