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THEMA: Kanzlerrotation?
31 Antwort(en).
Karl
begann die Diskussion am 23.09.05 (19:51) :
Die Große Koalition steht vor der Tür. Steht uns ein "israelisches Modell" bevor, in dem sich die Kanzler ablösen? für die Bundesrepublik wäre das neu. Wäre es gut für Schröder? Angesichts der Lage für ihn wohl optimal. Wäre es gut für Angela Merkel? Ich denke, nein. In zwei Jahren dürfte sie kaum noch eine Führungsrolle in der CDU innehaben.
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,376286,00.html
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Agnes
antwortete am 23.09.05 (20:15):
Und wer zuerst? Keiner der beiden.
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Karl
antwortete am 23.09.05 (21:54):
Falls so eine Lösung mit Schröder und Merkel überhaupt angedacht werden kann, dann nur wenn Schröder die ersten 2 Jahre Kanzler bliebe. Anders herum ginge es überhaupt nicht.
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Illona
antwortete am 23.09.05 (21:57):
Schröder, Ceausescu und die Meuterei auf der Bounty Es ist dir wieder einmal gelungen, dich selbst davon zu überzeugen, dass du im Recht bist." - Offener Brief von Henryk M. Broder an den Noch-Kapitän des Tankers SPD Lieber Gerhard, Ich danke dir, ich danke dir sehr. Das hast du prima hingekriegt. Vor ein paar Wochen hatten wir noch eine Regierung. Sie war nicht die beste und tüchtigste, aber sie zeigte viel guten Willen und auch einigen Mut bei dem Versuch, ihre Beschlüsse gegen Widerstand aus den eigenen Reihen durchzusetzen. Dann hat deine Partei die Wahlen in Nordrhein-Westfalen verloren und seit dem 22. Mai dieses Jahres haben wir keine Regierung mehr, nur noch einen Kanzler, der um jeden Preis Kanzler bleiben will. Du klammerst dich ans Amt wie ein Schiffbrüchiger an den letzten Holzbalken. Und überall, wo du seit dem Schicksalssonntag auftrittst, behauptest du, die Wähler hätten dich im Amt bestätigt. So schwer es mir fällt, ich muss dich belehren. Die Wähler wählen nicht den Bundeskanzler, sie wählen den Bundestag, und der wählt dann den Kanzler. Deine Partei, die SPD, hat 450.000 Stimmen weniger bekommen als die CDU. Addiert man die Stimmen von CDU und FDP auf der einen und die von SPD und Grünen auf der anderen Seite, hat Schwarz-Gelb rund 1.2 Millionen Stimmen mehr bekommen als Rot-Grün. Vor drei Jahren hat deine Partei, die SPD, 8000 Stimmen mehr bekommen als die CDU, und dieser winzige Vorsprung reichte, um den Führung- und Regierungsanspruch der SPD zu begründen. Und nun sollen 450.000 Stimmen einfach weggezaubert werden, indem du die CDU und die CSU separat bewertest. Wieso ist dir das nicht schon vor drei oder vor sieben Jahren eingefallen? .... Es ist freilich nicht das erste Mal, dass du mit Zahlen umgehst wie ein Entfesslungs-künstler mit seinen Ketten. Egal, wie die Arbeitslosenstatistik und die Daten zum Wachstum ausfielen, du hast sie immer zu deinen Gunsten interpretiert, gegen jeden Augenschein, jede Logik, jede Vernunft. Aber die Nummer mit der Aufteilung der CDU/ CSU ist dein Meisterstück an Autosuggestion, so absurd, so gewagt und so schamlos konstruiert, dass man dir nur noch mit Karl Kraus antworten kann: "Es gibt Sachen, die so falsch sind, dass nicht einmal das Gegenteil wahr ist." Es ist dir mal wieder gelungen, dich selbst davon zu überzeugen, dass du im Recht bist. Es ist nicht das erste Mal, dass du dich von der Wirklichkeit freigemacht hast. Wie viel Zeit hast du, mithilfe deines Außenministers, damit vertan, um einen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu kämpfen, obwohl jedem, der bis D buchstabieren kann, von Anfang an klar war, dass du dich auf eine "mission impossible" begeben hast? Wahrscheinlich bist du davon ausgegangen, dass ein Arbeitsloser in Recklinghausen