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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Einmischung in Weißrussland

 70 Antwort(en).

Dunkelgraf begann die Diskussion am 21.03.06 (20:23) :

Schon wieder mischt sich der Westen in die Politik und in den Gesellschaftsaufbau einer anderen Nation ein. Es ist ganz offensichtlich, daß die Demonstranten in Minsk von westlichen Medien und Politikern zu ihren Handlungen animiert werden. Der belorussische Präsident wird seit langem mit Negativattributen belegt, so daß die "Herde" in ihm wieder einen schlimmen Monster-Diktator ala Milosevic oder Sadam Hussein sieht.
Warum kann der Westen nicht einfach andere Völker in ihren Lebensformen belassen? Wir wissen doch alle, was die Segnungen der "westlichen Demokratie" mit sich bringen und andere Völker nur mehr ins Unglück stürzen. Ich nenne es einfach, Export des Kapitalismus, um zusätzliche Absatzmärkte und wirtschaftlichen und politischen Einfluß zu gewinnen. Leider wird diese Strategie wieder zum Erfolg führen zum Nachteil des belorussischen Volkes. Hier läuft das gleiche Schema ab, wie vor einem Jahr mit der sogenannten "orangenen Revolution" in der Ukraine.


 eko antwortete am 21.03.06 (20:50):

Dunkelgraf: Wer bist Du eigentlich, dass Du einen derartigen Scheiß hier verzapfst?


 Dunkelgraf antwortete am 21.03.06 (20:54):

eko
Geht das schon wieder los mit dir?
Anstelle, daß du auf meinen Beitrag eingehst, gibts du mir hier Proben deiner Fäkalsprache.


 Gevatter antwortete am 21.03.06 (20:59):

Was EKO nicht realisieren kann, ist die Tatsache, dass die Meinung anderer zu ein und derselben Sache deutlich von der abweichen kann, die EKO selbst davon hat.
Es ist aber auch ein Kreuz mit dieser gottverdammten Meinungsfreiheit... *ggg*

Gevatter


 Literaturfreund antwortete am 22.03.06 (09:39):

Das die Ukraine durch "ORANGE" ins Verderben gestürzt sei, - das weiß nur so ein DUNKELMANN; in wessen Auftrag aber verbreitet er es?

Dass sich viele Demokraten von Lemberg, Kiew oder Odessa vom Westen wenig beachtet und gefördert fühlen, ist allerdings richtig.
Juri Andruchowitsch hat sich in Leipzig über das mangelnde Interesse (außer bei Intellektuellen und Bücherträgern) beschwert.
Das Kapital sucht sich andere Wege, soziale und politische Strukturen auszubeuten. Und das als Kultur oder Meinungsfreiheit zu "verkaufen".


 hema antwortete am 22.03.06 (10:42):

Ich glaube es ist allgemein bekannt, dass die Dikdatoren dieser Welt in erster Linie an sich selber, weniger an die Zukunft ihres Volkes denken.

Das anzukreiden und zu beurteilen IST UNSER RECHT! Das Recht der freien Welt. Wir haben diese moralische Verantwortung Unrecht anzukreiden. Noch dazu wo in diesen Ländern die Meinungsfreiheit nicht erwünscht/erlaubt ist.

Dieser Dikdator in Weißrußland sagte: er verzichtet jetzt nach der Wahl auf die Verhaftung der Opositionsführer!

Da bin ich aber foh.


 Claude antwortete am 22.03.06 (11:24):

Dunkelgraf ,

nun ich denke mal das du dir Verhältnisse wünschst wie sie in Weißrußland herrschen. Es macht ein so schönes heimeliges Gefühl so vertraut und sicher, nicht wahr:-))
Die sozialistische Frau kann unbehelligt über die Strasse gehen, geprügelt wurde nur von denen die es durften und nicht zuletzt die Gerechtigkeit, meine Güte wie schön, alle gleich wenig!! Und jetzt die Krone der Großzügigkeit die Terroristen( Oposition wird nicht verhaftet) ein lupenreiner Demokrat eben der Herr Präsident. Danke lieber dunkelgraf das du uns die Augen öffnest!!! Lache dich einfach aus!!
Claude


 Dunkelgraf antwortete am 22.03.06 (11:31):

hema:
laß uns mal ordnen. Du sprichst von Diktatoren und unterstellst anscheinend, daß Präsident Lukaschenko ein solcher ist. Aber was berechtigt dich dazu? Er wurde demokratisch gewählt, mit 83%. Natürlich sind die Wahlmodalitäten anders als in der BRD. Warum auch nicht? Jedes Land hat seine Eigenarten, und es steht uns nicht an, uns als Maßstab für andere Länder zu nehmen. Fakt ist, daß Lukaschenko besonders bei der armen Bevölkerung sehr beliebt ist. Er hat Teile der Planwirtschaft beibehalten, er hat eine relativ gute Lebensabsicherung der Bevölkerung garantiert, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, die die Ratschläge des Westens angenommen haben. Es gibt relativ wenig Reiche. Finde ich echt gut. Den Westen stört es natürlich, und einige westlich Beeinflußte, die auch gern reich werden möchten.
"Das Recht der freien Welt" ist eine Phrase. Du bist der Ansicht, daß der Westen die freie Welt ist? Sorry, da komme ich nicht mit, der gesamte Westen ist in den Händen einer Gruppe von internationalen Großkonzernen. Die haben alles im Griff, vor allem die großen Parteien und die Medien.
Es ist traurig, auch die werden Lukaschenko irgendwann stürzen. Aber ich habe großen Respekt vor solchen aufrechten Politikern.
Mit welchem Recht behauptest du, er würde mehr an sich als an sein Volk denken? Die einfachen Menschen in Belorussland sind da ganz anderer Meinung. Sie haben tiefes Mißtrauen gegen den westlichen Einfluß.


