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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Mythos zerstört?

 102 Antwort(en).

mart begann die Diskussion am 05.12.05 (11:55) :

Antifaschismus in der DDR - auch hier hörte ich wiederholt, daß in Ostdeutschland eine ehrlichere Aufarbeitung als im Westen erfolgte.

Aber das der DDR gepflegte Image beruhe weitgehend auf Propaganda, wird zumindest in diesem neu erschienenen Buch festgestellt.
"Der kollektive Antifaschismus war Staatsdoktrin. Und der Antifa-Mythos diente der DDR-Führung als wichtigste Grundlage, um ihren sozialistischen Staat als das "wahre Deutschland" gegenüber der BRD zu legitimieren."

Henry Leide, NS-Verbrecher und Staatssicherheit. Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR. Vandenhoek und Ruprecht 2005.

Hier gibt es auch eine Reihe weiterführender Links:

Internet-Tipp: https://orf.at/051129-93903/index.html


 mart antwortete am 05.12.05 (12:42):

Wolf Biermann 1965 in seinem "Wintermärchen":

"Die DDR, mein Vaterland / ist sauber immerhin
Die Wiederkehr der Nazizeit / ist absolut nicht drin.
So gründlich haben wir geschrubbt / Mit Stalins hartem Besen
Dass rot verschrammt der Hintern ist / Der vorher braun gewesen."


 dutchweepee antwortete am 05.12.05 (12:57):

was auch immer über DDR-propaganda geschrieben wird: WIR KINDER WURDEN IN DER DDR STRENG ANTIFASCHISTISCH ERZOGEN!

angefangen vom unterricht, über die bücher die wir gelesen haben, bis hin zu den exkursionen ...es wurde nichts ausgelassen. bis zum 15ten lebensjahr habe ich wahrscheinlich jede kz-gedenkstätte auf DDR-territorium gesehn und auschwitz in polen auch.

nennt es von mir aus propaganda, aber ein gesunder hass auf den faschismus kann meiner meinung nach nicht schaden!

.


 Felix antwortete am 05.12.05 (16:47):

Ich verstehe ...

- und deshalb gibt es in den neuen Bundesländern keine Kahlköpfe mit Springerstiefeln und Nazigebaren.
-narürlich auch keine rassistischen Ausschreitungen und keinen Fremdenhass.

Die flotte Erziehung hat also Früchte getragen!

An was erinnerte mich wohl der Stechschritt der DDR Armee?


 hugo1 antwortete am 05.12.05 (16:55):

wenn ich bedenke, wie viele Leute in den Führungsriegen der DDR eine Antifa-,Exil oder sogar KZ- Vergangenheit hatten und wie wenige Altnazi Karriere machen konnten und dazu meine eigenen Erfahrungen setze, dann kann ich Deinen Beitrag dutch, absolut efürworten.
Leider waren diese glühenden Antifaschisten natürlich und verständlicherweise keine Erfahrungsträger in Sachen sozialistischer Staatsführung, Ökonomie und Finanzwirtschaft und somit in ihren Funktionen sehr bremsend für unser Land.
Biermann und co sind nicht das Maaß der Dinge, sondern eher die Ausnahmen, welche die Regel bestätigten.
Mart, das ist nicht ein "Mythos" das war z.g.T. gelebte Praxis, wenn auch mit reichlich stalinistischen Fehlleistungen versehen.


 Gevatter antwortete am 05.12.05 (16:57):

FELIX:
"- und deshalb gibt es in den neuen Bundesländern keine Kahlköpfe mit Springerstiefeln und Nazigebaren.
-narürlich auch keine rassistischen Ausschreitungen und keinen Fremdenhass."

Bitte beachte hierbei auch den Zeitpunkt, ab welchem diese Erscheinungen im Osten erstmals derart massiv auftraten!
Die braune Brühe schwappte nämlich mit dem Fall der Mauer zu uns rüber.

Gevatter


 hugo1 antwortete am 05.12.05 (17:05):

entschuldige Felix, ich hatte Deinen Beitrag von 16 Uhr 47 noch nicht gelesen. Ansonnsten hätte ich mich an dieser Diskussion hier so, nicht beteiligt.
Wen möchtest Du denn damit beleidigen, wen hast du vor deinem geistigem Auge wenn du sowas schreibst ?
Viel tiefere Schubladen scheints wohl nicht zu geben.
phuu an was erinnert Dich wohl der Wehrpflichtige in der NVA ? natürlich, ich ahne es, der ist doch tatsächlich dem braunem Sumpf entsprungen und läuft neuerdings mit Springerstiefel und Glatze herum.
Nee das ist wohl nicht der Ton in dem wir uns hier unsere Meinung "antun" sollten. Da warste schon mal besser.


 Marina antwortete am 05.12.05 (17:12):

Ha-ha-ha, da kann ich ja nur lachen. Die Nazis durften sich vorher nicht frei äußern, da mussten sie sich verstecken, weil ihnen eine sozialistische Gesinnung verordnet wurde. Jetzt kommt es aus seinen Löchern, das braune Gesocks, eine Demokratie erlaubt das bis zu einem gewissen Grade, weil sie keinen Gesinnungsterror vorschreibt. Jetzt dürfen sie ihren Hassparolen endlich freien Lauf lassen, ohne in den Bau gesteckt zu werden. Das ist der Grund und nicht etwa eine Ansteckung durch den Westen. Die Nazis sind nachweislich im Osten mehr vertreten als im Westen, warum wohl? Weil sie in einem links-faschistischen, also diktatorischen Regime aufgewachsen sind und keine wirkliche Demokratie kennengelernt haben, ergo zum Teil auch nicht damit umgehen können.
So, und jetzt kreuzigt mich, mir ist es egal. Ich stehe voll zu meiner Meinung und finde sie auch von den wenigen mutigen Menschen (Dissidenten) bestätigt, die es da auch gegeben haben soll, allerdings scheinen keine davon sich in dieses Forum verirrt zu haben. :-(


 Marina antwortete am 05.12.05 (17:13):

Mein Beitrag bezog sich auf den von Gevatter, aber zu deinem, Hugo, passt er ja wohl auch.


 Claude antwortete am 05.12.05 (17:49):

Gevatter schrieb,
Die braune Brühe schwappte nämlich mit dem Fall der Mauer zu uns rüber.

Nix da gevatter die braune Brühe war zuvor nur rot eingefärbt!
Gruß Claude


 Ursula_J antwortete am 05.12.05 (17:51):

Wenn ich davon ausgehe, dass die meisten Neonazis zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, so waren sie beim Mauerfall zwischen 5 und 15 Jahre alt. Ob sie in so jungen Jahren schon braunes Gesocks waren, bezweifel ich.


 Gevatter antwortete am 05.12.05 (18:11):

Mit dem Mauerfall

- kamen ihre Führer aus dem Westen, und bauten hierzulande die Strukturen auf;

- konnte damit der bei einigen latent vorhandene Nazionalismus erst einmal organisiert werden. Fakt!

Dass das braune Gesocks heute ungehemmt marschieren darf, dürft ihr der DDR nun nicht auch noch in die Schuhe schieben. Wenn damals einer mit nem eintätowierten Hakenkreuz aufgetaucht wäre, na der wäre abgegangen nach Bautzen, und das mit Recht!
Meinungsfreiheit ist eine Erungenschaft, die sich die Bürger 1989 auf der Straße erstritten haben. Die lassen die sich auch nicht nehmen. Sie hat aber auch ihre oben beschriebenen Schwachstellen. Deshalb sollte das Zusammenleben mit Nazis bestimmt werden durch eine gesunde Mischung aus Prävention und Härte.

Gevatte


 hugo1 antwortete am 05.12.05 (18:19):

hallo Claude meinste das tatsächlich so, oder sollte das eine Satire werden ? dann hab ich sie nicht ganz begriffen.
Vielleicht liegt das aber auch am Gedächtnisschwund, dem ich unterliege.
Ich war doch tatsächlich bisher der Meinung das:
die NPD 1964 in Hannover
die DVU 1971 in München
die REP 1983 in München (Schönhuber) gegründet wurden
und nun muss ich wohl meine politische Allgemeinbildung über Bord werfen
Demnach müßten wohl die braunen Massen sofort nach der Wende in den Roten Westen gezogen sein, mit extrem viel Geld um sich da zu etablieren und die Wahlkämpfe zu unterstützen.
Ja, Claude und Deine Generation hat das geduldet und zugelassen und ich konnte das nicht verhindern. Ob wir uns schämen sollten ? *g*
Ich weiss nicht warum, aber ich werde das Gefühl nicht los: "Aus vielen politischen Beiträgen gucken mich immer und immer wieder Bild, Springer und Consorten an" *g*
haste da eine Erklärung für mich ?


 Mulde antwortete am 05.12.05 (18:22):

Hugo und Dutsch
was regt ihr euch auf, bei soviel Dumm gequatsche!
Lohnt nicht
Merkt euch
wer vor Ort war hat null Ahnung!
wer aber nie dabei war,weis es immer besser
Was zählen da echte Erlebnisse
Felix - claude - marina null eigenes wissen dazu
aber mitreden wollen!
mit sicherheit währet ihr Vor Ort gwesen
Felix währe verdienter lehrer des Volkes geworden.
Claud der Parteisekretär in einem VEB
und Marina die Pionierleiterin
wann hört ihr endlich auf uns in den Neuen ländern
als Menschen 2 Klasse zu behandeln warum sind wir für euch
immer noch Ausländer?
Hört damit endlich auf
Das ist euer unwürdig
seztzt euch hin und lernt endlich mal Mensch zu sein
So das mußte gesagt werden!


 Marina antwortete am 05.12.05 (18:33):

"Wenn damals einer mit nem eintätowierten Hakenkreuz aufgetaucht wäre, na der wäre abgegangen nach Bautzen, und das mit Recht!"

Sag ich doch. War doch meiner Rede Sinn. Vorher gab es die auch schon, aber sie mussten sich verstecken, eben weil sie nicht nach Bautzen wollten. In einer Demokratie dürfen sie ungehemmt ihre braune Gesinnung zeigen. Das sind eben die Nachteile eines Systems, das die Meinungsfreiheit hochhält. In so einem System darf man sogar für die Todesstrafe plädieren, ohne in den Knast zu kommen.
Keiner sage mir, dass die Ossis vorher alle gute Linksdemokraten waren. Die Braunen trauten sich nur nicht, ihre wahre Gesinnung zu zeigen und gewandeten sich vorsichtshalber rot, da hat Claude völlig Recht. Und jetzt kommen sie aus ihren Löchern gekrochen, ohne Hemmungen und genießen die Segnungen einer Demokratie, die ihnen ihre Hassparolen bis zu einem gewissen Grad erlaubt. Allerdings nur bis zu einem gewissen Grad, es gibt zum Glück auch bei uns noch den Paragraphen der Volksverhetzung und das Verbot, Nazi-Symbole zu zeigen, auch wenn dieses braune Pack dann nicht gleich in den Knast wandert.


 hugo1 antwortete am 05.12.05 (19:12):

Uff, Marina, kannste nicht oder willste nicht,,,
Wie kannst Du nur aus einem imaginär, beispielhaft, erklärenden Satz. "Wenn damals einer mit nem eintätowierten Hakenkreuz aufgetaucht wäre,,,," eine Beweisführung konstruieren, eine Behauptung manifestieren, die so in absolut keinem zwingendem Zusammenhang steht.
Auch wenn das heute nachträglich von einigen selbsternannten Historikern, wegen Mangel an eigenen Richtigen, jedoch nicht so medienwirksamen Erkenntnissen, gerne so erfunden wird.
Ich zitiere hier mal einen Absatz aus einem längerem Bericht und Du kannst gerne dreimal raten woher er wohl stammt.
"Die NPD ist Vereinigungsgewinnlerin: Erst durch den Beitritt der DDR an die Bundesrepublik erwachte die einflusslose Partei zu neuem politischen Leben. Sie baute vorwiegend in den Ostländern starke Ortsgruppen auf, wobei sie gezielt die hohe Arbeitslosigkeit ausnutzte und den sozialen Unmut in rassistische Bahnen lenkte. Die meisten Führungspersonen der Partei sind durch illegale neonazistische Gruppierungen wie etwa die Wiking-Jugend oder die "Nationale Front" sozialisiert worden."


 Tobias antwortete am 05.12.05 (19:51):

Hier wird angeblich ein Unterschied aufgebaut den es doch fast gar nicht gibt. Seid ihr, die ihr in der ehemaligen DDR aufgewuchsen Nazis ? Warum regt ihr euch so auf, wenn ihr nichts mit dieser braunen Sosse zu tun habt. Hier tritt euch doch niemand auf den Schlips. Sturm im Wasserglas würde ich sagen.


