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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Gleichstellung als letzte Chance

 7 Antwort(en).

gruftnatter begann die Diskussion am 05.11.05 (15:54) :

Die "Gleichstellung" von Erwerbs- und Hausarbeit ist für die Republik die letzte Chance, einen Bürgerkrieg zu verhindern, denn Arbeitsplätze wird es immer weniger geben. Entscheidend wird sein, wie die Erwerbslosen die Anerkennung (z.B. in der Haus- und Familienarbeit für Männer genauso wie für Frauen)finden können, die sie brauchen um nicht abzudrehen oder zu platzen. Leider hat kein Politiker von sowas Ahnung, da es für diese ja immer aufwärts gegangen ist.

Internet-Tipp: https://www.abfallgut.de/tafel0.html


 Graugans antwortete am 05.11.05 (18:58):

Hallo "gruftnatter",

Arbeitslosigkeit ist die logische Folge in unserem Wirtschaftssystem bedingt durch

1) der techn. Entwicklung und Bildung( Roboter, Programme, usw.)
2)der Endlichkeit aller Ressourcen ( Meerestiere, Erdöl, usw.)
3)des Wettbewerbs nach unten (Globalisierung)
4) der Konzentrierung des Profits in den Händen immer weniger Menschen

Uns geht die Arbeit langsam aus! Leider sind in der
heutigen Arbeitsorganisation die Ausbeutungs- und
Herrschaftsverhältnisse gegenüber Mensch und Natur
strukturell festgeschrieben.
Befreieungsvoraussetzungen sind nur durch Änderungen
der Eigentums- und Produktionsverhältnisse möglich.
So weit ist man politisch aber noch nicht, deshalb
werden häuptsächlich die bekannten Reformansätze
angedacht.

Viele Grüße
Graugans


 hema antwortete am 06.11.05 (22:30):

Wir sind leider (oder Gott sei Dank) zu Arbeit und Erfolg erzogen worden. Wer kein Geld hat, sich keinen Urlaub leisten kann, hat das Gefühl ein Versager zu sein.

Wir müssen Geld verdienen; das ist schon gut und richtig. Es gibt aber noch andere Werte, die das Leben lebenswert machen.

Freiwillig der Ehefrau helfen schadet auch nicht, ehrenamtlich tätig sein, alten Nachbarn helfen, usw.

Dann ist der Frust sicher bei weitem geringer als nur zu jammern wie arm und verlassen man ist.


 lielo antwortete am 07.11.05 (09:04):

lasst uns doch die Diskusion mal vorsichtig optimistisch führen. Weiter Wachstum bei uns würde bedeuten, dass wir unser Land
zu betonieren. Wir haben eine grosse Aufgabe, die Welt gerechter zu gestalten. Amerika verbraucht 32 x mehr Energie und produziert 32 x mehr Abfall als Afrika. Wir hier in Europa verbrauchen die Hälfte Öl im Vergleich zu den USA. Optimistisch ist es zu hören, dass in USA ein Umdenken stattfindet.


 lielo antwortete am 07.11.05 (09:51):

Hema, Deine Sichtweise ist richtig. Lamorjanz hilft nicht für die Zukunft.


 Peter101 antwortete am 12.11.05 (09:25):

Frankreich, 1883

"Dadurch, daß die Arbeiter den trügerischen Reden der Ökonomen Glauben schenken und Leib und Seele dem Laster Arbeit ausliefern, stürzen sie die ganze Gesellschaft in jene industriellen Krisen der Überproduktion, die den gesellschaftlichen Organismus in Zuckungen versetzen. Dann werden wegen Überfluß an Waren und Mangel an Abnehmern die Werke geschlossen, und mit seiner tausendsträhnigen Geißel peitscht der Hunger die arbeitende Bevölkerung. Betört von dem Dogma der Arbeit sehen die Proletarier nicht ein, daß die Mehrarbeit, der sie sich in der Zeit des angeblichen Wohlstandes unterzogen haben, die Ursache ihres jetzigen Elends ist, und anstatt vor die Getreidespeicher zu ziehen und zu schreien: »Wir haben Hunger, wir wollen essen! ... Allerdings haben wir keinen roten Heller, aber wenn wir auch Habenichtse sind, wir sind es gewesen, die das Korn eingebracht und die Trauben gelesen haben« - anstatt die Lagerhäuser des Herrn Bonnet aus Jujurieux, Erfinder der industriellen Klöster, zu belagern und zu rufen: »Hier, Herr Bonnet, sind eure Zwirnerinnen, Hasplerinnen, Spinnerinnen und Weberinnen, sie zittern vor Kälte in ihren geflickten Baumwollappen, daß es einen Stein erweichen könnte, und doch sind sie es, welche die seidenen Roben der Mätressen der gesamten Christenheit gesponnen und gewebt haben. Die Ärmsten konnten bei dreizehnstündiger Arbeit nicht an ihr Äußeres denken, jetzt sind sie ohne Arbeit und können selber Staat machen in der Seide, die sie hergestellt haben. Seit sie ihre Milchzähne verloren, haben sie für euch Reichtümer geschaffen und selbst dabei verzichtet; jetzt haben sie Pause und wollen daher auch ein wenig von den Früchten ihrer Arbeit genießen. Auf, Herr Bonnet, bringt die Seide, Herr Harmel wird seine Musseline liefern, Herr Pouyer-Quertier seine Stoffe, Herr Pinet seine Stiefeletten für ihre lieben, kalten und feuchten Füßchen.- Von Kopf bis Fuß eingekleidet und ausgelassen vor Freude, wird es euch Freude machen, sie anzuschauen. Nur keine Ausflucht - ihr seid doch Menschenfreunde, nicht wahr, und Christen außerdem? Stellt euren Arbeiterinnen die Vermögen zur Verfügung, die sie für euch an ihrem eigenen Leib abgedarbt haben. Ihr seid Freunde des Handels? Fördert den Umsatz, hier habt ihr Verbraucher wie gerufen; gebt ihnen unbegrenzten Kredit. Ihr müßt dies ja auch gegenüber Geschäftsleuten tun, die ihr nie gesehen habt, die euch absolut nichts geschenkt haben, nicht mal ein Glas Wasser. Eure Arbeiterinnen werden bezahlen, wie sie es können: Wenn sie am Fälligkeitstag gambettisieren (*11) und ihre Unterschrift platzen lassen, werdet ihr sie für bankrott halten, und wenn sie nichts zu pfänden haben, werdet ihr verlangen, daß sie euch mit Gebeten bezahlen: Sie werden euch ins Paradies schicken, besser noch als eure wohlhabenden Pfaffen.«"

Internet-Tipp: https://www.wildcat-www.de/material/m003lafa.htm


 gruftnatter antwortete am 23.11.05 (12:43):

Die neuesten Vorschläge der CDU sind doch schon ganz passabel: Männer und Frauen sollen sich die erziehungsarbeit teilen! Schade, dass die Überbringerin in ihrem Metier so unglaubwürdig ist.


 gruftnatter antwortete am 24.11.05 (13:01):

Es geht nämlich gar nicht vorrangig um finanzielle Dinge. Es geht um die gesellschaftliche Anerkennung der reproduktiven Arbeit in Haus und Familie, ohne die die in der produktiven Erwerbsarbeit erreichten Mittel nicht sinnvoll und sparsam eingesetzt werden können.
Die meisten Arbeitgeber scheint das hierzulande allerdings noch genauso wenig zu scheren wie ihre eigene Familie.