und ein Frührentner in Halle weniger mit ihrem Los hadern würden, wenn sie sich damit trösten könnten, dass sie im Sicherheitsrat der UN vertreten sind, um einen Beitrag zum Frieden in der Welt leisten zu leisten..... Das kann nicht lange gut gehen, Gerhard, nicht einmal in einer Partei, die unter deiner Regentschaft so enteiert wurde wie die SPD. Die Genossen, die heute noch hinter dir stehen, werden dich fallen lassen, um sich selbst zu retten. Es ist nur eine Frage der Zeit. Denk an die Meuterei auf der Bounty. Captain Bligh hat seine Mannschaft so lange tyrannisiert, wie er für unersetzlich gehalten wurde. Eines Tages kam dann der Erste Offizier Christian Fletscher und setzte Captain Bligh einfach ab. Schau dich mal um, guck in die Kulissen. Es muss nicht immer der Erste Offizier sein. (DER STANDARD, Printausgabe, 22.9.2005) Wirklich noch zwei lange Jahre!!!! Gruß Illona
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Karl
antwortete am 23.09.05 (22:28):
Wir können ja Wetten annehmen darüber, welcher von beiden, Merkel oder Schröder, der Meuterei zuerst zum Opfer fallen wird. Kenner sagen, dass die Partei noch nie so geschlossen hinter Schröder gestanden wäre wie im Moment. Ob das für Frau Merkel auch gilt, wage ich zu bezweifeln, trotz der Wahl zur Fraktionsvorsitzenden.
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navallo
antwortete am 23.09.05 (22:44):
@Karl Daß so etwas prinzipiell möglich ist, steht außer Zweifel. Du erwähntest ja bereits das Beispiel Israel. Doppelspitzen gibt es ja auch schon bei den Grünen, in der Wirtschaft (z. B. in Phasen der Einarbeitung eines designierten Chef-Nachfolgers) oder im Gesundheitswesen, (z. B. Chefärzte im Kollegialsystem). Selbst wenn die Führungskräfte sich verstehen, was man ja zwischen Merkel und Schröder kaum behaupten kann, ist Grundvoraussetzung, dass die Kompetenzbereiche vorher sehr genau abgesteckt werden. Das Hauptproblem ist, den absoluten Führungsanspruch der Platzhirsche zu besänftigen und die Beteiligten von den Vorteilen einer solchen Regelung zu überzeugen. Stell dir den Gegenwind vor, wenn an der Uni manche Ordinariate doppelt besetzt werden sollten, selbst wenn sich eine Menge vernünftiger Argumente dafür finden ließen. Da wird verdammt viel an Großmut und Einsicht abverlangt. Ob man eine Spur davon bei Schröder nach seiner rüden Vorstellung am Wahlabend voraussetzen kann, darf bezweifelt werden. Und Frau Merkel macht mir auch nicht den Eindruck, dass sie einem solchen Benehmen nachzugeben bereit wäre.
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Karl
antwortete am 23.09.05 (22:55):
@ navallo,
wahrscheinlich hast du Recht. Wir müssen wohl abwarten, was alles passieren wird. Langweilig ist es nicht ;-)
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angelottchen
antwortete am 24.09.05 (00:05):
So stand man in der SPD noch nie hinter Schröder (um ihm gemeinsam einen Tritt zu geben??)
Partei-Vize Wolfgang Thierse, Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit, Bremens Bürgermeister Henning Scherf und Ex-SPD-Chef Björn Engholm haben jeweils in unterschiedlicher Lautstärke entweder die eigene Partei vor einer personellen Festfestlegung bei der Planung für eine große Koalition gewarnt oder ganz schlicht dem amtierenden Kanzler wie auch seiner Unions-Herausforderin den gemeinsamen Rückzug nahe gelegt, um ein Sachbündnis der Parteien zu ermöglichen. Bundesinnenminister Otto Schily geht demonstrativ mit Unions-Fachmann und -Rebell Friedrich Merz Kaffee trinken. Matthias Platzeck, SPD-Ministerpräsident in Brandenburg, wird, quasi unter der Hand, von führenden Genossen aber auch von Grünen-Spitzenpolitikern als "allererste Wahl" für die "SPD nach Schröder" als Kandidat für die Führungsrolle in einer großen Koalition ins Spiel gebracht.
