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THEMA: AEG für Deutschland erledigt. Na, und?
30 Antwort(en).
Klostermeier
begann die Diskussion am 13.12.05 (11:43) :
Wundert euch das? Glaube, wir werden in naher Zukunft noch einiges in dieser Richtung erleben. Und an den kommenden Arbeitslosenzahlen wird wahrscheinlich eine weitere Regierung scheitern. "Bleibe im Lande und nähre dich redlich!" sagt ein altes Sprichwort aus der Zeit, als man noch etwas nationaler (nicht nationalsozialistisch !!!) dachte und keine tragenden Firmen ans Ausland verkaufte. Bei Insidern wird diese Äußerung sicher nur ein müdes Lächeln bewirken, aber wir sind nun mal nicht mehr das Land, wo die absolute Spitzentechnologie und ein entsprechendes Forscherpotential beheimatet ist. Und wenn ich mir die Pisaergebnisse anschaue, dann werden wir in Zukunft Bescheidenheit lernen müssen. Habe das blöde Gefühl, daß die smarten und agilen Handy-Jungs, die so oft und gern den Begriff "Globalität" als Zeichen des Weltmannes benutzen, garnicht wissen, was damit für Folgen für unser Hochlohnland eingeleitet werden. Den Rest erledigen dann die Gewerkschaften, deren Notwendigkeit ich keineswegs anzweifeln möchte, deren aktuelle 5 % - Forderung aber auch nicht in die Landschaft passen dürfte. Klostermeier
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schorsch
antwortete am 13.12.05 (14:13):
Klostermeier, das meiste kann ich unterschreiben. Warum muss z.B.eine schweizerische Telecom mit ihren Milliardengewinnen (die sie mit überhöhten Taxen von uns bekommen hat!) sich im Ausland bei Greti und Pleti beteiligen? Gute Firmen lassen sich ja nicht kaufen. Und kranke ruinieren einen gut rentierenden Käufer über kurz oder lang.... Wäre es da nicht sinnvoller, die Taxen zu minimieren und so dem Volk einen Teil des abgezwackten Geldes wieder zurück zu geben?
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ueberhaupt
antwortete am 14.12.05 (11:55):
Noch ein Sprichwort: Geld regiert die Welt! ++ Wenn der alte Lenin nochmal auf die Welt käme, würde er den gleichen Klassenkampf wohl wieder beginnen. Zu Unrecht?
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Claude
antwortete am 14.12.05 (12:26):
ueberhaupt, welchen Erfolg hätte Lenin denn diesesmal nach deiner Ansicht? Claude
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Tobias
antwortete am 14.12.05 (13:29):
Vor einigen Tagen ging es hier im Forum um den Besitz von Großkapital.
Robert Bosch pflegte zu sagen : Ich zahle nicht gute Löhne weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld weil ich gute Löhne zahle.
für mich sind es in erster Linie nicht die , die bereits haben sondern die, die haben wollen. Diese obere Garnitur von Managern die zur Spitze wollen sind gefährlicher als Raubtiere in ihrem Denken nach Macht. Es fehlt den meisten dieser Machtmenschen die Portion Menschlichkeit die von vielen Unternehmern die Eigentümer ihrer Firmen sind nach wie vor hochgehalten wird. Dies hat sich in den letzten Jahren noch gesteigert und ein Ende dieser Männetschär - Entwicklung ist noch nicht in Aussicht. Beispiele dafür gibt es noch und noch.
