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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Sind in diesem Forum HartzIV Empfänger?

 58 Antwort(en).

Sophia2 begann die Diskussion am 17.09.05 (09:41) :

Ich oute mich als solche und würde begrüssen, wenn hier über das Thema diskutiert werden könnte.


 eko antwortete am 17.09.05 (09:58):

Leider kann ich damit nicht dienen, ich bin schon seit 10 Jahren Rentner, somit geht dieses Thema an mir vorbei.
Wünsche trotzdem gute und faire Diskussion.

e k o


 Sophia2 antwortete am 17.09.05 (10:04):

eko - Glückwunsch und danke für Deine Wünsche.

Ich befürchte aber fast ob fair oder nicht fair, dass dieses Thema gemieden wird wie die Pest, weil....????


 angelottchen antwortete am 17.09.05 (10:15):

wenn du es gleich an verschiedenen Stellen mehrfach eröffnest, sowieso.ausserdem: was gibt es bei dem Thema zu "diskutieren"?


 Illona antwortete am 17.09.05 (10:17):

Warum denn Sophia?
Man wird auch gemieden wie die Pest, wenn man sagt, dass man spendet oder nicht spendet.
Also was ist so Schlimmes dran, dass du von Outen sprichst?
Ich bin für diesen Sozialstaat,aber mit den Einschränkungen,die eben alle wünschen.
Arbeitsscheue zur Arbeit zwingen,ansonsten das erworbene Recht in Anspruch nehmen.
Gruß Illona


 Marina antwortete am 17.09.05 (10:20):

Ich bin keine Hartz-IV-Empfängerin, auch noch keine Rentnerin, sondern in Altersteilzeit freigestellt, weil ich die freigestellte Zeit vorher angespart habe. Mich würde aber mal interessieren, ob es dir mit Hartz IV schlechter oder besser geht als vorher, als du noch Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe bekamst. Eine Freundin von mir bekam Arbeitslosengeld und hat seit Hartz IV tatsächlich mehr als vorher. Auch die Sozialhilfeempfänger haben mehr. Nur die, die vorher ein relativ hohes Arbeitslosengeld hatten, sind meines Wissens schlechter gestellt als vorher, da aber wohl ziemlich gravierend.


 Sophia2 antwortete am 17.09.05 (10:27):

angelottchen

zuerst bin ich doch sehr verwirrt über Deine Antwort!
In der kurzen Zeit, in dem ich in diesen Forum verweile, habe ich den Eindruck gewonnen, dass Du ein sehr engagierter Mensch bist. Und diese engagierter Mensch fragt allen ernstes, was zu diesem Thema zu diskutieren gibt???
Ich denke eine Menge. Und damit wir uns richtig vestehen, ich will ich nicht meine soziale Lage auskotzen!!! Sondern, ein gesellschaftliches-politisches-soziales Thema aufgreifen, dass Millionen von Menschen in diesem Lande betrifft. Und/oder auch mal zeigen, dass diese Menschen nicht alle Penner, Ungelernte oder A-Soziale sind!!!


 Sophia2 antwortete am 17.09.05 (10:30):

Ilona, wer oder was ist arbeitsscheu??? Sind Hartz IV-Empfänger arbeitsscheue?


 Agnes antwortete am 17.09.05 (10:35):

Marina, nichts für ungut: hier eine meiner häufigen Fragen:

was ist "Alter-Steilzeit"?

:-)


 Illona antwortete am 17.09.05 (10:49):

Sophia2
Natürlich nicht, aber du wirst doch nicht bestreiten, dass da auch viel daneben geht.
Wird doch in seriösen Zeitungen( NICHT BILD!!)und Fernsehsendungen immer wieder beschrieben und gezeigt.
Du weißt auch genau,das ich es so nicht meinte.

Gruß Illona


 Sophia2 antwortete am 17.09.05 (11:01):

Marina, natürlich geht es mir schlechter als vorher.
Vorher bekam ich 52-53%? meines Nettogehaltes,das machte € 795,00 aus und jetzt sind es € 691,-- (inkl. Miete)
Doch, mir ging es bei der Frage nicht nur alleine ums Geld, sondern auch um Ausgrenzung, um Vermeidung, um Perspektivlosigkeit.


 York65 antwortete am 17.09.05 (11:03):

....da must da aber morgen die Liste fünf wählen,den die wollen eine Reform der Reform (Hartz IV )unseres Wohlfahrtstaates und die Schere ARM/REICH versuchen wieder ein bisserl zu schließen.
Auf jeden Fall sitzt dann eine Opposition im Bundestag,die Dich vertreten,wenn sie nicht eine Koalition mit den anderen beiden linken Parteien eingehen sollten?
(Wahlergebnis abwarten)


 Marina antwortete am 17.09.05 (11:13):

"Reform der Reform (Hartz IV )"? Also kommt jetzt Hartz V?