(Quelle Leipziger Volkszeitung)
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navallo
antwortete am 24.09.05 (01:45):
Es ist ein eigenartiges Phänomen, daß selbst intelligente Menschen ihren Verstand abschalten, sobald sie einem vermeintlichen „Führer“ (Schröder: Regierungsbildung „...unter meiner Führung..“) gegenüber stehen. Anders ist die Zustimmung des Parteivolks zu der schon schamlosen Schönrechnerei der Wahlergebnisse, zur Art des großkotzigen Auftretens, zur Ignoranz der verlogenen Versprechungen (sich 1998 daran messen lassen wollen, wie es gelänge, die Arbeitslosigkeit zu senken), zur Rücksichtslosigkeit im Umgang mit anderen (wer in 4. Ehe lebt hat mit Sicherheit Probleme im Sozialbereich), zur Machtbesessenheit und vieles andere nicht zu erklären. Mag sein, dass da ein wenig Angst bei den Schäfchen mitspielt.
Auch hierzu gibt es Parallelen in anderen Sektoren. Bis Ende 30 habe ich manche Entscheidung Vorgesetzter „loyal“ abgenickt, obgleich ich anderer Meinung war? Und hinterher hätte ich mich in den Hintern beißen können, wenn ich wieder mal aus seinem Zimmer kam mit einem idiotischen Auftrag. Bei mir hat sich das geändert. Aber wieviel Politiker je soweit kommen, wirklich nur (!) ihrem Gewissen zu folgen ...? Und wie abhängig sind sie vom Wohlwollen ihrer Herde und des Leithammels?
Ich habe das Gefühl, dass irgendwann einer der beiden aus den eigenen Reihen niedergeforkelt werden wird. Nur traut sich im Moment noch keiner so richtig, wider den Stachel zu löcken. Ja, es bleibt spannend!
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seewolf
antwortete am 24.09.05 (02:53):
Dieser Herr Schröder...
Er hat nach NRW geheult, keine zuverlässige Mehrheit im Parlament zu haben. Er hat damit Neuwahlen herbeigeführt. Seine Mehrheit ist dadurch nicht zuverlässiger geworden, sondern buchstäblich ver-schwunden.
DER will noch was? Nö. DER kriegt von mir nicht mal mehr ne e-mail. Und alle die hinter ihm stehen - DAS sind für mich totale Arschkriecher.
Sag ich mal so einfach in meiner schlichten nordischen Art.
Und wer sich von DEM noch vorführen läßt, der mag sich schon mal aussuchen, welchem "Moderator" er demnächst Herz und Seele anvertraut... Die gesamte SPD kann mir nur noch kollektiv leid tun.
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heinzdieter
antwortete am 24.09.05 (05:54):
Kanzlerrotation bedeuten 4 verlorene Jahre 4 Jahre Stillstand 4 Jahre ohne Reformen 4 Katastrophenjahre Der richtige Weg: Frau Merkel und Herr Schröder machen den Weg frei für eine Regierung unter Herrn Wulf und Herr Steinbeck
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Agnes
antwortete am 24.09.05 (06:45):
