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THEMA: Von Gott gerechtfertigte Kriegspolitik?
24 Antwort(en).
Tobias
begann die Diskussion am 04.03.06 (16:16) :
Bush und Blair verspotten mit ihren Aussagen alles was sich christlich auf dieser Welt nennt. Sie beten sich selbst an und sind vom wahren Christentum soweit entfernt wie die Erde zur Sonne. Das Atheisten bei solchen Aussagen frohlocken kann ich mir gut vorstellen, aber christlicher Glaube hebt sich von solchen möchte gern Göttern weit ab.
Florian Rötzer schreib am 04.03.2006 In einem Interview machte der britische Regierungschef seine religiöse Nähe zu Bush im Irak-Krieg deutlich Es reicht offenbar nicht, dass islamistische Terroristen und Aufständische ihre Aktionen mit der Berufung auf Allah rechtfertigen. Auch US-Präsident Bush sieht sich als Beauftragter Gottes, der gegen das Böse vorgeht und an der Spitze der Supermacht der Welt – göttliche oder amerikanische? – Freiheit und Demokratie notfalls auch mit Gewalt schenkt. Nun hat sich aber auch noch der britische Regierungschef Tony Blair als Kämpfer im Namen Gottes geoutet.
Internet-Tipp: https://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22182/1.html
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schorsch
antwortete am 04.03.06 (19:08):
Wir sind also noch kein Jota von den Kreuzzügen entfernt!
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maggy
antwortete am 04.03.06 (20:02):
Tobias, es läuft mir eiskalt den Rücken hinunter, wenn ich den von Dir eingesetzten link lese. Im Namen Gottes / Allah oder welcher religiösen Macht auch immer wurden schon viel zu viele Kriege geführt. Die beiden Herren müßten im Krieg ganz vorne an der Spitze stehen. Es läßt sich ja so einfach vom Sessel aus über tausende von unschuldige Menschen entscheiden, die in sinnlosen Kriegen geopfert werden.
schorsch, erschreckend, aber danach sieht es aus.
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hema
antwortete am 04.03.06 (21:24):
Du sollst nicht töten !
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Peter101
antwortete am 04.03.06 (21:59):
Heiner Geißler hat hier versucht das Phänomen aufzuarbeiten. "Was würde Jesus heute sagen?"
Aus der Amazon.de-Redaktion
In Zeiten, in denen man in der CDU den Abbau der sozialen Sicherungssysteme bejubelt und die Nase über die "Herz-Jesu-Sozialisten" rümpft, kommt das neue Buch von Heiner Geißler gerade recht. Während andere das C im Namen der Partei am liebsten streichen würden, plädiert der ehemalige Generalsekretär der CDU dafür, das Evangelium als politische Botschaft ernst zu nehmen. Geißler weigert sich, die Bergpredigt als religiöse Romantik abzutun. Statt dessen zeigt er, wie sich das, was Jesus vor 2.000 Jahren gepredigt hat, auf die Probleme unserer heutigen Gesellschaft übertragen lässt.
Geißler, der vor seinem Jurastudium bei den Jesuiten Philosophie studierte, ist dabei alles andere als ein religiöser Fundamentalist: Er klammert sich nicht an den Wortlaut der häufig ungenauen Überlieferung. Wenn er die Botschaften der Bibel interpretiert, geht er vom historischen Kontext aus und sucht nach Parallelen zu heute. Die Bergpredigt wird so zum Plädoyer gegen Sozialabbau ("in einem modernen Industriestaat zeigt sich die Nächstenliebe nicht mehr allein in warmen Suppen") und einen ungezügelten Sharholder-Value-Kapitalismus, in dem nur noch die Dividende zählt.
