gruftnatter
begann die Diskussion am 26.11.05 (10:56) :
Gute Demokraten
Was sind wir doch für gute Demokraten, wenn nur die Quote stimmt,und der Ofen schön raucht! Leisten wir uns die Welt auch auf Raten, stört uns das gradsowenig wie andere. Börsenindex,Arbeitsplätze, Bruttosozialprodukt,das alle Zweifel schluckt, schlaue Deutung der Gesetze: Darauf kommts an,sonst auf garnix!
Wir sind so wie unsre Alten christlich tolerant. Mitten auf der Schmalspur halten wir wenig vom kritischen Rand. Wir,die den Lohn der Arbeit wohlverdient in Ruhe genießen möchten, suchen uns eben neue Wege und finden bestimmt den rechten!
Wir tun alles was wir können,um nicht aufzufallen. Das heißt:Beten,schuften,pennen,und tief in der Tasche die Fäuste ballen. Wir sehn,wos nottut und wir üben Verzicht mit vollen Händen, wenn wir, mit Quittung fürs Finanzamt,das letzte Hemd verspenden.
Teilen? Wo kämen wir da hin bei solchem arbeitsscheuen Pack! Mitleid?Das ist bei uns nicht drin!Da hilft nur Knüppel aus dem Sack! Ordnung und Sicherheit muß her,und was nicht paßt, das muß halt weg! Stolz schlägt im Freundeskreisverkehr das Herz am rechten Fleck!
(c) gruftnatter - zum Mit- und Weiterdenken
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schorsch
antwortete am 26.11.05 (13:22):
Nimmst du einen Tipp an?
Idee gut.
Zeilen zu lang!
Sorry
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Claude
antwortete am 26.11.05 (13:23):
gruftnatter, und was schlägst du vor?
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gruftnatter
antwortete am 26.11.05 (13:57):
@schorsch: Mir kommt es auf den Inhalt an - das ist eh ein Songtext anläßlich eines Gewerkschaftsfestes, den der interessierte Leser sogar als Song gratis downloaden könnte - wie übrigens fast alle meiner Songs. :) @claude: Ich fürchte, auf demokratischem Wege wird sich nie was ändern, zumal zumindestens Parteien-Demokratien immer Scheindiktaturen sind.
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Claude
antwortete am 26.11.05 (14:23):
gruftnatter schrieb,@claude: Ich fürchte, auf demokratischem Wege wird sich nie was ändern, zumal zumindestens Parteien-Demokratien immer Scheindiktaturen sind.
Auf welchem Weg wenn nicht auf dem demokratischen sollte sich denn sonst etwas ändern? Deine Antwort wirft für mich die Frage auf was du unter Demokratie verstehst! Ja, was verstehst du unter Demokratie? Der Songtext von dir weiter oben beschreibt eigentlich das normale Leben er beschreibt hässliche Sachen in diesem Land, zugegeben, aber so ist es nun mal. Wie würden aber die Texte aus anderen Zeiten unserer Geschichte aussehen hätte man die Möglichkeit gehabt sie überhaupt jemanden zu Gehör zu bringen? Freundlicher Gruß Claude
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gruftnatter
antwortete am 26.11.05 (14:36):
Unter Demokratie verstehe ich die Herrschaft des Volkes, die es aber leider immer nur zwischendurch von der Reichen Gnaden gegeben hat. Wir haben aucb jetzt die Herrschaft des Kapitals einer Minderheit, die die Richtung diktiert. Wenn das Volk direkt abstimmt, kommen aber immer noch andere Ergebnisse heraus, als wenn sponsorenabhängige Parteien das Entscheiden haben. Hier stimmt es nur darüber ab, wer am besten lügt, und wer es damit am ehesten vor den wirklich erforderlichen Veränderungen schützt. Wer resigniert, hat dafür keine verbesserungsvorschläge. Selbst solche BESTANDSAUFNAHMEN schrecken ab und schaffen damit nur Unmut. Dennoch halte ich sie ab und zu für nötig.
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Claude
antwortete am 26.11.05 (18:29):
gruftnatter schrieb,Ich fürchte, auf demokratischem Wege wird sich nie was ändern, zumal zumindestens Parteien-Demokratien immer Scheindiktaturen sind.
Es würde mich wirklich interessieren welche Vorschläge du hättest! Das Demokratie die Herrschaft des Volkes ist war mir bekannt:-) Gruß Claude
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gruftnatter
antwortete am 26.11.05 (20:49):
Ich beschrieb ja bereits die direkte Volksabstimmung bei wichtigen Fragen. Und eine Abschaffung der Parteien zugunsten anderer Volksvertreter, die die Volksabstimungen vorbereiten. Im Prinzip sehe ich aber keinen Ausweg, als die Übernahme durch eine offensichtliche Diktatur, wie es bisher oft genug geschehen ist. Hoffentlich dauert das noch möglichst lange bis dahin.
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mart
antwortete am 26.11.05 (20:56):
Diktatur = Ausweg?
