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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Forderung nach einer neuen internationalen Ordnung

 7 Antwort(en).

BarbaraH begann die Diskussion am 23.09.05 (10:51) :

Eine sehr weise Rede hielt der Präsident Venezuelas, Hugo Chávez , auf der 60. Vollversammlung der Organisation der Vereinten Nationen am 15. September 2005 in New York. Eindringlich hält er darin der Weltgemeinschaft den Spiegel vor und fordert auf zu einer neuen Weltordnung. Ich denke, es könnte sich lohnen, hier über seine Denkanstöße zu diskutieren.

Hier ein kleiner Ausschnitt aus seiner Rede:

>>Es ist ethisch unvertretbar, die menschliche Spezies zu opfern, indem man wie im Wahn die Gültigkeit eines sozioökonomischen Modells verteidigt, das seine Zerstörungskraft in rasendem Tempo entfaltet. Es grenzt an Selbstmord, dieses Modell als immergültiges Rezept gegen die Übel anzupreisen, die es selbst hervorgebracht hat. (...)

Vor kurzem nahm der Herr Präsident der Vereinigten Staaten an einer Versammlung der Organisation Amerikanischer Staaten teil, um Lateinamerika und der Karibik eine Ausweitung der Marktpolitik, die Öffnung der Märkte, das heißt, den Neoliberalismus vorzuschlagen, während genau dieses Modell die Hauptursache für die großen Übel und Tragödien ist, die unsere Völker erleben: Was der neoliberale Kapitalismus, der »Konsens von Washington« hervorgebracht haben, sind größeres Elend, mehr Ungleichheit und eine unendliche Tragödie für die Völker dieses Kontinents. (Beifall) (...)

Heute fordern die Völker, in diesem Fall das Volk Venezuelas, eine neue internationale Wirtschaftsordnung, aber auch eine neue internationale politische Ordnung ist unverzichtbar. Wir können nicht erlauben, daß eine Handvoll Länder versucht, widerspruchslos die Prinzipien des Völkerrechts neu zu interpretieren, um dadurch Doktrinen wie die vom »Präventivkrieg« durchzusetzen. Man bewahre uns davor, mit dem Präventivkrieg bedroht zu werden! Und vor dem, was man jetzt »Verantwortung für den Schutz« nennt. Es muß gefragt werden: Wer wird uns schützen? Wie werden sie uns schützen?<<

Quelle: junge Welt vom 23.09.2005
für eine neue internationale Ordnung
Übersetzung: André Scheer, Netzwerk Venezuela

Internet-Tipp: https://www.jungewelt.de/2005/09-23/003.php


 abdu antwortete am 23.09.05 (22:58):

chaves waehlte den falschen platz,um seine rede zu halten.die vereinigten nationen sind keine vereinigte nationen.sondern eine DESORGANISATION der ungleichartigen und nicht gleichwertigen REGIERUNGEN.
die forderung nach einer neuen INTERNATIONALEN ordnung wird immer lauter..nicht nur von chaves..sondern in allen kontinenten..danach trachten deutsche wie kongolische studenten.
das muss aber interNATIONAL sein und bleiben..muss eine voelkersache bleiben..muss im bewusst sein der muetter,der bauern ,der kuenstler..etc klar sein..muss oft diskutiert werden..bereichert und vertieft..sonst wuerde man damit genau wie frueher spielen:das monopol wird bald diese obige forderung stehlen und zu guensten der muftis,diktatoren und miliardaere bearbeiten.
das ist nur fuer heute..danke barbarah!


 BarbaraH antwortete am 24.09.05 (00:33):

Während Hugo Chávez in Venezuela dafür sorgt, dass der Reichtum durch das Öl der breiten Masse der Bevölkerung zugute kommt, fließt in Afrika der plötzliche Reichtum durch neu entdeckte Ölquellen in andere Taschen:

>>Ausländische Glücksritter versuchen immer wieder, ihre Finger an das "schwarze Gold" zu kriegen: Zuletzt scheiterte der Sohn der Eisernen Lady, Mark Thatcher, bei dem Versuch, Präsident Obiang mit einem Putsch gegen einen eigenen Gewährsmann auszutauschen.

Denn Obiang hat einflussreiche Freunde. Einer Studie des US-Senats zufolge unterstützen drei große amerikanische Ölfirmen (Exxon-Mobil, Hess und Marathon) Obiangs Familie so gut es nur geht: Sie zahlen die Ausbildung von Familiensprösslingen in den USA, bevorzugen Familienmitglieder bei allen möglichen Kontrakten und halten die wirklichen Summen ihrer Überweisungen geheim.