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Klostermeier
antwortete am 14.12.05 (17:10):
Wünschte mir auch mal wieder Unternehmer des alten Schlages, Robert Bosch, Alfred Krupp (wohl mit Einschränkung) Tyssen usw. Man könnte eine ganze Reihe aufzählen, die mit Geld umgehen konnten, d. h. es ansammelten als Sicherheit für die Firma, aber auch - mit Verlaub - zur Entlohnung der Arbeiter. Man kann sicher über einige Firmen und ihre Inhaber diskutieren, aber insgesamt waren diese alten Hasen den heutigen Handy-Jünglingen doch weit überlegen. Glaube nicht, daß die einen Globalisierungstheoretiker eingestellt hätten. Klostermeier
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schorsch
antwortete am 14.12.05 (17:15):
Tobias, ab einem gewissen Einkommen und Vermögen nimmt der Realitätsbezug ab. Zuerst möchte man ja mehr Einkommen, damit es einem und der Familie besser geht. Dann möchte man noch mehr Lohn, damit man Reserven anlegen kann. Und schliesslich wird das NOCHMEHR zum Sport: Man will nur noch seine Nebenbuhler übertreffen. Wenn der Konkurrent X 3 Millionen pro Jahr bekommt, will Konkurrent Y eben 4 Millionen. Damit aber diese Löhne bezahlt werden können, müssen Hunderttausende von Kleinverdienern noch weniger verdienen - damit es für OBEN mehr reicht!
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ueberhaupt
antwortete am 14.12.05 (19:36):
@Claude: Ich denke, Lenin hätte (noch) keinen Erfolg. Wenn und solange gegen die Entlassungen bei AEG, Continental etc. nur Proteste laufen, die einen nicht wirklcih vom Hocker reissen, ist noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Ich weiss nicht, wie alt Du bist.....aber wenn Du noch 10 Jahre lebst, wie ich das auch erhoffe, wirst Du noch andere Reaktionen der von Entlassung bedrohten erleben.
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Claude
antwortete am 14.12.05 (22:21):
ueberhaupt, ja , ja schon recht, mein Schwein hat Flügel. :-))))) Gruß Claude
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Gevatter
antwortete am 14.12.05 (23:14):
UEBERHAUPT:
"Wenn und solange gegen die Entlassungen bei AEG, Continental etc. nur Proteste laufen, die einen nicht wirklcih vom Hocker reissen, ist noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. [...],... wirst Du noch andere Reaktionen der von Entlassung bedrohten erleben."
Was denn zum Beispiel?
Gevatter
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Klostermeier
antwortete am 15.12.05 (11:03):
Liebe Leute, anstatt jetzt Klagelieder zu singen sollten wir uns über Vorschläge unterhalten, wie man die Zukunft in den Griff bekommt. Ich weiß, das ist nicht primär unser Ding, aber nachdenken darf man ja wohl. Vorschlag: Der Leistungsgedanke und ein gesundes Maß an Disziplin sollte in den Schulen wieder selbstverständlich werden. (für die Kritiker: in Fernost macht man es uns vor, wie man das praktiziert!!!) Klostermeier
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schorsch
antwortete am 15.12.05 (11:13):
@ Klostermeier: "... (für die Kritiker: in Fernost macht man es uns vor, wie man das praktiziert!!!)..." Stimmt: In China zum Beispiel werden aus den entferntesten Provinzen arme Bauern rekrutiert für die Industrie. Diese arbeiten bis 15 Stunden täglich und essen und schlafen bei ihren Arbeitsplätzen. Nach ein paar Jahren sind sie körperlich am Ende. Dann kehren sie heim. Da sie aber die ganze Zeit nichts anderes konsumieren konnten, als das, was ihnen vom Betrieb gegeben wurde, kommen sie doch mit einem Batzen heim für die Familie...
Nun wird sich wohl der eine oder andere denken: He, sonst hätt er ja überhaupt nichts verdient! Richtig. Aber sein Patron ist von ihm und seiner Gesundheit reich geworden!
