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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   ... Folter im Kampf für die "Freiheit"

 25 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 15.02.06 (20:06) :

"Nach Angaben eines US-Militärs wurden in Abu Ghureib auch Kinder misshandelt, um Häftlinge zum Reden zu bringen. Das Verfahren sei beispielsweise angewendet worden, um den irakischen General Hamid Sabar unter Druck zu setzen, sagte Unteroffizier Samuel Provance gestern vor einem Untersuchungsausschuss des US-Repräsentantenhauses. Der 16-jährige Sohn des Generals sei festgenommen worden, ohne dass gegen ihn Vorwürfe vorlagen. Dann sei er vor im Beisein des Vaters mit Eiswasser bespritzt worden. Außerdem sei er in einem Gefängnistrakt eingesperrt worden, der für Vergewaltigungen von Häftlingen berüchtigt gewesen sei."

- ohne Kommentar -

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,401095,00.html


 idurnnamhcab antwortete am 16.02.06 (09:01):

Hallo Karl,

ich denke, dass hier alle Menschen, die etwas von Recht und Gerechtigkeit halten, einer Meinung sind:

"Die Täter, aber auch diejenigen, die das politisch und als Vorgesetzte zu verantworten haben, gehören vor Gericht gestellt und verurteilt".

Handlungen wie die der Täter und sonst Verantwortlichen (Anm.: Militärs/Geheimdienstler/Politiker etc.) führen doch nur dazu, dass diejenigen, die sie, zum Teil berechtigterweise bekämpfen wollen und müssen (Anm.: Terroristen und sonstige politische Gewalttäter), immer neue Argumente für ihr verbrecherisches Handeln bekommen.

So erreichen wir sicher keine friedliche Zukunft.


 schorsch antwortete am 16.02.06 (10:54):

Ich habe mal irgendwo einen Bericht über die Rekrutierung von amerikanischen Soldaten gelesen. Da war die Rede von Langzeithäftlingen, denen der Vorschlag gemacht wurde, die Haftzeit zu verkürzen oder zu beenden, wenn sie sich für "Spezialaufgaben der Armee" zur Verfügung stellen.
Man stelle sich mal vor, dass ein Vergewaltiger oder Kinderschänder Straffreiheit zugesichert bekommt, wenn er sich bereit erklärt, in Abu Ghureib mitzuhelfen, die Freiheit zu erkämpfen.....


 dutchweepee antwortete am 16.02.06 (14:49):

@schorsch ...ich bin soooo froh, daß ich mir 1989 meine freiheit selbst erkämpfen konnte und dank meiner geburt in europa auch aussuchen kann, wo ich in freiheit leben kann.

.


 hema antwortete am 16.02.06 (20:18):

... Folter im Kampf für die "Freiheit"


Ich dachte immer Amerika ist ein freies Land !


 Claude antwortete am 16.02.06 (21:26):

Abu Ghureib ist eine Affenschande, genau wie Guantanamo!!!

dutchweepee, was du das sagst worüber du froh bist ist eine tolle Sache.Ich bin davon überzeugt das erst persönliche Freiheit zufrieden macht.
Claude


 Ishmael antwortete am 19.02.06 (02:19):

Andererseits passieren derart Schweinereien manchmal auch in deutschen Gefängnise (siehe Link):

...
Demnach seien in mindestens drei Fällen Insassen nackt auf eine Liege gefesselt worden. Dies habe ein Hamburger Justizbeamter ihm gegenüber vor Zeugen eingeräumt.
...

Oder im Flughafen wird man sogar getötet:

...
Der sudanesische Asylbewerber Aamir Ageeb, 30, der im Mai 1999 bei der Abschiebung vom Frankfurter Flughafen erstickte, war mit elf Plastikschlaufen gefesselt, obwohl dies an Bord von Flugzeugen ausdrücklich verboten war.
...

(siehe https://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,283381,00.html).

Oder begehen es selbst:

...
Am Morgen des 8. Dezember 2000 erhängte sich der junge tamilische Flüchtling Arumugasamy Subramaniam in der JVA Hannover-Langenhagen aus Angst vor seiner drohenden Abschiebung an seinen Schnürsenkeln.
...

(siehe https://www.humanrights.de/doc_de/archiv/s/s_lanka/suizide/selbstmord_demo.htm)

Ich dulde Untaten in Irak stillschweigend nicht, aber mir scheint es als ob Andern auch nicht vielleicht die reinste Engelein sind.

Internet-Tipp: http:https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,401766,00


 Claude antwortete am 19.02.06 (08:33):

Ishmael schrieb,
aber mir scheint es als ob Andern auch nicht vielleicht die reinste Engelein sind.

