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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Warum der Osten so schlecht dasteht heute...!

 131 Antwort(en).

objectivist begann die Diskussion am 24.02.06 (15:01) :

„Sorgenkind“ Ostdeutschland - fürsorge mit fataler Wirkung

Die Arbeitslosenquote in Ostdeutschland könnte nahezu halb so hoch sein – wenn nach der Wiedervereinigung eine andere Wirtschaftspolitik umgesetzt worden wäre. Was viele geahnt haben und Politiker immer wieder ausgesprochen haben, hat das Kieler Institut für Weltwirtschaft erstmals ökonomisch sauber berechnet.

Der Link dazu:
https://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1196894

meine Anmerkung: Also in dem Artikel ist wirklich jeder Satz unterstreichenswert, sehr treffend formuliert und das Problem auf den Punkt gebracht. Die Union schwenkt im Zweifel immer zu sozialdemokratischen Methoden, wenn sie Angst hat, Wahlen nicht zu gewinnen. Langfristig sind dies aber nie gute Konzepte für Deutschland. Man sollte das Original für gute Wirtschaftspolitik wählen - die FDP. Hätte die mehr Einfluss gehabt und hätte ihre Konzepte (die damals genau die im Artikel beschriebenen Probleme kommen sahen und Lösungen enthielten) umsetzen können, stünde Ostdeutschland nicht so da, wie es leider der Fall ist.

PS. Hier noch was lustiges:
https://fettisch.de/wp/?p=1705

Internet-Tipp: https://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1196894


 schorsch antwortete am 24.02.06 (17:30):

Hätten es die Ossis nicht aus lauter Minderwertigkeitsgefühlen zugelassen, dass ihre Wirtschaft verramscht wird, würden sie vielleicht heute besser dastehen.....


 objectivist antwortete am 24.02.06 (18:43):

@schorsch Falls du ernst meinst, was du schreibst...
Die "Verramschung" ist doch Ergebnis der im Artikel beschriebenen Politik.


 kreuzkampus antwortete am 24.02.06 (19:44):

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle das Thema "Aufbau Ost" eröffnen; aber eigentlich müßte es auch hierher passen. Ich bin der Meinung, dass es der helle Wahnsinn ist, den Aufbau Ost bis 2019 praktisch ungebremst fortzusetzen. Ich habe mal bei Wikipedia unter "Marshallplan" geguckt, weil ich den für vergleichbar halte. Gefunden habe ich u.a. dieses:+++"Das Programm begann 1947 und dauerte 4 Jahre. In diesem Zeitraum leisteten die USA den Staaten der Organisation for European Economic Co-operation (OEEC) ungefähr 12,4 Milliarden Dollar, das entspricht 85 Milliarden Euro im Jahr 2005, an Krediten, Rohstoffen, Lebensmittel und Waren."+++Es kann doch nicht angehen, dass Ostdeutschland 30 Jahre lang mit jährlich gleichbleibenden Beträgen über Solidaritätsabschläge von unseren Einkommen gefördert werden soll. Das ist unlogisch, weil die Förderungsbedürftigkeit mit jedem geförderten Projekt oder Objekt zwangsläufig abnehmen MUSS. Das ist kontraproduktiv, weil Selbstorganisationskräfte im Keim erstickt werden. Ich wage die Behauptung, dass aus der Bundesrepublik nicht das geworden wäre, was geworden ist, wenn die Amerikaner uns bis 1975 mit gleichbleibenden Beträgen unterstützt hätten. Ich gebe zu, dass der Vergleich hinkt, weil die Zukunftschancen damals besser waren als hschon erlaubt. Bei der Gelegenheit würde mich mal interessieren, wie hoch die Einnahmen aus dem Soli im Vergelich zu den Ausgaben sind. Vielleicht weiss das ja jemand von Euch.


 objectivist antwortete am 24.02.06 (19:56):

@kreuzkampus
Ganz recht - eine Bezuschussung einer Wirtschaft muss sich rechnen und ist kein Selbstzweck. Es muss Substanz geschaffen werden, ansonsten hat Förderung keinen Sinn, denn diese muss ja auch erstmal an anderer Stelle verdient werden. Wenn man unsinnig subventioniert, dann schwächt dies das Gesamtsystem und irgendwann sieht es schlimmer aus als ohne Subvention. Übrigens hat Slowenien bereits in der Wirtschaftskraft viele Bundesländer eingeholt! Und zwar ohne Milliardengeschenke aus Italien oder Österreich.


 hugo1 antwortete am 24.02.06 (20:49):

da geb ich euch beiden recht. Wenn eine Hilfe dazu führt das der Beschenkte dadurch in dauernde Abhängigkei gerät (und das waren wohl auch nicht ganz uneigennütziger Hintergedanken dabei) dann ists keine Hilfe mehr, dann ists ein lächerliches beleidigendes Gnadenbrot.
So ähnlich kommt es mir vor bei der sich wiederholenden Aktion des Schuldenerlasses für die ärmsten Länder dieser Erde durch die superreichen in unregelmäßigen Abständen.
Leider können wir Ostdeutschland nicht einfach entschulden, denn das würde bedeuten, die Berechtigung für Eu-Hilfen usw. zuzuschütten, den Wunsch und den Druck nach neuen noch größeren Hilfsleistungen zu vermehren, den betroffenen weiter die unbegründete Hoffnung auf baldige wirtschaftliche Selbständigkeit zu geben usw.
Nee, wolln wir mal die Ossis weiterhin am ausgestrecktem Arm zappeln lassen. Das macht sich soo schön, der Anblick ist beruhigend, das Gefühl etwas humanes getan zu haben bleibt unbeschädigt, für weiterhin kritische, beleidigende zotige Bemerkungen über diese nichtsnutzigen, lamentierenden, wehleidigen, faulen, unselbständigen -uns auf der Tasche liegenden - Zeitgenossen, bleiben ausreichend Gründe und Beweise,,,,
Ohh wär das schlimm, wär gar nicht auszudenken wenn dem Osten ein Aufschwung gelungen wär (natürlich gegen unseren ungeheuren aber nicht zugegebenen Widerstand) Da müßten wir uns schämen und mahnende Worte von drüben anhören,,neee da lob ich mir die Zustände so wie sie sind,,Gott erhalte uns unseren dummdreisten, armen Bruder im Osten.
,,uns würden ansonnsten sogar die selbstbeweihräucherischen Themen ausgehen. *g*


 objectivist antwortete am 24.02.06 (21:21):

@hugo
Und was sagst du zu dem Artikel im Handelsblatt?


 hugo1 antwortete am 24.02.06 (22:33):

hallo objektivist, Dazu nur soviel. Jeder der nach der Wende ernsthaft versuchte hätte, die Ostwirtschaft am Leben zu erhalten, zu sanieren und wettberwerbsfähig (also konkurrenzfähig)zu gestalten, wäre hinter vorgehaltener Hand für Verrück erklärt, öffentlich gelobt und hinterrücks erschossen worden.


 kreuzkampus antwortete am 25.02.06 (18:49):

Meldung von heute: Politik: Merkel: Debatte um Aufbau Ost beenden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ein Ende der Debatte um die Verwendung des Ostfördergeldes angemahnt.+++
"Wie gnä' Frau befehlen!" gez. kreuzkampus


 hugo1 antwortete am 25.02.06 (19:48):

ok ,, Debatte um Aufbau Ost beenden,,dafür bin ich schon lange. Ich würd sogar viel weitergehen und fordern, das der Aufbau Ost- der bisher ja ein Abbau Ost war, endlich beedet wird.
Ich bin immer wieder betrübt wenn ich -auch hier- lesen muß, das die Leute tatsächlich glauben es würden ungeheuer viele Milliarden in den Osten gepumpt und dort ins Nichts versickern.
Geld kann nicht so ohne weiteres verschwinden, es findet immer wieder den Weg dorthin wo schon jede Menge davon ist.
Also nochmal, die meisten Euros, die aus Steuergroschen der großen Masse stammen und in den Osten geschickt werden, wandern schnellstens in die Taschen und auf die Konten der Vorstände und Aufsichtsräte der großen Unternehmen in den Westen zurück. Dort sollten sie auch zu finden sein. Wer die Milliarden in Geldsäcken im Osten sucht, wird vergeblich auf Suche gehen. Es is nur der Abklatsch und etwas -leider ungerecht verteilter- Wohlstand, den man im Osten, bei wohlwollender Suche, finden kann.
Damit will ich sagen das nicht alles schlecht ist was an Hilfe hier ankommt, aber kaum erwähnenswert, es sei denn man will von den großen fehlgeleiteten Summen ablenken.*g*


 Gevatter antwortete am 25.02.06 (20:20):

Von Deutschlands Osten eine furiose wirtschaftliche Aufholjagd zu erwarten, würde in etwa der Aufforderung an einen soeben eines Beines amputierten 100-m-Läufers gleichen, nun endlich mal loszulegen, und Weltrekord zu laufen. Ist schlichtweg kaum möglich.
Wenn überhaupt, dann hätte man ihm das Bein schon dran lassen, und ihn in Ruhe werkeln lassen müssen.
Etwas mehr an Geist, an Fantasie an Esprit des "Übernehmers" hätte es in den frühen 90-ern schon bedurft, um eine wirkliche Einheit herzustellen. Statt dessen überließ man es dem freiem Spiel der Kräfte des Marktes, dies zu bewerkstelligen. Das mag zwar volkswirtschaftlich gesehen konsequent gewesen sein, gesellschaftlich-menschlich war es zweifellos eine Katastrofe.
@ KREUZKAMPUS
Es ist uns aufgefallen, dass häufig suggeriert wird, das Problem der Massenarbeitslosigkeit im Osten wäre vorrangig ein Vermittlungsproblem. Isses aber erwießenermaßen nicht! Auf einen(!) freien Arbeitsplatz in Thüringen z. B. kommen 33(!) Arbeitslose. Wenn man den einen Arbeitsplatz besetzt, sind diesbezüglich immer noch 32 Bürger arbeitslos. Was nun sind die 32?! Faul? Dumm? Unflexibel?

Gevatter


 Roby antwortete am 25.02.06 (21:54):

Es gibt aus meiner Sicht eine ganze Menge an diesem Artikel zu bemängeln. Zunächst zu den beiden Autoren:

Dennis Snower ist Professor, 55 Jahre alt, Amerikaner, seit 6 (!) Jahren in Deutschland, Chef von einer der 7 angegliederten Einrichtungen der Uni Kiel, des Institutes für Weltwirtschaft – und - man staune: Mitglied des Aufsichtsrates der Allianz AG (Nachtigall, ik hör dir trapsen!)

Der Zweite Autor ist Christian Merkl, 26 Jahre alt, Promotionsstudent im "PhD Program in Quantitative Economics" an der Christian-Albrechts-Universität Kiel

Beide Biografien sprechen nicht gerade für umfassende Erfahrungen zur deutschen Wirtschaft. Schon gar nicht zu den Besonderheiten Ostdeutschlands vor und nach der Wende. Vielleicht irre ich auch...schau’n wir mal:

„Die Arbeitslosenquote in Ostdeutschland verdoppelte sich von 1991 bis 2005 – und das trotz einer erheblichen Bevölkerungsabwanderung von Ost nach West. Dass die Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland so stark stieg und auf diesem hohen Niveau verharrt, hat laut Snower vor allem zwei Ursachen: Westdeutsche Gewerkschaften und Arbeitgeber hätten die Tarifpolitik des Westens schlicht auf den Osten übertragen und sich dort auf zu hohe Löhne geeinigt“

„...dass vor allem zu hohe Löhne und die geringe Produktivität in Ostdeutschland dazu geführt haben, dass die Arbeitslosigkeit dort dauerhaft weit über der in Westdeutschland liegt.“

„Die Arbeitslosenunterstützung sei zu großzügig. Weil ... die Beschäftigungschancen der Minderqualifizierten sanken, konnten sie nicht genügend Erfahrung am Arbeitsmarkt sammeln, um ihre Produktivität zu steigern.“

Hier scheint es, als ob die Autoren nicht wüssten von welchen Faktoren die Arbeitsproduktivität abhängt. Sie reden die Produktivität im Osten bewusst schlecht – oder glaubt jemand ernsthaft dass Siemens, Thyssen, AEG, BMW oder Opel usw. im Osten minderwertige Technik einsetzen? Das Gegenteil ist der Fall. Die Telekom rühmt sich, im Ostdeutschland ihr modernstes Kommunikationsnetz zu besitzen. Marode Betriebe – das war mal!!!

Zahlt weniger Lohn – und die Arbeitslosenquote sinkt. Ich setz mal einen drauf: zahlt Hungerlöhne, dann gibt es keine Arbeitslosen mehr. Senkung des Lohnniveaus hieße wohl auch Senkung des Rentenniveaus.

„Mit massiven Einschnitten, die zeitgleich einsetzen müssen, „lässt sich die Arbeitslosigkeit innerhalb von drei bis vier Jahren halbieren“. Sein Rezept: Der Kündigungsschutz müsse vereinfacht...werden“

Wahrscheinlich soll er so einfach werden, dass es ihn nicht mehr gibt. Amerikanische Verhältnisse wünschen sich die Herren Snower und Merkl. Weg mit den Gewerkschaften, kein Kündigungsschutz und drastische Reduzierung staatlicher Einmischung in die Wirtschaft. Dafür finden sie bei den Vorständen einiger Konzerne offene Ohren.

Die Spitze ist jedoch der Versuch die Transferzahlungen an die Westdeutschen Ossis (wie Hugo richtig dargestellt hat) als Ursache allen Übels darzustellen.

„Nicht trotz, sondern gerade wegen der regelmäßig gezahlten hohen Unterstützungsleistungen steckt die ostdeutsche Wirtschaft in massiven Schwierigkeiten.“

Large nonsense!!!

Roby


 Tobias antwortete am 26.02.06 (09:35):

Über Ostdeutsche Wirtschaftsfachleute die heute alles kritisieren was nach der Wiedervereinigung falsch gemacht wurde wundere ich mich schon sehr. Warum haben diese Könner , ihr Können nicht vor der Wiedervereinigung umgesetzt, da wäre dieses Loch nach der Wiedervereinigung nicht da gewesen. Was ich in Pirna, Leuna und Empfertshausen schon vor der Wiedervereinigung gesehen habe, war doch Stand der Maschinen und auch der Handwerksarbeit vor 1938 und in keiner Weise wettbewerbsfähig. Von der intakten Infrastruktur gar nicht erst zu reden.

Es wurde viel Schindluder bei der Wiedervereinigung getrieben. Auch viel Geld das aus dem Westen kam wurde zum Fenster hinaus geworfen .

Ein erlebtes Beispiel. Eine Holzschnitzerei, ehemals VEB, die auf sehr niedrigen Niveau Arbeiten auf Messen in Hongkong, Atlanta, und vielen anderen Städten auf der Welt anbot, bekam nach der Wiedervereinigung alle Auslagen ersetzt und hat nicht einmal eine müde Mark dort umgesetzt. Diese Leute waren 3 – 4 Jahre in der Welt auf Messen und mussten keinen Nachweis bringen was sie dort erreicht haben. Das Land Thüringen hat bezahlt und als die bezahlten Reisen vorbei waren, war auch die Schnitzerei pleite.


 kreuzkampus antwortete am 26.02.06 (13:28):

@hugo: Meine Antwort "Wie gnä' Frau befehlen!" war natürlich lakonisch. Ich meine, dass die Debatte mitnichten zu beenden ist, weil ich nicht länger Soli bezahlen will. Wohin das Geld fließt, ob in östliche ode westliche Taschen, ist mir schlußendlich wurscht. Ich weiss aber, dass es eine Menge Luxus- und Pleiteprojekte in Ostdeutschland gibt, bei denen sich mir die restlichen Haare streuben. Weshalb soll ich die kommentar- und widerstandslos mit fördern? Weshalb soll ich mit der Faust in der Tasche zuhören, dass diese Gelder teilweise an Westländer gegen Zinsen als Kredit gegeben werden? DA sehe ich Info-Bedarf. Und wenn man mir nicht beweist, dass ich da auf dem Holzweg bin, dass das alles gar nicht so ist, will ich nicht mehr oder erheblich weniger zahlen---so einfach ist das! Und deshalb will ich, dass die Diskussion fortgesetzt und zufriedenstellen beendet wird. Und deshalb empfinde ich den Befehl von Frau Merkel als unverschämt. Sie entscheidet, dass die Diskussion über mein/unser Geld beendet wird? Nee!


 Mulde antwortete am 26.02.06 (14:49):

Tobias
Mit einem Erlebnis, so wie du versuchst das Dilemma zu erklären erklärst du eigentlich gar nichts!
Die Ursachen muß man viel früher suchen, befass Dich mal
anno Adenauer und Co und der Hallsteindoktrin aus dieser Zeit.
Dann mit dem Widerpruch da in einigen Wirtschaftszweigen
vorhanden gewesenen Kooperationen, befass Dich mit der
Einkaufspolitik einiger großer Handelsketten.
u.a.Bei Quelle mit der Marke "Priveleg"
Das ist eines der markantesten Beispiele innerdeutscher
Handelspolitik!!
Mit der Wiedervereinigung mußte man ja die vorher relativ
günstige Umrechnungsart nun mit harter D-Mark begleichen.
Somit waren die vorher begehrten Partner über Nacht harte
Gegner geworden die man vom Markt weghaben mußte egal auf welchen weg.
Denn noch nie in der Geschichte konnte ein Rivale so straflos vernichtet werden - ohne das man selbst darunter
zu leiden hatte.
Wie weiter oben richtig erwähnt man hat das den Regeln des Marktes überlassen! Das ist der Knackpunkt!
Was die beiden Autoren betrifft nun denen fehlt einfach
das historische Hintergrundwissen wie so oft bei Möchtegern
schreibern.
Beide kennen die Materie nur vom Hörensagen!


 eko antwortete am 26.02.06 (15:35):

So daneben, wie mulde es gerne hinstellen möchte, ist der Beitrag von Tobias nun wirklich nicht.

Und was Adenauer und Hallstein mit 1989 und der Zeit danach zu tun haben sollen, muss man mir auch noch erst mal erklären. Aber nicht in belehrender Form.

Tatsache ist doch, dass niemand, aber auch absolut niemand gewusst hat, wie man eine Wiedervereinigung zustande bringt, ohne dass dies nicht irgendwo zu Schleifspuren führt.

Diese Klugscheißerei, die da in letzter Zeit von so manchem Landsmann aus dem Osten herüberschwappt, ist ärgerlich, teilweise aber auch lächerlich. Wenn man dem Glauben schenken wollte, müsste man ja davon ausgehen, dass es im Osten ausschließlich Gutmenschen gibt und die ganze Misere nur von den geldgierigen Kapitalisten im Westen ausginge.

So ein Schmarren!

Es kann ja jeder in Urlaub fahren, wohin es ihn zieht, meinen Segen hat er auf jeden Fall, aber wenn ich so mitkriege, wohin die Dessauer und Greifswalder Landsleute so in Urlaub fahren, muss ich davon ausgehen, dass es denen so schlecht ja gar nicht gehen kann.

Ich war noch nie in der DomRep!!

Und ich bin auch noch nie in Südamerika gewesen!!

Da langt mir einfach mein Geld nicht dazu!! Dabei bin ich doch so ein schlimmer Kapitalisten-Wessi.

Aber mal den Sarkasmus beiseite. Es ist doch Traumtänzerei, zu meinen, mit den veralteten Produktionsmitteln, die die DDR hinterlassen hat, wäre eine sinnvolle Produktion zu erreichen gewesen, wenn man die Fabriken nicht platt gemacht hätte. Damit wäre doch kein Schei.haus zu gewinnen gewesen, geschweige denn auch nur einen Fuß auf den Weltmarkt zu bekommen.

Jetzt macht man in Erinnerungsoptimismus und redet sich die Sache schön. Alles Quatsch!

Es bringt nichts, einzelne Vorgänge herauszugreifen, um seinen Standpunkt untermauern!

Genauso, wie es Aasgeier aus dem Westen gab, die absahnten, genauso gabs Betrüger aus dem Osten, die sich bereicherten. Da braucht man die Hand nicht umzudrehen.

Und je nachdem, wohin man schaut, kann man sehen, dass die Gelder aus dem Westen sinnvoll eingesetzt wurden oder man kann sehen, wo sie dilletantisch und total falsch verwendet wurden. Da gibt es nichts, was es nicht gibt.

Da sehen jetzt viele auf beiden Seiten nur den Splitter im jeweils anderen Auge, des Balkens im eigenen Auge werden sie nicht gewahr, da sieht man geflissentlich dran vorbei.

Und wie gesagt: AUF BEIDEN SEITEN !


 Tobias antwortete am 26.02.06 (17:28):

Mulde, sicher fehlt mir dein historischen Wissen was DDR Wirtschaft betrifft, aber du musst mir doch zugestehen, dass ich Vergleiche ziehen kann die dir nie möglich waren.

In den Orten die ich oben erwähnte, habe ich Glas in Pirna, Polyesterharze in Leuna, und Schnitzereien in Empfertshausen eingekauft. Die Preise die mir dort geboten wurden waren weit unter den Marktpreisen . Ich bekam Einblick in den Produktionsstätten und die waren gelinde gesagt mehr als veraltert. Dafür Adenauer oder Hallstein verantwortlich zu machen liebe Mulde, ist wirklich Möchtegernschreiberei.

Ich bitte dich also anzuerkennen, dass ich damals in einigen Betrieben Einblick bekam und von dem was ich schreibe auch Erfahrung mitbringe.

Noch eine Anmerkung. Unter den schlechten Bedingungen wie in Pirna Glas gezogen wurde habe ich grosse Achtung vor den Arbeitern die sich sehr große Mühe bei Einrichtung gegeben haben die noch aus den 30er Jahre stammt. Alle Andern Wirtschaftsgüter die ich als Muster damals mitnahm waren für mich unbrauchbar.


 hugo1 antwortete am 26.02.06 (18:30):

hallo Eko. Wie kannst Du nur so unbeleckt solche Kernsätze in die Welt setzen wie: "Tatsache ist doch, dass niemand, aber auch absolut niemand gewusst hat, wie man eine Wiedervereinigung zustande bringt,,,,,"
Dem kann ich nur entgegenen, das Du die Wendezeit total verpennt haben mußt, äußerste vergesslich bist oder absichtlich bösartige Falschmeldungen in die Welt setzt.(ich will mal ersteres annehmen)
,,übrigens, die Wiedevereinigung wurde zustande gebracht, wenn auch mit viel mehr Mängeln, Fehlern und berechtigten Beanstandungen als nötig.
für Interessenten hätt ich Beweise und Hintergrundwissen parat. Da ich aber die Denkweise einiger hiesiger Diskutanten gut kenne, ists ziemlich egal was man zu einem Thema an Fakten nennt, schon im nächsten Thema, Stunden später hauen diese Experten in ihre immer gleiche Kerbe.


 eko antwortete am 26.02.06 (19:00):

@ hugo:

Sag mal, willst Du mich nicht verstehen, oder kannst Du in der Tat nicht begreifen, was ich mit diesem Satz sagen wollte?

Es gibt doch wirklich und wahrhaftig in der Geschichte keinen, aber auch absolut keinen Fall, in dem eine Wiederzusammenführung eines Staates, der mehrere Jahrzehnte lang getrennt war, praktiziert wurde. Gibt es es nicht, oder ?

Ihr tut immer so, als habe die damalige Regierung Kohl nichts Besseres gewusst, als "diese dummen und einfältigen Ossis über den Tisch zu ziehen". So tut Ihr doch, oder?

Ihr begreift Euch immer noch als die armen bedauernswerten Opfer westlicher kapitalistischer Habgier. So ist es doch, oder ?

Und dann meint Ihr doch immer noch, diese habgierigen Wessis hätten aus lauter Jux und Dollerei den Osten plattgemacht, nur um sich lästiger Konkurrenz zu entledigen. Ist es nicht so?

Oder bin ich da im Irrtum?

Ihr glaubt doch noch immer oder jetzt wieder neu, dass nur Eure gewaltlosen Demonstrationen allein die Wiedervereinigung ermöglicht hätten. Ist es nicht so ?

Was hätten Euch denn Eure Demonstrationen genützt, wenn etwa ein Lafontaine an der Regierung gewesen wäre, der für zwei deutsche Staaten eintrat? Und was hätte alles zusammen genützt, wenn die Regierung Kohl es nicht geschafft hätte, die z.T. massiven Vorbehalte westeuropäischer Länder , etwa Großbritanniens, Frankreichs und Italiens, gegen eine Wiedervereinigung abzubauen?