>>> Zurzeit erfreut sich der Kanzler so großer Beliebtheit, weil er auf ideale Weise verkörpert, was sich die meisten Deutschen wünschen: dass die anstrengenden Reformen der Agenda 2010 erst mal hinter uns liegen. Stolz auf das Geleistete, gepaart mit einem immensen Erholungsbedürfnis – dafür steht Gerhard Schröder, der zum Maß aller Reformdinge wurde. Er könnte dieses Kapital nutzen für einen zweiten Anlauf, scheint das aber nicht vorzuhaben. Nur eine stört den Moment der relativen Harmonie – Angela Merkel, die immer sagt: Es reicht alles nicht, das war nicht gut genug. So was kommt momentan nicht gut an. Allenthalben macht man sich tiefschürfende Gedanken, was diese Frau dazu bringt, solche Sachen zu betreiben wie die Kopfpauschale. Ist sie so sozial kalt, weil sie keine Kinder hat, weil sie aus Sibirien kommt oder weil sie keine Männerfreunde in der CDU hat? Schwer zu sagen, da müsste man Psychologe sein. ...... Es ist offenbar nicht so leicht, vor der Vereidigung zu sagen, ob jemand das Zeug zum Kanzler hat. Immerhin hilft das Amt seinem Inhaber meist etwas. Nur haben sich die Zeiten auch hier geändert. Die wirtschaftlichen und außenpolitischen Umstände lassen einem neuen Kanzler wenig Zeit zum Üben. Darum irritieren Merkels Schwächen so. Zunächst ihr Misstrauen. Fast alle Politiker sind misstrauisch. Aber gegen Merkel sind fast alle anderen Politiker treudoofe Cockerspaniel. für sie reicht Vertrauen kaum je weiter als Durchschauen. Wie aber sollen Partei und Wahlvolk einer Frau vertrauen, die selbst so wenig vertraut? Die zweite Schwäche ist ihr Zuviel an Taktik, zuletzt vorgeführt bei der Unterschriften-Aktion gegen den EU-Beitritt der Türkei. Merkel ist gegen Plebiszite – aus Überzeugung; aber für eine Unterschriften-Aktion – ebenfalls aus Überzeugung; die sie nach wenigen Tagen des innerparteilichen Widerstands abblies – gegen ihre Überzeugung. Ihr Alltag quillt über vor taktischen Überlegungen, so sehr, dass man es ihr als taktisch auslegt, wenn sie einfach nur sagt, was sie denkt. Das verdirbt ihren Reformernst. Und: Erst als Gerhard Schröder mit seinen Finessen am Ende war, wurde er zu einem guten Kanzler. Angela Merkel wird die Krise überstehen, als Kanzlerkandidatin. Und Kanzlerin? Hoffentlich ist sie 2006 weiter, als es Schröder 1998 war. <<<
Aus einem „Zeit“-Leitartikel von Bernd Ulrich "Und sie wird es doch" https://www.zeit.de/2004/44/01______Leiter_1?page=1
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Claude
antwortete am 24.09.05 (10:01):
seewolf, Schröder ist der Supergau für die Sozialdmokratie!!!! Gruß Claude
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schulle
antwortete am 24.09.05 (10:14):
Ich kenne ein wissenschaftliches Institut, wo Präsident und Vize sich eigentlich jeweils nach acht Jahren ablösen sollen. Sie haben es dann aber nach acht Jahren nicht gemacht, weil sie so klug waren, festzustellen, dass jeder auf der richtigen Position war.
Aber kann man das von einem Hasardeur und Politiker bzw. einer Wissenschaftlerin, die nach langen Jahren in der Politik diese Metier immer noch nicht beherrscht, erwarten?
Weg mit den beiden. Es sind die falschen Führungspersönlichkeiten!
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angelottchen
antwortete am 24.09.05 (10:31):
Meine 3 Schröder - Lieblingszitate beschreiben ihn so deutlich - es ist erschreckend, dass "seine" Leute das nicht einmal merken wollen.