Das sind sie ganz sicher nicht Ishmael, leider kommen Übergriffe überall vor. Aber zumindestens für das jetzige Deutschland ist mir eine Einrichtung wie Abu Ghureib wo einige Zeit mit System gefoltert wurde, und ich behaupte unter den Augen der Vorgesetzten, nicht bekannt.In Guantanamo passiert ja ähnliches allerdings subtiler immer noch, vom Staat gefördert und gerechtfertigt. Kein Ruhmesblatt für Amerika.
Claude


 Karl antwortete am 19.02.06 (10:18):

Es ist richtig, alle Missstände überall aufzudecken und anzuprangern, auch wenn quantitative und qualitative Unterschiede bestehen.

Falsch ist der Hinweis auf Missstände anderswo quasi als Entschuldigung und Relativierung der Missstände am zur Diskussion stehenden Ort.


 schorsch antwortete am 19.02.06 (10:59):

Es ist müssig, mit anderen Untaten von etwas abzulenken.....


 Ishmael antwortete am 20.02.06 (02:53):

Claude schrieb:

...
... mit System gefoltert wurde.
...

Eigentlich Claude, war es ganz im Gegenteil, wenn wir den Bericht von Maj. Gen. Antonio M. Taguba (siehe Link) glauben können.

Die Teile seines ausführlichen Berichts die ich gelesen haben schildern eine kläglich inkompetente Befehlstruktur.
Die 800ste Militärpolizeikampfgruppe war offenbar außer kontrolle geraten.

Merke aber das es wurde eine lange Liste von fehlerbehebende Maßnahmen im Bericht eingeschloßen. Wäre es nicht vernünftiger zu dieser Zeit die Implementierung der Korrekturen zu beurteilen als das ursprünglichen Delikt?


schorsch schrieb:

Es ist müssig, mit anderen Untaten von etwas abzulenken.....

Ich halte für zweifelhaft den Erfolg in diesem Forum jedes Ableknungsversuchs von einem solchen Thema.

Internet-Tipp: https://www.msnbc.msn.com/id/4894001/


 Claude antwortete am 20.02.06 (10:55):

Ishmael,
es gibt vermutlich viele widersprüchliche Angaben warum was wie war. Ich las einmal dass CIA Mitarbeiter hinsichtlich der Behandlung von Gefangenen durchaus gewisse Erwartungshaltungen an die Wächter und Militärpolizisten geäußert haben sollen. Natürlich nicht nachweisbar, wie auch!


 mart antwortete am 20.02.06 (11:27):

Nun, Bassam Tibi war am Sonntag Vormittag im Fernsehen in einem für mich sehr interessanten Interview zu sehen.

Er sagte, er sei selbst in Syrien im Gefängnis gesessen; es gäbe nur keine Bilder von den Folterungen in arabischen Ländern. Das was die arabische Welt empört, sei vor allem die Tatsache, daß Ungläubige, westliche Menschen, Muslime foltern.


 Claude antwortete am 20.02.06 (11:50):

mart,
aber mart was der Tibi sagt kann doch nicht stimmen, hast du denn nicht gelesen das der Islam eine tolerante Religion ist???


 helmutalfred antwortete am 20.02.06 (19:02):

in den arbischen Laendern ist ein Menschenleben nichts wert, die Gefuehlduselei der Westeuropaer wird von den Moslems nicht verstanden sondern als Weichheit ausgelegt und verspottet.

Als iranische Terroristen in Mekkah die grosse Moschee mit Waffengewalt erobert hatten, wurden sie von der saudischen Armee in die Keller zurueckgedraengt. Als sie sich nicht ergeben wollten, hat man die Keller geflutet und die Terroristen erbaermlich ersaufen lassen. Basta und Ruhe.

Als ein Beduinenstamm gegen die hoechste religioese Authoritaet - den saudischen Koenig - revoltiert hat, wurden die Maenner des Stammes eingesammelt, in eine Transportmaschine verladen und mussten ueber der Wueste bei 3000 m Hoehe aussteigen - ohne Fallschirm. Die argentinische Militaerdiktatur hat das mit politischen Dissidenten ueber dem Atlantik gemacht, da sind noch Zehntausende spurlos verschwunden.

Der Pilot der saudischen Maschine war ein Englaender und entfernter Bekannter, der dort als Job geflogen ist so wie ich als Job die King Saudh Universitaet mitgebaut habe.

Man stelle sich dieses Vorgehen in Europa vor. Die gesamte Regierung muesste den Hut nehmen und alle wurden den Untergang der christlichen Kultur beschwoeren. In den dortigen Laendern hat kein Hahn gekraeht, dem haette man sofort den Hals umgedreht.


 hema antwortete am 20.02.06 (20:18):

Der Minister in Libyen lies auch auf die Demonstranten scharf schießen.

