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THEMA: Merkels Wort zum Sonntag
80 Antwort(en).
Gevatter
begann die Diskussion am 31.12.05 (19:49) :
Naja, doll wars ja nicht, was Geli so vom Teleprompter abgelesen hat. War so eine ulkige Melange von Pastor Fliege auf der einen und engagierter FDJ-Sekretärin auf der anderen. Hätte bloß noch gefehlt, sie hätte zum allwöchentlichen Subotnik aufgerufen... Laue Lüftchen, statt harte Wahrheiten war einmal mehr ihr Motto. Statt mal ehrlich zu sagen, dass es nie mehr Arbeit für alle geben wird, kam wieder nur das übliche Gesäusel vom machbarem Aufschwung, vom "etwas mehr machen", usw. ... Stark enttäuschend, diese erste Neujahrsansprache, da half auch die Ironie bzgl. des Vergleiches Frauen- und Männerfußball am Ende nicht hinweg.
Gevatter
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dutchweepee
antwortete am 31.12.05 (21:18):
gerade hatte ich innerlich "freundschaft geschlossen" mit einer kanzlerin MERKEL, da kommt dieses gelaber.
da gibt die holländische königin markantere eckdaten vor:
- unter 3% arbeitslosigkeit - 100 mio mehr in die vorschulbildung - kompletter rückzug aus dem iraq usw.
merkels neujahrspredigt kam mir vor wie das gestammel eines schülers, der sich nicht auf die prüfung vorbereitet hat.
p.s.: den vergleich mit FLIEGE finde ich sehr treffend!
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utelo
antwortete am 31.12.05 (23:39):
Leute, lass sie doch erst mal üben. Sie ist eine sehr intelligente und starke Person, aber eben kein "gelernter" Politiker. Nachdem sie nun immerhin recht nett anzusehen ist, wird das andere auch noch kommen. Man sollte ihr die Chance geben zu beweisen, dass sie mehr kann als ihre Vorgänger.
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dutchweepee
antwortete am 01.01.06 (04:36):
NEIN UTELO!
in dem job darf man(n)/frau nicht üben dürfen!
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schorsch
antwortete am 01.01.06 (09:55):
Auch ich habe kurz rein geschaut. Mein "Urteil": Gut, dass sie nicht am Neujahr schon mit Rute und Peitsche hantiert. ich denke, sie will euch sachte an sie gewöhnen....
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wirbel
antwortete am 01.01.06 (11:57):
Jeder Kanzler hat bisher 100 Tage bekommen, ehe man über ihn hergefallen ist. Warum sollte das bei der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel anders sein ? Ich habe mir inzwischen abgewöhnt vorschnelle Kommentare zu Angie abzugeben, da es öfters anders kam, als viele (auch Journalisten )dachten und meistens sogar sinnvoller. Mal schauen, was von heute an gerechnet in einem Jahr über die Bundeskanzlerin gesagt, geschrieben wird. Gesundes, friedliches 2006 wünscht wirbel
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ratte
antwortete am 01.01.06 (18:34):
ich habe mich gefreut, daß diese kluge kompetente frau bei euch, ihr lieben nördlichen nachbarn, kanzlerin wurde. leider ist es noch immer so, daß bei frauen mehr auf das aussehen (sie hat auch schon ein besseres styling!) geachtet wird, als bei einem mann. niemand (beinahe hätte ich geschrieben keine sau) hat sich über die gewichtsverdoppelung des ex-am fischer echauffiert, sein gehässiger speech wird uns noch lange in erinnerung bleiben. aber wenn merkel ein paar fältchen nicht überschminkt hat, gibts schlagzeilen. ist sie zu forsch, gibts hiebe, ist sie ein klein bißchen unsicher, gibts auch motzerei, so sagen wir wiener -;) es allen menschen recht getan, ist eben eine kunst die niemand kann. gruß aus wien!
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pilli
antwortete am 01.01.06 (19:00):
so sehr gelacht wie bei der merkwürdigen ansprache habe ich lange nicht mehr; himmel...
welche fundgrube für die kabarettisten!
da liest sie mädchenhaft scheu vom prompter ab mit einer betonung der worte, als wolle sie einen vorlese-wettbewerb gewinnen!
aber das herzele der kleinkarierten spießbürger-gesellschaft wird sie damit erreicht haben.
bissi mehr ehrlichkeit zur situation hätte ihr bestimmt nicht schden können, aber da schwafelt sie lieber alte kohl-weisheiten.
bin gespannt, watt Harald Schmidt der nation mitteilen wird, zu so einem, meiner meinung nach, erbärmlichen auftrtt!
yep dutchie, entweder...oder! :-)
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Gevatter
antwortete am 01.01.06 (22:31):
Nein, es fehlt ihrer Rede die Ehrlichkeit. Da ist Laschheit, wo doch Überzeugungskraft gefordert wäre. Was sollen denn Kausalitäten wie: Mehr Wirtschaftswachstum = mehr Arbeitsplätze!? Das sind olle Kamellen aus den Wirtschaftswunderjahren der Alt-BRD. Sorry, aber die gelten heute nicht mehr! Die Realität beweist uns tagtäglich das Gegenteil. Solches Denken aber ensteht, wenn Politik frei von Analyse ist, bzw. wenn man dem Volk unterstellt, es sei nicht reif für eine ehrliche Analyse. Das hat mit Falten und Frisur und 100 Tagen und dem ganzen Kram gar nichts zu tun.
Gevatter
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Lissi
antwortete am 01.01.06 (23:41):
grüß dich gevatter, in diesem sinne hätte ich die rede der ersten bundeskanzlerin auch bezeichnet. was zählt sind fakten, und nicht personenbezogene äußerungen.
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dutchweepee
antwortete am 02.01.06 (00:59):
die rede hätte heinz rühmann besser gehalten.
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Silhouette
antwortete am 02.01.06 (14:07):
Reichen 15 Jahre zum Üben nicht aus? Merkel bekamt 1991, nach nur einigen Monaten CDU-Mitgliedschaft, ihren ersten Ministerposten unter Kanzler Kohl. Seither hat sie ununterbrochen Ministerposten oder führende Parteiposten bekleidet. Ja was soll sie denn noch üben dürfen?
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schorsch
antwortete am 02.01.06 (21:40):
Die Wirtschaft wird so oder so in diesem und den nächsten Jahren anziehen; es werden Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Wirtschaft hat auch heute mehr Grund, Arbeitsplätze zu schaffen, weil die verhassten Roten nicht mehr alleine am Ruder sind. Wer ist dann der Held oder die Heldin? Spielt doch keine Rolle - das Resultat ist wichtig.
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Gevatter
antwortete am 02.01.06 (23:18):
schorsch: "Die Wirtschaft hat auch heute mehr Grund, Arbeitsplätze zu schaffen,..."
Ach ja? Dann nenn`uns doch mal einen. Aber einen wirklichen! Über den putzigen Kalauer:"...weil die verhassten Roten nicht mehr alleine am Ruder sind." sieht der Gevatter an dieser Stelle mal großzügig hinweg.
Gevatter
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schorsch
antwortete am 03.01.06 (09:00):
Gevatter, "Die Wirtschaft hat auch heute mehr Grund, Arbeitsplätze zu schaffen,..." bedeutet: So lange die SPD am Ruder war, gabs eine Menge Unternehmer, die, weil das Heu nicht auf der SPD-Bühne, kein Interesse hatten daran, dass eine SPD-Regierung sich mit neu geschaffenen Arbeitsplätzen brüsten konnte. Schröder & Co konnten sich noch so abstrampeln. Sie konnten ja selber keine Arbeitsplätze errichten.
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Literaturfreund
antwortete am 03.01.06 (12:25):
Da hat uns das rotgelippte Merkel doch vollpsychologisch verordnet:
"Ich möchte uns ganz einfach ermuntern herauszufinden, was in uns steckt!" * Und was machen diese Schreiber hier:
Sie zotteln rum an dem Mädchen.
Sie weisen nach, warum Schröder & Co auf Heu-Tanzböden rumwalzend zu wenig Heubodentanzarbeitsplätze schaffen konnte.
* (Wteier zur+ück ghabic nciht glesen. - Jez üb ichmich in ZUfalls-REchsschreibung - und schafe daurch vielel aReitsplütze! Auc uf Tnz- odr Heubodnaschruheplättze - Bewärbungsse an: antöneke@rijntjes.de) * Dr Meiter Hynkel ordrert ann ( da Mörkel keine Rettung in den höchstn Nödten dr Natiohn verköndete:
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/kIDFD7h3K
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BarbaraH
antwortete am 03.01.06 (18:15):
>> Angela Merkel bringt einen längst vergessen geglaubten Stil in die bundesdeutsche Politik: und zwar mit der offiziellen Sprache der DDR, in der sie einst sozialisiert wurde. Sie kann nicht anders. Und es ist fast ein Witz, dass 15 Jahre nach dem Ende der DDR deren Stil nun auf höchster Ebene munter fortlebt - unter vollkommen gewandelten Verhältnissen.
Schon, wie sich Angela Merkel an die Bürger wendet: "Was kann man alles in einem Jahr erreichen? Es ist eine ganze Menge! Wie wäre es, wenn wir uns heute Abend das Ziel setzen, im kommenden Jahr überall noch ein wenig mehr als bisher zu vollbringen?" Das klingt nach Lernkonferenz in der Pioniergruppe, aber auch - für die Großen - nach dem Honecker-Slogan: "Das Erreichte ist nicht das Erreichbare". (...)