 Claude antwortete am 22.03.06 (11:33):

Hier ein link,
in der Netzzeitung wird anschaulich geschildert wie der Kapitalismus das arme Belorussische Volk verführt, pfui kann ich da nur sagen!! :-)))
Claude




www.netzeitung.de/ausland/388351.html

Internet-Tipp: https://www.netzeitung.de/ausland/388351.html


 Dunkelgraf antwortete am 22.03.06 (11:40):

Claude:
ich wünsche mir nicht die Verhältnisse irgendeines anderen Landes hierher. Es geht darum, daß jeder vor seiner eigenen Haustür kehren sollte. Wir haben kein Recht, irgendeinem Staat in der Welt vorzuschreiben, welche Innenpolitik er durchführen darf. Wenn ein Land die Meinungsfreiheit einschränkt, bitte schön. Es wird seine Gründe haben. Was nicht heißen soll, daß ich gegen Meinungsfreiheit bin, aber ich kann nur für mein Land reden. Sonst bin ich für strikte Nichteinmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten.
Mir ist sogar Wurst, was die USA im Inneren machen. Nur wenn sie andere Staaten überfallen, dann wende ich mich konsequent dagegen.
Gestern stand im Handelsblatt, die EU sollte Sanktionen gegen Weißrußland verhängen und die Einreise von weißrussischen Politikern verbieten. Das ist ja schon fast kalter Krieg, mit welchem Recht. Bloß gut, daß man ihm noch keine Gewalttaten im inneren nachweisen konnte, dann hätten wir vielleicht wieder Minsk bombardiert, wie seinerzeit Belgrad.
Und so was nennt mancher noch "Freie Welt".


 hema antwortete am 22.03.06 (12:04):

Lieber Dunkelgraf!
An die 83 % glaube ich nicht und seine Aussage, dass er verzichtet die Opositionsführer zu verhaften finde ich auch nicht gerade normal und edel! Wer keine Konkurrenz zuläßt, ist eben ein Dikdator. Heißt er alleine DIKDIERT!

Du sprichst von Nichteinmischung.

Wir mischen uns - Gott sei Dank - in der ganzen dritten Welt ein. Mit Nahrungsmitteln, Hilfe zur Selbsthilfe, mit viel Geld für Palästinenser und andere Völker, weil Dikdatoren und DUMME FÜHRER nicht fähig sind ihr Volk zu regieren.

Ich befinde das für gut und richtig!

Und ich befinde es für richtig das zu sagen und mit meinem Finger auf jene zu zeigen, die andere nur benutzen und ausnutzen!


 Dunkelgraf antwortete am 22.03.06 (12:23):

hema:
Kann sein, daß tatsächlich ein paar Dörfler beeinflußt wurden und der Präsident nur 81,7% bekommen hätte, und der Oppositionsführer ein paar Punkte mehr. Es waren aber Beobachter bei den Wahlen, und mir ist nicht bekannt, daß gravierende Wahlfälschungen auf getreten sind.
Wieso war keine Konkurrenz zugelassen? War doch, aber man vertraute ihr kaum Stimmen an.

Nichts gegen Einmischung in humanitären Dingen. Dazu haben wir sogar eine moralische Pflicht. Aber es besteht kein Grund uns dafür auf die Brust zu klopfen. Überall in der dritten Welt, wo angeblich "Diktatoren und dumme Führer" Unheil stiften, haben aber die westlichen Staaten diese Miseren erst hervorgerufen. Schau dir die Länder an. Durch Kolonisation und Neokolonisation wurden sie vom Westen ausgelaugt und dann sich selber überlassen. Viele Diktatoren erst vom Westen installiert. Siehe Taliban in Afghanistan oder Saddam Hussein im Irak.
Was ist mit Palästina? Die Situation wurde von Großbrittanien erst hervorgerufen.
Sei vorsichtig mit deinem Finger, daß man dich nicht dazu verführt auf die falschen zu zeigen.
Zeig lieber auf das Großkapital, da zeigst du auf die richtigen.


 Claude antwortete am 22.03.06 (12:36):

Dunkelgraf,
nein es ist nicht egal ob ein Land der Meinung ist die Meinungsfreiheit einzuschränken. Zur Begründung solcher Maßnahmen zu sagen die werden ihre Gründe haben ist schon sehr seltsam. Ich hoffe es gibt immer Menschen welche den Finger in die Wunde legen und nicht einfach so beliebig wie du darüber weg gehen!
Ich nehme doch an das du die Stimme laut gegen die rote Armee erhoben hast beim Ungarnaufstand, dem Prager Frühling und dem Überfall auf Afghanistan durch die Sowjets.
Oder war das eine innere Angelegenheit des sozialistischen Friedenlagers? Irgendwie wirst du das schon rechtfertigen und so argumentieren das der Westen die Schuld hat. Sehe den Argumenten mit freudiger Erwartung entgegen!! :-)))
Claude


 eko antwortete am 22.03.06 (12:54):

Die Wahl in Belorussland ist nicht ordnungsgemäß verlaufen.

Die Opposition wurde massiv behindert, viele Oppositionspolitiker wurden während dieser Tage verhaftet und weggesperrt.

Es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass massive Wahlfälschungen vorgenommen wurden, als die Urnen über Nacht in den Wahllokalen standen. Lukaschenko hat alles getan, um die Opposition einzuschüchtern.

Von einer freien und unabhängigen Wahl kann keine Rede sein. Die Widerstände im Land, die sich formieren, auf das Großkapital zu schieben, ist reine Demagogie.


 Dunkelgraf antwortete am 22.03.06 (13:16):

Claude,
es ist richtig, die Finger in Wunden zu legen. Aber bitte im eigenen Verantwortungsbereich. Meinungsfreiheit wird immer in gewisser Weise eingeschränkt. Auch in Deutschland. Die Neofaschisten dürfen Ausschwitz nicht leugnen, und das ist richtig so. In der Türkei wird die Massenvernichtung von Armeniern geleugnet. Das finde ich falsch. So hat jede Nation ihre Einschränkungen.
Was meine Stimme zu deinen Beispielen betrifft, kann ich dazu folgendes sagen. Als der Ungarnaufstand war, war ich zu jung, auch als der Prager Frühling war, war ich relativ jung. Ich war kritisch eingestellt. Aber ich will nicht mehr darüber nachgrübeln, wie man diesen Aufstand und den Prager Frühling anders hätte begegnen sollen. Dazu bin ich zuwenig Historiker. Aber zu Afghanistan hab ich eine Meinung.
Ich war und bin völlig einverstanden, daß die damalige Sowjetunion damals half, diesem Land zu helfen. Und hätte sie damals Erfolg gehabt, sähe die ganze Region dort anders aus. In Afghanistan war damals ein politisches Vakuum. Der König war gestürzt. Eine nichtislamische pro-sozialistische Regierung hatte sich etabliert. Der islamische Widerstand, von den USA und Pakistan unterstützt, erstarkte gegen die Regierung, die dann die Sowjetunion um Hilfe bat. Es sei daran erinnert, daß die kurze Zeit mit dieser weltlichen Regierung sehr progessiv für das Volk war. Die Frauen waren auf einen Schlag gleichberechtigt, es herrschten keine islamischen Gesetze mehr sondern weltliche. Es gab eine Bildungsoffensive, viele Frauen wurden Neulehrerinnen. Und was machte die afghanischen Mujaheddin (muslimische „Gotteskrieger“)? Sie rief dazu auf, alle Lehrerinnen zu masakrieren. Und das wurde auch massenhaft getan. Hätten sich die USA und Pakistan nicht negativ in die "positive Einmischung" der Sowjetunion eingemischt, so hätten wir einen weltlichen Staat in Mittelasien mit positiven Wirkungen. Nun haben die Amis und wir die Mujaheddin und Taliban auf dem Hals, die diese erst hochgepäppelt hatten.


