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THEMA: Peak Oil: Letzte Ausfahrt Uran
20 Antwort(en).
Wolfgang
begann die Diskussion am 28.01.06 (13:37) :
Allerorten ist das jetzt zu beobachten: Mehr Atomkraftwerke sollen's bringen (vgl.: Gazprom prueft Bau von 40 Atomkraftwerken (von Jens Hartmann), Welt, 28.01.2006, s. Link).
Das ist Fluchtverhalten. Endzeitstrategie. Erdoel / Erdgas gehen schneller aus als gedacht. Uran ist natuerlich keine Loesung. Hektische Investitionen in diesen ebenfalls schnell zur Neige gehenden Energietraeger repraesentieren nur noch das letzte Zucken untergehender Volkswirtschaften mit fossiler / atomarer Energiebasis.
Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2006/01/28/837475.html
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Tobias
antwortete am 28.01.06 (15:56):
Warum immer Entzeitstimmung bei dir Wolfgang ? Siehst doch sonst nicht so SCHWARZ :-))
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Wolfgang
antwortete am 28.01.06 (16:08):
Du musst genauer lesen, Tobias. Die Endzeitstimmung ist nicht bei mir. Im Gegenteil... Ich weiss, dass die derzeitige fossile-atomare Energiebasis gerade zusammenkracht und sich eine neue Energiebasis - gegruendet ausschliesslich auf erneuerbaren Energien - entwickelt und bin deshalb guter Stimmung und harre ziemlich entspannt der Dinge, die da kommen. :-)
Internet-Tipp: https://www.renewables.com/
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mart
antwortete am 28.01.06 (16:15):
Sowohl Entzeit als auch Endzeit machen hier Sinn, Tobias:-)
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hl
antwortete am 28.01.06 (16:18):
Ich bin nicht so guter Stimmung, wenn ich an kommende Zeiten denke. Ich glaube auch nicht, dass sich die "neue Energiebasis" so schnell entwickeln wird wie die "alte Energiebasis" zusammenkracht.
Wenn in - vermutlich nicht allzu ferner Zeit - "einige" Menschen während eines kalten Winters, wie er gerade herrscht, nicht das nötige Kleingeld haben, um ihre Heizkosten zu bezahlen, dann werden auch diese nicht sonderlich guter Stimmung sein.
Aber ich bin sicher, du wirst zu gegebener Zeit für diese Menschen ein paar Trostsprüche haben und ihnen zwecks Stimmungshebung ein paar *groehls* zuwerfen. ;-)
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Wolfgang
antwortete am 28.01.06 (16:32):
Aus Angst vor der Botschaft wurde immer schon gerne der Bote erschlagen. Das aendert aber auch nichts an Tatsache, dass der menschen- und naturzerstoerende 'american way of life' mangels fossiler / atomarer Energie fertig hat und nicht mehr weiter gegangen werden kann.
Die Botschaft heisst also: Weg von Oel / Gas / Kohle / Uran ! Schnell hin zu Wind, Sonne, Biomasse, Erdwaerme + Co. ! Und: Entschlossenes und schnelles Herumreissen des Ruders koennte das Schlimmste verhindern !
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BarbaraH
antwortete am 28.01.06 (16:35):
Welch ein Wahnsinn in Zeiten der ausgehenden Ressourcen in neue Atomkraftwerke zu investieren. Es ist der Versuch der Multis, noch einmal abzukassieren, bevor sich ein neues, dezentrales Energienetz aus einem regenerativen Mix etabliert.
Mit der Förderung regenerativer Energie könnte man den Mittelstand stärken und endlich wieder Arbeitsplätze schaffen. Wenn Politiker nichts in dieser Richtung unternehmen zeigt das m.M.n., dass ein Gros von den Energie-Multis geschmiert wird, denn alles andere ergibt keinen Sinn.
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Wolfgang
antwortete am 28.01.06 (16:42):
Schnell noch ein Link fuer die, denen es um die Sache geht:
jW - 04.01.2006 »Atompolitik ist auf absurde Weise falsch« Umweltexperte der SPD rechnet nicht damit, dass sich Union und Wirtschaft mit ihren Forderungen durchsetzen. Ein Gespraech mit Hermann Scheer https://www.jungewelt.de/2006/01-04/024.php
Internet-Tipp: https://www.jungewelt.de/2006/01-04/024.php
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hl
antwortete am 28.01.06 (16:51):
Sehr richtig, Barbara - es ist ein Wahnsinn und .. man könnte..
Leider tut man bzw. die Politiker nicht, daher auch meine Befürchtung, dass sich die neue Energiebasis nicht schnell genug entwickeln wird. Ich sehe im Moment keinen Grund für gute Stimmung.
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mart
antwortete am 28.01.06 (16:51):
Also um das Heizen muß man sich wirklich die allergeringsten Gedanken und Sorgen machen.