Obiang soll in der amerikanischen Riggs-Bank, die für ihre Geldwäschegeschäfte mit dem Tropenöl-Diktator von Washington zu einer Strafe von 25 Millionen Dollar verdonnert wurde, Hunderte von Millionen PetroDollar gebunkert haben.<<

Quelle: Frankfurter Rundschau vom 24.09.05
Schwarzer Kontinent fördert mehr Öl
Einige Staaten Afrikas kommen zu großem Reichtum / Bevölkerung geht leer aus / Region gilt als US-Interessensphäre
VON JOHANNES DIETERICH

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/mGFBo3II6


 hema antwortete am 24.09.05 (21:00):

Es wird ja schon seit längerer Zeit nach neuen Wegen gesucht. Eine neue Weltordnung muß sicher auch auf die Ärmsten Völker Rücksicht nehmen und ihnen einen Weg mit Zukunft ermöglichen.

Der Kapitalismus mit dem Großkapital - das Reiche reicher und arme Ärmer macht - wird sicher über kurz oder lang scheitern. Die "paar Reichen" können sicher nicht auf Dauer alles aufkaufen, was weltweit produziert wird. Die/wir haben schon was wir brauchen.

Und den Armen zahlen sie Hungerlöhne, so daß sie sich nicht leisten können, was sie selber produzieren.
Ich nenne es Dummheit der Produzenten. Würden sie den Menschen in den armen Ländern mehr für ihre Arbeit bezahlen, könnten diese ihren Lebensstandard erhöhen und so auch in eine bessere Zukunft gehen. Außerdem würde sich der Umsatz der Produzenten für lange Zeit deutlich heben.
Ausbeutung lohnt sich auf Dauer sicher nicht. Das hat die Geschichte schon bewiesen.


 Wolfgang antwortete am 24.09.05 (21:28):

Gerade darum ist Ausbeutung so langlebig: Weil die sich lohnt. Wenn die Geschichte eins gezeigt hat dann dies: Dass Ausbeuter aeusserst kreativ sind und sich immer wieder was Neues einfallen lassen, um ihre Herrschaft sicherzustellen. Gerade ueberziehen die USA, das Imperium americanum, die Welt mit einem Krieg nach dem anderen. Es geht den neuen Kolonisatoren ums Oel. Es geht ihnen um die Weltherrschaft. Dagegen erheben sich die Kolonisierten und kaempfen - militaerisch und politisch (wobei das eine vom anderen sowieso nicht zu trennen ist). Die Kolonisierten haben auch Erfolge vorzuweisen und bringen den Kolonisatoren schwere Schlaege bei. Wie es aber ausgeht, ist voellig offen. Ich hoffe selbstverstaendlich, dass die Kolonisierten ihre Unterdruecker und Ausbeuter bezwingen werden.


 BarbaraH antwortete am 24.09.05 (21:50):

Schau Dir mal das Fundament an, hema, worauf unsere Zivilisation gebaut wurde:

>> Auf der Suche nach schnellen Gewinnen war der sogenannte "Dreieckshandel" entstanden. Man tauschte an der afrikanischen Küste europäische Manufakturenwaren (Werkzeuge, Waffen, Textilien, Glas etc.) gegen Sklaven, transportierte diese nach Westindien, wo man für sie Zucker, Tabak und Gewürze erhielt, die sich dann wieder in Europa mit großem Profit verkaufen ließen. Ein Sklave, den man in Afrika für Branntwein und minderwertige Tauschartikel im Wert von 5 Gulden erwerben konnte, brachte in Südamerika gut das Zehnfache in Zucker, der in Europa wiederum für ein Vielfaches verkauft werden konnte. Die Aktien, der im Dreieckshandel tätigen Gesellschaften, warfen riesige Gewinne ab.....<<

Quelle: www.kriegsreisende.de
Der Dreieckshandel

Internet-Tipp: https://www.kriegsreisende.de/absolutismus/sklavenhandel.htm


 BarbaraH antwortete am 25.09.05 (23:30):

Über 4900 Schriftsteller, Künstler und Politiker, darunter der Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass, unterzeichneten einen Appell zur Freilassung von fünf Kubanern, die 1998 in Florida aufgrund angeblicher Spionage zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden waren. Die »Cuban Five« waren gegen Kuba operierenden Terrororganisationen auf der Spur und konnten zahlreiche Anschläge verhindern.

Internet-Tipp: junge Welt vom 26.09.2005
Grass für Freilassung der »Cuban Five«

Internet-Tipp: https://www.jungewelt.de/2005/09-26/012.php


 Wolfgang antwortete am 26.09.05 (11:56):

Die neue Weltordnung kommt. Das Imperium americanum ist maechtig unter Druck geraten. Von den Raendern her baut sich der Widerstand auf. Vor allem in Mittelamerika - der von den amerikanischen Maechtigen als Rohstoffquelle missbrauchte und von ihnen verluderte Hinterhof - tut sich was gegen die Gringos. Venezuelas HUGO CHÁVEZ und seine Petrocaribe lehren sie das Fuerchten. *freu*