 Mulde antwortete am 05.12.05 (20:02):

Tobias!
wie würdest Du es empfinden , wenn man immer und immer
wieder Deine eigenen Erkenntnise aus dem eigenen Leben
bestreiten will?
Das iost doch das Problem.
Wer ehmt nie das selbst erlebt hat -- weiß das natürlich
immer besser.
Da wird nun mal so möchtegern Historikern mehr geglaubt
Das ärgert


 Claude antwortete am 05.12.05 (21:37):

Mulde kein Mensch, jedenfalls ich nicht, betrachte die neuen Länder als zweite Klasse.

Gevatter und Hugo, ich habe nie bestritten das es im Westen Nazis gibt, das solche Parteien gegründet wurden. Aber die braunen Führer die nach der Wende in die DDR gingen und dort für ihre Ideen warben fanden einen fruchtbaren Boden vor und haben enormen Zulauf, da nehmen sich Ost und West nicht viel. Auch mit dem Rassismus den es in der ehemaligen DDR angeblich nicht gab ist es nicht weit her, ich habe mit eigenen Ohren des Öfteren das Gekeife gegen die Fidschis (Vietnamesen) gehört, also runter vom hohen Ross. War wohl nix mit dem neuen sozialistischen Menschen. Womit ich nicht gesagt haben möchte dass die Menschen im Westen besser waren, aber weltläufiger waren sie allemal. Ich habe übrigens nie gesagt das die Menschen in der DDR Nazis sind oder waren aber das Verhalten dieses Staates war in einigen Bereichen durchaus faschistisch.
Ja Gevatter die Bürger haben sich ihre Meinungsfreiheit auf der Strasse Erstritten, das sind dieselben Bürger auf die geschossen wurde wenn sie aus dem Paradies heraus wollten. Hast du die unterstützt? Oder hast du sie bewacht?

Freundlicher Gruß Claude


 dutchweepee antwortete am 05.12.05 (21:55):

@MULDE ich hab mich doch noch garnicht aufgeregt und werde es auch nicht. ich drück mir nur ne träne aus dem augenwinkel, weil diesmal sogar CLAUDE solch einen blödsinn schreibt.

ansonsten bleib ich bei meinem anfänglichen statement und warte auf lösungsvorschläge, wie wir die braune suppe aus den plattenbausiedlungen des ostens mit beinahe 60% arbeitslosigkeit vetreiben können.

.


 Claude antwortete am 05.12.05 (22:07):

ansonsten bleib ich bei meinem anfänglichen statement

Ich auch
Gruß Claude


 eko antwortete am 05.12.05 (22:18):

"wann hört ihr endlich auf uns in den Neuen ländern
als Menschen 2 Klasse zu behandeln warum sind wir für euch
immer noch Ausländer?"

Möchte gerne wissen, wie lange man sich diesen Schwachsinn noch mitanhören und lesen muss.

K E I N Mensch hat hier so etwas geschrieben oder gesagt, es ödet einen so langsam immer mehr an, diese weinerlichen Selbstbemitleidungen und gleichzeitige Beschimpfung der Leute im Westen.

Es kann mir doch keiner erzählen, dass es in der DDR nicht auch nationalsozialistisches Gedankengut gab. Nur, wie Marina es richtig sagt, blieb das streng unter der Decke, während es sich im Westen im Rahmen des Erlaubten durchaus zeigen konnte und auch gezeigt hat. Allerdings spielen die von Hugo angeführten rechtrsradikalen Parteien eine ziemlich untergeordnete Rolle. Besser, sie sind zugelassen und können somit auch besser überwacht werden.

Ich stelle sowieso immer häufiger fest, dass sich unsere Landsleute in den neuen Ländern mehr und mehr dem Erinnerungsoptimismus hingeben und mehr und mehr sich in die Vorstellung hineinsteigern, im Osten sei ( zwar nicht alles, man will sich ja nicht soweit aus dem Fenster hängen) vieles viiieeel viiieeel besser gewesen als im Westen.

Diese ewigen Vergleiche, nur um sich selbst etwas zu überhöhen, habt Ihr das nötig ?

Wer hat denn das mit den "Menschen 2.Klasse" erfunden? Wir vielleicht? Da kann man ja nur noch kreischen!

Und betrachten wir Euch etwa als Ausländer? Also dümmer gehts wohl nicht mehr!

Und dass der Ausländerhass in den neuen Ländern größer ist als im Westen, ist leider eine Tatsache.

Warum?

Wir im Westen sind es schon seit Generationen gewohnt, Ausländer unter uns zu haben. In den neuen Ländern gabs zu DDR-Zeiten lediglich Vietnamesen, die von den Bürgern der DDR als Menschen 2.Klasse angesehen und behandelt wurden.

Also, erzählt mir bloss keine Märchen!


 pilli antwortete am 05.12.05 (22:41):

lieber Mulde,

darf ich dir eine meiner quellen nennen, die ich ab und zu besuche, weil...alles zu lesen...ich nicht immer gleich gut ertragen kann! meine informationen beziehe ich nicht nur aus zeitschriften oder tv; ich meine mal...

auch die betroffenen haben eine stimme, die es anzuhören oder von deren persönlichen erlebnissen und erfahrungen es zu lesen hat.

es hat m.e. sehr gut gewählte artikel und informationen auf dieser seite; aber für mich sind die kommentare des admin im gästebuch immer wieder nicht nur lesenswert, sondern auch bestätigung dafür, wie wichtig es ist, das wir gemeinsam dafür stehen, dass es niemals mehr möglich sein darf, dass diktaturen entstehen!

ich verstehe sehr gut Mulde,

dass du dir deine erinnerungen und erfahrungen bewahren möchtest, aber das darf nicht bedeuten Mulde :-) dass alles das, was es aufzuarbeiten hätte...auf beiden seiten...immer nur verschoben wird.

das ist nicht fair den menschen gegenüber, die jahrzehntelang gelitten haben unter einem system, dass ich mir persönlich nicht schrecklicher vorstellen kann.

den Mythos zerstört hat für mich bereits eine dokumentation des MDR, leider habe ich den link nicht mehr verfügbar. auch da wurde als argument genannt, dass es keine "aufrichtige" aufklärung und verarbeitung hatte; nur das, was nicht unter den teppich gekehrt werden konnte, wurde seinerzeit öffentlich.

Internet-Tipp: https://www.stasiopfer.de/component/option,com_frontpage/Itemid,169/


 hugo1 antwortete am 05.12.05 (22:42):

hallo Tobias, Hier gehts nicht um angebliche Unterschiede sondern um tatsächliche Meinungsverschiedenheiten. Ja, und die werden solange bestehen bleiben bis unsere Generation ausgestorben ist, oder bis wir es verstanden haben uns zu verstehen. Es sei denn wir werden (und dafür gibt es Anzeichen und Gründe ) des Diskutierens müde und überdrüssig, oder geben vergnatz, beleidigt auf.
Solche Sätze wie:
"An was erinnerte mich wohl der Stechschritt der DDR Armee?"
"Jetzt kommt es aus seinen Löchern, das braune Gesocks,,,"
"die braune Brühe war zuvor nur rot eingefärbt!"
zeigen, wie groß der Diskussionsbedarf eigentlich ist.
Tobias, ich war Teil dieser DDR und es will mir nicht in den Kopf das mir ein Bürger der uns nur aus der Ferne, z.g.T. nur übr seine Medien beobachten konnte, eines Besseren belehren will, in Sachen Nazivergangenheit.
Ich kann mich nicht erinnern einige Nazis im Keller versteckt gehabt zu haben. Ich bin auch keinesfalls bereit die Behauptung anzuerkennen, im Osten seien nationalsozialistisches Gedankengut und Ausländerhass üblich gewesen. Ja, ich hab noch niemals das Gekeife gegen die Fidschis gehört.
Ja eko und Marina, wie stellt Ihr Euch den sowas vor, nationalsozialistisches Gedankengut unter der Decke zu halten, wenn unter jeder Decke aus eurer Sicht mindestens zwei Stassimitarbeiter rumlungerten und uns bewachten. *g*


 mart antwortete am 05.12.05 (22:58):

Ich denke, diese Diskussion geht insofern in die falsche Richtung, als in diesem Buch keineswegs der kleine Mann als Nazi oder Altnazi im Mittelpunkt steht.

Es ist doch bekannt, daß es sehr oft große Unterschiede zwischen der Selbstdarstellung eines Regimes und dem, was dahinter abläuft, gibt.

Und davon ist in diesem Buch von Henry Leide die Rede.

"Den Mut, die DDR-Gesellschaft als Erbe der Untaten des Dritten Reiches zu akzeptieren, als eine Gesellschaft, in der es - ebenso wie im Westen - viele Mitläufer und einige Täter gab, brachte die SED nie auf."

Vielleicht a u c h diesen Link lesen:

Internet-Tipp: https://www.welt.de/data/2005/10/18/790320.html


 Gevatter antwortete am 05.12.05 (22:58):

EKO:
"Es kann mir doch keiner erzählen, dass es in der DDR nicht auch nationalsozialistisches Gedankengut gab. Nur, wie Marina es richtig sagt, blieb das streng unter der Decke, während es sich im Westen im Rahmen des Erlaubten durchaus zeigen konnte und auch gezeigt hat."

Diesen "Rahmen des Erlaubten" müsstest Du noch mal bitte definieren.
Ansonsten sollte man mal nicht aus laxer Schludrigkeit die Begriffe vermischen.
Rechtskonservativ, Rechtsextrem, Rechtsradikal - das umfasst ne gewisse Bandbreite.
Rechtskonservative haben selbstverständlich ihren Platz in einer Demokratie und auch in Parlamenten. Deren Ziel ist nicht die Abschaffung der Demokratie, vielmehr ist deren Begehren dahingehend, diese nach rechts zu verschieben. Gelingt nicht immer, siehe Schill, aber mit denen kann und sollte man leben.
Rechtsradikale wollen eine andere Gesellschaft. Deren Ziel ist die Macht durch Gleichschaltung bei gleichzeitiger Abschaffung persönlicher Freiheiten des Einzelnen. Das ist unnormal und asozial und deshalb gehören diese Ideologen folgerichtig weggesperrt.
Das man dies in der DDR gelegentlich tun musste, kann man ihr ja nicht zum Vorwurf machen. Was ist denn so schlimm daran, wenn Antifaschismus verordnet wurde??!! Besser so, als alles dem Selbstlauf überlassen. Ein "Wehret den Anfängen" geht schnell über demokratische Lippen, und auch Lichterketten (oh je!) sind flugs gebildet. Den Rechtsradikalen geht davon der Arsch nicht auf Grundeis. Garantiert nicht!

Gevatter


 Felix antwortete am 06.12.05 (01:52):

Schön ... und gut so!

Da wollen uns einige altgediente Ossis das Wort verbieten. Selbstverständlich könnt nur ihr eine objektive Meinung über diese glorreiche Zeit haben, denn ihr hattet dank eurer freien Medien den Ueberblick über die Politik auf dieser Erde. Dafür sorgte sicher auch der Stasi-Apparat, der ja allgemein bekannt für eine freie Meinungsbildung war.
Wir ignoranten Ausländer sollten uns hüten, Kritik an diesem zum Glück nicht mehr existenten Regime zu äussern.
Ja ... genauso stellt man sich einen aufrichtigen Bürger dieser Volksrepublik vor:
"Halt deine freche Gosche ... nur wir kennen die Wahrheit" !

Ihr seid Weltmeister im Verdrehen der Tatsachen.

