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THEMA: Ist ein deutscher Berlusconi möglich
49 Antwort(en).
greisi
begann die Diskussion am 15.04.06 (20:38) :
Heute in "Die Welt" ein Artikel, dessen Autor behauptet, dass ein Anti-Demokrat wie Berlusconi durchaus auch in Deutschland möglich wäre. Es sozusagen an der Zeit dafür ist. Auch in Deutschland haben die Leute die Schnauze voll von den jenen verkrampften Sesselfurzern, Juristen, Lehrern, die bei uns die die Politik dominieren. Die nie agieren, sondern immer nur reagieren.
Würde einer kommen der sowas wie ein Anti-Politiker wäre, dann hätten auch wir italienische Verhältinisse, nur auf deutsch halt. Was denkt ihr?
Zitat:
"Wie wird es Deutschland wohl gehen nach vier Jahren der großen Koalition? Was wäre, wenn da ein unglaublich erfolgreicher Mann sagen würde, er ginge in die Politik, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen? Und was wäre, wenn dieser Mann dann auch noch den Medien genehm wäre?
Es gibt Dinge, die sind so nur in Italien möglich. Und es gibt Dinge, die sind so nur in Deutschland möglich. Aber das Ding an sich, das ist ein Kind unserer Zeit. Und die Zeit in der wir leben, die ist die gleiche für uns alle. In Italien und in Deutschland. "
Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2006/04/15/874126.html
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Gevatter
antwortete am 15.04.06 (23:00):
Nenn doch mal EINEN, der als EINZELPERSON in Deutschland das Vermögen und das Charisma hat, rund 50% des Wahlvolkes auf sich zu vereinigen. Hamm wir nich! Deswegen erübrigt sich die Frage.
Gevatter
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greisi
antwortete am 15.04.06 (23:11):
Jauch Gottschalk Molk Ratzinger (Glück gehabt, schon vergeben) ... und es gibt nen ganzen Haufen "Industrieller" von denen man aber normalerweise die Namen -vorerst- nicht kennt
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heinzdieter
antwortete am 16.04.06 (05:22):
vielleicht ist er sogar erforderlich, um den Karren auf die richtige Schiene zu bringen. Wenn es so weiter geht und das hat den Anschein, dann wächst der Schuldenberg und wächst und wächst ...... Ein Managertyp, der die rationalisiert und dadurch Einsparungen und Vereinfachungen erziehlt ist meiner Aufassung der Richtige; warum also nicht eine Art deutscher Belusconi ?
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radefeld
antwortete am 16.04.06 (07:16):
Einen starken Mann der Deutschland aus dem Dreck ziehen wollte, hatten wir schon mal. Was darus wurde, wissen WIR vermutlich alle. Wie dessen "segensreiches Wirken" uns die Jugend verbaut hat. Leider sind die Verhältnisse von damals unseren Jungen Leuten nicht geläufig. Sonst würden die vielleicht anders denken. So aber glauben, denken, fordern die, dass die auf der Erfolgleiter des ständig steigenden Wohlstandes ewig weiter klettern können. Ich vermute aber, das Ende der Leiter (Fahnenstange) ist schon vor einiger Zeit erreicht worden. Jetzt wollen auch andere so leben wie wir. Und darüber sind wir böse: Die produzieren billiger (jeder kauft gern billig ein und jammert über verlorene Arbeitsplätze), die kaufen das Erdöl, damit steigen die Preise (Marktwirtschaft eben), die treten zunehmend selbstsicherer auf der Weltbühne auf, wollen unsere Vormundschaft nicht anerkennen.............
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wanda
antwortete am 16.04.06 (08:07):
alle oben genannten kommen nicht infrage - Gunter Sachs wäre dafür geeignet gewesen - aber vor vielen vielen Jahren, so was haben wir nicht mehr - und schließlich fehlt uns die italienische Leichtigkeit.
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Lars
antwortete am 16.04.06 (09:07):
Dein Schreiben kann ich nur unterstützen radefeld!
Aber heinzdieter, kann deine Voten gar nicht unterstützen, Berlusconi hat ein schlechtes Image in der ganzen Welt, der pflegt nur sein eigenes Gärtlein!
