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THEMA: Politiker Beleidigungen.
21 Antwort(en).
Tobias
begann die Diskussion am 20.02.06 (20:44) :
Wie weit darf man in der Nick - Anonymität mit Beschimpfungen und Beleidigungen an Menschen gehen die in der Öffentlichkeit stehen ?
Ist unter einem Nick, der ja hier anonym ist alles erlaubt ?
Was kann man bei übertriebener Beschimpfung - Beleidigung überhaupt unternehmen ?
Mir geht es um das üble Beleidigungswort " Charakterlump ." Ein Mitschreiber hat den bayerischen Ministerpräsidenten so bezeichnet.Mir liegt das Wort noch im Ohr, der oberste Richter Freisler im dritten Reich hat mit diesem Wort die Veruteilten abgekanzelt, bevor er das Todesurteil sprach. Harter Tobak meine ich.
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seewolf
antwortete am 20.02.06 (21:06):
Nun - ich erinnere mich an fragwürdige Bezeichnungen für ein Verfassungsorgan. Ein oft gelesener Mitschreiber pflegt(e?) zB gern von dem "Bundesfuzzi" zu sprechen/schreiben, wenn der Bundespräsident geschmäht werden soll.
Andere haben amtierende Regierungsmitglieder als "Kriegsverbrecher" hingestellt - natürlich ohne rechtskräftige Grundlagen.
Herr Stoiber ist insofern nicht alleiniges Opfer mancher Verbal-Täter.
Ein klärendes Wort des Webmasters darf erwartet werden.
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pilli
antwortete am 20.02.06 (21:37):
hihi...:-)
na dann hoffe ich doch mal Tobias, das du nicht vor wut durchfeuchtete taschentücher sammeln mußt, wenn du die gängige rechtsauffasung zu deinem thema zur kenntnis nehmen darfst.
hier mein erstes zitat aus dem u.a. link:
"Im Frühjahr wackelte der Stuhl von Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Er hatte CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer an den Kopf geworfen, der habe nicht nur das Aussehen, sondern auch die Mentalität eines Skinheads.
Die meisten Beleidigungen von Politikern, Journalisten und Kabarettisten sind nach § 193 Strafgesetzbuch (StGB) nicht rechtswidrig. Sie unterliegen in den täglichen öffentlichen Debatten dem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung. Dieses weitgehende Recht haben — in Grenzen — auch andere Bürger.
Vor Gericht etwa darf man den Gegner mit harschen Attacken angreifen. Hier gilt § 193 StGB. Auch wer sich in den Medien zu einer gesellschaftlichen Frage äußert, darf zu ehrverletzenden Worten greifen. Beispiel: Frau Müller schreibt einen Leserbrief und nennt den wegen Bestechung beschuldigten Bürgermeister einen „Halunken“.
Das Recht auf freie Meinungsäußerung hat in der öffentlichen Debatte selbst dann Vorrang gegenüber dem Ehrenschutz, wenn die Ehrverletzung eine unwahre Tatsachenbehauptung enthält („Die Sachbearbeiter der Treufinanz wissen nicht mal, was Betriebskosten sind“)."
...
na wennz sonst nix hat, watt den tag versüßen kann... :-)
Internet-Tipp: https://www.kanzlei-bartels.de/
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pilli
antwortete am 20.02.06 (21:45):
aus "Liebkindchens Netzlog" (wie passend...*fg*)
ein video...zur entspannung; bissi watt zum gröhlen über datt Stoiberle!
:-)
Internet-Tipp: https://liebkindchen.blogg.de/eintrag.php?id=2
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Gevatter
antwortete am 20.02.06 (21:46):
Ich finde, dass wir es den NazionalSozialisten auch nachträglich nicht erlauben sollten, uns unseres Sprachschatzes zu berauben. Denn wenn hier unterschwellig auf die Lingui Terti Imperi, die LTI reflektiert wird, mit dem Verweis, dass gebräuchliche Termini, nicht verwendet werden dürfen, nur weil die Nazis diese auch im Sprachgebrauch hatten, dann ist das weiß gott ein Armutszeugnis! Wenn einer wie Stoiber charakterlich nicht wirklich auf der Höhe ist, sollte man das auch so bezeichnen dürfen, ohne dass übermotivierte Mitbürger daraufhin Anzeige erstatten.
Gevatter
P.S. TOBIAS bekommt hiermit offiziell die Medaille "Verdienter Blockwart der Bundesrepublik" an die Brust geheftet. Glückwunsch! Tätärätätääää!
