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THEMA: Gerhard Schröder
27 Antwort(en).
kreuzkampus
begann die Diskussion am 01.04.06 (12:17) :
Wie sagte Schröder auf einem Gewerkschaftstag sinngemäß? "Wenn ich hier bei Euch bin, weiss ich wohin ich gehöre." Das hat er, da bin ich mir sicher, gesagt, als er sich mit seinem Freund Putin schon handelseinig war und nachdem die Bürgschaft für Gasprom, die für ausländische Unternehmen absolut unüblich ist, beschlossen war. Und davon will er nichts gewußt haben?....Ein Depp, der Böses dabei denkt. Irgenwann hat mal jemand zu mir gesagt: "Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich kotzen möchte." Stimmt! P.S. Ich Idiot habe Schröder beim erstenmal gewählt, weil ich Kohl loswerden wollte. Diesen Tag bereue ich schon lange.
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idurnnamhcab
antwortete am 01.04.06 (16:34):
Hallo kreuzkampus,
es gibt, so meine Sicht, schon länger keine "mit/regierungsfähige" Partei mehr, die man wählen könnte.
Die erste Protestwelle ging in Richtung der Grünen, die man aus meiner Sicht schon länger getrost auch vergessen kann, spätestens seit dem Zeitpunkt, da sie mit/regierten.
Die Frage ist jetzt, ob die nächste Protestwelle nach links oder rechts gehen wird.
Ob sich die dann Gewählten wirklich für die Allgemeinheit oder auch nur für sich selbst bzw. eine kleine Interessengruppe einsetzen? Wir werdens sehen.
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Gevatter
antwortete am 01.04.06 (18:39):
Ach was. Schröder ist einfach einer, der clever ist, der ganz einfach in die Welt passt. Einer der weiß, dass es auch ein Leben nach der Politik gibt. Und wem zum Henker hat er denn eigentlich geschadet mit diesem Geschäft?! Keinem! Im Gegenteil, in wenigen Jahrzehnten wird man ihm hierzulande den Ehrenkranz winden, ob seines vorausschauenden Engagements in Russlands. Eine Viertelmillion Jahressalär? Mein Gott, sei sie ihm doch gegönnt.
Gevatter
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kreuzkampus
antwortete am 01.04.06 (20:19):
"Eine Viertelmillion Jahressalär? Mein Gott, sei sie ihm doch gegönnt."....Dann gönn' es ihm, Gevatter! Darum geht's mir aber nicht. Mir geht's um Anstand-----und ein Bundeskanzler HAT anständig zu sein. Diese Auffasung lasse ich mir nicht nehmen.
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nasti
antwortete am 01.04.06 (21:31):
Herr Schröder war kaltblutig abserviert, und jetzt lacht er, er hat nichts verloren, aber gewonnen. Wenn Ihm das nicht gönnt, ist neidig. Er möchte Kanzler bleiben, warum war er nicht gewählt? Wer ist schuld daran? Sollte sich er jetzt verkriechen, das wäre für einige Schadenfreundliche deutsche Bürger die bessere Lösung. Nein, er tat es nicht, sein Kamerad Putin hilft Ihm. Das nenne ich Freundschaft! Eine internationale Freundschaft, die deutsche haben Ihm ein Rücken grad Bruch gegönnt aus eine mörderische Liebe zum Politik. Ich glaube, er lacht diesmal ganz echt, und ich gönne Ihm das.
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kreuzkampus
antwortete am 01.04.06 (22:52):
Ich finde es interessant, nasti, wie ein Mann wie Schröder manche Menschen an der Nase rumführen kann. Ich habe bereits ein halbes Jahr vor der letzten Wahl, ich glaube, auch hier gesagt, dass er nicht mehr will. Dazu habe ich vermutet, dass er ein "Anstandsjahr" vorübergehen lassen un dann in den VW-Vorstand wechseln würde. Von VW bin ich nach Beginn der dortigen Affäre abgerückt. Ich habe mich also in zwei Punkten geirrt: 1. Das Anstandsjahr hat nur wenige Wochen gedauerr; 2. Es war kein deutscher Vorstandsposten. Ich gestehe aber, dass ich nicht im Traum an gazprom gedacht hätte.