Frage mich schon, wollen wir die "Gleichmacherei" auf dieser Welt? Sollen die reicheren Industriestaaten alles abgeben, bis sie selber auf Hilfe angewiesen sind, von Staaten, die bis anhin unterstützt wurden? Klar, krasse Unterschiede sollte es nicht mehr geben, aber es gibt auch Menschen, die mit weniger Güter zufrieden sind, ev. sogar glücklicher als wir!
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jolli
antwortete am 16.04.06 (09:39):
In erster LInie war doch Berlusconi Medienmogul und hat dies für seine politischen Zwecke ausgenutzt - ohne seine Sender hätte er es meiner Meinung nach nicht geschafft. Ähnlich war es seinerzeit hier zu Lande der Herr Kirch, nur dass diesem die politischen Ambitionen fehlten und vor allem das Charisma. Wäre der Springer-Konzern vor einigen Monaten mit seinem Übernahmewunsch einiger TV-Sender durchgekommen, hätte eine derartige Konstellation entstehen können. Nur - ich glaube nicht, dass Friede Springer politische Ambitionen hat. Also denke ich eher, nein, in Deutschland derzeit nicht möglich.
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Tobias
antwortete am 16.04.06 (09:55):
Heinzdieter, die Bilanz des Herrn Berlusconi nach seiner Regierungszeit ein ganz fürchterlich. Er wird als einer der größten Schaumschläger in die Geschichte Italiens eingehen. Vergleichbares brauchen wir in Deutschland nicht.
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eko
antwortete am 16.04.06 (11:13):
Wir brauchen keinen Berlusconi, und der deutsche Karren steckt auch nicht im Dreck, da muss nichts herausgezogen werden.
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utelo
antwortete am 16.04.06 (11:47):
Stimmt eko, einen Berlusconi brauchen wir nicht. Aber der deutsche Karren steckt tief im Dreck und muss heraus gezogen werden. Schönes Osterfest mit vielen bunten Eiern.
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dutchweepee
antwortete am 16.04.06 (12:53):
@greisi ...Karl Moik? ...der kann doch alleine nichtmal nen eimer wasser umkippen.
sollte sich zum beispiel einer albrecht brüder (ALDI) plötzlich aufschwingen deutschland retten zu wollen, würden ihm mindestens 50% des stimmvolks hinterher rennen.
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greisi
antwortete am 16.04.06 (20:50):
Ja an Aldi habe ich auch schon gedacht und Jauch, Gottschalk, Moik habe ich nur zur Belustigung genannt. -Obwohl wenn Marianne und Michael... wer weiss.
Das generelle Problem glaube ich liegt darin, dass sich eine moderne Gesellschaft nicht managen lässt. Bei Unternehmen ist das was anderes. Selbst wenn die hundertausende von Mitarbeitern haben, sind sie ganz anders organisiert. Weit weniger komplex, mit weit weniger Pflichtaufgaben, weit geringeren rechtlichen und sozialen Ansprüchen.
Darüber ob in Deutschland der Karren im Dreck liegt oder nur eingerostet ist, kann man geteilter Meinung sein, aber in jedem Staat gibt es Aufgaben zu lösen und die Zukunft zu gestalten. Ein Macher und Manager ist nicht die Lösung. Die braucht man immer nur für Teilaufgaben. Anderes muss mit anderen Mitteln und Attitüden angegangen werden. Dazu braucht es eine Vielzahl von unterschiedlichen Menschen und Kompetenzen und vor allem auch ein aktives Engagement Aller.
Daher glaube ich dass die "starken Männer" (und Frauen) allesamt zum Scheitern verurteilt sind. Berlusconi ist dafür nur ein weiteres bizarres Beispiel.
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dutchweepee
antwortete am 16.04.06 (22:21):
das problem beim regieren ist, daß man sein volk nicht entlassen kann, wenn´s aufmuckt!
(siehe frankreich)
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Claude
antwortete am 17.04.06 (18:44):
dutchweepee, jüngste Beispiele bestätigen das!!! Lache Claude
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Felix
antwortete am 17.04.06 (19:02):
Ich wünsche keinem Land sowas wie einen Berlusconi!
