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THEMA: Was ist Wohlstand ?
45 Antwort(en).
gruftnatter
begann die Diskussion am 23.11.05 (16:23) :
Das würde mich mal interessieren, nachdem mir in einem anderen Thread WOHLSTANDSGENÖRGEL unterstellt wurde.
gruftnatter
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fipsie
antwortete am 23.11.05 (16:25):
Was verstehst Du denn unter Wohlstand?
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gruftnatter
antwortete am 23.11.05 (16:36):
Ich halte Wohlstand vor allem für einen sehr relativen Begriff, der für mich im positiven Sinn nicht nur materielle Aspekte beinhaltet, sondern auch einen respektvollen Umgang damit. Die absolute Menge des Vermögens spielt dabei eine untergeordnete Rolle - auch ein (Neben-)Erwerbsloser kann sich durchaus wohlhabend fühlen. Im negativen Sinn äußert er sich in Selbstverliebtheit, Ignoranz und Arroganz.
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fipsie
antwortete am 23.11.05 (16:51):
Nun, Wohl-Stand, ist, denke ich, sehr relativ. Deine "heissgeliebte" AT ist wohl-stehender als ich. Ackermann ist evtl. wohl-stehender als AT usw. usw. für mich ist Wohlstand, wenn ich mehr Materielles zur Verfügung habe, als ich zum Überleben brauche.
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gruftnatter
antwortete am 23.11.05 (16:57):
Was ist aber , wenn dich das überzählige Materielle aber belastet, weil du z.B. dagobertinisierst?
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fipsie
antwortete am 23.11.05 (17:04):
dagobertinisierst (kreisch ))))))))))) Nun, was soll ich darüber philosophieren, was ich nie erlebt habe und werde? Ich kann natürlich jetzt grosskotzig sagen, ja dann gebe ich die Belastung ab.
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Karl
antwortete am 23.11.05 (17:08):
Wohlstand habe ich dann erreicht, wenn ich mir um das Finanzielle keine Gedanken mehr mache(n muss), wenn ich zufrieden bin. Demnach sind viele Reiche nicht wohlhabend.
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gruftnatter
antwortete am 23.11.05 (17:11):
Ich hab was Interessantes gefunden:
Internet-Tipp: https://www.heise.de/tp/r4/artikel/14/14892/1.html
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fipsie
antwortete am 23.11.05 (17:23):
Das findest Du interessant?
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gruftnatter
antwortete am 23.11.05 (17:24):
Was das Thema hier betrifft: ja.
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fipsie
antwortete am 23.11.05 (17:28):
Na gut, für mich sind persönliche Ansichten interessanter, als irgenwelche Studien, Statistiker und was "man" sich sonst noch so ausdenkt, um seinen Job zu machen.
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gruftnatter
antwortete am 23.11.05 (17:36):
Ich finde mich dort in einigen Aussagen durchaus wieder und halte den Begriff Lebensqualität auch für eine modernere Beschreibung.
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fipsie
antwortete am 23.11.05 (17:53):
Nun, Lebensqualität hat m.E. wenig mit Wohlstand zu tun. Ausser, man hat wirklich nichts zu beissen und kein zu Hause.
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utelo
antwortete am 23.11.05 (18:42):
Wohlstand ist für mich, immer einen Euro mehr als unbedingt nötig zu haben. Das betrifft aber nur den materiellen Wohlstand. Der ideelle besteht für mich darin, eine Wohnung mit den entsprechenden Wohlfühlmöbeln zu bewohnen. Eine liebe Familie und gute Nachbarschaft gehört auch zum Wohlstand, weil dieser ohne diese Dinge nicht da ist.
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eko
antwortete am 23.11.05 (19:33):
Wohlstand ?
Na, da wird sich wohl jeder irgend etwas anderes darunter vorstellen.
Ich tendiere zu Karls und utelos Ansichten darüber.
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trux
antwortete am 23.11.05 (20:18):
an Karl, Zufriedenheit wäre ein neues Thema, könnte auch Stillstand bedeuten, Festhalten am gegenwärtigen Zustand.
Jeder versteht darunter anderes. Gedanken ruhen nicht, sind kaum in der Gegenwart, oft auf das Morgen gerichtet.
Zufrieden könte man z.B. mit seinem Einkommen sein, mit seiner Wohnungseinrichtung, doch in seinem Job nicht; denn dort ist Stillstand "tödlich".