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hl
antwortete am 28.01.06 (17:00):
Wirklich, mart? Wenn aufgrund einer Energiekrise die gesamte Wirtschaft zusammenbricht, um was machen sich die meisten Durchschnittsmenschen dann Sorgen? - Dass sie ein Dach über dem Kopf haben, dass sie Nahrung und Wasser haben und dass sie es halbwegs warm haben. Ich bin ein Durchschnittsmensch. ;-)
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hugo1
antwortete am 28.01.06 (17:00):
so ähnlich denke ich auch, BarbaraH. Die "großen Macher und Abzocker" in Sachen Energie sind ja nun wahrlich keine Dümmlinge. Das sind knallharte Geschäftsleute und mit allen trüben Wassern gewaschen. Solange die irgendeine Quelle wittern, die noch -wenn auch nur wenige Jahre oder Jahrzehnte- kräftig Sprudeln kann, dann sind sie nicht zu halten. Weshalb sollten Sie (so wie wir hier) an spätere Generationen an Zukunft denken? Nee heute und jetzt muss das Geschäft getätigt werden. Ja, und Kernkraftwerke sind für kurzzeitigen Gewinn, besonders bei steigenden Energiepreisen, sehr empfehlenswert. Die Technischen Voraussetzungen, die Baupläne, das qualifizierte Personal, die Abnahme der Finalprodukte, einfach Alles ist perfekt vorhanden und realisierbar. Nur die paar Dauernörgler, Endlagerverweigerer, Berufsprotestierer, GAU-Vorhersager, und Alternativenergieempfehler sind etwas nervig. Ist aber bei der derzeitigen Möglichkeit Politik und Politiker zu steuern, vernachlässigbar.*g*
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schorsch
antwortete am 28.01.06 (19:11):
Als erste grosse Errungenschaft fand der Mensch das Feuer. Ich denke, er wird zum Feuer zurückkehren.....
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Tobias
antwortete am 28.01.06 (20:24):
Sind wir Alle nicht etwas verwöhnt ? Wenn ich daran denke mit wieviel Personen wir nach dem Krieg in der Wohnküche zugebracht haben weil es der einzige Raum im Haus war der im Winter beheizt wurde. Warmes Wasser wurde auf dem Kochherd zum waschen und baden gemacht gemacht. Soetwas muss zwar heute nicht mehr sein aber unsere Wünsche sind halt immer noch grösser als wir bereit sind zu bezahlen. Sicher sind unsere Energiekosten sehr hoch, aber diese waren zu meiner Jugendzeit noch höher im Vergleich zu dem damaligen Verdienst. Eine 100 Watt Birne hätten mir meine Eltern um die Ohren geschlagen eine 15er tat es auch und heute ist eine gesamte Hausbeleuchtung doch nichts aussergewöhnliches. Weil ich auch dies Zeit noch kenne bin ich gar nicht so pessimistisch, der Mensch ist sehr erfinderisch wenn er gefordert wird.
Leben ist auch immer überleben und Mariälichtmess ist in 4 Tagen da können sogar die feinen Herren bei Tag ess, sagt ein altes Sprichwort.Also was wollt ihr noch, der Frühling rückt immer näher und die Sonne ist immer noch kostenlos.
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mart
antwortete am 28.01.06 (20:41):
Mit allem einverstanden, Tobias - ich habe noch bis in die 70 er Jahre mit einem warm geheizten Raum in der Wohnung gewohnt und bin mir keineswegs arm oder halbverfroren vorgekommen.
Es geht hier vor allem um Niedertemperaturwärme und diese kann man heute bereits mit Sonnenkollektoren sowohl für die Raumerwärmung als auch für das Wasser von den Kosten her gesehen durchaus konkurrenzfähig gewinnen.
Wenn noch einige technische Finessen angewandt werden, können damit auch Wohnblöcke mit durchaus normalen und konkurrenzfähigen Betriebskosten beheizt werden. Es gibt die Beispiele, wo bei einer auch sonst durchzuführenden Renovierung umgestellt wurde bzw. noch günstiger, wo beim Bau im Vorhinein dafür geplant wurde. Und bitte schön, - sowohl was Mieten als auch Betriebskosten betrifft, im Rahmen des Üblichen.
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schorsch
antwortete am 29.01.06 (10:35):
Also in die "Gute Alte Zeit" möchte ich auch nicht mehr zurück. In den Zimmern hingen Eiszapfen von der Decke und klebten an den nackten Wänden. Sogar unter dem Bett meines Bruders hingen Eiszapfen. Heute schlafen meine Frau und ich im Winter zwar bei offenem Fenster und zugedrehtem Heizkörper. Aber mit der Gewissheit, dass man das eine zumachen und den anderen aufdrehen könnte, wenn es nötig wäre. Und dass man am Morgen in die warme Stube kann.....
Zu acht sassen wir früher um den mit einer 15-Watt-Birne beleuchteten Tisch und lasen. Darum werde ich heute recht grantig, wenn meine Frau etwas von Strom sparen sagt, wenn ich statt einer 60-Watt-Birne eine 75er oder 100er Birne einschraube - und zum Fernsehen eine Lampe brennen muss.