Da lob ich mir den Minister aus dem Libanon. Der trat freiwillig zurück. Es wollte nicht auf die eigenen Landsleute schießen lassen.


 mart antwortete am 20.02.06 (20:37):

Es muß aber wirklich und in aller Deutlichkeit und mit Empörung gesagt werden, dieses folternde Amerika kann wirklich kein Vorbild für uns und für die übrige Welt sein.

Es ist wirklich wert und notwendig gegen die zahlreichen illegalen Gefängnisse der USA und das, was dort offensichtlich passiert, zu demonstrieren - ohne Flaggenverbrennungen etc. aber mit totaler Deutlichkeit, daß in unseren Ländern dieses US- Rechtsverständnis ebenso unverständlich und empörend ist, wie das anderer muslimischer Länder.

Nur so, könnte sich Europa Glaubwürdigkeit bewahren bzw. erwerben, für uns hier und für andere auf der Welt.


 mart antwortete am 20.02.06 (20:42):

Ergänzung:

...nicht nur das, was in illegalen, inoffiziellen Gefängnissen passiert, sondern auch was in offiziellen Gefängnissen passiert und offensichtlich geduldet oder sogar gefördert wurde.


 Karl antwortete am 20.02.06 (22:30):

Danke mart!


 BarbaraH antwortete am 27.02.06 (23:24):

Guantanamo findet immer mehr Kritiker. Die Namen der dort Festgehaltenen sollen demnächst veröffentlicht werden. Klammheimlich wurde inzwischen ein neues "Guantanamo" geschaffen... fern der USA in Afghanistan:

>>In Afghanistan gibt es nach einem Bericht der Zeitung New York Times ein US-Gefangenenlager, in dem schlimmere Zustände herrschen als in Guantánamo auf Kuba. Die US-Armee habe auf ihrem Stützpunkt Bagram bei Kabul unbemerkt von der Öffentlichkeit ein Gefängnis ausgebaut und halte dort rund 500 Menschen fest.<<

Quelle: junge Welt vom 28.02.2006
US-Folterlager in Afghanistan
https://www.jungewelt.de/2006/02-28/035.php

Internet-Tipp: https://www.jungewelt.de/2006/02-28/035.php


 schorsch antwortete am 28.02.06 (11:28):

Wetten, dass die meisten Gefangenen, die jetzt in Guantanamo gefoltert werden, klammheimlich nach Afghanistan geflogen werden, bevor Namen veröffentlicht werden?


 Claude antwortete am 28.02.06 (13:01):

schorsch,
kann sein das es so ist, vielleicht sagen sie die Namen einfach nicht oder nenen falsche, wäre doch möglich,oder??
Claude


 hema antwortete am 28.02.06 (20:08):

Es ist so widerlich, dass mir die Worte fehlen!


 schorsch antwortete am 01.03.06 (10:17):

....und die Staaten, die dabei über- oder gar angeflogen werden, machen Vogelstrausspolitik, oder machens wie die drei Affen: Augen zu, Mund zu, Ohren zu!

Man (die politischen Hochgewinnler) wills ja mit den Amis nicht verderben!


 Claude antwortete am 01.03.06 (10:33):

schorsch,
ja die Staaten die man überflog trauten sich nicht oder wurden mit handfesten wirtschaftlichen Vorteilen versehen.
ähnlich wird es wohl auch mit dem nennen der Namen sein, ich denke das es kaum zu verhindern ist das die Amerikaner wenn sie es denn möchten, falsche Namen oder keine Namen nennen, und keiner wird sie daran hindern können, bestenfalls die amerikanische Öffentlichkeit über das Parlament. Ob man das nun widerlich findet wie hema ist unerheblich. Es ehrt hema zwar, hat aber nichts mit der Realität zu tun.
Claude


 BarbaraH antwortete am 19.03.06 (15:08):

Lt. "New York Times" soll es in der Nähe von Abu Ghureib ein weiteres Foltergefängnis gegeben haben:

>>Demnach errichteten sie (die US-Armee, Anm. abh) das im US-Militärslang als "Camp Nama" bekannte Gefängnis in einer berüchtigten Folterkammer des früheren irakischen Präsidenten Saddam Hussein. In dem fensterlosen so genannten "Schwarzen Raum" nahe des Flughafens von Bagdad hätten US-Soldaten Gefangene mit Gewehrkolben geschlagen und ihnen ins Gesicht gespuckt, hieß in der "Times".<<

Quelle des Zitats: Spiegel online vom 19.03.2006
FOLTER DURCH DIE US-ARMEE
Kein Blut, kein Regelverstoß

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,406798,00.html