Eure mutigen Demonstrationen in allen Ehren, sie waren die Initialzündung, ohne die nichts gelaufen wäre, ganz klar, da will ich auch keinen Millimeter davon wegnehmen. Aber das allein hat es nicht gebracht, sondern das Zusammenspiel a l l e r beteiligter Kräfte.

Aber wenn Ihr Euch heute hinstellt und Euch als Opfer westlicher kapitalistischer Machenschaften darstellen wollt, dann muss ich mir schon den Hut festhalten, mein Lieber. Und soo schlecht steht der Osten ja nun auch wieder nicht da. Es gibt ostdeutsche Städte, denen es inzwischen besser geht als so mancher westdeutschen Kommune.

Also, tut mal nicht so. (;-))


 Tobias antwortete am 26.02.06 (19:31):

Hier geh ich noch etwas weiter EKO. für die Freiheit in der DDR hat nur eine ganz ganz kleine Minderheit gekämpft. Wenn die DDR Nachbarn Polen , Tschechen, Ungarn, Rumänien und zum Schluss sogar Russland den Kommunismus nicht abgeschüttelt hätten, wäre mit der DDR ein zweites Albanien in Europa entstanden. Diesen DDR Nachbarländer haben wir den Weg in die deutsche Einheit zu verdanken. Da wurde für Freiheit gekämpft, aber wirklich gekämpft. Also langsam mit der Heldenverehrung in den neuen Ländern. Ich finde es gut , dass wir ein wiedervereinigtes Volk sind, aber dabei sollte die Wahrheit nicht verschwiegen werden.


 objectivist antwortete am 26.02.06 (21:57):

@eko
"Es gibt ostdeutsche Städte, denen es inzwischen besser geht als so mancher westdeutschen Kommune."

So ist es! Dazu kommt, dass die Beschäftigtenzahl im Osten höher ist als im Westen - aber die Leute schauen nur auf die Arbeitslosenzahlen. Die Infrastruktur ist im Osten inzwischen besser als im Westen. Und die Löhne sind viel höher im Vergleich zur Produktivitiät. Die Renten sind höher als im Westen. Und all das ist im Osten x-mal besser als zu DDR-Zeiten (Die Produktivität pro Kopf der DDR wird auf ein Viertel der BRD-Produktivität angenommen, man schaue sich dagegen die Zahlen von heute an). Dass die Ossis dennoch pausenlos meckern und nur nach Gründen suchen, sich als Opfer darzustellen ist schon fast psychiotisch.


 objectivist antwortete am 26.02.06 (22:02):

@roby
"Hier scheint es, als ob die Autoren nicht wüssten von welchen Faktoren die Arbeitsproduktivität abhängt. Sie reden die Produktivität im Osten bewusst schlecht – oder glaubt jemand ernsthaft dass Siemens, Thyssen, AEG, BMW oder Opel usw. im Osten minderwertige Technik einsetzen? Das Gegenteil ist der Fall. Die Telekom rühmt sich, im Ostdeutschland ihr modernstes Kommunikationsnetz zu besitzen. Marode Betriebe – das war mal!!!"

Dieser Absatz ist bezeichnend dafür, dass du komplett wirr schreibst. Was hat die Infrastruktur (die im Osten wirklich einmalig ist!) oder die 'eingesetzte Technik' mit der Produktivität einer Volkswirtschaft zu tun? Wenn man keine Ahnung hat, Sch***ze halten. Mehr fällt mir dazu nicht ein, das vorgegebene Niveau lässt leider nicht mehr zu.


 objectivist antwortete am 26.02.06 (22:12):

"Ich bin immer wieder betrübt wenn ich -auch hier- lesen muß, das die Leute tatsächlich glauben es würden ungeheuer viele Milliarden in den Osten gepumpt und dort ins Nichts versickern."

Die Infrastruktur im Osten ist mit die beste der Welt. Schau dir die Unistandorte im Osten an - wieviele Millionen und Abermillionen sind dort in Neubauten der universitären Institute und Kliniken geflossen? Unbeschreiblich viel Geld, das nicht aus dem Osten stammt.

"Geld kann nicht so ohne weiteres verschwinden, es findet immer wieder den Weg dorthin wo schon jede Menge davon ist. Also nochmal, die meisten Euros, die aus Steuergroschen der großen Masse stammen und in den Osten geschickt werden, wandern schnellstens in die Taschen und auf die Konten der Vorstände und Aufsichtsräte der großen Unternehmen in den Westen zurück."

Das an sich ist nicht schlecht, wenn die Menschen das wissen und dorthin ziehen können, wo das Geld hinfließt. Und die Ossis sind in Massen dorthin gewandert, wo das Geld war. Die kohlsche CDU wollte dies mit schwersten Ost-Subventionen verhindern - was ein schwerer Fehler langfristig war. Aber da der Osten ja bislang eher davon profitierte, finde ich es charakterlos und beschämend, wenn sich die Ossis deshalb ungerechtfertigterweise als Opfer darstellen. Sowas ist niederträchtig in meinen Augen.

"Dort sollten sie auch zu finden sein. Wer die Milliarden in Geldsäcken im Osten sucht, wird vergeblich auf Suche gehen. Es is nur der Abklatsch und etwas -leider ungerecht verteilter- Wohlstand, den man im Osten, bei wohlwollender Suche, finden kann."

Da dieser Wohlstand um etliches gewachsen ist, verglichen mit der DDR, finde ich es beschämend, wie die Ossis nach noch mehr schreien. Das zeigt lediglich, wie sehr die Indoktrinationen sozialistischer Manier immer noch wirken. Das Denken, dass der Staat ein wandelndes Heilsversprechen sein muss, kommt genau da her. Also guten politischen Stil nenne ich das nicht.


 Claude antwortete am 26.02.06 (22:18):

objectivist,
die hier wegen ihrem Unterhaltungswert von mir hoch geschätzten Ostdeutschen Schreiber repräsentieren die Minderheit in den neuen Bundesländer,deswegen kann man ihre Aussagen sehr gelassen sehen. Sie sind sozusagen viertuelle Wiederkäuer, die nur deshalb große Reisen unternehmen damit sie den Wert des untergegangenen Paradises so richtig betrauern können. :-))))


 hugo1 antwortete am 26.02.06 (22:45):

hallo Eko, na Du machts vielleicht Sprünge. Behauptest das Niemand ne Ahnung hatte wie man Deutschland günstig vereinen könnte, aber dur schreibst das es dafür (so eine Vereinigung)nie ein Vorbild gab.
Das sind doch völlig verschiedene Aussagen.
Klar gabs für eine solche Vereinigung (Übernahme,Zusammenschluss, Anbandelung-egal wie auch immer) keine Vergleiche, Vorbilder oder Beispiele.
Aber das es keine Vorstellungen von Experten, keine Warnungen, HInweise ernstzunehmenden -sich als richtig erwiesene- Prophezeiungen gab, ist wohl nicht von der Hand zu weisen.
Der Oskar den du als schlechtes Beispiel nennst, war einer der wenigen die diese Wahrheit vorhergesehen und auch mit Namen benannt hatte.
ach ja, und noch was, bildet Euch nur nicht ein, diese Vereinigung hätte nur für Ossis Probleme mit sich gebracht.
Was jetzt, durch die miese Realisierung der Vereinigung, mit saumäßiger Umverteilung der riesigen Geldmengen -wie ich oben beschrieb- (auch mit, nicht zu leugnenden, Vorteilen für den Osten) an Zusatzkosten, Verbindlichkeiten, Sozialabbau zu erwarten ist, müssen Alle Steuerzahler in West und Ost schultern.
Ja, und dabei verlagert sich das "große Jammern und Lamentieren" wie es bisher zumeist den Ossis unterstellt wird, mehr und mehr auf die andere Seite,, Die letzten Beiträge hier, sind dafür wohl Beweis genug,,
Die ersten schüchternen Versuche einer kippenden Neiddebatte hab ich mit unverhohlenem Interesse bemerkt und werde zu gegebener Zeit darauf zurückkommen. *gg*
,,ach, Claude, wie gerne würd ich mit Dir auf Reisen gehen,,,aus weiter Ferne sieht Deutschland viel überschaubarer aus, die hiesigen Themen erscheinen aus der Ferne viel unscheinbarer, unwichtiger, fast mickrig,,
Da läßt sichs trefflich über Deutschland und die Deutschen diskutieren über Themen, die für Ausländer weltweit keine Themen sind. *g*


 objectivist antwortete am 26.02.06 (23:08):

"Der Oskar den du als schlechtes Beispiel nennst, war einer der wenigen die diese Wahrheit vorhergesehen und auch mit Namen benannt hatte."

@hugo Weißt du eigentlich, was Oskar damals wirklich sagte und wollte? Anscheinend nicht. Ihm ging es nur darum, die Massen an Arbeitssuchenden Ostdeutschen nicht in den Westen zu lassen und andersherum die westdeutschen Firmen im Westen zu belassen. Folglich wollte er keine Vereinigung, sondern das Niveau im Osten niedrig belassen. Er wusste, dass zur Rettung der westdeutschen Arbeitsstatistiken nur Millardensubventionen für den Osten die Rettung sein würden - dies stellte er lediglich dar. Was daran aber so ausgelegt werden kann, dass Ossis dies als richtig oder gar in ihrem Sinne befürwortenswert interpretieren ist mir schleierhaft. Kann nur an mangelnder politischer Bildung liegen, anders kann ich es mir nicht erklären.
Und dass du auch noch jetzt den Westdeutschen Neid unterstellst ist ja nun die Perversion allen politischen Anstands schlechthin. Eklig.


 hugo1 antwortete am 26.02.06 (23:52):

oho objekt, nu werd mal nicht überschäumend lächerlich,,,
Das ich (für Leute mit Deiner Meinung )politisch unterbelichtet bin, brauchst Du mir nicht zu sagen, das weiss ich selber. Das Du meine Meinung eklig findest, kann und will ich nicht werten, ändert jedoch nichts an der Tatsache (wir sprechen uns vielleicht schon in kurzer Zeit wieder und hoffentlich etwas sachlicher) die ersten Bemerkungen wie: Ossis bekommen zu viel Rente, haben die beste Infrastruktur, bekommen Zuwendungen wie Länderfinanzausgleich unberechtigt, können nicht mit den Hilfsgeldern umgehen und verprassen diese und dergleichen mehr usw. hab ich sogar schon von Leuten wie Stoiber und Co gehört,auch das wir dumm wie Kälber sind ,,,da biste nicht der Erste.
Übrigens wollte Otto dem Totalzusammenbruch der Ostindustrie auch mittels vernünftigem Umtauschkurs entgegenwirken. Die Experten der Deutschen Bank und Dr. Edgar Most, Direktor a.D. der Deutschen Bank u.a, waren sich darin auch einig. Sie hatten sogar schon die Entwürfe -im Auftrage von Kohl/Waigel vorbereitet, wurden jedoch durch genau diese Politiker -die ihr eigenes Süppchen kochten und den einfacheren Weg der wilden Versprechungen gingen- zurückgepfiffen und vor vollendete Tatsachen gestellt.
Auch das ähnlich lautende Rezept des Detlev Karsten Rohwedder: "Schnell privatisieren, entschlossen sanieren, behutsam stillegen",,, hat er nicht überlebt,,
Die Überbringer der schlechten Nachrichten hat man mundtod gemacht,,
hier noch ein Beweis meiner Meinung, das es Leute, gab die vor dem Vernichten der DDR-Wirtschaft warnten,,
Ich zitiere aus einem Aufsatz von Winfried Wolf:
"Am 5. März 1990 behaupteten allerdings drei kleinere, linke politische Organisationen aus DDR und BRD (Vereinigte Linke, Die Nelken und Vereinigte Sozialistische Partei) in einer gemeinsamen Erklärung: »Wir gehen davon aus, daß der Anschluß der DDR an die ›soziale Marktwirtschaft‹ tausende DDR-Betriebe zur Aufgabe zwingen und ein zusätzliches Arbeitslosenheer von 1 bis 1,5 Millionen Menschen schaffen wird.« Diese Leute hatten absolut recht,,,,siehe gegenwärtige Situation.


 Claude antwortete am 26.02.06 (23:56):

hugo schrieb.
Claude, wie gerne würd ich mit Dir auf Reisen gehen,,,aus weiter Ferne sieht Deutschland viel überschaubarer aus, die hiesigen Themen erscheinen aus der Ferne viel unscheinbarer, unwichtiger, fast mickrig,,
Da läßt sichs trefflich über Deutschland und die Deutschen diskutieren über Themen, die für Ausländer weltweit keine Themen

Lieber Hugo wie Recht du doch hast ich weiß das schon seit mindestens 42 Jahren, ich freue mich aufrichtig das du jetzt auch in den Genuß dieser Erkenntnis kommst. Stelle dir mal vor ihr wäret nicht Pleite gegangen, das Erzgebirge wäre die weite Welt gewesen, oder gehörtest du zum Reisekader, na dann. :-))
Claude


 objectivist antwortete am 27.02.06 (03:43):

"Das Du meine Meinung eklig findest, kann und will ich nicht werten, ändert jedoch nichts an der Tatsache (wir sprechen uns vielleicht schon in kurzer Zeit wieder und hoffentlich etwas sachlicher) die ersten Bemerkungen wie: Ossis bekommen zu viel Rente, haben die beste Infrastruktur, bekommen Zuwendungen wie Länderfinanzausgleich unberechtigt, können nicht mit den Hilfsgeldern umgehen und verprassen diese und dergleichen mehr usw. hab ich sogar schon von Leuten wie Stoiber und Co gehört,auch das wir dumm wie Kälber sind ,,,da biste nicht der Erste."

Ich würde gerne die Schlussfolgerungen erfahren, nicht dass du bereits darüber informiert bist.

"Übrigens wollte Otto dem Totalzusammenbruch der Ostindustrie auch mittels vernünftigem Umtauschkurs entgegenwirken. Die Experten der Deutschen Bank und Dr. Edgar Most, Direktor a.D. der Deutschen Bank u.a, waren sich darin auch einig.Sie hatten sogar schon die Entwürfe -im Auftrage von Kohl/Waigel vorbereitet, wurden jedoch durch genau diese Politiker -die ihr eigenes Süppchen kochten und den einfacheren Weg der wilden Versprechungen gingen- zurückgepfiffen und vor vollendete Tatsachen gestellt."

Sehr richtig - das war ein sehr großer Fehler der kohlschen CDU. Dass Lafo allerdings in diesem Punkt vernünftiger gehandelt hätte würde ich nicht annehmen.

"Auch das ähnlich lautende Rezept des Detlev Karsten Rohwedder: "Schnell privatisieren, entschlossen sanieren, behutsam stillegen",,, hat er nicht überlebt,,Die Überbringer der schlechten Nachrichten hat man mundtod gemacht,,"

Sehr richtig auch. Nur ist mir bis heute schleierhaft, wieso die Ossis sich daraus Gründe pro PDS/Lafo zusammenstricken!

"hier noch ein Beweis meiner Meinung, das es Leute, gab die vor dem Vernichten der DDR-Wirtschaft warnten,,Ich zitiere aus einem Aufsatz von Winfried Wolf:"Am 5. März 1990 behaupteten allerdings drei kleinere, linke politische Organisationen aus DDR und BRD (Vereinigte Linke, Die Nelken und Vereinigte Sozialistische Partei) in einer gemeinsamen Erklärung: »Wir gehen davon aus, daß der Anschluß der DDR an die ›soziale Marktwirtschaft‹ tausende DDR-Betriebe zur Aufgabe zwingen und ein zusätzliches Arbeitslosenheer von 1 bis 1,5 Millionen Menschen schaffen wird.« Diese Leute hatten absolut recht,,,,siehe gegenwärtige Situation."

Klar hatten sie Recht, ist ja auch keine Kunst. Diese Arbeitslosenzahl wäre jedoch sogar noch weniger als es in der DDR gab. Es sind 5% Arbeitslosenquote in der DDR gewesen, plus weitere 25% verdeckte Arbeitslosigkeit. Das wird immer und immer wieder vergessen. Nun schau dir aber mal an, wie hoch die Arbeitslosigkeit im Osten ist! In einigen Regionen niedriger als im Ruhrgebiet! Und dabei sind die ganzen in den Westen gegangenen Ossis NICHT mit einberechnet. Und von der Beschäftigtenquote brauche ich nicht noch einmal anfangen! Und überhaupt: Wieso soll die soziale Marktwirtschaft an den Arbeitslosen in der DDR schuld sein? Nur weil in der DDR die Arbeitslosigkeit besser kaschiert wurde, war es dort doch nicht besser! Um das Lebenstandardsniveau eines heutigen HartzIV-Empfängers zu erreichen, hätte man in der DDR ein überdurschnittliches Gehalt erreichen müssen! Auch diese Wahrheit wird immer wieder völlig verdrängt bzw. einfach nicht reflektiert. Und abschließend: Arbeitslosigkeit ist staatlich nicht verhinderbar, lediglich kaschierbar beziehungsweise vergrößerbar (Mindestlohn). Der BRD die Schuld an den Arbeitslosen im Osten zu geben ist daher weit hergeholt. Was kann die westeuropäische Wirtschaft dafür, dass die DDR-Bürger zum großen Teil nicht das entsprechende Ausbildungsniveau hatten? Stell dir mal vor, Westdeutschland hätte nicht dermaßen massiv in die Ausbildung der Ostdeutschen investiert - dann würden wir ganz ungeschminkt heute sehen, wie sehr die DDR Schuld an den heutigen Arbeitslosen war. Aber das alles sind Argumente die ja angesichts der bösartigen Verkohlung und Ausbeutung der Ossis nichts zählen, ich weiß.


 Roby antwortete am 27.02.06 (08:12):

Der Ausgangspunkt, darauf würde ich gerne noch einmal zurückkommen, war diese Studie der Herren Snower und Merkl von einem der Deutschen Institute für Weltwirtschaft.

Erstens wurde da behauptet, dass die massiven Schwierigkeiten der ostdeutschen Wirtschaft durch die regelmäßig gezahlten hohen Unterstützungsleistungen der Altbundesländer entstanden sind. Wenn man also die Transferleistungen einstellt, würden die Probleme der ostdeutschen Wirtschaft gelöst. Über diese grandiose Feststellung sollte man sich nicht nur freuen, kreuzkampus, darüber sollte man mal intensiver nachdenken. Wenn man die Transferleistungen einstellt, werden als erste die Konzernbosse in Frankfurt, Köln, Leverkusen, Hamburg oder München protestieren. Da bin ich mir sicher.

Zweitens wurde in der Studie gesagt, dass man im Osten zu hohe Löhne zahlt und dass es einen viel zu starren Kündigungsschutz gibt. Das wären die Kernprobleme der hohen Arbeitslosigkeit im Osten. Also sollen die Löhne schrittweise gesenkt und der Kündigungsschutz aufgehoben werden.

Im Osten werden durchschnittlich ca. 90 % der Westlöhne gezahlt. Nicht weil es hier weniger zu tun gibt und die Leute 10% ihrer Arbeitszeit Däumchen drehen – nein – begründet wird es mit der angeblich niedrigeren Produktivität der ostdeutschen Wirtschaft. Abgesehen davon, dass weder die Ostdeutsche, noch die Friesische oder Bayrische Wirtschaft von der Gesamtwirtschaft zu trennen ist, kann die Produktivität einer Region nicht der Maßstab für die Entlohnung in dieser Region sein. In einigen englischen Grafschaften oder italienischen Provinzen ist die örtliche Produktivität weit niedriger als im Landesdurchschnitt. Dennoch werden dort die für das ganze Land üblichen Löhne, Gehälter, Renten und Besoldungen gezahlt.

Würde man weniger Löhne zahlen und den Kündigungsschutz aufheben, so würden die Sektgläser in den Führungsetagen der Konzerne in Frankfurt, Köln, Leverkusen, Hamburg oder München klingen. Die Arbeitslosenzahlen würden nicht gesenkt, sondern noch weiter angehoben werden.

Die ganze Studie ist also eine Kampfansage an den Sozialstaat. Herr Snower kennt zwar die deutschen Verhältnisse nicht so gut, aber dafür die Amerikanischen um so besser. Und Herr Merkl wird es sich mit seinem Chef nicht verderben wollen... sonst wird er erst mit 30, also in 4 Jahren, Doktor oec.

p.s.
Was die Ausdrucksweise des Herrn objectivist angeht, würde es mich freuen, wenn sich dazu das alt und grau gewordene Böckchen (wie eko liebevoll in einem anderen Thread genannt wurde) mal äußert. Zu den 5 % Arbeitslosen, die vor den Arbeitsämtern der ehem. DDR lustlos rumsaßen, wird sich bestimmt hugo äußern... zwinker ich dir zu – oder haste keine Lust mehr, auf solche Dummheiten zu antworten?

Da ich die Threadregeln (deutlich unter 500 Worte bleiben) nicht ebenso wie objectivist verletzen möchte, kann ich zur Frage der Kriterien für die Produktivität einer Wirtschaft nur noch auf Google verweisen – oder später dazu etwas bemerken. Ach so... Tobias? Wer sind denn Ostdeutsche Wirtschaftsfachleute? Ich würde gern mal einen kennen lernen.

Mit freundlichen Grüßen
nach Greifswald und Dessau
Roby


 Mulde antwortete am 27.02.06 (09:08):

Eko
Wie niedrig ist eigentlich Dein IQ ??
Du wirftst mir , vollkommen aus dem Zusamenhang gerissen
vor . das ich eine Reise als Ossi in ein fernes Land unternommen habe.
Eko da zeigt sich Deine Intelligenz vor lauter Neid
haust Du verbal um Dich ohne zu wissen was der Anlass
gewesen sein könnte.
Im übrigen geht Dir mein Privatleben nichts an!
Klaro!
Auch an Claude - wenn auch versteckt der Hinweis zum
reisen das geht die nie etwas an.
Das ist einfache nur unterste Schublade.
Ojectivist
Woher hast Du die Kenntniss, das der Ossi schlechter
Ausgebildet war?
War die Bildung im Osten so grottenschlecht?
Das schildere doch bitte mal ausführlicher!
Nun zu allen drei
Da ich , nach "objectivist" zu den gehöre mit einer
schlechten Ausbildung die frage wieso komme ich dann
in die entferntesten Ecken der Welt?
Oder hätten die Gastgeber erst fragen müssen
"darf der , das überhaupt?
Eko es kommt noch schlimmer werde wieder demnächst nach
irgendwo fahren als "ossi" wo du wahrscheinlich nie
hinkomen wirst
Dank meiner so schlechten Ausbildung!


 schorsch antwortete am 27.02.06 (09:55):

Ossis, Wessis, Pro-Ossis, Pro-Wessis, ihr unterhaltet uns amüsant.....


 schorsch antwortete am 27.02.06 (09:59):

Wenn ein Esel den anderen "Langohr" schilt,
für beide nur die eigene Meinung gilt.....


 pilli antwortete am 27.02.06 (10:20):

Mulde ich liebe dich :-)

auch wennze kräftig contra von mir bekommen wirst, sobald ich wieder klarer denken kann, :-) aber watt mutt datt mutt:

einfach genial, wie du erkannt hast, datt eko der pure neid aus den poren tropft und dir Mulde wünsche ich noch viele reisen...wohin auch immer, es ist nie zu spät und selten zu früh, das zu tun, was dir jetzt freude bereitet.

mit hohem respekt für deinen täglichen einsatz und deine bekennende liebe auch ohne gesetzliche verpflichtung zur allerliebsten, würde ich mir wünschen, datt du sogar bis zum Mond reisen könntest, ihr von unterwegs die sterne mitzubringen!