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hugo1
antwortete am 15.12.05 (11:28):
hallo schorsch: "Aber sein Patron ist von ihm und seiner Gesundheit reich geworden!" Da seh ich absolut keinen Unterschied zu den Superreichen unserer geographischen Lage. Da passiert Gleiches auf höherem Niveau. Da sind die Methoden ausgefeilter, verdeckter. Da kommen die Chinesen auch noch hin.*g*
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Claude
antwortete am 15.12.05 (11:30):
Gevatter schrieb, gegen die Entlassungen bei AEG, Continental etc. nur Proteste laufen, die einen nicht wirklich vom Hocker reißen,
Was stellst du dir denn vor was außer an Protesten laufen könnte?? Barrikadenbau, Revolution, würde mich wirklich interessieren!!! Gruß Claude
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dutchweepee
antwortete am 15.12.05 (11:53):
die schweine haben schonmal 1989 flügel bekommen.
wenn die erniedrigten und entlassenen erkennen, daß NICHT die ausländer, die schröders, oder die merkels schuld an ihrem desaster sind, kann es sein, daß die wunderbaren antiterror-maßnahmen gegen das eigene volk gerichtet werden müssen, um die geldgeilen "multis" zu schützen.
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Klostermeier
antwortete am 15.12.05 (14:21):
Wäre interessant, zu erfahren, wie eure Meinung ist, wenn a) bei uns der Zweitwagen nicht mehr geht, b) den Kindern das Handy gestrichen wird, c) der 4-Wochen-Urlaub nicht mehr drin ist und d) (als Beispiel aus der Arbeitspraxis) der deutsche Langarbeitslose mit den polnischen Gastarbeitern in der dithmarscher Kohlernte mithalten muß. Dagegen, daß der Rücken letzteres nicht mitmacht, läßt sich ja ohne Kostenaufwand etwas tun, z. B. durch intensive Gymnastik oder ähnliches. Klostermeier
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wirbel
antwortete am 16.12.05 (00:30):
@Klostermeier, als Alleinerziehender mit 19 -jährigem Sohn, der noch zur Schule geht, möchte ich meine Meinung zu den gestellten 3 Fragen kundtun: a) Zweitwagen habe ich nicht, b) Handy bezahlt mein Sohn von seinem Taschengeld und c) Urlaub in 2005 = 1 Woche; in 2004 = 2 Wochen und d) ich kenne aus der Firma, in der ich arbeite ( im Gegensatz zu " beschäftigt sein" ), Langzeitarbeitslose, die arbeiten, weil sie es wollen, andererseits, da Schichtarbeit verlangt wird, auch solche, die nach einer Woche nicht mehr gesehen werden. Grundsätzlich, meine ich, sollte man inhabergeführte Unternehmen von Konzernen mit Managern unterscheiden. Inhabergeführte Unternehmen haben einen zeitlich weiteren Horizont,weil das Einkommen des Inhabers vom Wohl und Wehe des Unternehmens genauso abhängt, wie die Arbeitsplatzsicherheit der dort Tätigen. Bei Konzernen und diesen Ähnlichen greift da leider schon eher das Shareholder-Value mit all seinen meist negativen Begleiterscheinungen. Nun haben grosse Unternehmen mit PR-Stabsabteilungen andere Möglichkeiten der Medienpräsenz, als der Chef einer "kleinen Klitsche", der auch Samstags im Blaumann tüftelt, damit die " Bude" montags wieder "brummt".Von den letztgenannten gibt es reichlich, doch da sie keine Lobby haben, werden sie nicht wahrgenommen, sondern zahlen brav ihre Steuern und Abgaben, bis sie auch von den "Handy-Jünglingen" plattgemacht werden/worden sind. Über die 20 Arbeitsplätze spricht keiner, die da verloren gehen. Aber die Menge der vernichteten 20 Arbeitsplätze sind das Problem; so sehe ich das. Was die Bosch`s, Thyssen`s, Krupp`s etc. anders gemacht haben, ist doch einfach nachzuvollziehen: für diese Unternehmer galt, dass dort Menschen in ihren Unternehmen arbeiteten und nicht nur Arbeitskräfte tätig waren. Dies drückte sich auch durch Werkswohnungen, Betriebskindergarten u.ä. aus; dort lag m.E. der Unterschied zu heutigen "Mennätschern". Wirbel