Schon die Vorgänger-Regierung hat nicht aufzuhalten vermocht, dass die Gesellschaft weiter gespalten wird und die Idee, dass Leistung sich lohne, durch den Arbeitsmarkt ad absurdum geführt wird. Am 28. Dezember veröffentlichte sogar die F.A.Z. eine Doppelseite mit Unternehmen, die im letzten Jahr Tausende Arbeitsplätze strichen, obwohl sie Gewinne erzielten. Die Regierung öffnet Arbeitsplatzvernichtern Tür und Tor - wie jenen "Heuschrecken", die nach möglichst schnell erzielten Renditen jagen. Und mit Jobmodellen wie der Ich-AG tut man alles, um den Arbeitsmarkt zu atomisieren und das Risiko zu privatisieren.
Vor diesem Hintergrund wirkt das "Wir" Merkels einfach verlogen. In ihrer ganzen Rede findet man nicht die Spur des Problembewusstseins, das "uns" beschäftigt.<<
Quelle: Berliner Zeitung vom 03.01.2006 Arbeite mit, plane mit, regiere mit Mit ihrer Neujahrsansprache brachte Angela Merkel den vertrauten DDR-Ton in die Bundespolitik von Torsten Harmsen
Internet-Tipp: https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/feuilleton/514428.html
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schorsch
antwortete am 03.01.06 (19:55):
Warum gebt ihr Frau Merkel nicht das, was jedem männlichen Kanzler bis dato zugestanden wurde: 100 Tage?
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Wolfgang
antwortete am 03.01.06 (20:28):
Nun hoer' mal auf, schorsch, mit dem ewigen Krampf von der 100-Tage-Frist... Ich fuehle mich jedenfalls nicht und bei niemandem daran gebunden.
Die Vorturnerin der Muenteferkel jedenfalls hat eine erbaermliche Vorstellung gegeben. Einfach peinlich. Was in der BZ zu lesen ist, trifft den Nagel auf den Kopf: Ihre FDJ-Sozialisation schaute ihr aus jedem Knopfloch raus und ihre Diktion spachen (SED-)Baende.
Ein Wendehals. Eine Anpasserin. Eine Mitlaeuferin par excellence. Eine ganz und gar verlogene und heuchlerische Sache war diese Neujahrsansprache. Nein, von der ist nichts Gutes zu erwarten. Aber, eigentlich wussten das doch alle schon vorher. Und trotzdem haben sie die taubste Nuss der Republik auf den Kanzlerthron gehoben. Warum wohl ?
P.S.: Ihre Verstrickungen in Organisationen der blutigen SED-Diktatur sind uebrigens aus allen offizioesen Biografien getilgt (vgl. z. B. die Merkel-Seite der anderweitig hier so hochgelobten Website des Deutschen Historischen Museums (DHM)).
Internet-Tipp: https://www.dhm.de/
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Wolfgang
antwortete am 03.01.06 (20:31):
Related Link(s)...
wsws.org - 23. Juni 2005 Die Karriere der Angela Merkel Teil 1: DDR - Jugend und Einstieg in die Politik Von Lena Sokoll https://www.wsws.org/de/2005/jun2005/mer1-j23.shtml
wsws.org - 24. Juni 2005 Die Karriere der Angela Merkel Teil 2: BRD - Von Kohls "Maedchen" zur Kanzlerkandidatin Von Lena Sokoll https://www.wsws.org/de/2005/jun2005/mer2-j24.shtml
Internet-Tipp: https://www.wsws.org/de/2005/jun2005/mer1-j23.shtml
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schorsch
antwortete am 04.01.06 (11:37):
Wolfgang, auch ich war nicht begeistert von der Möglichkeit, dass Merkel Deutschland führen werde. Aber offenbar wollte dies eine Mehrheit des deutschen Volkes so. Darum sollte der Rest sich als vornehme Verlierer präsentieren und - statt nun 4 Jahre lang alles herunter zu reissen - mithelfen, Deutschland aus der Misere zu ziehen. Das Schicksal eines Landes hängt nämlich nicht nur von einer Bundeskanzlerin ab, sondern von jedem einzelnen Einwohner des Landes...
Stell dir mal vor, in deiner Familie hätte eine Mehrheit -gegen deinen Willen - beschlossen, ein neues Haus zu bauen. Würdest du nun - nur damit das Vorhaben nicht gelingt - jede Nacht hingehen und das Aufgebaute wieder abreissen, nur damit du Recht hast mit deiner Behauptung, dieses Vorhaben sei Quatsch?
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Wolfgang
antwortete am 04.01.06 (12:05):
Sei sicher schorsch, dass die Muenteferkel Deutschland nicht aus der Misere ziehen werden. Die Muenteferkel sind naemlich die Statthalter der Macht der grossen und maechtigen Eigentuemer der Produktionsmittel. Die aber sind interessiert an hoher Arbeitslosigkeit, an Staatsverschuldung, am Kollaps der staatlichen Sozialversicherungen, an Umverteilung von unten nach oben.
Deshalb wurden die Muenteferkel mit ihrer Vorturnerin ins Kanzleramt gepusht. Uebrigens mit Hilfe unserer Mainstream-Presse, die von BILD bis SPIEGEL unisono fuer die Grosse Koalition der Lohn- und Rentenklauer trommelten. Erfolgreich, wie an der Regierungsbildung abzulesen ist (die uebrigens nicht dem Waehlerwillen entsprach).
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BarbaraH
antwortete am 04.01.06 (12:23):
@ schorsch
Wie kommst Du darauf, dass sich die Mehrheit der Wähler für Merkel entschieden hat? Wieso sollten SPD-Wähler, Grüne- und Linkspartei-Wähler für Merkel ihre Stimme gegeben haben?
Fakt ist, dass die Mehrheit der Wähler eine linke Politik gewählt haben. Ein weiteres Mal wurde ihr Wille von den Politikern ignoriert.
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Karl
antwortete am 04.01.06 (12:57):
Hallo Wolfgang,
du schreibst "Die (Statthalter der Macht) aber sind interessiert
an hoher Arbeitslosigkeit, an Staatsverschuldung, am Kollaps der staatlichen Sozialversicherungen, an Umverteilung von
unten nach oben."
Ich glaube davon kein Wort.
Auch wenn das Ergebnis der Politik vielleicht Arbeitslosigkeit,
Staatsverschuldung, Kollaps der staatlichen Sozialversicherungen, Umverteilung von unten nach oben sein könnte, ist m. E.
keines dieser möglichen Ergebnisse wirklich das angestrebte Ziel.
Eine hohe Arbeitslosigkeit bringt per se niemandem Gewinn,
eher schon höhere Produktivität, weshalb Abeiter entlassen werden. Aber Arbeitslose kaufen weniger Produkte als Gutverdiener,
sie bereichern also Produzenten weniger.
Aus ähnlichem Grund kann niemand an einem Kollaps der staatlichen Sozialversicherungen Interesse haben, auch die Staatsverschuldung ist sicherlich niemals selbst ein Ziel, sondern Mittel zum Zweck des Erreichens anderer Ziele.
Kurzum, deine Äußerungen sind mal wieder sehr aus dem Bauch heraus, die Wirklichkeit ist komplizierter.
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Wolfgang
antwortete am 04.01.06 (13:52):
So oder so aehnlich ist das ja auch alles in BILD bis SPIEGEL zu lesen. Die gesamte Mainstream-Presse schreibt so und alle Mainstreamler plappern es nach. Das ist das Milieu, Karl, auf dem 'Deine' abstrusen Gedanken vorgedacht werden. Ich meine, Du kannst nicht anders. Ueber den engen gedanklichen Rahmen der political correctness hinaus, wagst Du nicht zu denken.
Tatsache ist, dass Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung, Kollaps der staatlichen Sozialversicherungen, Umverteilung von unten nach oben gewollt sind.
Merke: Nicht alle leiden unter der Politik der Muenteferkel... Die meisten leiden drunter. Die kleinen Leute. Die grossen Leute aber reiben sich die Haende und lassen die Sektkorken knallen bei jeder Massenentlassung.
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Karl
antwortete am 04.01.06 (14:42):
Sorry Wolfgang,
dann sage mir doch einfach einmal, was "die da oben" von einer hohen Arbeitslosigkeit für Vorteile haben?
Höhere Kaufkraft der Bevölkerung?
Satte Zufriedenheit der Bevölkerung?
Sichere Wiederwahl?
Lob und Anerkennung?
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Ursula_J
antwortete am 04.01.06 (14:44):
Sie werden die Sektkorken nur noch so lange knallen lassen können wie die kleinen Leute in der Lage sind, ihre mit möglichst wenig menschlicher Arbeitskraft produzierte Ware zu kaufen.
Dass die Arbeitslosigkeit gewollt ist, davon gehe ich auch aus. Um so mehr Arbeitslose es gibt, um so mehr kann man die noch Beschäftigten drangsalieren.
Ich kenne kaum noch jemand, der/die nicht für zwei arbeitet und dabei noch froh ist überhaupt noch arbeiten zu dürfen.
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Karl
antwortete am 04.01.06 (14:45):
Merke: Entlassungen sind ein Mittel zur Erhöhung der Produktivität, Arbeitslosigkeit ist ein (unerwünschter) Nebeneffekt hiervon. Deshalb muss man Entlassungen nicht gut heißen, aber die Arbeitslosigkeit als Ziel hinzustellen, ist unsinnig.
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Wolfgang
antwortete am 04.01.06 (15:23):
"[...] dann sage mir doch einfach einmal, was 'die da oben' von einer hohen Arbeitslosigkeit fuer Vorteile haben?" (Karl) - Ganz einfach: Hohe Arbeitslosigkeit = niedrige Loehne = hohe Profite. Und Profit ist nunmal das A und O in einer kapitalistischen Volkswirtschaft. Alles hat sich diesem Ziel unterzuordnen und ordnet sich unter.