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nasti
antwortete am 23.11.05 (23:50):
Wohlstand für mich wäre:
1. Wenn ich so viel Geld hätte, das ich alle FreundeInnen von meinem jüngeren Sohn einladen könnte /Ca. 25/ in Berlin für einen reichlichen Abendbrot, und das immer, wenn ich Ihm besuche. 2. Wenn ich die große Familie /100 Köpfe/ von meinem älteren Sohn auch so einladen könnte. 3. Wenn ich eine Big Spenderin spielen könnte. 4. Wenn ich morgen in NY auftauchen könnte, natürlich in besten Hotel, und nach paar Tage wieder in Paris, und Monaco, ew. paar Tage inzwischen in Tibet.
Inzwischen fiel mir ein, das viele Gräfinnen in 16 Jahrhundert wären glücklich, wenn Sie so eine Badezimmer und Toilette hätten, wie wir heute. Und PC, und Handy, und Digital Kamera, und Auto, und ewige wärme in Wohnung, und frische Lebensmittel in Kühlschrank. Wir sind verwöhnt, uns fehlt die nötige Arbeit für die Wärme /Holz hacken, und Holz sammeln/, Jagen, Früchte sammeln, das macht glücklich. Arbeit macht frei! /gggggg/
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seniorin
antwortete am 24.11.05 (05:58):
"Was ist Wohlstand?"
"Ich halte Wohlstand vor allem für einen sehr relativen Begriff": meine Meinung (frei nach gruftnatter s. oben).
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Peter101
antwortete am 24.11.05 (17:02):
Was Wohlstand ist, kann man nicht so einfach beantworten.
Über den Zeitpunkt der Stellung der Frage kann man sich aber allerdings Gedanken machen. Was Wohlstand, allgemein in unseren Breiten verstanden nicht ist, kann man da schon etwas leichter beantworten. (Siehe Unten)
Den verantwortlichen in Politik und Wirtschaft, wenn sie nicht tatsächlich mit dem Klammerbeutel gepudert wurden, wovon Angesichts der bekannten Tatsachen nicht auszugehen seien dürfte, ist darüber ganz klar, warum diese Art Propagandasand in die Augen der Masse gestreut wird.
https://www.schule.suedtirol.it/blikk/angebote/schulegestalten/se1351.htm
Auszug:
Der neue "globale Braintrust" mit 500 führenden Politikern, Wirtschaftsführern und Wissenschaftlern aus allen Kontinenten versammelte sich am 27. September 1995 in San Francisco zu einer Konferenz, um den Weg ins 21. Jahrhundert zu weisen. Alle Anwesenden waren sich darin einig, dass ungeahnte Heere von Arbeitslosen eine Selbstverständlichkeit sein werden und die Pragmatiker in der Runde verkürzten diese Aussicht auf zwei Begriffe "20 zu 80" und "tittytainment".
"20 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung würden im kommenden Jahrhundert ausreichen, um die Weltwirtschaft in Schwung zu halten. ... Ein Fünftel aller Arbeitssuchenden werde genügen, um alle Waren zu produzieren und die hochwertigen Dienstleistungen zu erbringen ..."
Internet-Tipp: https://www.staytuned.at/sig/0031/32937.html
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schorsch
antwortete am 24.11.05 (18:12):
Wer etwas mehr hat, als er gerade braucht, wähnt sich im Wohlstand;
dann will er noch mehr;
dann meint er, 1 Million sei Wohlstand;
dann merkt er, dass sein Konkurrent 2 Millionen hat;
dann wähnt er sich als armes Würstchen;
dann.....
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seewolf
antwortete am 24.11.05 (18:21):
Die Sperrmüll- und Flohmarkt-Kultur hierzulande ist für mich ein Gradmesser für Wohlstand...
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gruftnatter
antwortete am 24.11.05 (19:40):
Ich seh das eher als Gradmesser von Geltungsdrang, Überfluss, Kaufsucht und einem damit verbundenen "Un"wohlstand. Jedenfalls lässt es sich "secondhand" auch hier richtig gut und preiswert leben.
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Peter101
antwortete am 24.11.05 (19:47):
Was wir erleben ist ein laufender Prozess per Definition und keine Krise. Das ist ein elementarer Unterschied bzw. es ist etwas völlig anderes als eine Krise.