Im übrigen haben wir Schweizer den Nationalsozialismus in die Welt gesetzt und einen Weltbrand ausgelöst ... oder waren es doch unsere netten Nachbarn?


 hugo1 antwortete am 06.12.05 (09:22):

hallo Felix, mit einem solchen "Gezetere" disqualifizierst Du dich doch selber. Damit kannst Du zwar meine ehemaligen Landsleute beleidigen (wenn Die das zulassen) und jegliche halbwegs aufklärende Diskussion abwürgen. Damit zeigts Du mir aber auch, das Du gar nicht gewillt bist Fragen an uns zu stellen um sachliche Antworten zu bekommen. Das ist schlicht und einfaches Nörgeln, es desillusioniert mich in meinem Bestreben es immer wieder zu versuchen mit Dir und sonnstigen "Erfahrungsträgern aus dem ehemaligem NSW im Gespräch zu bleiben.
Es gibt solche und solche Kritik, ich hab auch nichts gegen Satire und etwas überzogene "künstlerische Freiheit" in unseren Beiträgen (ich selber bin auch nicht dagegen gefeit)
Dabei hab ich feststellen können, das sich hier im ST bei den meisten Themen (von Sport über Gesundheit, Computer, Reisen, Technik, Umwelt, Weltpolitik usw stets ost-west-übergreifende Interessengruppen und Ansichte pro aber auch Contra zusammenfanden.
Es gibt wohl nur zwei Ausnahmen,,, Eine davon betrifft das Thema "Leben, Gewohnheiten, Nachteile, Schuld, Schulden,,," bezogen auf die DDR.
übrigens, hat das Buch auf welches sich dieses Thema Mythos bezieht, ein Mensch geschrieben der für die Einen besonders Legitimiert dazu ist, weil er mal aus der DDR ausgewiesen wurde und nun in der Gauck-Behörde beste Voraussetzungen vorfand sich seinen Frust von der Seele zu schreiben. Ich möchte ihm zumindest erschwernde Bedingungen zubilligen wenn es um die Frage der Objektivität bei seinen "gezielten" Untersuchunen und Ausführungen geht.
ps, hattest Du übrigens schon mal die ausfürliche Gelegenheit mit typischen "Ossis" also DDR-Bürgern zu sprechen, die nicht jeden morgen mit der antisozialistisch geballten Faust in der Tasche aus dem Haus und zur Arbeit gingen ? Diese sollen ja nicht in der Minderheit gewesen sein, den Staat am Leben erhalten haben und sich trotzdem nicht bewaffnet den Vorgängen entgegengestellt haben, die zum Mauerfall führten. *gg*
Falls es Dich bei einem solchen Gedanken (ich meine das Gespräch) nicht innerlich furchtbar schüttelt,, dann biste herzlich eingeladen bei einer sich bietenden bzw. herbeizuführenden Gelegenheit direkt vor Ort und in der "Höhle des Löwen" aus erster Hand alles zu erfahren was Dich be-, und /oder entgeistern könnte.


 eko antwortete am 06.12.05 (11:37):

@ hugo:

Bitte! in aller Freundschaft, aber nehmt doch bitte mal Eure rosarote Brille ab, durch die Ihr mehr und mehr Eure DDR-Vergangenheit betrachtet und immer mehr glorifiziert.

Wer hat denn Brandsätze in einen Wohnblock geschleudert, in dem Ausländer wohnten?

Und wer stand denn johlend dabei und hat das zumindest nicht verhindert?

Sind das etwa auch Märchen, die wir uns aus den Fingern gesogen haben?

Ich denke, wir sind doch letztlich alles Deutsche, egal, ob aus Dessau oder Düsseldorf, aus Greifswald oder Radevormwald, aus Rostock oder Rosenheim, das alles sollte doch keine Rolle mehr spielen.

Das Problem scheint mir zu sein, dass Ihr in den neuen Ländern nicht begreifen wollt oder könnt, dass man den Nazismus nicht per Gesetz und/oder Polizei verbieten kann, sondern dass man offensiv damit umgehen m u s s. Aber das sind halt unterschiedliche Weltanschauungen, die aus unserer unterschiedlichen politischen Herkunft stammen. Unsere im Westen etwas weiter gespannte politische Freiheit kommt Euch immer noch als Laxheit vor, während wir die Vorstellung von Euch, dass da Gesetz und Polizei eingreifen müsse, zu einengend und zu sehr gelenkt begreifen.

Ich muss nicht in der DDR gelebt haben, aber das kann mir keiner weismachen, dass Nazi-Gedankengut in der DDR tot gewesen wäre und erst nach der Wende bei Euch Einzug gehalten hätte.

Und wenn Du persönlich es nicht erlebt hast, heißt das nicht, dass es nicht bei Euch in Teilen der Bevölkerung unter jungen Leuten hieß:"Fidschis klatschen". Wir hatten im Westen keine Vietnamesen und deshalb auch keine Veranlassung dazu.

In den Westen kamen schon in den 50er Jahren die ersten "Gastarbeiter", es waren erst Italiener, dann kam halb Europa und letztlich die Türken. Wir sind es seit bald 60 Jahren gewohnt, Ausländer unter uns zu haben, etwas, was man in den neuen Ländern erst noch lernen muss. Man braucht sich nur mal den Ausländeranteil in den westlichen Bundesländern anzuschauen und mit den östlichen zu vergleichen, dann sieht man den Unterschied.

Deshalb kommen wir im Westen auch nicht auf die Idee, unsere Landsleute in den neuen Ländern als "Ausländer" zu bezeichnen.

Aber ich gebe Dir Recht, hugo, solange unsere Generation noch lebt, wird dieses Thema immer mal wieder hochkommen, es wird wohl erst mit neuen Generationen, die die beiden deutschen Staaten nur noch vom Hörensagen her kennen, allmählich aussterben.

Gruß vom

e k o


 Roby antwortete am 06.12.05 (11:44):

Ich habe den Eindruck, dass hier einige nicht wissen was Nazis, was Faschismus eigentlich ist / war.

"...braune Gesocks, eine Demokratie erlaubt das bis zu einem gewissen Grade, weil sie keinen Gesinnungsterror vorschreibt."

Unter Nazi und Faschist verstehe ich (wie die meisten ehem. DDR Bürger) brutale, hirnlose Mörder. Massenmörder! Es gibt keine perverse Art des Tötens, die sie nicht praktizierten. Ein Menschenleben war nichts wert.

Und die geistigen Grundlagen dafür sollen "bis zu einem gewissen Grad" erlaubt sein?! Findet ihr das ok? Ich nicht. Gegenüber solchen (Menschen kann man ja gar nicht sagen), gegenüber Nazis kann und darf es keine Toleranz geben - auch nicht im Namen der Demokratie. Ich finde das wir es den massenhaft Getöteten schuldig sind, an dieser Stelle "Gesinnungsterror" zuzulassen. Nirgendwo anders - aber hier! Eine Demokratie ist nur dann stark, wenn sie Ausnahmen zuläßt! Wer die Bilder in den KZ gesehen hat, die Berichte der Gequälten gehört, der brauchte wirklich keinen "staatlich verordneten Antifaschismus" mehr. Der war und bleibt sein Leben lang Antifaschist.

Ich schäme mich für jeden, der diesen Standpunkt vertritt: "In einer Demokratie dürfen sie (Nazis) ungehemmt ihre braune Gesinnung zeigen. Hassparolen (sind) bis zu einem gewissen Grad erlaubt"

Es tut natürlich sehr weh, wenn gesagt wird: "Das Verhalten dieses Staates (DDR) war in einigen Bereichen durchaus faschistisch."

Ich / wir im Osten werden also mit den Nazis auf eine Stufe gestellt... oder auch "nur bis zu einem gewissen Grad "?
Ein bischen Nazi... das geht nicht. Ein Nazi will töten, quälen, vernichten... ich möchte das Gegenteil.


 Tobias antwortete am 06.12.05 (11:46):

Wenn ein Kreis sich schliesst, treffen linksaussen und rechtsaussen aufeinander. Es ist ein sehr kurzer Weg von einer Seite zu anderen zu wechseln, denn auf beiden Aussenseiten geht es radikal und diktatorisch zu.

Hugo, du unterschiebst mir Sätze die ich nicht geschrieben habe. Soetwas ist nicht fair.

Gevatter, eine Anmerkung zur ehemaligen DDR. Im damaligen Ostblock war die DDR der letzte Staat der seine stalinistische Gesinnung abgelegt musste. Polen, Tschechien, Ungarn und sogar die UDSSR hatten mit dieser bereits vorher gebrochen. Es blieb also nichts anderes übrig im letzten Moment mit diesen sogenannten Bruderstaaten gleichzuziehen. Dies ist doch FAKT oder meinst du eine stalinistische Republik in Mitteleuropa hätte sich auf Zeit gehalten ?


 mart antwortete am 06.12.05 (12:12):

Vor kurzem habe ich von Hellmuth Karasek "Auf der Flucht", Erinnerungen, gelesen.

Er berichtet darin auch sehr authentisch von seinem Jahr in Napola (Nazi-Kaderschulen) ohne Schönfärberei und den fast nahtlosen Übergang in die kommunistische Schulung. Diese subjektiven Erinnerungen können aufschlußreich sein, um ein wenig die (psychologischen) Schwierigkeiten in den neuen Bundesländern zu verstehen.


 hugo1 antwortete am 06.12.05 (12:20):

hallo Tobias. Ich antwortete Dir u.a. auf Deine Behauptung, es würde uns hier niemand auf den Schlips treten.
Und mit den zitierten Sätzen konnte ich Dir das Gegenteil beweisen. (ohne das nur der Anschein erweckt wurde, ich hätte Dich zitiert, oder sie Dir untergeschoben wie kommst Du da drauf, drücke ich mich so undeutlich aus ?)
Natürlich stammen diese Sätze nicht von Dir, ansonnsen hätte ich mir wohl nicht soviel Geduld und Mühe gegeben Dir zu antworten *g*
Also unterstell mir bitte Unfairness dort wo sie zutrifft.
zur stalinistischen Gesinnung sollten wir uns mal getrennt vom hiesigem Thema unterhalten, das ist eine schlimme Sache für sich.(übrigens wer Stalinsche Methoden Taten und Untaten kennt, würde nicht jemandem diese leichtfertig unterstellen bzw. damit vergleichen, allein in der Ukraine soll er für ca 11 Millionen Tote verantwortlich sein.)


 Mulde antwortete am 06.12.05 (12:36):

He Felix - Tobias - Eko und andere

Warum bezieht ihr euer negativ Denken immer gleich
auf die Gesamtheit der Bevölkerung ?
Bis hin zu den einzelen Chater!
Versucht doch euern Hass und das ist doch!
wollt ihr das bestreiten?
Das Geschehene anders zuinterpredieren - das ist die
Wortwahl eine andere!
Der ton macht die Musik?
Da sind wir uns bestimmt einig?
Das währe dann Heuchelei , aber das macht ihr ja nicht!
bemüht Euch doch zwischen Staat und seine Bewohner
gedanklich zu trennen.
Ja das fe+ällt schwer das habt ihr im Bezug auf die neuen
länder ja nie gelernt.
Bei aller kritik kommt bei euch immer zuerst ihr , ihr , ihr!!!
Dann wollt ihr uns das zeitgeschehen erklären , noch von einem Punkt der bis zur wendezeit euch einen feuchten Kehrricht interressiert hat!
habt ihr schon erlebt das wir die Ostler , euch für das
getue einen Adenauers - Globke - Filbinger persönlich
diekremiert habt ? Wohl kaum
nur was macht ihr trennt ihr Staat und das gelebte Leben
Als bürger der DDR?
Akzeptiert doch einfach hat ein ganz normalen Leben gegeben
auch hier hat man sich gebildet,gearbeitet, geliebt, gesoffen, geschimpft auf gott und die welt
Álso nicht anders wie im damaligen goldenen Westen?
Ist das so so schwer zu begreifen und auch eine von allen
akzeptierte Meinung sich zu bilden?
Wohl nein -- zumindest aber ungern
Die Leute in den neuen Ländern sind gerne bereit ein einig
Deutschland zu werden .
wie ist es damit in den gebrauchten Ländern?
bite verdreht nicht immer alles zu eurem Gunsten, davon
gibt es genug Chater hier im Forum


 eko antwortete am 06.12.05 (12:57):

@ mulde:

Bitte lass das sein, uns "Hass" gegen Euch zu unterstellen, kein Mensch hier hasst Euch, das ist Dein ganz persönliches Problem, uns so sehen zu wollen.

Aber Eure DDR - Verklärung solltet Ihr mal überdenken und nicht immer und immer wieder so tun, als sei die DDR sooo schlimm ja gar nicht gewesen.

Wacht endlich mal auf und seht die Dinge so, wie sie sind und nicht von Euch um Eures Selbstbewusstseins willen nach Euren Vorstellungen zurecht gerückt. Mehr erwarte ich ja gar nicht.


 eko antwortete am 06.12.05 (13:11):

@ Roby:

Tut mir leid, aber Du redest an der Sache vorbei. Eigentlich ist es schade drum, dass man immer wieder zwischen West und Ost unterscheidet, mir wäre es viel lieber, wir redeten nur von Deutschen allgemein.

Ich kann und will zwar nur für mich selbst schreiben, aber so, wie Du versuchst, das Thema Nazismus darzustellen, tust Du uns ziemlich unrecht. Zugegeben, im Westen hatten wir nicht diese straffe Schulung durch den Staat, uns wurde kein Antifaschismus staatlicherseits verordnet. Das stimmt sogar. Aber es ist ein Irrtum Eurerseits, wenn Ihr meint, Euer Weg sei der bessere. Hier im Westen hat man das Problem nicht durch Schulungen abgewürgt. Wir sind uns auch sicher, dass wir mit dem Faschismusproblem auch so fertig werden. Dazu ist allerdings erhöhte Wachsamkeit erforderlich und vielleicht haperts da hie und da, das will ich nicht abstreiten.

