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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Rentenversicherer sind so gut wie pleite

 13 Antwort(en).

Wolfgang begann die Diskussion am 17.09.05 (16:51) :

Die meisten RentnerInnen meinen, dass ihre Rente sicher sei. Ist sie aber nicht. Hier sind aktuelle Zahlen:

Nach Angaben des Bundessozialministeriums sank die Schwankungsreserve im August auf 402 Mio. Euro. Dies entspricht etwa 80 Prozent einer Tagesausgabe (sic!). Nach dem Gesetz muß die Ruecklage zum Jahresende jedoch ein Fuenftel einer Monatsausgabe hoch sein. Mit anderen Worten: Die Rentenversicherer sind so gut wie pleite.

Vor die Wand gefahren wurden die Renten von einer grossen Koalition der SCHRERKEL / MOEDER. Die haben naemlich in den vergangenen Jahren alle Massnahmen gemeinsam beschlossen, die zu diesem Desaster gefuehrt haben.

Ich seile mich jetz mal wieder fuer ein paar Tage ab in angenehmere Gefilde. Einen schoenen Wahltag wuenscht... Wolfgang


 Sophia2 antwortete am 17.09.05 (18:43):

Aus welchem Mustopf kommst Du denn?

Ich habe einen Bekannten, der arbeitete bei der BfA und hat schon vor ca. 25 J. gesagt, dass die BfA die Rentenzahlungen von der LfA übernehmen muss.

Deshalb finde ich es ja eine Dreistigkeit, dass der Wichtel Blüm gefallsüchtig sich immer noch irgendwie und -wo im Fernsehen wichtig tut.


 seewolf antwortete am 18.09.05 (14:37):

Mustopf? Lach.

Er hat einfach in den frühen 70ern nix gemerkt - wohl nur gefeiert.


 BarbaraH antwortete am 20.09.05 (13:16):

Die Wirtschaft Deutschlands liegt danieder. Die Kassen sind leer. Unternehmer fordern die Aufhebung des Kündigungsschutzes, längere Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich, die Aufhebung ihrer Beteiligung an den Sozialabgaben u.v.m. Sonst gehen wir alle zugrunde....

Doch bevor wir alle total verarmen langen die ohnehin schon Superreichen schnell noch einmal kräftig zu:

>>Die Vorstände der 30 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland haben 2004 acht Prozent mehr Gehalt bekommen. Besonders der Sportartikel-Hersteller Adidas hat die Vergütung kräftig aufgestockt. Am meisten verdienen immer noch die Chefs der Deutschen Bank.<<

Quelle: SPIEGEL ONLINE vom 20.09.05
Adidas-Chef erhöht Salär um 89 Prozent

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,375573,00.html


 seewolf antwortete am 20.09.05 (20:01):

Sobald sich die "Schaffung von Arbeitsplätzen" oder eine "Lohnerhöhung" kaufmännisch "rechnet", würde jeder gute Kaufmann sofort in dieser Richtung loslegen. Offenbar will das niemand begreifen.

Daran herumzumosern, daß gute Kaufleute mit etwas anderem Geld verdienen als mit "Arbeitskräften", nützt nicht das Geringste und ist die uralte Leier des Neides.


 hugo1 antwortete am 20.09.05 (21:47):

So seh ich das auch, Seewolf. Ein guter Kaufmann würde es wenn er könnte.
Noch unübler wäre es, wenn die Kunden/Gäste/Patienten/Klienten/Käufer usw. etwas mehr flüssiges Geld in der Tasche hätten wenn sie sich auf den Weg zum guten Kaufmann machen.
,und Leuten Deiner Zunft wünsch Gäste mit jeder Menge, Hunger, Appetit, Durst, Zeit und natürlich Knete in der Tasche, damit Sie sich als sehr gute Kaufmänner darstellen und zeigen können. *gg*


 mart antwortete am 20.09.05 (21:49):

80% der Arbeitsplätze in Deutschland werden von Klein-und Mittelständischen Betrieben geschaffen.

Ob hier irgendein hohes Tier in irgendeinem Konzern noch mehr verdient, mag zwar Hungerleider wie mich zum Speicheln bringen, ändern aber überhaupt nichts an der allgemeinen Situation.

In dem Zusammenhang habe ich mich etwas über den Kündigungsschutz informiert, da die mögliche Reduzierung dieses Schutzes (im Programm von CDU und FDP) immer als Beispiel für total unsoziale Einstellungen erwähnt wird.

Offensichtlich gibt es einen Kündigungsschutz á la Deutschland nirgends in Europa, meine ich mal. Zumindest gibt und gab es den nie in Österreich, - und niemand hat hierin ein besonderes Übel entdeckt.