 Sophia2 antwortete am 17.09.05 (11:15):

Ilona, relativiere doch einfach nur. Es geht nicht vieles daneben, sondern einiges. Einige meines Alters durfte ich treffen bei Zwangsmassnahmen des AA, die jahrzehnte gearbeitet haben und in der selben Situation sind. Ich glaube, dass Thema war hier schon mal HartzIV=Krimenell.
Du kannst davon ausgehen, dass es VIELE gibt, die lieber arbeiten möchten, als von €341,-- (ohne Miete) leben. Rechne doch mal selbst, was man mit €341,-- anfangen kann.
Rechne dabei bitte aber Energie (Strom), Telefon, Fahrgeld ab. Davon soll Kleidung, Reparaturen bzw. Renovierung, Arzt- u. Medikamentenkosten, Bewerbungskosten auch noch gezahlt werden. Und...?? Ausgerechnet, wieviel zum Ernähren bleibt?
Geschweige sozialer Umgang. Mit diesen Kosten kann man weder irgendwo ein Kaffee trinken gehen, weder Einladungen ausprechen noch annehmen. Also - weg vom Geld. Was ich meine ist - und jetzt mal nachdenken - was passiert, wenn alles weg ist, wenn man auf sich selbst reduziert ist, wenn es kein weglaufen mehr gibt? Ich meine, es ist nicht nur ein geldliches Problem, sondern auch ein grandioses seelisches.


 BarbaraH antwortete am 17.09.05 (11:24):

Sophia2,

das ist ja die miese Taktik. Die Wirtschaft dirigiert die Politik, und das bereits seit Jahrzehnten. Sie ist selbstverständlich gar nicht daran interessiert, die Arbeitslosenzahlen zu reduzieren, denn damit würde ja der Druck auf die Löhne abnehmen. Der Staat zwingt mit HartzIV Menschen, Arbeit zu jedem Lohn anzunehmen, und das ohne das Instrument von Mindestlöhnen. Das ist derart ungeheuerlich und gibt es in keinem unserer Nachbarländer.

Auch in der Öffentlichkeitsarbeit sind die Lobbyisten sehr erfolgreich, die über die Medien suggerieren, der einzelne sei selbst Schuld an seiner Misere und nicht etwa die Politik. So fühlt sich die Mehrheit der HartzIV-Empfänger schuldig und zieht sich beschämt zurück. Ich hoffe jedoch, nicht mehr lange....

Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/nachrichten/?cnt=724683&


 angelottchen antwortete am 17.09.05 (11:40):

341 euro ist ja noch viel! hier im landkreis sind es nur 258 euro. und eigentlich bleibt nur die traurige konsequenz, sich ganz zum sozialfall machen zu lassen, dann bekommt man nicht nur mehr geld sondern auch ne neue waschmaschine usw. was ich diesbezüglich in meinem umfeld erlebt habe - absolut zum kotzen. ich habe auch kurze zeit hartz IV bekommen, nachdem ich lange sehr krank war. meine feststellung ist, dass die agentur für arbeit völlig überflüssig ist und abgeschafft gehört, keine sau weiss, was wirklich richtig ist und mir tuen all diejenigen leid, die hartz IV empfänger sind und sich verbal nicht durchsetzen können - du kommst an sachbearbeiter gar nicht erst ran, kannst nur immer mit einem blöden call center telefonieren, dem du deine geschichte wieder und wieder erzählen musst, nur damit man dich weiterverbuindet und du WIEDER von vorne anfängst. da hat man die "fälle" dann zwischen arbeitsamt und sozialamt aufgeteilt und erklärt dir, dass die vom sozialamt wieder nach und nach zurück zum arbeitsmant kommen ( so rein verwaltungstechnisch) und zwischendurch sitzt du wie ein depp 2 monate ohne geld da. wenn du nicht hinterher bist, unterschlägt man dir leistungen wie zB heizungsgeld, und mittlerweile kursieren für 10 euro pro ausgabe insiderinfos, wie man zu noch mehr geld kommt ..es ist zum kotzen. bekannte von mir leben seit 12 jahren zusammen. er lebt von einer invalidenrente und einer privaten unfallrente. sie ist nun arbeitslos und bekommt noch genau 9,26 euro vom amt - denn die invalidenrente müsste ja ausreichen, um beide davon zu ernähren .. dann diese idiotie mit der umzieherei: wer hat sich diesen schwachsinn ausgedacht? man sollte endlich die bürokratischen schranken für kleinerwebstätige und miniselbständigkeit fallen lassen und es den leuten nicht so schwer machen, ausserdem sollten die ämter mehr kontrolleure einstellen um zu prüfen, ob ansprüche wirklich zu recht gezahlt werden oder ob es sich um sozialschmarotzer handelt - und dann denen, die wirklich bedürftig sind, mehr geben und allen betrügern das geld streichen. geht nicht? zu teuer? quatsch: das geld, was die ämter dadurch im endeffekt einsparen würden, bezahlt locker 10 kontrolleure mehr und es bleibt noch was übrig.
ich hab mir selbst wieder einen job gesucht und konnte alte kunden zurückgewinnen, für die ich schreibe bzw übersetze - mich hat das arbeitsamt als erfogreich vermittelt gestrichen. dieser unfähige verwaltungswasserkopf hat mir nicht ein einziges mal ein stellenangebot unterbreitet, wenngleich ich europaweit zu vermitteln war.


 rolf antwortete am 17.09.05 (11:44):

Ein Problem für viele Hartz-IV-Empfänger ist die Miete.
Wie vor kurzem in der Lokalpresse berichtet wurde, werden Mieter auch bei geringfügiger Überschreitung der Mietobergrenzen zum Umzug aufgefordert, wobei ihnen Fristen gesetzt werden und der Nachweis der Wohnungssuche gefordert wird.
Von den hier tätigen Wohnungsgesellschaften, auch der gemeinnützigen landeseigenen Wobau, wurde bestätigt, daß angemessener Wohnraum nicht zur Verfügung steht.
Nicht berücksichtigt wird bei diesen Mietern auch, daß die Behörde die Umzugskosten und die Kaution übernehmen muß, diese übersteigen häufig die Mietersparnis für mehrere Jahre.