:-)


 Claude antwortete am 27.02.06 (10:26):

Mulde,
man sollte halt nicht immer die Gesellschaftsordnung niedermachen die einen das Ausbrechen aus einem ehemaligen mit Reiseerlaubnissen eher sparsam umgehenden Staates erlaubt. Nun hole schön weiter nach was du voher nicht konntest. Von Ausbildunge hatte ich übrigens gar nichts gesagt. Übrigens warum eigentlich Neid, wo du jetzt hinreist war ich vermutlich schon in meiner Jugend wohl nicht deckungsgenau aber eben oft und weit. :-)) Trauere weiter deinem verlorenen Paradis nach Mulde es kommt nicht wieder !! Übrigens glaubst du wirklich dein IQ ist größer als das von eko??? Ich denke das IQ von eko ist in Ordnung.
Claude


 Claude antwortete am 27.02.06 (10:30):

Pilli,
da kann ich deiner Meinung aber nicht folgen, aber das schadet nichts. Ich bezog Neid auch auf mich und das ist lächerlich. :-)))
Claude


 Mulde antwortete am 27.02.06 (11:47):

Claude
Ehrlichkeit zu Ehrlichkeit,
zur Bildung hast du wirklich nichts geschrieben!
Es war nur in der Sammelantwort mit drin!
Bin noch fähig so etwas zu sehen und auch zu trennen!


 hugo1 antwortete am 27.02.06 (11:49):

nööö roby, weshalb sollte ich mich über die vielen verdeckten Arbeitslosen in der DDR noch nachträglich mokieren? Egal welche Antwort ich darauf finde, ganz gleich wie ich argumentiere, unbenommen welche eigene Ansicht und kritischen Bemerkungen ich dazu hätte,, so wie die Lage hier ist, werd ich dafür zur DDR-Schnecke gemacht. Auch wenn Du noch niemals die DDR als leuchtendes Vorbild hier dargestellt hast, noch nie die tatsächlich in der BRD vorhandenen positiven Seiten negiert hast, sobald Du nur ein einziges kritisches Wort, eine einzige Frage nach dem Warum (z.B. der Reichtumsverteilung usw.) zur gegenwärtigen Situation in Deutschland äußerst, sofort wird Dir angeraten doch schnellstens einen Rückzieher zu den alten -ja ach so paradiesischen DDR-Verhältnissen zu machen.
Dabei wird völlig negiert, Das Du nur Vergleiche angstellt hast und niemals dieses verlorene Land (welches es mitsamt seinen Menschen nicht verdient hat verbal in Schutt und Asche gelegt zu werden )als das Non Plus Ultra gegenwärtiger Erwartungshaltung propagiert hast.
Diese "feindfühlige Anmache" wird vorsorglich immer mal wieder mit solchen Anbiederungsversuchen unterlegt wie: Warste vielleicht Mithelfer, Mitläufer, ja sogar Vorreiter, noch besser Schütze A. im letzten Glied der Grenzpolizei oder noch schlimmer, sogar Reisekader ??
,,und immer wieder muss ich zu meiner große Schande gestehen, jaa ich war ein ganz schlimmer Finger,,ich hab sogar staatstragend und regierungsnah regelmäßig meine Einkäufe in Konsum und HO getätigt, selbstredend auch mit entsprechender Ostmark dafür "geblecht" und, ich kannte sogar eine von diesen parteitreuen Kassiererinnen im Lebensmittelhandel, der ich unheimlich tolle heimliche Informationen zukommen liess, natürlich auf Austauschbasis.*g*
ps weshalb ich deshalb noch nicht in Handschellen abgeführt, vom BND verhört, in der Bild ganzseitig als Vorzeigenegativist abgekanzelt wurde usw. ist mir heute noch schleierhaft.*g*
nochmals ps: nee ich war nicht Reisekader, war nie dienstlich im NSW, oder privat in der BRD(wie z.B.die Gaucksöhne usw. war auch nicht bei den Grenzern und ich durfte nicht mal bei der Seefahrt anheuern aus familienpolitischen Gründen,,
Aber ich will hier keinen falschen Eindruck erwecken und mich offen dazu bekennen, ich hätts getan ohne mir darüber graue Haare wachsen zu lassen, ich hätte notfalls bei den Grenzern gedient, hätte einen Reisepass nicht ausgeschlagen, würde mich nicht gegen Auslandsreisen in die Kapitalländer gewehrt haben
(psst,, und das sage ich hier nur den ganz Hartgesottenen,,ich hab sogar Sendungen von Schnitzler genauso aufmerksam geguckt wie die von seinem "Freund" Gerhard Löwenthal )


 pilli antwortete am 27.02.06 (12:15):

nö Claude :-)

du konntest doch nicht gemeint sein, watt den neid betrifft...

da haut der eko doch prächtig zu, obwohl ihm die persönlichen lebensumstände bekannt sein dürften, die auch schon mal datt reisen verhindern könnten...nicht immer nur ist ne mauer dafür verantwortlich.

:-)


 Roby antwortete am 27.02.06 (13:26):

Aber Hugo! Es geht um 30% Arbeitslose.

„....5% Arbeitslosenquote in der DDR gewesen, plus weitere 25% verdeckte Arbeitslosigkeit.“

und zu dieser objektiven Wahrheit - dazu äußerst du dich nicht? Setzt dich einfach schmollend inne Ecke und schimpft auf die ungerechten, böswilligen Wessis. Nur weil einige deine Meinung als „Ekelig“ bezeichnen oder uns den Mund verbieten wollen und „Schnauze!“ rufen? Vielleicht weiß der besonders objektive Mensch wovon diese 5% Arbeitslosen gelebt haben? Schließlich gab es ja keine Sozialämter, Arbeitsämter, Finanzämter.... ooch keene Heilsarmee, keene Obdachlosenheime...
Vielleicht waren diese 5% kriminell und haben von Diebstahl und Einbrüchen gelebt? 5% der arbeitsfähigen DDRler (datt hübsche Wort hab ik von eko, dem kleinen grauen Böckchen, geklaut) datt sind... etwa eine halbe Millionen Leute. Hm? Ob das in einem Polizeistaat gegangen wäre? Ik bin uff die Erklärung dieses Phänomens richtig gespannt. Ob der Objektive das auch sachlich vortragen kann?

Ik setz mir ma bisken zu dir, Hugo. Mach ma platz, Danke. Rauchst du? Ik auch nich...

zwinkert
Roby


 Gevatter antwortete am 27.02.06 (16:35):

Deine Jammerei, OBJEKTIVIST, ist langsam nicht mehr erträglich. Hättet ihr mal in den 80-ern nicht so dermaßen über eure Verhältnisse gelebt, wäre heute auch noch genug Geld da. Ihr musstest ja aber unbedingt euer Oma ihr klein Häuschen versaufen, statt sich mal mit vernüftigen Planspielen für den Tag X der Vereinigung zu befassen. Was haben eigentlich die ganzen Gurken im "Ministerium für innerdeutsche Angelegenheiten" all die Jahrzehnte gemacht? Ihre Arbeit wohl kaum, sonst stünden wir heute anders da.
Also, nicht nölen, wenn man sich die Kolonie nicht leisten kann, sondern Ärmel hoch krempeln. Außerdem geht die Welt nicht unter, wenn man bei VW am Band nicht mehr 4000 Euro im monat verdient.

Kannst Du die Kennziffer "Produktivität" , die Dir im Osten zu niedrig im Vergleich zu den hohen Löhnen erscheint, mit Zahlen und Quellen unterlegen?
Bei den 25%+5% Arbeitslosen musst Du das nicht. Das verbuche ich mal dezent unter Rosenmontag-Schluckauf.

Gevatter


 Claude antwortete am 27.02.06 (17:18):

Gevatter ,
kannst du belegen wie wir unser Oma ihr klein Häuschen versoffen haben??? :-)))) Nun es gehörte halt uns nicht wahr?
Claude


 Gevatter antwortete am 27.02.06 (17:34):

Ist ja menschlich durchaus verständlich, und in fetten Jahren reißt eben schon mal der Schlendrian ein. Da kann es passieren, dass man das historisch wirklich wichtiges manchmal aus dem Blick verliert. Ihr Westler hättet eben ordentlich was beiseite legen sollen. Und nicht am Tage der Vereinigung plötzlich so tun, als hätte man von der wirtschaftlichen Misere im Osten so rein überhaupt nichts geahnt. Oder habt ihr immer das geglaubt, was Genosse Mittag stets kund tat, von wegen zehntstärkste Industrienazion usw.? Doch nicht wirklich, oder?

Gevatter


 hugo1 antwortete am 27.02.06 (18:14):

neee roby, eigentlich möchte ich momentan nicht so recht aus dem Nähkästchen plaudern. Zumal hier die vielen Begriffe in Sachen Arbeit mit Fern der Arbeit vermengt werden.
die Überschrift lautet "Warum der Osten so schlecht dasteht heute,,,gemeint ist, er steht gar nicht auf eigenen Füßen sondern er liegt total am Boden mittels der erdrückenden Hilfe welche Ihm zuteil wurde ,,oder?
Ja und die Arbeitslosigkeit hätten demnach -s.o.- die Ossis von der Pike auf gelernt, ach was sag ich, studiert, mit der marxistischen Muttermilch eingesogen haben die das. Wie sonnst kämen sie heute damit soo saugut zurecht.
Nur da werden Arbeit und Arbeitsplätze echt verwechselt. Das hiess zwar Recht auf Arbeit (aus welchem dann auch flugs eine Pflicht zur Arbeit gemacht wurde) aber eigentlich soll es ja nur eine Beschäftigungsphilosophie und Strategie gewesen sein um dem bösen Nachbarn die nachbarstaatliche Statistik zu versauen.
Hätten die damals in der DDR gearbeitet, hätten sie nach Adam Riese oder Karl Marx Werte geschaffen, haben die aber nicht, sie haben mit aller Wucht und größtem Elan Werte vernichtet, solange bis sie 1989 alles kurz und klein und total marodisiert hatten. Also aus dem nach 1945 übernommenem blühendem Land ein totales Wirtschaftschaos mit exzelent runtergewirtschafteter Industrie hervorgezaubert hatten. Gerade zur rechten Zeit für die Breuel und CO um dieser Industriebrache den Gnadenstoß zu schenken und auf Null Produktion mit Null Beschäftigung zu manipulieren. Haben sie aber nicht ganz geschafft (sind eben auch nur Menschen) Es blieben viel zu viele im Osten und Alle wollten der Letzte sein der das Licht ausknipst, denn im Finstern läßt sichs blendend statistisch aufarbeiten. Schön jedoch das die Ostarbeitslosen nicht Beschäftigungslos waren (das kann nun wahrlich niemand guten Willens behaupten wollen), waren sie doch ganztags damit zu Gange Besorgungen zu machen. Hier mal Schlange stehen, dort unter den Ladentisch gucken obs was brauchbares gäbe, den Kleingarten in Schuss halten, krank schreiben lassen für den Frühjahrsputz, ,,,einen Arbeitsvertrag hatten Die doch bloß pro Forma. Der berechtigte zum Lohnempfang, damits für die Gewerkschaftsbeiträge, den Karnickelzüchterverband und das billige Helle beim Feuerwehrball reichte.
So gesehen waren wir fast zu hundert Prozent arbeitslos, haben nix produziert, nix geschafft, nur rumgegammelt, auf Ersatzteile, Rohmaterial, Stromabschaltungsende und Feierabend gewartet.
Oh, was habt Ihr Wessis euch damit nur aufgehalst, wie konntet Ihr nur so blauäugig sein, die vielen kommunistisch angehauchten Faulpelze als Brüder und Schwestern mit offenen Armen zu empfangen, mit Bananen, Büchsenbier und Big Mac zu ködern und als Krönung noch mit anhaltender, frenetisch lauthals geäußerter, nichtendenwollender Dankbarkeit zu rechnen. ,,geht wol nicht auf,,diese Rechnng,, ST-Alaaf *g*


 Claude antwortete am 27.02.06 (18:34):

Gevatter,
ich muß gestehen unter diesem Gesichtspunkt das wir etwas für eine etwaige Wiedervereinigung hätten beiseite legen sollen habe ich das noch nicht gesehen.Bin in der Tat verblüfft:-))) Man hatte wirklich nicht mit der Vereinigung gerechnet, du meinst jetzt wir sind schuld da die sozialistische Spielart der fairen Teilens nicht klappte, die das heißt, habe ich meins verbraucht teilen wir uns deines!!!! Na ja bleibt mir nur der Gruß ein donnerndes dreifaches Helau, natürlich als Ganzjahresgruß.

Der größte Fehler war in der Tat die richtige Misere nicht erkannt zu haben und deswegen nicht richtig auf eine abgewirtschaftete Industrie reagiert zu haben. Deine Frage ob wir glaubten was Mittag sagte läßt eine andere Interpetation das selbst du glaubtest die Wirtschaft sei marode nicht zu!! Oder wie war das zu verstehen???
Nun es ist wie es ist nix mehr da zum teilen. Selber sparen:-))
Claude


 pilli antwortete am 27.02.06 (18:52):

warum sollte ich den wenigen parade-ossis nicht glauben, wenn sie von vergangenen herrlichkeiten berichten? :-)

erstmal hat jeder ne chance bei mir, :-)

nur...schwierig wird es dann, wenn ich mir datt elend selber anschaue und das habe ich!

und es hat mir seinerzeit fast den verstand geraubt, mir vorzustellen, auch nur eine oder einer habe diese graue tristesse, die mir aus jedem winkel entgegen blickte, wirklich gewollt.

getröstet habe ich mich halt dann damit, diejenigen, die alles so pardiesisch schildern, haben nicht in die gleichen ecken und winkel geschaut oder wissen vielleicht nicht, wie freundlich weißgestrichene häuser ausschauen?

warum es fenster in Wismar hatte, die anstatt glas, zeitungspapier schmückte, habe ich eben so wenig begriffen, wie die tatsache, daß ich, im wohlgemerkt leeren restaurant, warten musste, meine bestellung aufzugeben, während sich die service-leute "sitzend" im essbereich aufhielten und den Neckermann-Katalog studierten.

dass menschen sich derart manipulieren lassen, datt viel schund als güldenes pralinchen hochstilisiert wird, mag geschehen, aber irgendwann muss doch mal jemand wach geworden sein aus diesem elend-traum und gerufen haben:

"Hallo! watt macht ihr mit uns?"

viele jahren später traf ich sie dann wieder, die parade-ossis in den foren und auch an den urlaubsorten und woran erkannte ich sie oft?

hetze und hass auf alles watt fun macht, englische sprache? nix da, wird schon mal gleich verteufelt...gleich gefolgt vom schrei: Markenware wech!

aha...nur weil man ihnen jahrzehntelang vorgekaut hat, klamotten müssen billig sein? nur weil sie nicht spüren durften, wie weich ein cashmere-schälchen datt hälschen umschmeicheln kann, soll ich den quatsch jetzt mitmachen und mich an wühltischen berauschen?

na...datt wüßte ich aber!

bissel weniger kaufen wennz knapper wird, klar...aber doch net minderwertiger? *koppschüttel*

heute verstehe ich manches besser, wenn auch nicht alles und setze meine hoffnung auf die jungen leute, die, ohne den eingeschränkten und von oben geleiteten blick, sich ein bild machen können.


 Mulde antwortete am 27.02.06 (19:57):

Pilli
Ich wage mal eine Vermutung betone vorher schon
es muß nicht stimmen
Kann es sein man hat Dich durch ein sogenanntes
Russenviertel geführt?
Das würde ich Dir unbestritten glauben!
Das war bei denen So gang und gäbe
An der Decke da hing nur eine Glühbirne
Warum auch immer , die nahmen die Prawda als Gardine.
Das waren meisten auch Wohnungen die von Offiziersfamilien
bewohnt waren.
Bei uns auch großes Russenlazarett die Arztwohnungen
an der Fenstern Die Prawda!
Nur das war für die einheimischen nicht des aufregens wert


 objectivist antwortete am 27.02.06 (20:04):

@all
Teilweise lese ich ja ganz amüsante Kommentare, sind nur manchmal überhaupt nicht politisch erhellend, sondern eher emotionalisierte Satire. Hab momentan wenig Zeit, um detailiert zu antworten, aber da mehrfach danach gefragt wurde, hier ein Text des ifo-Instituts zur Arbeitslosigkeit in der DDR:

Verdeckte Arbeitslosigkeit in der DDR

Geht man in der DDR von bisherigen Produktions- und Absatzbedingungen aus,so wird die verdeckte Arbeitslosigkeit auf 15% der Gesamtbeschäftigung, das sind 1,4 Mill. Beschäftigte, geschätzt. Weitere Fakten belegen dies: tägliche Stillstandszeiten der Produktion im Durchschnitt 18-25%, Arbeitszeitausfall von 11%, Ausfallzeiten bei Materiallieferungen in Höhe von 13%. Eine andere Ursache liegt in dem auf 2-15% der Gesamtbevölkerung geschätzten personellen Aufwand für soziale und politische Aufgaben. Unter neuen Produktions- und Absatzbedingungen wird eine Schätzung der erwarteten Beschäftigungsentwicklung bis zum Jahresende 1991 vorgenommen. Im Einzelnen: Das geschätzte Potential an verdeckter Arbeitslosigkeit von 15-30% wird zu offener Arbeitslosigkeit übergehen. Es wird mit einem Jahresdurchschnitt 1991 von 1,5 Mill. gerechnet. Abbau von Arbeitsplätzen und Entstehung neuer Arbeitsplätze sollten nicht durch Arbeitskämpfe gefährdet werden und von sozialen Absicherungsmaßnahmen begleitet sein. Es bedarf erheblicher Anstrengungen seitens staalicher Wirtschaftspolitik,westlicher Unternehmen und der Bevölkerung der DDR.

Die Studie befaßt sich mit der verdeckten Arbeitslosigkeit in der DDR und gliedert sich in drei Abschnitte: Darstellung der Arbeitsmarktlage in der DDR im Frühjahr 1990; Schätzung der verdeckten Arbeitslosigkeit; Gesamtwertung. Die Zahl der Arbeitsuchenden erhöhte sich von Januar bis April 1990 von 64.000 auf 120.000 und die Zahl der Arbeitslosen von 9.000 auf 95.000 im Mai 1990. Im gleichen Zeitraum gingen die Zahl der offenen Stellen von 160.000 auf 54.000 zurück. Verglichen mit der Arbeitslosigkeit in westlichen Industrieländern ist das DDR-Niveau (Mai 1,1 %) noch sehr gering, aber die Zahlen machen deutlich, daß ein weiterer Anstieg zu erwarten ist. Unter bisherigen Produktions- und Absatzbedingungen ergibt sich ein Potential an verdeckter Arbeitslosigkeit in Höhe von 15% der Gesamtbeschäftigten. Vergleichsuntersuchungen liegen nicht vor, aber in jüngster Zeit wurden Informationen veröffentlicht, daß die täglichen Stillstandzeiten der Produktion für 53% der Beschäftigten bis zu drei Stunden täglich betrug und daß die jährliche Sollarbeitszeit 1988 mit 2.005 Stunden angegeben wird, die effektive Arbeitszeit aber nur bei 1.789 Stunden lag; das bedeutet einen Ausfall von 11% (in der Bundesrepublik 5%), der zu drei Viertel durch krankheitsbedingte Fehlzeiten verursacht wurde. Je nach Definition ergibt sich ein Potential an verdeckter Arbeitslosigkeit unter neuen Produktions- und Absatzbedingungen bei den befragten Unternehmen in Höhe von 15-30% der Beschäftigten. Die Studie kommt in der Gesamtwertung zu dem Ergebnis, daß die verdeckte Arbeitslosigkeit zwar nicht im gleichem Umfang zur offenen Arbeitslosigkeit führen wird, dennoch wird die offene Arbeitslosigkeit in den nächsten Jahren erheblich ansteigen.


 Claude antwortete am 27.02.06 (22:04):

Mulde,
waren die Russen einfach nur schlampig oder hatten die kein geld das sie Zeitungen in die Fenster klebten/hingen??
Claude


 Roby antwortete am 28.02.06 (00:32):

Was soll denn der Unsinn, objectivist – ich habe nach den 5 % Arbeitslosen der ehem. DDR gefragt – nicht nach einer bayrischen Analyse der Arbeitsmarktlage der noch existierenden aber bereits todkranken DDR vom Frühjahr 1990!

Na ja, immerhin gestand man ja ein, dass die Zahl der Arbeitslosen von 9.000 im Januar 1990 auf 95.000 im Mai 1990 stieg. Von fast Null auf satte 1,1%. Da gab es aber noch keinen Soli, keine Transferleistungen, objectivist – hm? Das ist doch aber nach der Studie des Mister Snower hauptverantwortlich für die hohe Arbeitslosigkeit im Osten...

Diese Analyse der Arbeitsmarktlage des 1. Halbjahres 1990 ist ungenau (2 bis 15 %? Geschätzt oder gewürfelt?) und beschäftigt sich nicht mit der turbulenten gesellschaftspolitischen Situation als Ursache und Katalysator der richtig beschriebenen Probleme.

Nicht ganz unwichtig: diese von objektivist hier reinkopierte Studie von 1990 findet sich auch auf sehr bedenklichen Internetseiten, die vom Hass gegen die ehem. DDR, Ossis, Aufbau Ost, Soli usw., geprägt sind. Die Studie wird dort dazu missbraucht zu „beweisen“ das es in der DDR Arbeitslosigkeit gab. Aber nicht das einer denkt, dass uns objectivist die entscheidenden Textstellen, wo diese Beweise genannt werden, vorenthalten hat – nein, hat er nicht... auch mit Google konnte ich diese Beweise nicht finden...

Claude
man hat uns das so erklärt: Das sind alles Militärangehörige. Die sind mit ihren Familien heute hier – morgen da... ziehen 3x im Jahr um.... und jedes Mal neue Gardinen kaufen? Darum Zeitung an den Fenstern. Geld hatten sie auch nur wenig. Schlampige mag es auch gegeben haben – aber nicht pauschal alle.

Roby
und Frieda unterschreibt datt auch :-)


 pilli antwortete am 28.02.06 (00:40):

lieber Mulde :-)

frau läßt sich selten führen :-)

ich bin mit dem mann, dem ich damals erlaubte, mich zu begleiten, wirklich in viele ecken und winkel gegangen als da waren Rostock, Wismar, Stralsund (wobei Rostock mich zutiefst erschreckt hat) Bad Doberan und dann weiter über holprige strassen nach Ahlbeck, Zingst bis wir unser gemietetes Kapitänhäuschen in Prerow erreicht haben, einer gegend, wo, fein versteckt im wäldchen, die großkopferten seinerzeit wohl ihre ferien verlebten. :-)

und da die jungs offensichtlich auch datt abgrenzen zu den sozialistischen werktätigen bevorzugten, war alles ordentlich mit stacheldraht eingegrenzt; reste fand ich noch auf dem meernahen grundstück :-)

die lösung für die fenster mittels zeitungpapier fand ich sehr exotisch aber die leute sprachen deutsch mit mir in den häusern in Wismar und Rostock.

denn natürlich habe ich mich mit ihnen unterhalten, nachdem ich feststellen mußte, die wohnung ist nicht abbruchreif sondern wird noch bewohnt.

viele jahre ist es her Mulde, dieser September nach dem mauerfall und sicherlich werden die straßen mittlerweile wunderschön repariert und ausgebessert sein? :-)

ob aber auch die angetroffenen zustände im m.e. teuer angemieteten Kapitänshäuschen so sind, dass nicht mehr das wasser aus der lampenschale des schlafzimmers tropft und das bett zusammenbricht, wenn sich mann oder frau nur auf die andere seite dreht, keine ahnung...ich werde das risiko kein zweites mal eingehen, daß ich völlig entnervt nachts den vermieter anrufen muss, damit der für licht ohne wasserfontänen aus der lampenschale sorgt. :-)

sehr sicher aber bin ich, daß heutzutage niemand mehr beim bäcker so vorwurfsvoll angeschaut wird, wie ich. hatte ich mir doch erlaubt, ohne mitgebrachte tasche oder tüte, die frühstücksbrötchen kaufen zu wollen. man bedenke, der käufer bringt die verpackung für die ware mit!

egal...das ist vergangenheit...nur:

die Tristesse, die wird mir lebenslang in erinnerung bleiben!

:-)


 objectivist antwortete am 28.02.06 (10:08):

@roby
"Was soll denn der Unsinn, objectivist – ich habe nach den 5% Arbeitslosen der ehem. DDR gefragt – nicht nach einer bayrischen Analyse der Arbeitsmarktlage der noch existierenden aber bereits todkranken DDR vom Frühjahr 1990!"

Ach so, die DDR war erst im Frühjahr 1990 todkrank. Was soll diese Unsachlichkeit?

"Na ja, immerhin gestand man ja ein, dass die Zahl der Arbeitslosen von 9.000 im Januar 1990 auf 95.000 im Mai 1990 stieg. Von fast Null auf satte 1,1%."

Genau lesen! Man muss Arbeitssuchende und Arbeitslose zusammenrechnen. Warum auch immer, aber da unterschied man.

"Da gab es aber noch keinen Soli, keine Transferleistungen, objectivist – hm? Das ist doch aber nach der Studie des Mister Snower hauptverantwortlich für die hohe Arbeitslosigkeit im Osten..."

