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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Makaber

 41 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 17.01.06 (17:11) :

An seinem 76. Geburtstag wurde in Kalifornien Clarence Ray Allen auf dem Altar der Politikerkarriere von Arnold Schwarzenegger hingerichtet.

Das Todesurteil war vor 23 Jahren verhängt worden. Allen war inzwischen schwer erkrankt und Rollstuhlfahrer. Die Begründung für die Ablehnung des Gnadengesuchs jetzt könnte deshalb verlogener nicht sein. Allen sei ein Verbrecher der "gefährlichsten Sorte". Hier wäre die Vergangenheitsform wohl richtiger gewesen.

Internet-Tipp: https://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5147538_REF1,00.html


 Felix antwortete am 17.01.06 (17:21):

Ja Karl ... das finde ich in diesem Fall besonders klar!

Aber du weisst ja auch, dass ich ein prinzipieller Gegner der Todesstrafe bin!

Der <Terminator> ist wieder einmal seiner Rolle gerecht geworden ... Pfui!


 Tobias antwortete am 17.01.06 (18:08):

Auf dem Rollstuhl wurde dieser Mann zur Spritze gebracht und das ist mehr als makaber. Sein Vorbild ist nun mal der Texaner und er eifert diesen Herrn gewissenlos nach. Mit dem " jetzt erst recht " wird diese Hinrichtung, von Schwarzenegger beführwortet, nicht die Letzte sein.

Internet-Tipp: https://onnachrichten.t-online.de/c/66/97/66/6697662.html


 eko antwortete am 17.01.06 (19:37):

Bringe ich da etwas durcheinander oder wie ist das nun ?

Ich dachte immer, dass Richter für Urteile zuständig seien und auch für deren Vollstreckung.

Hat sich da was geändert? Macht das nun der zuständige Gouverneur?

( Ja, ja, natürlich weiß ich das auch! Braucht Ihr mir nicht zu erklären. Todesstrafe ist Scheiße und wird keinen Verbrecher von seiner Untat abhalten. Wenn sie aber schon so doofe Gesetze haben, verstehe ich nicht, warum man mit der Vollstreckung 23 Jahre lang wartet, bis der Mann im Rollstuhl sitzt.

Grundsätzlich bin ich auch gegen die Todesstrafe, aber diese Sache nun "Arnie" anzulasten, geht mir zu weit. Der hat doch nur die Möglichkeit der Begnadigung, die Urteile sprechen andere. Und wenn man alle Todesurteile aussetzen soll, dann braucht man sie ja schon gar nicht zu verhängen, was sowieso das Beste wäre.)
Das ist die Meinung von

e k o


 Tobias antwortete am 17.01.06 (19:46):

Aber er kann mit dem Daumem nach oben oder nach unten zeigen als letzte Instanz der ARNIE.


 Karl antwortete am 17.01.06 (21:17):

Eben Tobias, Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat ein Gnadengesuch des schwer kranken Rollstuhlfahrers Ende vergangener Woche abgelehnt. Killen im Film härtet doch ab.


 Gevatter antwortete am 17.01.06 (21:34):

Nun komm` hier bitte nicht mit einem fragwürdigen Behinderten-Mitleidsbonus, von wegen Rollstuhl, blind und taub. Populismus ist hier völlig unangebracht.
Den Opfern des heute gerichteten gab selbiger nicht einmal die Chance, im Rollstuhl zu altern.
Es ist billig, auf Schwarzenegger zu spucken, nur weil der immer mal wieder den Daumen senkt. Solange die Todesstrafe in den USA legal und völlig rechtens ist, und auch ansonsten zum guten Ton gehört, werden Gerichte diese auch aussprechen. Die Gouverneure schiebt man unmitelbar vor der Vollstreckung in bester Showmanier vors Loch. Was zum Teufel sollen die denn tun?

Gevatter


 Karl antwortete am 17.01.06 (21:52):

Den Daumen heben.


 Gevatter antwortete am 17.01.06 (22:00):

Um damit die Urteile ihrer eigenen Justiz zu ignorieren?

Gevatter


 Karl antwortete am 17.01.06 (22:14):

Ein Gnadengesuch zu bewilligen ist legal.


 eko antwortete am 17.01.06 (22:23):

Ist das nicht ein bisschen schizophren?

Erst bringt einer jemand um, ( oder gar mehrere) dann wird er zum Tode verurteilt ( was ja noch legal ist)

.....und dann soll ihn der Gouverneur begnadigen??

Und was ist mit den Opfern, die der umgebracht hat?