"Die Krise der modernen Warenproduktion alias Kapitalismus hat ihre Ursache in einem irrwitzigen Paradoxon: sie geht nicht auf materiellen Mangel zurück, sondern im Gegenteil auf eine ungeheuer fortgeschrittene Produktivität. Unter anderen gesellschaftlichen Bedingungen könnte diese ohne weiteres dafür genutzt werden, alle Menschen der Welt in ausreichendem Maße mit materiellen Gütern zu versorgen und außerdem noch einen gewaltigen Zeitfonds für Muße und kreativ-spielerische Betätigung jeder Art freizusetzen.
(Anmerkung von Peter101: Das allein schon wiederspricht der Erbsündentheorie. Deswegen ist es auch wichtig Religion anzusprechen)
Unter dem Zwangssystem der Warenproduktion und der abstrakten Arbeit jedoch führt der erreichte Stand der Produktivkraft unweigerlich zum Ausschluß einer immer größeren Zahl von Menschen vom Zugang zu den elementarsten Existenzmitteln."
Internet-Tipp: https://www.krisis.org/n-trenkle_aneignung-des-wissens_html.htm
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Tobias
antwortete am 24.11.05 (19:57):
für mich ( Jahrgang 1932 ) ist Wohlstand, wenn ich genug zum Essen und ein Dach über meinem Kopf habe.
Das mögen jüngere MitschreiberInnen nicht verstehn, aber viele dieser Generation haben damit den Wohlstand schon erreicht.
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Peter101
antwortete am 25.11.05 (15:32):
"für mich ( Jahrgang 1932 ) ist Wohlstand, wenn ich genug zum Essen und ein Dach über meinem Kopf habe."
Damals wird es dereinst heißen, hatten die meisten Menschen noch genug zu Essen und ein Dach über dem Kopf. Ein Dach über dem Kopf zu haben ist keine Selbstverständlichkeit...
„Wenn alle Bundesbeteiligungen an internationale Finanzagenturen verkauft sind, z.B. die Autobahnen, Krankenhäuser, Deiche und sogar die Luftüberwachung in Deutschland, hat das Auswirkungen auf die Wirtschaft. Private Besitzer verzichten nicht - wie gelegentlich der Bund aus wirtschaftspolitischen Gründen - auf Rendite. Doch der Bürger bekam eingebleut: Der Staat verschwendet und nur der Private kann rechnen, also stimmt er zu. Die Autobahn haben Sie mit Ihrer Kfz-Steuer gekauft, bald werden sie für ihre Benutzung von Privatfirmen zur Kasse gebeten. Wenn erst einmal die in Staatsbetrieben überflüssig Beschäftigen der Rendite wegen heraussaniert werden, wird man sehen, was von der Kreditwürdig- und Zahlungsfähigkeit der Bevölkerung übrig bleibt.“ https://www.spatzseite.de/
"Was wollt Ihr denn, es geht aufwärts!": Die Einlagen der Hedge Funds stiegen seit September 2004 um 30% auf 1,37 Billionen. In der gleichen Zeit stiegen die Einlagen der Hedge Funds, die in andere Hedge Funds investiert haben, um 33%. 58% dieser Einlagen stammen von US-Anlegern, 15% von Briten und 9% von anderen Europäern. Die wundersame Geldvermehrung der Reservebanken schreitet fort - zu deren Vorteil.“
Internet-Tipp: https://www.inwo.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=55&mode=thread&order=0&thold=0
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hugo1
antwortete am 25.11.05 (17:55):
ich überleg auch schon, ob und wann und falls ja, welches Stück Autobahn ich mir kaufen sollte. Stell ich dann an beiden Enden ne Hütte auf wie die Spanier und Kassiere Bargeld oder per Kreditkarte, lass ichs etwas moderner angehen und lease mir einige Tollcollektanlagen, bevorzuge ich die alpine Vignettenvariante oder lass ich mir spontan was gänzlich überaschen Neues einfallen ? Zumindest könnte ich dann mal -z.B Am Weihnachtsfeiertag nicht Freibier sondern Freifahrten spendieren, Holländer zu Ihrem Nationalfeiertag für den halben Preis fahren lassen, Bayernfans, wenn Hansa gerade mal gegen die Bayern verloren haben sollte, die Durchfahrt sperren, die Bundeswehr zur Kolletealschadenbeseitigung verpflichten und vieles mehr, oh was für ein Wohlstand aufgrund meines Wohlfühgenusses vonwegen der vielen Möglchkeiten täte sich da auf. *g*
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gruftnatter
antwortete am 25.11.05 (18:02):
Das hat sogar schon was von WohlFAHRT.