 Claude antwortete am 22.03.06 (14:59):

Dunkelgraf,
nun ich hatte von dir eben keine andere Meinung erwartet, aber das macht nichts da zwischenzeitlich unwichtig, es hat sich ja von selbst gelöst. Ich glaube schon dass es für viele Leute insbesondere für die Frauen unter den Sowjets einen Fortschritt gab. Was danach kam war Mittelalter pur, aber war es denn nicht auch eine innere Angelegenheit?? Afghanistan war schon immer ein Ziel russischer Hegemonie, ich meine ganz ausdrücklich russischer nicht nur der Sowjetunion, sie standen in der Kolonialzeit in Konkurrenz mit den Briten.

Wenn man die Menschenrechte akzeptiert sollte man sie unteilbar sehen, die Meinungsfreiheit gehört dazu. Man ist geradezu verpflichtet sich einzumischen soweit das möglich ist zumindest sollte man nicht ruhig sein. Gut der eigenen Macht sind Grenzen gesetzt, aber Schweigen, nein das nun auch nicht. Ich denke wir kommen da nicht unter einen Hut.
Na schauen wir mal!!
Claude


 Dunkelgraf antwortete am 22.03.06 (17:20):

Claude,
wir sind gar nicht so weit auseinander. Klar sind Menschenrechte unteilbar. Aber was willst du zum Beispiel mit dem Fall der drohenden Todesstrafe von dem zum Christentum konvertierten Moslem in Afghanistan tun? Unsere Regierung unterstützt dieses Regime. Na klar, man droht jetzt mit Abzug der Truppen. Aber das wird nicht passieren, schon wegen des Schmusekurses unserer Regierung mit den USA. Der Mann wird also zum Tode verurteilt, oder es wird eine Ausnahme für die Deutschen gemacht. Aber damit ist das Problem der Verquickung von Staat und Religion in den Staaten nicht gelöst, wie es ja bei uns auch nicht gelöst ist. Das beste, was man tun kann ist, jeder stürzt seine eigene Regierung.


 hema antwortete am 22.03.06 (17:32):

Der russische Einmarsch in die Tschechoslowakei und nach Ungarn war völlig umsonst und brachte die Menschen dort nur um den Frieden und die Freiheit, nach der sie sich so sehr gesehnt haben.

Ich war damals ein junges Mädchen und wohnte im NÖ Waldviertel, keine 50 km von der Grenze nach Tschechien entfernt. Wir hatten alle furchtbare Angst, dass die Russen "weiter marschieren" könnten.

Heute sind diese Länder trotzdem frei und ich hoffe, dass viele Völker ihren Frieden und ihre Freiheit bekommen. Ganz ohne Krieg und Gemetzel.

Ich wünsche das auch den Menschen in Weißrussland. Sie wollen Freiheit und Frieden. Deshalb gehen sie demonstrieren.


 Claude antwortete am 22.03.06 (17:47):

Dunkelgraf,
zum Abschluß bei diesem Thema für mich was uns beide betrifft, wir liegen Lichtjahre auseinander:-))
Claude


 hema antwortete am 22.03.06 (17:47):

Auf das Großkapital zeige ich auch gerne mit den Fingern! Auf die Seilschaften und Freunderlwirtschaften auch!

Und auf die GIERIGEN, die Glauben Geld essen zu können.

*******************************

Bißchen was zum Nachdenken:

Petrus geht mit einem Neuangekommen in ein Zimmer.
Da sitzen viele um einen großen Tisch mit bestem Nahrungsangebot. In den Händen halten sie große Löffel mit langen Stielen.

Die Menschen sehen abgemagert und krank aus.

Der Neuankömmling fragt warum sehen die so schlecht aus und warum essen die nicht?

Sagt Petrus: komm ich zeig dir noch etwas!

In einem anderen Zimmer gleiche Situation. Voller Tisch, große Löffel mit langen Stielen.

Diese Menschen sind wohl genährt, glücklich und zufrieden.

Neuankömmling: Jetzt kenn ich mich aber nicht mehr aus.
Was ist der Unterschied?

Sagt Petrus:
Im ersten Zimmer sehen sie deshalb so schlecht aus, weil sie mit den langen Löffeln ihren Mund nicht erreichen können.

Im zweiten Zimmer aber füttern sich die Menschen gegenseitig und alle werden satt.

Das ist der Unterschied.


 Dunkelgraf antwortete am 22.03.06 (19:12):

hema,
wenn du auch mit den Fingern auf das Großkapital zeigst, warum wünsch du es dann den Weißrussen auf den Hals?


 hema antwortete am 22.03.06 (23:11):

Hab ich doch gar nicht getan !!!
Ich wünsche niemanden das Großkapital an den Hals.

Eher warte ich schon einige Zeit auf den großen Absturz!


 Sokrates antwortete am 23.03.06 (08:05):

@Hema
Die sogenannte Demokratie kannst Du auch Grosskapital nennen.
Oder, warum glaubst Du, will die USA-Administration die Welt auf Biegen und Brechen mit "der" Demokratie beglücken?