https://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3499615940/303-6233094-9792249
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--------------- Althaus fordert 42 Stunden-Woche für Angestellte im öffentlichen Dienst
Der thüringische Ministerpräsident Althaus ist dafür, die Arbeitszeit von Angestellten im öffentlichen Dienst auf 42 Stunden pro Woche zu erhöhen. Aus Sicht der ostdeutschen Länder, wo schon immer 40 Stunden gearbeitet wurde, wirke das zähe Festhalten an der 38,5-Stunden-Woche im Westen geradezu lächerlich, meinte der CDU- Politiker in der Zeitung "Bild am Sonntag". Gleichzeitig forderte Althaus einen deutlichen Stellenabbau im öffentlichen Dienst. Man brauche mehr Arbeitsplätze in der freien Wirtschaft. Vielerorts wurden die Streiks im öffentlichen Dienst auch heute fortgesetzt.
Internet-Tipp: https://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/916564
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Sokrates
antwortete am 04.03.06 (22:15):
Stell Dir vor, es ist Krieg und Keiner geht hin!!!
Wir schauen doch zu und jetzt wissend!!!
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Peter101
antwortete am 04.03.06 (22:58):
Ich glaube wir schauen zu, weil wir zu wenig wissen.
p.s. Sind wir im Kino oder was? (Ich fühle mich auch hilflos, weil ich nicht weiss was ich tun kann)
Gruss!
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Sokrates
antwortete am 04.03.06 (23:13):
@Peter101
Wir schauen zu, weil wir fett und träge sind!
In der heutigen Zeit zu schreiben, dass wir zu wenig wissen, ist ein Ausrede.
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Peter101
antwortete am 05.03.06 (00:25):
@Sokrates
"In der heutigen Zeit zu schreiben, dass wir zu wenig wissen, ist ein Ausrede."
Ist es so? Wenn die -Wirklichkeit- so ausgelebt wird, werde ich persönlich traurig und schreibe nie wieder... ;-)
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Sokrates
antwortete am 05.03.06 (11:50):
@Peter101 Verstehe nicht, was Du mit Deiner Ausführung ausdrücken willst? Erläutere,bitte.
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rolf
antwortete am 05.03.06 (12:05):
Warum heißt es eigentlich: DU sollst nicht töten und nicht WIR sollen nicht töten?
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Tobias
antwortete am 05.03.06 (12:21):
.rolf, weil mit dem DU jeder eingeschlossen ist.
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rolf
antwortete am 05.03.06 (13:56):
Wenn ich sage: DU sollst nicht töten, schließe ich mich aus. Und so macht es Bush.
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schorsch
antwortete am 05.03.06 (16:43):
Aber hallo. "Du sollst nicht töten" ist eines der 10 Gebote. Es richtet sich an dich und dich und dich......
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hema
antwortete am 05.03.06 (22:45):
Gott hat sich selber ausgeschlossen. Deshalb das DU, das an mich und dich und an alle gerichtet ist, so wie schorsch es schrieb.
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Sokrates
antwortete am 06.03.06 (08:14):
Gott.........?????????????? Wie war das noch? Du sollst nicht stehlen Du sollst nicht falsch Zeugniss reden Du sollst Vater und Mutter ehren Du sollst nicht begehren..... Du sollst nicht ehebrechen
Die Argumente der 10 Gebote sind wohl überholt. Sogar, das "Du sollst nicht töten" Der Tötungsakt ist in der heutigen Zeit doch etwas deferenzierter zu betrachten und wiederum global. Wenn wir gelangweilt zu sehen, wie es Atomkraftwerke gibt, wie Brennstäbe in Salzbergwerke eingelagert werden (kein Mensch die Langzeitwirkung im Griff hat).Abgesehen von den Atomwaffen auf dieser Erde. Dass es bakteriologische Waffen gibt. Apropo, was macht eigentlich die Neutronbombe? Wenn zugesehen wird, wie Krankheiten (Aids) vielleicht sogar in die Welt gesetzt werden und den Menschen (Afrika) aus Kommerzgründen nicht ausreichend geholfen wird. Wenn zugesehen wird, dass die Atmosphäre durch Raubbau an der Natur (Pflanzen, Tiere )vergiftet wird.