Auf Platz 3: "Ich habe immer gesagt, ich will mich messen lassen an der signifikanten Reduzierung der Arbeitslosigkeit. Und ich füge hinzu: Wenn wir das in der nächsten Legislaturperiode nicht schaffen die Arbeitslosigkeit zurückzuführen und das Ausbildungsplatzproblem zu lösen, dann haben wir es auch nicht verdient wieder gewählt zu werden." - August 1998
Auf Platz 2: "Lehrer sind faule Säcke." - als Ministerpräsident von Niedersachsen, zitiert in: Erhard Schwandt: Lehrer sind faule Säcke, 1996
Und auf Platz 1: "Man kann es so oder so machen. Ich bin für so." - DER SPIEGEL 27/2003
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Illona
antwortete am 24.09.05 (10:44):
"Die Antwort der Opposition auf die Machtfrage des Kanzlers: Führungskraft durch Ehrlichkeit wie noch nie 1....... 2. Die Konstruktion einer rundum überzeugenden Führungspersönlichkeit
Eine unangefochtene Führungspersönlichkeit muss her, schnell und ohne den geringsten Anschein von parteiinternem Gezerre, das wissen die politischen Karrieristen aus der Führungsetage der C-Parteien und beschließen, ihre seit Jahren von einer interessierten Öffentlichkeit immer wieder genussvoll kommentierten Intrigen gegen die Parteichefin einstweilen in aller Öffentlichkeit einzustellen. Damit beginnt sie: "Die schönste Woche im politischen Leben der Angela Merkel." (FAZ, 30.5.05)
"Jetzt sagt keiner mehr: Sie kann es nicht. Das Ergebnis der Landtagswahl ist noch nicht offiziell, da hat das CDU-Orchester bereits die Musik drauf: ‚Das Signal von heute heißt: Angela Merkel ist die Kanzlerkandidatin der Union. Das ist doch klar.' Klar? Ausgerechnet Hessens Ministerpräsident Roland Koch, mit Merkel in heftigster Rivalität verbissen, posaunte es am vergangenen Sonntag als Erster laut heraus. Und auch Kochs Kollege und Kontrahent für künftige Spitzenjobs auf Bundesebene, Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff, erkennt ganz schnell an, dass allein Merkel die Union im Wahlkampf 2005 dirigieren wird. War da was? Klar. So und nicht anders funktioniert er, der Dynamo der Macht. Er generiert Anpassung, vulgo: Opportunismus. Beide CDU-Spitzenpolitiker galten neben dem längst als Spitzenkandidat ausgemusterten Edmund Stoiber als Erfolg versprechendste Konkurrenten Merkels. Doch die Dirigentin wurde am Sonntagabend regelrecht nobilitiert und zur absoluten Maestra gekürt. Nichts symbolisiert den triumphalen Durchmarsch der Angela Merkel in ihrer Partei so sehr wie dieser Ausweis neuer Unterwürfigkeit. Es war keine Frage der Ehre. Es war eine Frage der Macht. " (Handelsblatt, 30.5.)
Das ist sie also, die Hauptqualifikation einer demokratischen Führungspersönlichkeit, über die kritische Journalisten sich und ihrer Leserschaft überhaupt nichts vormachen: Wer sich in einem Haufen gleich gesinnter machtgeiler Intriganten auf dem Weg nach oben zur Parteiführung und schließlich zum Kandidaten für das machtvollste Amt im Staate durchsetzt, der hat bewiesen, dass er ES kann. Wer die unangefochtene Führung in einem Verein wie der CDU/CSU erringt, der ist zweifellos auch dazu fähig, Macht über ein ganzes Volk auszuüben. Diesem fundierten Urteil kann sich auch die unabhängige freie Öffentlichkeit - selbstverständlich ohne jeden Anflug von Opportunismus - nur anschließen und sich mit all ihrem Sachverstand noch rückblickend darüber wundern, "wieso die Zweifler an ihrer Durchsetzungsfähigkeit und ihrem Machtinstinkt ihr so lange den Weg in der Union verbauen wollten, auch als sie längst schon als Vorsitzende ganz oben saß?"(ebd.) ...... Wo früher die gegnerischen Hausmächte in der eigenen Partei schon mal durchblicken ließen, bei "der Ostdeutschen" handle es sich um ein "berechnendes", "kaltschnäuziges", "CDU-Männer-mordendes" Wesen ohne wahre Führungsqualität, da gibt heute der Erfolg ihr Recht: Wer sich im inneren Intrigenwesen der Christenpartei, im Machtgerangel der diversen "Kohl-Kronprinzen" durchsetzt, der hat damit den glasklaren Beweis geliefert, dass er über genau diese demokratische Grundqualifikation reichlich verfügt."
Wirklich beide weg ??? Gruß illona
Internet-Tipp: https://www.gegenstandpunkt.com/gs/05/3/merkel.htm
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Agnes
antwortete am 24.09.05 (13:41):
Hier noch ein ZEIT-Interview mit Angela Merkel: „Folter ist nicht hinnehmbar“
Das Interview spricht auch Themen an, die in anderen ST-Foren diskutiert werden.