Was täte ich als Betriebsinhaber, der Leuten nicht kündigen darf, wenn kein Bedarf mehr besteht. - Ausgliedern eines Teilbereiches und dann den Konkurs anmelden - was denn sonst?

Könnten nicht gerade durch den Kündigungsschutz viele Arbeitsplätze verloren gehen? - gerade dadurch, daß sie aus Angst gar nicht besetzt werden, oder indem dorthin ausgewandert wird, wo es leichter ist, auf die jeweilige Situation hin zu reagieren.

Hier in Österreich gibt es einen Kündigungsschutz für pragmatisierte Beamte; der nun für Neueinstellungen gekappt wurde - es gibt halt bis auf die Sparten Justiz etc. keine neuen pragmatischen Dienstverhältnisse mehr und damit auch keinen Kündigungsschutz - wirkt sich sehr günstig auf die Arbeitsmoral und die Möglichkeiten einer Umorganisation aus. Gerade die Beamten waren ja immer das Beispiel von "Schmarotzern", da sie wußten, sie können nicht gekündigt werden.

Im Bereich der Anstellung von Behinderten gibt es ebenfalls einen Kündigungsschutz - wo selbst Behindertenverbände beklagen, daß er kontraproduktiv ist.


Welche Möglichkeiten hat ein Arbeitgeber, der einen Teil seiner Mitarbeiter nicht mehr braucht? In Konkurs gehen? Auswandern? ---

Stimmt das oder habe ich etwas Wichtiges übersehen?


 hugo1 antwortete am 20.09.05 (22:58):

Ein Betrieb, der fünf Vollzeitkräfte beschäftigt hat, kann bis zu fünf weitere Vollzeitkräfte einstellen, ohne in den Geltungsbereich des Kündigungsschutzgesetzes zu kommen.
Übrigens, mart, falls es dich praxiswirksam interessiert, wie man seine Mitarbeiter juristisch wasserdicht abmahnt, kündigt und entläßt, kannste im Net tausendfach fündig werden. Es sollte also für einen cleveren Geschäftsmann heutzutage kein Hindernis darstellen sich von seinen Leuten ohne große Probleme zu trennen.
Sicher gibts in der Theorie ne Unmenge § und Vorschriften, Gesetze und Bestimmungen die sich mit dem Kündigungsschutz befassen. In der Praxis gibt es jedoch hunderttausendmal mehr tatsächliche Entlassungen. Was also soll mit dem angeblichen Problemen, dem weinerlichem Gedusel der Unternehmer und Arbeitgeber in Bezug auf den ja sooo geschäftsschädigenden Kündigungsschutz erreicht werden ?
In meinem Betrieb wurden über Nacht fast 10.000 Leute in die Arbeitslosigkeit abgewickelt und keine S.. hat ihnen nur eine Träne nachgeweint, Kein Gesetz hat sie geschützt, kein Richter fand auch nur eine einzige Möglichkeit der Gegenwehr. Ich kanns fast icht mehr hören dieses Jammern über die angeblich ach soo unternehmerfeindlichen Kündigungsunmöglichkeiten.
Tip für eine Tipreihe von Macharten übelster Sorte. Ja man kann sogar Geld verdienen durch Hinweise wie man Arbeitnehmer gekonnt aus dem Betrieb kegelt.

https://www.personalverlag.de/produkte/pb-lp.html?sid=440514


 seewolf antwortete am 20.09.05 (23:12):

Hugo1 - mit "Kaufmann" meinte ich nicht den "Krämer-um-die-Ecke", sondern den, der Betriebe oder Unternehmen neu gründet oder leitet oder umstrukturiert...

Zu so jemand geht keiner, egal wieviel Geld er mehr in der Tasche hätte...


 mart antwortete am 20.09.05 (23:20):

Hugo,

weißt du, ich weiß darüber wirklich wenig bis nichts - bei uns in Österreich gibt es das nicht, - mit den Ausnahmen, die ich genannt habe.

Bin übrigens erst mit deinem Link über die übersichtlich angeordneten Parteiprogrammen mit dem Kopf daraufgestoßen worden.
Und deshalb denke ich einfach nach, welche Auswirkungen das haben könnte.

Wenn es also trotz Kündigungsschutz derartig viele Hintertürchen gibt, wird sich das natürlich auf das Klima sehr schlecht auswirken.

Und warum deshalb so verkrampft an etwas festhalten, was einen ehrlichen Unternehmer echt behindern kann und nur den, der die Schlupflöcher erforscht, bevorzugt?