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Tessy
antwortete am 25.11.05 (18:16):
Wohlfahrt? Paßt zumindest in dieser Form zur Weihnachtszeit:
https://www.wohlfahrt.com/
:-)
Internet-Tipp: https://www.wohlfahrt.com/
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Tobias
antwortete am 25.11.05 (19:40):
Hugo, wenn du dir ein Stück Autobahn kaufen kannst, dann ist dieses Thema für dich tabu. Du spielst in einer anderen Klasse und bist bereits weit über den Wohlstand angelangt.*g*
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mart
antwortete am 25.11.05 (19:49):
Ich würde einmal vorschlagen, die Taktik der Raubritter anzuwenden - allerdings dürfte sich das Flachland schlecht dazu eignen.:-)
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hugo1
antwortete am 25.11.05 (20:46):
hallo Tobias, na da biste wohl auf dem falschen Dampfer. Nee wenn ich die bezahlen könnte wär ich wohlhabend und bräuchte Sie nicht mehr kaufen. Wer bezahlt heutzutage schon etwas was er dem Staat abkauft ? ja und wenn, dann doch nur auf Pump und wenns sich nicht rentiert, dann, ja dann hat der Staat seinen/meinen überschuldeten Pfusch eben wieder. *g*
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Tobias
antwortete am 26.11.05 (09:52):
Hugo, wer mit den Dampfer fahren sollte wäre noch zu klären wenn du wörtlich schreibst : " ich überleg auch schon, ob und wann und falls ja, welches Stück Autobahn ich mir kaufen sollte".
Es häufen sich die Einträge von Mitschreiber, die einige Stunden später nicht mehr wissen was sie geschrieben haben *gg*
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hugo1
antwortete am 26.11.05 (10:21):
ok tobias, überredet, legen wir zusammen und überlegen ob wir uns anstatt Autobahn nicht einen Dampfer kaufen sollten. Natürlich nicht bar bezahlen sondern wie heutzutage üblicherweise auf Pump. Sind wir dann Wohlhabend, oder Verschuldet oder Beides ? Wohlstand wird wohl hier keiner umfassend definieren können. Das hängt immer vom Standpunkt des Betrachters ab. Ein Bettler hat, bzw. stellt wohl andere Ansprüche als ein Arbeiter, ein Mittelständler ein Unternehmer, ein Bankenvorstand usw. Dabei wird ein Bettler in Indien vermutlich wiederum andere Vorstellungen haben wieviel Rupien für Ihn Wohlstand bedeuten würden als einer bei uns usw.
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Claude
antwortete am 26.11.05 (10:30):
hugo1, könnte es nicht auch sein das man Wohlhabend ist wenn man mehr besitzt als man eigentlich in seinem Leben erwartete? Übrigens Dampfer lohnt sich nicht mehr nach der neuen Steuergesetzgebung :-) Aber Kupfer boomt!!! Gruß Claude
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hugo1
antwortete am 26.11.05 (11:20):
könnte sein, Claude, könnte man so interpretieren. Ich neige jedoch mehr zu folgender Meinung: Die Leute in Asien, die weniger als 0,5 $ pro Tag zum Leben haben werden wohl aus unserer Sichtweise "bettelarm" sein. Viele Menschen in Albanien würden wir als sehr Arm bezeichnen, Leute in meinem Umfeld, die auf Staatskosten leben müssen würde ich auch als Arm, jedoch in einer höheren Kategorie ansiedeln. Leute wie mich, die keine unbegleichbaren Schulden haben, sich relativ gut mit einer geringen Rente oder Lohn/Gehalt durchs Leben schlagen, würde ich als "Normal" ansehen (für unsere hiesigen Verhältnisse). Nu aber kommts. Wer sich ein eigenes Ferienhäuschen in Schweden leisten, und im Sommer mehrfach mit der eigenen kleinen Jacht dahinfahren kann, den würde ich schon als Wohlhabend einstufen. Ja, und wessen Jacht in Monte Carlo mit Extra Kapitän vor der eigenen (bezahlten)Villa steht, na der wäre für mich reich.
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Peter101
antwortete am 26.11.05 (11:41):
"Wer bezahlt heutzutage schon etwas was er dem Staat abkauft ?"