Internet-Tipp: " target="_blank">
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eko
antwortete am 17.04.06 (19:17):
@ utelo: Du schreibst: "Aber der deutsche Karren steckt tief im Dreck und muss heraus gezogen werden."
Ich muss gestehen, dass ich mir darunter nichts vorstellen kann, so ein Satz ist für mich eine leere Worthülse.
Wo, bitte, steckt denn der Deutsche Karren im Dreck?
Vielleicht magst Du mir erklären, was Du damit gemeint hast?
Ich denke, wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die Regierungsform der parlamentarischen Demokratie, so, wie sie bei uns gehandhabt wird, ein schwieriges Unterfangen ist und sich nicht immer unseren Wünschen und Vorstellungen fügt. Ohne politische Parteien funktioniert dieses System nun mal nicht, aber es ist zwangsläufig ein Ringen um die Realisierung der jeweiligen Vorstellungen, die die Parteien entwickeln. Und ebenfalls zwangsläufig dabei ist eben auch, dass es da um Macht geht. Und wo Macht zu erringen ist, kann man keine Verbrüderung erwarten. Aber ohne Macht gehts halt auch nicht, solche Politiker wären schnell von der Bühne gefegt.
Ich finde, dass wir froh sein können, keine italienischen Verhältnisse zu haben, wo Leute wie Berlusconi an die Macht gelangen und Gesetze zu ihren Gunsten ändern können. So etwas wäre hier nicht möglich, nicht zuletzt auch deshalb, weil durch die 5% Hürde keine Zersplitterung der Parteienlandschaft möglich ist und solche Vorkommnisse wie bei Berlusconi bei uns ganz einfach nicht möglich sind.
Hoffentlich hast Du nicht die Vorstellung, dass bei uns mal "ein starker Mann kommen müsste, der mit eisernem Besen Ordnung schafft." Das hatten wir ja 12 Jahre lang, das genügt.
Arbeitslosigkeit beseitigen und Betriebe nicht in Billiglohnländer abwandern zu lassen, das schafft die Politik nie, weil es nicht ihre Aufgabe ist.
Und was dabei heraus kommt, wenn einer wie Kurt Beck laut über evtl. Steuererhöhungen nachdenkt, kann man ja in diesen Tagen in den Medien erfahren.
Ich hoffe, Du hast wie wir alle Ostern im Saale gefeiert und bist da auf die Eiersuche gegangen.(;-))
Freundlich grüßt
der e k o
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schorschie2
antwortete am 17.04.06 (20:55):
@eko,ich glaube das Du vieles zu optimistisch siehst.Wer macht denn bei uns langsam die Gesetze,die Politik unterschreibt sie ja nur noch.Starke Lobbys haben doch schon längst bei uns angefangen zu bestimmen,was hier fürs Gemeinwesen zu laufen hat. Ehemals war die Mafia nur in Italien,sie gibt es bei uns genauso. Und der beginnende Raubtier-Kapitalismus kann doch nicht als alleinige Zuständigkeit der Wirtschaft gesehen werden,wo kämen wir dahin? Nationalstaaten und EU müssen die entsprechenden Gesetze machen,das nicht eine einseitige Ausplünderung der Arbeitnehmer zusehends beginnt,die Franzosen haben das bereits begriffen. Und als Berlusconi-Typ nicht so ausgeprägt,kann mir auch den neuen Ackermann der deutschen Sozialdemokratie, Basta Schröder vorstellen. Soweit ist Italien nicht mehr weg!
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utelo
antwortete am 17.04.06 (22:01):
schorschie2, danke für die Antwort an eko, die ich so auch geschrieben hätte.
eko, wenn du nicht siehst, wie tief Deutschland im Dreck steckt, musst du wohl ziemlich kurzsichtig sein. Ich habe dazu nichts mehr zu schreiben, weil die Fakten ja bekannt und nicht zu übersehen sind.
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eko
antwortete am 17.04.06 (23:20):
@ schorschie2 und utelo:
Meinetwegen könnt Ihr mich als kurzsichtig und zu optimistisch hinstellen, stört mich nicht.