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schorsch
antwortete am 02.04.06 (09:39):
Wie nasti schon erwähnt wollte Schröder ja Bundeskanzler bleiben. Wer kann es ihm also verargen, dass er - weil ja keine Angebote aus D vorlagen - Pöstchen (und damit Beschäftigung) im Ausland annahm? 1/4 Million Euro sind im Verhältnis zu den Dutzenden von Millionen, die die CEOs bekommen, wirklich ein angemessenes Salär. Wetten, dass Schröder für die deutsche (westliche) Wirtschaft mehr tun kann, als die meisten amtierenden Politiker? Man sollte ihm nun mal eine Chance geben und auf seine Erfolge oder Misserfolge warten. Kaputt machen kann er dabei wenig.
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Sokrates
antwortete am 02.04.06 (10:01):
Nun, Herr Schröder, konnte nach seiner Nichtwahl wieder ehrlich sein. Das Verhalten zeigt doch nur auf, dass die Politiker keine Volksverteter mehr sind (vielleicht sogar nie waren), sondern Kapitalvertreter. Sie sind das Verbindungsglied vom Kapital zum Volk.
Herr Schröder ist doch nicht der Einzige, der nach seiner politschen Aufgabe zum Kapital wechselte.
Das Volk ist noch so romantisch. Es wünscht sich aufrichte, glaubwürdige, ehrenhafte Politiker, die dem Volke und dem gemeinsamen Land dienen. Die Realität - es sind Lobbyiesten des Kapitals.
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nasti
antwortete am 02.04.06 (13:52):
Wir wissen es schon lange, das die Politiker sind wie in Puppentheater die Pupen, und mit die Heuschrecken bewegt. Sie haben keine Macht, Sie können nur bieten, und bügeln, und die Heuschrecken lachen sich satt. Eigentlich ist das kein lustiges Puppen Spiel, Sie nehmen seine Haut mit, viele sind exekutiert, es ist kein billiges Spiel, aber ein Spiel mit dem Leben. Das liebe zum Kapital hat seinen Preis.
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heinzdieter
antwortete am 02.04.06 (16:02):
Was geschieht denn, wenn die ausführende russische Firma die Pipeline komplett auf Kredit erstellt und kurz vor Beendigung der Arbeiten Konkurs anmeldet. Die BRD als Bürge zahlt.
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seewolf
antwortete am 02.04.06 (16:19):
Dann wird das Gas gepfändet. Kuckuck ans Rohr geklebt :-)
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nasti
antwortete am 02.04.06 (16:20):
Hi Ihr „blutige“ Politiker“!
Ich müsste schon in Kindergarten Stalin Papa verehren, er war mein Vater, wöchentlich haben wir 5 mal Filme mit Ihm gesehen, wie er unten blühenden Bäumen streichelte die Kinder Köpfe. Inzwischen futterten uns die neue Kommunisten mit Kuchen und süße Kakao, direkt in Kino, knapp nach dem Krieg, wo alles, und Hauptsache das süßes war wenig vorhanden. Das war die Manipulation mit Kindern. Mein Stiefvater sah aus wie Stalin, und nach paar Jahren alle beide fallen von Socken, seitdem habe ich meine Interesse für die Politik total verloren. Trotzdem war ich ein Fan von Herr Kohl und Stoiber. Herr Schröder ist mir nur in die letzte Zeiten sympathisch geworden, er hat das verstanden, das das deutsche Volk hat Ihm verraten, das die treue zum Politiker ist unten Hunde Ehre, was sollen sich auch die Politiker so bemühen? Das Volk ist blutdurstig, schadenfreundlich, geizig und neidig, und jetzt zeigt Herr Schröder sein Stinke Finger, deswegen ist mir sympathisch. Er ist der SIEGER!!!! Kotz sich nur gut aus Kreuzkampus! Das wird Dir nicht helfen. Der VERLIER bist du!!!