Versteh ich nicht!

Ist mir zuviel fehlgeleitete Humanität.


 Gevatter antwortete am 17.01.06 (22:33):

KARL schrieb:

"Ein Gnadengesuch zu bewilligen ist legal."

Ist ja grundsätzlich richtig.
Dennoch ist es ja wohl immer noch so, dass für die positive Bewertung eines Gnadengesuches auch etwas handfestes vorliegen sollte. Neue Beweise, entlastende Indizien o.ä.
Eine Erblindung während der Haft ist zwar nicht besonders erfreulich, dürfte aber am Strafmaß nichts ändern.

Gevatter


 Felix antwortete am 18.01.06 (01:08):

Ich weiss nicht recht, ob man im Zusammenhang mit diesem unmenschlichen Fall die Problematik nochmals aufrollen sollte.

Es sollte aber auch den schärfsten unter euch einleuchten, dass der Täter von damals mit dem Hingerichteten von heute ausser dem Namen kaum mehr viel gemeinsam hat.
Dieses primitive Rachedenken, das die verletzte Welt wieder durch ein Menschenopfer in Ordnung bringen sollte, glaubte ich längst überwunden.
Wurde damit die frevelhafte Tat wirklich gesühnt?

@ eko

Es fragt sich nur ... wer von uns einer fehlgeleiteten Humanität aufgesessen ist. Oder findest du diese Strafjustiz etwa sogar noch human?


 Ursula_J antwortete am 18.01.06 (07:08):

Eine Begnadigung heißt nicht, dass der Verurteilte frei kommt, sondern weiterhin seine Strafe ab büßen muss.

Ansonsten schließe ich mich Felix an, dass der Täter sich in
23 Jahren vermutlich verändert hat und nicht mehr der Mensch von damals ist.


 Karl antwortete am 18.01.06 (07:30):

Deprimierend ist es zu lesen, wie salopp hier unmenschliche Praktiken gut geheißen werden. Kein Wunder, dass in den USA die Todesstrafe noch immer praktiziert wird. Ich bin froh, dass es über diese Frage bei uns keine Volksabstimmung geben wird.


 Karl antwortete am 18.01.06 (07:50):

Zur Todesstrafe wurde hier im ST schon fast alles gesagt. nachzulesen unter:

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/Todesstrafe


 eko antwortete am 18.01.06 (09:22):

Felix, Du schreibst:
"Es fragt sich nur ... wer von uns einer fehlgeleiteten Humanität aufgesessen ist".

Tatsache ist doch, dass hier wieder einmal in weinerlicher Manier jemand angeprangert wird ( Schwarzenegger), nur weil der eine Entscheidung getroffen hat, die den Mitteleuropäern nicht schmeckt.

Wer hat denn diesen Mann zum Tode verurteilt? Etwa Arnie? Der muss doch die Sache jetzt ausbaden, was man ihm da hinterlassen hat und weil er es nicht nach dem Wunsch einiger "Humanisten" macht, wird er verurteilt.

Ist das in Ordnung?

Darin sehe ich die fehlgeleitete Humanität, denn solange der Staat Texas die Todesstrafe nicht abschafft, wird sie eben auch verhängt. Wie wir über die Todesstrafe denken, steht ja auch in dem von Karl zitierten Thread zu lesen. Aber dieser Vorgang findet ja in Texas und nicht in Deutschland statt. Und dann müsste man zunächst mal die Richter anprangern, die heute noch Todesstrafen verhängen und nicht den zuständigen Gouverneur, den man mit Gnadengesuchen ja nur in die Bredoullie bringt, weil er sich ja auch noch solchen Menschen gegenüber sieht, die die Todesstrafe befürworten.

Und dann sind ja auch noch die Opfer da, die Hinterbliebenen jener Mordopfer, die dieser Mensch umgebracht hat. Nur: Auch das ist ja gängige Praxis hier, den Tätern wird alle mögliche Humanität entgegengebracht, von den Opfern spricht in der Regel niemand!


 schorsch antwortete am 18.01.06 (10:17):

Schwarzenegger in den Mund gelegt: "Bringt mir eine Liste von Gnadengesuchen; ich habe heute mal wieder Lust, jemanden umzubringen!"