>>> ... klar ist für mich, wann immer im politischen Leben bestimmte Entscheidungen unverrückbar festgelegt werden, egal, was kommen mag, dann ist das selten richtig. Aber als deutsche Politikerin habe ich mich zunächst einmal mit den deutschen Entscheidungen auseinander gesetzt, die hier durch den deutschen Bundeskanzler auf Marktplätzen verkündet wurden. Dass sich Herr Schröder, unabhängig vom Entscheidungsprozess der UN, festgelegt hat, einem Krieg gegen den Irak unter keinen Umständen zuzustimmen, steht jedenfalls außer Zweifel und hat die Einigung in Europa unmöglich gemacht. ... <<<
Internet-Tipp: https://www.zeit.de/2004/20/AMerkel
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Karl
antwortete am 24.09.05 (23:27):
Diesen Satz von Angela Merkel habe ich zweimal lesen müssen:
"Dass sich Herr Schröder, unabhängig vom Entscheidungsprozess der UN, festgelegt hat, einem Krieg gegen den Irak unter keinen Umständen zuzustimmen, steht jedenfalls außer Zweifel und hat die Einigung in Europa unmöglich gemacht".
Ist meine Interpretation richtig, dass die Einigung Europas Grund genug gewesen wäre, einen Krieg im Irak zu beginnen?
für mich Grund genug zu hoffen, dass solch eine Kanzlerin verhindert wird.
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Illona
antwortete am 24.09.05 (23:39):
Karl nach meiner festen Überzeugung wird sich deine Hoffnung erfüllen..... Gibst du dann eine Runde aus...das Glückgefühl muss es dir dann wert sein...ehrlich gemeint... Du hast gekämpft wie ein Löwe...ich gebe es auf... Gruß Illona
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Agnes
antwortete am 25.09.05 (05:41):
Hierzu: Karl am 24.09.05 (23:27) -,
Frauenworte! Vielleicht sollte man solche nicht immer zu ernst nehmen. Ganz allgemein gemeint.
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Illona
antwortete am 25.09.05 (06:20):
Doch, doch Agnes
Ich möchte nur einmal sagen können:
fi sihhatika Kara Ben Nemsi
Auf unsere Frau Merkel!( Gewinnerin? Verliererin -egal)
Gruß Illona
ganz persönlich gemeint
Internet-Tipp: https://www.hardcoretrinker.de/bier/prostinternational.htm
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Karl
antwortete am 25.09.05 (09:19):
@ Agnes,
was willst du mit deinem letzten Beitrag mir in den Mund legen? Mit Frau oder Mann hat mein Beitrag von 24.09.05 (23:27) nichts zu tun. Inhaltlich fällt dir offensichtlich nichts ein und deshalb diffamierst du mich einfach mit dieser Konstruktion.
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Marieke
antwortete am 25.09.05 (09:32):
Karl, Dein Posting von gestern- mir war diese Merkel-Aussage noch neu. Grübel- grübel- ich drehe es mal um:
Weil Deutschland nicht am Irak-Krieg sich beteiligte, haben wir keine Europa-Einigung?!? Das darf doch wohl nicht wahr sein---
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Karl
antwortete am 25.09.05 (09:35):
@ Marieke,
so wurde es ja in etwa von Frau Merkel formuliert. M. E. lässt das tief blicken, Krieg scheint für sie ein legitimes Mittel der Politik zu sein.
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schorsch
antwortete am 25.09.05 (10:01):
Völker Europas, zieht in den Kampf gegen die bösen Iraker, auf dass ihr zu einem geeinigten Europa euch findet.....
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Agnes
antwortete am 25.09.05 (10:44):
Karl, noch einmal von vorn, denn in der Kürze liegt leider doch nicht immer die Würze:
Ich schrieb:
>>> Agnes antwortete am 25.09.05 (05:41): Hierzu: Karl am 24.09.05 (23:27) -, <<<
"Hierzu" sollte auf Deine Worte vom 24.9., 23:27 hinweisen, als da waren: >>> Karl antwortete am 24.09.05 (23:27):
Diesen Satz von Angela Merkel habe ich zweimal lesen müssen:
"Dass sich Herr Schröder, unabhängig vom Entscheidungsprozess der UN, festgelegt hat, einem Krieg gegen den Irak unter keinen Umständen zuzustimmen, steht jedenfalls außer Zweifel und hat die Einigung in Europa unmöglich gemacht".
