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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Wort des Jahres

 7 Antwort(en).

Klostermeier begann die Diskussion am 16.12.05 (15:57) :

Habe heute folgenden Text an die mir recht unbekannte Gesellschaft für deutsche Sprache gemailt:

Sehr geehrte Damen und Herren,
beim Wort des Jahres im Fernsehen wurde ich heute mal wieder an die Existenz Ihres Hauses erinnert. Gleiches passiert mir regelmäßig bei der Festlegung des Unwortes.
Sie vermuten sicher schon durch diese Vorbemerkung, daß unser beider Verhältnis nicht unproblematisch ist. So ist es auch, denn ich meine, man sollte öfters von Ihnen etwas hören, und zwar nicht nur dann, wenn es um ein paar simple Wörter geht.
Stichwort: Überfremdung der deutschen Sprache.
Sie erhalten sicher viel Post zu diesem Thema, deswegen erspare ich mir Einzelheiten. Aber ich frage Sie: warum muß denn z. B. alles , was neu auf den Markt kommt, mit einem englischen Namen versehen werden? Man könnte jetzt eine große Anzahl von Produkten nennen, die wohl in Deutschland erdacht und produziert, aber auf keinen Fall mit deutschem Namen angeboten werden. Ist denn ein deutscher Begriff zu „hausbacken“ ? Ich sehe ein, daß sich der große Bereich der Datenverarbeitung der englischen Sprache bedient. Und auch bei Länder übergreifenden Firmen wird sich dieses anbieten. Aber muß ein Arbeitsamt plötzlich Jobcenter genannt werden? Hier ließen sich ohne Mühe unendlich viele Beispiele anführen, wo die deutsche Sprache ohne ersichtlichen Grund nicht mehr aktuell ist. Schade drum.
Sie sollten sich bitte auch einmal um diese Dinge kümmern, bzw. sie mindestens ins Gespräch bringen, damit man hellhörig wird.
In Frankreich ist man offensichtlich weitaus sensibler, wenn es um die Landessprache geht. Beispiel: die Tennisspielerin Marie Piers, die von den Reportern die französische Aussprache ihres Namens verlangt ( „Ich heiße nicht Määärie, ich bin Französin!“)
Mit freundlichem Gruß


 Nissa antwortete am 16.12.05 (17:03):

Das, lieber Klostermeier, ist sicherlich vergebene Liebsmüh’. Du stehst zwar mit Deiner Ansicht nicht allein da, doch dieses Rad wird sich wohl nicht zurückdrehen las-sen. Man findet kaum noch einen Menschen unter 50, der an Anglizismen etwas auszusetzen hat und die Jugend schon gar nicht. Diese sind es jedoch, die die Sprache der Zukunft sprechen. Vor allem aber ist es eine Sache der Einstellung. Niemand ist daran gehindert, eine oder mehrere Fremdsprachen zu erlernen und zu benutzen. Je mehr, desto besser. Doch warum kann man nicht entweder Englisch oder Deutsch sprechen und vor allem die jeweilige Sprache dann auch richtig. Früher gab es für diesen Mischmasch die Bezeichnung Pidgin-English und es galt als ausgesprochen „unfein“, eben weil es nichts Halbes und nichts Ganzes war. Es ist sehr bedauerlich, daß man gegenüber einer durch Jahrhunderte gewachsenen Sprache immer gleichgültiger wird. Da gab und gibt es Völker, die für den Erhalt ihrer Sprache kämpfen, aber uns wird sie immer gleichgültiger.
Ich bin nicht schnell damit bei der Hand zu sagen, das sei typisch deutsch. Doch wie ist es zu erklären, daß die gleichen Produkte (z.B. Kosmetik, Reinigungsmittel) in Deutschland mit englischer Beschriftung (auch Gebrauchsanweisung!), in Spanien jedoch mit spanischer angeboten werden. Neugierig wie ich bin, habe ich natürlich nachgefragt. Ich bekam zu hören, daß spanische Käufer ein Produkt, dessen Beschreibung sie nicht verstehen, einfach im Regal liegen lassen!


 poldi antwortete am 17.12.05 (12:22):

tja, deutscher sprach halt schwerer sprach. mancher wort hat vier artikel. beispiel:"dem, der die das kind gemacht hat, soll der teifi holen!"
karl(?) hatte vor etlichen monaten im st einen tollen beitrag über "denglisch"


 dutchweepee antwortete am 17.12.05 (12:55):

seid froh, daß zu eurer lebzeit noch englische worte modern sind.

wenn der innovations-trend weiter in richtung asien geht, haben wir es bald mit ganz anderen sprachen zu tun.

.


 Nissa antwortete am 17.12.05 (15:44):

Oha, durchweepee, ob den Europäern z.B. Chinesisch so leicht "von der Zunge geht" wie Englisch? Aller Voraussicht nach wird China ja wohl in nicht allzu ferner Zeit die östliche Seite der Welt wirtschaftlich in etwa so "beherrschen", wie es die englischsprachigen USA jetzt mit der westlichen tun.


 Nissa antwortete am 17.12.05 (15:48):

Bitte denkt nicht, daß ich mit meinem doppelten Beitrag auch doppelte Aufmerksamkeit erregen möchte. Ich bin lediglich neu hier und habe den Bogen noch nicht so ganz raus mit dem Editieren und abschicken. Sorry


 schorsch antwortete am 17.12.05 (17:42):

Nissa, ein Tipp: Einfach mal eine Weile warten und Geduld haben wenn die Post nach dem 1. Klick nicht gleich abgeht! Passiert auch mir hin und wieder - wenn die Linien stark belastet sind. Wenn ich dann zwischendurch etwas anderes mache, bin ich manchmal nicht sicher, ob ich die Rechteckchen unten nun schon angeklickt habe oder nicht....


 Nissa antwortete am 17.12.05 (20:32):

herzlichen Dank, schorsch, für den Tipp. Geduld ist manchmal nicht meine Stärke, aber ich verspreche Besserung.

:-))) Nissa