 Tobias antwortete am 18.01.06 (10:35):

Gevatter und EKO zu verstehen ist schon eine eine Zumutung. Der Mann hat 23 Jahre in der Todeszelle gesessen und musste jeden Tag mit seiner Hinrichtung rechnen, soetwas gab es nicht einmal im tiefsten Mittelalter. Unmenschlich nenne ich dies und wenn dies dann noch zu unrecht geschieht ( was hier offenbar nicht der Fall war ) ist es an Perversität nicht zu übertreffen. Beide Herren werden aus Deutschland kein Kalifornien oder Texas machen, die Rübe ab war bei uns gestern und ist Vergangenheit. Gevatter Tod wird seine Sense bei uns nicht schwingen können.

EKO nicht von Texas ist hier die Rede sondern von Kalifornien. In Texas hat Bush seine Runden schon gedreht da fielen auch die Köpfe.


 Gudrun_D antwortete am 18.01.06 (11:27):

Mörder und Kriminelle zu bestrafen,ist absolut erforderlich!

Sie zu inhaftieren,eine Notwendigkeit.

Sie zu töten,ist kein Mensch berechtigt.

Denke ich mich als Täter in Haft,
würde ich lieber sterben,so schnell,wie möglich,
als lange Jahre auch noch in der Todeszelle sitzen zu müssen in der irrwitzigen Hoffnung,begnadigt zu werden!

Anders wäre es,wenn ich darauf hoffen könnte,durch ein Wiederaufnahmeverfahren
meine Unschuld beweisen zu können!

Niemals aber wollte oder könnte ich mit meinem Gewissen verantworten,die Todesstrafe für einen Menschen auszusprechen oder ausführen zu lassen!

Ganz gleich,wie sehr der ehemalige Täter seine Morde inzwischen -vielleicht- bereute,
ungeschehen machen kann er sie nicht!

Wie wohl den Pflegern zumute gewesen sein muss,auf die er doch angewiesen war........
einen blinden Mehrfachmörder,der auf den Rollstuhl angewiesen war,zu versorgen,ohne Ressentiments,denke ich mir fast unmöglich!
Die von ihm Ermordeten hatten nicht einmal diese Möglichkeit des Überlebens!


 Ursula_J antwortete am 18.01.06 (11:28):

Ich finde die Vollstreckung eines Todesurteils fast humaner als 23 Jahre in der Todeszelle zu sitzen und täglich auf die Hinrichtung zu warten.

Weil er getötet hat, saß er ja bereits 23 Jahre.
Nochmal: Es ging hier nicht um die Freilassung des Häftlings, sondern darum, dass die Hinrichtung nicht vollstreckt wird.

Wenn ich das hier so lese, bin froh, dass es betreffs der Todesstrafe bei uns keine Volksabstimmung gibt.


 simba antwortete am 18.01.06 (13:34):

Ich denke mal - wenn Arnie kein Europäer wäre, sondern ein "richtiger" Amerikaner, dann würde kein Mensch seine abgelehnten Gnadengesuche in Frage stellen. Vielleicht will er ja damit auch beweisen dass er ein "richtiger" Amerikaner ist ( und möglicherweise auch "würdig", ein Präsident der USA zu werden?)
Ich selbst bin Gegnerin der Todesstrafe und mir gefallen seine Entscheidungen auch nicht sonderlich....


 Felix antwortete am 18.01.06 (17:57):

Schwarzenegger, den ich allerdings nicht als Botschafter des aufgeklärten Europa betrachten kann, hätte in zwei Fällen Gelegenheit gehabt, diese inhumanen Justizpraktiken, durch eine Begnadigung zu entschärfen.
Ich kenne Schwarzeneggers Einstellung zur Todesstrafe und dieser Art von Vollstreckung nicht.Politisches Kalkül bei seinem Entscheid ist aber nicht auszuschliessen.
Unsere Kritik ist also keine weinerliche Manier, wie eko uns andichten will.
Zivilcourage braucht etwas mehr als schauspielerisches Muskelspiel und Machogehabe!
Auch die gemeine Unterstellung, wir würden nur an die Täter und nicht an ihre Opfer denken, weise ich in aller Entschiedenheit zurück. Wir haben uns hier über die Vollstreckung der Todesstrafe unterhalten und nicht um die Opfer eines Verbrechens!


 schorsch antwortete am 18.01.06 (18:13):

Wieder Arnie in den Mund gelegt: "Was, der Kerl ist schon 23 Jahre bei euch und hat seither den Staat Millionen gekostet? Und so lange hat er seine Schuld gelogen? Eliminieren!"


 eko antwortete am 18.01.06 (23:10):

Um das mal klarzustellen:

1.) Ich bin ein Gegner der Todesstrafe, hab ich hier auch schon mehrfach kundgetan.