Ich halte nichts davon, alles nur von der negativen Seite zu betrachten und zu beurteilen. Jedenfalls ist es uns - trotz allen Problemen, die wir haben - noch nie so gut gegangen wie derzeit. Ich bin mir sicher, dass Ihr beide ein Dach überm Kopf habt, Eure gut eingerichtete Wohnung ordentlich beheizen könnt, jeden Tag ordentlich zu essen und zu trinken habt, regelmäßig Euren Urlaub machen könnt und und und.
Wenn dem so ist, verstehe ich Euren Pessimismus nicht und will ihn auch gar nicht mit Euch teilen. Ausserdem:
Mir ist ein "Raubtierkapitalismus" immer noch tausendmal lieber als eine gutgeölte Diktatur a la DDR oder ähnlich.
Und mit einer positiven Lebenseinstellung lebt es sich weitaus besser und wesentlich gesünder. Ihr macht Euch mit Eurem Pessimusmus doch nur selbst das Leben schwer.
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heinzdieter
antwortete am 18.04.06 (05:18):
Selbstverständlich ist es uns Bundesbürger noch nie so gut gegangen wie zurzeit. Das dachten auch damals die Passagiere auf der Titanic 10 Minuten vor der Kollission mit dem Eisberg. Das sieht doch jeder, der es sehen will und seinen Kopf nicht unter die Decke steckt: Der Schuldenberg wächst und wächst und w........ Die Zahl der Arbeitslosen sinken nach Schönung saisonbedingt. Die Nettokreditaufnahme zur Deckung unserer Ausgaben ist nicht gesetzeskomform, denn sie übersteigt die Investitionen stetig von Jahr zu Jahr. Unser Gesundheitssystem gleicht einem Selbbedienungsladen, denn jeder Leistende rechnet seine Honorare ab, ohne genauer Kontrolle. 19 Millionen Rentner, die fleißig ihre Beiträge eingezahlt haben verarmen, denn eine Rentenerhöhung wird es wohl in diesem Jahrzehnt wohl nicht geben. Der Fehler liegt in der Nichtumstellung unseres Rentensystems. usw usw Deutschland benötigt eine starke Hand, die dies in Ordnung bringt. Ob dieser Mann nun Berlusconi heißt oder xy ist egal. Die Hauptsache ist doch das dieser mit seinen Ministern die angehäuften zur Bestanstandung anstehenden Fakten im Ordnung bringt.
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Tobias
antwortete am 18.04.06 (09:43):
EKO, es gab und gibt schon immer Leute die erst dann zufrieden sind wenn sich die Unzufriedenheit bei ihnen festgesetzt hat.
Es sind arme Leute man sollte ihnen etwas nehmen und den Zufriedenen zukommen lassen.
Nach starken Händen rufen nur Schwache, vielleicht sollten sie sich arbeitsmässig oder sportlich mehr betätigen das würde ihre eigene Muskelkraft und den eigenen Willen ungemein stärken :-))).
Ein altes Sprichwort : Mag der Pessimist auch noch so toben der Optimist sitzt immer oben.
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schorschie2
antwortete am 18.04.06 (11:56):
Das ist mir zu billig,den sehenden Niedergang der ehemals starken Bundesrepublik,mit Optimismus zu begründen und andere Meinungen,als Pessimismus darzustellen.
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radefeld
antwortete am 18.04.06 (11:57):
@Tobias Genau so ist es. für mich ist das Glas immer halb voll, niemals halb leer. Und unser Deutschland, das ist so richtig ein vereinigtes JAMMERLAND geworden. Ein Verein von AUSBEUTERN der dritten Welt, die sich einbilden, IHRE ARBEIT wäre soviel mehr wert als die der anderen. Oder besteht ein Qualitätsunterschied zwischen der Leistung eines deutschen zu einem ausländischen Spargelstecher oder Erdbeerpflücker? Möchte nur wissen, warum so viele Ausländer hier her wollen, wo es uns doch SOOOO schlecht geht und sie bestenfalls Arbeitlosigkeit und eine geregelte Hartz-IV-Zuwendung erwarten dürfen. Die scheint jedoch allemal besser als das, was sie in ihren Heimatländern mit schwerer Arbeit verdienen würden. Wir aber rufen nach einem starken Mann?! Warum nicht nach einer starken Frau ?! Dann ginge vielleicht wirklich manches besser. Haben wir nun, werden's ja sehen!