Dass, das Grosskapital abstürzt, wirst Du und ich wohl nicht mehr erleben.
Es wird geschehen, wenn erst der letzte Hinterweltler begriffen hat, dass er Geld nicht essen kann.


 hema antwortete am 23.03.06 (09:59):

Lieber Sokrates,
wir wollen dochnicht zu negativ denken.
Das Großkapital beherrscht sehr viel, aber nicht alles.
Ich habe große Zuversicht auf Änderung, denn es heißt:

Wenn eine Kultur nicht mehr fähig ist im Guten voranzuschreiten, muß sie wieder verschwinden!
Diese Kultur umfaßt schon den ganzen Erdball. Da sind wir schon angelangt.

Unseren und vielen anderen Jugendlichen fehlt die Zukunft!
Sie werden es ändern!


 schorsch antwortete am 23.03.06 (11:16):

Dunkelgrafs kommen und Dunkelgrafs gehen. Sie sind wie die Pferdebremsen.......


 schorsch antwortete am 23.03.06 (11:18):

Die Bauern hängten früher ihren Pferden Kübel über den Hals, in denen alte Lumpen und Teer verbrannt wurde zur Abwehr der Bremsen.

Karl, könntest du nicht mal einen alten Bauern nach so einem nostalgischen Überbleibsel fragen?


 Dunkelgraf antwortete am 23.03.06 (11:42):

hema,
indirekt wünscht du den Weißrussen das Großkapital an den Hals.
du hast geschrieben: "Ich wünsche ... den Menschen in Weißrussland...Freiheit und Frieden. Deshalb gehen sie demonstrieren."
Freiheit und Frieden haben sie, denn sie haben einen einigermaßen gesicherten Wohlstand, besonders auf den Dörfern. Die in den Vordergrund gerückten Demonstranten sind eine relativ geringe Anzahl und meist bürgerlich orientierte Intellektuelle, die kaum Anhang in der einfachen Bevölkerung finden. Die vom Westen gewünschte "Freiheit" ist genau die Öffnung für das Großkapital, wo ihm aber Lukaschenko keinen Gefallen tut.

Und zu schorsch:
Ich bin nicht nachtragend ob deiner "Komplimente", du schadeat mit deinen Ausfällen nur deinem eigenen Immage.


 Sokrates antwortete am 23.03.06 (11:56):

@hema antwortete am 23.03.06 (09:59):

Hema, ich bewundere die Menschen (somit auch Dich), die ihre Kindergläubigkeit erhalten können.


 schorsch antwortete am 23.03.06 (17:34):

Richtig, Dunkelgraf, MEIN Image könnte sich tatsächlich verschlechtern.....


 hema antwortete am 23.03.06 (18:05):

@ Dunkelgraf
Das muß ja das reinste Paradies sein, was du da über Weißrussland erzählst.

An deiner Stelle würde ich sofort dahin auswandern!
Und mehr Freiheit heißt noch nicht, vom Großkapital beherrscht zu werden.


 Dunkelgraf antwortete am 23.03.06 (19:57):

hema,
ich weiß, daß Weißrussland kein Paradies ist, aber auch keine Hölle, wie die Medien es uns aufschwatzen wollen.
Zu deiner Auswanderungsempfehlung sag ich nichts, das haben mir schon viele empfohlen. Warum eigentlich?
Und warum bekriteln wir die angebliche Unfreiheit in anderen Staaten? Sie fühlen sich frei und glücklich. Ich kenne zwar Weißrussland nicht soo genau. Aber ich lebte eine Zeitlang in der Uraine, die drei Länder Rußland, Weißrußland und Ukraine unterscheiden sich ja nicht erheblich. Und ich fand es dort herrlich, hätte mir gut vorstellen können, dort immer zu leben. Mit den Kameras der westlichen Journalisten sieht natürlich alles anders aus.
Ja und noch was. Vom Großkapital beherrscht zu werden, ist bestimmt keine Freiheit. Das sollte zum Nachdenken anregen, in was für einer fragwürdigen Freiheit wir leben.


 schorsch antwortete am 24.03.06 (09:34):

@ Dunkelgraf: "... Zu deiner Auswanderungsempfehlung sag ich nichts, das haben mir schon viele empfohlen. Warum eigentlich?..."

Na vielleicht kommst du ja irgend einmal kurz vor deinem seligen Ende ja doch noch auf die Antwort.....?


 kropka antwortete am 24.03.06 (10:52):

Hallo Literaturfreund & @,
hier "Die Nachrichten aus der Provinz":

1. Berlin:

Last & Lost. Ansichten eines verschwindenden Europas
Europa verändert sein Gesicht - am deutlichsten im Osten und Südosten.
Vom 24. bis 26. März präsentiert die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Literatur,
Filme und Musik aus Osteuropa, die sich mit den verschwindenden Räumen und Lebenswelten befasst.
Mit: Juri Andruchowytsch, György Dalos, Dimitré Dinev, Slavenka Drakuliç, Herta Müller,
Eginald Schlattner, Vladimir Sorokin, Andrzej Stasiuk, Richard Swartz, Richard Wagner u.a.
aus: volksbuehne-bounce@berlin.kulturkurier.de

https://www.lastandlost.com/
https://www.volksbuehne-berlin.de/ftflash/index.html

und weiter..

2. Düsseldorf

https://www.duesseldorfer-schauspielhaus.de/
WARTEN AUF DIE BARBAREN?
4. -17.April 2006
mit u.a.: Juri Andruchowytsch, Andrzej Stasiuk u.v.a.m.

Ist DAS NICHTS?!.. noch ist nicht alles ausverkauft... :-))

mfg
herzlich kropka

Internet-Tipp: https://www.duesseldorfer-schauspielhaus.de/service/news/detail.php?news_id=183


 hema antwortete am 24.03.06 (19:52):

@ Dunkelgraf
Ich habe soeben in den Nachrichten (ORF2) den Polizeichef von Minsk gehört:

"Wir haben alle verhaftet, die Revolution ist beendet!"

Demokratie braucht dieses Land nach deinen Worten nicht?