2.) Wir Mitteleuropäer sollten uns nicht in amerikanische Praktiken einmischen. Die Amis haben über manche Dinge andere Vorstellungen als wir.

3.) Es ist ein Skandal, wenn ein zum Tode Verurteilter ( die haben halt so blöde Gesetze drüben) 23 Jahre auf seine Hinrichtung warten muss. Wenn schon, dann gleich....und nicht solange zwischen Himmel und Hölle schmoren lassen. Aber am Besten schon gar nicht zum Tode verurteilen.

4.) Wenn ein Gouverneur alle Todeskandidaten begnadigen soll, wozu dann erst ein Todesurteil?

5.) Ich bleibe dabei, dass man Verbrechern eher Humanität zu kommen lässt als den Opfern.(Felix damit bist Du nicht gemeint!)


 Felix antwortete am 19.01.06 (09:50):

So formuliert ... lieber eko ... sind wir uns weitgehend einig!


 Tobias antwortete am 19.01.06 (11:05):

Wie immer EKO, du bist und bleibst der grosse Verdreher.

Der Beweis !
5.) Ich bleibe dabei, dass man Verbrechern eher Humanität zu kommen lässt als den Opfern.(Felix damit bist Du nicht gemeint!)

Alles was ich bisher an Kritik gelesen habe, war die lange Wartezeit auf den Tod. Warum kannst du EKO es nicht lassen diese Tatsachen zu verdrehen. Du hinterlässt, wo und unter welchen Nick du auch auftrittst, eine Spur die schleimig und giftig ist.


 Karl antwortete am 19.01.06 (12:20):

@ eko,


eine humane Gesellschaft hat weniger Morde zu beklagen. Wer tut also mehr für potentielle Opfer? Derjenige der gegen die Todesstrafe ist oder die Kopf-ab Propheten?

Deine Haltung ist arg widersprüchlich, einerseits behauptest du, gegen die Todesstrafe zu sein, andererseits hast du viel Milde für die Schreibtischmörder und Scharfrichter und bist dafür, "wenn schon, dann gleich". Also ohne Prüfung und Kontrolle, was noch mehr Unschuldige Tote bedeuten würde?

Nochmal zum Opferschutz. Am meisten Morde haben inhumane Gesellschaften zu erdulden, in denen die Todesstrafe praktiziert wird, siehe USA und vergleiche mit BRD. Es ist inzwischen allgemein bekannt, dass die Todesstrafe keinen Schutz bietet, keine Abschreckung ist. Warum also? Es bleibt die Rache als einziges Motiv und damit outet sich eine Gesellschaft mit Todesstrafe als primitiv.


 schorsch antwortete am 19.01.06 (13:19):

@ eko: "...Wir Mitteleuropäer sollten uns nicht in amerikanische Praktiken einmischen. Die Amis haben über manche Dinge andere Vorstellungen als wir...."

z.B. Guantanamo, Irak, Afghanistan?


 polykrit antwortete am 19.01.06 (15:12):

Hallo und guten Tag,
bin zwar soeben erst Mitglied in diesem voertrefflichen Treff geworden und wollte mich eigentlich erst einmal zurückhalten, um mich zunächst etwas besser zu orientieren, aber beim Lesen gewisser Kommentare zu diesem Thema überkommt mich dann doch ein (ge)ziemlicher Drang, Stellung zu beziehen.

Niemand hat das Recht, ein Leben willkürlich auszulöschen, ob durch Gesetze scheinlegitimiert oder nicht, es ist und bleibt ein barbarischer Akt und stellt alle Befürworter der Todesstrafe auf die Stufe der Delinquenten, unabhängig davon, dass diese "Christenmenschen" ihre sonst doch immer gerne zitierte Bibel entweder gar nicht kennen oder die hier relevanten Stellen schlichtweg ignorieren, wo es bekanntlich u.a. heißt: "Du sollst nicht töten", oder "Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet", bzw. "Die Rache ist mein, spricht der Herr"!

Wer sich ohne jede Reflektion auf die gleiche Stufe begibt wie derjenige, den er verurteilt, indem er vom AT-Zitat: "Auge um Auge, Zahn um Zahn" ausgeht und die Todesstrafe verhängt, befürwortet oder ausführt, hat absolut nichts verstanden, weder im religiösen noch im humanen Sinne.