Merke: Die Wirtschaft, die Unternehmen, sind nicht der Zweck, sondern die Mittel zum Zweck. Hohe und stetig steigende Profite begleiten politisch und sorgen fuer die entsprechenden Rahmenbedingungen die Muenteferkel... die schwarz-roten Grosskoalitionaere. Die da oben freut es. Und die da unten sind wieder einmal die Angeschissenen. Das Spielchen nennt man hierzulande 'Demokratie'. *schmunzel* Alle paar Jahre wird das Spielchen neu aufgelegt. Bislang eine sichere Bank fuer die Herrschenden, die nicht zur Wahl anstehen.
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BarbaraH
antwortete am 04.01.06 (17:11):
Ich möchte noch einmal auf die von Wolfgang genannten Beiträge zu Merkels Werdegang hinweisen. Wer die gelesen hat, wird kaum noch sagen "sie will das eigentlich gar nicht"...
wsws.org - 23. Juni 2005 Die Karriere der Angela Merkel Teil 1: DDR - Jugend und Einstieg in die Politik Von Lena Sokoll https://www.wsws.org/de/2005/jun2005/mer1-j23.shtml
wsws.org - 24. Juni 2005 Die Karriere der Angela Merkel Teil 2: BRD - Von Kohls "Maedchen" zur Kanzlerkandidatin Von Lena Sokoll https://www.wsws.org/de/2005/jun2005/mer2-j24.shtml
Internet-Tipp: https://www.wsws.org/de/2005/jun2005/mer2-j24.shtml
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Karl
antwortete am 04.01.06 (18:10):
Hallo Barbara,
ich habe das jetzt gelesen. Ich stehe nicht im Verdacht ein Merkelfreund zu sein, aber wie du aus diesem knappen Text von Frau Sokoll folgern kannst, dass nach dessen Lektüre jedem ersichtlich sein sollte, dass das Ziel der Frau Merkel eine möglichst hohe Arbeitslosigkeit sei, ist mir völlig unverständlich. Ich wiederhole mich: Die hohe Arbeitslosigkeit ist nicht das Ziel der Politik, sie wird von den Unternehmern in Kauf genommen, es werden damit sicherlich auch die Gewerkschaften erpresst, aber sie ist trotzdem nicht das primäre Ziel weder der Politik noch der Unternehmer.
Letztlich hat Wolfgang das oben auch zugegeben, als er davon schrieb, dass es um Gewinnmaximierung geht. Es ist aber höchst fragwürdig, ob diese durch die Abschaffung der Konsumenten zu realisieren ist.
Arbeitslosigkeit macht jedes politische System instabil. Ich könnte mir deshalb eher denken, dass Leute wie Wolfgang frohlocken würden, wenn es Frau Merkel nicht gelingen würde, die Arbeitslosigkeit zu reduzieren.
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Wolfgang
antwortete am 04.01.06 (19:59):
Ich frohlocke zwar nicht drueber, weil mir das schlimme Schicksal der Arbeitslosen nahe geht, aber eines kann ich guten Gewissens sagen: Die Muenteferkel werden mit ihrer Politik die prekaeren Arbeitsverhaeltnisse und die Arbeitslosigkeit weiter in die Hoehe treiben. Und viele RentnerInnen und RentnerInnen in spe werden sie weiter runterbringen unter die Armutsgrenze. Dafuer wurden sie von den grossen Eigentuemern der Produktionsmittel ins Kanzleramt gepusht.
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hugo1
antwortete am 04.01.06 (20:45):
ich glaube Karl und Andere -auch Ich ab und zu- sind nicht bereit sich einzugestehen das es ,auch in Deutschland noch viel, viel weiter abwärts gehen kann, ohne das es nennenswerte Gegenströme aus der Masse heraus geben wird. Aber es ist sicher, das aus dieser Masse für die jetzt schon Reichen noch viel, viel mehr herauszuholen ist. Gestern sah ich eine Sendung vom NDR "Zwischen Hamburg und Shanghai" Im Schatten des Erfolges über den Hamburger Star-Architekten Meinhard von Gerkan. Er baut dort in seinem "Eldorado" gerade eine ganze Stadt für 800.000 Menschen. In 5 Jahren wurden dort 2000 Hochhäuser gebaut. Die Bauarbeiter bekommen ca 50 Cent die Stunde, es gibt fast keine gelernten Arbeiter bzw. Facharbeiter die Masse der Tätigkeiten wird manuell ausgeführt. An einem Haus waren zeitweise über 5000 Menschen gleichzeitig beschäftigt. Kontakte zwischen den Bauunternehmern und Bauarbeitern gibt es grundsätzlich keine. Es gibt eine dünne Leiterpyramide ohne jeglichen seitlichen Einfluss durch Gewerkschaften oder sonstige Beeinflussung. Das ist die gewünschte Zukunft der Großunternehmer, davon schwärmen sie da geht die Post, Rücksichtslos werden auch die letzten Altstadtviertel plattgewalzt, die Einwohner vertrieben. Auf der Strecke bleiben Kultur, Tradition und die Menschen, die dem rasanten Wandel nicht folgen können. Drei Millionen billigster Wanderarbeiter sind allein im vergangenen Jahr nach Shanghai gekommen,,,,,12 bis 14 Stunden arbeiten,,, Nee ich glaube keine Minute das die Merkel -die seit der Wende schon einige Millionen DM vor Steuern für sich privatisiert hat- noch halbwegs Kontakt zur Masse der Normalbürger besitzt, ihre Partner, Freunde, guten Bekannten spielen alle in einer anderen Liga, da sind Arbeiter Arbeitslose usw, nur eine Zahl eine Ziffer, ein Kreuzchen bei der nächsten Wahl an der richtigen Stelle.
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BarbaraH
antwortete am 04.01.06 (21:12):
>>Sie (Merkel, Anm. abh) schloss sich keiner Parteifraktion an, stützte aber im Wesentlichen die Forderungen der rechtesten Elemente innerhalb der Konservativen. (...)
In Hinblick auf die rigorose rot-grüne Umverteilungs- und Sparpolitik auf Kosten der Masse der Bevölkerung ist Kohl rückblickend oft als "letzter Sozialdemokrat" bezeichnet worden. In der Union sind nach seinem Abgang vor allem die Kräfte emporgekommen, die eine noch rücksichtslosere Politik einfordern und einer unbegrenzten Bereicherung der Elite das Wort reden. Mit Merkel haben sie eine Vertreterin, die persönlich einen rasanten materiellen und machtpolitischen Aufstieg hinter sich hat und sich darüber hinaus in keiner Weise an alte sozialstaatliche Traditionen der Bundesrepublik gebunden fühlt. (...)
Auffällig ist allerdings, wie Merkel sich im Verlauf ihrer erzählten Biografie immer wieder von allem heftig distanziert, was sie als "basisdemokratisch" oder "egalitär" auffasst - sei es in Bezug auf Kirchengruppen, Parteiorganisationen oder Atomkraftgegner - und den durchsetzungsstarken Staat mit seinem "Gewaltmonopol" hochhält. (...)
Merkels Vorstellungen in der Sozial- und Wirtschaftspolitik lassen sich in ihrer Forderung nach "Entfesselung der Marktkräfte" zusammenfassen. Sie strebt eine Fortführung und deutliche Verschärfung der rigorosen Umverteilungs- und Kürzungspolitik an, die unter der Schröder-Regierung eingeleitet wurde, u.a. durch Ausbau des Niedriglohnsektors, ein "stärkeres Bekenntnis zu Eliten", umfassende Privatisierungen, "Flexibilisierung" des Arbeitsrechts sowie "Wettbewerb" und "Eigenverantwortung" bei den Sozialleistungen. (...)
In ihrem 2004 erschienenen Interviewband Mein Weg erklärt Merkel, dass die gesetzliche Begrenzung auf einen zehnstündigen Arbeitstag in Deutschland abgeschafft werden müsse, da "die Betriebe mehr Freiheiten brauchen, um auf die veränderten Wettbewerbsbedingungen zu reagieren". Ohne eine Änderung dieser Gesetze müsse sich "manch einer, nachdem er sich per Stechuhr schon in den Feierabend abgemeldet hat, wieder illegal an seinen Arbeitsplatz zurückkehren". Eine Arbeitszeit von "15 Stunden täglich" müsse man ja nicht sein Leben lang ableisten, aber legal und akzeptiert soll dies nach Merkels Auffassung allemal sein.
Die Freiheit, die Merkel den Arbeitern zu bieten hat, sieht so aus: "Ich werde dieses Verständnis für Veränderungen [...] nur schaffen, wenn ich dem Einzelnen mehr Entscheidungsoptionen öffne. Daher ist es aus unserer Sicht so wichtig, dass der Arbeitnehmer selbst entscheiden kann, ob er eine Stunde länger arbeitet oder etwas weniger Geld verdient, damit der Betrieb nicht nach Polen verlagert wird." Gleichzeitig verteidigt sie die Entscheidung des Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann, Entlassungen vorzunehmen, um die Kapitalrenditen auf 20 bis 30 Prozent zu steigern, da nur so "eine Übernahme durch ausländische Konkurrenten zu verhindern" sei.