 Dunkelgraf antwortete am 24.03.06 (20:11):

ach hema,
natürlich kann jedes Land mehr Demokratie gebrauchen. Aber bestimmt nicht solche wie wir haben. Kennst du die belorussischen Gesetze?
Weißt du, daß auch wir eine Bannmeilenregelung in Deutschland haben. Demonstrationen in einem gewissen Umkreis von Parlamenten, z.B. in Berlin, aber auch in den Bundesländern, z.B. in Magdeburg können aufgelöst werden, laut Gesetz, und notfalls mit Gewalt.
Bist du in Deutschland schon mal bei einer Demonstration verhaftet worden? Die Deutsche Polizei ist nicht sehr zimperlich.
Also was regst du dich auf, wenn die Polizei in Minsk nach langer Geduld das macht, wo man z.B. in Deutschland viel schneller zugeschlagen hätte.


 hema antwortete am 24.03.06 (21:01):

1. Ich bin Österreicherin
2. Ich gehe nicht zu Demonstrationen.
3. Ich wurde noch nie verhaftet.
4. Ich kann hier sagen was mich stört und was ich für falsch befinde.
5. Ich fühle mich weder vom Großkapital verfolgt, noch von unserer Polizei.


 eko antwortete am 24.03.06 (22:07):

1.) In Deutschland ist noch keine Wahl behindert worden
2.) In Deutschland sind noch nie politisch Andersdenkende
verhaftet worden, es sei denn, sie haben offen und
sichtbar ihren Willen bekundet, unsere Demokratie
abschaffen zu wollen.
3.) Es wird niemand dazu gezwungen, in Deutschland
auszuharren, obwohl ihm unsere Demokratie nicht in den
Kram passt. Jeder darf gehen, wenn er will. Aber wenn
er hier leben will, muss er unsere Demokratie
aushalten.


 Dunkelgraf antwortete am 24.03.06 (22:28):

1) schon die 5-Prozent-Klausel ist eine undemokratische Wahlbehinderung.

2) du solltest öfter mal auf Demonstrationen gehen. Wenn dann die Polizei einen Kessel bildet und jeder, der darin ist, egal ob er als normaler Passant da reingeraten ist oder ein Demonstrant ist, erst mal eingesackt wird.

ich habe folgende statistische Zahlen gefunden:
"in der BRD gab es zwischen 1951 und 1968 mindestens 125 000 Ermittlungsverfahren gegen Andersdenkende;
1972 Extremistenerlaß --> 10 000 Berufsverbotsverfahren"

3) Man kann auch hier bleiben, und für eine bessere Demokratie kämpfen.


 pilli antwortete am 24.03.06 (22:40):

nur mal so zur auffrischung deiner offensichtlichen wissenslücken eko :-):

§ 107 StGB Wahlbehinderung

Vierter Abschnitt (Allgemeiner Teil)

(1) Wer mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt eine Wahl oder die Feststellung ihres Ergebnisses verhindert oder stört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe, in besonders schweren Fällen mit Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr bestraft.

(2) Der Versuch ist strafbar.

...

ich geh mal davon aus, daß...sollte es so sein...aber fix datt gesetz zur anwendung käme und über alles andere eko,hat sich wohl offensichtlich bei dir der schleier des segenreichen vergessens gesenkt?

:-)

Internet-Tipp: https://www.juraforum.de/gesetze/StGB/107/107_StGB_wahlbehinderung.html


 Sokrates antwortete am 25.03.06 (08:02):

@Pilli
Vergessen?
Nie wissen!

Wie auch bei anderen Diskutanten:
"Was mich nicht betrifft" - gibt es nicht!


 eko antwortete am 25.03.06 (10:29):

Die angeblich undemokratische 5% Hürde haben die Väter des Grundgesetzes ( vielleicht waren es auch andere, will mich da nicht festlegen) mit Absicht aufgestellt auf Grund der unseligen Erfahrungen der Weimarer Republik mit den vielen Spittergruppen, die eine Regierungsbildung so gut wie unmöglich machen würden. Möchte wissen, was daran so "undemokratisch" sein soll. Offensichtlich ist für manche Leute alles "undemokratisch", was nicht in ihre Denke passt.

Demonstrationen? Das müsste mir grad noch fehlen! Wüsste nicht, was ich dort zu suchen hätte.

Und im Übrigen: Leute, die hinter der Fratze ihres nicks meinen, die Sau rauslassen zu können und andere persönlich angreifen und verunglimpfen, kann ich nur verachten. Sie sind keinen Pfifferling wert!


 Dunkelgraf antwortete am 25.03.06 (10:56):

eko,
die Väter des Grundgesetzes waren nicht die wohlwollendsten. Diese Klausel bewirkt, daß sehr viele gute Meinungen nicht den Weg ins Parlament finden und sich außerparlamentarisch Gehör verschaffen müssen. Es ist eine Unterdrückung von Minderheiten, und das ist schon sehr undemokratisch. Die "unseligen Erfahrungen" der Weimarer Republik sind gewiß ganz andere, als die 5%-Klausel einzuführen. Da sollte man lieber mal den "undemokratischen" Schritt tun, und alle neofaschistischen Parteien verbieten. Aber dazu ist ja unser Staatssystem zu blöd, was das Verfahren mit diesen eingeschleusten Kronzeugen in die NPD zeigte.

Demonstrationen sind ein sehr wirkungsvolles demokratisches Mittel. Du mußt da nicht teilnehmen, aber sie zu verdammen zeugt nicht von Demokratieverständnis. Von mir aus sollen sie auch genehmigt sein diese Demonstrationen. Hat irgendwer denn schon mal die Frage gestellt, ob diese Demonstrationen in Weißrussland überhaupt genehmigt waren?

Jaa, und mit deinem letzten Satz bin ich natürlich völlig einverstanden. Ich würde niemals "andere persönlich angreifen und verunglimpfen". Eine sehr gute Erkenntnis von dir. Nur frage ich, warum hältst du dich nicht selber daran?


 lielo antwortete am 25.03.06 (12:58):

Spannend und interessant ist das Nachdenken über die Demokratieentwicklung in Weissrussland mit der Demonstration der Aufmüpfigen. Gleichzeitig finden in Frankreich Demonstrationen der Studenten und Jugendlichen statt, die von Polizeikräften rabiat kontrolliert werden. Woher habe ich meine Informationen? Das Fernsehen liefert mir die brutalen die Bilder ins Wohnzimmer.


 pilli antwortete am 25.03.06 (13:26):

nun eko,

nachzutragen wäre vielleicht erlaubt, auf die (auch von mir) praktizierten "Wahlbehinderungen" der NPD hinzuweisen?

du erinnerst dich noch an deine worte?:

"1.) In Deutschland ist noch keine Wahl behindert worden"

da hat es aber wirkung gezeigte gegenbeispiele!

darf ich annehmen, daß du während dieser begebenheiten ausser landes geweilt hast oder vielleicht bar jeder möglichkeit warst, dich zu informieren?

