Arno_Gebauer
begann die Diskussion am 15.12.05 (09:53) :
Hallo, interessierte Forumsteilnehmer,
in der ARD-Sendung "Menschen bei Maischberger" sagte der katholische Theologe und Priester zu seinem Kirchenaustritt, er habe habe sich mit dem Kirchaustritt an seinem 65. Geburtstag (20. Juni) "ein Geschenk der Freiheit an mich selber" gemacht.
Ein mutiger Schritt in die richtige Richtung !
Viele Grüße Arno Gebauer
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Marieke
antwortete am 15.12.05 (10:17):
Ja, gut- aber Drewermann kann doch gut leben von seinen Publikationen. Ist ja nicht nötig, dass er noch Priester ist (nach seiner Emeritierung?) Ich schaue mir seinen Kirchenaustritt mit gemischten Gefühlen an. Erst noch nachdenken drüber....
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Felix
antwortete am 15.12.05 (10:46):
Drewermann konnte im Gegensatz zu vielen andern kritischen Priestern wenigstens aus freien Stücken diese verknöcherte Kirche verlassen. Viele wurden schon zwangsweise ausgeschlossen.
Dies wirft kein gutes Licht auf diese Institution!
Aber man muss schon dankbar sein ... Immerhin lässt man sie heutzutage am Leben.
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schorsch
antwortete am 15.12.05 (11:06):
Mal abwarten, ob sie ihn exkommunizieren....
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York65
antwortete am 15.12.05 (18:23):
....hätte er es früher gemacht...wäre er vielleicht ein neuer "Luther" geworden???
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wanda
antwortete am 15.12.05 (19:04):
nein, niemals, das ist ein ganz anderes Kaliber - Drewermann habe ich mehrmals erlebt - ein ganz sensibler - und Luther, dass war ein Kerl, einer, der die Tinte an die Wand schmiss !!!!
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Marieke
antwortete am 15.12.05 (20:57):
Wanda, Luthers Tintenfass von der Wartburg ist Legende. Dass M.Luther aber ein grober Kerl war, meine ich auch.
Aber ich habe Drewermann auch erlebt. Ich glaube wirklich, dass er so jetzt zufrieden ist.
Schorsch- wo er schon ausgetreten ist, braucht er nicht erst exkommuniziert werden. Aber das weisst du selbst.
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pilli
antwortete am 15.12.05 (22:19):
ist doch nur konsequent von Drewermann, den letzten schritt zu gehen und zur exkommunikation ist ein kommentar von P. Martin Lugmayr auf "kath.net" aus dem jahr 2004 interessant:
...
"...Er ist, was seine Stellung zur Katholischen Kirche betrifft, Apostat und daher "durch die Tat selbst" exkommuniziert (vgl. CIC, Can. 1364). Er bekannte nicht nur über sich selbst: "Ich bin, so glaube ich, im Grunde weder protestantisch noch katholisch" (FAZ, 3.5.1991), er hat sich gänzlich von der christlichen Offenbarungsreligion verabschiedet. Die Osterzeugnisse sind für ihn nur Dichtung. An die Auferstehung glauben, das ist seine Neuinterpretation, "heißt auf Gott vertrauen, daß seine Liebe den Tod überdauert" ("Der Spiegel" vom 23.12. 1991, S. 65). Auf die Frage, ob dann nicht Bultmann mit seinem Diktum recht hätte: "Ein Leichnam kann nicht wieder lebendig aus dem Grabe steigen", gab er zur Antwort: "So ist es, das gilt für das Grab Jesu, und es gilt für alle anderen Gräber." (ebd., 65)..."
Internet-Tipp: https://www.kath.net/detail.php?id=7623
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Tobias
antwortete am 16.12.05 (12:56):
Dieser Schritt von Drewermann mag konsequent gewesen sein, aber vielen Katholiken hat er mit seinem Austritt auch etwas Mut genommen die Kirche von unten her etwas mehr in unsere Zeit zu bringen.
Jetzt seht er im Abseits und viele Katoliken müssen jetzt auf einen Nachfolger warten, der die diese Grösse von Drewermann erreichen.
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Marina
antwortete am 16.12.05 (14:17):
Na ja, er kann sich ja weiter aus dem "Off" melden. :-) Im Abseits stand er auch vorher schon.
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schorsch
antwortete am 16.12.05 (16:09):
Tobias, aber vielleicht vielen den Mut gegeben, seinem Beispiel zu folgen. Hätte der Klerus nämlich keine Anhänger mehr - oder so wenige, dass er kein sorgenfreies Leben auf Kosten der Kirchensteuer-Zahler mehr führen könnte - würde er von selbst reformfreudiger.....
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