Ein solches Programm, das de facto eine Kriegserklärung an die arbeitende Bevölkerung ist und zwangsläufig auf heftige Ablehnung stoßen wird, erfordert eine Aufrüstung im Innern, um den Widerstand dagegen zu brechen. Es ist daher nur konsequent, dass Merkel seit geraumer Zeit mit Nachdruck dafür plädiert, die Verfassung zu ändern, damit die Bundeswehr im Innern eingesetzt werden kann.<<
Merkel steht für eine ausgesprochen neoliberale Politik. Bei 5 Mio. registrierten Arbeitslosen fordert sie bis zu 15 Arbeitsstunden täglich. Und Du, Karl, meinst allen Ernstes, dass ihre Forderung im Sinne der Arbeitnehmer und Arbeitslosen ist? *staun*
Quelle des Zitats: wsws.org - 24. Juni 2005 Die Karriere der Angela Merkel Teil 2: BRD - Von Kohls "Maedchen" zur Kanzlerkandidatin Von Lena Sokoll https://www.wsws.org/de/2005/jun2005/mer2-j24.shtml
Internet-Tipp: https://www.wsws.org/de/2005/jun2005/mer2-j24.shtml
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Wolfgang
antwortete am 05.01.06 (01:17):
Die Aufgabe der Muenteferkel ist politisch heikel: Den kleinen Leuten sollen sie das Fell ueber die Ohren ziehen, moeglichst ohne dass die das merken, mindestens aber, dass die nicht zu Solidaritaet und Gegenwehr uebergehen. Wie so etwas konkret ausschaut, konnte am Neujahrs-Gesuelze der Merkel bestaunt werden.
Das Gesuelze steht im krassen Gegensatz zum Leben und zu den Erfahrungen der meisten Menschen in unserem Land (die oberen ein oder zwei Millionen natuerlich ausgenommen).
Warum gibt es so wenig Gegenwehr (obwohl die Muenteferkel erneut das Wahlvolk beschissen haben). Ich denke, das hat was mit dem zermuerbenden Kampf um Jobs und bedrohte Lebensstandards zu tun.
"Ein fatalistisch-resignativer Grundton durchzieht auf bedrueckende Weise fast alle der Gespraeche.", heisst es in einer Rezension des Buches "Gesellschaft mit begrenzter Haftung" von Franz Schultheis / Kristine Schulz. Weiter heisst es dort: "Es kann nicht weiter ueberraschen, dass eine solche Perspektive auf die eigene Umwelt keinen Platz mehr laesst fuer Solidarisierungseffekte. Schlimmer noch, der taegliche Kampf um materielles und symbolisches Kapital zehrt die Individuen auf, verschleisst ihre Kraefte, laesst sie muede und erschoepft zurueck. Die arbeitslose Literaturwissenschaftlerin Julia spricht es aus. Gefragt, warum es unter den Arbeitslosen oder von Arbeitslosigkeit Bedrohten keine groessere Solidaritaet gebe, antwortet sie: 'Ich denke, ... viele Leute haben gar nicht die Kraft'. Und weiter: 'Die sind so beschaeftigt mit diesem Kampf, dass die davon zum Teil auch aufgerieben werden.' "
Quelle des Zitats...
FR - 14.09.2005 Es geht ans Eingemachte Franz Schultheis und Kristina Schulz zeichnen mit Hilfe zahlreichen Interviews die neoliberale "Gesellschaft mit begrenzter Haftung" nach Von MARTIN HARTMANN https://www.frankfurter-rundschau.de/uebersicht/dossiers_und_serien/politik/whats_right/?cnt=734498
Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/uebersicht/dossiers_und_serien/politik/whats_right/?cnt=734498
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Medea.
antwortete am 05.01.06 (06:50):
Ein ganzes Volk in den Ruin treiben? Davon hätten auch die rund zwei Millionen Bessergestellten nichts - also eine höchst gewagte und zudem Angst verbreitende These. Wo läge denn die Lösung der Misere? Schwarzmalerei hilft nicht aus der aktuellen Situation, sie zieht zusätzlich die Menschen runter.
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Wolfgang
antwortete am 05.01.06 (09:29):
Nicht die angebliche 'Schwarzmalerei' zieht die Menschen runter (die ja gar keine ist, sondern die wahre Beschreibung wirtschaftlicher Prozesse), sondern Lohnraub und Rentenklau, prekaere Arbeitsverhaeltnisse und Arbeitslosigkeit, eine Folge der Politik der Muenteferkel ziehen die Menschen runter.
Seit Jahren - bis vor kurzem als de facto grosse Koalition der Roten-Gruenen-Schwarzen-Gelben und jetzt als de jure grosse Koalition der Schwarzen-Roten - stehen Erhoehung der Arbeitslosigkeit und Senkung der Loehne und Renten und Crashen der staatlichen Sozialsysteme und Umverteilung von unten nach oben auf der Agenda der Herrschenden und der politischen Statthalter ihrer Macht. Darin waren sie aeusserst erfolgreich. Zum Schaden derer da unten und zum Nutzen derer da oben.
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Karl
antwortete am 05.01.06 (09:37):
@ Wolfgang,
also bei mir und garantiert nicht nur bei mir bewirkt das Wort "Muenteferkel" folgends. Ich habe den Eindruck, dass ich es nicht mit einem überlegt rationalen Diskutanten, sondern mit einem aus dem Bauch heraus diffamierenden Diskutanten zu tun habe.
Deine Argumenten ziehst du damit herunter, Wolfgang.
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Ursula_J
antwortete am 05.01.06 (09:50):
Sehe ich genau so wie Karl. Wolfgang, ich finde fast alle deine Beiträge sehr wichtig und richtig, befürchte aber auch, dass du mit deinem "Muenteferkel" und ähnlichen Bezeichnungen von vielen nicht ernst genommen wirst, was ich in Anbetracht der Wichtigkeit deiner Beiträge sehr schade finde.
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Wolfgang
antwortete am 05.01.06 (10:32):
Ich habe es so oft schon gesagt: Ich bin kein "ueberlegt rationaler Diskutant" (Karl). Will ich gar nicht sein. Mit den 'Sachlichen', 'Rationalen', 'Differenzierenden', 'Abwaegenden' und wie immer sie sich in Neusprech schoenreden, will ich nichts zu tun haben. Sie sind mir sogar ein Greuel.
Ich fuehle mich aber der Wahrheit verpflichtet. Deshalb bleibt es bei den Muenteferkel. Dieser Begriff beschreibt den Sachverhalt m.E.n. ganz gut. Damit muesst ihr leben. Da ich niemanden missionieren will, ist es mir voellig egal, was ihr darueber denkt, oder wie das bei euch ankommt. ;-)
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Wolfgang
antwortete am 05.01.06 (11:00):
Ein paar Zahlen zur sozialen Schiefe in Deutschland:
"In Deutschland leben rund 365.000 Personen mit mehr als einer Million Euro Geldvermoegen und 3.700 mit einem Geldvermoegen von mehr als 30 Millionen Euro. Die Gruppe der Reichen nahm im Zeitraum von 1996 bis 1999 um 5,3 Prozent jaehrlich, entsprechend insgesamt um 52.000 Personen, zu. 612 Milliarden Euro befinden sich allein im Besitz der 3.700 Superreichen... Insgesamt 25,7 Prozent des gesamtdeutschen Vermoegens werden von 0,5 Prozent der erwachsenen deutschen Bevoelkerung gehalten. Dabei sind 92 Prozent des deutschen Vermoegens in den alten Bundeslaendern und in Berlin konzentriert. 90,5 Prozent aller reichen und superreichen Deutschen leben in den alten Bundeslaendern, nur 9,5 Prozent in den neuen Bundeslaendern."
Quelle... German Wealth Report 2000 von Merrill Lynch und Cap Gemini Ernst & Young
Wetten, dass am Ende der Grossen Koalition (voraussichtlich, wenn sie haelt, 2009) es die Muenteferkel geschafft haben werden, und die soziale Schiefe zugunsten der Reichen noch etwas schiefer sein wird ?
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schorsch
antwortete am 05.01.06 (11:00):
Wer meine Postings hier seit längerer Zeit verfolgt, wird gemerkt haben, dass ich kein Freund des überrissenen Kapitaldenkens bin. Aber man darf nicht alle Unternehmer in den gleichen Topf werfen. Ich sehe z.B. einen Unterschied zwischen Unternehmern, die noch selber an der Spitze ihres Unternehmens stehen, von klein auf mitgearbeitet haben, ihre Gewinne wieder in den Bertrieb stecken, und jenen, die als Nichteigentümer gerade so lange Verantwortung übernehmen, als Millionensaläre auf ihre Konten geschoben werden. Diese sind die wahren Feinde des arbeitenden Volkes. Denn sie identifizieren sich nicht mit "ihrem" Unternehmen, sondern missbrauchen es für ihre Zwecke. Und dies gerade mal so lang, als es für sie finanziell interessant ist. Dann erledigen sie ihren Brotgeber mit einem einzigen Federstrich - und foutieren sich nicht um die Tausende von durch sie verursachten Arbeitslosen.
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trux
antwortete am 05.01.06 (15:53):
Ich bin sehr froh, Karl, dass Du Stellung bezogen hast.
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hugo1
antwortete am 05.01.06 (17:57):
schorsch ich denke, Da kannst Du die Unternehmer einteilen in sehr Gute, Gute, weniger Gute, Schlechte und sehr Schlechte usw. da kannste eine Skala von 1 bis 6 oder 1 bis 100 anlegen es bleibt für mich dabei: Alle sind sie den gleichen Gesetzmäßigkeiten für Unternehmer unterworfen, Alle müssen sich danach -(Marx würde sagen bei Strafe ihres Untergangs oder so ähnlich) richten. Wer durch Entlassung von Arbeitern und Zukauf von Maschinen das Betriebsergebnis verbessern kann, MUSS es auch tun, ob er will oder nicht,, Wer die Konkurrenz nicht ausschaltet zieht selber den Kürzeren (soll ich Beispiele bringen ? das würde zu langweilig werden die vielen Pleiten der letzten 15 Jahre aufzuzählen) Aber hier im Forum gibts nicht nur "Merkel-Freunde" (ich bin nicht ihr Feind, aber sie kann beim Besten Willen keine Bürgschaft meiner Erwartungen darstellen) hier gibts relativ viele Menschen die bereit sind für Merkle und co zu Fechten und zu Streiten, den Miliardenklau der Großunternehmer zu billigen und sogar als Gegeben und nötig hinzustellen, ja ich hab sogar erlebt das eine Kritik daran als Neiddebatte und noch schlimmer als, sozialistische Hirngespinste aus DDR-Vergangenheit usw. abgetan werden. *g* Was soll man dazu noch weiter sagen *g* Hoch lebe die Ausbeutung,,,,,die Betrogenen sind selber dran Schuld, sie schmieden sich ihr eigenes Unglück ? oder wie ?