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ich habe das Gefühl, dass du nicht daran interessiert bist, über die sachlichen Vorlagen ernsthaft zu reden. Wie du siehst, gab es in der DDR Arbeitslosigkeit und hohe verdeckte Arbeitslosigkeit. Der Snowertext befasst sich mit der dramatischen Erhöhung der Arbeitslosenzahlen (also der Umsetzung der verdeckten Arbeitslosigkeit), die man anders handhaben hätte müssen. Deine polemischen Bemerkungen kann ich nicht nachvollziehen und wenn das so weitergeht macht eine Diskussion keinen Sinn.

"Diese Analyse der Arbeitsmarktlage des 1. Halbjahres 1990 ist ungenau (2 bis 15 %? Geschätzt oder gewürfelt?)"

Die Kriterien stehen in der Studie drin - kein Grund hier wieder dümmlich polemisch zu werden.

" und beschäftigt sich nicht mit der turbulenten gesellschaftspolitischen Situation als Ursache und Katalysator der richtig beschriebenen Probleme."

Natürlich kann die Studie nicht auf die Fehler des Sozialismus und des Kapitalismus und überhaupt des Menschen eingehen. Mein Gott, wie krampfhaft du danach suchst, dir nicht Genehmes klein zu reden. Psychologisch auffällig, würde ich mal sagen.

"Nicht ganz unwichtig: diese von objektivist hier reinkopierte Studie von 1990 findet sich auch auf sehr bedenklichen Internetseiten, die vom Hass gegen die ehem. DDR, Ossis, Aufbau Ost, Soli usw., geprägt sind."

Die Studie stammt vom ifo-Institut und von deren Website habe ich den Text. Du versuchst wieder mal, unsachlich zu werden - als würde es interessant sein, wer den Text noch so alles benutzt.

"Die Studie wird dort dazu missbraucht zu „beweisen“ das es in der DDR Arbeitslosigkeit gab. Aber nicht das einer denkt, dass uns objectivist die entscheidenden Textstellen, wo diese Beweise genannt werden, vorenthalten hat – nein, hat er nicht... auch mit Google konnte ich diese Beweise nicht finden... "

Zu bestellen beim ifo-Institut. Gott, bist du ungeeignet für sachliche Diskussionen...


 Mulde antwortete am 28.02.06 (11:29):

Objectist
Warum bist Du so anmassend andere für sonst was zu eklären?
Es ist doch fairer erstmal vor der eigenen Tür zu kehren!
Ganz Objektivistisch gesehen , kann man nur etwas messen oder brechnen was auch in der Realität offen erkennbar ist.
In Deinem Fall sitzt du aber fast bibelgläubig vor einen
Zeitungsartikel der nur nicht beweisbare Argumente bringt.
Deine Argumente der versteckten Arbeitslosigkeit, da erbringe doch mal wirklich eigene Erkenntnisse.
besser noch wer ,wann , wo sind die jemals erfasst worden?
in welcher Form wurde die verstecke Arbeitlosigket angewendet?
Benutzeaber die dazu Die Gesetze der DDR man kann das Problem nicht mit den Bedingungen der damaligen BRD
gleichsen-- was aber anscheinen Du und die pseudo-wissenschaftler gemacht haben.Das sind zwei totak konträre Gesetzgebungen gewesen -Die zusammenrühren macht man gerne
das stimmt allerdings

Eine Bundesdeutsche reelle Studie dazu ( immer bezogen bis
zum 02.10.1990 gibt es kaum oder nicht!
Eine Statistik aus der DDR ( Amt für Statistik / dsmals Ostberlin) bezogen auf Arbeitslosigkeit gleich welcher Art wird es kaum geben.
Es ist ganz objektivistich gesehen Dir Durchaus möglich
das selbst, Beim Bundesarchich in diesem speziellen Fall
in Berlin Lichterfelder zu erforschen.
Der Vorteil für Dich ist- alle DDR sind nicht mehr gesperrt
im Gegensatz zu den Akten der alten BRD!
Statistisch erfasste Arbeitslosenzahlen aus den neuen
Ländern sind ab den 04.10.1990 00:00 erfassbar - in geringen Umfan uch schon bei der lezten DDR Regierung.
Du musst es nur wollen.
eine Wertung so wie Du sie vehemmt verdeidigst ist vor dem
04.10.1990 nicht beweisbar!
Ich halte mich an den uralten Spruch
An Statisken glaube ich nur - wenn ich sie selber gefälscht habe!
Nun bitte erbringe Beweise, aber bitte eigene!
nichts was Du irgendwo mal abgekupfert hast.


 Claude antwortete am 28.02.06 (12:52):

Nun Mulde,
eigene Beweise zu erbringen ist schwer wenn nicht gar unmöglich, will sagen man macht sich an verschiedenen Quellen schlau wägt ab und muß sich dann für etwas entscheiden was man glaubt oder auch nicht. Dabei geht man vermutlich auch nach Lebenserfahrung und Neigung vor. Man kann auch Aussagen anderer interpretieren.Man kommt halt zu einem Ergebnis, das ist zwar kein wissenschaftliches Ergebnis aber das ist auch in den meisten Fällen nicht nötig.
Wenn man allerdings irgendwelche Webseiten nahtlos kopiert und ohne sich Gedanken zu machen in das Forum stellt ist das schwach, da gebe ich dir recht, die absolute reine Wahrheit gibt es eh nicht lache!!
Claude


 hugo1 antwortete am 28.02.06 (13:00):

hallo Mulde, vielleicht ist es auch nur eine Frage der Definition.
für mich war damals klar, das fast jeder DDR-Bürger ob er wollte oder nicht, mehrere Gründe hatte, sich eine Arbeitsstelle zu besorgen. Tat er dies nicht und wurde auffällig (z.B. durch Geldknappheit für Miete usw.) wurden ihm früher oder später Arbeitsplätze zugewiesen.
Weiterhin ist Fakt, das es damals mehr -viel mehr- offene Arbeitsstellen und Arbeitskräftenachfrage gab als Arbeitskräfteangebot. Alles Andere ist purer Quatsch und Lüge. Es gab sogar einen dermassen dünnen Arbeitsmarkt, das als volkswirtschaftlich wichtig eingestufte Betriebe das Sonderrecht bekamen, an Hochschulen und 10 Klassenschulen vorzeitige Werbekampagnen für Absolventen und Berufsschüler zu tätigen. (Das war normalerweise nur der NVA und ähnlichen Organisationen erlaubt)
Als das Angebot an Arbeitskräften noch mißerabler wurde, wurden mehr und mehr ausländische (hunderttausende)Fremdarbeiter herangekarrt. (Vietnamesen, Kubaner, Jugoslawen und, und, und)
Um Produktionsknappheit zu kaschieren mussten teilweise sogar Lehrlinge Konsumgüter produzieren,,
Zusätzlich wurden die Rentner geködert für steuerfreie Tätigkeit in den Betrieben zu bleiben (was viele auch wegen der knappen Rente dankend annahmen)
Die Abteilung Arbeitskräftelenkung der Kreisstädte z.B. wachten mit Argusaugen darüber ob ein Arbeiter aus Ihrem Kreis ohne weiteres anderswo sein Glück versuchen wollte und unterbanden dies, es sei denn er verpflichtete sich freiwilllig für Uniformdienste oder er hatte Glück und kam bei einer sogenannten "Großbaustelle des Sozialismus" unter (die nahmen es bei der Anwerbung nich so genau, die hatten Narrenfreiheit)
Diese Beispiele (und wenn ich noch ne Weile nachdenke fallen mir bestimmt noch mehr ein) sollten Beweis genug sein -auch für den dümmsten Nörgler und Besserwisser- das hier mit Lug ud Trug ein Bild der DDR gemalt werden soll, was es so, nieee gab.
Das Ausnutzen, besser das Nichtausnutzen des vorhandenen Arbeitspotentials und die damit verbundene geringe Produktivität, sind ein ganz anderes Thema. Darin steckte sicherlich eine Arbeitskraftreserve,,und diese könnte gemeint sein mit verdeckter Arbeitslosigkeit, aber auch dafür gibt es Belege, Zeitzeugen, Hintergründe, das würd ich in anderem Zusammenhang gerne fair diskutiern wollen, falls das überhaupt jemanden richtig interessiert.
Aber dem heutigem und hiesigem Leser zu suggerieren, es hätte in der DDR erwähnenswert viele arbeitswillige Menschen gegeben, die tagelang oder mehr erfolglos auf Arbeitssuche waren, ist absolute Lüge.
Was es sicherlich nicht gab (und auch heutzutage nie geben wird) war die Garantie für einen Wunschberuf für Alle.
In Modeberufe einzutauchen war sicherlich mit etwas Aufwand und besonderen Noten und/oder "gepflegter Unnachgiebigkeit" verbunden. *g*
ps und, übrigens Pilli, das mit den Wohnungen ohne Gardienen und deutschsprechenden Bewohnern dahinter,,,darüber würd ich doch zu gerne etwas mehr wissen.
Das ist mir entweder niemals aufgefallen, da muss ich doch auf diesem Auge blind gewesen sein. Zumal ich noch sehr genau diesen DDR -Gardinenkult in Erinnerung habe (mit Schleuderstangen, Raffgardienen, gemusterten Stores, doppelten Übergardinen usw,,,) der mir immer schon auf den Geist ging, da ich ja solch Zeugs besorgen und befestigen und öfter zum Waschen abnehmen musste. Da wünschte ich mir schon derzeit Hamburger oder noch besser schwedische Verhältnisse -da verzichten sogar sehr wohlhabende Mitmenschen auf das Verdecken der freien Sicht.
Also, Pilli das sollten wir doch bei Gelegenheit besser klären um nicht falsche Schlüsse im Raum stehen zu lassen.


 Roby antwortete am 28.02.06 (13:04):

Natürlich war die DDR nicht erst im Frühjahr 1990 todkrank. War sie überhaupt mal gesund?

Wieso soll man Arbeitslose und Arbeitssuchende zusammenzählen? Im Januar 1990 soll es 9000 Arbeitslose in Ostdeutschland gegeben haben und 64 000 Arbeitssuchende . So steht es in der Studie. Die Arbeitslosen haben doch Arbeit gesucht, oder? Also sind sie Arbeitslos und Arbeitssuchend zugleich und müssten in den 64 000 enthalten sein. Wieso dann zusammenzählen? Man müsste die Arbeitslosen von den 64 000 abziehen. Es gab 9000 Arbeitslose und zusätzlich 55 000 Arbeitssuchende, die zwar Arbeit hatten, aber dennoch was anderes suchten. Oder was sind Arbeitssuchende, die keine Arbeitslosen sind?

Wieso sind denn solche Fragen unsachlich, objektivist?

Zahlenwerte mit Differenzen von 13% (2 – 15%) sind nicht nur in meinen Augen ungenau. Was ist an dieser Meinung unsachlich? Wer sich in einer Studie solche ungenauen Schätzungen erlaubt, muss sich nicht wundern wenn er insgesamt als oberflächlich und ungenau bewertet wird. Was die Stillstand und Ausfallzeiten im gesamten Jahr 1990 anbelangt, so habe ich weit höhere Zahlen im Gedächtnis. Es lief fast gar nichts mehr. Also auch in dem Punkt glaube ich der Studie nicht alles, weil ich etwas anderes erlebt habe.

Der von dir gewählte Ausgangsbeitrag war doch deine Zustimmung zu der neuesten Studie von Snower / Merkl. Die Kernaussage dieser Studie waren

- zu hohe Transferleistungen haben die wirtschaftliche Misere Ostdeutschlands verursacht
- Die Löhne sind für die vergleichsweise niedrige Produktivität im Osten zu hoch
- Kündigungsschutz muss gelockert / aufgehoben werden
- Alles zusammen erklärt die hohe Arbeitslosenrate im Osten

Also haben Soli und Transferleistungen laut Snower / Merkl sehr wohl etwas mit der Arbeitslosigkeit im Osten zu tun. Du musst also nicht mir, sondern diesen Herren Unsachlichkeit vorwerfen.

Du hast den Herren Snower / Merkl vorbehaltlos zugestimmt. Ich nicht. Ist denn jeder, der eine andere Auffassung hat bei dir gleich unsachlich oder sogar psychologisch auffällig?

Du antwortest auf die Frage nach den 5 % der von dir behaupteten Arbeitslosen in der DDR nicht. In der Studie steht davon nichts. Es werden nur Zahlen von 1990 genannt. Mich interessieren die Arbeitslosenzahlen der DDR von 1949 bis 1989.

Du verweist auf die Webseite des gemeinnützigen Vereins info-Institut München, von der du den Text kopiert hast. Ich kann sie nicht finden. Ist sie vielleicht irgendwo integriert? Wie heißt diese Webseite? Ob da wirklich noch Studien von 1990 veröffentlicht sind? Nenne bitte den exakten Link, von wo du kopiert hast.

Wie lautet die Adresse, bei der der gesamte Text der Studie von 1990 bestellt werden kann? Unter welcher Bezeichnung, welchen Titel muss man das bestellen? Das sind doch hoffentlich keine unsachlichen Fragen....

Ich sehe gerade – Mulde hat diesem netten objectivisten auch geantwortet. Gut so. Sach ma Mulde, wie vielen Arbeitslosen bist du denn in der DDR begegnet? Ich habe keinen kennen gelernt. Gab es in Dessau welche? In Schwerin und Greifswald (stimmts Hugo?) jedenfalls nicht.

zwinkert
Robert


 Roby antwortete am 28.02.06 (13:15):

Entschuldige, Hugo - wir haben beide fast gleichzeitig geschrieben. Deinen Beitrag finde ich sehr informativ. Schön das du aus der beleidigten Leberwurscht-Ecke rausgekommen bist...

lacht freundlich
Robert


 Mulde antwortete am 28.02.06 (13:32):

Ach Robert
erloobste mir zurücke zu blinkern!
Also nich das ich da was wüßte!

Hugo1!!
volle zustimmung
War Jahrelang an einer BBS tätig (übersetzt heißt das
Betriebsberufsschule)
immer in der Jahresmitte ging die Werbung für lehrlinge
( neudeutsch AZUBI) los , ja da gab es wirklich Plan -auflagen!
Hatten wir aber das geforderte Soll nicht erreicht
weilnicht jeder jugendliche auf den Bau arbeiten wollte
oh je da hiess dann beim Rat der Stadt das plausibel
begründen.
genau so schwer war es einen Lehrvertrag aufzu lösen egal
wer der Antrag steller war -Eltern oder der auszubildende
Betrieb!
1000 und mehr Bummelstunden war noch kein Grund den Vertrag
zu lösen- hinzu kam," wir die geschädigten" mußten den
Nicht mehr wollenden Lehrling auchnnoch wonders unterbringen.
Wir und viele andere wissen wie es im inneren war, das muß
ein der Materie unkundiger nicht erklären.
Dazu fehlt im einfach das Grundwissen dazu
mt
mfg
an Hugo und Roby


 eko antwortete am 28.02.06 (13:53):

Mannomann, ich komm aus dem Staunen nicht heraus!!

Hab ja gar nicht gewusst, wie toll die damalige DDR arbeitsmäßig dastand, wie da alles sooo toll durchorganisiert war und und und.....

Jaja, in der Erinnerung wird so manches rosig verklärt.

"Erinnerungsoptimismus" nennt man das.

Hinweis an hugo, mulde, roby und Co.:

Falles es Euch gelüstet, mir zu antworten, dann haltet Euch bitte an die vom Webmaster ausgegebenen Bedingungen, nämlich

"über die Sache zu diskutieren und nicht den anderen Diskutanten persönlich angreifen".


 Roby antwortete am 28.02.06 (14:58):

Aber eko,

du gehst ja mit guten Beispiel voran. Äußerst dich nicht zum Ausgangsthema und wirfst uns vor, wir würden „manches rosig verklären“.

Ich kann bei den Schilderungen von Mulde und Hugo nichts rosig verklärtes finden. Im Gegenteil, die erzählen von einem Wulst kaum lösbarer Probleme und Schwierigkeiten. Sie berichten über persönliche Erlebnisse, die absolut nicht rosig oder schön waren. Insofern hab ich das Gefühl, dass du nur oberflächlich liest. Ist aber nur so ein Gefühl, eko – nicht aufregen, ich kann mich ja irren. Du wirst uns sicher die „rosig verklärten“ Stellen erläutern.

Ich habe zumindest versucht immer wieder den Bezug zum Ausgangsbeitrag von objectivist zu finden. Ist mir vielleicht nicht so gut gelungen. Du jedoch, eko – du hast es noch nicht einmal versucht.

findet
Robert


 Tobias antwortete am 28.02.06 (15:41):

Einmal ohne Statistik nur handwerklich erklärt warum es fast keine Arbeitslosigkeit in der ehemaligen DDR gab.

1956 standen bei der Firma Kugelfischer in Schweinfurt 4 – 5 Arbeiter an einer Trommelschleifmaschine, 10 Jahre später 2 Arbeiter und nochmals 5 Jahre später ein Arbeiter. So gegen 1985 hat ein Arbeiter 3 Trommelschleifmaschinen bedient. Die Automation war so weit fortgeschritten und Arbeitsplätze einfach wegrationalisiert. 1988 standen in der DDR immer noch 4 – 5 Arbeiter an einer Trommel, so eine Aussage eines ehemaligen Kufimitarbeiter.

1988 im Spätherbst hatte ich in Berlin geschäftlich zu tun und wurde auf der Rückfahrt in der Höhe von Schleiz angehalten weil eine größere Autobahnbaumaßnahme durchgeführt wurde, also einspuriger Verkehr. Eine Betonmischmaschine mit Seilaufzugbeschicker daneben Arbeiter mit Schaufeln, einer für Sand der andere für Kies oder Splitt und ein Dritter kam mit Zementsäcken auf der Schulter an. An dieser Maschine alleine waren 5 Arbeiter beschäftigt. Der Fertigbeton wurde per Japaner möglich auch Schubkarren an die Einbaustelle gekarrt natürlich auch von Arbeitern . Dort waren 4 – 6 Arbeiter damit beschäftigt den Beton einzubringen und per Hand über Lehren mit einem Brett , auf Höhe abzuziehen. Dann gab es noch Leute die Oberfläche abgerieben und mit Strohmatten abgedeckten.

Bereits 1959 wurden bei uns solche Arbeiten mit Maschinen durchgeführt die mit weniger als 1 / 6 von Arbeitern ausgeführt wurden. Ganz zu schweigen wie es bei uns 1988 aussah.


 Medea. antwortete am 28.02.06 (15:42):

"Zumal ich noch sehr genau diesen DDR -Gardinenkult in Erinnerung habe (mit Schleuderstangen, Raffgardienen, gemusterten Stores, doppelten Übergardinen usw,,,) der mir immer schon auf den Geist ging, da ich ja solch Zeugs besorgen und befestigen und öfter zum Waschen abnehmen musste. Da wünschte ich mir schon derzeit Hamburger oder noch besser schwedische Verhältnisse -da verzichten sogar sehr wohlhabende Mitmenschen auf das Verdecken der freien Sicht." (Hugo)

Stimmt haargenau, denn bei meinen DDR-Besuchen habe ich mich jedesmal über die Gardinenpracht und Wolkenstores gewundert, die meine dortigen Verwandten geradezu zelebrierten. Das rauschte nur so an den Fenstern herunter, hineingucken von draußen war schier unmöglich, aber auch das Heraussehen nicht barrierefrei. ;-))

Beim Gegenbesuch meiner Cousine war sie geradezu entsetzt über meine spartanischen zwei Gardinenschals ganz links und ganz rechts vom Erkerfenster. Da sieht ja ein jeder herein und sie fand auch, daß es ärmlich aussah und wollte mir sofort superdichte Stores schenken. Ich hatte Mühe ihr zu sagen, daß es genau das sei, was mir gefiele. Jeder Vorbeikommende könne bei mir reinblicken, ich täte das auch bei anderen Fenstern während meiner Spaziergänge. Aber so ganz schmucklos ist es bei mir auch nicht, es gibt zwei hübsche bleigefaßte Fensterbilder, die im Erker hängen.

Bei den Russen mit ihrer Prawda wird das andere Gründe gehabt haben.


 eko antwortete am 28.02.06 (16:53):

@ roby:

Soso, Du findest nichts? Na, dann will ich Dir einmal ein bisschen nachhelfen.

Eintrag mulde:
"Eko
Wie niedrig ist eigentlich Dein IQ ??"

Findest Du diesen Satz etwa in Ordnung? Und Sätze dieser Art gibts noch mehrere. Aber Schwamm drüber.

Ich nehme für mich in Anspruch, meinen Landsleuten aus der ehemaligen DDR ( das sind für mich genauso Deutsche wie sonst überall!) von Anfang an wohlwollend gegenübergestanden zu haben und sie auch gegen die oft ziemlich dümmlichen Kommentare westdeutscher Ignoranten in Schutz genommen zu haben.

Ich habe einem jungen Paar mit zwei Kindern aus Kaulsdorf, die die Flucht aus der DDR über Ungarn und Österreich gewagt und geschafft hatten, jahrelang unter die Arme gegriffen ( auch finanziell!!) bis sie sich im bösen westlichen Kapitalismus eingelebt hatten. Genauso hatten wir über zehn Jahre lang eine gute Freundschaft mit einem Ehepaar aus Leipzig gehabt, die bei uns im Block wohnten. Auch sie haben wir über die Anfangszeit hinweg intensiv begleitet, bis sie in eine andere Stadt zogen.

Ich bin im Februar 1990 zum ersten Mal richtig in die DDR hineingefahren (Leipzig) nachdem ich vorher zehn Jahre lang Transit nach Westberlin gefahren war. Ich bin viel in den neuen Ländern herumgekommen und habe alles aufmerksam beobachtet. Ich habe die graue Tristesse im Februar 1990 in Leipzig erlebt, die dürftige Versorgung, aber auch den für Westdeutsche schwer nachzuvollziehenden Willen, aus dem Vorhandenen das Beste zu machen. Ich habe erlebt, wie die Städte allmählich aus ihrem Einheitsgrau neu erstanden, fast wie Phoenix aus der Asche, eine tolle Wandlung zu mehr Farbe und damit zu Lebensfreude. Ich ziehe den Hut vor der Leistung dieser Menschen!!

Was ich indessen nirgendwo sehen konnte, waren Fenster mit Zeitungspapier. Da muss jemand eine Wahrnehmungsstörung gehabt haben.

Was mich derzeit stört - und zwar gewaltig! - ist der Versuch, das, was sich in der DDR abspielte, schön zu reden. Plötzlich ist das alles gar nicht mehr so schlimm, wie es war. Da wird versucht, die DDR - Wirtschaft so hinzustellen, als sei sie der der BRD zumindest gleichwertig, wenn nicht gar überlegen gewesen.

Und nun noch zum Thema, roby:

Allein die Überschrift ist schon eine Bewertung, und diese Bewertung kann ich nicht bestätigen. Ganz wie man es selbst sehen möchte, kann man sich immer irgendwo bestätigt fühlen. Man kann alles finden. "Blühende Landschaften" ebenso wie hoffnungslose graue Tristesse. Betriebe, die rentabel arbeiten und auch solche, die es nicht schaffen werden.

Und weil das alles so unterschiedlich ist, kann man so eine nivellierende Aussage wie sie die Überschrift suggeriert, einfach nicht treffen, sie wird der Realität nicht gerecht.

Zufrieden?

Gruß vom e k o


 Mulde antwortete am 28.02.06 (17:56):

An Eko
mal zur Klarstellung
Das IQ bezieht sich auf Deine Neidtirade meiner Reisen!
Eko " das für alle mal das ist meine privat Sache, nimm das bitte zur kenntnis!

Zum anderen Du beschwerst Dich darüber, das Hugo Roby und ich die Regeln verletzen würden!
Nun bitte wir beschreiben nur den Alltag unseres Berufslebens so wie wir ihn jahrzehnte Lang erlebt haben,
mit all seinen Sonnen und Schattenseiten - der eine klar und deutlich der andere eben auch satierisch.
Im unterschied zu Dir haben wir die eigene Erfahrung ergo das Hintergrundwissen daraus kann man dir keinen Vorwurf machen . Es ist ja unser Leben bisher gewesen.
Das bitte akzeptiere mal und verdreh nicht immer alles!

