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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Ist die Deutsche Demokratie ein Marionetten-Theater?

 16 Antwort(en).

philos60 begann die Diskussion am 03.11.05 (15:40) :

Wer es wagt, die Deutsche Demokratie als ein Marionettentheater zu bezeichnen, gerät sehr schnell in Argumentationsnot. Sind eigentlich die "Fäden" sichtbar, an denen die beredten Politiker "hängen"? Wer kann überhaupt die "Drahtzieher" dahinter erkennen? Eigentlich müssten das die Politiker an den so genannten Schalthebeln der Macht wissen, sofern sie nicht durch Karrieresucht und Egomanie geblendet sind. Oder verschweigen sie dem Wähler, welchen "Herren sie dienen"?
Ohne an den "kalten Krieg" zu erinnern, ist es leicht möglich, sich den "Mund zu verbrennen", wenn politische Meinungen öffentlich geäußert werden mit Begriffen wie „Neokapitalismus“, gar „Raubkapitalismus“, getarnte Ausbeutung, Gewinnstreben zu Lasten des "kleinen Mannes auf der Straße" u. s. w.
Das "souveräne Wählervolk" scheint überwiegend den Politikern die Schuld für die soziale und wirtschaftliche Misere zu geben. Oder wie erklärt sich sonst die so oft erwähnte Politikverdrossenheit und die große Zahl der Nichtwähler (>30%) des Deutschen Volkes? Daraus könnte leicht der Schluss gezogen werden, dass die breite Masse glaubt, die Deutsche Demokratie ist unfähig, z. B. die Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen, da es ihr seit vielen Jahren nicht gelungen ist, genügend Arbeitsplätze zu schaffen. Eigentlich logisch; denn die Arbeitsplätze werden ja überwiegend von der Wirtschaft geschaffen oder weg rationalisiert. Hat eine Deutsche Regierung überhaupt die Möglichkeit, außer bei eigenen Investitionen mit Steuergeldern, die Wirtschaft in die Pflicht zu nehmen, Arbeitsplatz erhaltende oder beschaffende Maßnahmen zu ergreifen, damit eine Konsum freudige Volkswirtschaft "blühen" kann? Glaubhafte politische Perspektiven zur nennenswerten Reduzierung der Arbeitslosigkeit in absehbarer Zeit haben und konnten die deutschen Regierungen in den letzten Jahrzehnten nicht garantieren. Die freie Markwirtschaft mit der Globalisierung schöpft ihre Freiheit kaum gehindert aus, Arbeitsplätze in Deutschland aus Kostengründen und angeblich mangels besserer Rahmenbedingungen zu dezimieren. Der "schwarze Peter" landet immer wieder bei der "Deutschen Demokratie" von Seiten der Wirtschaft und des verdrossenen Wählervolkes. So ist es nicht verwunderlich, dass die eigentlich Verantwortlichen oder gar "Schuldigen" für die miese soziale und volkswirtschaftliche Situation in Deutschland unerkannt bleiben. Wer will schon für nahezu 5 Millionen Arbeitslose seinen Kopf hinhalten, wenn sich die Deutsche Demokratie mit ihren Regierungen als "Sündenbock" ohne Rehabilitierung "bewährt" hat.
Das aktuelle Personalgerangel um Positionen in der deutschen Politik lässt keinen Zweifel darüber aufkommen, dass es neue politische Köpfe geben wird, die vom Wähler und der Wirtschaft in naher Zukunft - bis zur nächsten Wahl - z. B. für die konstant hohe Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht werden.
Es muss schon "ein Ruck" durchs Deutsche Volk gehen, um zu erkennen, wer die eigentlichen "Drahtzieher" für die Wirtschafts- und Arbeitspolitik in Deutschland sind.

Als mündiger Bürger und Wähler bin ich gespannt, wer hier mit Kommentaren, Argumenten und Gegenrede zu dieser Frage, ob die Deutsche Demokratie ein Marionettentheater ist oder nicht, seine Meinung oder gar Erkenntnisse preisgibt? Wenn ja, wer dahinter steckt und was sich politisch ändern müsste?


 dutchweepee antwortete am 03.11.05 (15:58):

die "fäden" an denen die politiker hängen, lassen sich an ihren nebeneinkünften und aktienbeteiligungen erkennen.

wer im vorstand eines unternehmens als "berater" sitzt, wird sich wohl kaum kontrovers im bundestag verhalten.

.


 schorsch antwortete am 03.11.05 (17:47):

Einem "Heer von Politikern" steht ein "Heer von Lobbyisten" bei. Ich möchte nicht meinen Kopf darum wetten, dass nicht jede 2. Polikerhand empfänglich ist für "Diskrete Unterstützung".


 dutchweepee antwortete am 03.11.05 (23:22):

@schorsch ...ich verwette sack und bart! ...obwohl? ...in welcher lobby sitzt wohl DIE LINKE?

.


 schorsch antwortete am 04.11.05 (10:40):

dutchweepee, falls du "Die Linke" als die neue deutsche Partei meinst, kann ich dir das nicht beantworten; mal abwarten.

Ich kann nur für "Die Linke" in der Schweiz einigermassen mitreden. Bei uns gilt die Handregel: Rechts = Kapital-gesteuert. Links = ideell gesteuert. Aber das überschneidet sich natürlich....