 Sophia2 antwortete am 17.09.05 (12:25):

angelottchen

Da bin ich doch einiger massen platt, ob Deine letzte Ausführung. Wie hiess es vorher? Was gibt es da zu diskutieren? Ich freue mich, dass es doch etwas zu diskutieren gibt!!!


 Sophia2 antwortete am 17.09.05 (12:36):

Das Problem ist das Hartz IV Bund ist und beim Bezahlen kommunal. Gestern früh habe ich in Phönix die Sendung
"Gelesen, gelacht, abgelocht" gesehen. Da ging es um Steuergelder. Und zwar, dass seit der Wende der Politiker (egal welcher Partei) immer mehr dazu überging vorwiegend die Beraterfirmen "Roland" und "Berger" zu bemühen. Diese Beratungen kosten dem Steuerzahler VIELE Millionen und nichts kommt dabei raus. Junge Menschen, die gerade ihr Studium abgeschlossen haben, beraten Politiker. Die eigentlichen Beamten für solche Themen machen ausserdem noch Gutachten. Hallo, in welchem Irrenhaus lebe ich eigentlich. Und das mit 3 Euro fufzig. Hartz war doch auch so ein Kandidat. Und nun ist er weg mit seinen Nutten.

Hallo, neudeutsch - brainstroming - was kann vom Volk getan werden, um diese Verschwendungen der Steuergelder ein Ende zu setzten. Und auch hier geht es nicht nur um Geld, sondern auch um die Folgen.


 Illona antwortete am 17.09.05 (13:17):

Sophia2
"ansonsten das erworbene Recht in Anspruch nehmen. "

"Ilona, relativiere doch einfach nur. Es geht nicht vieles daneben, sondern einiges."

Wenn ich deine Worte lese, dann wüsste ich nicht, was ich relativieren soll.Es geht also nicht nur einiges oder vieles sondern fast alles daneben.
So genau, wie es hier geschildert wird, wusste ich es nicht, deshalb ist es gut, dass du es ansprichst.
Die alles entscheidende Frage, die sich mir immer aufdrängt, stellst du natürlich:
Was könnten wir, das Volk tun,um diese unwürdigen Zustände zu ändern???
Ob das auch nur eine der Parteien wirklich will??
Ich gestehe, ich bin total ratlos, da ich weiß , was es bedeutet:
"Was ich meine ist - und jetzt mal nachdenken - was passiert, wenn alles weg ist, wenn man auf sich selbst reduziert ist, wenn es kein weglaufen mehr gibt? Ich meine, es ist nicht nur ein geldliches Problem, sondern auch ein grandioses seelisches"
Es hört sich schrecklich an , aber ich denke und hoffe,du hast gute Freunde...
Gruß Illona


 claire antwortete am 17.09.05 (14:37):



Hallo das Forum,

rolf schrieb:
>>Nicht berücksichtigt wird bei diesen Mietern auch, daß die Behörde die Umzugskosten und die Kaution übernehmen muß, diese übersteigen häufig die Mietersparnis für mehrere Jahre<<

So ist das keineswegs. Denn die Umzugskosten, für den vom Amt verlangte Umzug, werden lediglich in Form des vor Ort billigst zu bekommenen Mietwagens übernommen. (hier sind drei Angebote vorzulegen, das preisgünstigste wird übernommen.)

Die Entlohnung von Hilfskräften für den Umzug wird nicht übernommen, auch nicht die Bezahlung eines eventuell erforderlichen Fahrers des Mietwagens. (Mit sehr wenigen Ausnahmen).

Ebenso wenig werden Renovierungskosten übernommen, auch dann nicht, wenn sie per Mietvertrag bei Auszug zu tätigen sind. Diese Kosten müssen aus dem "Ansparbetrag" von ca. 45.- Euro pro Monat, der im Regelsatz von 345 West, 311 Ost (für Alleinstehende) enthalten ist, selbst übernommen werden. Aus diesem "Ansparbetrag" von 45 Euro müssen aber auch sämtliche Reparaturen, alle Neuanschaffungen (von der Waschmaschine über notwendige Möbelstücke bis zu Kleidung, Schuhen und medizinischen Notwendigkeiten wie z.B. Brille) bestritten werden.

Im Regelsatz selbst sind ca. 1.90 Euro (in Worten: ein Euro 90 Cent) pro Monat für Renovierung enthalten.

Die Kaution wird lediglich in Form eines Darlehens übernommen. Das mit 10 % vom Regelsatz monatlich abbezahlt (einbehalten) wird. Das Amt selbst übernimmt keine Kautionen.

Macht man die Rechnung auf, so trägt nicht das Amt die Kosten, sondern der ALGII-Bezieher. D.h. er selbst muss die Verschlechterung seines Lebensraumes, das Herausreißen aus seinem räumlich sozialen Umfeld bezahlen. Und das über lange Zeit.

Ich hoffe etwas zum Verständnis der faktischen Situation beigetragen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Claire


 claire antwortete am 17.09.05 (14:42):

ähh sorry... natürlich 341 Euro, nicht 345... auch wenn 4 Euro mehr doch immerhin etwas mehr wären...