"Und im Übrigen: Leute, die hinter der Fratze ihres nicks meinen, die Sau rauslassen zu können und andere persönlich angreifen und verunglimpfen, kann ich nur verachten. Sie sind keinen Pfifferling wert!"

tatsächlich eko? nun denn...:-)

ich würde versuchen, sie zu verstehen egal ob sie als welsch oder eko schreiben. ich antworte auf beiträge, was interessiert da der nick?

:-)


 eko antwortete am 25.03.06 (17:21):

@ pilli:

Deinem Beitrag entnehme ich, dass Du etwas anderes im Visier hattest als ich. Das gilt es aufzuklären. Und zwar ohne jegliche Verunglimpfung und lächerlich machen wollen.

Ja, ich habe geschrieben:

1.) In Deutschland ist noch nie eine Wahl behindert worden.

Dazu stehe ich!

Offenbar hätte ich aber etwas deutlicher werden müssen und schreiben....."ist noch nie staatlicherseits.....", denn das ist der springende Punkt!

Dass hier bei uns in der Bundesrepublik Deutschland Wahlbehinderungen oder der Versuch dazu von NICHTSTAATLICHER Seite aus vorgenommen wurde, bestreite ich keinesfalls. Das ist aber nicht das Thema, pilli.

Das Thema ist die massive Behinderung der Opposition in Weißrussland durch den amtierenden Präsidenten Lukaschenko. D A S ist das Thema und da denke ich, wirst Du mir zustimmen müssen. Man kann ganz sicher nicht alles als Medienrummel abtun, was sich da abgespielt hat und noch immer abspielt.. Der Lukaschenko hat alles getan, um die Wahl zu gewinnen und das hat nichts mit Demokratie zu tun.

Ich wollte mal sehen, was passieren würde, wenn unsere Angie hier bei uns unliebsame Opponenten wegschließen lassen würde, um die Wahl zu gewinnen. Das würde doch - und zwar völlig zu Recht! - einen Riesenaufschrei geben, nicht nur bei uns, sondern auch bei unseren Nachbarn.

Aber in Weißrussland soll man das hinnehmen und da bin ich dagegen.

Noch ein Wort zum Nick und Sau rauslassen: Du, pilli, brauchst mir hier nicht gebetsmühlenhaft immer vorhalten, dass ich eine zeitlang als welsch gepostet habe. Was soll das denn? Es gibt viele hier, die unerkannt hinter einem anderen Nick posten, was solls. Aber auch das ist nicht des Pudels Kern. Des Pudels Kern ist, dass manche Diskutanten der Meinung sind, sie könnten hier jedwede Beleidigungen und Verunglimpfungen sowohl anderer Diskutanten vornehmen, wie auch über bestimmte Themen sich hier auskotzen. Dass Du ,pilli, Dir diesen Schuh gleich angezogen hast, ist schon bemerkenswert. Wie ist das doch mit den bellenden getroffenen Hunden?


 rolf antwortete am 25.03.06 (17:59):

Das Thema hier ist die Einmischung des Westens in Weißrußland.
Aber ans Thema wird sich hier im Forum selten gehalten, was bei mir einerseits dazu führt, daß ich Beiträge lese, die mich garnicht interessieren, evtl. aber dafür andere verpaase, weil die Verbindung zur Überschrift fehlt.


 hema antwortete am 30.03.06 (10:17):

@ Dunkelgraf
Jetzt weiß ich, warum dahin nicht auswandern willst.

Jahrelange Haft für Opposition in Minsk

MINSK. Dem bei Protesten in Weißrussland festgenommenen und schwer misshandelten Oppositionspolitiker Alexander Kosulin droht nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von bis zu sechs Jahren. "Unsere Sicherheitsleute sind tolle Kerle. Sie haben einzelne Zwischenfälle schnell und genau geregelt und alles wieder in Ordnung gebracht", lobte Diktator Lukaschenko unterdessen das brutale Vorgehen der Polizei. Seine für Freitag geplante Amtseinführung wurde überraschend auf April verschoben.

OÖ Nachrichten vom 30.03.2006


 Dunkelgraf antwortete am 30.03.06 (10:43):

hema,
ich hoffe, daß du mit beiden Augen siehst und nicht auf dem "rechten Auge" blind bist. Hast du die brutalen Verhaftungen in Paris gesehen? Sie wurden gestern life übertragen. Die Brutalität der Polizei gegen die jungen Menschen in Frankreich hat die in Weißrußland weit übertroffen. Dazu muß man noch betonen, daß die Weißrussen von westlichen Medien und Politiker aufgehetzt wurden, aber die Proteste in Frankreich eine echte demokratische Willensäußerung von unten ist.
Seit wann ist ein ordenlich gewählter Präsident ein Diktator?
Aja, du vermutest ja Unregelmäßigkeiten bei der Wahl. Kannst du dich noch an die erste Wahl von Bush erinnern? Da waren ja auch einige Unregelmäßigkeiten mit den Wählerstimmen. Nennst du Präsident Bush auch einen Diktator? Nagut, seien wir konsequent. In dem Fall stimme ich dir zu.
;-)


 schorsch antwortete am 30.03.06 (11:23):

Dunkelgraf, man sollte nicht das Unrecht, das in dem einen Land stattfindet, gegen ein Unrecht in einem anderen Land ausspielen.


 Dunkelgraf antwortete am 30.03.06 (11:46):

schorsch,
es liegt mir fern Unrecht gegen Unrecht aufzurechnen. Ich wollte nur den Beitrag vorn hema relativieren. Man sollte ein ausgeglichenes Augenmaß haben. Und das stört mich seit langem in der öffentlichen Medienpolitik, wo nicht mit gleichem Maß gemessen wird.
Einem Staat wie Weißrußland wird Diktatur unterstellt und mit internationalen Sanktionen gedroht, Frankreich geht in dieser Hinsicht ungeschoren durch.
Einem Staat wie der Iran wird mit Krieg und Sanktionen gedroht, weil er ein Atomprogramm realisiert, wie zig andere Staaten auf der Welt. Aber bei einem langjährigen Aggressor wie Israel wird stillschweigend hingenommen, daß es heimlich Atombomben entwickelt hat.
Wo ist der Unterschied? den einen nennt man Diktatur, den anderen Demokratie. In wirklichkeit sind es nur Worthülsen.


 hema antwortete am 30.03.06 (20:06):

Dunkelgraf: Seit wann ist ein ordenlich gewählter Präsident ein Diktator?