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rolf
antwortete am 18.04.06 (12:12):
Wenn mein Glas halbvoll ist, sind noch 100 ccm drin, wenn es halbleer sind es noch 100 cm³ oder wie?
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eko
antwortete am 18.04.06 (12:46):
Wer, um alles in der Welt, will denn darüber bestimmen, ob und ab wann es in Deutschland einen Niedergang gibt?
Ich sehe zwar Probleme, die gelöst werden müssen, aber von einem Niedergang sehe ich nix!
Deutschland ist ein Jammerland geworden, jeder meint, jammern zu müssen und alles schlecht reden zu dürfen.
Was soll denn ein "starker Mann"?
Wer nach dem ruft, kann ja gleich den Hitler wieder ausbuddeln und den Göring auch noch gleich dazu.
Es gibt Milliarden von Menschen auf der Welt, die froh und glücklich wären, wenn es ihnen so gut ginge wie den deutschen Jammerlappen.
Kein Wunder geht es uns sooooooooo schlecht, wenn alles nur jammert und überall Niedergang sieht.
Renten? Offenbar scheinen manche noch nicht kapiert zu haben, dass man nur das ausgeben kann, was auch in der Kasse ist. Die Rentenbeiträge, die w i r einmal geleistet haben, sind längst ausgegeben von jenen, die vor 30 und 40 Jahren Anspruch auf Rente hatten.
Wir können doch keinen Anspruch auf das erheben, was wir seinerzeit eingezahlt haben, das ist diese total falsche Traumtänzerei! Wir müssen uns, ob es uns passt oder nicht, mit dem begnügen, was die heute Arbeitenden in die Kasse zahlen. Und weil das immer weniger werden, die zahlen, kanns eben keine Rentenerhöhung geben. Da kann man fluchen und schimpfen, wie man will, das ist eben so!!!
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Ursula_J
antwortete am 18.04.06 (12:46):
>Möchte nur wissen, warum so viele Ausländer hier her wollen, wo es uns doch SOOOO schlecht geht und sie bestenfalls Arbeitlosigkeit und eine geregelte Hartz-IV-Zuwendung erwarten dürfen. Die scheint jedoch allemal besser als das, was sie in ihren Heimatländern mit schwerer Arbeit verdienen würden.<
Stimmt, verglichen mit Polen geht es uns tatsächlich sehr gut.
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mart
antwortete am 18.04.06 (14:17):
Mich erschreckt eigentlich die Einstellung, die hier zum Ausdruck kommt. <<Nenn doch mal EINEN, der als EINZELPERSON in Deutschland das Vermögen und das Charisma hat, rund 50% des Wahlvolkes auf sich zu vereinigen. Hamm wir nich! Deswegen erübrigt sich die Frage.<<
Ach so, und wenn also der "vermögende und charismatische Mann" auftreten würde, dann hätten einige doch nichts gegen die "starke Hand"..-(((
für mich eine sehr erschreckende Diskussion.
Apropo Berlusconi? Hat dieser "starke Mann" irgendwelche allgemeinen Probleme in Italien einer Lösung näher gebracht?
Gibt oder gab es auf der Welt einen starken Mann, der das auf eine für seine (politischen) Gegner unschädliche Weise zusammengebracht hat?
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heinzdieter
antwortete am 18.04.06 (17:51):
Uns geht es gut sogar sehr gut in Relation zu den in Afrika wohnenden oder den Menschen im Osten Europas. Wir leben mit einem riesigen Schuldenberg, der uns einmal erdrücken wird; nach dem Drei-Affen-Schema. NICHTS SEHEN NICHTS HÖREN NICHTS SPRECHEN Uns geht es doch so gut.