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Klostermeier
antwortete am 16.12.05 (12:21):
Hallo Wirbel, du hast genau den Kern getroffen. Alle Achtung! Weiß nicht, welcher Jahrgang du bist, mit einem 19jährigen Sohn wahrscheinlich um die Zeit des Aufschwungs unter Ludwig Erhardt geboren, denke ich mir. Ich bin 1932 geboren und durfte die Entstehung der heutigen Bundesrepublik schon recht bewußt wahrnehmen. Es liegt mir auch fern, als Nestbeschmutzer zu erscheinen, aber ich hätte mir einiges in der Entwicklung etwas anders gewünscht. Fragt sich nur, wie können wir das Ruder noch mal wieder herum reißen, um wieder in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen. Schönen Gruß Klostermeier
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wirbel
antwortete am 17.12.05 (02:20):
Klostermeier,ich bin Jahrgang 1950, was weiter nichts aussagt. Jedoch wurde ich schon früh dazu erzogen, über den "Tellerrand" hinauszusehen. Das Ruder nochmal herumreissen, um wieder in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen, wird vermutlich genausowenig gelingen, wie mit dem guten , alten D-Zug und Dampflok in 1,5 Std. von Köln nach Frankfurt/M. zu gelangen. Würden wir uns auf dem guten, alten Postweg gedanklich austauschen wollen, statt uns des Internet bedienen zu können, hätten wir zwar die gleichen Inhalte ausgetauscht, jedoch mit einem viel längeren Zeithorizont. Diese Entwicklung, die mit Chancen, aber auch Risiken verbunden ist, wird m.E. von den "Handy-Jünglingen" auf der wirtschaftlichen Ebene voll ausgenutzt, aber die soziale und wertebeinhaltende Verantwortung beiseite gewischt. Was zählt, sind die "Zahlen". Wie diese zustande kommen interessiert dabei nur am Rande. Wer die geforderten "Zahlen" nicht bringt, muss auf der untersten Ebene mit der Kündigung rechnen; auf "Mennätscher"-Ebene hat man dann eine feine Abfindung ( und den anschliessenden Berater-Vertrag bereits in der Schublade.) Erfahrung, Verantwortungsgefühl, Übersicht in komplexen Dingen und Tätigkeiten werden heute in meinem Alter nicht mehr geschätzt, sondern den "Zahlen" und Budjet`s geopfert. DAS ist auch das Problem unserer Zeit. Vorweihnachtliche Grüsse wirbel
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utelo
antwortete am 17.12.05 (19:40):
Als ich 1979 in unserer Firma anfing, war es ein gut laufendes Unternehmen. Es waren Menschen, die irgendwie eine Familie bildeten. Es wurde viel gearbeitet, aber auch miteinander gefeiert und manches Mal hing der Haussegen schief. Dann wurde man zum Chef zitiert und bekam seine Zigarre weg. Genauso konnte man sichmit Problemen an KollegenInnen oder auch an den Chef wenden und es wurde geholfen. Seitdem verschiedene Firmen fusioniert haben, dann verkauft wurden, die neuen Kollegen kamen, die alles besser wußten, sind fast alle ehemaligen Kollegen, aber auch etliche der neuen, gesamt an die 1000 Leute entlassen worden. Natürlich sozial verträglich. Mir hat das nicht soviel ausgemacht, wohl aber das von oben gelenkte Mobbing, damit man ja auch geht und nicht auf dumme Gedanken wie Arbeitsgericht etc. kommt. Gestern habe ich die letzte Zeitung unsere Betriebes bekommen und darin gelesen,dass innerhalb von 9 Monaten 6 Mitarbeiter, die gerade in Vorruhestand gedrückt wurden, gestorben sind, Alter zwischen 51 und 64 Jahre. Warum? Ich weiß nicht, wo das alles noch hinführen soll, jetzt werden wieder etliche entlassen, weil das neue Unternehmen eigene Leute hat und natürlich auch sparen will. Bei jedem neuen Verkauf und/oder Fusion wurden die bis dato beschäftigten ganz Oberen mit erheblichen Abfindungen nach Hause geschickt. Sie hatten ihre Vernichtungsarbeit getan und wurden dann auch nicht mehr gebraucht, allerdings müssen die nicht zum Arbeitsamt. Machen dagegen kann man nichts, obwohl wir uns oft den Kopf zermartert haben.