Man wird nie ausschließen können, dass ein Teil der Bevölkerung mit diesem Gedankengut sympathisiert.
Insgesamt gesehen aber ist es allemal besser, so eine Sache durch Überzeugung in Schach zu halten, als durch Schulungen, Gesetze, Polizei und sonstige Zwangsmassnahmen.

Darin hauptsächlich sehe ich Interpretationsdifferenzen zwischen Ost und West, aber eine Gefahr für unser Land und Volk sehe ich darin nicht.


 Tobias antwortete am 06.12.05 (13:21):

Na Mulde das war aber eben der Vorschlaghammer !!!

Von Hass schreibst du, wie muss es in dir aussehen wenn du solche Worte gebrauchst ?

Auch von Bevölkerung schreibst du, gehörtest du nicht auch dazu ? Wie war es denn bei den Aufmärschen, waren das importierte Polen oder Tschechen die da Parade gelaufen sind oder doch die DDR Bevölkerung ? Mit viel Jubel wie wir alle Deutschen in der Zeit um 1940. Minderheiten gab es auch,aber die zählen erst nach dem Jubel, wenn alle angeblich bei der Minderheit waren.

Gut unsere Schubladen waren mit Altnazis voll gefüllt. Wir die Bevölkerung in den alten Ländern haben es doch gut geschafft, dass dieses Kapitel bei uns kein Problem mehr ist.Bei euch aber blüht es doch jetzt erst richtig auf. Mulde bleib auf de Teppich, wir du und ich können uns dann viel besser unterhalten.

Hugo du schreibst immer etwas verschleiert aber es ist doch kein Geheimnis, dass gerade in der DDR der Stalinismus sich gegenüber anderen Oststaaten bis zum Schluss gehalten hat. Wirklich, auch die UDSSR hat lange vor der DDR diese Nachstalinzeit abgestreift.


 Mulde antwortete am 06.12.05 (14:11):

Topias und Eko
was erwartet ihr eigentlich von mir und andere?
Da verschweigt ihr lieber, für was soll ich schämem
oder entschuldigen?
Bitte dszu konkrete und nur darauf bezogene Fragen?
Hier mal eine Vorgabe:
soll ich mich schämen
weil ich mehrmals eine SA -Stiefel
am Ar.................. verspürte?
das echte Antifaschasten mir den béruflichen Weg gezeigt haben und auch so im Leben einiges erklärt haben.
Das mit meinen Kollegen zur Maidemo gegangen bin?
Das ich als 19 stolz war in Berlin an einer Militärparade
teilgenommen habe
Sogar die Weltfestspiele positiv empfunden habe?
Gerne meinen Beruf ausgeübt habe und bekenne da ehrlich
Das mein Betrieb (Firma)einenn gewissen Zwang angetan hat?
Das ich einige zig Studenten und einige hundert Lehrlinge
nach den regeln der DDR ausgebildet und zum abschluss geführt habe?
Soll ich das verneinen und sagen ich bin schuld?
ja das bin ich sogar gerne , wennich heute sehe was das für Fachleute geworden sind!
habe sogar für meine Kinder ohne unrechts
bewusstseinihr gute Bildung durch das DDR System billigend zugelassen das beide ihren Ing gemacht haben!
ja das ich noch heute mit ex SED Genossen ein gutes Nachbarschafliches verhältnis habe?

Ja ich bekenne mich schuldig heute im Nachhinein
ein Bürger der DDR gewesen zu sein, der nicht auf der strasse um die Wende zeit gegangen ist.
Viele der damaligen Demonstranten waren heute "NIIIIEE"
dabei!
Soll ich das nun verleugnen nur um euch recht zu geben?
bin niemanden Rechenschaft schuldig
ausser meiner Küchenfee!
Tobias - Eko in diese Richtung stellt eure Vorhaltungen
aber bemüht euch auch die inerern Strukturen eines
Menschen der zu der der zeit im "Osten" gelebt hat.
Macht euch mal klar wieviele Hoffnungen zu nichte gemacht
wurden!!
Die sogenannten "maroden Betriebe" war eigentlich nur ein
willkommender Anlass für die Regenbogenpresse
Das solltet ihr mal hinterfragen ja ist mühsam , aber
Lohnenswert.
Zig tausende Arbeitsplätze und deren Produkte mußten
sehr schnell vom Markt verschwinden.
Das und vieles mehr das hinterfragt mal
Dann ändert sich auch meine Meinung
Soll immer nur einer nachgeben der andere bleibt der Sieger?


 mart antwortete am 06.12.05 (16:36):

Ich finde diese Diskussionen nehmen einen Verlauf, der auf das oben angesprochene Problem nicht eingeht.

Wenn Historiker die Parlamentsreden nach 45, die in Österreich gehalten wurden, auf antisemitischen Bemerkungen durchforsten, kann doch keiner, der zu dieser Zeit gelebt hat, davon betroffen sein. Außer er hat zugehört, davon Kenntnis erlangt - und den Mund nicht zum Protest aufgemacht.

Wenn nun ein Historiker belegt, daß Altnazi in der DDR zum Teil hochwillkommen waren, kann es doch nur Reaktionen geben, wie zum Beispiel:

-Es stimmt nicht -- also nachprüfen!

-Diese Schweine --- die kleinen hängten sie, die großen ließen sie laufen

-Der "kleine Mann" ist auch da wieder einmal ums Ohr gehauen worden.

.....

Und wenn man tiefer gehen möchte, wäre für mich schon auch eine Diskussion über dieses Thema interessant:
Gibt es wirklich grundsätzliche Unterscheidungen in diktatorischen Regimes? Wie geht man mit abweichenden Meinungen in Demokratien bzw. in Diktaturen um?

Wenn jemand die Vorzüge des DDR-Staates derartig verteidigt, erinnert mich das immer an diejenigen, die - noch immer oder wieder einmal - auch am Hitlerstaat zuerst die Vorzüge sehen und von den anderen Grausamkeiten in Klammer sprechen.


 dutchweepee antwortete am 06.12.05 (16:56):

was jeder einzelne über die DDR denkt und zu wissen meint ist mir eigentlich egal.

ich bin als antifaschist jedenfalls kompromisslos und hoffe die STler auch.

man kann nicht nur halb antifaschist sein, wie frau auch nicht nur halb schwanger sein kann.

.


 mary antwortete am 06.12.05 (16:57):

ich habe mich längere Zeit nicht gemeldet,aber zu diesem Thema muss ich meine Meinung äussern.Als 14jährige habe ich das ende des Krieges schon sehr bewusst erlebt. Und so nach und nach wurden mir die schrecklichen Taten der Nationalsozialisten bewusst.Zu erst wurde mir klar, nie wieder Krieg. Im der damaligen Ostzone wurden zuerst die Nazilehrer durch neue Lehrer ersetzt,im gegenteil zum Westen wo dieser Prozess nicht stattfand. Denn es wäre sonst nicht möglich gewesen das Richter , Lehrer und Staatsanwälte dort noch hohe Ämter inne gehabt hätten, bis in Regierungkreise . In den Schulen wurde über die Greuel der Vergangenheit berichtet. Antifaschisten berichteten von ihrem Leben in den KZ.Ich lebte in Leipzig, dort gab es schon immer viele Auslandsstudenten von Hass gegen sie habe ich nichts gespürt. Ich übte dann selbst einen pädagogischen Beruf aus und bemühte mich die Kinder zu Völkerverständigung und Frieden zu erziehen.Man muss bei den Tatsachen bleiben und sollte vermeiden in Hassthyraden zu verfallen.Ich habe heute noch Angst ,wenn ich von Treffen ehemaliger Mitglieder der Waffen- SS höre.


 Medea. antwortete am 06.12.05 (17:03):

Gerade habe ich zu dem Thema geschrieben im ähnlichen Tenor wie Mart, da verschwand mein Beitrag im Nirwana.

Da ich es aber ebenso sehe, brauche ich nicht neu zu formulieren. Altnazis gab es in beiden Teilen Deutschlands, dass mit ihnen unterschiedlich umgegangen wurde, dürfte auf die jeweiligen Staatsformen zurückzuführen sein. Nun wird durch Henry Leide entmythisiert und darauf aufmerksam gemacht, daß Faschisten sehr wohl ihren Platz in der DDR-Gesellschaft bekamen, falls sie sich als nützlich erweisen
könnten. Na und?
Das war eben so, auch wenn es schmerzt, sollte ich es ansehen und dann abhaken. Denn mit mir persönlich hat das schließlich gar nichts zu tun. Ergo: zieht Euch diese Schuhe nicht an.


 Karl antwortete am 06.12.05 (17:27):

Hallo zusammen,


wir sollten hier nicht die falsche Konfrontation suchen. Die Trennung sollte nicht zwischen Ossis und Wessis verlaufen, sondern wir sollten uns alle ganz klar und ohne jeden Kompromiss vom nationalsozialitischen Gedankengut distanzieren und ihm eben n i c h t erlauben, den Kopf wieder hochzustrecken.

für "nationalsozialistisches Gedankengut" sollte es auch im Westen keinen "Rahmen des Erlaubten" geben!


 Claude antwortete am 06.12.05 (17:38):

für "nationalsozialistisches Gedankengut" sollte es auch im Westen keinen "Rahmen des Erlaubten" geben!

Nirgendwo!!!!

Claude


 hugo1 antwortete am 06.12.05 (18:09):

bezogen auf die im o.g. Buch beschriebenen Beispiele an Übernahmen von Altnazis durch DDR-Behörden, waren diese wohl Waisenknaben, gegenüber dem ausgenutztem Potential nazistischen Wissens für westliche Staaten.

Wen es tatsächlich etwas interessiert, wie nach 1945 Nazigrößen und Halbgrößen zu weiteren guten Tätigkeiten und Ehren kamen, dem möchte ich u.a. nachfolgenden Link empfehlen.
Alte Kameraden und kalte Krieger
Ex-Nazis zwischen Ost und West.
von Frank Westenfelder

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/PFCukfBKD


 majanna antwortete am 06.12.05 (20:07):

Als ehemalige Ostberlinerin, die 1945 eingeschult wurde, kann ich nur sagen, dass wir zum Teil Lehrer hatten, die im KZ waren, die Juden versteckt gehalten hatten ( die Nonnen der Theresienoberschule, die deshalb als einzige konfessionell geführte Schule laut Viermächteabkommen auch in der DDR bestehen bleiben durfte), die - u.a. meine Klassenlehrerin - mit Juden verheiratet waren und die Nazizeit irgendwie als FabrikarbeiterinInnen überstanden, weil sie sich nicht scheiden ließen. Unsere Lehrer v.a. in der Volksschule waren zum Großteil Junglehrer aus allen Berufsgruppen.
Wir sind bereits als 10Jährige im KZ Ravensbrück ( FrauenKZ) gewesen - nach ausführlicher , wenngleich kindgerechter Aufbereitung natürlich.
Im Geschichtsunterricht der Grundschule ( 8.Schulstufe) haben wir die Nazigräuel - nicht nur die KZts - im Unterricht durchgenommen.

Und die Nationalhymne begann: Auferstanden aus Ruinen .
Auch die Stelle habe ich im Herzen bewahrt: ... dass nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint ...



Ich will mich hier nicht in den Streit mischen - ich wollte nur oral history betreiben. Und die beruht darauf, dass Zeitzeugen wahrheitsgemäß - also überprüfbar - ihre eigenen Erlebnisse schildern.




Marianne

Ich gebe diese Tatsachen als reine Fakten wieder.Ich interpretiere sie nicht.


 mart antwortete am 06.12.05 (21:06):

Von oben her wurde offensichtlich weniger antifaschistisch vorgegangen:


.."Leide weist an konkreten Beispielen mehrerer mutmaßlicher Mörder und Helfershelfer nach, wie das Ministerium für Staatssicherheit, das sich frühzeitig massenweise Akten aus der NS-Zeit gesichert hatte, immer wieder Ermittlungen unterdrückte.

In der Phraseologie des Ministeriums für Staatssicherheit hieß das dann, "politisch-operative und andere Umstände" hätten es angebracht erscheinen lassen, die Akte zu schließen.

Angesehene DDR-Bürger weißgewaschen
Motiv dafür waren etwa außenpolitische Gründe: Es durfte einfach nicht sein, dass ein angesehener DDR-Bürger eine Nazi-Vergangenheit hatte und ein Gerichtsverfahren dem Klassenfeind willkommenen Anlass lieferte, die DDR zu diskreditieren.

Altnazis erpresst
Oder es wurde auf eine Ahndung der Verbrechen gegen die Menschlichkeit verzichtet, weil die Stasi die Betreffenden mit ihrer Vergangenheit zur Mitarbeit zwingen wollte. Damit war die Stasi allerdings nicht allein.

Von CIA über BND bis KGB ist die schmutzige Spur der Nazi-Geheimdienste zu verfolgen.