 Claude antwortete am 04.11.05 (11:10):

schorsch,
deine Eingruppierung der Parteien ist in Deutschland ähnlich.
Hinzu kommt bei den Linken das sie irgendwann der, "ich will endlich auch meinen eigenen Dienstwagenlobby" angehören.
Das war bei den Grünen anfänglich so und das wird bei den Linken genau so sein. :-))
Gruß Claude


 lenigaud antwortete am 04.11.05 (14:24):

Demokratie?
Gestandene „Sozialisten“ wie Tony Blair und Gerhard Schröder haben seinerzeits unisono klar gemacht, dass der Wirtschaft das Primat über die Politik gebühre. Damit haben sie – sicherlich unfreiwillig – zugegeben, dass durch einen schleichenden Prozess, von Vertrag zu Vertrag, die WTO, vormals GATT, den nationalen Regierungen das Ruder aus der Hand genommen hat. Fernsehen, Post, Eisenbahnen und Gesundheitswesen sind unter dem Druck der neoliberalen Globalisierung eins nach dem anderen von öffentlichen in private Hände übergegangen. Es fehlen in der Liste nur noch die Ressorts Polizei, Justiz und Streitkräfte, die in öffentlicher Hand bleiben dürfen, weil sie unrentabel sind.
Die Grundsatzentscheidungen der Politik werden weltweit längst nicht mehr in Parlamenten, Kanzlerämtern oder Präsidentenpalais gefällt, sondern in den Vorstandsetagen der Großkapitalträger als da sind Großbanken und Versicherungen und den Großunternehmen, die eben ersteren gehören. Oder ist da noch jemand, der wahrhaftig glaubt, die Supergroßmacht USA werde heute wirklich von einem gelernten Depp regiert oder wurde es seinerzeit von einem unter Alzheimer leidenden abgehalfterten B-mowies Schauspieler?
Ist dieses Gesellschaftssystem wirklich als Demokratie zu bezeichnen, nur weil wir alle vier Jahre ein Kreuz machen dürfen, um zwischen Pest und Cholera zu wählen, nämlich zwischen einer Koalition, die, zähneknirschend ihre Ohnmacht zugebend nur schrittweise zurückweicht, und einer anderen, die ihre Hörigkeit freudig bejaht, eben der „Macht“ wegen?
Die wichtigste Aufgabe der Politiker sollte darin bestehen, den nationalen Regierungen die Suprematie über das internationale Kapital zurück zu geben.


 Claude antwortete am 04.11.05 (15:05):

lenigaud,
was hättest du denn gerne für eine Demokratie?
gruß Claude


 Felix antwortete am 04.11.05 (15:32):

Ob Marionetten oder Käsperli sei dahingestellt.
Marionetten hängen an Fäden ... den Käsperli (Handpuppen) steckt man brutal den Zeigefinger in den Kopf um sie zu bespielen!


 dutchweepee antwortete am 04.11.05 (15:42):

@claude ...du vergisst, daß die politiker der LINKEN keine armen strickpullover-typen wie die grünen sind. gysie sabbert als anwalt garantiert keinem daimler nach.

.


 Claude antwortete am 04.11.05 (17:08):

dutchweepee,
nun Gysi und der Oaskar sicher nicht, wartens wir ab.
Gysi sagte einmal eine Ostdeutscher der Bundestags oder Landtagsabgeordneter wird hat das Gefühl im Lotto einen Sechser gewonnen zu haben, habe ich selber gehört. Also kann man davon ausgehen das doch einige nach einen Daimler, BMW oder Volvo sabern, oder ??
Gruß Claude


 philos60 antwortete am 04.11.05 (17:25):

@lenigaud
Dein einleuchtender "Durchblick" ist eine klare Antwort
auf meine Frage: "Wer sind die eigentlichen "Drahtzieher"?..."
Ich wünschte mir, der "Souverän" Wähler hätte diese Einsicht...
hat die breite Masse leider nicht! Das bedarf wohl einer
Bewusstseinsveränderung und einer politischen Willensbildung
von der Basis her, ohne politische "Farben" von "Links" nach "Rechts"
oder vice versa, nur an der Realität orientiert.
Ist wohl die "Quadratur des Kreises", die Macht vom Volk
ausgehend zu gewinnen...?


 dutchweepee antwortete am 04.11.05 (18:59):

@claude ...wenn ich wählen könnte zwischen einem landtagssitz und einem sechser im lotto, würde ich den abgeordneten bevorzugen.

vier, oder besser acht jahre *sitzen und chatten* - und du hast ausgesorgt.

p.s.: gysi hat garantiert gegrinst, als er das gesagt hat. RECHT HAT ER!

.


 Lissi antwortete am 04.11.05 (19:45):

dutchie pfuiiiii


 dutchweepee antwortete am 04.11.05 (19:56):

@LISSI ...passt aber zum thema!

.


 Lissi antwortete am 04.11.05 (20:17):

da passt bilderberger schon besser ??


 poldi antwortete am 08.11.05 (16:29):

Kurz und schmerzvoll: "Demokratie ist out, Demokratur ist in!"