Alles was hier be- und geschrieben haben sind Belegbare-nachweisbare Fakten.
Was machst Du ?
Du negierst das alles!
Wenn wir über unsere Arbeit und die Zusammenhänge hier berichten hat das rosig erscheinen zu lassen - nicht das geringste zu tun! Das ist nun mal die historische Wahrheit!
Wie wäre es ?
Als Friedensangebot erklär uns bitte wie Du ganze von
erwartst.
Denn Das ist doch wohl erkennbar Die realität bezogen auf
das geschehen vor dem 03.10.1990 willst Du von uns nicht anerkennen.
Sollen wir es Dir Mundgerecht vorkauen uns dabei verleugnen?
Wir könne doch schildern - beschreiben wie wir eswollen
Du würdest das nie annerkennen.
Warum erkennst Du Hinweise und Fakten nicht an!
Das ist doch das Problem , Du scheinst irgendwann
in den Erkenntnisse der deutschen Probleme stehen geblieben
zu sein
Du vertritts hier ganz offentsichtlich die Meinung
"Nur Du allein weist es" alles andere muß Deine Meinungen
akzeptieren"
Sorry aber mußte raus
Bisher haben wir uns an die Themen gehalten- wer das Thema
wechselte je nach der Großwetterlage ? Na wer war das wohl.


 Mulde antwortete am 28.02.06 (18:14):

Tobias
Som und ähnlich kannich das bestätigen!
warum?
Weil,es stimmt!
Nun es gab dann der Folgezeit auch die modernen Zentralen
Betonmischanlagen und die dazu notwendigen Tatra Lkw
es kamen dann auch die Westdeutschen fahrbaren Betonpumpen
hinzu.
Habe damit viel gearbeitet- kenne beide Methodem!
wir haben aber unsere Lehrlinge ( Azubis) ganz bewußt trotzt Pumpe - bei kleineren Objekten
den Beton mit der Schippe mischen lassen und dann eben auch
mit Schippe und Trommelmischer!
Nach der Methode 1:3 = eine Schippe Zement - 3 Schppen Kies
oder i karre Zement und Ein 12 Tonner mit Kies (spass)
Ob es andere auch so gemacht haben weis ich icht?
Ich fand aber das gehöre mit zu einem Facharbeiter!
Ja in Leipzig zur Messe da staunten wir immer über die
rasante Entwicklung im industriellen bauen.
Das gebe ich gerne zu!
Aber das ist Geschichte


 eko antwortete am 28.02.06 (19:59):

Oh mulde,

nun halt mal ein und mässige Dich!

Neidtirade?

Ich?

Na, da biste aber total auf dem Holzweg. Stell Dir mal vor, ich als einer dieser bösen Westkapitalisten konnte schon immer, so lange ich es mir denken kann, überall hin reisen ( mit Ausnahme des für uns gesperrten Ostblocks.) Ich habe im Gegensatz zu Dir und Euch keinerlei Nachholbedarf in Sachen Reisen.

Ganz anders bei Euch. I H R seid doch diejenigen, die sich einbilden, alle Westler seien schon überall gewesen und nun sei es an Euch, auch überall dort hinzufahren, wo die Westler schon alle waren. Das ist doch Euer Tick!

Meinetwegen!

Geschenkt!

Von mir aus kannst an den Nordpol reisen oder auch auf den Mond, das juckt mich überhaupt nicht, denn ich empfinde keinen Neid, weil ich weiß, dass ich genauso auch dorthin fahren könnte. Wenn ich es nur wollte! Aber ich hab dazu gar keine Lust.

Was mich stört und was ich nicht auf die Reihe kriegen kann, ist, dass Ihr Euch beständig darüber beklagt, dass Ihr weniger Geld bekommt als die Westler. Dieses Gejammere höre ich jetzt schon seit der Einheit. Nun gut, es mag sein, dass Ihr ein paar Euros weniger in der Tasche habt, aber gerade deshalb staune ich darüber, w o h i n Ihr überall fahrt, wenn Ihr doch sooo wenig Geld habt.

Das, und allein das war der Grund, weshalb ich das mit Euren Reisen schrieb. Ich bin halt schwäbisch-sparsam erzogen worden und Reisen gehörte bei uns halt schon immer in das Fach Luxus und da tut sich der Schwab halt schwer, dafür Geld auszugeben, obwohl ers eigentlich hat. Aber Neid zu empfinden, Mann mulde, da liegste meilenweit daneben.

Reise Du und reist Ihr alle dorthin, wo es Euch hinzieht, aber bildet Euch bloss nicht ein, wir Westler seien "schon überall" gewesen und nun müsstet Ihr eben auch dahin. Das ist , wie gesagt, Euer Tick. Dennoch: meinen Segen zum Reisen haste, ich bin Dir nicht neidisch.

Ich wünsche Dir viel Spaß und reiche Erlebnisse, wohin Du auch immer reisen magst.

Gruß vom e k o


 Roby antwortete am 28.02.06 (21:18):

„Ich war noch nie in der DomRep!! Und ich bin auch noch nie in Südamerika gewesen!! Da langt mir einfach mein Geld nicht dazu!!“

„Von mir aus kannst an den Nordpol reisen oder auch auf den Mond, das juckt mich überhaupt nicht, denn ich empfinde keinen Neid, weil ich weiß, dass ich genauso auch dorthin fahren könnte. Wenn ich es nur wollte! Aber ich hab dazu gar keine Lust.“

Was ist denn nun richtig, eko? Reist du nicht nach Südamerika weil du nicht so viel Geld hast, oder weil du keine Lust dazu hast? Oder ist eine von beiden Aussagen spaßig gemeint? Welche?

„Dabei bin ich doch so ein schlimmer Kapitalisten-Wessi.“

Das betonst du ja öfters, eko – ohne das dir das jemand von uns vorgehalten hat. Wir (Mulde, Hugo und ich) können ja nicht wissen, in welchen Aufsichtsräten du sitzt und bei welchen Konzern du Anteile hast. Solltest du aber keine Anteile an einem Konzern haben, dann bist du kein „schlimmer Kapitalisten-Wessi“ sondern einfach nur ein kleines graues Böckchen das gern mal hü (kein Geld) und mal hott (keine Lust) sagt. Wieso soll denn jeder der im Westen wohnt ein böser Kapitalist sein? Wer hat dir denn diesen Unsinn erzählt?

Ich kann bei den Schilderungen von Mulde und Hugo nichts rosig verklärtes finden. Du bist mir behilflich und schreibst dazu:

„Soso, Du findest nichts? Na, dann will ich Dir einmal ein bisschen nachhelfen. Eintrag mulde: "Eko Wie niedrig ist eigentlich Dein IQ ??" Findest Du diesen Satz etwa in Ordnung? Und Sätze dieser Art gibts noch mehrere. Aber Schwamm drüber.“

Wie bitte? Das sind die rosig verklärten Stellen?

Du hast also keine solchen Stellen gefunden, denn Muldes Äußerung – ob richtig oder falsch – hat nichts mit rosig verklärten Textstellen bezüglich der ehem. DDR zu tun. Du erzählst dann noch einiges von deinen Erlebnissen, das ist ok. Aber dann kommt wieder die pauschale Behauptung, wir würden die DDR schön reden. Beispiele dazu bleibst du wieder schuldig.

Die Überschrift zum Thema hast du gelesen. Schön. Sie stammt übrigens vom schweigenden objectivist. Das diese Überschrift falsch gewählt ist, da gebe ich dir recht. Es ging aber mehr um den Artikel im Handelsblatt. Dazu schweigst du und stellst zum Schluss die Frage „Zufrieden?“

The answer is blowing in the wind, eko.

singt leise
Robert


 hugo1 antwortete am 28.02.06 (22:49):

ho Eko, ich schrieb schon vor Jahren hier, das ich meinen Urlaub dort mache, wo ich ihn mir relativ gut leisten kann.
Ja, und da ich es sehr genieße z.B. im März oder früher, in der Karibik unter Palmen zu liegen, stundenlange Spaziergänge am Strand zu machen und stundenlang schnorchelnd die tolle Unterwasserwelt zu bestaunen sowie den Kontakt mit diesen unbekümmerten, frühlichen netten Menschen zu pflegen. Das hat uns bisher wohl auch jede Menge ärztliche fürsorge in Deutschland erspart, zumindest fühlen wir uns jedesmal seh gut danach.
Ach und, ehe ichs vergesse vonwegen teuer, das kannste eh vergessen, so eine Lastminute rund um die Uhr Versorgung findeste hier in Deutschland nicht mal für den halben Preis.
(hab mir gerade mal den Spass gemacht und "all inklusive bayern" bei google eingegeben. Das erste Angebot hat mich fast aus den Socken gehauen. pro Tag im DZ kaum unter 100 €/Person
Da hab ich noch keine Anreise, keine Unterhaltung, keine Kurtaxe, keinen Parkplatz, kein Bad, keine Kultur und Unterhaltung,,nix,,,
also 2800€ für 4 Wochen pro Person nur fürs Pennen und Essen. Dafür fliegen wir zu zweit mit allem Drum und dran die gleiche Zeit in die Karibik.
Übrigens schalten wir während der Winterreisen die Heizung fast ab, verbrauchen keinen Strom, brauchen nix einkaufen, tanken kein Benzin und haben auch ansonsten nur die üblichen Fixkosten. Es ist also jeweils ein absolute Sparreise. (aber das machen wir eben so, weil wir -so wie du es von den Schwaben behauptest eben zur Sparsamkeit erzogen wurden und Pfennige umdrehen gewöhnt sind.*g*
Eine Schiffsrundreise mit den üblichen Kosten können und wollen wir uns nicht leisten, so gerne wir das auch mal täten, aber da müßten wir einige Jahre auf sonnstige Reisen verzichten und das ist es uns nicht wert. Das muss jeder für sich selber entscheiden was Vorrang hat.
Was brauch ich eine 5 Sterne Hotel-Suite, wenn ich sie sowieso nur zum pennen benutze, zum angeben hab ich sowas nicht nötig.
Ich seh nun schon wieder die langen, die breiten, die erbosten und die gelangweilten Gesichter, z.T. mit der Begründung, Das Geld sollte lieber zur Arbeitsplatzerhaltung in Deutschland ausgegeben werden, aber dagegen hab ich jede Menge Argumente, zumal -wie Andere behaupten, das Geld sowieso bei deutschen Reisegesellschaften in die Kassen fliesst.
ach, und,,roby ich war gerade 14 Tage im Winterurlaub im Harz und abends am Kamin kam mir gar nicht sooft die Idee zum Chatten und Forumieren, nix vonwegen Schmollecke,,*g*
ps, aber Deine Idee wär gar nicht so übel, zumal ich mich tatsächlich übel fühle wenn ich an die Anmache, die Abkanzelung, das Aufpuschen und das Hinausekeln eines der interessantesten Forumsschreiber denke. Wobei ich noch gar nicht recherchiert habe ob es hauptsächlich Exossis waren die dafür verantwortlich sind.*g*


 eko antwortete am 28.02.06 (23:20):

@ roby:

Ich sehe ja schon Deine spöttischen Bemerkungen, wenn Du dann Deine Frieda wieder mal was sagen lässt. Meinetwegen.

Die Geschichte mit den Urläuben ist komplizierter, als Du das sehen willst. Ich bin ein erklärter Gegner von organisiertem Urlaub, tut mir leid, aber ich finde es z.K. wenn man für billiges Geld irgendwo hingekarrt wird, wo "all inclusive"ist, wo alle dasselbe machen, wo Du in einem Hotelghetto lebst ohne Kontakt zur Außenwelt. Mag sein, dass es vielleicht nicht ganz so schlimm ist, aber ich habe in meinem ganzen Leben einen einzigen organisierten Urlaub am Gardasee gemacht. Das war 1958 mit der Touropa.

Seit dieser Zeit habe ich immer alles selbst organisiert. Wir sind zwar nie in First-class-Hotels abgestiegen, aber auch nicht in billigen Klitschen. Und da ich - es ist nun mal eben so - keine Fremdsprachen beherrsche, ich kann nur deutsch und schwäbisch und noch ein paar Brocken Pfälzisch, ist es nicht ganz so einfach ausserhalb des deutschen Sprachgebietes zu urlauben.

Dann bin ich kein Freund von Teutonengrills, auch weil ich die Sonne nicht vertrage ( zu helle Haut), ich bin Alpenfan, aber leider gesundheitlich angeschlagen, das ist halt mal so. Hauptsächlich wegen der Individualität und auch der Gesundheit wegen kann ich mir keinen Urlaub in der DomRep oder was weiß ich wo sonst leisten. Alles Dinge, die mit dem Thema hier nichts zu tun haben. Ich schreibe dies nur zum besseren Verständnis.

Apropos Verständnis: Ich fände es sowieso weitaus besser, wenn wir uns darum bemühen würden, uns gegenseitig besser zu verstehen, nach Gemeinsamkeiten suchen und um mehr Übereinstimmung uns bemühen, anstatt dauernd aufeinander rumzukloppen und jeden Satz darauf abzuklopfen, ob man dem anderen nicht irgendwo ein Bein stellen kann. Das hat nichts mit "Friede, Freude, Eierkuchen" zu tun, obwohl ich Friede und Freude durchaus als etwas Positives sehe.

In diesem Sinne beschließe ich mein Dabeisein in diesem Thread.

Freundlich grüßt

der e k o


 Tobias antwortete am 28.02.06 (23:47):

Mulde !
Die Arbeiter haben doch nichts gekostet und die technische Geräte waren der DDR Führung zu teuer in der Anschaffung. Nach der Wiedervereinigung waren auf einmal diese Straßenarbeiter überflüssig sie wurden entlassen weil diese total veraltete Arbeitsweise unbezahlbar wurde. Ich kann mir gut vorstellen , dass dies in sehr vielen VEB `s nach gleicher Art abgelaufen ist. Die hohe Arbeitslosigkeit in den neuen Ländern war doch schon aus diesen Gründen vorhersehbar.


 pilli antwortete am 28.02.06 (23:48):

na fein eko

dann darf ich kurz hugo antworten?

hugo, watt schreibst du denn ständig von gardinen? :-)

datt Medea. manches falsch versteht ist mir bekannt :-)hätte sie ansonsten dem verwirrten klorollen-drucker mavaho so frenetisch beigepflichtet und beifall gezollt? *grinseimmernoch*

hugo, die zeitschriften haben nicht die gardinen, sondern die fehlenden oder teilweise zerstörten glasscheiben ersetzt und weil mir das in den verschiedenen städten in den abseits gelegenen nebenstrassen aufgefallen war, habe ich nachgefragt. gardinen hingen da auch mal mehr oder mal weniger aber datt hat mich nicht interessiert! :-)

klar sparst du hugo bei deiner wahl des reisens...sehr viel mehr als ich seinerzeit mit dem liebelein für 1woche im Kapitänshäuschen in Prerow. weiß mich gut zu erinnern, daß nur mein mietanteil seinerzeit 6o.- DM pro tag betrug; also insgesamt 120.-DM im September 91. :-) bissel nachlass gab es dann nach für die nächtliche reparatur-aktion...keine endreinigungskosten...aber das war`s dann schon.

jetzt klarer?

:-)


 objectivist antwortete am 01.03.06 (01:22):

@all
So, es hat sich ja wieder so einiges angesammelt hier. Ich werde mal kurz und knapp auf alles eingehen.

@mulde
Die Zahlen der tatsächlichen Arbeitssuchenden/-losen in der DDR vor der Wiedervereinigung SIND offizielle Zahlen und nicht pseudowissenschaftlich. Die anderen Zahlen sind durch Vergleichswerte und rein logisch bedingt. Ich würde mich freuen, wenn DU mal eigene Gedanken dir dazu machen würdest. Wenn X Menschen bei der Stasi arbeiten - so sind dies nun mal potenzielle Arbeitslose. Das nur als Beispiel, wie man zur verdeckten Arbeitslosigkeit kommt. Anderes Beispiel wären die Stillstandszeiten in den Betrieben. Steht aber alles im Text. Selbst wenn der Text völlig falsche Zahlen enthielte - die Aussagen an sich sind dennoch richtig und ich finde es daher ein wenig primitiv, wenn man die Richtigkeit des Textes nicht anerkennt, nur weil man nicht selber die Statistiken gefälscht hat. Grundlage einer Diskussion sollte der gesunde Menschenverstand sein.

@hugo1
Klar gab es in der DDR Mangel an Arbeitskräften. Dies aber als Gegenbeweis hier aufzuführen zeigt mir nur, wie oberflächlich sich hier mit ökonomischen Themen auseinandergesetzt wird. Mangel an Fachkräften gibt es immer und überall. Selbst in Ländern mit 30% Arbeitslosigkeit gibt es enormen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften - man kann sogar die Relation so darstellen, dass sie gerade dort Mangel sind. Und mal generell ein Wort nochmal, damit es endlich mal verstanden wird: Ein Staat kann wunderbar Arbeitslosigkeit verdecken - auch heute in Deutschland wäre es politisch sofort realisierbar, alle Arbeitslosen einzuteilen zu irgendwelchen Arbeiten. Was sollte daran nicht machbar sein? Ich will aber jetzt nicht ausführen, weshalb man es dennoch nicht tut - wenn du nicht selber drauf kommst, tut es mir sehr leid.

@roby
Was die Zahlendifferenzen angeht, so empfinde ich die großen Bandbreiten gerade als Ausdruck der Wissenschaftlichkeit, aber sei's drum. Die 5% Arbeitslosigkeit habe ich aus anderen Quellen, die nicht online existieren. Ich habe dich zudem kritisiert in deiner Art, irgendwelche Dinge als mangelhaft darzustellen, die aber mit dem Untersuchungsgegenstand der Studie nichts zu tun haben. Den gesamten Text der Studie kann man beim ifo-Institut bestellen.

@all
Mal generell noch was zur Arbeitslosigkeit in der DDR. Natürlich gab es offiziell keine Arbeitslosigkeit in der DDR, in den offiziellen Statistiken heißen die selbstredend anders (und ja, ich kannte DDR-Arbeitslose persönlich, die waren offiziell "Asoziale"). Aber daraus zu schließen, es gäbe keine Arbeitslosen ist abstrus. Umgerechnet in Kaufkraft verdienten viele der damals offiziell nicht Arbeitslosen rund um die 70 Euro im Monat (und mussten davon auch noch Miete bezahlen). Mit solchen Löhnen wäre es heute ein Leichtes, NULL PROZENT Arbeitslosigkeit zu schaffen. Was steht dem aber im Wege? Ob ich jetzt zu viel für Hugo1 verraten habe? :)


 seewolf antwortete am 01.03.06 (01:47):

Warum erzählt eigentlich niemand hier, wieviel Rente eine Oma in der DDR bekam?


 Roby antwortete am 01.03.06 (08:20):

Weil das ein anderes Thema wäre, Seewolf. Erst mal müsstest du uns sagen, welche Oma du meinst. Denn Omas haben recht unterschiedliche Renten bekommen. Allein die Summe zu nennen, ohne dabei die Lebensumstände zu beachten.... hm? ... das wäre der Stil von BILD. Man müsste also zu den unterschiedlichen Zahlen noch einiges dazu sagen. Es darf aber nichts Gutes oder Positives sein, Seewolf – sonst biste gleich wieder ein „Unbelehrbarer“.

Und nun werde ich langsam mal böse und bemühe mich in Kleinbuchstaben zu schreiben.

Meine Fragen vom 28.02. 13:04 Uhr an objectivist waren:

Warum werden Arbeitssuchende und Arbeitslose zusammengezählt?
Was sind Arbeitssuchende, die keine Arbeitslosen sind?
Warum sind Fragen dazu unsachlich?
Was ist mit den Kernaussagen von Snower / Merkl?
Warum sind andere als deine Auffassungen unsachlich oder gar psychologisch auffällig?
Von welchem Link hast du diese „Studie“ kopiert?
Wo genau kann man die „Studie“ bestellen?

Ganze 4 Zeilen schreibt objektivist dazu!!!

Das ifo Institut München hat keine eigene Webseite. Demnach kann er diesen Text vom 27.02. 20:04 Uhr nur von einer der üblen Hetzseiten haben, die so was gerne als allgemeingültig für die gesamte Zeit der DDR hinstellen möchten. Die 5 % Arbeitslosen der DDR hat er aus anderen Quellen, die nicht online existieren. Warum so ängstlich? Nenne die Quellen! Wenn du sie nicht nennen willst oder kannst, dann kannst du auch nicht mit deren Zahlen in die Öffentlichkeit gehen. Dann noch ein allgemeiner, nicht näher bestimmter Vorwurf, ich würde „irgendwelche Dinge als mangelhaft darzustellen, die aber mit dem Untersuchungsgegenstand der Studie nichts zu tun haben.“ Welche?

Die „Studie“ befaßt sich nach eigenem Bekennen mit der verdeckten Arbeitslosigkeit in der DDR von Januar 1990 bis September 1990 und gliedert sich in drei Abschnitte:

Darstellung der Arbeitsmarktlage in der DDR im Frühjahr 1990;
Schätzung (!!!) der verdeckten Arbeitslosigkeit;
Gesamtwertung

Wenn jemand etwas schätzt, dann hat er nicht genügend Zahlenmaterial für eine genaue Untersuchung zur Verfügung. Dies kann man nicht als eine „Studie“ bezeichnen. Studie kommt von studieren, objektivist – und schätzen hat was mit raten zu tun! Es wurde nicht nur der personellen Aufwand für soziale und politische Aufgaben (2 – 15%) geschätzt, sondern insgesamt die verdeckte Arbeitslosigkeit und alle Zahlen dazu. Das gibt die „Studie“ offen zu. Und du verteidigst so etwas... ich würde mich schämen.

„Was die Zahlendifferenzen (einer dieser Schätzungen) angeht, so empfinde ich (objektivist) die großen Bandbreiten gerade als Ausdruck der Wissenschaftlichkeit“

Na ja – 2 plus 2 sind ungefähr zwischen 1 und 5. Und gerade diese Bandbreite ist bei objektivist wissenschaftlich. Je ungenauer, umso wissenschaftlicher? Na wenn das so ist, dann sind deine Beiträge alle hochwissenschaftlich.

Eko? Haste Angst vor Frieda?


 hugo1 antwortete am 01.03.06 (10:04):

seewolf antwortete am 01.03.06 (01:47):
Warum erzählt eigentlich niemand hier, wieviel Rente eine Oma in der DDR bekam?

Oh doch seewolf dazu hab ich schon mehrfach geschrieben und nicht nur wieviel (das kannste in jeder der vielen Tabellen und Rentenanpassungsbeiträgen z.B. der BFA und sonnstiger Rententräger nachsehen, auch im Rentenanpassungsgesetz) sondern vor Allem was die sich damals davon leisten, besser alles nicht leisten konnten. Gerade hab ich auch erwähnt das viele Rentner noch nicht zum alten Eisen gehörten, sondern dringend zum Arbeiten gebraucht wurden. Aber das beruhte auf Gegenseitigkeit, denn die Rente war tatsächlich zumeist knapp und die Entscheidung zum weiterwerkeln dadurch entsprechend schnell getroffen. Aber immer auch sollte man nicht vergessen das der "gefühlten" und auch tatsächlich niedrigen Rente eine subventionsbedinte , Niedrigstpreissituation entgegenstand, das den horrenden Luxusartikelpreisen (was auch immer für Luxus erklärt wurde, darüber lässt sich diskutieren) fast geschenkte Artikel/Dienstleistungen das täglichen Bedarfs gegenüberstanden.
Zufrieden mit der Antwort? wir könnte auch in Details gehen, ich hab einschlägige Erfahrungen zu Renten (in der Familie)und eine lückenlose Sammlung von Einkaufslisten, mit Preisen der letze 60 Jahre, davon 36 Jahre eigene Aufzeichnungen.


 objectivist antwortete am 01.03.06 (15:11):

@roby
Ich überlege grade, ob es Sinn macht, mit jemandem zu diskutieren, der nicht einmal eine Homepage im Internet zu finden imstande ist. Solange du hier wildeste Dinge behauptest, die völlig an der Realität vorbei sind, beantworte ich vorerst keine deiner bis dato an Naivität ungeschlagenen Fragen. Eins aber dennoch: Wenn man in einer Studie genau die Kriterien angibt, mit denen man rechnet, so gibt es unweigerlich mehrere Ergebnisse, je nach dem, welche Kriterien man in die Rechnung mit einbezieht. Unwissenschaftlich wäre es hingegen, wenn man die Kriterien nicht diskutiert sondern einfach festlegt. Kein Wort mehr für dich, weitere Erklärungen kommen mir momentan als verschwendet vor.


 hugo1 antwortete am 01.03.06 (16:59):

ja:: so ist es: Wenn man in einer Studie genau die Kriterien angibt, mit denen man rechnet, so gibt es unweigerlich mehrere Ergebnisse.
Soweit sogut, aber wenn ich mir dann das für mich passende Ergebnis herauspike und ständig nur darauf herumreite und die anderen unpräzisiert und unkommentiert vernachlässige oder-schlimmer noch- negiere, dann kanns eben keine Rundumzustimmung geben, wenn andere Teilnehmer mit anderen Erfahrungen /Ergebnissen aufwarten können. *g*


 objectivist antwortete am 01.03.06 (17:04):

@hugo1
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass 15-30% verdeckte Arbeitslosigkeit in der DDR nach der Wende in reale Arbeitslosigkeit münden. Dies wird auch genau begründet und die Realität spricht ja nun eindeutig für die Befunde dieser Studie. Auch kann ich keinerlei gegenteilige Erfahrungen/Ergebnisse hier im Forum bislang lesen.