Nützliche Gestapo-Leute
Zur Begründung wurde auch offen ausgesprochen, dass die fraglichen Personen durch ihre frühere Tätigkeit bei der Gestapo oder dem Sicherheitsdienst gute Erfahrung in den einschlägigen Arbeitsfeldern inoffizieller Mitarbeiter hätten.

Das gelang auch in vielen Fällen, allerdings entsprach die anschließende Spionagetätigkeit nur in den seltensten Fällen den Vorstellungen, die der Geheimdienst mit der Anwerbung verband.

Auffällig nachlässig
Die dritte Möglichkeit für Nazis, der Verfolgung zu entgehen, waren nachlässige Ermittlungen und mangelnder Ehrgeiz, auch auffälligsten Spuren nachzugehen. Dazu wurde häufig auf Rechtshilfeersuchen in westlichen, aber auch in befreundeten Ländern verzichtet.


Selbst Hinweise von westlichen Organisationen, die dem SED-Regime nahe standen, wie der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, wurden oft ignoriert.

"Viel gutzumachen"
Insgesamt 40 neue Fälle listet Leide in seinem Buch auf. So wurde etwa das ehemalige Mitglied der Lager-Gestapo in Auschwitz, Josef Settnik, Mitte der 60er Jahre als IM zwangsverpflichtet...."
-------------------------------------------

Alles erlogen? Oder hat es doch etwas mit Moral für die kleinen Leut und Opportunismus für den Staat zu tun?

Also Doppelmoral?

Und so echt gespielt, daß man sich heute die Augen reibt und sagt "Nein, das gibt´s nicht und gab´s nie."

Eine Lehre daraus wäre für mich: In Demokratien kommen unseelige Verstrickungen eher auf als in Diktaturen.


 mart antwortete am 06.12.05 (21:21):

... unselig (obwohl das Wort vielleicht mit Seele etwas zu tun hat.-)

und hier der Link, aus dem ich zitiert habe:

Internet-Tipp: https://orf.at/051129-93903/index.html


 hugo1 antwortete am 06.12.05 (22:24):

mart, mit diesem Buch wird doch letztendlich bewiesen wie minimal die Ausbeute in dieser Hinsicht für diese Art der "Beweisführung" ist.
Die paar nach 10 Jahren mühseliger Kleinarbeit gefundenen und benannten Fälle sind doch eine Winzigkeit gegenüber der Anzahl von Nazis, Naziverbrecher die nach 45 wohlweislich schnellstens den Weg in den "Freien Westen " gefunden haben. Damit könnte man ganze Bibliotheken füllen. Nicht von ungefähr fühlen sich einige "Kenner der Materie" bemühsigt, eine Rezension, eine Anerkennung ihr Wohlgefallen u.w. zum Ausdruck zu bringen.
Nachtigall ik hör dir,,

Ich möchte Dir mal was sagen was Du bestimmt noch nicht weisst, jedoch wichten und werten kannst.
Mit den Archiven der untergegangenen DDR (welche-einmalig in der Welt- in Riesemumfang vorhanden sind ) befassen sich über 1000 vom Bund geförderte Forschungsprojekte. Mit der BRD geschichte- ebenfalls am Verenigungstag ihren Status geändert- befassen sich weniger als 100 solcher Vorhaben.
Die abgewickelte Ostdeutsche geistige Elite ist natürlich davon ausgenommen.
Ostdeutsche Archive liegen offen, Bundesdeutsche bleiben unter Verschluss,,
guck mal dazu unter:)

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/jjuc3Yj36


 majanna antwortete am 06.12.05 (22:41):

Hallo, Hugo 1!

Ich bin der Meinungg, dass unsere Vergangenehit keine " Marginalie" der deutschen Geschichte bleiben wird. ( aus den von Dir angegebenen Link)
Sie hat Menschen hervorgebracht, die heute so wichtige und persönlich integre PolitikerInnen hervorgebracht hat wie beispielsweise Merkel und Thirse.


Marianne


 eko antwortete am 06.12.05 (22:42):

@ mulde:

Zieh Dir keine Schuhe an, die Dir nicht passen und auch gar nicht auf Dich gemünzt sind.

Schmeiss mal Deinen Minderwertigkeitskomplex über Bord!

Kein Mensch erwartet von Dir, dass Du Dich schämen müsstest, für was denn eigentlich?

Kein Mensch erwartet von Dir, dass Du Dich entschuldigen solltest, für was denn eigentlich?

Aber höre bitte damit endlich mal auf, die Vorzüge der untergegangenen DDR gegen die Nachteile der Bäh-Ärr-Däh aufzurechnen!

Es ist doch unfair, wenn manche hier posten, ja, in der DDR waren nur Lehrer im Dienst, die Juden geholfen haben usw., aber im Westen sind doch überall die Nazis wieder in höhere Positionen gekommen. Das stimmt und stimmt auch nicht, somit lässt es sich immer so auslegen, wie es einem in den Kram passt.

In beiden Teilen Deutschlands gab und gibt es Unverbesserliche, nur die Methoden ihrer Bekämpfung waren und sind unterschiedlich. Wogegen ich mich wehre, ist, dass man die Methoden des DDR-Staates als effizienter hinstellen will und da habe ich meine Zweifel. Wie ich schon sagte, sind Gesetze, Verbote, Polizei und Gefängnis keinesfalls die besseren Methoden, da wird die Sache nur in den Untergrund verdrängt.

Bei uns im Westen hat man eben andere Methoden angewandt, wir sind kein Polizeistaat und wollen das auch nicht, offen und direkt den Widerstand dagegen aufnehmen ist viel wirkungsvoller, aber halt auch anstrengender. Das seid Ihr eben nicht gewohnt, deshalb meint Ihr auch, wir hätten das Nazigedankengut zugelassen. Stimmt aber nicht.

Dieser ewige Vergleich zwischen West und Ost ist für mich sowieso so etwas unnötiges. Manches Mal kommt es mir vor wie Wettpinkeln zwischen Buben, wer kann am Weitesten?


 majanna antwortete am 06.12.05 (22:49):

q Ecko

Erzähl doch Du einmal etwas aus Deiner Schulzeit !


 Ursula_J antwortete am 07.12.05 (07:51):

Ist schon interessant zu lesen wie hier die "Wessis" den "Ossis" die DDR erklären wollen.


 mart antwortete am 07.12.05 (08:33):

Aber wie schreibt Peter Schneider im SPIEGEL (Nr.48,28.11.05, S.175)

..."Bedenklich dagegen ist, daß auch die verklärende Geschichtsschreibung der Ossi-Mehrheit mehr und mehr im Westen angenommen wird. Jeder möchte Opfer sein, und der Besser-Wessi, der Sieger aus Versehen, scheint sich zusehends dem resoluten Charme des Verlierers zu ergeben.
Wie anders ist es zu erklären, daß sich die Wessis gemeinsam mit den Ossis angesichts von Filmen wie "GoodBye, Lenin!", "Sonnenallee" oder NVA", die das Leben in der DDR als gemütliche, leicht verdauliche Komödie vorführen, vor Vergnügen auf die Schenkel klatschen?
Die Anwendung des Begriffs "Diktatur" auf diese offensichtlich kurzweilige Episode der deutschen Geschichte gilt inzwischen auch im Westen unfein."...


 Claude antwortete am 07.12.05 (08:50):

mart,
ich glaube es nicht was der Peter Schneider da schreibt und ich denke die meisten im Westen auch nicht.
Good bye Lenin und Sonnenallee fand ich brüllend komisch und gut gemacht ohne den Hintergrund zu vergessen warum solche Themen überhaupt möglich sind.
Einmal abgesehen von den auf den verbalen Foren-Catwalk agierenden Ossis hier im ST. habe ich die Menschen aus den neuen Bundesländern privat und auch geschäftlich als sehr patente Leute kennen gelernt mit Tugenden die in Westdeutschland nicht mehr so häufig sind. Besonders ist mir das bei den Kolleginnen meiner Frau aufgefallen, Krankenschwestern und Hebammen, die nach der Wende hier auftauchten. Kein bisschen angekränkelt vom Selbstverliebten Krampfhennengehabe vieler (nicht aller, Gott bewahr und Gott sei Dank) westdeutscher Geschlechtsgenossinnen! Das musste auch mal gesagt werden!
Freundlicher Gruß Claude


 Mulde antwortete am 07.12.05 (09:21):

Eko
Na Eko kannst es nicht lassen -- ein Thraed ist dann ein guter trhraed wenn Du ihn in Deinem Sinne verdreht hast!
In Deiner unwissenheit verlangst Du solche Erklärungen
zugeben, nicht unbedingt öffentlich in Deinem innersten schon.
Was ih geschrieben habe ist nur der Spiegel in dem Du
Deinem Gegenüber gerne siehstund das ist die wahrheit,
die schmerzt, das glaube ich Dir!
Versuch doch ganz einfach mal den Alltag von den Menschen
zu begreifen- das was über der Basis geschah also
in cer großen Politik und mitdem Stalinnismus hat allermeisten im täglichen genau so wenig Interressiert
Wie Du Dich vor Wende mit der interessiert hast.
Das ist doch Schnee von vorigem Jahr.
Der Alltag bestimmt immer das Leben überwiegend.
Alles von Dir ist 0- Ahnung und im Wahrsten Sinne
Dummschwätzerei eines hoffnungslos zurückgebliebenen
trotzdem einen guten morgen
Der Alltag ist wichtig


 eko antwortete am 07.12.05 (09:56):

Tja mulde, was soll man da noch sagen, wenn Du mich nur noch der Dunmmschwätzerei bezichtigst. Da kehre ich eben wieder zu meiner bisherigen Verhaltensweise zurück und ignoriere Dich einfach. Scheint mir das beste zu sein.


 schorsch antwortete am 07.12.05 (10:24):

ooooh.....


 Mulde antwortete am 07.12.05 (11:05):

Eko
Nun hole ich mir eine Tüte Backpulver und werde mich
damit erschiessen!

Na dann bis zum nächsten mal -- weiß doch du kannst es nicht lassen!
mfg
mulde


 Roby antwortete am 07.12.05 (11:30):

Dummschwätzerei würde ich es nicht bezeichnen, aber überheblich ist es schon, wenn jemand fordert:
„... Eure DDR - Verklärung solltet Ihr mal überdenken und nicht immer und immer wieder so tun, als sei die DDR sooo schlimm ja gar nicht gewesen. ... Wacht endlich mal auf und seht die Dinge so, wie sie sind.... Mehr erwarte ich ja gar nicht.“
Habt ihr gehört, ihr dummen Ossis?! Also richtet euch nach eko. Er erwarten es von Euch! Die DDR war schlimm – er weiß das ganz genau! Also wenn schon jammern, dann wenigstens über die böse allmächtige Stasi!
„Wenn nun ein Historiker belegt, daß Altnazi in der DDR zum Teil hochwillkommen waren...“ Mein Gott – das wusste ich nicht. Das hat bestimmt Honecker persönlich angeordnet – gleich nach seiner 10 jährigen Haft in Nazizuchthäusern. Das war bestimmt das Erste, was er tat. Danke für den Hinweis. Dieser Henry Leide – ein bemerkenswerter Zeitgenosse. Überaus intelligent! Der Frank Westenfelder aber, der ist doof! Der sagt ja das Gegenteil! Unerhört! Im Osten hat man wahrscheinlich 3 oder 5 ehemalige Nazis nicht gerichtlich verfolgt. Im Westen war es ganz genau so. 3000 wurden nicht verfolgt.
Na klar war die DDR genauso wie die Hitlerdiktatur, Mart. Sie hat zuerst Gnufudalien überfallen, dann Kamerun, Hinterfurzhausen... In Bautzen fand alle 2 Minuten eine Hinrichtung statt... oder war das in Plötzensee....hm? Egal – is ja gleich umme Ecke.
Sag mal Mulde, hast du auch brav gemacht, was eko von die verlangt:
„Zieh Dir keine Schuhe an...“ „Schmeiss mal Deinen Minderwertigkeitskomplex über Bord!“ „...höre bitte damit endlich mal auf...“
Mach gefälligst, was er sagt! ...oder mach es wie er, wenn du nicht mehr weiter weißt:
„...ignoriere (Dich) einfach. Scheint mir das beste zu sein...“

So wie viele andere hatte ich in meinem Umfeld keinen Stasispitzel, keinen Fluchtwilligen (ich bin zur See gefahren und hätte sehr oft die Möglichkeit gehabt diese Diktatur zu verlassen), keine Eingesperrten, keinen beruflich, schulisch oder sonst wie drangsalierten, keinen Drogenabhängigen... is nich – tut mir leid – hatte ich alles nicht. Man hat mich nicht mal verhaftet oder verhört, als ich Breshnews Wagenkolonne am Straßenrand mit einem weißen Spruchband begrüßte „Letzter Gruß“ stand drauf... ich war ein Held, stimmts? Ich kannte über 200 politische Witze, die ich gerne und überall erzählt habe... mich hamse nich erwischt... nich verpetzt... komisch? Hm?
Nun schäme ich mich, weil ich wohl die Ausnahme war. Herr Althaus (MP Thüringen) schimpft schon mächtig, gegen diese Ostalgie – sogar öffentlich im Landtag. Und wenn der so was sagt, dann ist das der unwiederuflich wissenschaftliche Beweis für das geBILDete Zeug, was hier (und in wissenschaftlichen Büchern) so mancher von sich gibt. Ich auch, zwinkert

Robert


 eko antwortete am 07.12.05 (11:41):

@ roby:

Es lohnt nicht, mir Dir und Deinesgleichen diskutieren zu wollen, denn Ihr ergeht Euch allemal in Polemik.