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Karl
antwortete am 05.01.06 (18:27):
Hallo zusammen,
vielleicht sollten wir bei aller Schelte der sozialen Bedingungen nicht vergessen, dass diese historisch gesehen noch nie so gerecht und homogen waren wie derzeit.
Was glaubt denn ihr wie zu Zeiten des Sonnenkönigs in Frankreich oder zu Zeiten Luthers in Deutschland der Reichtum verteilt war und wieviele Prozent des Vermögens in der Hand der Adligen und in der Hand der Bauern waren?
Heute leben sehr viele vom "einfachen Volk" unter Bedingungen, die sich damals Könige und fürsten nicht erträumen konnten. Also sehe ich nicht überall nur das böse Wirken der unternehmerischen Menschen und Politiker und Demokratie und Kapitalismus feindliche Äußerungen wie von Wolfgang sind vor diesem Hintergrund nur eine boshafte Verzerrung der Wirklichkeit.
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Ursula_J
antwortete am 05.01.06 (18:53):
>Was glaubt denn ihr wie zu Zeiten des Sonnenkönigs in Frankreich oder zu Zeiten Luthers in Deutschland der Reichtum verteilt war und wieviele Prozent des Vermögens in der Hand der Adligen und in der Hand der Bauern waren?<
Ist es heute so viel anders? Wir hungern noch nicht. Darin sehe ich noch einen Unterschied.
Auch wenn ich mit einem Fernseher, PC, Videorecorder ect. ausgestattet bin, lässt sich mein Leben mit Sicherheit nicht dem dem eines früheren König oder fürsten vergleichen.
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Karl
antwortete am 05.01.06 (20:21):
Also, ich wollte auf die Annehmlichkeiten der Errungenschaften der Industrialisierung nicht verzichten.
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Medea.
antwortete am 05.01.06 (20:39):
Wenn ich Euch hier so lese gewinne ich den Eindruck, daß morgen Deutschland untergeht .....
ich werde aber trotzdem heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen.
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Wolfgang
antwortete am 05.01.06 (20:45):
Eine Grafik sagt mehr als viele Worte... Der Einfachheit halber verweise ich auf einen Eintrag in meinem Blog: https://www.myblog.de/ecofreak/art/2621153
Eine Zahl dort ist besonders interessant: Nur 6 Prozent aller deutschen Haushalte sind Eigentuemer des deutschen Produktivvermoegens; die restlichen 94 Prozent der deutschen Haushalte sind ohne jegliches Produktivvermoegen.
Merke: Wer das Produktivvermoegen hat, der bestimmt ueber Produktion und Konsumtion und ueber die Politik, wie das Produzieren und Konsumieren in seinem Sinne und nach seinen Interessen gestaltet werden kann.
Fuer mich sind das erschreckende Zahlen, die die Macht ganz weniger Menschen und die Ohnmacht ganz vieler Menschen repraesentieren.
Internet-Tipp: https://www.myblog.de/ecofreak/art/2621153
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trux
antwortete am 05.01.06 (21:14):
Hallo Medea, erst im April pflanzen, nicht bei dieser Kälte. Dann wird Frühling sein, vielleicht sogar schon auf dem Arbeitsmarkt.
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hugo1
antwortete am 05.01.06 (22:02):
Karl, das glaub ich Dir aufs Wort, das kommt von Deinem persönlichen "gefühltem" Wohlstands-, und Armutsempfinden. Diese Einstellung sollte sich jedoch spätestens dann relativieren wenn sie auf die Allgemeinheit und folgenden Satz bezogen wird: Die Einkommensentwicklungen der 50- bis unter 65-Jährigen in den letzten Jahren zeigen deutliche individuelle Einkommensverluste, die Haushaltseinkommen stagnieren im Vergleich zum allgemeinen Anstieg. Knapp ein Drittel Altersjahrgänge ist latentes Armutspotenzial. Das hörte sich noch vor 5 Jahren völlig anders und viel optimistischer an. Allein dieser statistische Trend und ein Blick aus der eigenen "noch" gut gesichertem Trutzburg sollte Anlass genug geben, um hellhörig zu werden und - hier mein Tipp, mal in die Sozialreports der letzten Jahre reingucken (Kurzfassung genügt) oder z.B. in den Sozialstrukturatlas Berlin.
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/U9Cs0QT3w
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Medea.
antwortete am 06.01.06 (07:00):
Recht hast Du Trux - ich nehme das Frühjahr ;-) - nur: gepflanzt werden sollte es schon, damit nicht jede Hoffnung untergeht ......
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pilli
antwortete am 06.01.06 (09:28):
yep :-)
lasst den ollen bloss die hoffnung und das bischen wenige, das sie vorweisen können, wo andere dicke backen und dicke taschen haben! :-)
macht sie bloss nicht klug und lasst sie...schön bescheiden, wie es sich geziemt, darben mit der hoffnung, ach wie niedlich...ein bäumchen pflanzen zu wollen!
vielleicht darf es auch ein Pfirsichbäumchen sein? :-)
gerade erinnere ich mich an einen film, wo eine verarmte italienische grossmama dem enkelkind einen pfirsichkern reicht, damit es diesen lutscht und ausscheiden kann...
immer wieder, um nicht zu verhungern!
auch mal den blick hinwenden zu den "öffentlichen tafeln und küchen"? alter mann/frau treffen sich dort, um verschämt auch noch den rest des monats überleben zu dürfen...
und da meint die Merkel die nation auffordern zu dürfen, sich auf restkräfte zu besinnen?
wohin mit der kraft vieler 50jähigen, für die der 31.12.2005 der letzte arbeittag war? wohin mit der kraft der jungen lehrer, die auch am 01.01.2006 keine anstellung entgegensehen können?
warum nicht offen und ehrlich zu beginn eines neuen jahres bekennen: hier stehe ich und kann nicht anders denn es wäre sträflich, euch so zu belügen und hoffnung machen zu wollen!
der gipfel der unverschämtheit wäre es, euch liebe nation, anzusprechen auf eure kraft, denn es hat nur noch wenig, diese kräfte auch einzusetzen!
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schorsch
antwortete am 06.01.06 (10:14):
Wenn man z.B. hört, dass die gegenwärtige Zahl der Arbeitslosen oder der unter dem Existenzminimum Lebenden so und so wenige Prozente sei, nimmt man das zur Kenntnis und geht zum Tagesprogramm über. Wenn man aber bedenken würde: ICH bin einer dieser Arbeitlosen oder unter dem Existenzminimum Lebenden, dann beginnt man sich vielleicht mit Fragen nach dem WARUM GERADE ICH ? zu beschäftigen. Was nützt es einem unter dem Existenzminimum Lebenden, wenn er seine Nachbarn sieht, die sich (noch) alles leisten können? Sollte es ihm vielleicht ein Trost sein, dass die durchschnittlichen Vermögen in seinem Land 50`000 € hoch sind?
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Karl
antwortete am 06.01.06 (14:11):
Hallo Wolfgang,
Du beklagst, dass nur 6% der Bundesbürger überhaupt Anteil an dem Produktivvermögen hat. Wie stellst du dich zu dem Vorschlag Köhlers, die Arbeitnehmer an den Firmen, in denen sie arbeiten, zu beteiligen? Auch nicht Recht?
Rein formal waren die Menschen in kommunistischen Gesellschaften alle Inhaber von Produktivvermögen. Warum war dieses Modell so fürchterlich erfolglos? Ich könnte dir Gründe nennen, aber vielleicht kommst du selber drauf.
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Wolfgang
antwortete am 06.01.06 (14:27):
Ich beklage das nicht, sondern stelle das fest. Das ist ein Unterschied. Und ich erschrecke ueber die Macht weniger Menschen und die Ohnmacht so vieler Menschen.
Was den real existierenden Sozialismus betrifft... Mir ist nicht bekannt, dass die Menschen dort tatsaechlich die Eigentuemer von Produktivvermoegen waren. Die sich 'kommunistisch' gerierenden Machthaber haben das zwar immer behauptet, aber die logen ja bekanntlich.
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Wolfgang
antwortete am 06.01.06 (14:30):
Fast vergessen... Ueber den Bundesfuzzi und seine Vorschlaege moechte ich mich nicht aeussern. Wie die Merkel ist der Koehler Teil der politischen Nomenklatura und vertritt die Interessen der wirtschaftlich Maechtigen und ist damit Teil des Problems und nicht etwa Teil der Loesung.
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BarbaraH
antwortete am 06.01.06 (16:25):
Ist es nicht merkwürdig, dass sich ausgerechnet führende Gewerkschaftsvertreter gegen die Vorschläge Köhlers aussprechen? Warum brechen sie nicht in Jubel aus, wenn Unternehmer ihre Arbeitnehmer am Gewinn beteiligen wollen?
Bei genauerem Hinschauen geht einem auf, dass diese Beteiligung an einem eventuellen Gewinn teuer erkauft werden soll. Arbeitnehmer sollen in der Hoffnung auf Gewinnbeteiligung einem weiteren Lohnverzicht zustimmen... nach dem bereits geschluckten durch Arbeitszeitverlängerung. Weihnachts- und Urlaubsgeldverzicht sollen der Preis sein. Außerdem soll der Gewinnanteil nicht ausgezahlt sondern in die Alterssicherung fließen. Daher das Interesse der Politik daran. Rentenkürzungen würden von den Bürgern eher hingenommen in der Hoffnung auf lohnende Betriebsrenten. Besonders heikel wird es für den Arbeitnehmer beim Konkurs des Unternehmens, denn dann ist neben dem Arbeitsplatz auch gleich seine Zukunftssicherung futsch.