Wir sind alle EINS und somit auch alle für alles, was auf dieser Welt geschieht, mit verantwortlich, das ist für mich ein unumstößlicher Fakt. Solange wir der Illusion nachhängen, wonach wir Individuen sind, also getrennt voneinander existieren, solange wird sich auf diesem Planeten überhaupt nichts verbessern. Alle Kriege, alle Perversitäten der Menschheitsgeschichte rühren letztendlich von dieser Fehlsicht her, da Menschen bis heute nicht davon lassen können andere abzuwerten, zu bekriteln, sie zu minderwertigen Wesen zu erklären, sie auszubeuten, zu schinden und zu verurteilen. Alles das würde mit einem Schlage aufhören, wenn endlich eine Mehrheit begreifen würde, was sie sich allesamt damit selbst antun. Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Das Universalgesetz der Resonanz wirkt auf allen Ebenen zuverlässig und unerbittlich. Gottes Mühlen...!!!

Nun hoffe ich in diesem Treff auf erfreulichere Aussagen und Themen. Danke für eure Aufmerksamkeit.

Gruß in die ehrenwerte Runde von polykrit


 eko antwortete am 19.01.06 (16:50):

@ Karl:

Ich schreibe nicht widersprüchlich, aber ich bin kein Mensch, der nur schwarz oder nur weiß oder nur rot oder nur grün sieht. Es besteht alles nebeneinander, das Gute genauso wie das Böse.

Es bestehen nun mal Gesetze in Kalifornien, nach denen ein Mensch zum Tode verurteilt werden kann. Ehe man einem Gouverneur übel nimmt, dass er nicht jedes Gnadengesuch, warum auch immer, befürwortet, sollte man erst diese dämlichen Todesstrafengesetze abschaffen. Dann brauchte man auch Arnie nicht anzugifteln. Das ist das eine.

Das zweite ist, hier ist ein Mörder zum Tode verurteilt worden, rechtmäßig, das ist nun mal so; und so, wie es Gegner der Todesstrafe gibt, so gibt es eben in Amerika auch Befürworter. Und zwischen beiden Gruppen steht Schwarzenegger. Macht er es den einen recht, meckern die andern....und umgekehrt. Ich möchte nicht an seiner Stelle sein und entscheiden müssen.

Mir scheint aber die Zeit noch nicht reif zu sein in den USA, die Todesstrafe abzuschaffen, weil das "Auge um Auge" in vielen Köpfen noch drinsteckt. Bei uns in Deutschland ist das etwas anderes.

Also, nix mit Widersprüchlich, nur die Bandbreite ist größer.

Was Tobias schreibt, übersieht man am Besten, ist astreine Polemik, sonst gar nix.

@ schorsch: Was Du da anführst, ist natürlich a u c h Amerika, aber es wäre schlimm, wenn das alles wäre. Es gibt auch noch andere, gute , bessere und sogar beste Seiten, aber das ist wohl überall so, auch in der Schweiz gibts gute Sachen...........und schlechte. Man sollte nicht immer nur die Seite herausstellen, die einem am besten in den Kram passt, weil man dann trefflich darüber schimpfen kann. Das meint

der e k o


 Tobias antwortete am 19.01.06 (18:54):

Jemand erkannt zu haben hat mit Polemik nichts zu tun EKO.


 rolf antwortete am 19.01.06 (19:43):

Wie ich in einer Nachrichtensendung gehört habe, soll der Hingerichtete nicht selbst gemordet haben, sondern aus dem Gefängnis heraus einen Mörder beauftragt haben.
Er selbst soll dies die ganze Zeit geleugnet haben.
Aber die Schuld endgültig zu klären, hat sich jetzt wohl "erledigt".


 schorsch antwortete am 20.01.06 (10:10):

eko, soll denn, wer selber Dreck am Stecken hat (Schweiz), nicht mehr auf anderen Dreck hinweisen dürfen?

Übrigens weise ich laufend in Leserbriefen auf solchen "Dreck" hin.


 eko antwortete am 20.01.06 (10:44):

@ schorsch:

Darum gehts nicht ( Dreck am Stecken), was ich nicht für richtig halte, ist die Einseitigkeit. Es wird der Eindruck erweckt, als ob es in diesem Land (USA) nur Schlimmes und Schlechtes geben würde.

Gewiß, es ist entsetzlich, wenn man hört, dass in den USA jeder 10.farbige junge Mann hinter Gittern sitzt. Und dass den Amis das Schießeisen fast wichtiger ist als die eigene Frau und sie auch, wenn sie vermeinen, es sei nötig, reichlich davon Gebrauch machen. Stimmt alles. Und man könnte noch viel Negatives in diesem Land finden.