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eko
antwortete am 02.04.06 (18:27):
@ nasti:
Stell Dir vor, es gibt eine ganze Menge Deutscher, die wollten Schröder von Anfang an nicht.
Insofern ist das kein gelungenes Argument, zu sagen, das "deutsche Volk hätte ihn verraten". Das ist Quatsch.
Baue ihn bloss nicht auch noch zum Märtyrer auf, das hat er nun wirklich nicht verdient. Was er am Wahlabend abgeliefert hat in der Elefantenrunde, war, ist und bleibt ein Skandal.
Und wenn Du meinst, er sei "Sieger", muss ich an Deinen Dioptrien zweifeln. (;-))
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kreuzkampus
antwortete am 02.04.06 (19:48):
@schorsch: "Wie nasti schon erwähnt wollte Schröder ja Bundeskanzler bleiben." Auch Du bist ihm auf den Leim gegangen.....
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nasti
antwortete am 02.04.06 (22:37):
Hi kreuzkampus!
Wenn das ganze nur ein Theater war, das Abschied, die Tränen in Augen, die Verblüffung in Gesicht nach dem Wahl, dann ist er ein hervorwagenden Schauspieler und Komiker der Herr Schröder, und verdient sich die Sympathien der Herr Putins, ich glaube, beide sind aus dem gleichem Material gebaut, Mut, Abenteuer Lust, Dramatische Veranlagung + Glück. Möchte ich gerne mit den beiden befreundet sein. :O)))))
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nasti
antwortete am 02.04.06 (22:41):
Hi Eko,
ich gebe schon lange zu, das ich eine politische Analfabetin bin. Ich schaue nur zu, und gehe nach meine Gefühle und Intuition, zum Wahl gehe ich gerade deswegen nicht, bin politisch nicht reif. Und ob die anderen reif sind? In jedem Fall oft bilden Sie sich das ein.
Grüsst
Nasti
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schorschie2
antwortete am 10.04.06 (11:46):
@Sokrates,Du hast die Wirklichkeit beschrieben. Gruß
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dutchweepee
antwortete am 10.04.06 (12:02):
ich verstehe die ganze aufgeregtheit um gerhard schröder nicht. soll sich ein politiker nach seiner amtszeit die hausjacke anziehen, seine memoiren schreiben und enten füttern?
ein ex-staatschef hat ein ungeahntes potential an verbindungen und kenntnissen, die er nutzen kann und soll. das ganze schröder-geschrei ist wohl mehr eine neid-kampagne.
in den USA werden den ex-präsidenten sogar die privaten büroräume und -kosten vom staat finanziert. man wäre sehr verwundert, zöge sich ein ex-president aus dem wirtschaftsleben zurück.
und wenn es den deutschen in den nächsten jahren nicht an erdgas mangelt, liegt das auch an den geschäften die der schröder "angeleiert" hat.
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margarete
antwortete am 11.04.06 (11:20):
Hallo, ich muß mich auch zu Wort melden und kreuzkampus unterstützen, denn er hat recht. Ich wüßte kein Vorgänger von Schröder der so was gemacht hätte,klar wir sind in einer anderen Zeit,das sehen wir ja am Frauen verschleiß. Ich kann mir nicht vorstellen dass die Pension nicht ausreichen soll,viele wären froh sie könnten sich in diesem Alter zur Ruhe setzen.Es gibt genügend ehrenamtliche Tätigkeiten diese er ausführen könnte und wäre dadurch wieder im Blickpunkt,er war doch ein Medienkanzler.Er kam aus den kleinsten Verhältnissen und hatte aber gerade für diese nichts übrig,traurig.traurig
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Tobias
antwortete am 11.04.06 (17:34):
Ich verstehe dieses Gezänke nicht. Wenn jemand Geld verdient wird er auch Steuern bezahlen und das ist doch gut für ein Land. Ehrenamtliche Tätigkeiten bringen dagegen keine müde Mark mehr.