Mein Fazit: Gewinnbeteiligung gern, aber nicht zum Preis des Lohnverzichts.
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hugo1
antwortete am 06.01.06 (16:39):
wenn ich davon ausgehe, das die Gerechtigkeit in einem sogenanntem Sozialstaat auch gemessen werden kann durch den Vergleich des ärmsten mit dem reichsten Bürger, dann waren sämtliche -sich sozialistisch nennende Staaten- ein Vorbild für heute Praktiziertes. (Rumänien mal ausgenommen) Mir ist nicht bekannt das es irgendwo in der DDR DM Millionäre gegeben hätte (vielleicht einige Erben oder ein Künstler? aber ansonnsten Fehlanzeige) Der Oberste Staatsmann hatte als Familienvermögen gerade mal ca 120.00 DM auf allen Konten zusammen. Wohlstandsstaaten waren es bei Weitem nicht, aber Unrechtsstaaten bezogen auf Reichtum und Armut der heutigen Gegebenheiten noch lange nicht. Darin waren sie Waisenknaben. (das soll keine politische Wertung sein)
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Karl
antwortete am 06.01.06 (18:25):
Hallo zusammen,
leider sind allein real durchgeführte Modelle aussagekräftig. Deshalb möchte ich Wolfgang, der natürlich gegen Vorschläge von Köhler ist (grins), fragen, welche realen konkreten Modelle der Beteiligung der Beschäftigten am Produktionsvermögen ihm vorschweben. Er hat ja die niedrige Zahl von Besitzern von 6% moniert. Wie soll das verändert werden?
Die realen Modelle des Sozialismus außer Rumänien, lieber Hugo, stehen für Gerechtigkeit?? Ich glaube, dass du hier Gleichheit (war sie überhaupt gegeben?) mit Gerechtigkeit verwechselst. Ich bin nicht der Meinung, dass Nivellierung auf unterem Niveau "Gerechtigkeit" bedeutet.
Der Erfolg des Kapitalismus beruht nun einmal darauf, dass die Aktivitäten des Einzelnen belohnt werden. In der hohen Belohnung guter Ideen und guter Arbeit beruht sein Erfolgsrezept. Dieses Konzept kommt der menschlichen Natur nahe und macht sich diese zu Nutze. In dem richtigen sozialen Rahmen entwickelt sich hierdurch Wohlstand für die Gesellschaft, aber das geht eben nicht mit Gleichmacherei.
für mich ein Aha-Erlebnis waren die Besuche von Lokalen und Läden kurz nach der Wende in der Ex-DDR und auch in Moskau. Selten habe ich bei Bedienung und Verkäufern solch ein Desinteresse am Kunden erlebt.
Ich bin überzeugt, dass der Mensch Besseres leistet, wenn er das Gefühl hat, durch Arbeit mehr zu verdienen. Deshalb könnten auch Unternehmensbeteiligungen sinnvoll sein. Allein dies wird das Problem der Verdrängung des Menschen aus Produktionsprozessen und später auch aus Dienstleistungen durch Maschinen allerdings nicht aufhalten können. Deshalb habe ich hier schon vor Jahren für eine Maschinensteuer plädiert. Jede Maschine, die im Rationalisierungsprozess einen Menschen verdrängt, sollte Steuern zahlen, die der Gemeinschaft als Ganzes zukommen sollten.
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Wolfgang
antwortete am 06.01.06 (19:03):
Das intellektuelle Niveau sinkt und sinkt... Der Kapitalismus sei der "menschlichen Natur nahe" (Karl). Es schuettelt mich und ich bin erstmal sprachlos.
P.S.: Die maechtigen Eigentuemer des Produktivvermoegens und ihre Statthalter der politischen Macht werden, solange sie die Macht haben, einer "Maschinensteuer" was husten.
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Medea.
antwortete am 06.01.06 (19:31):
Mir klingt noch in den Ohren, daß vor zwanzig (?) Jahren Philipp Rosenthal den Versuch startete, seine Beschäftigten an der Rosenthalschen Firma zu beteiligen. Was daraus geworden ist, entzieht sich meiner Kenntnis - war das nun ein erfolgreiches Modell oder nicht?
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Karl
antwortete am 06.01.06 (19:43):
@ Wolfgang,
immer wenn an dich konkrete Fragen gestellt werden und du dich in die Enge getrieben fühlst, wirst du persönlich beleidigend. Schade, ich hätte gern deinen Vorschlag für eine Erhöhung der Personenzahl mit Produktivvermögen gehört, denn das interessiert mich wirklich.
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Karl
antwortete am 06.01.06 (19:48):
Noch als Nachtrag, aber nicht als Ablenkung zu obiger Frage an Wolfgang (grins): In der Tat nutzt die "Belohnung" von Aktivitäten durch Eigentumserwerb eine Grundeigenschaft der menschlichen Natur aus. Die Verweigerung von Belohnung wie sie in den real existierenden sozialstischen Staaten vorgeführt wurde (z. B. während der Kulturrevolution in China), musste deshalb scheitern.
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Wolfgang
antwortete am 06.01.06 (19:58):
Es wird Zeit, dass ich mal wieder eine Pause mache. Mit meinem letzten Beitrag in diesem Thema moechte ich den Verfechtern der angeblichen kapitalistischen Natur des Menschen ein anderes, wie ich meine, wirklichkeitsnaeheres und wahres Menschenbild entgegenhalten... das des emanzipierten, selbstbestimmten, freien, sich seiner Einzigartigkeit und seiner Verantwortung bewussten und stolzen Menschen, der weder Herr noch Knecht sein will und koloniale bzw. quasi-koloniale Herrschaftsbeziehungen ablehnt.
Denen, die sich fuer Alternativen zur buergerlichen Art und Weise des Produzierens und Konsumierens und fuer Alternativen zur buergerlichen politischen Herrschaft (in Neusprech oft auch 'Demokratie' genannt) interessieren, empfehle ich die Lektuere dieses Heftes:
Herrschaftsfrei Wirtschaften aus der Reihe: Fragend voran... Hefte zu Widerstand & Vision Osnabrueck und Reiskirchen-Saasen, 2005 92 Seiten, PDF, Acrobat Reader erforderlich https://www.projektwerkstatt.de/hefte/download/nullnr2005_innen.pdf
Und Tschuess...
Internet-Tipp: https://www.projektwerkstatt.de/hefte/download/nullnr2005_innen.pdf
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hugo1
antwortete am 06.01.06 (20:42):
Nivellierung auf niedrigem Niveau,,,,hm Also kann ich davon ausgehen, Karl, das Jemand der mehr arbeitet auch mehr verdienen darf/kann/sollte. Da hab ich nichts dagegen. Aber das jemand der etwas mehr arbeitet das hundertfache einheimst (verdienen passt hier nicht) da werd ich schon sehr hellhörig. Ja und weiter, daß Jemand der erstmal einen gewissen Vorsprung an Vermögen hat schon allein dadurch ein Vielfaches dessen eines schuftenden Arbeiters einheimst, da hab ich größte Zweifel an der "Gerechtigkeit" des Kapitalismus. Ich käme nie auf die Idee, die alltägliche Ausbeutung und Bestrafung der Armen in igendeinem Zusammenhang mit Gerechtigkeit, ja nicht mal als unter besonderen Bedingungen als nötig und zumutbar zu finden. PS auch ein Aufteilung der Produktionsmittel auf 8% oder 10% oder 20% der Werktätigen würde keine wesentliche Besserung bringen. Sie würden dann 20% Risiko tragen aber nicht 20% Gewinne realisieren denn: Solange die Entscheidungsgewalt bei der Finanzhoheit bleibt kann sich nicht viel ändern. Aber immerhin werden sich die aktienbesitzenden Arbeiter besonders anstrengen den Besitz der Hauptaktionäre zu mehren, auf die Hoffnung hin, selber etwas vom Kuchen abzubekommen. Da macht es der Prozentsatz und nicht die kleine einzelne "beruhigende" Volksaktie. *g* Ich denke schon, das Du und -nehm ich mal an- noch 20 Männer Deines Formates in deiner Umgebung, die letzten 30 Jahre fleißig gearbeitet, gut verdient und tüchtig gespart haben. Frage und ? habt Ihr Euch nur annähernd dem Tagesergebnis eines Hernn Aldi annähern können ? Beim Besten Willen nicht möglich aber sooo gerecht ??
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Karl
antwortete am 07.01.06 (01:01):
Lieber Hugo,
ich persönlich habe kein Problem mit Aldi. Ich kaufe dort selbst ab und zu ein und spare gern etwas. Ausgebeutet fühle ich mich beim Einkauf im Aldi nicht, sondern ich denke, es ist eine Superdienstleistung, dass Aldi es schafft gute Waare für viele so billig anzubieten. Mein Schaden ist das nicht. Deiner?
Und es ist eben doch ein gutes Stück Missgunst dabei, wenn Leute wie die Aldibrüder als Buhmänner hingestellt werden. Vergessen wird hierbei, dass sie auch eine ordentliche Leistung gebracht haben.
Anders sehe ich das so wie du bei großen Vermögen, die nur aufgrund der Gnade der Geburt erworben wurden. Die heutigen Erbschaftssteuern sind ein Witz und viel zu niedrig. Es wäre aber ein großer Fehler Erbschaften abzuschaffen, denn nichts motiviert viele Menschen mehr als ihren Kindern etwas zu hinterlassen. Auf diese Antriebe können wir nicht verzichten und Ideologien, die ohne Menschenkenntnis virtuell entworfen werden, haben immer nur großes Leid gebracht und niemals sind Ideale allein zielführend.