(Und jetzt fällt mir ein, daß ich vor Jahren erstaunt war von einem deutschen mittelständigen Betrieb zu hören, daß er einfach bestimmte in ihren Augen riskantere Leute nicht mehr anstellt, weil es einfach zu schwierig ist, sich wieder von ihnen zu trennen.)


 seewolf antwortete am 21.09.05 (00:27):

Grausam aber wahr: Arbeitnehmer wollen de facto ihre Zeit gegen Geld eintauschen. Ob Stundenlohn oder Monatsgehalt bleibt sich im Ergebnis gleich: Zeit wird "verkauft". Zeit allein ist aber nichts wert. Einen relevanten ökonomischen Wert hat eine Leistung - also ein Arbeitsergebnis. Wenn ein bestimmtes Arbeitsergebnis infolge verbesserter Prozesse weniger Zeit benötigt, ist die Zeiteinheit an sich weniger wert. Deswegen müssen reine Zeit-Löhne an sich sinken, ergebnisorientierte Entlohnungen können steigen - allerdings müssen sie es nicht automatisch. Aber: welcher Arbeitnehmer will schon das Risiko eingehen, daß "der Markt" auf ihn zurückschlagt? Denkbar: existenzsichernder Niedrig-Garantielohn bei gleichzeitiger Netto-Ergebnis-Beteiligung.

In diese Richtung denke ich gerade für einen eventuell einzustellenden Full-Time-Mitarbeiter.


 hugo1 antwortete am 21.09.05 (10:12):

ok seewolf ergebnisorientiert hört sich gut an, kann abe auch eine Falle sein. Wir hatten das mal bei uns im Osten in der Energieerzeugung. Da bekamen wir wenn die Generatoren dauerhaft am Netz waren (die Kessel und Turbinen also ohne Defekte monatelang rund um die Uhr liefen)und somit sehr viel und effizient Strom erzeugt wurde auch relativ viel Leistungslohn und Prämie. Brauchten im Gegenzug fast nix zu tun ausser am Steuerpult zu sitzen und die Anlage zu überwachen.
Wenn aber mal der Fehlerteufel die Defekthexe ins Spiel kam und öfter mal ein Schaden auftrat, dann musste rund um die Uhr geschuftet, Asche gezogen, Kühltürme gereinigt, Kohlebänder geflickt, Kondensatoren entschlamt Maschinen repariert werden usw. ohne das wir nur eine einzige Megawattstunde erzeugten. Also gabs auch keine Prämie und keinen adäquaten Leistungslohn. Irgendwie fand ich das damals etwas bekloppt. Bezogen auf heutige angedachte leistungsorientierte Lohn-, und Gehaltsvorstellungen einiger Unternehmer war das jedoch nur ein Klacks an Unsicherheit für die Arbeitnehmer.
Es ist wohl wie meistens im Leben, ein gesunder Mix, eine ausgewogene Mischung wird wohl den meisten Situationen gerecht werden. Zumal sehr oft das Glück und der Zufall eine große Rolle spielen. Der Eine hat eine Stelle in einem boomendem Betrieb und der Andere ist von Entlassung ´bedroht, der Eine konnte sich tüchtig Rücklagen zulegen, der Andere musste diese schon mal aufzehren. Der kleine Mann muss eben genauso Glück haben mit seinem Arbeitgeber wie umgekehrt, nur, bei Großunternehmen muss ein Pleitegegangener meistens nicht betteln gehen, der Entlassene derzeit jedoch mit ziemlicher Sicherheit den nächsten Job erbetteln.
für Deinen Bedarf Seewolf wünsch ich Dir den perfekten Mitarbeiter/In. Jung, dynamisch, sehr erfahren, flexibel, anspruchslos, ideenreich- aber zurückhaltend- finanziell gut abgesichert, den Beruf als Hobby betrachtend, gänzendes Outfit, gerade auf Diät aber im Umgang mit ner Stuhlbeinsäge total unbedarft. *gg*


 seewolf antwortete am 21.09.05 (19:59):

Nee Hugo1 - laß man...

auf so eine Kunstfigur verzichte ich gern. Ich muß ja auch nicht unbedingt einen einstellen - habe bisher auch meine Arbeit allein und selber gemacht.

Verstehst Du?

:-)


 hugo1 antwortete am 21.09.05 (21:39):

Oh seewolf, da haben wir ja völlig zufällig heute wohl die richtige gaststättenleiterfreundliche Entscheidung getroffen und zu Viert in einer Landgaststätte hier in der Nähe (bei über 20 verschiedenen Angeboten) 4 mal Hamburger Schnitzel bestellt.
Er war darüber auch erstaunt da dies wohl heutzutage unüblich ist (Außer man ißt Tages oder Stammessen)
Übrigens haben wir es uns ansonnsten auch angewöhnt -wenn wir schon mal Essen gehen- das jeder was Anderes, Leckeres, Vielversprechendes bestellt und dann in frühkommunistischer vermutlich knickeunfreundlicher Manier, Jedem von Allem angeboten wird.
Seltsamerweise denken wir in solchen Momenten nicht an die relativ leeren Rentenversichererkassen. *gg*