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gruftnatter
antwortete am 26.11.05 (21:06):
Diktatur = logische Folgerung = Ausweg , wenn auch ein mieser. Die 20er Jahre haben wir bereits. Aber keiner will ja wirklich daraus lernen. Wenn ihr mich in eine braune Richtung drängeln wollt, dann noch viel Spass dabei. Ich beteilige mich ab sofort nicht mehr an dem Spielchen und habe ohnehin alles gesagt, was ich zu sagen habe.
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Claude
antwortete am 26.11.05 (23:05):
Gruftnatter wie du meinst, lache. Aber überzeugend war das nicht was du gesagt hast!!! Freundlicher Gruß
PS: wer drängt dich in eine braune Ecke ?
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lielo
antwortete am 27.11.05 (10:19):
Ich unterstütze die Idee "Volksabstimmung" von Gruftnatter. Wir müssen aus unseren Erfahrungen lernen. Geplant von unserer Regierung ist doch eine weitere Verarmung des grössten Teil von uns (Telecom hat noch nie soviel verdient wie in diesem Jahr, trotzdem werden 30 00 Menschen entlassen) Dies ist nur ein Beispiel von vielen. Wir nehmen doch auch denkend an unserem Schicksal teil. Bis jetzt sind wohl alle noch still, weil extremes Denken hilft uns nicht weiter. Es fehlt nur noch das richtig sich organisieren. Vieleicht eine neue Partei, die all jene intellegente Menschen anspricht, die die Faust im Sack ballen?????
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schorsch
antwortete am 27.11.05 (10:51):
gruftnatter antwortete am 26.11.05 (20:49):
"...Ich beschrieb ja bereits die direkte Volksabstimmung bei wichtigen Fragen. Und eine Abschaffung der Parteien zugunsten anderer Volksvertreter, die die Volksabstimungen vorbereiten..."
Die direkte Volksabstimmung haben wir in der Schweiz weitgehend. Das aber alleine ist noch keine Gewähr, dass es dann auch in Volkes Sinne gehandhabt wird. Dann kommen nämlich die Ausführungsbestimmungen. Und die schwächen Volkes Willen oft so stark, dass nicht mehr viel davon übrig bleibt. Man sagt ja nicht umsonst: Der Teufel liegt im Detail.
Ob man den den für die Abstimmungen zuständigen Organen den Namen "Parteien" gibt oder andere, die politischen Richtungen wollen vertreten sein. Also sinds doch wiederum Parteien!
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York65
antwortete am 27.11.05 (12:07):
Die "Neue" Partei ist ja schon einige Zeit da.....bei uns wurde endlich auch ein Oertsverband ins Leben gerufen,um an der hess.Kommunalwahl teilnehmen zu können.Mal sehn,was im März 2006 rauskommt?
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schorsch
antwortete am 27.11.05 (15:55):
York, mich erinnerst das an die Band "Die jungen Klaustaler" oder so ähnlich. Genau wie diese sich irgendwann ad absurdum führen, wird jede "neue" Partei bald einmal alt aussehen und wieder neue werden für sich in Anspruch nehmen, neu zu sein. Dabei handelt es sich doch immer nur um alte Unzufriedene, die in irgend einer Partei sich mit ihren obskuren Ideen nicht durchsetzen konnten.
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Tobias
antwortete am 27.11.05 (16:17):
York, deine Begeisterung für immer etwas NEUES ist wirklich zu bewundern. Mit dem rechts - oder linksaussen hast du dabei keine Probleme. Erst Schill und nun die rote Fontäne :-))
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gruftnatter
antwortete am 27.11.05 (16:18):
Vielleicht wäre eine allgemeine Demokratiepflicht eine Idee? Dann müsste jeder Demokratiefähige im festzulegenden demokratiefähigen Alter ( Ich denke mal so zwischen 30 und 50)für einen gewissen Zeitraum ran. Andererseits wäre nach einer gewissen Maximaldauer ( 8 Jahre?) unweigerlich Schluß. Das wäre auch eine Alternative zur Erwerbsarbeit - dem sozialen Jahr vergleichbar.
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Claude
antwortete am 28.11.05 (17:10):
gruftnatter, die Bezeichnung demokratiefähiges Alter, ist gelinde gesagt ein wenig seltsam!!!! Wenn sie Ernst gemeint sein sollte wäre eine Erklärung eigentlich notwendig. Freundlicher Gruß Claude
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gruftnatter
antwortete am 28.11.05 (17:29):
Bei uns heiratet man nicht vor 30 und trennt sich meist gegen 50. Singles sind keine geeigneten Demokraten.
Ich denke da an eine Art Schöffendienst mit ähnlicher Einführung und ähnlichen Aufgaben.
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schorsch
antwortete am 28.11.05 (17:49):
gruftnatter, genau. Und wenn dann jeder mal Bundeskanzler gewesen ist, rüsselt keiner mehr über ihn.....
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gruftnatter
antwortete am 28.11.05 (17:56):
So in etwa... :) Allerdings wird ja auch nicht jeder Schöffe Richter am Obersten Gerichtshof. Berufspolitiker sind da dann auch gefragt - aber die Schöffen müssen sich über die Gesetze einigen.
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