Man kann schreiben, was man auch will, es wird von Euch verdreht und so hingestellt, als ob man Euch belehren wolle.

Dann tut Euch halt weiterhin selbst beweihräuchern, suhlt Euch in Eurem Komplex, dass wir, die Wessis Euch bevormunden wollen, badet in Eurem Selbstmitleid, dass Ihr ja nur Deutsche 2.Klasse seid. Ich werde Euch nicht daran hindern, aber verlangt bitte nicht, dass wir anerkennen, dass die DDR besser gewesen wäre als die alte Bundesrepublik.


 Karl antwortete am 07.12.05 (12:18):

Lieber Eko,

bitte schreib doch nicht in diesen Schablonen "wir, die Wessies" ihr die Ossies. Das beschämt mich, der ich auch im Westen wohne. Bei dir sind nur die anderen polemisch. Spiel doch nicht immer das HB-Männchen.


 Roby antwortete am 07.12.05 (14:22):

eko will also Diskussionen ohne Polemik. Ok. Gefühl, Achtung und Emotionen lassen wir auch weg, einverstanden?

Den Herrn „Euch“ fordere ich auf, eko’s Worte nicht mehr umzudrehen – auch wenn sie nicht nur wörtlich und in exakter Reihenfolge wiedergegeben sind – das ist egal. Hör sofort damit auf, du besserwissender „Euch“!!! Eko belehrt dich doch nicht, lieber „Euch“, er sagt dir nur, was du tun oder sagen sollst, damit es richtig ist. Du machst und sagst doch sonst alles falsch, du Dummerchen!

Damit das auch klappt, gibt er dir gleich mehrere kluge Ratschläge:

1. tut Euch halt weiterhin selbst beweihräuchern
2. suhlt Euch in Eurem Komplex, dass wir, die Wessis Euch bevormunden wollen
3. badet in Eurem Selbstmitleid, dass Ihr ja nur Deutsche 2.Klasse seid
4. verlangt bitte nicht, dass wir anerkennen, dass die DDR besser gewesen wäre...

Hm?....

Wenn ich Karl treffen würde – ich würd ihn einfach nur freundlich auf die Schulter klopfen „Schön das es dich gibt! Danke.“ ...und den Freundlichen freundlich winkend geht Robert weiter...


 eko antwortete am 07.12.05 (17:44):

@ Karl,
Du misst - leider! - mit zweierlei Mass.

Da darf der mulde mich nach Strich und Faden beschimpfen, da rührt sich bei Dir nichts. Aber wehe, ich antworte mal etwas geharnischter, gleich werde ich zur Ordnung gerufen.

Bitte, Karl, lies doch auch das Andere, was ich geschrieben habe, nämlich, dass ich keinen Unterschied mache zwischen Menschen, die in Dessau oder Düsseldorf, in Greifswald oder Radevormwald, in Rostock oder Rosenheim leben. Und dass mir die ewigen Vergleiche von mulde und Co.zwischen West und Ost allmählich auf den Geist gehen.

Es ist sehr schade, dass Du die Schärfe immer nur bei mir siehst, während mulde und roby sich in Polemik bis zum Gehtnichtmehr ergehen können. Ich empfinde deren Schreibe als Gekeife, und das wolltest Du doch abstellen, oder ?

Da kann ich Dir leider nicht auf die Schulter klopfen.

Schade (:-((((


 Mulde antwortete am 07.12.05 (18:34):

Eko
langsam kann man nun aber wirklich böse werden!
wer beleidigt denn ständig wen ?
Warum lässt Du nur Deine Lesart als richtig gelten?
Wir veteidigen nur unser eigenes erleben,
Das, Du aber nicht wort haben willst.
Das hat aber nun mal so stattgefunden!
für Fehler des Staates kannst Du ´vom Bürger XYZ
nun mal keine plausisible Erklärung einklagen!
Nur das sind Deine ständigen Vorwürfe
Ich antwortete nur zu meinen Ergehen.
Das machst du aber auch nicht!// warum nicht!
Fragen hierzu gehst du aber immer aus dem weg?
Warum nur?
Wer gerne austeilt muß auch damit rechnen Antworten
zu bekommen , die schwer verdaulich sind!
Du hast nicht ein einziges mal anlauf genommen
in rede und gegenrede mit uns zu sprechen!
Also unterlass die Klagen und komme lieber mit Fragen
rüber da wirst Du auch antworten erhalten.
Nur erwarte nicht das wir / ich alles Schutt und Asche
reden , nur weil das Dir lieber ist.
Suche mal zu allerst die Fehler bei Dir!
Was immer anschneidest das der Schnee von vor 15 Jahren
wen interessiert das noch?
hat Dich in Deinen leben noch nir jemand widersprochen?
Dann mußt Du das lernen?
Also bleibe friedlich!
Ich werde weiterhin zu meinem Lebenslauf stehen und
nicht dir zu liebe darin was bereuen oder ändern!
Nun Schluss der Vorstellung!


 Marina antwortete am 07.12.05 (19:23):

Das Problem bei all diesen Diskussionen ist, dass Leute sich persönlich angegriffen fühlen, wenn man nicht sie, sondern das System kritisiert. Kein Mensch hier hat den Lebenslauf eines "Ossi" kritisiert, die Kritik richtete sich an das System und dessen undemokratische Strukturen. Ich könnte mir vorstellen, dass einige selber nicht ganz unkritisch waren seinerzeit, als es noch bestand. Jetzt, wo sie das Gefühl haben, dass die "Besserwessis" sie belehren, kommt auf einmal eine Nostalgie heraus, die sicher mit dem Gefühl des Angegriffenseins zu tun hat. Solange diese beiden Ebenen, die persönliche und die gesellschaftliche, vermischt werden, ist eine Diskussion völlig sinnlos.
Vielleicht ist es psychologisch verständlich. Wenn es umgekehrt wäre, dass wir jetzt das System der DDR übernommen hätten, vielleicht nicht einmal gerne oder frewillig, würden wir vielleicht auch alles, was wir jetzt an der BRD kritisieren, auf einmal nicht mehr so schlimm finden und verteidigen, wer weiß? Aber diesen psychologischen Mechanismus sollte man sich schon klar machen, damit man wieder etwas mehr Abstand gewinnt und klarer denken kann. Ist jedenfalls meine unmaßgebliche Meinung dazu.


 lielo antwortete am 07.12.05 (20:25):

Wir sehen jetzt den Scherbenhaufen des Kapitalismus. Dieses Sytem hat sich überholt. Telekom hat noch nie so viel verdient wie dieses Jahr und entlässt 30 000 Menschen. Was nützt den vielen beruflich Gescheiterten, ( die Mittelschicht hat jetzt Probleme, die Ärzte kommen nicht zurecht, )die demokratischen Möglichkeiten des Wählen können. Haben Sie eigentlich eine Wahl?? Mit leichter Ironie kann der Ossi dies betrachten. Die Besserwissereien hören jetzt einfach auf.


 hugo1 antwortete am 07.12.05 (21:46):

hallo an alle die heute hier geschrieben haben, jeder gab sich nach seiner Fasson Mühe, einen Streit zu dämmen, den es eigentlich gar nicht geben bräuchte.
Vom Thema "Mythos Antifa,,"sind wir dabei etwas abgetriftet.
und beim ewig jungen Thema Vorteile/Nachteile, Besser/Schlechter wiedermal gelandet.
Da möcht ich aus heutigem Anlass noch einen drauf geben.
Ich sitze hier als sportbegeisterter Mensch (auch Fussball gehört bei mir dazu),weiss, das gerade die Bayern, die Bremer und sonnstige Eliten Europas spielen und ?? Mein Neuer Staat meine geliebte Bundesrepublick meine volksverbundene Regierung sind vollkommen Mitleidslos und sehen zu wie ich mit ansehen muss, das ich nichts, rein gar nichts davon sehe.
kein ARD, kein ZDF nix in was für eine Welt sind wir da nur geraten. Gibts denn da gar keine Möglichkeiten sich zu wehren, müssen wir uns von einigen Privaten alles wegnehmen lassen um es dann teuer zu bezahlen.
Schon alleine solch einfachen Beispiele lassen mich ins Grübeln kommen und dabei kommt die ungeliebte volksfeindliche DDR leider ziemlich gut weg, was Volksnähe , Bürgernähe, Gleichheit usw, anbetrifft.
Hat jemand einen Rat einen Tip für mich?
Ich will nix von Premiere hören. Ich hab auch die Neue Regierung nicht gewählt die mir solche Zwangsjacke verpasst. Wohin werden wir getrieben?? Ich bin etwas sauer. nur gut das es noch den guten alten Rundfunk gibt, aber einen Ausfallrabatt bei der GEZ und beim Kabelservice (die ziemlich ungeniert zur Kasse bitten) gibts natürlich nicht. *g*


 seewolf antwortete am 07.12.05 (22:28):

... tja - lieber Hugo: Nichts im Leben ist wirklich gratis. Warum auch sollte irgendwer irgendwem etwas gratis zur Verfügung stellen - es sei denn, der Empänger hätte selbst etwas begehrenswertes zu bieten...


 hugo1 antwortete am 07.12.05 (23:09):

tja -lieber Seewolf leider sind eben gerade die Dinge im Leben fast umsonnst, die nichts oder fast nichts taugen oder wert sind. Es werden diese Dinge immer teurer die unbedingt nötig sind zum Leben und Überleben.
Einen mißerablen Rat kannste umsonst haben, für ein Glas sauberes Wasser musste blechen.
Wir sind soo Viele und bemühen uns tagtäglich (im Durchschnitt gesehen) wir arbeiten, bekommen Kinder, sorgen dafür das das Leben Aller möglich ist, aber wir lassen es zu, ja wir sichern indirekt ab, das einige Wenige das Hunderttausenfache eines jeden von uns "Normalen" haben. Ja sogar über unsere Gewohnheiten unsere Phantasien unsere Wünsche entscheiden Andere. Wir lassen uns einschnüren. drangsalieren, befehlen- immer in der Masse gesehen- und vorgegebene Richtungen beschreiten. Wir wehren uns kaum wenn uns ehemalige Rechte, Gepflogenheiten, Wahrheiten genommen werden, ja Wir gehen z.T. sogar schon soweit, diese Ausbeutung verstehen zu wollen, dafür Verständnis aufzubringen und -auch das hab ich neuerdings erleben müssen- diese Zustände zu verteidigen zu begründen und gutzuheissen.


 dutchweepee antwortete am 08.12.05 (09:50):

das klingt ja fast nach den indianern, die ihr schönes land hergaben, für ein paar glasperlen.

.


 eko antwortete am 08.12.05 (10:52):

@ hugo:

Jetzt bin ich irgendwie verwirrt!

Ich dachte immer, Du lebst, genauso wie ich, in Deutschland.

Habe ich mich da geirrt?