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Tobias
antwortete am 18.04.06 (18:17):
Die Jammerlappen erhalten bald Hausarrest :-))))))))
Was hätten diese Nachkriegsjünglinge 1945 gemacht, als wir mit Null - minus minus vor den zerbomten Häusern standen im Kellern gehaust haben, ohne richtige Kleidung und mit Lebensmittelzuteilungen die zum Leben zu wenig und zum Sterben gerade etwas zu viel waren. Zerschundene Mütter mit halbverhungerten Kindern und wenige Männer die noch da waren, haben den Wiederaufbau angefangen ohne zu jammern. Beispiele gäbe es noch und nöcher.
Hebt den Arsch hoch solange es geht, verlasst das Tal und steigt auf den nächsten Hügel zu dem der Hilfe braucht.
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eko
antwortete am 18.04.06 (18:57):
Ist ja schon toll, da wird über einen Schuldenberg gejammert, der uns demnächst erdrücken würde, aber ist auch
E I N .. E I N Z I G E R
dazu bereit, sich einzuschränken und auf Besitzstand zu verzichten?
Da kommt doch sofort das bekannte St.Floriansprinzip zum Tragen, nämlich: Einschränken? Ja bitte! Aber nicht bei mir!!!
Ohweh, Deutschland, was ist aus Dir geworden! Nichts als Meckerer, Miesmacher, Angsthasen, Anspruchsteller. Ist das die "Nachkriegsgeneration", die nie im Luftschutzkeller sass, die nie Hunger leiden musste, die nie frieren musste?
Offenbar ja. Da hat man gemeint, dieser Generation sei es zu gönnen, dass sie keinen Mangel erleben muss, doch was ist daraus geworden? Ein Volk von schwächlichen Jammerlappen. Als ob es bei uns nichts Positives gäbe.
Und dann der Hinweis auf die Polen. Das hält man ja im Kopf nicht aus!!
Sind wir etwas Besseres als die Polen?
Sind die Polen etwa schlechter als wir?
Sind Eriträer, um nur ein einziges afrikanisches Volk zu nennen, etwa keine uns gleichwertigen Menschen?
Haben nur wir Deutsche eigentlich das Recht, gut zu leben?
Ich fasse es nicht!!
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Felix
antwortete am 18.04.06 (19:34):
Hallo eko ... wunderschön gesagt ... ich denke über die Meckerer in unserer reichen Schweiz ähnlich ... allerdings gilt immer noch der Grundsatz: ES GIBT NICHTS GUTES ... AUSSER MAN TUT ES ! Was man selber tut ... im Rahmen seiner Möglichkeiten ... ist natürlich damit gemeint. Es beginnt z.B. mit der Ehrlichkeit und Vollständigkeit einer Steuererklärung ... ohne Begradigungen im grauen Rechtsbereich ... mit Spenden an Stellen, die man für notwendig findet ... mit Sparmassnahmen an Energie und Rohstoffen ... mit Teilen des Lebensraumes mit Menschen, denen es schlechter geht ... etc.etc. Braucht es immer staatliche Massnahmen?
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radefeld
antwortete am 18.04.06 (19:51):
Wer, wenn nicht ein schweizer Schriftsteller, hat die Maxime geprägt: "Und handeln sollst du so, als hinge von dir und deinem Tun das Wohl des ganzen Landes ab"? Weiß nicht genau, wer es war, aber da ist vermutlich bei den Schweizern etwas mehr von hängen geblieben als bei dem "armen" Deutschen. Die schreien schon, weil die herumfliegenden geratenen Tauben nicht bruzelig genug gebraten sind, nach dem "starken Mann". Haben die noch immer nicht genug?
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dutchweepee
antwortete am 18.04.06 (23:03):
jeder westdeutsche sagt heute milde lächelnd, daß das DDR bildungssystem zwar gut, aber nicht bezahlbar war, dabei wären alle maßnahmen für die doch so starke BRD-wirtschaft machbar.
aber ich bezahle lieber steuern, um kindergärten und ganztagsschulen zu finanzieren, als den daimler für den zweiten sekretär des bildungs-senators von hamburg, oder die porphyr-pflastersteine vor dem rathaus von kleinolbersdorf.
die beamten ersticken deutschland mit kosten ...WEG DAMIT!
eine verwaltungsreform VON STARKER HAND ist überfällig. aber ein berlusconi steckt sich die kohle nur in die eigene tasche: ALSO WÄHLT MICH ZUM DIKTATOR!