 Mulde antwortete am 01.03.06 (17:31):

Objectivist
Oje- Pje
Wenn mann die Kriterien so einfach festlegt!!!????
Das ist ein Satz, von Dir an Roby
wer legt hier was fest?
Sind wir und darin einig
1. Der Bericht, der bezieht sich auf das erste Halbjahr 1990
2. Die Stasi hier,ist nur als statisteische Grösse zu werten!
Wenn dem so ist , wie du das hier verdeitigst.
Können wir uns ja darauf einigen:
Ein Bürger gleich welcher bezahlter Tätigkeit ist kein
"Arbeitsloser"
Somit währen auch die Angehörigen der Stasi nie als Arbeitslose zu bezeichnen oder gibt es hierüber irgendwelche staatlichen Festlegungen vor dem 02.10.1990
dannn nenne sie!
Weiter scheinst du ein immenses Hintergrundwissen zu
besitzen da, Du ja nach Deiner Interpretation die Stasi
Im Frühjahr 90 noch voll existent war.
Nur habe ich in Erinnerung nach dem 9. Oktober 1989
diese nach und nach abgebaut wurde und sich im Amt für Sicherheit oder so ähnlich nannte.
Das widerum waren aber bezahlte eine bezahlte Tätigkeitim Sinne der Arbeitsgesetzgebung dieser Personen und keine Arbeitslosen!
Da Du wahrscheinlich das bessere Hintergrund wissen hast,
bitte ich ganz höflich um Aufklärung
Warum sind die Angehörigen des BND - der Bundeswehr und
vielen 1€ Jopper die unzahl der Frührentner Der riesige Wasserkopf der staatlichen Verwaltung keine verdeckten Arbeitslosen?
Aber die Stasi wäre mithin, so Deine Erklärung
ein Objekt um Arbeitslose von der Strasse zu holen!???
Wieso ist es möglich eine ganze Gruppe in Lohnstehender
urplötzlich insbesondere die Leute vom MFS nun eine andere
Statistische Grösse.
In einer Deiner Thraeds nimmst Du sogar Asoziale in Bezug
Ja unbestritten die gab es drüben wie hüben
meisten waren die Gründe die gleichen Also wozu
so etwas aus Mangel an Argumenten an den Haaren herbeiziehen.
Bitte esgeht hier nicht um das Wirken es geht nur einzig
Um die unterschiedliche ideeologische wertung und wie ist die messbar?
Wenn es auch Banal klingt hast Du Dich jemals historisch gesehne mit der Gesetzgebung der DDR befasst?
Hier im speziellen das Gesetzbuch der Arbeit?
Komme aber nicht mit dem Hinweis ich täte das verstehen
oder so ähnlich , eines ist klar
wie man Statistiken interprediert negativ oder positiv
hnter dem Strauch habich schon Dir gelegen!


 objectivist antwortete am 01.03.06 (18:18):

@mulde
Zunächst möchte ich daran appelieren, deutlicher zu schreiben, in zusammenhängenden logischen Sätzen, die auch eindeutige Aussagen im Kontext enthalten und möglichst auf abstraktem Niveau die vorliegenden Probleme angehen. Deine Texte sind teilweise eine Qual, aber das nur nebenbei. Ich müsste mich wiederholen, um dir zu antworten: Es ist völlig problemlos möglich, Menschen als statistisch in Arbeit befindlich zu deklarieren und somit eine offizielle Vollbeschäftigung zu haben. Ich kürze die Diskussion an dieser Stelle ab mit der Frage, ob der Preis für solch eine Politik nicht vielleicht zu hoch wäre. Und genau das ist der Punkt. Langfristig sollte man Statistiken nicht verfälschen (wie Kohl es tat) und oberflächlich auch nicht (wie es in der DDR usus war). Konjunkturelle Eingriffe der Politik, Keynesianismus etwa, sind ein anderes Thema...


 mart antwortete am 01.03.06 (18:28):

Schade,
hast du das nötig?
Mich interessieren deine Argumente, aber auch andere - auch wenn sie nicht dein gefordertes abstraktes Niveau erreichen, sondern persönliche Ansichten und Einsichten enthalten.


 objectivist antwortete am 01.03.06 (18:38):

@mart
Ich muss einfach entscheiden, ob ich jeden Halbsatz auseinandernehme (was nötig wäre) oder mich stark beschränke. Leider beschränke ich mich momentan einfach viel zu stark, da ich mir auch nicht einzelne Aussagen herauspicken möchte. Die MfS-Beschäftigten quantitativ mit BND-Beschäftigten gleichzusetzen, wie mulde es tut (oder auch nicht, man wird aus seinem Text nicht schlau), wäre so ein Thema, wo ich schon was zu schreiben müsste eigentlich. Aber ich sehe einfach keinen Sinn darin, mir aus einem insgesamt völlig fehlgeleiteten Texterguss mir hier und da oder noch mehr herauszusuchen um es zu kommentieren. Da fehlt mir dann doch der Ehrgeiz.


 Medea. antwortete am 01.03.06 (18:52):

Objektivist -
ich schätze Deine sachlichen Beiträge,
dennoch
dann und wann ein wenig mehr Fingerspitzengefühl' dürfte Dir doch nicht schwerfallen. ;-)


 Roby antwortete am 02.03.06 (09:43):

„Watt kloppste denn dauernd uff deinen PC rum, Robert?“

Dett Ding muss eene Macke ham – jedesmal wenn ik watt in Googel eingeb, kommt nich datt bei raus, watt ik such.

„Denn gibt es dett och nich, watte suchst“ sagt die Frieda.

Hm? Und wieso bin ik dann „nicht einmal eine Homepage im Internet zu finden imstande“ – obwohl da der Herr Googel dran Schuld is?

„Haste vielleicht den falschen Suchbegriff eingegeben?“

Man Frieda! Ik hab alle möglichen Varianten mit inf, InF, IFO, iFO, Institut, Insdietut, Ienstitut, München, Muenchen, müchen, Minchen.... und datt alles einzeln und in verschiedenen Kombinationen – nüscht, dett ifo Institut München hat keine eigene Homepage... Vorhin hab ik abba watt gefunden... so eene Unterseite vonne anderen Firma – da war leider nur die Hälfte von die Studie zur verdeckten Arbeitslosigkeit inne DDR von 1990 zu finden. Also musser dett von woanners her ham..

„Hm? Vielleicht hat der, der datt behauptetet hat, datt er von von deren Homepage kopiert hat,

vielleicht hat der sie nich alle

gelesen, die Treffer bei Google, wenn man nach diesen Institut sucht? Vielleicht muss man nach ganz watt anderes suchen?“

Meinste? Na ik schätz ma (ob dett dann auch eine wissenschaftliche Studie is, wenn ik ma watt schätze?), du hast Recht,

der hat sie nich alle

gelesen, meine Fragen – oder er weiss keine Antwort und bezeichnet sie darum einfach als naiv. Abba kiek ma, watt bei rauskommt wenn ik so einzelne Textstellen aus die Studie von 1990 eingebe....

„Mensch, Robert – mach dett wieder wech!!! Ik denk Volksverhetzung is verboten? Is doch Volksverhetzung wenn man een Teil dett Volkes auf die annern 20% dett gleichen Volkes uffhetzt, oder?“

Nö – Frieda. Dett is Meinungsfreiheit. Dett verstehn wir Ossis bloß noch nich richtig. Haste gelesen, wie der Mulde und Hugo beleidigt hat? Dett is och Meinungsfreiheit... Nach ener Pause fragt ik dann... Frieda???

„Jaaa?“

Weeste watt... (ik hohl tief Luft und setz zu eene hochwissenschaftliche These an:)

Ik denk ma, es ist nicht dumm oder naiv, Fragen zu stellen. Selbst dann nicht, wenn man eine dumme Antwort erhält.

Frieda blickt mir über ihren Brillenrand mit ihre freundlichen Äugies an und blinkert mir zu.



Ik blinker zurück.


 hugo1 antwortete am 02.03.06 (10:45):

Warum der Osten so schlecht dasteht heute...!
Mal ein aktuelles Beispiel(steht heute in der OZ): Nach der Wende kam ein Makler aus Bad Schwartau und suchte fürn Appel und n Ei wie damals üblich, Ländereien im Osten. In Passee wurde er fündig. Er kaufte einem Bauern 11 Hektar Land, welches dieser 1969 nach DDR-Recht der LPG verkauft hatte (was bedeutet das es dafür normalerweise keine Grundbucheintragung gab) erneut ab. Nun standen jedoch auf diesem Land die Arztpraxis, das Rathaus, der Konsum die Post, eine Kläranlage,, Ja und, werdet ihr Wessis nun denken, was ist dabei, ist doch normal wenn jemand für fast keinen Gegenwert plötzlich das halbe Dorf einrammscht und von heute auf morgen von den Menschen dort, für ihre eigenen Immobilien Miete velangt:
für uns Ossis ist sowas eine doppelte Katastrophe. Erstmals ist für Viele Menschen ihre Lebensleistung durch eine Unterschrift im Grundbuch plöztlich auf Null gestellt, ihre finanziele Basis zerstört, und noch wichtiger, ihr Glaube an die neue "Demokratie" ein für alle mal versiegt. Ja, und das ist hunderttausendmal in den 90iger Jahren passiert.
für den obigen konkreten Fall bedeutete dies u.a. eine bis heute andauernde Rechtsstreiterei bis zum Verfassungsgericht, es gab Zwangsräumungen und viele andere fiese Nickligkeiten en Masse, jahrelang konnte und wollte sich dort niemand ansiedeln,,
Aber das kommt davon -so meine Meinung- das es keine Einigungsverhandlungen, sondern nur ein diskriminierendes Westdiktat unter kopfnicken vom Bananenkrause mit dem Ergebnis "Rückgabe vor Entschädigung" gab.
Ja, und nun gibts hier sogar Leute, die sich darüber gar nicht so sehr ärgern, wenn die ja soo reiche, soo überlegene BRD und besonders die damaligen Grossfr,,,kleinlaut zugeben müssen, hat ja doch nicht so funktioniert wie behauptet und überall guckt noch blühendes Unkraut in die Landschaft,,
Vielleicht -so denke ich- ist auch ein klein wenig die Überheblichkeit mit verantwortlich, die Meinung, die Wahrheit in allen Belangen gepachtet zu haben,,,
Wir Ossis waren darin geübt, nicht alles zu glauben wenn jemand sagt: "Die Partei hat immer recht" aber heutzutage hat zumeist derjenige Recht der das Geld hat und sich entsprechende Rechtsanwälte kaufen kann. für Viel Geld kann ein guter Anwalt viel Unrecht rechtens machen,,


 Tobias antwortete am 02.03.06 (11:31):

Das verstehe ich nicht Hugo. Da verkauft ein schlauer Ostbauer seine Liegenschaft an einen Wessi und nun ist der Wessi der Bösmann weil er die Mieten der daraufstehenden Häuser kassiert.
Da stellt sich doch die Frage warum hat der Bauer überhaupt verkauft er hätte doch den Reibach selber machen können.

Also ward ihr oder der Bauer doch nicht ganz so geübt im Glauben wie du in deinem letzen Satz angibst.

Hugo die nicht konvertible Ostmark wurde zu einer der härtesten Währungen der Welt 1 : 1 aufgewertet. Ein Sprung von 0 auf 100, den wir bis in die heutige Zeit nicht verkraftet haben.


 objectivist antwortete am 02.03.06 (11:41):

@roby
Also wenn ich "ifo" bei Google eingebe, dann kommt die Homepage des ifo-Instituts gleich als erster Treffer.


 hugo1 antwortete am 02.03.06 (11:48):

nee tobias da haste nicht verstanden was ich damit sagen wollte (oder ich hab mich blöd ausgedrückt)
2. Versuch: Stell Dir vor in deiner Nachbarschaft verkauft ein Bauer 10 Ha Acker. Der Käufer baut darauf diverse Gebäude usw. (immer nach den z.Z. gültigen Gesetzen, also ohne Grundbucheintragunge sondern z.B. nach einer gültigen LPG Satzung und entsprechender Entschädigung)
Plötzlich kommt ein Interessent und kauft das gleiche Land beim selben Bauern noch einmal, für wenig Geld, aber er läßt sich nun im Grundbuch eintragen (da dies von nun ab nach der Wende plötzlich erforderlich ist)
Ich meine, die bisherigen Eigentümer und Nutzer wurden durch eine neue überraschende Gesetzgebung, die sie bisher noch gar nicht kannten -aber der Wessi kannte diese- über nacht von Eigentümern zu Untermietern.
Hab ich mich nu etwas unumständlicher ausgedrückt ? ich hoffe du verstehts das Problem. Es geht nicht um den Bauern und die Höhe der Verkaufserlöse, es geht ums Prinzip der Übertölpelung und kalten Enteignung nichtsahnender Bürger,und daru das der Staat nix getan hat um solche Verbrechen zu unterbinden, und wenns durch vorherige Aufklärung und nachträgliche Grundbucheintragungen erfolgt wäre.


 objectivist antwortete am 02.03.06 (12:12):

@hugo1
Also ich denke, du strickst dir da was zusammen. Schon allein, dass du von Miete schreibst, lässt mich erahnen, dass du da was nicht verstanden hast.
Auch der ursprüngliche Bauer hätte Pacht verlangt, denke ich mir mal. Dass das ganze in dem Dorf vor das Bundesverfassungsgericht landete, hat sicherlich GÄNZLICH andere Ursachen als du hier meinst darstellen zu müssen. Da bin ich mir jetzt schon sicher, bevor ich den Sachverhalt genau kenne. Man lese das entsprechende Buch dazu.


 Roby antwortete am 02.03.06 (13:12):

Krieg in Passee - ein Buch von Michael Schmidt

„… ein Lehrstück, warum im Osten soviel Wut über arrogante und skrupellose Westdeutsche herrscht.“

schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

In dem landschaftlich schön gelegenen mecklenburgischen Dorf Passee kauft 1991 ein Bad Schwartauer Makler elf Hektar Land zum Spottpreis. Und das ist nur deshalb möglich gewesen, weil der Bauer Null-Ahnung von den neuen Gesetzen hatte, Tobias, weil ihm der Preis als angemessen und ev. sogar hoch vorkam. Der ist einfach nur beschissen worden – niemand hat ihm in seiner Einfalt geholfen.

Und dann hat der Makler nicht einfach nur Miete verlangt – sonder die im Westen gängigen Mieten. Das 10 fache was die Mieter vorher zahlten. Die Ossis schauten nur blöd aus der Wäsche über soviel Arroganz und Unverfrorenheit und der „Krieg“ brach aus. Nun klarer, Tobias?

„Tatsachengeschichte, die an tragikomischer Dramatik nicht zu überbieten ist.“ Meint der NDR

Übrigens: der Makler ist bestimmt auch so einer, der in kaum zu überbietender Arroganz meint „... bin ich mir jetzt schon sicher, bevor ich den Sachverhalt genau kenne...“


 Tobias antwortete am 02.03.06 (13:28):

Ne Aufklärung von dir Roby ?

Aber ist ein Metzger daran schuld wenn ein Bauer ihm die Sau zu billig verkauft ? Ihr, die hier aus dem Osten mitschreibt seid doch alle clevere Burschen, da fällt schon mal einer durch den Rost. Sowas gibt es auch bei uns, mir hat auch einer aus dem Osten einige tausend DM aus der Tasche gezogen, war meine Schuld, zu gutgläubig.


 objectivist antwortete am 02.03.06 (13:30):

So, hab mich ein wenig belesen. Es ist tatsächlich so gewesen, dass der Makler Mietforderungen hatte - und genau das geht ja wohl kaum, wenn man Grundstücke kauft. Schlichtweg ein dummer Mensch, der meinte, so durchzukommen. Soweit ich den Sachverhalt kenne, haben sich die Bürger erfolgreich dagegen gewehrt. Was daran nun OssiWessiTypisch sein soll, ist mir schleierhaft. Das ist ein normaler juristischer Vorfall, bei dem sogar von vornherein ziemlich klar war, wer wohl Recht hat. Das hätte auch im Westen passieren können.


 Mulde antwortete am 02.03.06 (13:31):

Objectivist
Bitte halt Dich mit Wertungen aus einer vergangenen Epoche
und deren Folgen schlicht und einfach Zurück!
oder ganz einfach auf gut "deutsch davon haste nun wirklich keene Ahnung"
Der hugo spricht hier von örtlichen Geschehnissen
in Meck-Pom die Du wohl nicht kennen kannst
Ich weis von was er spricht Meine Frau gehörte auch zu denen die von so einen windigen Westmakler und mit gewieften Holländern,im Raum Stralsund über den Tisch gezogen werden sollte.
Die kamen sogar mit Akten der preussischen Domänenverwaltung und wollten entgegen der Rechtslage
einfach nur absahnen weil das Bauerwartungsland werdenn würde. Die wußten das sehr genau schon früher nur
hier war ein gnzes Dorf betroffen aber die ( wir) hatten
einen noch pfiffigern Anwalt unseres Vertrauens der selbst betroffen war - der hatte das mit lauten getöse alles zu Fall gebracht.
Bitte halt Dich da raus -- da liegen bei einigen die Nerven blank!
Hugo hat nicht übertrieben!
Das dazu!
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das andere von gestern nun nochmal im klartext
Dein Hinweise " die Stasi war auch nur eine verdeckte Arbeitslosig keit,,,...................!!
Rein rechnerisc geht das gar nicht so etwas in eine
Statistik auf zunehmen- Die standen alle in einem Arbeitsrechtsverhältnis eine andere Deutung ist ideeologisch und somit für eine Studie nicht verwendbar
Oder ist das Deine private Meinung- dann behalte sie bitte
für Dich!
zum Zeitpunkt der Studie (n ich gehe immer noch vom
1.Halbjahr 1990 aus also die letzten Tage vor dem 03.10.1990 aus)
Da gab es keine Stasi so wie Du es sicher meinst ncht mehr!
Da gab es das Amt für Nationale Sicherheit und diese
Truppe hatte inn der westlichen Darstellung schon den Persilschein -also zählen auch diese nicht zu den Arbeitslosen , das wurden sie später aus anderen Gründen!
Mit dem BND war gemeint auch diese Truppe könnte nach Deiner Version ebenfalls nur eine verdeckte Arbeitslosigkeit sein.
die Aufgaben beider sind ja die gleichen gewesen!
Warum zählst Du nicht den in diesem Zeitraum rasenden
Anstieg der Vorruheständler ?
Gehöt dss nicht zur politischen Kaschierung der Arbeislosigkeit? Ich denke ja!
Interessant wäre zu wissen - wer ist der Auftraggeber/ Sponsor dieser Studie und was will/ wollte er damit bezwecken?


 objectivist antwortete am 02.03.06 (14:19):

@mulde
"und wollten entgegen der Rechtslage" - genau das habe ich auch zu verstehen geben wollen. Gegen die Rechtslage wird überall alles mögliche probiert. Im Westen wie im Osten. In der BRD wie in der DDR. Ich sehe keinen Erkenntnisgewinn für das eigentliche Diskussionsthema des Threads darin, wenn man sich ein paar Möchtegernkriminellenbeispiele raussucht. Was soll das? Ich kenne auch Ossis, die Wessis betrogen haben und zwar ein wenig heftiger als die hier genannten Beispiele. Generell ist mir dieses Forum viel zu emotional und wenig geeignet, um wirklich sachlich über Politik zu diskutieren.


 mart antwortete am 02.03.06 (14:32):

Jedesmal wenn von auswärts Aspekte eines Landes untersucht werden, erhebt sich reflektorisch ein Geschrei über die Nichtinformiertheit, die Voreingenommenheit, das Gekauftsein der Studien.
Das war ja schon öfters hier der Fall - ich erinnere mich schwach über eine Studie des Antifaschismus in Ostdeutschland oder über den Bericht von Reporter ohne Grenzen aus Libyen.

Die Art, wie mit den "Nestbeschmutzern" umgegangen wird, ist ebenfalls sehr ähnlich.
Im Fall des Berichtes über die Pressefreiheit waren die US-israelisch-zionistischen-imperalistischen-globalisierungsfantischen Geldgeber die Ursache für die "diskriminierenden"Berichte und daher irrelevant und falsch.
Wobei allerdings Gaddhafis Sohn sich eine wichtige Quelle für diesen Report outete, lach - aber das weiß dieser angebliche Journalist aus Libyen nicht, der sich durch seine fanatischen Beschimpfungen selbst ins Out stellte.

Und so denke ich, hat claude wieder einmal mit seiner Aussage den Nagel auf den Kopf getroffen:
<<die hier wegen ihrem Unterhaltungswert von mir hoch geschätzten Ostdeutschen Schreiber repräsentieren die Minderheit in den neuen Bundesländer,deswegen kann man ihre Aussagen sehr gelassen sehen. Sie sind sozusagen viertuelle Wiederkäuer, die nur deshalb große Reisen unternehmen damit sie den Wert des untergegangenen Paradises so richtig betrauern können. :-))))<<


 objectivist antwortete am 02.03.06 (14:34):

@mulde
Man darf die MfS-Beschäftigten nicht in eine Statistik nehmen, die voraussagen soll, wieviele Arbeitslose es in den neuen Bundesländern geben wird? Eine Überbeschäftigung in der Verwaltung sollte man definitiv als staatliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen betrachten. Noch heute sind etliche kommunale Verwaltungseinheiten im Osten zu 150% und mehr überbelegt. Dieses Geld fehlt an anderer Stelle und schafft unter'm Strich oft sogar mehr Arbeitslose. Aber das ist ein anderes Thema. Dein Post verdeutlicht übrigens sehr schön, dass einige immer noch nicht verstanden haben, worum es geht. Als wenn offiziell in Arbeit befindliche Menschen etwas darüber aussagen, wie sinnvoll ihre Arbeit ist und sein wird nach einer Wiedervereinigung. Zum x-ten Mal also auch für dich: Es ist NULL Problem, Leute als nicht arbeitslos zu deklarieren. Überhaupt kein Problem! Ich will aber einfach nicht auf dieses Niveau herabsinken und ernsthaft erklären, weshalb es keinen Sinn macht, oberflächlich eine staatlich verordnete Vollbeschäftigung umzusetzen. So funktioniert Wirtschaft nicht - das sind rein politische Entscheidungen.


 Roby antwortete am 02.03.06 (15:11):

„Gestern war eener hier, so een FDP – Fuzzi. Der wollte die neue staatlich verordnete Vollbeschäftigung umzusetzen und verlangte datt wir in unsere kleene GmbH noch paar Leutchen einstellen – so zum Schein, damit die offizielle Arbeitslosenzahl sinkt.“

Und? Haste paar Leute eingestellt?

„Biste bekloppt?!! In meine Bude bin ich der Chef! Hier bestimm ich, wer eingestellt wird und wer fliegt! Basta! Ik hab den Heini rausgeworfen.“

Und denn?

„Gejammert hatter, fast geflennt. Es wäre doch bei Honni auch gegangen, die vielen Arbeitslosen scheinzubeschäftigen. Ich solle mich nicht so anstellen – wäre doch ganz einfach.“

Und?

„Ik hab ihm een Vogel gezeigt und rausgejagd.“

Man du bist aber och herzlos. Der hat dett doch nur gut gemeint....


 rolf antwortete am 02.03.06 (15:26):

objectivist antwortete am 02.03.06 (14:34):
@mulde
Man darf die MfS-Beschäftigten nicht in eine Statistik nehmen, die voraussagen soll, ...