Wir haben schlimme Fälle in Deutschland gehabt wie z.B. der Vorgänger Kohl, der hat sogar Gesetze gebrochen und wurde dadurch straffällig. Gesetze die er sogar selbst unterschrieben hat.
Vielleicht sind wir eines Tages froh, dass von einen Deutschen diese Stelle besetzt ist.
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dutchweepee
antwortete am 11.04.06 (18:15):
@TOBIAS ...es passiert nicht oft, aber jetzt bin ich mit dir einer meinung!
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Lissi
antwortete am 11.04.06 (19:48):
tobias, dazu fällt mir der abraham lincoln ein: willst du den charakter eines menschen erkennen, dann gib ihm macht!
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Medea.
antwortete am 12.04.06 (07:36):
Tobias, Dutchweepee, ich denke bereits seit einiger Zeit so, habe das auch hier im ST schon einmal kundgetan - wahrscheinlich werden unsere Kinder oder Enkel sich beglückwünschen, daß Gerhard Schröder bei Gasprom mitmischte.
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margarete
antwortete am 12.04.06 (19:21):
Der Altbundeskanzler sitzt gut bezahlt auf einem Stuhl, den es ohne sein Wirken so gar nicht gäbe.Der Seitenwechsel vom Kanzler zum Aufsichtsrat der Pipeline-Gesellschaft ist nicht fair und stillos.Als Kanzler hatte Schröder das Geschäft mit der Ostsee-Pipeline mit dem russischen Präsidenten politisch in die Wege geleitet. Da hat eben auf aller höchster Ebene Vitamin B mitgespielt. So ist es halt im Leben,nicht dass wir ihm das vergönnen sondern die Art,wie es zustande kam. Bei uns heißt das Vetterles Wirtschaft,habe neulich gelesen dass Schröder seinen Wohnsitzt an den Garda-See verlegen möchte, dann ist es aus mit Steuer in Deutschland.Dann sind wir wieder die Betrogenen.
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Tobias
antwortete am 12.04.06 (19:37):
Hallo margarete, da wusstest du mehr als der Schröder selbst. Er wurde doch angefeindet weil er nach der Wahl im Fernsehn doch darauf beharrte Kanzler zu bleiben und mit rot, dunkelrot und grün wäre dies doch möglich gewesen. Da passt doch etwas mit deiner Ausführung nicht, oder ?
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Marieke
antwortete am 13.04.06 (05:02):
Margarete, wie wäre es mit einem Deutschkurs für deutsche Seniorinnen?
Schönen Frühling?
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eko
antwortete am 13.04.06 (21:52):
@ margarete:
Auch wenn der Altkanzler nicht unbedingt mein Freund ist und ich ihn nicht so besonders mag, so finde ich doch, dass er nichts Unanständiges getan hat. Wir sollten uns davor hüten, Neid so offen zu zeigen. Er wäre ja dumm gewesen, wenn er seine Chancen nicht wahrgenommen hätte. Dass es ihm vielleicht besser geht als unsereins, nun ja, ich gönne es ihm. Würde ich es ihm nicht gönnen, ginge es mir auch nicht besser.(;-))
Frohe Ostern wünscht Dir
e k o
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Karl
antwortete am 14.04.06 (08:56):
Wenigstens war Schröder kein Berlusconi, welcher als Regierungschef bereits wirtschaftliche Medienmacht besaß und Gesetze zu seinen privaten Gunsten änderte und der im Gegensatz zu Schröder nicht aus einem spontanen Glücksgefühl heraus das Wahlergebnis falsch interpretiert, sondern mit skrupelloser Berechnung. Wenn Schröder nun sein Ansehen versilbert, neiden ihm das viele, aber gegen Gesetze verstößt er damit nicht.
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,411252,00.html
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