Das ist "einfach" zu beantworten. Es hört sich jedenfalls einfach an.
"Kapitalismus in des Wortes wahrer Bedeutung ist nicht, wie man Schwachköpfen einpaukt, die Ansammlung von Reichtum bei wenigen oder die Ausnutzung der Armen durch die Reichen oder die Trennung von Unternehmen und Arbeit. Das sind verwaschene Ideen, die aus dem Bauch kommen. Es gibt nur eine gültige Definition von Kapitalismus: Kapitalismus ist keine Wirtschafts- oder Gesellschaftsstruktur, Kapitalismus ist die Übernahme der Regierung durch die Hochfinanz."
Joachim Fernau (*1909, †1988), dt. Schriftsteller und Maler, in "Halleluja — Die Geschichte der USA" (1977)
Internet-Tipp: https://forum.fdp-bundesverband.de/read.php?10,734899,734899#msg-734899
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nasti
antwortete am 26.11.05 (11:52):
Hi Hugo!
zum Bettler und Penner Thema.
Wir haben hier in unserer Stadt einige Penner. Ein von denen ist ein gut aussehender, hoch gewachsene Herr, immer sauber angezogen, und immer in Mülltonne suchender. Der ist ein Sohn von dem Puma Millionär. Er bekommt von der Stadt keinem Pfennig, keine Sozialhilfe, wegen des Vaters. Schon Jahre lang lebt er hier, als Obdachloser. Sein Gesicht ist sauber, die Augen harmonisch, kein Alkoholiker. Keiner weiß, warum er sich das antut, so leben. Ganztägig sammelt er Flaschen, und Lebensmittel Reste von der Mülltonne, spricht mit keinem, schläft an den Bänken. Ich denke, er hat sich abgewidmet von dieser Heuschrecken Gesellschaft, hat er bestimmt eine schwere Trauma erlitten. Die anderen Penner noch vor 10 Jahren habe ich persönlich gekannt, seine Gesichter gegen Bezahlung gemalt. Da gab Schwierigkeiten mit einigen, sogar ein Man dachte, bin ich auch eine Pennerin. Hat sich auch so geäußert, während meine Kollegen lachten Tränen. Bei einer Vernissage habe ich die Penner, und auch die Straßenmusikanten eingeladen. Herr Bürgermeister hatte die Ausstellung geöffnet. Es gab Zirkus die höchste Grade. Die feine Gesellschaft mit Penner zusammen. Das Teuere Erfrischung in Holliday Inn kostete damals 6 Tausend Mark /Der Chef bezahlte alles/, war binnen halbe Stunde weg. Ein Spieße hat mich gefragt, welche Berühmtheiten habe ich schon gemalt. Ich sagte: Die Penner. Die haben sehr interessante Gesichter. Schon lange habe ich festgestellt, das die Penner sind glücklichere Natura als die Unternehmer, ewig mit Aktentasche herumlaufende mit nervösen Gesicht. Habe mich abgewöhnt von meiner Vorliebe mit Penner in Tchibo Cafe trinken, lud ich alle ein so lange, wie mein älteren Sohn eine große Bogen hat um mich gemacht, schimpfte mich an ganz arg, und einer hatte sich sehr eindringlich benommen in mein Atelier. Habe Ihn angeklagt bei dem Chef Penner, er sah aus wie ein Philosoph, er hat gegen Ihm etwas unternommen. Es gibt eine Penner Ehre, und er hat das verletzt. Diese alle sind schon gestorben, mit die neuen möchte ich gar nichts zu tun haben. Fast alle sind Alkoholiker, die Vorliebe ist schon für immer weg.
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Tobias
antwortete am 26.11.05 (12:00):
Durchblicke : "Mit steigendem Wohlstand sinkt die Dankbarkeitsquote." Ernst Ferstl
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Claude
antwortete am 26.11.05 (14:10):
hugo1, deinen Ausführungen kann ich mich voll anschließen, nur man richtet sich im allgemeinen ja nicht nach Albanien, Indien und Afrika aus, in diesen Gegenden leben die Menschen sehr elend selbst verglichen mit unseren Armen. Nein man vergleicht sich doch mit den Menschen in der eigenen Umgebung, in Westeuropa, mit Ländern wie die Schweiz, mit Österreich, mit Frankreich und ähnlichen Ländern. Ich denke man braucht nicht erst ein Sommerhaus in Schweden welches man mit der eigenen Yacht aufsucht um als wohlhabend zu gelten sondern das fängt früher an. Ich denke dass wenn man ein Haus besitzt um im Alter Mietfrei zu leben den Euro, nicht umdrehen muß und sich was leisten kann ohne deswegen woanders etwas abzuknapsen ist man auch als Wohlhabend zu bezeichnen. Ich würde es mal als die untere Grenze des Lohnabhängigen Mittelsstand bezeichnen. Gut die Vergleiche sind etwas plakativ aber es ist auch schwer die richtigen Worte zu finden aber ich denke du weißt was ich sagen möchte. Freundlicher Gruß Claude
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Medea.