 Lissi antwortete am 17.09.05 (15:59):

sophia,
ich finde den Zeitpunkt total wichtig,dass du das Thema gesetzt hast,damit noch viele mutig werden und den Politikern die Tür eintreten.Nicht einzelne,massenweise sollte man Widerspruch einlegen. Hartz IV Bezieher sollten Spendenaufrufe machen, damit sich gute Anwälte finden,die die Klagen durchziehen können.


 rolf antwortete am 17.09.05 (16:29):

Einen Mietwagen kann sich nur mieten, wer den entsprechenden Führerschein hat.
Den Umzug - und zwar komplett - übernimmt, falls die ALGII-Stelle sie nicht übernimmt, evtl. der Vermieter, der nach Einstellung der Mietzahlung den Mieter rausklagen und die Räumungskosten vorstrecken muß.
Wie in dem Bericht angeführt wurde, kann es aber auch passieren, daß der Mieter vom Sozialamt wieder in die Wohnung eingewiesen wird, weil kein anderer Wohnraum zur Verfügung steht.


 Marina antwortete am 17.09.05 (17:54):

Ein anderes, ganz großes Problem bei den Mieten ist, dass nicht mehr das Sozialamt die Miete an den Vermieter überweist, wie es früher war, sondern diese vom Hartz-IV-Bezieher selbst bezahlt werden muss. Dadurch liest man jetzt immer mehr von Vermietern, die keine Miete mehr bekommen, weil viele Hartz-IV-Bezieher oft keine Möglichkeit mehr sehen, sie von dem, was sie haben, abzuknapsen. Warum hat man das überhaupt geändert? Es schadet allen, Vermietern und Mietern, denn die säumigen Mieter werden rausgeklagt, und die Vermieter sind auch angeschmiert.


 claire antwortete am 17.09.05 (18:18):

@ Rolf

Ich erlaube mir, dich darauf hinzuweisen, dass du hier einige Dinge verwechselst. DENN:

Es geht hier NICHT um Räumungsklagen wegen Mietschulden! Sondern um vom Amt erzwungenen Umzug zur Senkung der KdU (Kosten der Unterkunft, wie es so schön heisst). Wozu der Betroffene von Amtswegen 6 Monate Zeit bekommt. D.h. er hat Zeit, gemessen an der normalen 3 monatigen Kündigungsfrist, um sich eine neue billigere Bleibe zu suchen und den Kündigungsrahmen seiner Wohnung einzuhalten. Sofern er eine neue Wohnung nach den Voraussetzungen der die Kriterien bestimmenden jeweiligen Kommunen überhaupt findet. Denn viele Kommunen kümmern sich nicht einmal mehr um die Mietspiegel, sie setzen die KdU restriktiv und unrealistisch gedeckelt (im gedeckelt liegt der Hasenfuss) runter… aber dies nur nebenbei angemerkt.


 claire antwortete am 17.09.05 (18:18):

Den Vermieter möchte ich sehen, der einem ALGII-Bezieher den Umzug bezahlt, weil dieser auf Aufforderung des Amtes seine Wohnung kündigen muss. Davon kann sogar Herr Clement nur träumen, dass die Vermieter ihren ausziehenden Mietern den Umzug in eine billigere vom Amt genehmigte Unterkunft bezahlen…

Allein in Berlin werden nächstes Jahr mindestens 40 000 Haushalte (also Familien) aus ihren Wohnungen raus müssen und sich billigeren Wohnraum suchen müssen.., fragt sich nur wo, plötzlich nämlich steigen die Mietpreise in Berlin. Und woanders ist es nicht anders.

Rolf, glaubst du wirklich, dass 40 000 Vermieter allein in Berlin diese vom Amt erzwungenen Umzüge bezahlen? Auf welcher Rechtsgrundlage sollte das bitte geschehen? Wenn du sie kennst, bitte faxe sie Herrn Clement - er kennt sie nicht und wird sich freuen (ein kleiner Spass, pardon)

Eine Rückeinweisung von Seiten des Sozialamtes in eine durch Klage geräumte Wohnung ist eine völlig andere Sache und hat mit dem Umzugszwang der betroffenen ALGII-Bezieher und damit mit Hartz IV und dem SGBII absolut nichts zu tun!
Das sind zwei ganz verschiedene Paar Stiefel.

Wer ALGII bezieht, hat nichts mit dem Sozialamt zu tun! Das Sozialamt ist seit dem 01.01.05 nur noch für Nichterwerbsfähige zuständig. Also für Menschen, die keine 3 Stunden am Tag arbeiten können. Das Sozialamt, wie es es bis zum 31.12.04 gab, das gibt es nicht mehr. Und daher bekommen Bezieher von ALGII keinerlei Unterstützung vom Sozialamt.

ALGII-Bezieher, die die Gelder der KdU nicht an den Vermieter weiter überweisen (aus welchem Grund auch immer, da gäbe es viele Gründe, unverständliche aber auch verständliche… jeder Fall liegt anders) bekommen bei Bekanntwerden das Geld nicht mehr auf ihr Konto, sondern es wird direkt vom Amt an den Vermieter überwiesen. Mietrückstände können als Darlehen übernommen werden (eine Kannbestimmung, die jeder SB selbst entscheiden kann) und werden dann vom Regelsatz monatlich in Raten abgezogen.