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Claude
antwortete am 20.02.06 (22:33):
Gevatter, dich anzeigen zu wollen entbehrt jeder Grundlage, da vollkommen unwichtig, kein Mensch hört mehr auf euch, das tut weh, tscha der Lauf der Zeit. Claude
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Karl
antwortete am 20.02.06 (22:36):
Mein klärendes Wort:
Ich stehe dazu zu behaupten, dass für mich George W. Bush jun. ein Kriegsverbrecher ist.
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Claude
antwortete am 20.02.06 (22:48):
Karl , wen du recht hast du recht:-)
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pilli
antwortete am 20.02.06 (23:05):
wie sich Politiker gegenseitig aufmandeln und pampern (für gute laune sorgen) zeigt das buch:
„Ist das der Verkommene?“
Jutta Falke/Ulrich Kaspar (Hrsg.): Politiker beschimpfen Politiker / Reclam Verlag Leipzig 1998, 253 S.
"Sozusagen zum Berufsverständnis gehört in der Politik die verbale Verunglimpfung des Gegners. So ist es schon immer gewesen, und es wird auch künftig so sein, wobei sich den professionellen Beleidigern in der „Mediendemokratie“, in unserer Medien- und Talkshow-Gesellschaft, ganz neue Möglichkeiten eröffnet haben.
Ziemlich grobes Geschütz wird da oft aufgefahren, das Niveau der Verbalattacken läßt nicht selten zu wünschen übrig. Es reicht, wie überraschend viele Beispiele auch in diesem Buch belegen, bis zur primitiven Verballhornung, Abstempelung und Verletzung des politischen Gegners. Im Vorwort wird das, wie so oft vorher schon anderswo bemerkt, kritisch-bedauernd angesprochen und in diesem Zusammenhang aus Klaus Harpprechts Aufsatz „In Bonn ist man sprachlos“ folgender Satz zitiert: „Der Gag fängt an, das Programm zu ersetzen, die ,Presentation‘ die Substanz, die Aufmachung den Inhalt, der Schein das Sein.“
Über 300 bundesdeutsche Politiker - alphabetisch geordnet: von Abelein, Adam-Schwätzer, Adenauer bis hin zu Waigel, Wehner, Zimmermann - erscheinen in diesem Kaleidoskop auf die Person (natürlich nicht immer nur auf sie) bezogener Beleidigungen durch ihre Berufs- und Standeskollegen. Vor allem die Spitzenpolitiker, das war zu erwarten, sind dabei Lieferanten und Zielpersonen der Affronts zugleich. Als Orientierungshilfe werden dem Leser noch die Ämter des Schimpfenden und des Beschimpften sowie das Jahr mitgeteilt, in dem der verbale Schlag(abtausch) stattfand. Mitunter vermißt man etwas Hintergrund zu den zitierten Aussprüchen. Eine Reihe von Politikern wird noch mit Äußerungen „Über sich selbst“ bedacht. Aus der Zeit von 1949 bis 1997, aus allen Regierungsperioden, stammen die Beispiele. Die Bundeskanzler, Bundespräsidenten, Partei- und Fraktionsvorsitzenden, Minister, Abgeordneten usw. bekommen ihr Fett weg, wobei letztere sich mit wenigen, mitunter einer oder zwei Beschimpfungen zufriedengeben müssen. Mit Abstand Spitzenreiter in dem Buch ist Helmut Kohl mit 126 Betitelungen durch Politikerkollegen sowie 13 Aussagen „Über sich selbst“. Er teilt aber auch kräftig und mitunter nicht einmal schlecht aus, so daß sich fast ein wenig die Frage stellen könnte, wie schimpft und lacht es sich künftig ohne den Ex-Bundeskanzler. Ihm folgen Franz Josef Strauß (93/4), Helmut Schmidt (73/2), Oskar Lafontaine (58/2), Otto Graf Lambsdorff (45/4), Theo Waigel (42/7). Natürlich hätten die Herausgeber hier auf größere Ausgewogenheit achten können. Bei Herbert Wehner (12/0) und einigen anderen Politikern noch, die sozusagen zum politischen Urgestein der Bundesrepublik zählen, ist sicher mehr drin, als in dieses Potpourri der Beleidigungen Eingang gefunden hat."
...
zitiert aus dem u.a. link
:-)
Internet-Tipp: https://www.berliner-lesezeichen.de/lesezei/blz98_11/text43.htm
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Ishmael
antwortete am 21.02.06 (02:07):
Tobias schrieb:
... Was kann man bei übertriebener Beschimpfung - Beleidigung überhaupt unternehmen ? ...
Nichts. Es gibt keine übertriebene Beschimpfungen bzw. Beleidigungen vis-à-vis Politiker. :-(
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Medea.
antwortete am 21.02.06 (06:24):
Meine mich zu erinnern, daß von Herbert Wehner der Zuruf an einen Parlamentskollegen lautete: Mit Verlaub, Sie sind ein freischwebendes Arschloch.