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hugo1
antwortete am 17.12.05 (20:36):
hallo utelo, ich möchte es mir fast nicht eingestehen, aber Dein berührender Beitrag erinnert mich an die DDR-Berichterstattung der Staatszeitung "Neues Deutschland" aus den fünfziger-sechziger Jahren über den "realen kapitalistischen Alltag" Bist du auch ganz sicher das du da nicht einen dieser alten Artikel ausgeschnitten und nun leicht modifiziert, veröffentlicht hast ?
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Marina
antwortete am 17.12.05 (21:30):
Ach wenn es doch die gute alte DDR wieder gäbe. Dann sähe die Welt viel besser aus. Hugo, du solltest eine Bürgerinitiative gründen zwecks Neuerrichtung der Mauer. Dann hätten wir vielleicht auch die Schulden nicht mehr am Hals, die sie uns hinterlassen hat, damit könnte die Wirtschaft wieder flott gemacht werden.
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utelo
antwortete am 17.12.05 (21:52):
hallo Hugo, mein Beitrag ist kein alter abgeschriebener Artikel, es ist leider die bittere Tatsache der letzten ca. 8 Jahre. So wie meinem ehemaligigen Arbeitgeber geht es den Lebensmittelläden, wohin und her gemauschelt wird. Kaum ein Mensch weiß noch, wer zu wem gehört und dauernd wird wieder verkauft-gekauft-geschlossen usw. Und bei all dem gehen Menschen unter, verlieren nicht nur ihre Arbeit, sondern alles was ihr Leben und ihre Grundsätze bis dahin ausmachten.
Allerdings war das in den -wie du schreibst- fünfziger/ sechziger Jahren noch nicht so. Wenn dies in irgendeiner DDR-Zeitung stand, war das glatte Propaganda gegen den Westen. Zu dieser Zeit waren die meisten Firmen noch gesund und vor allem ziemlich sozial.
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utelo
antwortete am 17.12.05 (22:09):
Nochmal an Hugo, in den 50er und 60er Jahren war die Bundesrepublik im AUFBAU. Da wurde gerackert, gespart, organisiert,aufgebaut. Es war nicht soviel Arbeit da, man musste sich schon durch Leistung seinen Platz erarbeiten. Viel verdient wurde auch nicht, aber wir bzw. unsere Eltern waren ja bescheiden und konnten haushalten. Die Arbeitgeber hatten und trugen ihre Verantwortung für ihre Mitarbeiter. Es wurde viel gefordert, aber auch viel gefördert.Meine Eltern waren selbständig und hatten 3-4 Angestellte. Aber auch wir Kinder haben an den Wochenenden seit unserem 10.Lebensjahr mit gearbeitet. Allerdings muss ich Dir sagen, dass ich von derartiger Propaganda weder von meinem Ex noch dessen Familie noch meinen Tanten etwas gehört habe, wenn die bei uns waren.