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utelo
antwortete am 19.04.06 (08:11):
hi dutchweepee, das ist doch mal ein guter Vorschlag von dir. Aber warum denn DIKTATOR, das brauchen wir ja dann doch nicht. Meinst du denn, dass deine Hand stark genug ist, um uns alle zu lenken? Aber wir konnen es ausprobieren, sag, wann gewählt werden soll und vor allem, wo du dich aufstellen lässt (oder aufstellst) Schönen Tag noch.
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eko
antwortete am 19.04.06 (09:13):
@ dutchweepee:
Wie groß und wie tief sind denn Deine Taschen? (;-))))
Wenn sie zugenäht sind, werde ich Dich zum neuen Diktator wählen (;-))
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dutchweepee
antwortete am 19.04.06 (18:26):
@EKO ...ich stell mich auch im tanga-slip zur diktatoren-wahl. dann sieht man deutlich, wieviel geld mir reingeschoben wird.
obwohl ich dann wahrscheinlich die stimmen der maskulinen wählerschaft verliere.
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wanda
antwortete am 20.04.06 (08:44):
nicht in Holland :-)))
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schorschie2
antwortete am 20.04.06 (11:15):
Jeden früh wenn ich die Nachrichten höre,stelle ich mehr Parallelen zwischen Berlusconi und Schröder fest. Auch Schröder behauptete lange Zeit,er sei der Wahlsieger und Hofschranzen unterstützten ihn
Beide sind Machtmenschen,das ist für sich allein noch nicht unnormal,doch bei beiden hat das Klammern an der Macht bereits krankhafte Züge.
Italien wie Deutschland haben das schlechteste Wirtschaftswachstum in Europa und das hat mit der Politik der beiden was zu tun.
Beide vermehren ständig ihre Einkünfte, dem einen gehört die Medien-Welt in Italien und der andere verdingt sich bei den Heuschrecken,der neue Ackermann aus der SPD.
Beide haben politisch ständig ihr Volk belogen und haben trotzdem eine große Anhängerschaft,sie verstehen es mit heuchlerischem Charme besonders die Frauen für sich einzunehmen,ähnlich dem Heiratsschwindler,jedoch für Wahlen fatal
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margarete
antwortete am 20.04.06 (11:23):
Bravo schorschie2, zu Deinem Mut.
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eko
antwortete am 20.04.06 (15:36):
Ich finde, man sollte das Festhaltenwollen an der Macht nicht so sehr überbewerten.
Es ist zwar richtig, dass beide - zunächst! - an der Macht festhalten wollten. Doch dann gehts auseinander.
Während bei Schröder die Einsicht siegte, dass er verloren hatte, klebt Berlusconi zäh daran fest und das hat ganz handfeste Gründe. In dem Moment, wo Berlusconi sein Amt los ist, ist er auch die Immunität los, die ihn in diesem Amt bislang geschützt hat.
Die Gerichte lauern ja schon darauf, bis er keine Immunität mehr genießt, dann wird er wegen verschiedener Delikte, die er sich während seiner Amtszeit zuschulden kommen ließ, angeklagt und dann siehts für ihn gar nicht gut aus.
Das ist der Grund, weshalb er so zäh am Amt festhält.
Schröder hat sich derlei Dinge nicht zuschulden kommen lassen, da kann man ihm nichts nachweisen. Wenn er jetzt bei Gasprom einsteigt oder schon eingestiegen ist, dann hat er eine Chance wahrgenommen, die sich ihm bot. Da kann man ihm nun wirklich nichts nachsagen. Was ein Politiker nach seiner Amtszeit tut, ist seine persönliche Sache. Das ist kein Nachteil für das deutsche Volk und wenn er sich dort noch etwas zuverdient, was solls, das hätte doch von uns jeder so gemacht, wenn er die Chance gehabt hätte.
Man sollte mit Moral etwas zurückhaltender sein, kann leicht ins Auge gehen.