Damals gab das Anlaß für viele Diskussionen, ob sich Wehner je dafür entschuldigte, weiß ich nicht mehr. Dennoch: sehr delikat fand ich den Ausspruch nicht, auch wenn er viel Gelächter hervorrief.
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Karl
antwortete am 21.02.06 (08:19):
Ich muss sagen, dass mich diese Diskussion etwas entsetzt.
Soeben haben wir uns mehr oder weniger gemeinsam stark gemacht gegen Beschränkungen der Meinungsfreiheit, selbst dann wenn sich Mitglieder anderer Religionen beleidigt fühlen könnten.
Kaum werden eigene "Heilige" beleidigt, wird dies durch die kaum versteckte Drohung "Meldung" zu erstatten zu bestrafen versucht.
Merken wir nicht was für ein zartes Pflänzchen die Meinungsfreiheit ist?
Übrigens ist in meinen Augen auch das in den Dunstkreis von Freislerrücken eines Mitdiskutanten eine üble Beleidigung.
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Mulde
antwortete am 21.02.06 (08:56):
Tobias! Vielleicht suchst Du mal nach den Ursachen! Wo und vom wem, hat denn der Herr Stöiber diese Geisteshaltung vermittelt bekommen? Das währe genau so wichtig!
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Claude
antwortete am 21.02.06 (09:29):
Ja die Meinungsfreiheit ist ein zartes Pflänzchen, aber könnte es denn auch sein das es bei den jüngeren Leuten gar nicht so ein zartes Pflänzchen ist, aber ein selbstverständliches Recht. Sondern nur bei den zum Teil noch Diktatur gestählten Senioren. So nach dem Muster, ich bin ja für Meinungsfreiheit aber das geht nun doch zu weit,:-)) Tobias vergleicht die Aussage von Gevatter mit einem Wort von Freisler, Gevatter die Anzeigendrohung von Tobias mit einem Blockwart(korrekt lieber Gevatter wäre doch informeller Mitarbeiter, lache.) Jungs ihr habt nen Knall!!!! Jetzt könnt ihr mich anzeigen:-)) Claude
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schorsch
antwortete am 21.02.06 (10:01):
Mich stört schon der Ausdruck "Münteferkel"......
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hema
antwortete am 21.02.06 (10:30):
Wir bilden uns doch ein, dass wir eine gewisse Kultur haben. Das sollten wir auch in unserem Sprachgebrauch nicht vergessen !
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Ehrenbeleidigende Aussagen, öffentlich gesagt, können bei uns in Österreich gerichtlich verfolgt werden. Darum sagen bei uns auch die Politiker "er hat die Unwahrheit gesagt", weil eine Beschuldigung als LÜGNER strafrechtlich verfolgtwerden kann.
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mart
antwortete am 21.02.06 (12:35):
Was eine strafbare Beleidigung ist, wird bei Gericht entschieden. Ein wichtiges Prinzip dabei ist, daß nur der, der sich beleidigt fühlt, eine Klage einbringen kann. Ebenso die gängige Spruchpraxis, daß sich ein Politiker ein mehr an Kritik, auch abfällige, gefallen lassen muß als andere Personen.
Lump oder doch Hump und Dump? Stunk oder Strunk? Eine überaus skurille, aber interessante Affaire rund um die Beleidigung des Bundespräsidenten Klestils Hier nachzulesen:
Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Hump_(Politik)
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dutchweepee
antwortete am 22.02.06 (02:41):
ich habe als journalist mit worten "spielen" müssen.
der begriff MÜNTEFERKEL würde mich stören, weil es nicht passt, aber ich gebe GEVATTER insofern recht, als daß ich es unfair finde, viele deutsche worte nicht gebrauchen zu dürfen, nur weil sie zum wortschatz der LTI gehören.
...zum beispiel volksgenosse, gau, führer und arier. welche bosheit steckt in diesen worten, wenn man sie freundlich gebraucht?
ein wort wird zur beleidigung im kontext und wenn ich jemanden beleidigen WILL, kann ich das mit jedem wort. auch mit einem blick.
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hema
antwortete am 22.03.06 (11:06):
Beschimpfung:
Venezuelas Präsident Hugo Chavez beschimpfte US-Präsident Bush im Fernsehen als Esel und Trunkenbold.
OÖN v. 21.3.06
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Burebueble
antwortete am 22.03.06 (15:40):
Das ist keine Beschimpfung sondern sind Tatsachen.
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hema
antwortete am 22.03.06 (17:54):
Vielleicht sagt es ihm einer seiner so "tüchtigen" Geheimdienstleute ?
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rolf
antwortete am 22.03.06 (19:18):
Einen Menschen als Tier zu bezeichnen ist eine Beleidigung für das Tier
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