Mietwagen zum Umzug:
Sicher kann man nur einen Mietwagen mieten mit Führerschein. Nur nicht Jeder, der einen Führerschein besitzt (was ja wohl die meisten tun) kann einen Kleinlaster fahren. Besonders ältere Menschen nicht, speziell Frauen. Zudem ist das kein Argument beim Amt. Dort argumentiert man nämlich, dass Jeder ja Bekannte und Freunde und Familienmitglieder hat, die das übernehmen können ebenso wie den Umzug.
Sicher, es gibt Ausnahmen, wo auch wirkliche Umzüge übernommen werden, aber das durchzuboxen ist harte Arbeit. Und die meisten Menschen in dieser Situation sind verstört, fühlen sich betrogen nach 20 oder 30 oder noch mehr Arbeitsjahren. Sie haben gearbeitet, ihre Steuern, ihre Sozialabgaben und mehr bezahlt. Sie haben gespart fürs Alter, sich etwas aufgebaut und plötzlich sind sie nichts mehr wert und alles ist weg. Nichts mehr! Plötzlich müssen sie mit 341 (oder 311) Euro auskommen. Alles inklusive! Sie wollen nicht betteln! Sie wollen einfach nur menschenwürdig leben!

Ich will dich nicht angreifen, rolf, ich wollte nur allgemein ein paar kleine Fakten klarstellen. O.K.? 

Ach und: Eine ALGII-Stelle gibt es nicht. Das nennt sich: „Agentur für Arbeit“ und/oder „Jobcenter“.

Mit freundlichen Grüßen
Claire


 Sophia2 antwortete am 17.09.05 (18:26):

Erst einmal freue ich mich, dass dieses Thema konstruktiv angenommen wurde.

Zum Geld möchte ich noch beitragen. Ich bin vor kurzem richtig auf die Fresse gefallen bzw. hochdeutsch gestürzt.
Dabei ist eines meiner Brillengläser (Gleitsicht - noch aus guten Tagen) erheblich beschädigt worden. Lt. Kostenvoranschlag € 450,-- Reparaturkosten. Kein Amt übernimmt diesen Schaden. Auch nicht, wenn billiger.

Zum seelischen, welche Freunde? Schon in der Arbeitsamtzeit relativierten sich die Freundschaften. Wer will denn hören, wie es den anderen geht, wenn der nichts Neues zu sagen hat?
Wenn er nicht mit ins Theater, Kino, Kneipe gehen kann?

Das einzige Glück, das ich habe, ist dass ich arm gross geworden bin und mich so erinnern konnte. Das ich in einem Dreifamllienhaus wohne, indem ich und zwei männliche Wesen leben, also keine Familien, die sehr solidarisch sind. Dieses Haus einen Hausgarten hat, indem ich mich gärtnerisch austoben kann.


 Sophia2 antwortete am 17.09.05 (18:33):

Jetzt aber noch einmal nicht persönlich.

Das Geld ist eine Seite, die sich allerdings auch auf die Rente auswirkt. Die Erniedrigung, Willkür des Amtes
eine andere Seite. ´Die Perspektivlosigkeit in diesem Alter eine ganz andere.

Ich frage mich ernsthaft, was wird aus diesen Millionen von Menschen???

Keiner geht wegen diesen Menschen auf die Strasse und sie selbst sind so entmutigt bzw. krank geworden,dass sie gar nicht mehr die Kraft haben, irgendetwas zu unternehmen.


 claire antwortete am 17.09.05 (18:39):

Sophia2
die Ausgrenzung ist das Schlimmste für die Betroffenen. Diese Ausgrenzung, weil ihre sozialen Kontakte bröckeln ... auch eine Fahrt im Bus oder mit der U-Bahn kostet Geld... ich möchte darauf jetzt nicht eingehen, weil mir heute die Zeit fehlt. Aber die Ausgrenzung ist für die Betroffenen wirklich das Schlimmste. Aber dagegen kann man etwas tun!
Und zuallerst in Form von Aufklärung über die Wahrheit der Betroffenen.

Liebe Grüsse dir
Claire


 BarbaraH antwortete am 17.09.05 (18:41):

Hier tut sich was:

https://www.neuewut.de/f_termine.html

Internet-Tipp: https://www.neuewut.de/f_termine.html


 claire antwortete am 17.09.05 (19:06):

@ Marina

nun wenn die Leute Stomnachzahlungen bekommen, die sie nicht bezahlen können vom Regelsatz, dann überlegen sie natürlich erst an der Miete zu sparen, bevor sie und die Kinder im Dunklen und ohne Kochgelegenheit sitzen.... Die Energiekonzerne erhöhen und erhöhen... der Hartz IV-Bezieher bekommt im Regelsatz ausgewiesen für Energie: 17 und etwas Euro pro Monat (berechnet aus dem Jahr 1998.. oder 96? Weiss ich jetzt nicht)
Dazu werden ihm 18 % Warmwasserpauschale abgezogen... Warmes Wasser ist nicht vorgesehen für ALGII Bezieher! Weil warmes Wasser als Luxus gilt.
Duschen und baden unsere Politiker kalt? Baden sie ihre Babies in kaltem Wasser? Ihre alten Mütter und Väter auch?
Und sie selbst??

für heute sage ich adieu
Claire


 Lissi antwortete am 17.09.05 (19:13):

Sophia,
danke erst einmal für deine Offenheit, die ich als eine Notwendigkeit empfinde. Auf keinen Fall darf es soweit kommen, dass sich jeder Hartz IV empfänger schämen sollte, schämen sollten sich bis ins Mark,die das verursacht haben.
Ich bin auch Clair dankbar, dass sie Fachwissen einbringen kann.
<keiner geht wegen diesen Menschen auf die Strasse und sie selbst sind so entmutigt bzw. krank geworden.....>
Das klingt nach Resignation, das ist nicht die Lösung finde ich.Gerade die Betroffenen sollten sich auf den Weg machen,die wissen wovon sie reden. Innerlich geh ich mit euch, und interessehalber lese ich jetzt,was Barbara ausfindig gemacht hat.