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Karl
antwortete am 20.04.06 (17:43):
Hallo Eko,
ich benutze die Gelegenheit, dir einmal zustimmend zuzuzwinkern ;-)
Mit freundlichen Grüßen, Karl
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schorschie2
antwortete am 20.04.06 (18:36):
Dieses Geschäftsgebaren kurz nach seinem ausscheiden als normal zu bezeichnen ist schon eine Chuzpe ( Unverschämtheit). Die deutsche Bank u.a. profitierte mit an der kredidtbürgschaft an Gasprom.Die Bürgschaft unterzeichnete Eichels Staatssekretär Koch-Weser und der ist mittlerweile auch bei der deutschen Bank als Berater wie Schröder im Aufsichtsrat.Nachtigall ich hör dir trappsen. Letzlich war es für mich ein schmutziger Deal der Bundesregierung der Schröder vorstand.Nebenbei gesagt,Gasprom und das ist bekannt,ist Putins Waffe im Kampf um Macht,Einfluß und Unterdrückung politischer Gegner. Und diesen Herrn nennt Schröder einen sauberen Demokraten.Ich kann mich nur noch wundern,das diese Verwahrlosung der politischen Sitten ,hier auch noch gutgeheißen wird.Ich wundere mich nicht mehr,dass wir zur Bananenrepiblik verkommen und jegliche politische Moral und Ethik vor die Hunde geht.
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Karl
antwortete am 20.04.06 (19:54):
Trotz deines Eifers, schorschie2, hinkt dein Vergleich Schröder - Berlusconi sehr. Letzterer hatte als Ministerpräsident wirtschaftliche Macht (Medienmacht) inne, während Schröder nach Aufgabe seines Amtes an Projekten weiterarbeitet, denen er eine hohe Bedeutung beimisst.
Schröder ist übrigens im Aufsichtsrat einer Deutsch - Russischen Tochtergesellschaft von Gasprom. Warum soll er dort nicht deutsche Interessen vertreten?
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Marieke
antwortete am 20.04.06 (20:27):
Radefeld- vom 18.4.06,19.51 h:
"Und handeln sollst du so, als hinge von Dir und Deinem Tun allein das Schicksal ab der d e u t s c h e n Dinge und die Verantwortung wär´ Dein."
Johann Gottlieb Fichte, 1762- 1814
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radefeld
antwortete am 20.04.06 (21:07):
Danke, Marieke. Wenn mir auch entfallen war, wer den Aussprch prägte, ist er doch die Maxime meines Lebens geworden- und immer noch. Weiß, dass das unmodern ist. Heute gilt eher der Wahlspruch: "Jeder ist sich selbst der Nächste und ich will zusehen, dass ich den größten Schlag aus dem großen Topf bekomme, ín den ich möglichst wenig einbringen will. Brauchen wir uns nicht zu wundern, wie Berlusconi gewinnen konnten.
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Marina
antwortete am 21.04.06 (10:40):
Handle stets so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.
Immanuel Kant
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dutchweepee
antwortete am 21.04.06 (18:11):
@radefeld ...hab ich was verpasst? hat berlusconi inzwischen gewonnen?
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hugo1
antwortete am 21.04.06 (18:47):
nöö dutch, das glaub ich nicht, aber was für ihn wohl viel wichtiger ist, er müßte eine ganze Menge an Zeit gewonnen haben. Ja, und die wird er wohl bitter nötig gehabt haben, um all das belastende Material, all die Akten und Beweismittel seiner korrupten Politik aus den Büros und Regierungsaktenschränken in Sicherheit zu bringen. Wenn ich daran denke wie viel damals nach Kohls Regierungsende plötzlich "verschwunden wurde" und der scheint gegenüber Berlusconi ein Waisenknabe gewesen zu sein. *g* ps aber vielleich benötigt er doch noch etwas Zeit und dazu müßte er weiterhin seine Wahlniederlage abstreiten, um die Übergabe hinauszuzögern,,
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Lissi
antwortete am 22.04.06 (13:05):
mir erscheint das verhalten von berlusconi so, mit aller gewalt sein machtstreben aufrecht erhalten zu wollen. offenbar wird er jetzt an seine grenzen geführt, doch nicht so allmächtig zu sein. ein erbärmlicher kampf.
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