antwortete am 26.11.05 (14:21):
Mir scheint, "wohl anständig" durch das Leben zu kommen, ist auch eine Form von "Wohlstand".
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Claude
antwortete am 26.11.05 (14:26):
Medea, ja das stimmt wohl anständig durch das Leben zu kommen ist auch eine Form von Wohlstand, aber etwas versilbert dazu wäre doch auch nicht schlecht. Gruß Claude
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schorsch
antwortete am 26.11.05 (17:47):
Medea, wohlständig durch das Leben zu kommen ist aber angenehmer als anständig (;-)
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hugo1
antwortete am 26.11.05 (18:23):
vergleicht sich doch mit den Menschen in der eigenen Umgebung,, ja, Claude für das Eigene "Wohlfühlgefühl" kann das bestimmt für den Einen oder Anderen maßgeblich sein. Wir kannten das 40 Jahre lang nicht (da hatte der Nachbar kein größeres Auto, falls er überhaupt eins hatte,,*g*) Jedoch hin und wieder mal ein Besuch bei guten Bekannten östlich der Oder hat uns schon manchmal auf den Boden der Tatsachen zurückgezogen. Da fuhr eine Bekannte aus Stettin -die selber jeden Groschy umdrehen musste- einmal im Jahr nach Weißrusland zu Verwandten, nahm denen ein Huhn und etwas Wurst mit. Das soll (Pfingsten)das erstemal gewesen sein das Sie dort in dem Jahr Fleisch auf dem Tisch hatten. Sowas belebt den ansonnsten trüben Blick in Richtung Wohlstand. Übrigens haste wohl rech, wer in Deutschland mietfrei leben darf/kann ist wohl etwas aus dem Schneider
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Claude
antwortete am 26.11.05 (18:43):
hugo, ich zielte eigentlich gar nicht auf Wohlgefühl ab, sondern meinte dass wir Leute hier verstehen müssen wenn sie sich als Vergleich ob sie nun genug besitzen nicht mit den wirklich Armen in der Welt vergleichen. Die fühlen sich hier eben nicht Wohlhabend. Die Frage was ist Wohlstand ist in der Tat ein wenig schwierig zu beantworten. Leute die ihre Armut philosophisch verbrämen machen oft aus der Not eine Tugend! Ebenso die welche es ihnen einreden wollen. Freundlicher Gruß Claude
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pilli
antwortete am 26.11.05 (20:04):
bescheidenheit ist eine zier, doch besser geht´s mir ohne ihr...oder so? :-)
wohlstand wird sicherlich heutzutage anders verstanden als früher aber auch unterschiedlich davon, welche gegebenheiten jeweils land, stadt oder dörfliche umgebung bieten, den wohlstand zu erreichen, den bereits andere besitzen, wenn es denn dann eine messlatte hätte, die vorgaben zu erreichen.
für mich selbst definiere ich wohlstand auch als den stand, der es mir persönlich ermöglicht, mich wohl zu fühlen. mein wohlergehen, wohl die ursprüngliche deutung des wortes wohlstand (?), ist die skala und da sind es die kriterien, niemals not leiden zu müssen, über den für mich und meine interessen erforderlichen wohnraum verfügen zu können und über ausreichend zeit zu verfügen, mein wohlergehen noch steigern zu können. :-)
alle drei...für mich wichtige voraussetzungen...sind gegeben und darum meine ich, wohlstand erreicht zu haben.
:-)
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Claude
antwortete am 26.11.05 (23:08):
pilli , mir persönlich geht es ähnlich, auch ich fühle mich wohlhabend, noch, kann sich ja die nächste Zeit ändern wenn man Pech hat! Gruß Claude
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