 Marina antwortete am 17.09.05 (19:16):

Claire, ich habe das überhaupt nicht wertend gemeint. Mir tun die Hartz-IV-Empfänger leid, und ich finde die miserablen Bedingungen auch eine Riesensauerei. Ich käme mit dem Geld ganz bestimmt nicht aus, obwohl ich sehr bescheiden lebe. Übrigens bewundere ich deine Fachkenntnisse, bist du in dem Bereich beschäftigt?
Barbara, die Info über den Film ist sehr interessant, schade, dass ich das nicht früher wusste, dann wäre ich heute reingegangen. Morgen werde ich die Zeit nicht haben.


 claire antwortete am 17.09.05 (19:38):

Marina
ich habe es auch von deiner Seite nicht wertend gesehen. Ich wollte nur aufklären. Du hast schon Recht!

Ja, ich arbeite in diesem Bereich.
Lieben Gruss
Claire
und nun wirklich für heute nicht mehr online


 angelottchen antwortete am 17.09.05 (19:52):

Das schlimmste ist doch, dass die Leute immer weiter in die Armut getrieben werden: Nicht nur, dass sie auf dem Existenzminimum dahinvegetieren und es keine Jobs gibt - nein, sie müssen auch noch Erspartes bis auf einen Minimalbetrag locker machen und davon leben - das heisst im Klartext: Eigentumswohnung verkaufen,Altersversorgung anknabbern und im Rentenalter noch beschissener dastehen als jetzt. Ich kann wirklich jeden verstehen, der sich auf einen Sprung ins Ungewisse einlässt und im Ausland sein Glück und vor allem Arbeit sucht - fast täglich habe ich solche Anfragen, auch von Arbeitslosen, die fragen, wie das funktioniert, wenn man max. 3 Monate zur Arbeitssuche nach Spanien will und auch dort sein Geld in dieser Zeit bekommt. Darunter sind Leute, die ein regelrechtes "Wanderarbeiterleben" führen - beide seit 3 bzw 7 Jahren arbeitslos, beide über 45, beide holen sich regelmässig ihre E 303 Bescheinigung und düsen mit ihrem kleinen VW-Campmobil quer durch die EU und arbeiten mal in Irland, mal in Frankreich, Spanien oder Italien als Erntehelfer, in einem Callcenter oder ähnlichem. Wenn man das so machen kann: das Unangenehme mit dem Angenehmen zu verbinden - wunderbar - und sie machen nichts illegales.


 Sophia2 antwortete am 18.09.05 (08:15):

BarbaraH danke für den Link-Tip. Habe rein geschaut und bin erschüttert. Das ist doch keine Wut, das ist blah..blah
Das Forum eine Zumutung, weil es keines ist. Noch nicht einmal da eine Plattform, auf der sich Betroffene austauschen können.

Ähnlich bei Attac Berlin und "Die Linke", die haben mich im Forum am selben Tag der Anmeldung nach 5 Beiträgen gesperrt.
Das ist doch das eigentliche Depremierende, ich fattere mit meiner Wut, mit meinem Willen etwas zu tun "ohnmächtig" (ohne Macht), "hilfslos" (ohne Hilfe) im Winde.

Ich habe gerade vor kurzem alle Parteien ein Mail geschickt.
Sie sollten doch für die älteren HartzIV-Empfänger Pillen verschicken. Die, die wollen könnten sie nehmen. Damit wäre nicht nur den Betroffenen geholfen, sondern das Bundes-Haushaltsloch würde kleiner werden.

Die SPD hat als Einzige geanwortet. Kurz und knapp: "Das ist doch nicht ihr Ernst?" Meine Antwort: "Doch, denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein." Und stellte dann noch die Frage, ob sie den Film "Silent green" kennen würden, der diese Alterthematik schon vor 25-30 J. aufzeichnete. Ich bemerkte, dass ich um deren knappen Zeit wisse und keine weitere Antwort erwarte.


 Agnes antwortete am 18.09.05 (08:36):

>>> Ich habe gerade vor kurzem alle Parteien ein Mail geschickt. <<<

Sooo viel Zeit möchte ich haben :-)

Aber >>> ich fattere ... "hilfslos" ... im Winde. <<<

;;-)) Das erhellt den Frohsinn!


 Medea. antwortete am 18.09.05 (10:03):

Sophia2

daß Dich bei all diesen Widrigkeiten Dein Humor nicht verlassen hat, ist ein gutes Zeichen. Ich schließe auf eine starke Persönlichkeit und hoffe, daß Dir ganz unvermutet doch noch ein wenig Glück in den Schoß fällt.


 rolf antwortete am 18.09.05 (10:10):

Claire,
ich habe es nicht verwechselt, aber:
Wenn der ALGII-Empfänger die KdU nicht mehr bekommt, kann er die Miete nicht mehr zahlen.
Der schwarze Peter liegt jezt beim Vermieter, da ja seine Wohnung geräumt haben muß. Also bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Räumung = Umzug zu bezahlen.
Hier wird übrigens die Miete wahlweise an den Mieter oder direkt an den Vermieter gezahlt.


 utelo antwortete am 18.09.05 (10:16):

Sophia2: Ich weiß, dass so ein Leben hart ist und kenne auch deine Gefühle. Mir ging es vor Jahren nach der Scheidung so, ich sah fast keine Perspektive mehr, war hilflos, wütend, musste aber wegen der Kinder Stärke zeigen. Oft hatte ich den Wunsch nicht mehr zu leben. Aber ich habe gekämpft und es geschafft. Das würde ich heute nicht mehr schaffen. Aber dir wünsche ich ganz viel Kraft, damit du durch diese beschissene Zeit kommst. Ratschläge kann und will ich dir nicht geben, aber Mut wünsche ich dir.

