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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Rückzug des Staates aus vielen Bereichen aufgrund Geldmangels

 18 Antwort(en).

idurnnamhcab begann die Diskussion am 30.03.06 (14:15) :

Ich möchte das angeschnittende Thema auf unser Land begrenzen, obwohl sich die finanzielle Situation auch in anderen Staaten Europas und anderswo in die gleiche Richtung entwickelt, was wiederum bewirkt, dass sich die Staaten immer mehr ihrer Verantwortung gegenüber den Bürgern entziehen. Entziehen müssen?

Argumentiert wird so, dass nicht mehr alles finanzieren kann.

Ich möchte mich mit dieser Argumentation und den daraus resultierenden bzw. durchgeführten Maßnahmen der Politik nicht mehr zufrieden geben.

Wie kann dieser Tendenz entgegen gewirkt werden?

Aus meiner Sicht ist es z.B. nicht richtig, dass Bodenschätze, auch wenn sie sich unter Privatgrund befinden -im weitesten Sinne- einer Privatperson gehören. Diese Bodenschätze sind aus meiner Sicht "Allgemeingut". Die Gewinne hieraus bzw. aus ihrer Vermarktung gehören aus meiner Sicht dem jeweiligen Staat, sprich der Allgemeinheit. So könnte dieser seine Schulden abbauen und es böte sich ihm die Möglichkeit, dass er seinen originären Aufgaben, in erforderlichem Umfang, wieder nachkommen könnte.


 dutchweepee antwortete am 30.03.06 (17:01):

vorsicht RUDI! sonst wirst du noch von den "schwarzen" als kommi verschrien. *lach*

ich unterschreibe jedes deiner worte, bin aber auch ne rote socke.

.


 schorsch antwortete am 30.03.06 (18:07):

Nicht nur die Bodenschätze, sondern der Boden selber und ganz generell gehört eigentlich niemandem und allen. Es ist nicht einzusehen, dass 20 Generationen lang eine Bauernfamilie mühsam den Boden bewirtschaftet hat, und nun in der 21. Generation verquanten die Erben den Boden als Bauland und werden Millionärs......


 eko antwortete am 30.03.06 (19:05):

......damit dürfte aber wohl kaum das Problem des staatlichen Geldmangels behoben werden können.


 Dunkelgraf antwortete am 30.03.06 (19:33):

ich bin auch der Ansicht, daß man der Privatisierung in vielen Dingen entgegenwirken sollte. Leider geht die Tendenz nicht in diese Richtung. Wälder, Grund und Boden, Seen und Seeufer, Wasser, Bodenschätze, Gesundheitswesen, Wohnungswesen und und ... alles wird zunehmend der Allgemeinheit entzogen. Irgendwann, hoffentlich bald, wird es sich rächen, damit eine Umkehr einsetzen kann.
Aber wer sagt eigentlich, daß der Staat an Geldmangel leidet? Dem ist doch gar nicht so. Ich meine, es wird schlecht verwaltet, falsch eingesetzt, vergeudet. Ich denke nur an die jährlichen Berichte des Bundes der Steuerzahler. Aber auch mit gesundem Menschenverstand sieht man die falsche Geldanwendung, z.B. die protzigen Regierungsgebäude in Berlin, der Umzug überhaupt, wo sich viele bereicherten. Am schlimmsten aber die Auslandseinsätze unseres Militärs, wo sie nichts zu suchen haben.


 schorsch antwortete am 31.03.06 (09:24):

Ich sah mal ein Theaterstück in dem ein arabischer Despot sich sämtliche Wasserrechte unter den Nagel riss und das Wasser nur gegen Geld oder Fronarbeit abgab. Als er sich dann auch noch die Luftrechte - das Recht, Luft zu atmen - aneignete, brach endlich eine Revolte aus....


 Lars antwortete am 31.03.06 (12:14):

Da bin ich der gleichen Meinung wie du Dunkelgraf, eine Umkehr wäre dringend nötig, nicht nur und wünschenswert!


 idurnnamhcab antwortete am 31.03.06 (16:23):

Hallo dutchwepee,

es freut mich, dass Du alle meine "bisherigen" Worte unterschreiben würdest. Dass ich eine "rote Socke" genannt werden könnte, oder werde, ist recht so. Ich stehe und stand aus meiner Sicht schon immer an der richtigen Stelle. Sogenannte linke Theorien und Gedanken sind aus meiner Sicht im Grundsatz nur Gedanken dahingehend, dass Mehrheiten über Minderheiten bestimmen -eigentlich demokratisch- und nicht, wie es unsere "kapitalistische" Demokratie immer mehr zeigt, eine Minderheit über die Mehrheit. Dass sich linke Ideen bisher nicht durchsetzen konnten und dies auch immer schwerer zu werden scheint, obwohl sie doch einsichtig sind, hängt doch nicht an den Ideen, sondern an denen, die sie, machtbesessen, ad absurdum führten.