Bin mir nicht sicher, ob es da nicht doch einige gegeben hat.
Du vergleichst Frankreich mit Weißrußland. Muß zugeben, ich hab mir das in Frankreich nicht angesehen. Sind sicher schreckliche Sachen.

Was aber der Unterschied zu Weißrußland ist, dort wurde der OPOSITIONSFÜHRER für mehrere Jahre ins Gefängnis gesteckt und das hat mit Demokratie NICHTS ZU TUN!


 schorsch antwortete am 31.03.06 (09:52):

Die Crux ist, dass jeder Politiker in den ehemaligen Sowjetländern (und nicht nur dort), sobald er an der Macht ist, nicht mehr für Gerechtigkeit und Frieden schaut, sondern mal erst die, die vorher unterdrückten und in die Gefängnisse steckten, selber unterdrückt und in die Gefängnisse steckt. Danach werden jenen, die ihn in den Sattel gehoben haben, Ämtchen und Pöstchen zugeschanzt. Dann schauen sie, dass sie in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Geld auf sichere Konten schieben können, auf dass sie, wenn wieder ein neuer Führer die Macht an sich reisst, sich sorgenfrei ins Ausland absetzen können.


 Dunkelgraf antwortete am 31.03.06 (10:17):

hema,
ORF in Österreich meldet ca. 500 Festgenommene in Weißrußland. Soviel ich weiß, stehen die die Gerichtsverhandlungen noch aus. Dein "mehrere Jahre Gefängnis" ist zumindest voreilig.
Die Tagesschau meldete, daß rund 800 Menschen bei den Demonstrationen in Frankreich festgenommen wurden. Allein in Paris meldete die Polizei fast 500 Festnahmen. Sogar Minderjährige. Was mit ihnen geschah und geschehen wird, weißt du und ich nicht. Jedenfalls bestimmt nichts gutes.
Also nochmals: ich will nichts aufrechnen, aber die Staaten nehmen sich nichts, und man sollte nicht gegen die einen wettern und bei den andern milde die Augen verschließen.


 Claude antwortete am 31.03.06 (11:52):

Dunkelgraf,
ich glaube das es zwischen Frankreich und Weißrussland einen gewaltigen Unterschied gibt, was heißt ich glaube, ich weiß es!! Nur Leute wie du werden ihn nie begreifen wollen oder können!!
Claude


 Dunkelgraf antwortete am 31.03.06 (12:17):

claude,
es gibt Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Frankreich und Weißrußland.
Die Gemeinsamkeiten:
beide haben Kapitalismus, beide haben bürgerliche Demokratie.
die Unterschiede:
Frankreich hat auf beiden Gebieten mehr Erfahrung und Raffinesse. Dort wird der Kapitalismus zum Höhepunkt getrieben und die Arbeitnehmer allmählig zu "modernen Sklaven" konvertiert.
In Weißrußland ist Kapitalismus und bürgerliche Demokratie noch jung und unerfahren. Die Regierung versucht, die schlimmsten Auswirkungen des Kahlschlages und die Verarmung der Bevölkerung zu verhindern bzw. hinauszuzögern.
Du siehst im Wesen kein Unterschied, nur in den Einzelheiten.


 Claude antwortete am 31.03.06 (13:33):

Dunkelgraf ,
Weißrussland ist keine Demokratie, vielleicht nach deinem verständniss nach meinem nicht! Es ist ein Hohn wenn ein unverbesserlicher Sozialist wie du was Frankreich betrifft von Sklaverei zu spricht. Im Wesen ist ein riesiger Unterschied. Wir lassen es lieber uns weiter zu unterhalten, lache.
Claude


 hema antwortete am 31.03.06 (13:35):

Es gibt KEINE Gemeinsamkeiten zwischen Frankreich und Weißrußland.

In Frankreich protestieren Jugendlich, weil sie keine Zukunftsperspektiven sehen. Randalierer werden zu recht verhaftet!

In Weißrußland wird gegen die Meinungsfreiheit und gegen die Opposition vorgegangen.

Begreifst du´s nicht, oder willst du es nicht begreifen?


 Dunkelgraf antwortete am 31.03.06 (13:53):

hema, und auch für claude:
ein Land, wo Jugendliche keine Zukunftsperspektiven haben, kann niemals eine Demokratie sein. Ich habe da sehr große Vorbehalte gegen Frankreich, natürlich ist Deutschland nicht besser, eigentlich jede bürgerliche Demokratie. Man sollte immer im gängigen Sprachgebrauch dazusetzen, wenn man von Demokratie spricht, daß bürgerliche Demokratie gemeint ist. Der Begriff Demokratie ist aber umfassender, was meist vergessen wird.
Nun zu den "Randalierern", die du hema zu recht verhaftet siehst.
Versetz dich mal in die Lage eines jungen Berufsanfängers. Erst der Trödel überhaupt eine Stelle zu bekommen, dann hat er endlich eine und könnte an Familiengründung denken. Meinst du, er kann ruhig schlafen, täglich mit einer Kündigung zu rechnen? Es ist ein zusätzlicher Druck, nicht aufzumucken, immer das beste für den Chef zu geben, Überstunden freiwillig zu machen. Das findest du gut?
für mich ist es moderne Sklaverei. Und ich fühle mich mit ihnen sehr solidarisch, auch und besonders, wenn sie verhaftet werden.
Dagegen hält sich mein Mitleid mit den von westlichen Medien verführten "Demokraten", die einen schnelleren und radikaleren Kapitalismus in Weißrußland einführen wollen sehr in Grenzen.