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hugo1
antwortete am 17.12.05 (22:28):
ach neee Marina, wie kann man nur derartige Weihnachstwünsche äußern,,wie das nostalgisch untoll klingt: gute alte DDR, Mauer, Bürgerinitiative, Meinste tatsächlich, das sich die BRD finanziell etwas verhoben hat,,hmm Schulden am Hals. Na, hat sich nun die DDR die BRD unter den Nagel gerissen, zumindest deren Erspartes, oder hat sie sich der BRD mit zu viel Schwung an den Hals geworfen ? Dazu würde mir noch Einiges einfallen, zumindest aber sieht die Welt schon viel besser aus, man muss es nur sehen wollen. Nee dann müßte ich ja auf die vielen duften "Gespräche" hier im Chat und den Foren verzichten, dann hätte ich ja die Staatskontrolle am Halse, den Mangel an PC,s zu verkraften,(nach Deiner Ansicht) und von früh bis spät aus sicherer Entfernung bemitleidet zu werden, das wär auch nicht mein Fall. Ja und ? möchtet ihr ohne Kanzler dastehen ? ohne SPD-Vorsitzenden ? wär ja wohl ne traurige Weihnacht nee ud nochmals nee Ich bin dafür das wirs erstmal so lassen sollten wie es derzeit ist. Vielleicht ist es doch besser am gleichen Strang zu ziehen und noch besser, am selben Ende und halbwegs in die ähnliche Richtung.*g*
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wirbel
antwortete am 18.12.05 (07:52):
hugo1, das sich die BRD finanziell etwas verhoben hat, steht doch einfach ausser Frage. Die deutsche Einheit, die ich als "Wessi" keinesfallls mehr missen möchte, da sie ja auch, dank Gorbi den zigfachen, atomaren "Overkill" beendet hat, wurde falsch finanziert. Mit der "Treuhand" hat, nach meinem Dafürhalten, der ganze "Schlamassel doch erst richtig begonnen. Das Volksvermögen der ehemaligen DDR wurde doch an jeden versemmelt, der genug zahlte. Aus machtlüsternem " in die Geschichtsbücher kommen" hat der ehemalige BuKa Kohl, sich entgegen wirtschaftspolitischer Vernunft als erster staatlicher Globalisierer betätigt. Das andere, die in der Wirtschaft da Lunte gerochen haben und das " soziale" an der bis 1990 bestehenden Marktwirtschaft über Bord geworfen haben, ist heute gut nachvollziehbar. Ich erlaube mir mal den Hinweis auf das auch zu diesem Thema hervorragende Buch von Prof. H.W. Sinn " Ist Deutschland noch zu retten ?". Den derzeitigen Lebensstandard werden wir Deutschen uns in Zukunft nicht mehr erlauben können, da u.a. auch durch kinderlose Ehepaare bereits eine ganze Generation von Beitragszahlern in die Sozialsysteme fehlt, schlimmer jedoch ist, dass durch die nicht geborenen Kinder auch in nicht allzu ferner Zeit Ingenieure, Techniker, Ärzte, Apotheker, Kaufleute und ,wichtig für uns Üfü`s, Pflegekräfte fehlen. Dies ist politisch höheren Ortes seit langem bekannt, jedoch hat dort niemand den Mut, mit der GANZEN Wahrheit herauszurücken. Das die Rente sicher ist, habe ich dem karnevalistischen Nobbi Blüm nie geglaubt ( ausser seiner eigenen, da staatlich über Steuerzahler finanziert und garantiert). Ich hoffe nur, dass es nicht zu einem modernen "Weber-Aufstand" kommt, denn das würde mit seinen Folgen verheerend sein. Wirbel
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Claude
antwortete am 18.12.05 (09:04):
Hugo schrieb Ja und ? möchtet ihr ohne Kanzler dastehen ? ohne SPD-Vorsitzenden ? wär ja wohl ne traurige Weihnacht nee ud nochmals nee
In der Tat Hugo das wäre schlimm wenn wir die nicht hätten, zeigen sie doch den Kontrast zu dir und einigen anderen überdeutlich. "Die beiden sind der Zukunft zu gewandt" nicht wahr? Freundlicher Gruß Claude
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schorsch
antwortete am 18.12.05 (10:15):
Apropos Kanzlerin: man liest so nix hier vom Achtungserfolg, den sie in den letzten Tagen auf internationalem Parkett eingeheimst hat.....