Hallo eko,

Du hast recht, damit alleine ist's nicht getan, doch das soll ja nur ein Aspekt der Änderungen sein, die aus meiner Sicht anzustreben sind.

Hallo Dunkelgraf,

Du hast aus meiner Sicht zumindest im ersten Teil Deiner Aussage recht. Es wird sich irgendwann rächen und eine Umkehr stattfinden. Die Frage ist nur: Wann und mit welchen Mitteln? Aber glaube mir: Der Geldmangel im Staatshaushalt ist Tatsache. Es gibt immer mehr "Großkopferte" und "Großunternehmen", die sich mit allen rechtlich möglichen und unmöglichen Tricks der Pflicht entziehen "dem Allgemeinwohl zu dienen", wie es im GG steht. Dazu gehört auch das Steuern zahlen. Die von Dir angesprochenen Fehlverwendungen von Staatsgeldern sind bestimmt nur ein kleiner Teil des Problems.

Zu guter letzt noch ein paar Gedanken dahingehend, was aus meiner Sicht geändert gehörte.

Es gehört geändert, dass man mit Geld und Geldschiebereien, gleich welchen Namen sie haben, mehr Geld verdienen kann, wie mit der Hände Arbeit.

Es gehört geändert, dass manche Mitmenschen bei ihrer Arbeit horente Summen verdienen, jedoch andere nicht einmal soviel, dass sie die einfachen Lebensbedürfnisse damit befriedigen können.

Wer hat noch Ideen der Veränderung?


 schorsch antwortete am 31.03.06 (17:35):

idurnnamhcab, dass sich "Linke Ideen" nicht durchsetzen konnten, ist 1. eine unhaltbare Behauptung und 2. ist leider "Links" meistens mit "Unten" gleichbedeutend. Wer aber "Unten" ist, wird von "Oben" gedrückt und "Unten" gehalten.


 Tobias antwortete am 31.03.06 (19:24):

Jeder hat bei uns die Möglichkeit Geld zu verdienen. Ich verstehe es deshalb nicht, warum hier oft die Forderung angezeigt wird, denen, die durch Idee und harte Arbeit Geld verdient haben es weggenommen werden soll ?




 idurnnamhcab antwortete am 31.03.06 (19:48):

Hallo Tobias,

Du "deutest" Dinge, die aus meiner Sicht in den bisherigen Beiträgen so nicht angedeutet oder gesagt wurden.

Wer hart arbeitet, soll und darf auch verdienen. Ich meine aber, dass die Relation oft nicht mehr stimmt.

Auch ist es eben nicht so, dass "Jeder" die Möglichkeit hat, Geld zu verdienen (Anm.: Vor allem soviel, dass er die Grundbedürfnisse "sorgenfrei" decken kann). Vielmehr gibt es mittlerweile viele "fähige" Leute, die dies eben nicht mehr können.

Ich verstehe unter "wegnehmen" auf jeden Fall nicht, wenn jemand von dem, das er verdient, eine "angemessener" Teil zum Nutzen der Allgemeinheit abgezogen wird, wenn er dann immer noch genug hat, was bei vielen zutrifft.


 Tobias antwortete am 31.03.06 (20:02):

Hallo idurnnamhcab du schreibst doch :

Es gehört geändert, dass manche Mitmenschen bei ihrer Arbeit horente Summen verdienen, jedoch andere nicht einmal soviel, dass sie die einfachen Lebensbedürfnisse damit befriedigen können.

Deine Aussage läuft doch auf Umverteilen hinaus oder sehe ich das falsch ?


 York65 antwortete am 31.03.06 (21:44):

Die aufgehende Schere zwischen "arm und reich" muss nun endlich in unserer Gesellschaft durch die Parteien in gewisse vernünftige Relation gebracht werden.
In Israel,wo dort diese Schere ganz weit aufsteht,ist es auf Anhieb einer Rentnerpartei gelungen in die Knesset einzuziehen


 idurnnamhcab antwortete am 31.03.06 (23:05):

Hallo Tobias,

Du verstehst nicht falsch, aber trotzdem anders, da "wegnehmen" sich für mich ungerecht bzw. nicht gerechtfertigt anhört.