Und in welchem Land lebst Du dann, wenn nicht in der Bundesrepublik Deutschland? (;-))))


 hugo1 antwortete am 08.12.05 (11:31):

hallo dutch -ja so ähnliche Meinungen hab ich schon gehört und gelesen (auch hier im ST)
Indianer wollten Glasperlen und die Ossis Bananen.
Ja Eko genau, Deutschland ist ein gutes Beispiel. Hier gibts Leute und da irrt auch der liebe Seewolf etwas, die bekommen tatsächlich Unsummen fast gratis.
Ich möchte Dir mal ein Beispiel nennen ( nachlesbar unter www.geldreform )
Einkommen die man ohne Gegenleistun/Leistung erhält sind eigentlich ungerecht,zumindest ungerechter als welche, wofür man arbeitet,finde auch ich.
Und was sagste dazu, wenn diese unberechtigten Einkommen das Vielfache eines Lohnes für geschuftete Arbeit beträgt ?
Beispiel:"So beträgt das Einkommen eines Normalverdieners je
Arbeitstag z. B. 75 €, das eines Spitzenverdieners 750 €.
Ein 25facher Millionär (von denen es in der Bundesrepublik meh-
rere tausend gibt) kassiert an jedem Arbeitstag der anderen 7500 €
ohne eine Hand rühren zu müssen. Ein 250facher Millionär
kommt auf 7500 €und ein fünffacher Milliardär (in der BRD
ca. ein halbes Dutzend) auf 750 Tausend € täglich!
Diese Rechnung endet 1990 denke sie Dir mal weiter bis heute.
"Seltsamerweise regt sich über solche leistungslosen Einkommen
kaum jemand auf. Vielleicht liegt das daran, daß man sich ein
zehnfaches Einkommen noch vorstellen kann, aber kaum ein hun-
dert-, tausend- oder zehntausendfaches.
Zum Tatbestand der
ungerechten Einkommensverteilung aus Vermögen kommt noch eine zu-
nehmende Auseinanderentwicklung der Arbeitseinkommen von
Arbeitnehmern und Selbständigen hinzu", aber das dürfte ja bekannt sein das diese Schere seit 50 Jahren in der BRD auseinandertriftet.
z.g.T. übernommen von:
Andreas Spangemacher*
* Bilanzbuchhalter eines Kreditinstituts, ???Der Dritte Weg“, 1 / 1991

Internet-Tipp: https://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/


 Roby antwortete am 08.12.05 (12:29):

Richtig, Hugo. Aber sag das nicht allzu laut. Pssst! Es gefällt hier einigen nicht, wenn man zu tief in die Suppe des schönen, aber stinkenden Kapitalismus schaut. Er hat uns zwar Demokratie und Freiheit gebracht, ist aber gleichzeitig verantwortlich für zahlreiche Kriege, die die denkbare schlimmsten Verbrechen der Menschheit sind. Er ist auch verantwortlich für die jährliche steigenden Inflationen, die nichts anderes sind, als ein riesiger versteckter Betrug am „kleinen Mann“.
Auch unsere demokratische BRD, die ansonsten Gewalt, Ausbeutung und Betrug im Kleinen verfolgt, betrachtet die größeren Formen dieser Verbrechen immer noch als legitim. Da hat der Andreas Spangemacher schon recht. Danke für den Link, Hugo.

Zitat des Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank, Fritz Leutwiler:
„Auf keine andere Weise als durch Inflation können in so kurzer Zeit so wenige so reich und so viele so arm gemacht werden“... na toll !!!

Die Zahl der Millionäre in Hamburg hat sich seit 1990 etwa verdreifacht... hm? Oder gibt’s da einen Zusammenhang zu den neuen Absatzländern M-V, Brandenburg, Sachsen Anhalt... zum massenhaften Plattmachen angeblich maroder Betriebe...?

Ach wo! Die vielen Millionäre, dat sind bestimmt alles Lottokönige... und außerdem bin ich ja bloß neidisch... tschulligung...


 Tobias antwortete am 08.12.05 (12:39):

Hugo wer verbietet dir hier in Deutschland Millionär oder Multimillionär zu werden ?

Was soll diese ewige Neiddebatte. Damit quälen sich viele SchreiberInnen durch den Foren und denken nicht daran , dass es an ihnen selbst liegt am eigenen Einkommen etwas zu ändern. Viele verschwenden ihre Energie am falschen Platz und das ist deren Hauptproblem.


 lielo antwortete am 08.12.05 (13:25):

Tobias, Dein Denkansatz ist von Gestern:) Millonär werden wollen, (vom Tellerwäscher zum Millionär) ist dies erstrebenswert? Neue Ideen braucht das Land! Kreative Ideen, von leistungsbereiten Menschen. Was völlig Neues muss entwickelt werden :))) Rassismus, Herrenmenschentum ist uninteressant! Eine Neiddebatte würde uns nicht weiterbringen, hilft unseren Jungen nicht ihr Leben anzupacken. Du hast recht Tobias, Nörgler helfen den Jungen auch nicht. Auf die FETTEN Jahre, folgen die mageren Jahre und früher hat unsere Oberschicht ein Krieglein angezettelt. Dies ist auch nicht mehr möglich. Bei unseren Zerstörungsmöglichkeiten;(


 Tobias antwortete am 08.12.05 (14:19):

Lielo vielleicht ist der ganze Kerl von Gestern, denn er arbeitet immer noch ( 73 ) bezahlt nach wie vor Steuern und ist damit sogar zufrieden.

Wenn ihr, du Lielo, Hugo und Roby euer Wissen und Ehrgeiz in praktische Sachen investieren würdet, könntet ihr bestimmt sehr viel erreichen. Warum mit Tellerwäscher anfangen, wenn man doch im Köpfchen was drinn hat. Probiert es einmal, es geht !


 eko antwortete am 08.12.05 (15:10):

Oooh hugo !!!

Was sind das für Töne?

Nun bist Du ja - seit man Dich aus dem Gefängnis namens DDR herausgelassen hat - einiges in der Welt herum gekommen. Hast Du irgendwo in der Welt erlebt, dass es so zugeht, wie Du Dir das erträumst?

Seit es Menschen auf dieser Erde gibt, gibt es Unterschiede. Nicht nur, was Größe, Intelligenz und sonst die ganze Bandbreite anbetrifft, sondern auch schon immer hat es clevere und weniger clevere gegeben. Arm und Reich gabs schon immer......und das wird auch so bleiben, da helfen alle Brandreden, Traumtänze und und und nix.

Und wenn ich dann vom "stinkenden Kapitalismus" lese, dann frage ich mich schon auch, ob man das nicht am besten ignorieren sollte. Was soll denn dieses dümmliche Gequatsche? Der das schreibt, lebt nämlich a u c h ganz gut von diesem stinkenden Kapitalismus.

hugo, weder Du noch ich noch sonst jemand - auch nicht unsere Kindeskinder - werden es jemals erleben, dass es so auf der Welt zugeht, wie Du Dir das erträumst.

Ich -und da bin ich mit vielen anderen Leuten einer Meinung - kümmere mich nicht darum, ob der eine mehr hat und der andere weniger. Das sind doch unnütze Gedanken, die zu nix führen, höchstens zur Unzufriedenheit.

Derjenige, der mehr Geld hat als ich, kann letztlich auch nur ein Schnitzel fr... und ob der mit seinem vielen Geld glücklicher ist als ich, das steht aber weit in den Sternen. Und ob Du glücklicher wärest, wenn Du soviel Geld hättest, das wage ich sehr zu bezweifeln. Denn zur Zufriedenheit und zum Glücklichsein gehören andere Dinge - und nicht Geld!

Aber das weißt Du ja auch, also, was solls ? (;-)))


 dutchweepee antwortete am 08.12.05 (15:17):

wo sind denn nun die echten antifaschisten?

.


 Roby antwortete am 08.12.05 (15:32):

Schön wäre es, Tobias. Prima Ratschlag von dir. Danke.

Wir haben nicht nur 20 % Arbeitslose in unserer Region, wie das die offizielle Statistik sagt, sondern fast 30 %. Man zählt nämlich die, die hier keine Arbeit finden und weite Fahrten in die Altbundesländer in Kauf nehmen müssen, einfach gar nicht mit. Und das sind hier nicht wenige!

Ich werde denen aber mal sagen: „Wenn ihr... euer Wissen und Ehrgeiz in praktische Sachen investieren würdet, könntet ihr bestimmt sehr viel erreichen. Warum mit Tellerwäscher anfangen, wenn man doch im Köpfchen was drinn hat. Probiert es einmal, es geht !“

...so schnell könnte ich gar nicht laufen, wie die empörte Menge mich schimpfend zum Teufel jagen würde....

Die sind alle doof, diese blöden Ostler! Gibt man denen schon mal gut gemeinte Hinweise, flippen die auch noch aus?! Versteh ich nich....

zwinkert dir Robert zu


 Mulde antwortete am 08.12.05 (16:11):

Man kann es nicht lassen!
Da schreibt jemand mal so etwas wie eine heitere politische Sarire- Fernsehen und Fußball
Schon kommt wieder der bekannte Keulenschwinger
und macht seine Holzhammerpolitik
nach dem Motto aus den 20er jahren des vorigen Jahrhunderts
"Willst Du nicht mein Bruder sein - schlag ich dir den
Schädel ein"
Hat aber als Gegenschreiber nicht das Potential an politischen Wissen wie der Satiriker.
Er bemüht sich auch erst garnicht was neues zu erlernen!
Er möchte nur das alle seine Gegenüber auf sein politisches
Hilfsschulwissen herab steigen !
Nur die wollen das nicht und das ärgert dem Kleinkeulenschwinger er hat ja keinen Entlassungschein
aus dem DDR Gefängnis somit auch ein viel niedrigers Wissen
um die zusammenhänge in der Politik zu erkennen.
Ist das nicht mehr als eignartig?


 schorsch antwortete am 08.12.05 (16:45):

dutchweepee, du irrst dich: es waren nicht Glasperlen, sondern Gewehrkugeln, die die Indianer für das Land (in ihre Leiber) bekamen! Die Glasperlen dienten als Tauschobjekte für Felle.....


 dutchweepee antwortete am 08.12.05 (16:50):

@schorsch

...auch die "DDR-ratten" üben in der kanalisation bereits wieder karate.

.


 lielo antwortete am 08.12.05 (17:18):

Die Verelendung gibt es nicht nur in den Hütten, sondern es gibt eine grosse Verwahrlosung in den Palästen.


 hugo1 antwortete am 08.12.05 (17:37):

hallo Mulde, muste nicht machen, auch wenn Du veständlicherweise leicht vergnatzt bist über das was du da immer und immer wieder lesen musst, trotz intensivster "Propagandaenthusiasmus" meinerseits usw.
Soweit würd ich an Deiner Stelle doch versuchen mich zu beherrschen und nicht von politischem
Hilfsschulwissen schreiben.
Ich stell mir immer mal vor, ich könnt mit den Urhebern solcher Texte, die Du damit meinst, mal so richtig sachlich in trauter Runde ,,na du vestehst sicherlich was ich meine,,und dann stellt sich heraus -was ich vermute- diese "Kerle" sind doch ansonnsten völlig normal, prima Nachbarn, nette Unterhalter, hilfsbereite Bürger, usw. Bis auf die Ausnahme, sie liegen ganz weit weg von meiner politischen Erfahrungswelt und Betrachtungsweise,,, Na und ?Muß ich mich da von "denen" beleidigen lassen und noch schlimmer, muss ich sie beleidigen? Nee, haben wir doch nicht nötig, auch wenn die Pferde mal durchgehen möchten,,
Eko Gefängnis vergessen wir mal ganz schnell, war sicher nicht so gemeint von Dir das wir alle Ex-Knastis wären.
Aber zum Thema Unterschied der Menschen und ob das schon immer so war und ob das so hinnehmbar und unveränderlich ist und ob es in solch unverschämten Ausmassen Unterschiede geben muss usw. usf. würd ich mich doch nicht so einfach einwickeln und breitschlagen lassen wollen. Da würd ich allzugerne widersprechen, egal ob du Neiddebatte dazu sagst oder wie auch immer. Stell Dir mal vor wo das hinführt, wenn die Verarmung einerseits und die Anhäufung von Reichtum andererseits su ungebremst weitergehen. Da hilft Dein "Verständnis" für die Reichen, Deine Resignation und besonders die fadenscheinige Begründung: es war schon immer so (und vielleicht ist es sogar von Gott gewollt m.M.) nicht aus um solche wie mich zu beruhigen.*g*


 Mulde antwortete am 08.12.05 (17:49):

Hallo Hugo
Hast unbestritten recht nur manchmal gehen einem die Pferde durch.
Die Kritik erkenne ich an.
werde mal öfter auf die Bremse Treten!

Schade hätte gern eine Addi
schönen Abend nach Greifswald


 Felix antwortete am 08.12.05 (18:49):

Wenn Ossi und Wessi sich streiten ... bleibt dem Neutralen das Lachen im Hals stecken.
Eigentlich müssten die Deutschen sich gegenseitig vertragen lernen ....


 Tobias antwortete am 08.12.05 (20:10):

Roberto, ich habe zwei Mitschreibern und einer Mitschreiberin, weil ihr doch kluge Leute seid eine persönlichen Anmerkung geschrieben und du erschlägst mich mit 20 - 30 % Arbeitslosen. Da bin ich überfordert.


 seewolf antwortete am 09.12.05 (01:29):

... aber, aber - Hugo,

da bin ich doch eher sauer auf einen Sultan von Brunei oder ein Prinzen der Saud-Sippe als auf so einen popeligen Hamburger Millionär oder ALDI-Millardär...

Um Gottes Willen - Neid ist eine Todsünde und - davon abgesehen - eines der wirksamsten Gifte für eine wankende Seele...