Dann erscheint mir, sorry liebe Gläubige, das Gottes-Gebot "Du sollst nicht töten" ziemlich trivial.
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hugo1
antwortete am 06.03.06 (09:11):
stimmt, hema Gott können wir ausschließen. Aber das muss man nicht wörtlich nehmen, dann stünde er ja vor der Tür. Obwohl und außerdem gibts genügend Erdenbewohner die Seine Stelle gerne einnehmen und ihn vertreten. Denken wir mal an den Papst, die kommunistische Partei Chinas, oder Busch junior,,Apropos Busch der macht sich und seinen Untergebenen und dem Rest der Welt laufend neue eigene Gebote. Darunter auch: Du sollst töten ,,,und er gibt auch gleich eine Reihe von Vorgaben und Todeslisten mit auf den Weg. Nennt sich aber dann Terroristenbekämpfung mit hightech Zielanpeilung. Ja und was, Sokrates, treibt diesen Busch, sich vom Kyotoprotokoll zu distanzieren als wär er der Teufel und es ginge ums Weihwasser,,,,,ich glaub, Busch IST der Teufel,
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schorsch
antwortete am 06.03.06 (09:44):
hugi1 - den letzten Satz unterstreiche ich fett!
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hema
antwortete am 06.03.06 (09:45):
Warum geht es so zu in unserer Welt? Weil sich keiner (zu wenige) an die 10 Gebote halten. Warum soll sich Gott mir uns ärgern?
Es gibt ein Sprichtwort: "Wer nicht hören will muß fühlen!"
Leider sind wir in dieser Situation.
"Unsere" Politiker MORDEN.
Bush hat damit kein Problem, obwohl er sich als "Erlöser" sieht. Teufel ist nicht ausgeschlossen. Seine Körpersprache empfinde ich als hinterfotzig und verhalten. Ein Blender, wie viele andere auch.
Jetzt droht auch Israel wieder den Regierungschef der Hamas zu töten, wenn er nicht tut wie sie wollen! Wie soll da Gutes zu den Menschen kommen, wenn sie nur morden, um ihre negative Handlungsweise nicht ändern zu müssen.
Wem soll Gott helfen? Was soll er ändern, wenn die Menschen anderes wollen als ER?
Erst wenn die Not so groß ist, dass sie nicht mehr weiter wissen, geben sie nach und fangen wieder zu beten und zu bitten an. Dann kann Gott helfen, weil sie ihr Fehlverhalten einsahen. Wenn Demut da ist, verschafft er aber jenen Recht, die unschuldig sind!
Es liegt also am Menschen und nicht an Gott, wenn die Welt so grausam ist und der Teufel tut das seine dazu.
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Sokrates
antwortete am 06.03.06 (10:05):
OH GOTT, was machen die armen Buddhisten, die keinen Gott haben. Wen können die anbeten (anbetteln) und um Gnade flehen?
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hugo1
antwortete am 06.03.06 (11:45):
ich glaub, wer keinen eigenen Gott besitzt, dem stehen wohl alle Götter zu Diensten. Die waren noch nie wählerisch, Hauptsache die Schäfchen sind schön lieb und brav. Nur das verklemmte eigensüchtige Bodenpersonal der Götter, nee, da wünscht man sich: bloß nix mit denen zu tun haben müssen, das geht meistens schief. Aber mit Gott alleeene, und die Welt atmet auf.
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Claude
antwortete am 06.03.06 (18:22):
hugo1,
so isses, wobei Ideologien den lieben Gott ersetzen sollten was ja auch nicht gelang weder rot noch braun. Gott ist schon sehr auffällig mit seiner Eigenart sich möglichst nicht einzumischen, man sagt es liege daran das der Mensch einen freien Willen hat, na ja wenn es denn so ist! Claude
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hema
antwortete am 06.03.06 (23:39):
Ja so ist es Claude. Der freie Wille kann manches mal auch zu einer schweren Last werden.