"Umverteilen" ist schon, so wie ich es meine, gerechtfertigt. Keinesfalls aber ungerecht.

Darin besteht für mich der kleine und doch wesentliche Unterschied.

Rudi


 schorsch antwortete am 01.04.06 (08:19):

Damit 1 Person Millionen im Monat "verdienen" kann, braucht es Millionen, denen etwas weggenommen resp. vorenthalten wird. Letztere aber sind es doch meistens, die am meisten mit dem Betrieb verbunden sind - sich mit ihrer Arbeit identifizieren. Im Gegensatz zu den Millionendieben, die genau so lange in diesem Betrieb sind, als die Millionen für sie fliessen, aber die ersten, die, nachdem sie den Betrieb durch ihre Unsersättlichkeit in den Ruin getrieben haben, verschwinden und zum nächsten Dummen sausen, den sie wiederum in den Ruin treiben können.....


 heinzdieter antwortete am 02.04.06 (16:15):

Hallo York 65
Die Gründung einer Rentnerpartei in der BRD ist das Optimale was uns passieren kann, denn dann wüssten doch wenigstens alle Rentner was sie wählen sollten und könnten.

Aber jetzt zum Thema:
Ich bin der Meinung, dass unser Staat sich viel zu viel in allem einmischt. Weniger Staat ist besser.
Der Geldmangel lässt sich durch Abbauen der Wasserköpfe in den einzelnen Behörden schlagartig beheben.
Es geht aber nicht, denn dann hätten wir schlagartig mehere Millionen Arbeitslose zusätzlich.


 schorsch antwortete am 03.04.06 (09:39):

heinzdieter antwortete am 02.04.06 (16:15):

"...Die Gründung einer Rentnerpartei in der BRD ist das Optimale was uns passieren kann, denn dann wüssten doch wenigstens alle Rentner was sie wählen sollten und könnten..."

Du wirst doch nicht im Ernst glauben, dass 1`000`000 Rentner 1 politische Meinung hätten? Dass dem nicht so ist, kannst du doch jeden Tag hier im ST nachlesen....


 nasti antwortete am 04.04.06 (08:49):

Gestern hangen schwere schwarze Wolken auf d. Himmel, /heute auch, aber nur graue/ schon Monate lang hatten wir hier das weiße tot, Schnee und Schnee, und jetzt die schwarze Wolken.
Dann gehe ich durch die Stadt mit offenen Augen, die noch vorhandenen Geschäfte sind leer, jeder zweite Geschäft schon geschlossen, die Laden alle zu vermieten. Dann gehe ich weiter rein in die immer lebendige Nibelungen Passage. Eine chinesische Familie spielt Fußball mit Kinder an die große, leere Flächen, Sie haben dort ein Restaurant, total leer, natürlich, und ein Geschäft, auch leer. Sie werden bald kündigen, warten nur auf Vertrag Ablauf. Ich gehe Treppen hoch, dort spielen weitere chinesische Kinder Fußball, alles Geschäfte dunkel und Menschen leer.
Ich mache große Augen, ich frage, was ist los? Die Chinesen lachen, und fragen, wann ich zuletzt da war. Vor einem Jahr haben wir schon in diesem Restaurant gegessen, war voll.
Ist dieser Untergang schon vorprogrammiert gewesen, oder ist das die Politik?
Draußen hangen schwarze Wolken, es blitzt und stürmt, werden meine Harre nass, nach paar Minuten kommt ein gewaltig großer Regenbogen, wir alle gucken total verblüfft, und warten wir, das heilige Maria erschien inzwischen. Ich werde nicht überrascht, mich überrascht gar nichts mehr.


 heinzdieter antwortete am 04.04.06 (17:51):

Hallo Schorsch
Vielleicht bekommt man doch doch mehr als 5 % an Stimmen zusammen.
Die politische Meinungsvielfalt bei den Rentner ist groß, aber bezogen auf die Anzahl der wahlberechtigten Rentner besteht eine Chance die 5 %-Hürde zu überwinden.

Aber jetzt zum Thema
Der Staat sollte sicht nicht überall einmischen.
Der Staat sollte vielmehr auf seine finanziellen Möglichkeiten achten und dadurch weniger Kredite aufnehmen.