Übrigens gewusst, dass man in unserem Alter bis zum 20-fachen an Helligkeit braucht, um gleich gut sehen zu können, wie ein Zwanzigjähriger?
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hl
antwortete am 29.01.06 (11:52):
>>Sind wir Alle nicht etwas verwöhnt ?<< Damit hast du natürlich recht, Tobias.
Um bei meinem Heizungsbeispiel zu bleiben, Eigenheimbesitzer können sich da sicher leicht umstellen. Das Problem sehe ich nur darin, dass es für die vielen grossen Mietshäuser bzw. den Mietern nicht so einfach ist, sich entsprechend einzurichten. Sicher könnten die Eigentümer dieser Mietblocks die Heizanlagen entsprechend umrüsten (siehe Marts Kommentar), doch auch diese Kosten würden auf die Mieter verteilt und ich weiss nicht, ob sich die zahlreichen Arbeitslosen und/oder Sozialhilfeempfänger (wenn es dann überhaupt noch Sozialhilfe gibt)derartige Mieterhöhungen leisten können.
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mart
antwortete am 29.01.06 (12:02):
Nun, zum Glück leben wir nicht mehr in der guten, alten Zeit.
Heute ist es durch Technik möglich, Sonnenenergie zum Heizen und für das Warmwasser zu verwenden, Niedrigenergiehäuser sind bereits fast Standard geworden. Wenn nicht die Ansprüche gestellt werden, daß jeder Raum in einem Haus 23 Grad warm sein muß, reicht die Sonne fast aus.
Der Vergleich zu früher besagt nur, daß vor nicht allzu langer Zeit, auch in den reichsten Häusern nicht diese Ansprüche erhoben wurden, wie sie heute von fast jedermann als selbstverständlich erachtet werden.
Sag deiner Frau, daß elektrischer Strom für Licht den kleinsten Teil des Stromverbrauchs eines Haushalts ausmachen. Es gibt übrigens Energiesparlampen - und die Zukunft wird sehr wahrscheinlich den Leuchtdioden gehören, die fast keinen Strom verbrauchen. Aus Lampen kann wesentlich mehr herausgeholt werden als es heute normalerweise geschieht - und es wird geschehen, wenn die Energiepreise lange genug teuer genug sind.
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hema
antwortete am 29.01.06 (20:04):
Finde auch das noch mehr Atomkraftwerke nicht "das gelbe vom Ei" sind!
Es gibt so viele Alternativenergien. Sonnenenergie Windkraftwerke Erdwaerme Fernwaerme wo moeglich Hackschnitzel Pellets Fotovoltaik
Auch beim Treibstoff Aus vielen landw. Produkten laeßt sich Treibstoff herstellen.
Ich weiß nicht, warum sich die Politiker winden wie ein Regenwurm, wenn es heißt diese alternatien Energien zu foerdern. Abhaengigkeit?
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hugo1
antwortete am 29.01.06 (20:37):
find ich auch, hema, das es sicherere Energielieferanten gibt als Kernkraftwerke. Was mir Sorgen bereitet ist die Tatsache das andere Länder (von denen man nicht gerade behaupten kann das sie besser, sicherer diese Technik beherrschen als die Deutschen) mit Atomstrom große Gewinne erzielen, die Preise für gegenwärtige alternative Energieen drücken und uns sogar damit animieren/zwingen ihren Atomstrom zu kaufen. Ist doch weder logisch noch für den kleinen Verbraucher nachvollziehbar. Solange wir es nicht schaffen durch alternative Energieerzeugung fördermittelfrei günstiger Strom anzubieten als dies die Kernkraft kann, wird dieses Thema aktuell bleiben.
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radefeld
antwortete am 31.01.06 (06:49):
Genau so sehe ich das auch. Ist doch verständlich und nachvollziehbar, dass, wer nun schon einmal in (Kern-)Kraftwerke investiert hat, auch etwas erwirtschaften will damit. Ich sehe die Aufgabe ohnehin technisch UND ökonomisch. Will sagen, mehr erneuerbare Energiedarstellung zu bezahlbaren Preisen, sparsamster Energieeinsatz ohne an Lebensqualität zu verlieren. Noch ein Wort zur sog. dezentralen Energieversorgung, wie sie einigen Leuten vorschwebt. Die halte ich für ausgesprochen riskant. Denn nicht überall weht gleichzeitig genug Wind, scheint die Sonne. Selbst die Wasserkraft steht nicht immer gleichmäßig zur Verfügung. Ein großes Verbundnetz wäre dann schon von Nutzen. Wenngleich es natürlich auch dazu verleitet, nicht immer gerade faire Konkurrenz aufzubauen und möglich zu machen. Aber gerade die erzwingt und fördert ja gerade den Fortschritt. Einheit der Widersprüche.
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