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hugo1
antwortete am 18.12.05 (11:09):
ok wirbel, mit dem ollen Kohl, das seh ich auch so. für die Zukunft seh ich nicht so schwarz, müssen ja nicht alles echte blauäugige blonde Deutsche sein, die die Lücken unseres gerupften Lebensbaums füllen. Eine entsprechende EU-Gesetzgebung,,und haste nicht gesehen, sind wir eine richtig gute Multikultigesellschaft, wie ich sie andernorts weltweit schon -etwas neidisch- vorgefunden habe. *g* Claude, danke für die Ehrung, Hugo als Kontrastprogramm zur Merkel, nicht übel, so kann der Sonntagmorgen doch noch gerettet werden. *g* hallo utelo, danke für Deine Beiträge Zum ersten nur soviel, was Du da beschreibst, ist ungefähr das, was hier Anfang der Neunziger Jahre mit gewaltiger Wucht auf völlig unvorbereitete Menschen hernieder prasselte. Es ist besonders für diese Menschen niederschmetternd, die mit extremen Hoffnungen die Wende durch ihre Demos auf den Strassen herbeiführten und nun durch Arbeitslosigkeit den Boden unter den Füßen verloren haben. Da hilft auch die Aussicht auf 341 € ALG II nicht, um Euphorie und Trost zu spenden. Zum 2. Beitrag, hier mal ein ND -Ausschnitt vom 17. November 1976 aus der Begründung für die Biermannausbürgerung: "Um den Grad der Unverschämtheit dieses so genannten Liedermachers zu ermessen, muß man sich vergegenwärtigen, auf welcher Bühne sich das alles abgespielt hat, nämlich in einem kapitalistischen Land, in der BRD. Daß dort die kapitalistische Ausbeutung noch immer fortdauert, daß Unsicherheit, Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, Inflation die werktätigen Menschen quält, daß jede progressive Betätigung bespitzelt und mit Repressalien belegt wird, das alles stört Biermann nicht." Da das ND ein parteigeführtes Presseerzeugnis war, (Parteiorgan) hatte es natürlich den Hauptauftrag, eigene Leistungen hervorzuheben und -dem kalten Krieg gewidmet- Negativschlagzeilen über westdeutsche Alltagsbefindlichkeiten anzubieten und notfalls Kleinigkeiten aufzupuschen. Ja, und da machten sich Berichte über wirtschaftliche Unzulänglichkeiten (modernes Bauernlegen, Zechenstillegungen, Aussperrungen nach Streiks 1955,,,) immer gut.
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utelo
antwortete am 18.12.05 (11:49):
Entschuldige Hugo, aber träum ruhig weiter. Es ist Sonntag und ich habe Gott sei Dank keine Lust zum Streiten. Vor allem lohnt das eh nicht, habe ich alles schon hinter mich gebracht mit meinen Ost-Verwandten, Bekannten usw. Behalte deine Sichtweise, die allerdings nur sehr wenig mit der meinen übereinstimmt. Schönen Sonntag noch.
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hugo1
antwortete am 18.12.05 (15:33):
hallo utelo, ich weiss ja nicht, was du da zwischen den Zeilen gelesen hast du schreibst: "Allerdings war das in den -wie du schreibst- fünfziger/ sechziger Jahren noch nicht so. Wenn dies in irgendeiner DDR-Zeitung stand, war das glatte Propaganda gegen den Westen." und ich bestätige Dir anhand von Beispielen genau diese Meinung, und was machst Du ? Du legst mir anscheinend den Inhalt meines Positivzitats als meine Meinung aus. Ja, und da kannste Dich drehen und wenden wie Du möchtest, all das was Du am 17.12.05 (19:40) geschrieben hast, wär ein gefundenes Fressen für die ND-Journalisten der 60 iger Jahre und sicherlich einige Spitzenbeiträge wert gewesen. *g*
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