Agnes: Du tust mir einfach nur leid, weil du absolut nichts verstehst von menschlichem Leid. Bete zu Gott, dass du nie in solche Situationen kommst, wo du nicht ein oder aus weißt. Und wenn es dann so ist, erwarte kein Mitleid von anderen, denn du hast selbst keins.
Schönen Sonntag.


 rolf antwortete am 18.09.05 (10:20):

ALGII-Stelle habe ich geschrieben, weil es örtlich unterschiedliche Stellen sind.
Es kann die Arbeitsagentur sein, eine kommunale Dienststelle oder eine Arbeitsgemeinschaft von beiden.


 Illona antwortete am 18.09.05 (10:31):

Sophia 2
mailst du mich mal bitte an oder gibst deine Mail an
Gruß Illona
illona@gmx.org


 Agnes antwortete am 18.09.05 (11:00):

Na utelo,
Feind Nummer 2?

Mit D i r hätte ich aber immer Mitleid!
Versprochen.


 Lissi antwortete am 18.09.05 (11:08):

Grüß dich Sophia,
laß dich nicht unterkriegen, bleib die mutige Kämpferin.
Grüße von Lissi


 Sophia2 antwortete am 18.09.05 (13:53):

Danke, für die Anteilnahme.
Ich bin eine Freundin des Wortes (nagelt mich nun nicht gleich, wenn ihr etwas Geschriebens von mir findet, das ich nicht genau übergedacht habe). Daher ist mir klar, dass niemand "mitleidet". Sogar "mitfühlen" ist für denjenigen, der das noch nicht erlebt hat, fast unmöglich. Doch mitdenken, mithandeln, wäre toll.

Utelo, Glückwunsch für Dich. Doch, kann ich mir vorstellen, dass man für seine Kinder einiges auf die Beine stellen kann.

Medea, das ist kein Humor, das ist blanker Sarkasmus.


 nasti antwortete am 18.09.05 (14:51):

Ich weiß nur über meine jüngere Selbständige Künstler und Handwerker KolegenInnen, was Sie momentan tun. Sie haben Hartz4 abgelehnt, und gründeten eine Ich-AG, damit schlagen Sie sich durch. Und jobben dabei, beim Hartz4 ist das nicht möglich, muss mit jede Pfennig abgerechnet werden.
In diese Situation möchte ich keine junge Künstlerin sein. Einige Ateliers und Galerien sind schon verlassen, sind nach Arbeit suche, was schien auch so wie ein 6-er in Lotto, eine gute Arbeit finden.

Nasti


 nasti antwortete am 18.09.05 (14:58):

Ich bin auch schon 9 Jahre Rentnerin. Witwen Rentrenin, und eigene Rentnerin aus meiner Heimat, wo mit 55 kann jede Frau mit 2 Kinder in Rente gehen. Eine lächerlich kleine Rente, brutal verkürzt wegen De Heimat. Aber in Slowakei gehen die Renten jedes Jahr um 6-10% nach oben. Wie das möglich ist, keine Ahnung. Über Harzt4 auch wenig Ahnung.


 Agnes antwortete am 18.09.05 (15:36):

Ja, es liegt eben nicht jedem, sein persönliches Leiden öffentlich auszubreiten und dann diejenigen zu kritisieren, die nicht gleich anfangen zu heulen.

Und es ist ein gutes Ding, wenn jemand - vielleicht auch erst lange lange später nach all seinen Leiden - seinen Sarkasmus verlieren und wieder fröhlicher sein kann. Es könnte sonst sein, daß man zu vorwurfsvoll wird und zu viel verlangt.

Führe mich, o Herr, und leide mit mir?
So nicht.


 Illona antwortete am 18.09.05 (16:09):

Liebe Agnes
Das verstehe ich jetzt nicht,kannst du mir das nun genauer erklären.
Wie oft habe ich schon bei Kleinigkeiten gebettelt: " Herr im Himmel,lass doch diesen Kelch an mir vorrübergehen" oder habe alles Mögliche zu tun versprochen, wenn nur das nicht oder jenes doch geschieht ( besonders beim Starten und Landen im Flugzeug)weshalb soll man nicht darüber sprechen?
Spricht man über das, was einem Gutes geschieht, wird man Angeber genannt, spricht man über das Gegenteil,nennt man es Leiden ausbreiten.
Worüber und wie soll dann eigentlich gesprochen werden?
Gruß Illona


 Sophia2 antwortete am 18.09.05 (17:05):

Liebe Agnes, ich habe Dir gerade viele Interessante Gesprächsstoffe angeboten. Der Computergeist wollte es aber, als ich es abgeschickt habe, dass die Seite plötzlich nicht mehr gültig war. So nehme ich als Fügung und frage Dich nur, warum liest Du denn dieses Thema hier????