Ist meine Interpretation richtig, dass die Einigung Europas Grund genug gewesen wäre, einen Krieg im Irak zu beginnen?
für mich Grund genug zu hoffen, dass solch eine Kanzlerin verhindert wird. <<<
Ich dachte, ich müßte das nicht wiederholen, setzte ein Komma dahinter und schrieb als Antwort darauf:
>>> Frauenworte! Vielleicht sollte man solche nicht immer zu ernst nehmen. Ganz allgemein gemeint. <<<
Die "Frauenworte" bezogen sich auf Merkel.
Und was kommt dann:
>>> Karl antwortete am 25.09.05 (09:19): @ Agnes, was willst du mit deinem letzten Beitrag mir in den Mund legen? Mit Frau oder Mann hat mein Beitrag von 24.09.05 (23:27) nichts zu tun. Inhaltlich fällt dir offensichtlich nichts ein und deshalb diffamierst du mich einfach mit dieser Konstruktion. <<<
Das einzige, was ich Dir gern "in den Mund legen" würde, ist eine Pille (man beachte die Schreibweise) gegen Verfolgungswahn!
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Karl
antwortete am 25.09.05 (11:31):
@ Agnes,
ok, akzeptiert. Dann war dein Beitrag wohl wirklich zu kurz, weil missverständlich.
Allerdings kann ich dann trotzdem nicht zustimmen ;-)
Frauenworte sollten m. E. das gleiche Gewicht haben wie Männerworte. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich noch nie dabei ertappen müssen, etwas weniger ernst zu nehmen, weil es eine Frau gesagt hat und nicht ein Mann.
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Agnes
antwortete am 25.09.05 (11:39):
Karl, Du streust an vielen Stellen Deine Glossen über mich ein. Wie wäre es, wenn Du Dich dafür mal selbst sperren würdest?
Ich kann Dir versichern: wenn ich so richtig loslegen könnte – es würde Deine Goldwaage zerschmettern :-(.
An alle: Wollen wir das?
* lachmichkaputt *
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Karl
antwortete am 25.09.05 (11:52):
Ich wäre dir dankbar, wenn du mir die vielen Stellen nennen könntest. Ich wußte gar nicht, dass ich "Glossen" über "Agnes" kenne ;-)
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Agnes
antwortete am 25.09.05 (12:09):
O ich bemühe mich, immer höflich zu bleiben. Und so wählte ich denn ein Wort, bei dem mir niemand "Stichelei" oder Schlimmeres nachsagen kann.
>>> Inhaltlich fällt dir offensichtlich nichts ein und deshalb diffamierst du mich einfach mit dieser Konstruktion. <<<
Zu deutsch: blöde "Dreckschleuder", ohne Sinn für "das Wort" - und stets nur bedacht, die Kriegsszenerien dieser Welt zu erweitern; Mediziner reden da vom "Mikrocephalus", der Himmel bewahre uns - oder wir tun es selbst.
Gell?
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Karl
antwortete am 25.09.05 (12:15):
??
Agnes, ich hatte das Missverständnis oben eingeräumt - oder? für die Missverständlichkeit deines Beitrags bist aber weiterhin du verantwortlich. Du sagst ja selbst, "denn in der Kürze liegt leider doch nicht immer die Würze". Das Wort "Dreckschleuder" habe ich nicht verwendet, das kannst du mir also auch nicht in die Schuhe schieben. Ich für meinen Teil beende hier unsere private Diskussion am Thema vorbei.
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Agnes
antwortete am 25.09.05 (12:31):
O Karl, vor dem bemängelten Eintrag oben stehen nicht einmal Anführungszeichen, geschweige denn Schuhe.
Und was mich jetzt irritiert:
>>> Ich für meinen Teil beende hier ... <<<
Welchen Teil? Oder möchtest Du Kanzler werden? Teils Kanzler, teils ... Eine Rotationsmaschine bist Du ja wahrscheinlich schon.
Womit wir wieder beim Thema wären. So leicht ist das. Aber ich ende jetzt hier auch.
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