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hugo1
antwortete am 07.01.06 (11:21):
nee Karl, mit Einkaufen bei Aldi hab ich auch keine Probleme. Auch nicht mit ihrere Geschäftsidee den Käufer selber beim auspacken aus den Kontainern zu beschäftigen usw. Dafür, das Sie in Deutschland und anderswo was bewegt haben, der Konkurrenz gezeigt haben was eine Harke ist und sehr gut Verdienen auch nicht. Aber etwas nachdenklich werde ich schon, wenn ich erfahre, das die Aldieeinkäufer um Zehntelcent feilschen, Zulieferfirmen bis zu 100% abhängig machen und keine Probleme damit haben diese Firmen mitsamt der Belegschaft von heute auf morgen ins wirtschaftliche Aus zu setzen. Ja und ich bleibe dabei, bis zu einer bestimmten Gewinnhöhe gönn ich solchen Unternehmern ihre Einkünfte, aber wenns in die Milliarden geht, find ich es pervers, bezogen auf den Durchschnittsbürger und die Staatsschulden. Denn NUR durch den Bürger unter Ausnutzung der Gesetze wird eine solche Anhäufung erst möglich. Wenn sich die gesamte zur Verfügung stehende Geldmenge des Staates in immer weniger Händen konzentriert anhäuft, dann läuft was in die falsche Richtung. Da beruhigt es mich nicht das Die Banken-, die Versicherungsvorstände, die Aldi und Co, vom kleinen Mann mit glänzenden Augen ob deren Reichtum bewundert und als unabwendbar und unbedingt erforderlich angesehen werden sollen. Nee da hab ich Zweifel an den vielen kleinen Tripelschritten lt Merkel, die dazu dienen werdenn, den Unternehmen gewaltige Zusatzgewinne zu ermöglichen, denn die haben in ihren Jahresplänen Riesenschritte als Vorgabe.
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eko
antwortete am 07.01.06 (11:22):
Wenn ich mich recht erinnere, sind sämtliche sozialistischen Modelle, die auf Gleichheit und Gerechtigkeit aller Menschen aufgebaut wurden, auf der ganzen Welt kläglich gescheitert.
Eines der schlagendsten Beweise ist die untergegangene DDR, sie wollte doch das "Arbeiter- und Bauernparadies" sein. Als ich im Februar 1990, also wenige Wochen nach dem Mauerfall, durch die noch existierende DDR fuhr, ist mir überall die Tristesse und die Ärmlichkeit aufgefallen. Besonders, als ich mir in Leipzig Läden anschaute. Und auch mir ist die Gleichgültigkeit und Abgewandtheit des Personals aufgefallen. Dass man den Laden schließt, weil man neue Ware erwartet, habe ich dort zum ersten Mal erlebt. Entnervt habe ich ein so genanntes "Restaurant" verlassen, nachdem die Bedienung rauchenderweise an der Theke herumgelümmelt ist und keine Anstalten machte, mich nach meinen Wünschen zu fragen. Das herrische "Bitte", wenn man einen Laden betrat, klingt mir noch heute in den Ohren.
Als die Brüder Albrecht im Westen ihr Aldi - Imperium aufgebaut haben, haben sie klein angefangen. Aber sie hatten den nötigen Grips im Kopf ( da mussten sie nicht mit der Faust arbeiten!) und hatten den Mut dazu, finanzielle Risiken einzugehen. Aldi galt viele Jahrzehnte lang als Billig-Ramsche. Inzwischen haben sie sich gemausert und ihr Konzept stimmt, der Umsatz stimmt und wenn die Albrecht-Brüder durch die Realisierung ihrer Ideen zu einem größeren Vermögen gekommen sind, dann gönne ich es ihnen.
Ich empfinde keinen Neid und habe nicht die traumtänzerische Vorstellung, dass sie das Geld, das sie sich erwirtschaftet haben, nun unters Volk schmeissen sollten, wo es dann ganz schnell verprasst würde und die Armen anschließend wieder arm wären, weil sie es nicht gelernt haben und auch kein Interesse daran haben, mit Geld umzugehen.
Meine Elterngeneration hatte den Spruch parat:"Von den Reichen kann man das Sparen lernen".
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utelo
antwortete am 07.01.06 (11:59):
Hi Eko, Gott sei Dank siehst du die Sache als einer der wenigen so realistisch wie sie ist. Das Beispiel ALDI zeigt doch, dass Einsatz und Verstand es möglich machen, etwas zu erreichen. Diese und ähnliche Firmen geben zig-tausenden Menschen Arbeit. Sie tragen die Risiken, wenn etwas nicht klappt, investieren in immer weitere Filialen und Arbeitsplätze. Solchen Leuten gönne ich ihr Vermögen, weil die Allgemeinheit ja auch davon profitiert: Arbeitsplätze, preiswertes Einkaufen usw. Warum sollten sie ihr Vermögen -egal wie groß es ist- an solche verschenken, die selbst mit geschnektem Geld nicht in der Lage wären, selbst etwas auf die Beine zu stellen? Möglichkeiten hatte ja wohl jeder oder fast jeder. Dem Spruch: Von Reichen kann man das Sparen lernen, stimme unwidersprochen zu.
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Karl
antwortete am 07.01.06 (13:05):
Hallo Eko,
eine Sache sehe ich um wichtige Nuancen anders. Ich kann nicht erkennen, dass reale kommunistische Regime auf Gleichheit und Gerechtigkeit aufgebaut werden sollten.
Gerade an der Gerechtigkeit hat es schon in der Theorie gemangelt, denn Gleichmacherei ist ungerecht!
Chancengleichheit zu schaffen ist prima und nur gerecht, aber Gleichheit zu verordnen ist etwas völlig anderes und extrem ungerecht.
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eko
antwortete am 07.01.06 (13:40):
@ Karl,
möglicherweise habe ich das Thema etwas zu vergröbert dargestellt. Aber es ist doch nicht von der Hand zu weisen, dass sie in den Menschen den Eindruck erwecken wollten, dass alle gleich seien. Darin sehe ich nämlich den größten Denkfehler. Die Menschen sind nun mal nicht gleich und es wird immer welche geben, die halt gewitzter als die anderen sind und es aus diesem Grund zu mehr Reichtum bringen.
Und weil das so ist, wird es wohl immer Albrecht-Brüder geben und andere, die es eben nicht so weit bringen. Und deshalb sehe ich auch keinen Grund, denen, die gewitzter sind, ihren Wohlstand zu neiden.
Doch ganz abgesehen davon: Es stimmt schon, die ALDI Einkäufer quetschen ihre Lieferanten bis zum gehtnichtmehr aus. Aber da muss man ja nicht mitmachen. Ich weiß von einem Fall eines Mittelständlers, der es abgelehnt hat, zu dem diktierten Preis zu liefern. Nur ist eben die Versuchung (oder besser Gier?), an Aldi als einem potenten Kunden zu liefern,. manches Mal größer als der dabei entstehende Verlust.
Nur: Mit Merkel hat das ja so gut wie nichts zu tun.
Schönen Sontag wünscht
der e k o
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Ursula_J
antwortete am 07.01.06 (16:11):
Die Aldi Brüder konnten es nur mit Hilfe ihrer Belegschaft zu so viel Reichtum bringen. Warum ist es nicht möglich, dass die, die dazu beigetragen haben, ein paar Prozent mehr am Ende eines Monats in der Tasche haben? Das käme ganz sicher auch der Kaufkraft zu Gute. Aber was schert es Aldi, dass die Kaufkraft immer mehr zurück geht.
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trux
antwortete am 07.01.06 (16:27):
Mit größtem Unbehagen höre ich Stimmen, die an den DDR-Staat mit seiner SED erinnern, die nichts als dunkle Wolken sehen. Wohltuend dagegen alles, was für Demokratie, für unsere Bundesrepublik, für unser Grundgesetz und jetzt für die große Koalition hier gesagt wird. Ich hatte heute am Samstag ein Erlebnis, das mir wieder Mut und Hoffnung für die Zukunft macht. Eine blutjunge, freundliche Augenärztin verschaffte mir Linderung, nahm mir meine Sorgen und beeindruckte mich mit ihrer Bildung. Die Apotheke dann brechend voll. Man muß wissen, dass unser Stadtteil sehr stark von Menschen mit fremden Sprachen durchsetzt ist. Es bedienen junge Frauen, die all die Kunden in ihrer eigenen Sprache freundlichst bedienten. Die Kunden dankten es, man sah es ihnen an. Die bedienenden Damen beeindruckten mit guter Bildung und hoher Verantwortung. Wie ich erfuhr, beherrschen sie meist drei Sprachen flüssig.
Ich möchte mal ein Hoch auf unsere Universitäten, Fachhochschulen, andere Schulen und auf unsere begabten, fleißigen jungen Menschen aussprechen. Wir sollten es zusammen mit der Frau Merkel schaffen.