 Claude antwortete am 31.03.06 (15:28):

dunkelgraf,
für mich ist es moderne Sklaverei 16 Millionen Menschen eingesperrt zu haben, und per Staatsdoktrin eine offizielle Denkungsart vorzuschreiben. Wenn man der nicht huldigte oder von ihr abwich hatte man auch keine gute Zukunft zu erwarten! Wenn ich Demokratie sage meine ich ein "bürgerliche Demokratie". Es stimmt aber das die Planungssicherheit für Berufsanfänger fehlt, die aber per Ordre de Mufti verordnet führt mit Sicherheit zu Verlagerung von Arbeitsplätzen oder zu deren Abbau. Nicht nur der Arbeitsmarkt im Lande hat sich verändert, sondern die einfachen Arbeitsplätze sind nicht mehr Konkurrenzfähig mit denen die die gleichen Produkte genau so gut zu schlechteren Arbeitsbedingungen und sehr viel niedrigeren Löhnen herstellen.
Claude


 Dunkelgraf antwortete am 31.03.06 (16:00):

claude,
aha, jetzt kommt das Klischee von der Mauer. Ein Ergebnis des kalten Krieges, von der BRD der DDR aufgezwungen, weil sie keine Regelungen zum gutnachbarlichen Zusammenleben zweier unterschiedlichen Staaten eingehen wollte. Eine Mauer gegen einen Nachbarn, der Fachleute abwarb und alles tat, um der Volkswirtschaft der DDR zu schaden.
Aber wie auch immer, man kann es so sehen und so sehen. Ich persönlich fühlte mich nicht eingesperrt sondern sehr sicher bei einer geschützten Grenze.
Übrigens schützen sich auch andere Staaten mit Mauern und Grenzbefestigungen, zum Beispiel die USA gegen Mexiko, Israel gegen Palästina. Und Europa wird es auch zunehmend tun.
Eine Staatsdoktrin, um eine Denkungsart vorzuschreiben? Das ist mir völlig neu. Das Denken war immer frei, und auch die Meinungsfreiheit war gewährleistet. Natürlich mit Einschränkungen, wie auch in der BRD. Auch hier geht die Meinungsfreiheit nicht soweit, faschistisches Gedankengut zu verbreiten.
Dass du mit Demokratie die unvollkommene bürgerliche Demokratie meinst, ist mir klar.


 seewolf antwortete am 31.03.06 (16:26):

Die DDR hat sich nicht gegen Immigranten wehren müssen per Mauer...

Also - lieber Dunkelgraf, Deine Beispiele hinken nicht nur, sie sind absolut "beinlos" :-)


 Dunkelgraf antwortete am 31.03.06 (16:50):

seewolf,
das ist völlig egal, es geht um Schutz eines Staatswesens.
Und auch gegen Ausbluten kann man sich schützen. Und die BRD war bis zur "Neuen Ostpolitik" von Brandt schon ein ziemlich übler Nachbar.


 seewolf antwortete am 31.03.06 (16:54):

Weil es in der BRD Strumpfhosen und Lenor gab?


 Dunkelgraf antwortete am 31.03.06 (17:49):

Wahrscheinlich stammten die BRD-Strumphosen alle aus exportierter DDR-Produktion. Und was Waschmittel betraf, war Spee und Fit viel besser.
;-)


 seewolf antwortete am 31.03.06 (18:04):

Laß es gut sein ...

... es war ja nur eine kleine Episode der deutschen Geschichte ohne jede Bedeutung für Europa.


 Dunkelgraf antwortete am 31.03.06 (18:16):

eine derartige Sicht ist schon ziemlich arg.
.... damit entwertest du etwa 17 Millionen Biografien.
:-(


 seewolf antwortete am 31.03.06 (18:22):

Nein. Ich reduziere sie auf den Wert von den anderen 250 Millionen Biografien in Europa.


 Claude antwortete am 31.03.06 (19:06):

Seewolf schrieb,
es war ja nur eine kleine Episode der deutschen Geschichte ohne jede Bedeutung für Europa

Dunkelgraf damit entwertet Seewolf keineswegs die Biographien der Menschen. Die wurde von den Menschen entwertet welche Freiheit nicht zuließen! Außerdem ist es nicht egal warum sich ein Staat schützt, ob er das tut um eine Diktatur zu bewahren oder ob er es tut um nicht überannt zu werden von Menschen welche gern in ihm leben möchten. Letzteres konnte man ja in diesem Fall wirklich nicht behaupten.
Claude


 Dunkelgraf antwortete am 31.03.06 (19:37):

jede Biografie und jedes Menschenleben ist von Bedeutung und hinterläßt seine Spur, auch im weiteren Europa. So wie es hier geschrieben wird, als bedeutungslose Episode abzutun, das zeugt von der typischen Arroganz der Sieger.
für die meisten DDR-Bürger war es ein bedeutsames Leben und sie lassen sich nicht einreden, daß sie unter einer Diktatur in Unfreiheit gelebt haben.
Wieder das Wort der Diktatur. Noch mal klar verständlich: die bürgerliche Demokratie ist zugleich eine Diktatur der Kapitalisten gegenüber der Mehrheit des Volkes. Und die sozialistische Demokratie ist zugleich eine Diktatur der arbeitenden Bevölkerung gegenüber den wiederaufstrebenden Kapitalisten.
Selbst wenn dir diese Begriffe nicht passen, so ist es und es wurde noch nicht widerlegt.
Und wenn in zwei unterschiedlichen Gefäßen zwei verschiedene Prozesse ablaufen, dann muß man zeitweise die Verbindungen zwischen diesen Gefäßen schließen, weil sonst die Prozesse gestört werden.


 seewolf antwortete am 31.03.06 (23:43):

Dunkelgraf - ICH bin kein Sieger. Ich habe nicht einmal gekämpft, um zu siegen.

Ich bin ein schlichter Bürger. So wie Du. Und so wie alle anderen (in Europa, meine ich - weil ich nicht von den Amerikanern, Asiaten, Afrikanern, Australiern und Inuit reden will).

Also lasse das, mich als "Sieger" zu katalogisieren.


 seewolf antwortete am 01.04.06 (02:06):

Der Begriff "arbeitende Bevölkerung" wird langsam albern.

Ein Drittel Kinder/Schüler/Studenten - Ein Drittel Rentner/Pensionäre - bleiben von 80 Mio in D noch ca 26,7 - davon knapp 5 Mio ohne Beschäftigung - Rest: ein gutes Viertel.

Im übrigen: Hände bewegen etwas. Aber Hirne schaffen die Gründe dafür. Und die Hebel. Und die Maschinen. Und die Steuerungen. Deswegen ist "Birne kaputt" viel schlimmer als "Arm ab". Stephen Hawkins ist der schlagende Beweis.

Warum denn sonst jammern arbeitslose Arbeiter danach, daß sesselfurzende Politiker etwas ändern sollten? Komisch alles... fast schon witzig!