Deine Ägypten-Reisen und Karibik-Urlaube klaut Dir so jemand doch ebensowenig wie Deine Mega-Familienfeste !


 hugo1 antwortete am 09.12.05 (11:59):

Danke seewolf, das Du mir wenigstens das Reisen in arme Länder gönnst. Dort konnte ich sehen und spüren, wie arm der Mensch tatsächlich sein kann. Bei denen liegt die Sterblichkeit viel höher als bei den Aldibrüdern oder beim Sultan. Da kommt nicht einfach Neid auf, dieses Gefühl, wenn man diese Slums sieht ist eine Mischung aus Gefühlen. Vielleicht ist sogar ein klein wenig Schuldgefühl dabei, das wir hier deren Armut durch unseren Wohlstand mit verursachen.(deren theoretischen Wohlstand praktisch auffressen)
Mir fällt da absolut keine Rechtfertigung, keine brauchbare Begründung ein, weshalb dieser Zustand so in Ordnung sein soll. Das kann ich mit Neid nicht in Verbindung bringen.
Das Vermögen eines einzigen Sultans würde ausreichen um für Millionen Menschen auf Jahrhunderte eine gesicherte Existenz aufzubauen.
So gesehen sind unsere WEST-OST Mythosdebatten ein Fliegendreck, bezogen auf tatsächliche Probleme dieser Welt.*g*


 hugo1 antwortete am 09.12.05 (12:23):

ps. entschuldige die Verbreitung soz. Gedankenguts in obigem Beitrag, aber Deine "mangelnde Bewunderung" des Reichtums des "Sultans" usw. emutigte mich zu solcherart Ausflipperei.
Nee im Ernst, manchmal hab ich sogar hier bei uns Rentnern im ST den Eindruck als ob einige diesen Aldibrüdern und Konsorten ehrfurchtsvoll mit demütig gesengtem Blick bewundernd huldigen. Ja sogar bereit sind sich völlig kritiklos auf die stolz geschwellte Brust zu kloppen mit der Feststellung, jaa das sind Deutsche, die sind Vorbilder, da kann man sich eine Scheibe abschneiden, das kann Jeder, wenn er es nur wollte,,,usw. usf. auf den "fremden" Putz zu hauen.
Viel lieber würd ich es sehen, wenn eines Tages der Durchschnittesägypter oder Kubaner usw. sich auch auf Reisen begeben und einen Abstecher, zum fröhlichem Flundernessen z.B. beim Seewolf machen könnte *g*
Dann wär die Welt für mich wieder um Vieles Normaler.


 Roby antwortete am 09.12.05 (12:35):

Aber Tobias... :-)) ich hab dir doch zugezwinkert – es liegt mir fern, boshaftes Beschimpfen zu praktizieren. Zugegeben ist es nicht ganz einfach zu erkennen, wann der Roby satirisch / ironisch spricht – und wann nicht. Da muss ich noch ein bisschen an mir arbeiten., zumal ich 18 Jahre weniger Lebenserfahrung habe wie du.

Ich war zwar auch 40 Jahre im Gefängnis, aber im „offenen Vollzug“ – wie viele andere auch. Bei der Deutschen Seerederei Rostock waren 8000 Leute beschäftigt. Wir waren halt Elite, von der Stasi ausgesuchte Systemträger – besonders ich, der Schmiermaxe im Maschinenraum eines Frachters... mein Kumpel, Lokführer Rene auch. Er hat das gleiche gesehen wie ich und später auch Hugo... sagenhaften Reichtum / Armut. Beides oft nur wenige Meter von einander getrennt.

Neulich hab ich einen geBILDeten Menschen erzählt, dass die Insel Rügen ein sehr schönes Stück Land ist. Er wollte mir nicht glauben das ich, obwohl ich 200 Km von der Insel entfernt wohnte, trotzdem dort hin durfte. Mit ungläubig, staunenden Augen fragte er „Durftet ihr eure Städte verlassen?“ Mir fiel nix mehr ein... ich war überfordert. Passiert also nicht nur dir, Tobias.... lacht

Robert


 Mulde antwortete am 09.12.05 (13:57):

Hallo Roby

Na da kann ich noch etwas härteres drauflegnen!
Die Geschichte ist wirklich so passiert - nichts erfunden
oder dazu geflunkert.
Mai 2001 Nordostseekanal an Bord eines Ausflugsdampfers
herliches Wetter
auf dem Achterdeck eine feucht- fröhliche Männerrunde
nichts besonderes nur Zufall man saß zusammen bei Bier,
keiner kannte den anderen, eben Touristen an einem wunderschönen Fleckchen Erde
Nur ein Rheinländer ( bitte nicht verallgemeinern)
protze da rum , so nach der Art "mein Haus - mein Auto-
meine Weiber! " also nichts besonderes nur ein Biertisch gequatsche!
Da spricht mich der besagte an
Äh du bist doch aus 'sem Osten - höre ich doch"!
einige Phon zu laut - betone keiner ist in keiner weise
betrunken!
Ja !! und was ist da so besonderes?
Nun war zu erkennen wie er grübelte und mir was sagen wollte.
Plötzlich noch lauter " Was machst du hier zeige mir mal
die Reiseerlaubnis von eurem Bürgermeister!
Erst lautes prusten der mit am Tischsitzenden - dann
ein erschrockenes Staunen .
Alle voller ungläubigkeit!
Bis der Kollege das alles noch mal betont wiederholte!
Ende vom Lied er wurde noch nicht mal mehr verlacht, nur
mit einem Kopfschütteln allein gelassen!
Ja das gab es auch.
Eines weiß ich heute gewiß, diese Art von Mitmenschen , die werden
immer immer weniger
und das ist gut, finde ich!
Wohl dem das es sich so weiter entwickelt zum besserem


 mart antwortete am 09.12.05 (13:59):

<<So gesehen sind unsere WEST-OST Mythosdebatten ein Fliegendreck, bezogen auf tatsächliche Probleme dieser Welt.*g*<< (hugo)

Mit deinen eigenen Worten:

<<Bei mir kommts tatsächlich so an: Relativierend, Abschwächend, Ablenkend.<<

:-((


 dutchweepee antwortete am 09.12.05 (16:31):

was gibt´s denn zwischen west und ost zu debattieren?

ICH ALS OSSIE ZUMINDEST HAB NIX GEGEN WESSIES!

nur regen mich die über 5.000 deutschen auf, die jeder mehr als 30 mio euro auf dem konto haben.

solange das so ist, bleibt die "soziale marktwirtschaft" in meinen augen eine höchst ungerechte gesellschaftsordnung und mein feindbild steht felsenfest.

.


 hugo1 antwortete am 09.12.05 (16:45):

hallo mart, anscheinend bis Du noch immer davon überzeugt, das man heutzutage zu Gauck und/oder Birthler gehen kann und über die wesentlichsten Informationen aus dem Nazireich und dem was nachher passierte, fündig werden kann.
Ich sage noch einmal, kann man nicht. Das bisschen was da die Amerikaner und die Sowjets (die sämtliche halbwegs brauchbaren Archive schnellstmöglich ausser Landes brachten)übriggelassen hatten und der Teil der danach von der Stassi (natürlich auch unter Weitergabe an den KGB) zusammengetragen und behalten werden durfte, sollte wohl nicht am Aussagekräftigsten sein.
hier eine Meldung vom Februar 2005 von https://www.geocities.com/dulfkotte/
Bislang hatte sich der US-Geheimdienst geweigert, Dokumente über Nazis freizugeben, denen keine Kriegsverbrechen zur Last gelegt werden. Die Akten umfassen CIA-Kreisen zufolge Hunderttausende Seiten, darunter Material über Vereinbarungen des US-Geheimdienstes mit früheren Mitgliedern der SS oder der NSDAP über eine Spionagetätigkeit in der Sowjetunion.
Dabei wird sich die verhaltensweise der CIA wohl kaum von der des KGB unterscheiden. (wenn sie der Meinung sind es müßte unter Verschluss bleiben, dann bleibt es das auch.
,,und ein Buchautor will/kann/muss an seine Auflage denken, da machen sich langwelige und altbekannte Wahrheiten eben weniger gut.
für mich wird 2005 kein Mythos mehr zerstört, das ist lange vorüber und einen derartig unterstellten Mythos hats nie gegeben.
Schon Deine erster Halbsatz: "auch hier hörte ich wiederholt, daß in Ostdeutschland eine ehrlichere Aufarbeitung als im Westen erfolgte".
, suggeriert im Zusammenhang mit Nachfolgendem Text das Gegenteil, ja und das will und kann ich keinesfalls befürworten, bei dem was mir über die Aufarbeitung mit dem Naziregime und seinen Tätern/Mitläufern in der BRD bekannt ist.


 BarbaraH antwortete am 09.12.05 (17:44):

Hier der direkte Link zu Deinem Zitat, hugo:

Internet-Tipp: https://www.geocities.com/dulfkotte/nazi2.html


 seewolf antwortete am 10.12.05 (03:32):

Hugo - ich gönne Dir von Herzen alle "Güter" dieser Erde. Allerdings fürchte ich, daß - wenn Du sie besäßest - Deiner Seele kein Frieden mehr sicher wäre...

Du müßtest Dich verzehren im Bestreben, alle Ungerechtigkeit zu beseitigen und würdest verfolgt von den Neidern.

Kümmere Dich lieber um das Wohl Deiner Nächsten, deren Echo Dich erreichen kann und weniger um das Elend in der Ferne, dessen Linderung ein ewiges Wunschdenken bleiben muß.


 hugo1 antwortete am 10.12.05 (11:11):

hallo seewolf, danke für Dein (soll ich nun Mitleid oder Gönnen oder ,,dazu sagen? *g*) Statement
Sicher, wär ich nicht zufrieden mit allem Reichtum dieser Welt,. Gerade, weil ich beobachten kann, das rechts und links von mir nicht nur Unterschiede in Größenordnungen, sondern in unvorstellbaren Dimesionen vorhanden sind. Da kann ich nicht ruhig bleiben und "nur" zu meinem Nächsten schielen, der -auf relativ hohem Niveau- oft zu Unrecht jammert. Hast du alle Hoffnung aufgegeben da Du von Wunschdenken sprichst ?
Erinnere dich mal an 1989 -es geschehen eben doch noch Zeichen und Wunder, man muß manchmal,nur,n bisschen nachhelfen. Dann kann sogar de Mythos und die gegenwärtige Situation, das die Reichen immer Reicher werden vielleicht mal durchbrochen werden.
übrigens, hab ich mich bisher stets bemüht, (bezogen auf weltliche Güter) nicht im eigenem Namen zu meckern, jammern, und Unzufriedenheit an die große Glocke zu hängen. Das wäre auch nicht korrekt, dazu gehts mir persönlich nicht mies genug um sowas zu rechtfertigen. *g*


 eko antwortete am 10.12.05 (18:46):

@ hugo zu Deiner Information:

Ich lese zwar noch mit, werde mich aber hüten, noch ein Sterbenswörtchen hier über das Thema zu posten.

Es ist sinnlos!

Gerne würde ich mit Dir über das Thema diskutieren, dann aber von Angesicht zu Angesicht mit der Möglichkeit der sofortigen Entgegnung. Ich bin mir ganz sicher, dass wir da weiter kämen und vieles, was hier missverstanden und auch verdreht wird, könnte sofort und rückhaltlos aufgeklärt werden.

Mich aber hier als politische Niete und Nichtwisser hinstellen zu lassen von Leuten, die mich noch nie gesehen haben, das hab ich nun wirklich nötig.

Wie wärs im Mai in Aachen? Ist nicht weit von Bonn weg.

Schönen Sonntag wünscht

e k o


 seewolf antwortete am 11.12.05 (02:00):

1989?

Das war - nach meiner bescheidenen Einschätzung - für Milliarden von Menschen (ungefähr 3 wenigstens) ein Jahr wie viele andere vorher UND nachher...


 dutchweepee antwortete am 11.12.05 (04:08):

@EKO ...ich würde dich wirklich gerne persönlich treffen und bin überzeugt, daß wir gute freunde würden, wenn wir von angesicht zu angesicht diskutieren könnten. allerdings fahre ich anfang mai nach dresden.

wäre dir ein termin im juli recht? die stadt aachen interessiert mich sowieso ...dort war ich noch nie, hab aber schon viel darüber gehört!

p.s.: such bitte schonmal ein relativ günstiges hotel aus.

.


 eko antwortete am 11.12.05 (11:58):

Hallo dutchweepee,

gerne und mit Freuden nehme ich Dein Angebot an, mich in Aachen zu besuchen. Mit wenigen Ausnahmen ist mir jeder Termin recht, auch Juli.

Das günstigste "Hotel", das ich Dir anbieten kann, ist eine Übernachtung bei mir, dazu lade ich Dich hiermit ein.

Schönen Sonntag wünscht

der e k o

Tel: 02408 956 888 (Anrufbeantworter)