 Agnes antwortete am 18.09.05 (17:44):

O Illona,
zwischen Gut und Böse gibt es doch noch eine Menge mehr.

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Sophia2,
es war lediglich meine Antwort auf die Unterstellung, ich sei mitleidslos.
Was ich meinte:
weint jemand mit mir oder für mich, wenn ich hier mein eigenes "Leiden" vortrage? (Abgesehen davon: ich tät's dennoch nicht.)

Und genauso, wie dann viele denken werden: der geht's eben gut, wie sollte die uns verstehen können -, genau so wird einem unterstellt - wie gehabt - man sei unfähig mitzuleiden, wenn man nicht in Tränen ausbricht.

Es ist die leidige Angelegenheit der Vorurteile, sobald jemand sich nicht zeigt, wie alle anderen sind.

"Führe mich, o Herr, und leide mit mir - so nicht" sollte zum Ausdruck bringen: ich bleibe in meinem Kämmerchen und "leide" lieber ohne Öffentlichkeit. Und es ist einfach niemandem möglich zu wissen, ob ich Gefühle für andere aufbringen kann oder nicht.

Es gibt ja auch Menschen, die sich öffentlich abreagieren müssen und Wut, Haß und Geringschätzung zu Papier bringen.
Das ist auch nicht so mein Ding. Wer aber hat Mitleid mit einem, der solchen Unflätigkeiten ausgesetzt wird? Da schweigen die Lämmer :-((

Und nun gibt's bestimmt jemanden, der es als Gefühllosigkeit ansieht,
mit "Lamm" bezeichnet zu werden :-))

Vorerst, liebe Sophia, werde ich zwar weiter lesen, aber mal ein bißchen meine krummen Finger schonen :-)
Ok?


 Medea. antwortete am 18.09.05 (18:23):

Liebe Agnes,
was ich bedaure -


 Sophia2 antwortete am 18.09.05 (18:47):

Agnes, Deine Ausführungen habe ich verstanden.

Natürlich muss man ein dickes Fell haben, wenn man mit seinen Problemen an die Öffentlichkeit geht.
Ich bin allerdings bei diesen Thema hier angenehm überrascht über die Reaktionen.

Ich glaube, dass ich festgestellt habe, dass es mir nicht um Mitleid (mit leiden) geht. Das ist nicht nur mein persönliches Thema, sondern ein Thema, dass Millionen angeht.Und mir ist es eigentlich einwenig unheimlich, dass so gar kein Widerstand in Deutschland stattfindet. Zumal die HartzIV-Empfänger immer Jünger und Qualifizierter werden.

Wie sollen aber Nichtbetroffende wissen, wie es wirklich ist? Die Medien tendieren immer noch dahin, dass die HartzIV Empfänger arbeitsscheue Loser sind. Es genug Arbeit bezahlte Arbeit gibt, man müsse sich nur bemühen.

Ich bin froh, dass es das Internet gibt und ich in meinem stillen Kämmerlein diese Problematik aber auch andere ansprechen kann.

Ich bin froh, dass der Computergeist so weise war, meine vorige Antwort nicht weitergeleitet hat. ;-) Das zur Voreingenommenheit ;-)


 York65 antwortete am 18.09.05 (21:29):

Sophia 2
Das heutige Wahlergebnis zeigt,dass das Wahlvolk doch ganz gut gewählt hat.Die bisher im Bundestag vertretenen Parteien können nicht so,wie sie wollten und haben auch,was die beiden Großen anbetrift mächtig an Stimmen eingebüst.
Trotzdem werden sie einen Weg finden ,um an der Macht zu bleiben.
Aber es gibt auch einen Lichtblick...der Grundstock einer gesamtdeutschen Partei ist gelegt.Diese muss nun im Parlament als gute Opposition die Sozialreformen lauthals einfordern.In nur 4 Monaten Vorbereitungszeit solch ein gutes Wahlergebnis hinzulegen und als einzige Wählerstimmen dazu zu gewinnen ist schon einmalig in der deutschen Nachkriegsgeschichte.


 seewolf antwortete am 19.09.05 (01:35):

Vielen Dank für dieses äußerst diffuse Licht...

Bummelig 20 % haben Schrott gewählt - und noch mehr sind gar nicht erst hingegangen :-)

Respektable Demokratie in D?


 dutchweepee antwortete am 19.09.05 (02:27):

YORK ...das hast du gut gesagt!

auch wenn die LINKEN von den medien noch zum teil wie eine "klobürste" angefasst werden, so ist diese opposition wichtig, um nicht in einer zwei-parteien-demokratie á la USA zu verkommen.

.


 schorsch antwortete am 19.09.05 (11:08):

@ Illona: "...Arbeitsscheue zur Arbeit zwingen..."

Als ehemaliger Meister hätte ich mich geweigert, einen Arbeitswilligen zu entlassen, nur um einen Arbeitsscheuen zu dessen Arbeit zu zwingen.

Merke: Auch Arbeitsscheue können nur zur Arbeit gezwungen werden, wenn eine offene Stelle für sie da ist. Einige wirds schon haben. Aber gleich für ein paar Millionen Arbeitsscheuer?


 Agnes antwortete am 19.09.05 (11:24):

>>> Medea. antwortete am 18.09.05 (18:23):
Liebe Agnes,
was ich bedaure - <<<

Ich meinte ja nur diesen Thread :-)