Hugo1 Mit dem Bodenpersonal bin ich auch nicht immer einverstanden. Gut gesagt!
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helmutalfred
antwortete am 06.03.06 (23:43):
Peter
der oeffentliche Dienst hatte 1965 rund 2,7 Millionen Beamte und Angestellte, die alte BRD etwa 65 Millionen Einwohner. Politik und Verwaltung haben bestens funktioniert.
Nach der Wende hatte die neue BRD knapp unter 6 Millionen Beamte und Angestellte, wegen 1,4 Millionen Halbtagsstellen hat man das auf 5,2 Millionen runtergerechtnet. Die letzten Zahlen liegen irgendwo um 4,7 Millionen.
Das nennt man das Parkinson Syndrom. Es sind gut und gerne 2 Millionen Staatsdrohnen ueberfluessig, wenn der Einsatz von Computern irgend einen Sinn haben soll. Nur was faengt man mit 2 Millionen zusaetzlichen Arbeitslosen an, darf man deren Bueroschlaf abrupt abbrechen.
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Peter101
antwortete am 11.03.06 (21:17):
@ Sokrates
Gott und Kapitalismus, zwei Theorieen ;-)
Der Kapitalismus. Ein System, das funktioniert. ( Sachbuch). von Paul C. Martin, Walter Lüftl
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Dr.Martin hüpft quirlig quer durch die ökonomischen Theorien der Weltgeschichte, von der Bibel über die Prostitution zu Adams, Marx, Keynes und zurück. Und der ehemalige stellv.Chefredakteur der Bild-Zeitung schreibt mit saloppen, eingängigen Parolen. Das ist lustig und interessant, und das Erstaunliche: überall erkennt er grundlegende Fehler bereits im Ansatz, die noch nie jemandem aufgefallen sind! Sogar bei der klassischen Angebots/Nachfrage-Kurve. Meist geht es um den immer gleichen Punkt: die Theorien würden die Zeit und die darin aufgelaufenen Zinsen vernachlässigen. Und das ist entscheidend, denn - durchaus korrekt - unser Kapitalismus wird durch Schulden angetrieben und ist laut Martin eigentlich ein Debitismus. Martin zeigt, dass die Zinseszins-Schraube die Schulden exponentiell schneller als die Geldmenge ansteigen lässt, weshalb es zwangsläufig zu Zusammenbrüchen kommen muss. Er analysiert im Wesentlichen den (kleinen) Crash von 1987, aber es wird in langen Zyklen immer auch die größeren Crashs mit Staatsbankrott wie den von 1929 geben. Allerdings muss man sich diesen Crash-Cycle wegen des sprunghaften Schreibstils leider etwas mühsam zusammen puzzeln, die Argumentation könnte klarer und stringenter sein. Martins Grundansatz ist sehr interessant, doch sein Fazit widersprüchlich: Diese systemimmanenten Zusammenbrüche bedeuten jedes Mal die Pleite für Millionen Schuldner (und 1929 auch Hass und Krieg). Martin zeigt in seinem Buch, dass es eher nicht funktioniert und der Untertitel "Ein System, das funktioniert." scheint ironisch gemeint zu sein. Doch dem ist nicht so: für Martin sind die Crashs ganz normale, zu erwartende Korrekturen des Marktes, und seine Crash-Indikatoren (allen voran Arbeitslosigkeit und Staatsverschuldung) stehen auch 2004 auf Sturm. Alternativen sieht er komischerweise keine. Dabei setzen genau hier alternative Modelle an. Nach meiner Meinung schmeißt Martin den Kapitalismus und das Zins-System in einen Topf. Anstatt in alle ökonomischen Theorien der Welt den Zins einzubauen, hätte ich mir von einem brillanten Experten wie ihm eher Vorschläge zu Alternativen ohne Crashs gewünscht.
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