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THEMA: Nettozahler: Wie korrekt sind Zahlen?
5 Antwort(en).
mart
begann die Diskussion am 04.10.05 (23:22) :
Ich beziehe mich auf folgenden netten Satz:
<<Dass die Oesis zu den sogenannten Nettozahlern innerhalb der EU zaehlen, lassen sie gerne raushaengen. Oesterreich zahlt aber im Vergleich zu den meisten anderen Nettozahlern nur gering mehr an die EU, als durch Zahlungen von dort wieder reinkommt.<<
Meine Frage:
Gehören zu den Einzahlungen eines Staates ein nicht unbeträchtlicher Teil, der durch Einfuhrzölle aus Nicht-EU-staaten aufgebracht wird und keineswegs zu Lasten des Staates geht, der diese Waren einführt, sondern von denjenigen bezahlt wird, der irgendwo in der EU diese Waren einkauft?
"Ungefähr" Einzahlungen, weil nicht alle Einzahlungen in den Haushalt einem bestimmten Mitgliedstaat zugerechnet werden können. Waren aus den USA erreichen die EU beispielsweise über den Hafen von Rotterdam oder Antwerpen oder Hamburg und werden dort verzollt. Verkauft werden sie aber beispielsweise in Frankreich, Luxemburg, Italien. Die Zolleinnahmen werden aber dem Ankunftshafen zugerechnet. Deshalb gibt es keine wirklich korrekte Aufstellung darüber, welches Land wie viel einzahlt.
Was bekommen die Länder zurück?
Auch hier ist es schwierig, konkrete Zahlen zu nennen. Wenn etwa eine deutsche Baufirma den Flughafen von Athen baut, der zu einem gewissen Anteil mittels europäischer Strukturfondsmittel bezuschusst wird, welchem Land rechnet man diese Ausgabe zu? Griechenland? Vielleicht doch zu einem gewissen Anteil Deutschland?
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Das Bundeministerium der Finanzen veröffentlicht dennoch Zahlen über Nettoeinzahler und Nettoempfänger.
Allerdings sind diese Zahlen aus obigen Gründen mit Vorbehalt zu betrachten.
Ich würde also warnen, sich über Staaten, die wenig Zölle aus dem Nicht-EU-Raum lukrieren und viel Strukturgelder wie im obigen Beispiel gezeigt, bekommen erhaben zu fühlen.
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Wolfgang
antwortete am 05.10.05 (00:21):
Man sollte mal die Merkel fragen... Die ist Spezialistin fuer das Brutto-Netto-Problem. *lach*
Sei mir nicht boes', Mart, aber ich kann nicht mehr vor Lachen. Mir scheint, Du nimmst die ganze Geschichte mit dem Schuessel und der Plassnik und dem gescheiterten Zwergenaufstand wohl ziemlich ernst. Vielleicht kocht ja bei euch die oesterreichische Volksseele. Ich seh' das nicht so eng. Als Nicht-Oesterreicher geht das nicht so an mich ran. Eine Gaudi muss halt sein. Bin nur froh, dass Kleinoesterreich nicht mehr zu Grossdeutschland gehoert (obwohl es touristisch doch fest in deutscher Hand ist). Aber, das sollen die Deutschen und die Oesterreicher unter sich aus machen. Ich halte mich da raus und beobachte das Schauspiel mit viel Amusement.
Mein Tipp: Nach einer Niederlage koennte Fliederbeersaft hilfreich sein... :-)
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mart
antwortete am 05.10.05 (00:55):
Was hat die Einnahmeverrechnung der EU mit Merkels Nettoproblem zu tun?
Zu den Einzahlungen eines Landes an die EU gehören die Zolleinnahmen.
Waren aus den USA erreichen die EU beispielsweise über den Hafen von Rotterdam oder Antwerpen oder Hamburg und werden dort verzollt.
Den Zoll bezahlen die Importeure aus den anderen EU-Ländern; der Zoll wird aber der Beitragsleistung von Deutschland oder Holland zugeschrieben.
Oder ist das nicht so?
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mart
antwortete am 05.10.05 (01:05):
Aber ebenso Waren aus China, Japan .... Deutschland führt die Einfuhrzölle an die EU ab und bekommt sie von den Ländern, die diese Waren innerhalb der EU von Deutschland beziehen, wieder zurück.
Dann ist es keine Kunst, sich als ein Primus der Nettozahler zu fühlen:-)
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Peter101
antwortete am 08.10.05 (22:21):
Die Frage ist eine Assoziation wert!
"Nettozahler: Wie korrekt sind Zahlen?."
Wenn Gott gesagt hat, es gibt Nettozahler, damals zu Adam, dann darf man zählen. Man darf auch Zahlen zählen, die auf dem Papier stehen, welche Gott Geld genannt hat. Man darf aber auch Giralgeld zählen. Sorry, das passt aber nicht zu diesem schönen Text.
(Rettet den Wald, esst mehr Biber - sonst wird Geld(Papier) davon gedruckt.)
MfGruss ;-)
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mart
antwortete am 09.10.05 (13:08):
Was willst du damit sagen?
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