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hugo1
antwortete am 07.01.06 (18:48):
nun sind wir von einem Merkel-Thema zu einem Aldi-Thema übergegangen. Liegt aber wohl in der Natur unserer unterschiedlichen Vergangenheit begründet. Ich hab mal jede Menge Beiträge noch mal gelesen und mir dabei immer wieder vorgestellt und zugeordnet, wer sie schrieb. Der Großteil "gelernter Ossis" hat etwas andere Bezüge und Meinungen zur Interpretation Gerechtigkeit und Gleichheit, als die "gelernten Wessis" unter uns. Das ist wohl an sich noch nicht verwunderlich, da es unter den Ossis noch relativ geringe wohlstandsbezogene Unterschiede gibt (bis auf wenige Ausnahmen), sie diese Lebenserfahrung am eigenem Leibe kaum wahrnehmen und sich lange genug daran gewöhnen konnten. Die Wessis unter uns sind mit diesem (Phänomen)aufgewachsen. Da gab es riesige Unterschiede schon in den 50iger Jahren. Die Medien bedienten dieses Lebensgefühl als etwas normales, von Gott gewolltes, es war erstrebenswert reich zu sein, die Vorbilder der Jugend waren und sind kaufkräftig, jung, schön, wohlhabend,,,(ich übertreibe hir mal absichtlich etwas, um meine Meinung besser rüberzubringen), nicht, um zu werten. Der Unterschied zeigt sich in folgender Meinung. Aldi schaffte hunderttausende Arbeitsplätze und die Allgemeinheit profitiert usw. Mein Gegenargument: Aldi und ähnlich gestrickte Unternehmen würgen mit ihrer Konzeption und ihrem Einfluss hunderttausende Kleinläden Betreiber, Mittelständler und sogar größere Kontrahenten in den Ruin. (das müssen sie nach kapitalistischen Gesetzen natürlich auch tun) aber ich kann das nicht toll finden und als Beweis dafür das diese Gesellschaftsform die erstrebenswerte sein soll. Übrigens, was hier immerzu geschrieben wird vom Untergang des Sozialismus und der DDR usw. als Bestätigung und Beweis der Richtigkeit des Kapitalismus ist doch (na ich erspar mir das Adjektiv) Das die DDR auf wirtschaftlichem Nullstand gegründet wurde, von fachlich ungeeigneten und politisch tief fliegenden Leuten regiert wurde, einem superstarkem Kapitalismus gegenüberstand (der allein schon durch seine vorhandene Wirtschaftskraft, seine Embargopolitik und ein superteures Wettrüsten wie ein andauernder Würgegriff funktionierte ) wird hier anscheinend überhaupt nicht zur Kenntnis genommen geflissentlich ignoriert bzw. völlig verdreht. aber das ist meine einseitige Betrachtung, meine verkorkste, weil subjektive Meinung. Aber ich hab momentan keine bessere. *g* Ich wär ja mal gespannt wieviel Jahre es noch dauern wird, bis die Ossis generell auf die Wessimeinung umschwenken. Sicherlich wird das eines Tages so sein, zumal wir ja nun alle mehr oder weniger den gleichen tatgtäglichen Einflüssen unterliegen.
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pilli
antwortete am 07.01.06 (22:38):
die spannung hugo
kann ich dir nehmen! :-)
wenn die junge generation, nach dem mauerfall geboren, nicht gerade im elterlichen oder familiären umfeld von systemtreuen und fanatischen ostlern geprägt wird, dann meine ich mal, tut es nicht not, umzuschwenken, denn viele wissen, was es bedeutet, nicht mehr vom wohl und wehe der partei oder eines Onkel Peter aus München abhängig zu sein:
gerade gelesen:
"Honecker will bei den Bürgern erkunden, wie beliebt er denn nun ist. Er besucht also eine Hochhaussiedlung und klingelt an einer Tür.
Ein kleines Mädchen öffnet: "Wer bist Du denn, Onkel?"
"Ich, meine Kleine, bin der Mann, der dafür sorgt, dass es Euch gut geht. Ich sorge für Essen und Wohnung..."
"Mami, Mami, komm' mal ganz schnell, Onkel Peter aus München ist da!"
und diejenigen, die sich zwischenzeitlich von der bequemlichkeit versprechenden faulheit gelöst und erkannt haben:
"ich muss mich schon bewegen, wenn ich was bewegen möchte!"
werden dann...hoffentlich...dafür sorge tragen, dass auch die mitarbeiter einer Aldi-Filiale im osten zukünftig auch noch nach 18.00uhr bereit sind, den frachtraum eines LKW zu entladen, damit es ware im hause hat und umsatz gemacht werden kann. so geschehen im herbst des letzten jahres und wennz net allerbester schwiegersohn von allen gewesen wäre, der mir das berichtet hat...
ich hätte es nicht glauben wollen! :-)
wird schon werden...!"
spätestens dann, wenn die altvorderen 1,90m tief liegen und nicht mehr stänkern oder alte zeiten verherrlichen können!
schneller könnte es m.e. geschehen, wenn nicht immer die alte garde ihre energien erschöpfen würde, das geschehene zu verdrängen und schön zu färben, sondern mal beginnen würde, aufzuarbeiten, was sich da alles im *kessel einheitsgrau* angesammelt hat im laufe der jahre.
:-)
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seewolf
antwortete am 08.01.06 (02:35):
Jeder, der billiger einkaufen will, muß damit rechnen, daß der Verkäufer auch billiger einkaufen will/muß.
Der Kunde/Verbraucher kapiert nichts. Denn er müßte aufgrund seines eigenen Verhaltens damit rechnen, daß "sein eigener Schwager" - "seine Tochter" - "sein Enkel" - oder sogar "er selbst" als "Arbeitskraft" (lach!) zu teuer für seinen billigen Lieferanten wird.
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schorsch
antwortete am 08.01.06 (10:36):
Als Aldi in der Schweiz seinen ersten Laden eröffnete, wurden einige Behauptungen als Facts in den Medien gebracht. Da ich die Tatsachen nicht aus erster Hand kenne, möchte ich hier unter euch ein paar Fragen werfen:
Stimmt es eigentlich, dass Aldi seinen MitarbeiterInnen verbietet, Betriebskommissionen zu gründen? Stimmt es, dass Aldi es ablehnt, mit Gewerkschaften zu diskutieren? Stimmt es, dass, wenn Aldi vernimmt, dass jemand aus seinem Personal versucht, eine Betriebskommission zu bilden, er entlassen wird? Stimmt es, dass Aldi nicht will, dass unter dem Personal über Löhne diskutiert wird?
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hugo1
antwortete am 08.01.06 (10:50):
na seewolf, ist doch völlig klar das Eines vom Anderen abhängt. Preise, Nachfrage, Angebot (Überangebot) Einkommen usw. Aber was Du gerne möchtest, die Sicherung der deutschen Mittelstandsunternehmen, Gewerbetreibenden, Kleinstbetriebe usw. durch eine entsprechende Preispolitik und das Kaufverhalten der Kunden/Gäste/Patienten zu sichern, ist zwar sehr löblich, steht jedoch den gegenwärtigen Umständen und Gegebenheiten sehr zuwider. Deutschland ist keine abgeschlossene Insel, kein rundum abgeschottetes Land, da mußt Du viele Einflüsse beachten, die heutzutage nicht mehr wegzudiskutieren sind. So sehr wir das auch wünschten und möchten. Ach und zu Pilli. mußte solch olle Kamellen rausholen womit man nichts aber auch rein gar nichts beweisen kann. Die Annahme vieler Wessis, daß zu DDR Zeiten der Päckchen und Packetfluss aus dem Westen in der DDR auch nur 1% Lebensqualität erhöht hätte ist maßlos übertrieben. (Böse Zungen müßten demnach behaupten, das durch dieser Art "Schützenhilfe" so sie denn stattgefunden hätte, für die marode DDR-Wirtschaft das dahinsiechen und die Leiden der Bevölkerung um Jahre verlängert wurden )? tolle Hilfe, aber das kommt davon wenn man von einem irgendwo gehörtem "Fall" auf das Prinzip, die Gesetzmäßigkeit schliesst.- Zu Aldi,LIdl, Schlecker usw. und anderen Discountern kannste wenn Du möchtest ganz andere "Loblieder der Ostbeschäftigen" und die Begründungen vonwegen Begeisterung für Ihre Arbeitgeber, taufrisch im Internet lesen.
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Lars
antwortete am 08.01.06 (11:40):
Möchte dir recht geben Seewolf mit deinen Argumenten! Die grossen Verkaufshäuser zerfleischen sich langsam, jeder möchte der günstigste und der beste sein. Das geht meistens nur über das Personal und Lieferantenpreise. Z.B. 4 km. von uns hat jetzt auch ein Aldi eröffnet, viele Sachen sind billiger geworden, natürlich nicht so günstig wie bei euch in Deutschland, denn die Betriebskosten sind höher bei uns.Aber wie ich aus Zeitungen lesen konnte, gehts den Angestellten nicht besonders gut. Die meisten sind Teilzeitangestellte, dürfen nicht anderswo auch noch arbeiten, und wenn am Vormittag nicht viel los ist, werden sie nach Hause geschickt. "Kommt nach 16h. wieder, wird befohlen". Dabei müssen die Frauen vorher alles organisieren, wo sie die Kinder unterbringen usw. Es gibt eben auch bei uns Leute, die auf einen Zusatzverdienst angewiesen sind. Aber die Leute werden auch immer anspruchsvoller, möchten überall dabei sein und vieles haben, das gar nicht nötig wäre! Wir älteren sind eben gewohnt, einfacher zu leben, Aber wir können den jungen nicht vorschreiben, wie sie zu leben haben, das ist sicher gut so! Die Zeiten ändern sich stetig. Meine Frau und ich sind jedenfalls froh, dass wir nicht mehr die "Jüngsten" sind.
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seewolf
antwortete am 08.01.06 (15:38):
Hugo - es geht NICHT darum, was ICH MÖCHTE, sondern darum, daß die Verbraucher/Kunden/usw. in höchst demokratischer Weise täglich mit Füßen und Portemonnaie abstimmen und DAMIT entscheidend auf die Warenströme oder Dienstleistungsorte einwirken. Demgegenüber hat die Politik so gut wie KEINEN Einfluß darauf, ob der Preisdruck verringert oder vergrößert wird.
Diesen Zusammenhang darzustellen, bleibt mein ständiges Anliegen.
By the way: meine persönlichen Belange kann ich - wenn es sein muß - an beliebig vielen Orten in beliebig vielen Ländern wahrnehmen. Auch mit verschiedenerlei Tätigkeiten.
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