Was ist das für eine Statistik, die etwas voraussagt?


 objectivist antwortete am 02.03.06 (16:28):

@rolf
Die Statistik soll Voraussagen ermöglichen. Gut, dass du da den wesentlichen Aspekt herausgegriffen und zur Korrektur ermuntert hast. Was würde ich nur ohne solche Hilfen machen...


 hugo1 antwortete am 02.03.06 (17:57):

hallo objectivist
Also ich denke, du strickst dir da was zusammen, da hab ich so meine eigenen Erfahrungen.
Das Beispiel steht hier nicht für einen Bauern oder einen Bauernfänger, für übliche Praxis oder Ausnahmesituation und ist auch kein Enzelfall.
Das Beispiel (heute mal wieder in der OZ abgedruckt und mit einigen hellen Punkten am Horizont versehen) zeigt vor allem folgendes -und darauf möchte ich hinweisen:
Diese allgemeine Ausnahmesituation, diese einmalige rechtsschwache Übergangszeit, das teilweise "noch Gelten von DDR -Recht, Modrow-Übergangsgesetzen und zu erwartendem BRD-Recht führte dazu das -wie gesagt zu hunderttausenden- an Ostdeutschen schwers Unrecht vollzogen wurde bis hin zur totalen Zerstörung von Existenzen.
das alleine schon war schlimm genug, schlimmer noch aber ist, das der Staat, unsere ach so solidarische, menschenfreundliche rechtsbewußte BRD diesen Auswüchsen menschenfeindlicher Tätigkeiten nicht den Boden durch entsprechende Gesetzesgrundlagen und Verordnungen entzog.
Da ist doch nur allzu verständlich das die damals von solchen Unglücken Betroffenen noch heute mit den Umständen, und ihrem Neuen Staat hadern. Da hilfts Ihnen auch nicht wenn wir ihnen nachträglich gute Ratschläge geben in der Art: Naja das ist doch normal das man übers Ohr gehauen wird, das ist üblich das clevere Unternehmer immer dann sich hilfreich anbiedern wenn sie große Beute wittern, das goldgräberisch veranlagte Wessis damals ja so einheimsend agieren mußten. War es doch deren langjährige Alltagsgepflogenheit und beruflich-unternehmerisches Hauptlebensziel für möglichst wenige Gegenleistung große Wertmengen einzuheimsen. Da wurde das Ärmel aufkrempeln zum Ellenbogen benutzen, gesetzliche Hintertürchen ausloten und dergleichen zum -für Exossis- unausbleiblichem Negativerlebnis und öfter zum katastrophalem Finanzdesaster.
Nur allmählich konnten sich die meisten damit abfinden und zurechtfinden und zwischenzeitlich wurde eben im trüben gefischt ohne das unser Staat den Opfern, Betrogenen und am Boden liegenden zu Hilfe eilte.
Die Einzelbeispiele würden, untereinander geschrieben, die ST-Kapazitäten und unseren Informationsbedarf erheblich übersteigen.
Nur gut, das nicht alle Wessis so waren bzw so agieren konnten oder wollten, die Einheit wäre daran zerbrochen.
Die Ossis könnten weitaus bundesfreundlicher eingestellt sein, hätten sie damals nicht derartig viele Prügel bezogen.
Die waren zumeist euphorisch, dankbar und für alle Hilfe zur Selbsthilfe begeistert. Das große Nachdenken und Neueinschätzen der Lage, begann erst nach den ersten traumatischen Erlebnissen und hält natürlich noch lange an.


 objectivist antwortete am 02.03.06 (18:33):

@hugo1
Ich weiß nicht, welche Beispiele das sein sollen - etwa auch wieder welche, bei denen Leute aus dem Westen gegen geltendes Recht verstoßen und kein Recht von den Gerichten bekommen? Ich wüsste nicht, wozu solche Beispiele taugen. Unrecht geschieht auch im Westen und geschah in der DDR! So zu tun, als würde im Osten mehr Unrecht geschehen als anderswo finde ich einseitig bis heuchlerisch und teilweise verlogen! Ich persönlich kenne nur Ossis, die durch die Wiedervereinigung glücklicher geworden sind, teilweise geradezu unverschämt reich wurden. Aber ich kenne auch viele Beispiele von DDR-Bewohnern denen zu DDR-Zeiten enormes Unrecht getan wurde - ohne dass ihnen Gerichte zu Hilfe kamen.


 Gevatter antwortete am 02.03.06 (19:29):


OBJEKTIVIST:
"Ich persönlich kenne nur Ossis, die durch die Wiedervereinigung glücklicher geworden sind..."

Genau so, wie der Gevatter nur kackreiche, krummnasig-raffgierige Juden kennt...

Ebenso, wie die zahlreichen Garagenbesitzer in der Zone, die künftig mehr Geld zur Verfügung haben werden, dieweil sie künftig keine Pacht mehr für ihre Garagen entrichten müssen.
"Dresden. Mehr als 200 000 DDR-Garagenbesitzern allein in Sachsen droht nach Auffassung der Linksfraktion.PDS mit Beginn 2007 die faktische Enteignung. für auf fremdem Grund gebaute Garagen laufe dann der Kündigungsschutz aus, sagte der rechtspolitische Sprecher der Fraktion, Klaus Bartl, am Donnerstag in Dresden. Verantwortlich sei die nach dem Schuldrechtsanpassungsgesetz am 31.12.2006 auslaufende Investitionsschutzfrist. Insgesamt könnten in den neuen Ländern etwa 1,2 bis 1,5 Millionen Garagennutzer betroffen sein."

Wie sprachen doch baschkirische Mönche zum Gevatter gelegentlich seines Besuches in ihrem Kloster an der mongolisch-russischen Grenze: Erst dann, wenn du nichts mehr hast, wenn du von allem materiellen frei bist, bist du tatsächlich frei.
In diesem Sinne ein fröhliches "Armut macht frei" an unsere sächsischen Garagenzonis.

Gervatter

Internet-Tipp: https://www.lvz-online.de/aktuell/ar.html?p=/aktuell/content/185368.html


 hugo1 antwortete am 02.03.06 (20:09):

haha,, dieser Beitrag
"objectivist antwortete am 02.03.06 (18:33)"
erfreut mein Herz. Gibt er mir doch 100 po´ro recht in meiner Meinung, das die beste Information, die wahrheitsgetreueste Berichterstattung, die Weitergabe von Insiderwissen, die Erzählungen von Zeitzeugen sogar allgemeinübliche Gegenwartserkenntnisse nichts vermögen, wenn die Jalousien rund um die Uhr runtergelassen bleiben und die Wahrnehmungen einer 20 Jahre alten Radiosendung entsprechen.
Werd ich mir wohl einrahmen.*gg*


 objectivist antwortete am 02.03.06 (20:57):

@hugo1
Doch nicht wiedererkannt? Wenn du aus deiner Lebensweisheit schöpfst, dann sollen andere dies als urauthentisch ansehen und deine absurden politischen Schlussfolgerungen annehmen. Wenn ich mal was persönliches mit einfließen lasse so zeugt das von heruntergelassenen Jalousien. Auf den Inhalt brauchst du dann natürlich auch nicht mehr eingehen - so einfach geht das. Und nun geh mal in dich und gehe deinen Bekanntenkreis durch. Wer ist heute materiell schlechter gestellt als vor der Wende? Wenn es einer von Hundert ist, dann ist die Bilanz schon wesentlich besser als es ein Wessi bilanzieren könnte. Aber ich hab hier im Forum auch mal wieder erlebt, wie Ossis permanentrecht haben, da ja die holde Gerechtigkeitsideologie alle Argumente mit ihrer vollen Wucht umzuhauen imstande ist. So einfach kann es sein.


 hein antwortete am 03.03.06 (10:38):

Nur weiter so pilli, Deine Beiträge tragen sicherlich dazu bei, dass sich alle Deutschen besser verstehen.
Darüber sollte man auch mal nachdenken, ehe man sein Urteil abgibt: https://www.tagesschau.de/thema/0,1186,OID5228500,00.html


 Roby antwortete am 03.03.06 (10:52):

„Und so denke ich, hat claude wieder einmal mit seiner Aussage den Nagel auf den Kopf getroffen: <<die hier wegen ihrem Unterhaltungswert von mir hoch geschätzten Ostdeutschen Schreiber repräsentieren die Minderheit in den neuen Bundesländer...“

Erst ma Danke für dett Kompliment, Mart und Claude. Meint ihr dett wirklich, datt wir inne Minderheit sind? Hm... wieso beschäftigen sich Minister und Bundeskanzlerin denn mit Minderheiten? Wieso ist dieses Problem der unzufriedenen, meckernden, undankbaren Ossis in vielen Ländern, insbesondere in Europa UND Österreich bekannt ?
„… ein Lehrstück, warum im Osten soviel Wut über arrogante und skrupellose Westdeutsche herrscht.“ schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung zu der Sache mit dem Grundstück in einem ostdeutschen Dorf. Die Frankfurter Allgemeine rezensiert Probleme von Minderheiten? Biste sicher? Meinst etwa, die arroganten und skrupellosen Wessis seien die Ausnahme?

Und wieso wächst dann der Unmut über „die arroganten Wessis“ (um auch mal so ungerecht zu verallgemeinern) statt er nu ma langsam abflacht? Warum werden die schmiererein an Häuserwänden „Wessis raus!“ immer mehr? Sind die Minderheiten nun schon Mittelheiten? Vielleicht werden dett sogar noch Mehrheiten?

Hugo, du Rentenexperte :-)))? Haste Lust noch ma watt zu den Stuss „Die Renten sind höher als im Westen.“ (objektivist) zu schreiben? Wer so watt sacht, hat doch een Knick inne Pupille, een Schlarz anne Plane, een Riss inne Optik (alles Berliner Koseworte). Nich nur weil er watt falsches sagt, sondern weil er bewusst Haß schüren will. Der Haß soll so groß werden, dass die Transferleistungen eingestellt und der Soli gestrichen wird. Die Löhne und Renten sollen im Osten noch weiter runtergedrückt werden. Kündigungsschutz aufheben... usw. Dem klatsch objektivist ja offen Beifall (s. Ausgangsthread) Wie weit ist das von Volksverhetzung entfernt?

„Is noch een Stückchen davon entfernt“ sacht meine Frieda gelassen. Ok, wo se Recht hat, hat se recht. „Aber es geht in diese Richtung....“ sach ik vorsichtig. Frieda winkt ab.

Ik sach doch auch nicht, die Österreicher sind in der Mehrheit verletzend, mufflig und humorlos, nur weil ik ma watt von mart gelesen hab. Ich kenn die mart doch gar nicht. Vielleicht ist sie ja ganz anders, als ihre Texte das manchmal vermuten lassen? Und vielleicht is der Rest der Österreicher netter und freundlicher, als die Mart? Hoffe ik zumindest.

„Friiiieda? Wie weit biste denn mit Mittag? Kann ik mir die Zeitung noch ankieken?“
„Ja, kannste – abba nich im Bad – soviel Zeit is nich mehr! Geh inne Stube lesen!“

Claude? Is deine Frieda och immer so nett zu dir?


 mart antwortete am 03.03.06 (11:24):

Ok, jetzt hast mirs einmal gesagt, was dir offensichtlich schon lange auf der Zunge brennt. Diese Kritik akzeptiere ich natürlich.:-) Du wirst schon in gewisser Weise Recht haben.
Ok, die Österreicher sind in ihrer Mehrheit sicherlich netter und freundlicher als Mart.

Ok, die Ossis sind in ihrer Mehrheit empört über die arroganten Wessis und fühlen sich über den Tisch gezogen.

Ok, die Österreicher sind in ihrer Minderheit nicht so erfreut über die besserwisserischen Pifkis.

Ok, die Ungarn sind in ihrer Mehrheit gar nicht so unglücklich über die jetzigen Verhältnisse im Unterschied zu früher, auch wenn die Gehälter und die Pensionen auch für Ossis-Verhältnisse bezüglich Kaufkraft ein Almosen darstellen.

Ok, die hier schreibenden Ossis repräsentieren also die Mehrheitsmeinung in Ostdeutschland - Wenn ich dann lese, wie hier bereits auch behauptet wurde, daß selbst diejenigen als Arbeitslose einzustufen wären, die erst in 30 Km Entfernung vom Wohnort Arbeit finden, dann meine ich doch, daß Illusionen nicht das beste Rezept für Verbesserung der Lebenssituation sind.


 mart antwortete am 03.03.06 (11:33):

Doch noch ein Nachtrag:
Diese in meinen Augen erbitterten und künstlich hochgespielten Gegensätze der Ossis zu den Wessis habe ich erst in diesem Forum kennengelernt. Vorher war ich der Meinung, daß trotz allen Schwierigkeiten, trotz Fehler auf beiden Seiten an einem Strang gezogen würde.
In meiner Familie hat gerade die diesbezügliche Diskussion folgendes ergeben: Auch hier wird noch öfters von der guten Beschäftigungspolitik vergangener Zeiten geschwärmt.


 Claude antwortete am 03.03.06 (12:20):

mart schrieb,
Ok, die hier schreibenden Ossis repräsentieren also die Mehrheitsmeinung in Ostdeutschland

nun mart das ist doch wohl ironisch gemeint, oder??
das sind die Fossilien mit angeknackstem Selbstwertgefühl!!
lache.

Eines steht allerdings fest was die Treuhand abzog war nicht immer ganz koscher, aber es ist vorbei.

Zu deinem Nachtrag,
es ist auch einmalig mart, in anderen Foren wird sachlicher geredet, und wenn man mit Leuten in den neuen Bundesländern redet ist exakt die hier von den Ostdeutschen vertreten Meinung die Minderheit nach meinem Eindruck. Claud


 hugo1 antwortete am 03.03.06 (12:46):

ach weeste roby, was soll ich da noch zur Rente sagen. Das glaubt mir ja doch kein Wessi, die wissen das besser, da sie wohl Einblick in meine/unsere Kontoauszüge haben und tagtäglich in der Bildzeitunsbeilage nachgucken können.
Fakt ist, und dafür kann ich notarielle Beglaubigung liefern das ich derzeit weniger Nettorente beziehe als noch vor einem oder mehreren Jahren. Aber noch schönerer Fakt ist, das ich mir bei der derzeitigen Politik sicher sein kann, das ich derzeit viel mehr Rente bekomme als in ein paar Jahren, zumindest was mit entsprechender Kaufkraft damit machbar sein wird.
Aber aus Nichtossisicht bekommen die Ossis viel zu viel Rente und aus der Sicht der Dummen bekommen die Ossis Rente aus einem Topf in welchen vor zig Jahren nur die Wessi eingezahlt habe. Aus Sicht der Klarsehenden bekomme wir alle die Rente von den gegenwärtig in die Rentenkasse einzahlenden Beschäftigten in Ost und West.
Da brauchts also "nur" eine Umkehr des Arbeitslosenverhältnisses zu geben und schwups würden die Ossis im Verhältnis zur Einwohnerzahl viel, viel mehr in die Rentenkasse einzahlen. Aber dann gäbs weniger Gründe um gegen Ossis zu meckern, denn dann würden DIE ja gut darstehen, ach was heisst gut, gut stehen sie doch heute schon da, besser, viel viel besser würden die dann,, ,
Gar nicht auszudenken, welche Gefühle dann bei den Wessis ausbrechen müßten, zum brechen wär das, dann die grosfressigen Ossis auch noch als Vorbilder und Ernährer ertragen zu müssen. Da sollte es doch lieber so bleiben wie es ist. Die Ossis bekommen -bezogen auf ihre Gesamtlebensarbeitszeit- bedeutend weniger, aber die Wessis sollen weiterhin denken, die Ossis bekommen mehr Rente.
Das trifft statistisch gesehen und real aber nur auf ostdeutsche Frauen zu, die entsprechend längeres Arbeitsleben nachweisen konnten.
Über eins können wir uns vielleicht einigen: die Wessis bekommen ihre niedrige Rente zu recht, demzufolge bekommen die Ossis ihre hohe Rente zu Unrecht, oder umgekehrt: die Wessis bekommen ihre hohe Rente zu Unrecht und die Ossis ihre niedrige Rente zu recht?
Auch nicht optimal, ich werd noch verrückt, und komm zu dem Schluss, wir sollten die Renten mal für ein Jahr tauschen und wenn dann noch jemand zurücktauschen möchte, dann sollte er das tun, aber über die andere Seite meckern dürfte er dann nicht mehr wollen.
Also, wie stehen wir nun da ? Steht doch im Grunde genommen gar nicht soo schlecht um die jetzigen Renten, nur etwas verworren, aber um unsere späteren Renten da sollte man sich schon Sorgen machen und mal nachgucken ob da noch was zu machen ist. Hinweise, Tips und gute Ratschläge für Zuverdienste, Nebeneinkommen, Einsparpotentiale im täglichem Leben gibts genug, man muß nur die Augen aufhalten und zugreifen.
Vielleicht sollten wir mal so ein Thema aufmachen unter dem Motto, Was machst Du um besser über die Runden zu kommen und was könnte ich davon für mich übernehmen?
Ist zwar nicht so spannend, aber wenn wir dafür nur halb soviel Aufwand betreiben und Einsatz bringen wie derzeit fürs gegenseitige Beharken, dann könnts für die Eine oder den Anderen eine Hilfe werden. ( die Gutsituierten, pikierten Überkandiedelten, natürlich ausgenommen. *g*


 Claude antwortete am 03.03.06 (12:55):

Vielleicht sollten wir mal so ein Thema aufmachen unter dem Motto, Was machst Du um besser über die Runden zu kommen und was könnte ich davon für mich übernehmen?

Ja Hugo macht das, ich bin immer bereit meine Lebensumstände zu meinen Nutzen zu gestalten :-))
Claude


 Tobias antwortete am 03.03.06 (13:03):

Hugo 1 wie wäre es denn, wenn du dir mit noch ein paar Gleichgesinnten eine kleine ganz seperate neue Ostzone aufbauen würdest. Es würde dich niemand aufhalten.

Leute wie du, haben zuviel geredet, geschrieben und VEB Mitarbeiter von der Arbeit abgehalten. Ohne zu übertreiben, an solchen Menschen wie dir, musste sogar der von dir geliebter Sozialismus zu Grunde gehn.


 pilli antwortete am 03.03.06 (13:12):

"Vielleicht sollten wir mal so ein Thema aufmachen unter dem Motto, Was machst Du um besser über die Runden zu kommen und was könnte ich davon für mich übernehmen?"

eine ausgezeichnet idee hugo :-); wirklich!

warum nicht chancen ergreifen, vom foren-nachbarn zu lesen und zu lernen, was noch mehr angesammelt werden könnte, datt eigene wohl zu mehren!

:-)))


 Mulde antwortete am 03.03.06 (14:00):

Langsam wird es hier frustierend
Da werden von den einen Deutschen zum Anderen deutschen
Argumente des kalten krieges hervorgeholt!
Mensch ich binn auch jemand der sagt "Meine Rente ? Bin nicht unzufrieden . nur etwas mehr könnte sein!"
Das ist zwar nur ein Schlagwort was überall hinpasst,
In Ost wie West in Süd wie Nord.
Da wird jetzt sich mit Sicherheit jemand finden und
das genüsslich ausschlachten !!
Wetten!!
Wir , die Ossi's in dieser Generation werden es nicht mehr
erleben das unser Bemühen im neuen "anderen" Deutschland
zu an zukommen anerkannt wird.
Die anderen aus aus den gebrauchten Ländern wollen die
wirklich das wir dort ankommen?
Fest steht keiner der ach so gescholtenen Familienmitglieder will zurück. Ermöchte nur gleichberechtigt und sein Bisheriges Leben anerkannt sehen!
Der andere aus der gleichen Famile würde jedoch das Rad der Geschichte liebend gern zurückdrehen .
Warum ist es nur so schwer es zu akzeptieren dss das neue
Familienmitglied eine andere Entwiklung gegangen ist!
Nun,was wäre der Familienbremser in deren Situation gewesen?
Was wäre aus ihm geworden ?
Bürgermeister - Schuldirektor - vielleicht sogar Parteisekretär?
Niemand von uns weis das!!
Da sagt der neu hinzugekommene mein Alltag war so und so,
dieses oder jenes Alltagsproblem was es heute gibt, das knnnte er nicht - das ist seine persönliche Lebenswelt gewesen.
Da sagt aber ganz objectivistisch der andere "frei nach einen alter schlager der Johanna v, Kozian"
Nee Du neuer Alles was Du weißt - das weis ich besser!
Egal was da gerade Besprochen wird!
Er selbst hat sich ja noch nicht auf den Weg zum neuen
Deutschland begeben er lebt eben noch in seiner Welt, die
sein jüngerer Bruder schon lange verlassen hat.
Er ist ja lernfähig., der "Neue"
Das aber erzeugt Druck und das wissen wie noch aus der Schule eben dann Gegendruck!
Wäre es nicht besser und sinnvoller der so objektimistisch
hier allerlei bezweifelt ( siehe oben)
Du , da wie war das bei euch mit dieser oder jener Sache
erklär das bitte mal erzähl es mir aus Deiner Sicht?
Man kann nicht nur Geschehnisse aus der einen Sicht wahrhaben wollen ohne die andere zu berücksichtigen.
Wie stand es bei Euch mit der Interna iM Betrieb ( Firma)
wie waren die Bildungschancen worin bestand der UInterschied in euerer und unserer persönlichen sozialen Sicherheit
Also Frageb und Antworten in Hülle und Fülle!"
Nur da müßte man ganz objectivistisch zumindest versuchen
das auch mal den Augen desanderen zu sehen!
Keiner würde hämisch grinsen ( siehe Oben Sclager..)
niemand ist mehr frustiert.
Oder mal ganz objectivistisch betrachtet =
Nichts da Ich weis das besser brauche keine Lehrstunde!
Überlegt mal was das das bessere wohl währe!
Utopie??
Nur weil es etwas geben soll - weil es nicht geben darf?


 Gevatter antwortete am 03.03.06 (16:27):

MULDE:

"Nun,was wäre der Familienbremser in deren Situation gewesen?
Was wäre aus ihm geworden ?
Bürgermeister - Schuldirektor - vielleicht sogar Parteisekretär?"

Man kann sich ziemlich sicher sein, dass die Biografien denen der DDR-Leute gleichen würden. Und umgekehrt ebenso. Wäre die Ex-DDR seinerzeit unter anglo-amerikanisch-französisches Protektorat gefallen, die Ostler würden den heutigen Westlern aufs Haar gleichen. Deswegen ist das oftmals herablassende Auftreten der Westler völlig unangebracht, denn geografische Herkunft ist kein Verdienst.

MULDE:

"Was wäre aus ihm geworden ?
Bürgermeister - Schuldirektor - vielleicht sogar Parteisekretär?
Niemand von uns weis das!!"

Wissen kann`s keiner, das hat die Laune der Geschichte nicht gewollt.
Vorstellen kann man sich aber einiges. Ich hätte da bei einigen Forumsmitgliedern sogar eine gewisse Ahnung, welche Karriere sie gemacht hätten... *ggg*

Gevatter


 hugo1 antwortete am 03.03.06 (18:17):

hallo Tobias, ich weiß zwar nicht welcher Gnom dir nun schon wieder was ins Ohr geflüstert hat, aber gut informiert war der nicht. Da kannste noch so schwärmen von der Ostzone, den VEB,s, vom Sozialismus usw. aber ich steh Dir für derartige Experimente derzeit noch nicht zur Verfügung. Da mußte anderswo auf Dummenfang gehen. So tief liess mich die ja soo geliebte BRD (auch dank Deiner Mitschud) noch nicht sinken, das ich auf solche schwachen Verführungskünste hereinfallen würde. Nee, so billig wirste die unangepassten "lieben" Neunachbarn, die Dir auch mal was Unangenehmes flüstern wohl nicht los. Da mußte Dir schon was Attraktiveres einfallen lassen (ich hätte da einige Ideen auf Lager, aber ich werd mich hüten sie gerade Dir auf die erhobene Nase zu binden.
Wenn das Deine einzigen, sich laufend hier wiederholenden Antworten zur Lösung offener deutscher "innerfamiliärer" Fragen sind, dann laß erst mal noch so richtig die restliche heiße Luft ab, bevor wir uns einem neuem Thema zuwenden, ansonnsten wirds langsam öde und uninteressant.
ps, ehe ichs vergesse, von mir kannste auf die Art nicht die tausenden DM wiederbekommen, die Dir so ein -moderndeutsche Vorbildmanieren nachäffender- Ossi aus der Tasche zog, obwohl wir gerade dabei waren gemeinsam zu überlegen, wie jeder aus der derzeitigen Situation zum gegenseitigem Nutzen, vom Nächsten was lernen und abkupfern könnte.
Vielleicht haste diese obige Idee aber auch nur in den falschen Hals gekriegt, dann entschuldige ich mich für mein ungebührliches Aufregen, Abweichen vom Thema und belletristisches Abreagieren.