Ich finde halt, dass hier in diesem ST viel zu viel immer nur über alles mögliche Negative hergezogen wird. Es gibt doch auch Gutes, auch in den USA, auch in der Schweiz, auch bei uns in Deutschland. Nur, darüber redet keiner hier, z.B. über die große Gastfreundschaft der Amerikaner, über ihre Bereitschaft zur Gemeinschaft, um nur mal zwei Eigenschaften herauszugreifen.

Darüber wird hier nicht geredet und so entsteht ein einseitiges Bild, denn Meckern ist ja viiieel interessanter, da kann mann sich wichtig tun. Und da hab ich halt was dagegen und dann schreibe (bürste) ich halt hin und wieder gegen den Strich.

Was dabei herauskommt?

Lies mal die geistigen Ergüsse des Tobias.

Schönen Tag noch wünscht

der e k o


 Marina antwortete am 20.01.06 (11:45):

Eko, du bist ein großer Relativierer und Verharmloser. Furchtbar! Auch wenn ich mich kürzlich sehr über Tobias geärgert habe, in diesem Fall muss ich ihm leider vorbehaltlos recht geben. :-(


 Karl antwortete am 20.01.06 (18:07):

Gib es auf marina. Argumente helfen hier einfach nicht. Du kannst x-mal schreiben, niemand will behaupten, dass in den USA alles schlecht ist, am nächsten Tag bekommst du das gerade wieder vorgehalten. Echt ätzend.

Weil die Landschaft in Kalifornien so schön ist, viele Menschen dort freundliche Gastgeber sind, ist die Todesstrafe doch halb so schlimm. Kapito?


 eko antwortete am 20.01.06 (23:19):

Jetzt bringt Euch bloss nicht um, Marina und Karl, meine Güte, seid mal nicht so bierernst. So wie Dich, Karl, manches nervt, so nervt mich eben auch, dass hier nur gemeckert und kritisiert wird. Was bitteschön, Marina, hat das denn mit Verharmlosen zu tun, wenn ich darauf hinweise, dass es auch andere Seiten gibt?

Wenn ich mir das alles, was hier in diesem ST am laufenden Meter an Kritisiererei produziert wird, ernst nehmen wollte, wäre ich längst mit den schlimmsten Depressionen in der Klappsmühle gelandet.

Wenn es mir zuviel wird, bürste ich halt ab und zu mal gegen den Strich, aber dass das einem gleich so ausgelegt wird, tztztz!!


 eko antwortete am 20.01.06 (23:24):

....und noch etwas, Karl:

Ich finder es echt unverschämt, mir zu unterstellen, ich würde die Todesstrafe verharmlosen. Das ist ein richtiger Hammer!!!

Ich finde aber, dass Ihr den falschen Hund prügelt, wenn ihr jetzt den Gouverneur anklagt.

Habe ich denn nicht deutlich genug geschrieben, dass man zuerst die Todesstrafe abschaffen soll, ehe man vom Gouverneur verlangt, dass er alle Urteile wieder kassiert?

Es ist echt gemein, was einem da unterstellt wird!!


 polykrit antwortete am 23.01.06 (14:10):

Vielleicht hilft folgende Aussage, die ich aus einem anderem Zusammenhang her kenne. Dabei ging es um die Frage, wie man sich am besten verhält, wenn man vor einer schwierigen Entscheidung steht und sich nicht für die Ausführung einer der beiden Alternativen entschließen kann.
Die Lösung lautete: Man stelle sich am besten nacheinander sehr plastisch vor, was passieren würde, wenn sich tatsächlich alle Menschen dieser Welt für die eine wie die andere Alternative entscheiden würden.

Bezogen auf das hier diskutierte Thema würde man sich also möglichst eindrucksvoll vorstellen, dass überall auf der Welt tagtäglich Todesurteile vollzogen würden. Wer dann immer noch für die Todesstrafe plädiert, den kann man auch mit anderen Argumenten nicht überzeugen und dann lässt man es wohl auch besser sein.


 Medea. antwortete am 23.01.06 (15:56):

Hallo Polykrit,

"Man stelle sich am besten nacheinander sehr plastisch vor, was passieren würde, wenn sich tatsächlich alle Menschen dieser Welt für die eine wie die andere Alternative entscheiden würden." (Polykrit)

Das ist in der Tat eine interessante Idee - werde sie bei meiner nächsten größeren Entscheidung, wenn ich wiedermal vor zwei Alternativen stehe, anzuwenden versuchen.