 Tobias antwortete am 05.03.06 (16:11):

Warum ich mich so oft über Leute aus den neuen Länder auf rege ist diese permanente Unzufriedenheit. Diese ewigen Aussagen wie wir die Wessis sie über den Tisch gezogen haben.

Ich war vor der Grenzöffnung in der DDR und danach auch in den neuen Ländern. Warum sehen diese ewig Meckerer nicht was in 15 Jahren alles in ihrem Land geschehen ist. Was wurde an Infrastruktur geschaffen, Kanalisationen und Kläranlagen neu gebaut. Die modernsten Werke ob Leuna für Petrochemie oder Wismar für Holzverarbeitung , Automobilwerke und vieles andere hingestellt. Was die sozialistische Planwirtschaft in 100 Jahren nicht annähernd geschafft hätte, wurde in Handumdrehen nach dem deutschen Einheitsvertrag errichtet. Schaut doch mal nach Dresden, Leipzig, Berlin und in vielen Städten in den neuen Ländern, ist das nicht ein Beweis, dass wir aus dem Westen, die Wiedervereinigung wollten ? Dieses ewig unzufriedene vieler ostdeutscher Bürger macht krank und Krankheit kann man nur kurieren, wenn man es will und gerade das lässt zu bei vielen zu Wünschen übrig.

Noch etwas muss ich anbringen, was wäre Dresden ohne die wiederaufgebaute Frauenkirche und die noch stattfindende Renovierung des Residenzschlosses und vieles andere mehr.


 hugo1 antwortete am 05.03.06 (18:52):

Dass wir beide - beim Anhören eines Stichwortes - nicht stets gleich reagieren, liegt nicht daran das wir nicht die gleichen Objekte sehen würden, sondern daran, das uns verschiedene Reflexionen der betroffenen Subjekte (Menschen vor Ort) berühren.
Beispiel. Du hörst das Stichwort, hm, na sagen wir mal: "Kläranlagen".
Dann, so nehme ich an, siehst Du vor Deinem inneren Auge sofort die ehemaligen unmodernen, überlasteten -bezogen auf damalige westdeutsche Verhältnisse- eben teilweise marode ostdeutsche Anlagen. Ja und im Gegensatz dazu fallen Dir die heutigen riesigen, modernen Anlagen auf dem neuesten Stand der Technik ein.
Soweit, so gut. Vielleicht kannste mir nun auch folgen wenn ich das - aus eben meiner hiesigen Vor-Ort-Sicht eines Nutznießers oder auch Betroffenen einer solchen Anlage, ein klitzekleines bisschen anders sehe.
Der 1990 ausgebrochene und von der kohlschen Regierung beförderte Enthusiasmus regte die entsprechenden Gemüter (sprich Unternehmensberater, Unternehmer und Vertreter des westdeutschen Helferfundus) zu dermaßen übertriebenen Zukunftsaussichten an, dass sie unseren unbedarften Bürgerschaften die monströsen Baumaßnahmen unterjubeln konnten. Die vielen Detailbegründungen und Fehlprognosen welche für die Überredung beitrugen, hier nur mal angedeutet: angenommene Bevölkerungszunahme, Zuwanderung, wirtschaftlicher Aufschwung mit deshalb zunehmender Abwässermengen, günstiger werdender Kreditrahmenbedingungen usw.,,,
Aber genau dies trat -wie wir beide wissen- eben nicht ein.
Das bedeutet auch, das wir hier überdimensionierte Anlagen immer unwirtschaftlicher betreiben (teilweise stilllegen müssen) die noch nicht bezahlt sind, bedeutende Tilgungs- und Zinsleistungen von immer weniger Menschen, welche immer weniger Einkünfte haben, zu finanzieren sind. Das führt hier sogar zu überteuerten Zwangsanschließungen mit entsprechenden empörenden Auswirkungen für die Betroffenen. Den Rest kann sich jeder finanzinteressierte Wessi selber zusammenreimen.
Jetzt da es diese Fehlleistungen (ich meine nicht die bautechnische Ausführung usw.) zu überleben gilt, sind die lieben Helferlein, Einflüsterer und -ich sags immer wieder, da mir nix anderes dazu einfällt "ABSAHNER" stillschweigend mit ihren Prämien für Bauaufträge und Kreditvermittlungen verduftet.
Tut mir leid das so sehen zu müssen, wir hier hätten auch liebend gerne bessere Ergebnisse zu vermelden, zumal durch solche Dinge auch Du und die Deinen (alle Normalwessis) usw. mit betroffen sind und dafür zur Kasse gebeten werden.
Dem technischem Fortschritt mit entsprechend besseren Umweltbedingungen einerseits stehen eben nicht zu unterschätzende (unnötige/nötige ?)menschliche Härten andererseits entgegen.


 Tobias antwortete am 05.03.06 (19:08):

Konnte ich mir fast denken, du findest immer ein Haar in der Suppe Hugo. Hat keinen Zweck mit dir zu schreiben denn du suchst in allem nur negatives. Bist halt in deiner Unzufriedenheit eingebettet, na dann bleib auch drinn.


 rolf antwortete am 05.03.06 (19:45):

Das von hugo geschilderte Beispiel wurde vor Jahren auch hier in diversen Zeitschriften ausführlich behandelt, ist also auch hier im Westen nicht unbekannt.
Der Soli und die Fördermittel fehlen ja schließlich auch hier. Nur die westdeutschen Unternehmer und vor allem die Banken sind zufrieden.


 Gevatter antwortete am 05.03.06 (20:34):

TOBIAS:

" was wäre Dresden ohne die wiederaufgebaute Frauenkirche"

Eine asbestverseuchte, radioaktiv-verstrahlte Betonwüste. Ganz ohne Zweifel. Ein Platten-Ghetto ohne jeglichen Reiz.
Und selbst Ludwig Güttler, unser kleiner Trompeter, könnte uns den Tag nicht erhellen.

Gevatter


 hugo1 antwortete am 05.03.06 (23:11):

das Haar in der Suppe brauch ich gar nicht mit der Lupe zu suchen, wenn ganze Haarbüschel und Perücken obenauf schwimmen.
Nee, darum ging mirs hier gar nicht, sondern darum hier zu erklären (ein Versuch)weshalb wir nicht ständig einer Meinung sein können. Sollte ich mich in meinem Beitrag sehr geirrt oder toll gelogen oder gar das Thema verfehlt haben dann bleibt doch unbenommen die Möglichkeit einer Erwiderung. Ich bin gerne bereit mich zu revidieren und anderen Beispielen meine Zustimmung zu geben.
z.B. hab ich nicht negativ über die Technologie, die Wirkungsweise, die Funktionsfähigkeit dieser Kläranlagen gemeckert usw. so gesehen sehen wir im Osten gar nicht übel aus, aber das ist für mich, bezogen aufs Thema, derzeit nicht das Wesentliche, sondern Der Mensch und der Umgang mit ihm. Was hilft mir ein goldenes Dach (wofür sich Jemand eine goldene Nase verdient hat)auf dem Haus, wenn ich danach aus diesem nicht mehr bezahlbaren Heim in eine ärmliche Hütte ziehen muss?
Dann siehts zwar von Weitem so aus, als obs mir uneheuer goldig und gut ginge (optisches Leuchten aus der Ferne) aber beim Näherkommen sieht man erst die ärmliche Hütte.
Wir sind hier nicht so sehr auf "Schein" geprägt, falls jemand versteht was ich damit meine,,
hm, wie steht der Osten nun da ??


 Roby antwortete am 06.03.06 (09:19):

Nee, Tobias – een Haar inne Suppe is datt nich, watt unser Hugo hier sagt. Datt is wirklich nur eins von vielen, vielen Beispielen aus nahezu allen Branchen der Wirtschaft. Wo lebst du eigentlich? In Kanada? Ich hab mal einen Herrn aus Ratzeburg (1000sende Millimeter von der ehem. Grenze entfernt) gesprochen. Der war ganz erstaunt, dass wir auch Soli zahlen, dass bei uns die Preise und Mieten nicht 80% (wie die Löhne u. Renten damals) sind. „Durftet ihr eure Wohnorte ohne Erlaubnis verlassen, zu Ostzeiten? Sie waren ohne Erlaubnis auf Rügen?“ lauteten seine erstaunten Fragen. Das muss ein Nachbar von dir, ein Eskimo aus Kanada gewesen sein. Er sah aber ganz normal aus.

Hugo hat sich im letzten Beitrag vielleicht nicht ganz verständlich ausgedrückt. Aus dem Haus mit dem goldenen Dach musste nicht jeder ausziehen. Manchen wohnen tatsächlich in einem solchen Haus (sinnbildlich). Aber... Als das Haus noch kein goldenes Dach hatte, kamen oftmals viele Leute zu Besuch. Das Haus war nicht schön, aber gemütlich. Fern ab jeder Politik saß man beisammen und machte Witze. Heute – heute kommt keiner mehr – nur noch der Werbepostträger. Früher ging dieser Hausbesitzer meistens lachend um 6 Uhr früh , ein Liedchen pfeifend zur Arbeit. Heute geht er um 8:30 Uhr (der mit dem Golddach hat Arbeit) mit soooo (ich mache eine Handbewegung vom Kinn bis zu den Knien) einer Flappe zur Arbeit. Er bekommt für seine Arbeit 90% des Westgehaltes bei mehr Arbeitsstunden. Also hat er eigentlich noch weniger als 90% Gehalt. Aber glaub man nicht, dass der Golddachmann weniger schuften muss, als der mit den 100% und weniger Arbeitsstunden! Das kannste vergessen! Hier stehen noch mehr nach Arbeit Schlange, als bei euch.

Ich kenne niemanden, der Heute gerne zur Arbeit geht. Alle in meinem Alter (mitte/ende 50) wünschen sich nichts sehnlicher, als endlich (mit möglichst wenigen Abschlägen) in Rente gehen zu dürfen. Was meinst du, Tobias, warum ist das so?

Du kannst die meckernden Ossis deswegen nicht verstehen, weil Geld und materieller Wohlstand für dich über menschlichen Werten steht. Der Schein ist dir wichtiger als das Sein. Geld macht glücklich, meint Tobias. Und was Dresden angeht – am meisten interessieren mich die Glocken der Dresdner Frauen

Kirche

:-)))


 mart antwortete am 06.03.06 (11:17):

Wie wenig fundiert muß also der heitere, arbeitsame, zufriedene Charakter der Menschen, die du beschreibst, gewesen sein, wenn nun der Neid auf diejenigen, denen es besser geht, so durchschlägt.
Jetzt wäre ja die beste Gelegenheit zu zeigen, daß Geld und materieller Wohlstand für den "typischen", gelernten Ossi eine untergeordnete Kategorie ist.
Wie glücklich wäre die Welt über eine Demonstration des gelebten "Seins" in einer Welt des "Habens".

Aber der Neid über diejenigen unter den Golddächern frißt die Illusion über das Sein in der ärmlichen Hütte auf.

Mir kommt vor, die Arbeitswilligen sind längst weggewandert und die anderen Zurückgebliebenen trauern den vergangenen goldenen Zeiten nach, wo Eintracht, Frieden und ein wohlgeordnetes Gemeinwesen herrschte.:-)


 Roby antwortete am 06.03.06 (13:42):

Wenn jemand materielle Werte und Geld nicht als das Wichtigste im Leben ansieht, wie kann er dann neidisch auf das Hab und Gut anderer Leute sein? Das passt doch nicht zusammen, mart.

Der böswillige Blödsinn (muss mal so deutlich gesagt werden) setzt sich bei dir so fort:

„die Arbeitswilligen sind längst weggewandert“

Nur die jammernden Faulen sind noch hier? Oder wie meinste das? Kleiner Tipp: lass dich ja nicht bei Opel in Eisenach (ist Ostdeutschland), Simens in Magdeburg, Krupp in Erfurt oder auf einer der ostdeutschen Werften blicken! Auch nich bei meinem Kumpel Siegfried seine kleine Maler GmbH! Die Jungs verstehen solche Späße nicht. Könntest vielleicht Prügeln bekommen. Du hast das aber sicher spaßig gemeint, oder?

„Die mart... spaßig? Hääää?“ hör ik die Frieda rufen. „Die is doch so lustig wie een Leichenträger – die kannste in Skat kloppen! Watt redste denn überhaupt noch mit der?!“ ruft meine Frieda. Ik stammel leise:

Nur noch dett hier, Frieda, denn hör ik uff mit der zu reden – für immer... oder sie entschuldigt sich... ma sehn.

„trauern den vergangenen goldenen Zeiten nach“

Welche Zeit bezeichnest du denn als „Golden“? Doch nicht etwa das untergegangene DDR Regime? Hört sich aber fast so an. Hier bezeichnet aber niemand diese Zeit als „Golden“. Fehlanzeige, mart. Und trauern tut auch keiner, Fehlanzeige. Das es da ein paar Dinge gab, die einfach besser waren als jetzt, na und?. Die findet man auch in Dänemark oder San Marino. Da du aber von Hass so geblendet bist, darf es so was in der DDR nicht gegeben haben. Basta!

Ik bin dafür, dass man dir die Rente um 10% kürzt. Nur weil du in Salzburg geboren bist, statt in Wien. Und wenn du ma nebenbei watt arbeiten tust – Rente auffrischen – denn sollste länger arbeiten, wie die anderen, für 10% weniger Lohn. Ist doch Ok, oder?

Ich glaub, du kannst dir das noch nicht einmal vorstellen, dass es hier so ist.

grimmige Grüße
Robert


 helmutalfred antwortete am 06.03.06 (18:22):

Bei den Deutschen aus Neu-Fünfland kommt noch ein anderer Aspekt hinzu, den ich – so leid es mir tut .- hier ausspreche.

Ich habe in Ostdeutschland Baustellen gehabt in Guben, Finowfurt, Hettstedt, Halle, Dresden, Leipzig, Rügen und Chemnitz bei Projektkosten von 15 bis 100 Millionen DM. Später habe ich polnische Baustellen in Gorzow, Gdansk, Konin, Bydgoszcz, Wroclaw, Warzawa und Katowice gehabt. Mein Job war Verträgswesen, Personaleinsatz mit Terminplanung, Kalkulation mit Kostenkontrolle und Qualität (Bereichsleiter).

Wir haben die erste Baustelle in Ostdeutschland (Guben Real/Praktiker Supermarkt) mit einer Abminderung der Leistung auf 60% kalkuliert und waren ernüchtert, dass die Leute selbst nach 1 Jahr immer noch unter 75 % waren ohne jedes Anzeichen auf Besserung. Die Leute haben alle nur mit angezogener Handbremse gewerkelt „das haben wir immer so gemacht“ oder „das kennen wir nicht“ und waren kaum bereit umzulernen.

In Polen haben wir in Wroclaw (HIT Supermarkt) mit einer Abminderung auf 50% angefangen, also doppeltes Personal. Nach nur einem Jahr waren die Leute bei 90 % angekommen, die brauchten nur zu lernen wie man bisher unbekannte Geräte und Maschinen professionell einsetzt bzw. wozu man modernes Materialen verwenden kann. Fast jeder zeigte den beruflichen Ergeiz zu beweisen, dass er es lernen kann und auch will.

Zum Schluss hatten wir in Leipzig bei einem Hotel/Bürohauskomplex (Ramada) eine polnische Eisenflechtertruppe von 20 Mann, die haben von 06:00 bis 22:00 Uhr an 6 Wochentagen gearbeitet und 300% westlicher Kollegen in 7-Stundenschichten bei 5 Tagen geschafft. für polnische Verhältnisse waren die nach 4 Monaten Arbeit finanziell saniert.

In dem Bau wurde alle 8 Arbeitstage 1 komplette Etage von 3000 qm mit 4 Treppenhäusern und 8 Fahrstuhlschächten betoniert. Den beruflichen Ehrgeiz der Polen habe ich in Ostdeutschland vollkommen vermisst, alles ging nur mit gebremsten Schaum – oder gar nicht.


 hugo1 antwortete am 06.03.06 (18:43):

zwischen 1990 und 2003 zogen über 2 Millionen Ossis in den Westen zum Arbeiten (91% davon unter 50 Jahren) dazu kommen vermutlich nochmals eine halbe Millionen Berufspendler, wenn das kein Beweis ihrer Mobilität, ihrer Anpassungsfähigkeit, ihrer Arbeitswilligkeit ist?
Da sollten wir froh sein über die paar die noch ausharren. Stellt euch vor wir würden plötzlich auch auf diese Idee kommen, und den Wessis beweisen das wir mobil sind und ihnen direkt auf den Keks gehen. Arbeit gäbs ja auch da sowieso nicht. Oh könnten wir dann alle von Alten guten Zeiten schwärmen und gemeinsam mit dem Finger auf den Osten zeigen. Ach nee, wär auch etwas tröge. Da bleib ich lieber beim Thema "Dem Osten gehts schlecht" welches von einigen Wessis umfunktioniert wird in: "Die Ossis sind schlecht" das widerum aber von den Ossis nicht anerkannt wird mit der Erkenntnis: Gestern gings uns besser als noch zu DDR-Zeiten, heute gehts uns schlechter als gestern aber morgen wirds uns (falls sich nix ändert) zwar schlechter als heute gehen aber noch viel besser als übermorgen.


 Gevatter antwortete am 06.03.06 (18:45):

HELMUTALFRED:

"Zum Schluss hatten wir in Leipzig bei einem Hotel/Bürohauskomplex (Ramada) eine polnische Eisenflechtertruppe von 20 Mann, die haben von 06:00 bis 22:00 Uhr an 6 Wochentagen gearbeitet und 300% westlicher Kollegen in 7-Stundenschichten bei 5 Tagen geschafft."

Bei allem Respekt vor Deiner Fähigkeit, Personal zur Arbeit zu motivieren, aber was Du oben beschreibst, ist schlicht Sklaverei.

Gevatter


 Mulde antwortete am 06.03.06 (18:56):

für die Firmen eigenen wertvollen Baugeräte, wurden nur die eigens mit gebrachten Bundesdeutschen (auch Ossis)Spezialisten eingesetzt.
Gleiches wird / wurde mit den portugiesischen Eisenflechtern gehandhabt!
Der ( deutsche) Polier pfiff und alles bewegte sich!!
zum Polier oder Bauleiter mindestens 2m Abstand!
Wieviel Ostdeutsche Facharbeiter waren denn da noch in Lohn
und Brot?
Bei unseren Praktikermarkt Keiner !!
Eigenes erleben!


 hugo1 antwortete am 06.03.06 (18:56):

hallo helmutalfred, wenn Ihr die Polen habt über 90 Stunden die Woche arbeiten lassen und die Westdeutschen Kollegen 35 Stunden (vermutlich wegen Tarif-, und Gewerkschaftsvorgaben) dann relativiert sich diese Aussagevon 300%. Ist mir trotzdem schleierhaft wie man solche Angaben zum Beweis für ostdeutsche Schaffensmentalität herbeinehmen kann.
Was soll damit bewiesen werden?
Ob das die ähnlichen Argumente sind, wie sie bei Niedersächsischen Spargelbauern ( die auch Polen bevorzugen) zum Tragen kommen ? Ich kann mich da an ähnliche Berichte erinnern.
Deine Rechnung glaub ich Dir aufs Wort, über die Umstände und daraus resultierenden Schlußfolgerungen könnte man diskutieren.


 Mulde antwortete am 06.03.06 (20:29):

Rein rechnerisch zweifele ich auch nicht an der Darstellung
von H-A.
Nur er schreibt ja nicht, was er wissentlich unterschlagen hat.
Bei der Auschreibung solcher Bauobjetkte wurden Osteutsche Firmen kaum nóch berücksichtigt!
Im günstigsten Fall als Subunternehmer!
Sie waren ja im Vorfeld Markbereinigend verschwunden
(Treuhand)
Der Bauherr = Investor hat sich , die schon bekannte Baufirma wieder verpflichtet!
solche Objekte werden Bundesweit jetzt sogar Euroweit
ausgeschrieben!
Ist eigentlich normal -- er wähne es nur!
Ostdeutsche Bauarbeiter wurden kaum berücksichtigt !
Tarif vertrag - Gewerkschaft angeblich sogar überqualifiziert u. u. u. deren Ausreden mehr!
Polen und Portugiesen waren billiger in allem
dafür der Leistungsdruck enorm!
Wer aufmuckte pakte seine Koffer!
Der Polier oder Bauleiter war der "Pani" und mußte mit´"Sie" und Herr angeredet werden!
Das übliche Miteinander zwischen Produkton und Leitung
war verpöhnt!
Es gab keine Baustellenversorgung wie noch zu DDR Zeiten
Selbstversorgung war angezeigt!
Bei grösseren Verletzungen Abschiebung!
für die Knochenarbeit Moniereisen zu verlegen gab/gibt es auch heute weder in Ost noch weniger in West eigene Leute!
Die hat man sich schon länger aus Billihlohnländern
geholt.
Diese Erfahrung hab ich bei meiner Tätigkeit am Bau und bei
Kontrollen mit der Gewerkschaft leider öfter machen müssen.
Bundesdeutsche Ostler wie Westler Die wurden für den Maschienenpark gebraucht- und auch recht passabel bezahlt!
Nur das gewöhnliche Bauvolk?
wie war es damit ??


 helmutalfred antwortete am 06.03.06 (23:01):

Gevatter
Ich war auch nur ein Sklave, jede Woche hatte 60 bis 90 Arbeitsstunden, im Monat bin ich im Schnitt neben dem Job 8.000 bis 10.000 km gefahren.

Das ist eben der Unterschied, entweder Sklave im Kapitalismus oder armes Schwein im Sozialismus - dazwischen gibt es nix.

Mulde
die Aussage zur Wahl der Firmen ist richtig und hat einen Grund. Bei einer Supermarktbaustelle (wie Halle Peissen an der B-100) macht niemand Experimente. 90 Millionen DM bei 65.000 qm Gebaeude und 2400 Parplaetzen auf 17 Hektar in nur 14 Monaten. Der Endtermin steht absolut fest. 8 Wochen vor Schluss faengt der Betreiber (Real) an mit Leute einstellen, ausbilden, Werbung in Presse und Fernsehen schalten, regalieren, Ware bestellen, einraeumen usw.
Eine Terminverschiebung wegen einem verschlafenen Ex-Parteisekretaer kostet dann 10 Millionen Vertragsstrafe - ich waere binnen 10 Minuten arbeitslos gewesen. Deswegen waren Ostfirmen mit Ostleuten unfaehig mitzuhalten, auch wenn sie oft deutlich billiger waren. Viele der Teile wurden bei den Firmen vorab im Werk gefertigt und nur montiert, da war es wichtig die Leistungsfaehigkeit genau zu kennen.

Solche Buecklingsstrukturen gab es bei uns nicht mit Pan und dergleichen, jeder wurde geduzt und durfte fluchen - solange er fachlich funktionierte. Wenn nicht, dann war er draussen. Was partout nicht akzeptiert wurde, das waren Luegen und faule Ausreden. Jeder kann mal einen Fehler machen, er muss es nur zugeben und sofort reparieren.

Bei so engen Terminen ist die "Chinesenloesung" das Uebelste ueberhaupt. Jemand soll mit 30 Mann anruecken und 4 Wochen arbeiten. In der ersten Wochen bringt er 10, in er zweiten 15, in der Dritten 20 und in der letzten 80 Mann. Da die Nachfolgefirma schon in der zweiten Woche einsetzen muss und Vorleistung braucht, fehlen am Ende im Terminplan 2,5 bis 3 Wochen und die Katastrophe ist perfekt. Deswegen wurde vorab ein "Personalgebirge" geplant und bei Abweichungen laeutete die Alarmglocke. Wir haben nie Vertragsstrafen fuer Termiueberschreitung zahlen muessen.

Wir hatten beim Real-Markt (15 Millionen in 6 Monaten) in Uelzen einen Ostbauleiter. Der hat nur 2 Wochen lang eine Unterbesetzung der Baustelle um 25% zugelassen. Den letzten Monat hatte die 180 Mann Baustelle ueber 300 Leute, nur um den Termin zu halten. Der Mann kannte es nicht anders "kommst Heute, kommste Morgen, kommste garnicht".

Wir haben nur Firmen kontraktiert, keine einzelnen Arbeiter. Je nach Groesse des Projektes waren es 20 bis 100 verschiedene Firmen. Wir kannten aus Analysen den Personalbedarf fuer die gefragte Leistung, wer und woher war nicht unsere Sache.