Was alle so frommen wie fruchtlosen Sparappelle nicht bewirkten, das bewirken steigende Preise. So sinkt der Absatz von Benzin in Deutschland derzeit. Im August 2005 wurden 2 Millionen Tonnen Benzin verkauft, das sind 6,3 Prozent weniger als im August 2004.

Quelle der Zahlen... Mineraloelwirtschaftsverband (MWV), Hamburg, 14.09.2005

Dafür Aufwind für die katalytische, drucklose Katzenmetamorphose, über die wir dankenswerter Weise informiert wurden.

Wer sich ueber die termini technici Peak Oil bzw. Decline Oil informieren moechte, hier ist mein Angebot:

https://www.ecotrip.de/

Was mir auffällt ist, dass die Presse vermehrt von weltweiten Anstrengungen zur regenerativen Energiegewinnung berichtet, als Grund jedoch in den meisten Fällen eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes angibt. Wahrscheinlich befürchtet man eine Panik bei Nennung der wahren Gründe.

Internet-Tipp: taz Nr. 7769 vom 15.9.2005
Schweden steigt aus

Aus Sorge vor der Erderwärmung will Schwedens Premier Persson die Abhängigkeit seines Landes von fossilen Brennstoffen bis 2020 durch stärkere Erforschung alternativer Energiequellen beenden. Die Regierung werde die Mittel für Energieforschung aufstocken und die Ausfuhr von Umwelttechnologien subventionieren. (ap)

Seht ihr, wie schnell das gehen kann - mit dem Lernprozeß

und da habt ihr euch die Finger mit eurem Herzblut wund geschrieben und dann plötzlich das Unverhoffte - von der Katzenverwertung bis zum besoffenem Motor, alles in Hülle und Fülle in den Medien.

Verschieben wir den Weltuntergang noch ein bißchen? *groehl*

Hier ist ein Link zu einem aufschlussreichen Interview:

Foreign Policy - September 2005
Seven Questions: The Future of Oil
High gasoline prices have returned oil to the forefront of the national debate. MATTHEW SIMMONS, an energy industry investment banker, is a leading voice warning of "peak oil" — the theory that world oil output will soon decline. Saudi officials and many economists say oil production will increase to meet growing demand, but Simmons doesn’t buy it.
https://www.foreignpolicy.com/story/cms.php?story_id=3233

Mal schauen, wie es mir zeitlich passt, vielleicht uebersetze ich heute abend noch einen Auszug daraus.

Also, pack' mer's... Der Auszug:

[...]

MS: Peak Oil heisst nicht, dass das Oel ausgeht; es heisst, dass die Produktion eine Spitze erreicht, und danach anfaengt zu sinken. Ich glaube, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass wir in 10 Jahren 75 Millionen Barrel [Erdoel] pro Tag produzieren, weniger als die rund 85 Millionen Barrel pro Tag heute. Das heisst nicht, dass wir gar nichts mehr haben. Aber, es [gemeint ist Peak Oil] ist ein verhaengnisvolles Ereignis, es sei denn, wir bereiten uns darauf vor und begreifen, was uns bevorsteht.

[...]

FP: Welche Laender sind am besten auf die sinkende Oelproduktion vorbereitet ?

MS: Papua Neu-Guinea. Leider ist das eine ehrliche Antwort. Diejenigen Laender, die bis jetzt keine Gesellschaft aufgebaut haben, die eine exponentiell zunehmende Menge von Oel brauchen, sind am besten dran. Vor ungefaehr 30 Jahren brauchte kaum die Haelfte der Welt wirklich das Oel. Und jetzt, schauen Sie sich um, in Staedten wie Hanoi gibt es Millionen von Motorraedern, die es vor fuenf Jahren dort noch nicht gab. Wir haben die Weltwirtschaft auf den falschen Annahmen gebaut, dass Oel nur irgendeine Ware sei, dass der Nahe Osten ueber unbegrenzt viel Oel verfuege, dass sich die Technologie verbessere, und dass Oel stufenweise immer billiger werde.

Je mehr ich drueber nachdenke, desto bewusster wird mir, dass das, was wir tun, der Ignoranz alternder Menschen entspricht. Wann haben Sie Ihren Eltern deren Autoschluessel weggenommen ? Es ist beschaemend, dass man sich nicht eingesteht, dass sie wirklich alt geworden sind.

Quelle der Uebersetzung... Seven Questions: The Future of Oil, Foreign Policy, September 2005

Das wird ein Hauen und Stechen geben. Dumm, wer die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkennt.

Internet-Tipp: Frankfurter Rundschau vom 16.09.05
Airlines geht Geld aus
Delta und Northwest leiden unter hohem Ölpreis

Die beiden US-Fluggesellschaften Delta Air und Northwest Airlines haben bei einem Gericht in New York ihre Insolvenz erklärt.

Von fast allen hier wird ja Gegenteiliges vertreten... Dass sich die Erstweltler hohe Oelpreise leisten koennen und sie deshalb weit weniger geschoren werden als Drittweltler. Ich gehe seit langem aehnlich Simmons' mit der anderen These hausieren... Dass die hochgezuechteten, extrem oelabhaengigen, sogenannten 'entwickelten' Volkswirtschaften Peak Oil nicht lange ueberleben werden. Vor allem fuer die Metropolen - New York, Paris, London + Co. - schaut es bitterboese aus.

Schaut Euch mal den oekologischen Fussabdruck Berlins an (s. Link). Andere Metropolen haben eine noch schlimmere Ausgangslage. Wer jetzt auf dem Land oder in Randlagen lebt und ein paar Quadratmeter Garten sein Eigen nennt, sollte tunlichst dort bleiben.

Wer hat denn das hier vertreten?

<<Dass sich die Erstweltler hohe Oelpreise leisten koennen und sie deshalb weit weniger geschoren werden als Drittweltler<<

Im Rahmen des größten Städtebauprojektes von Europa entsteht gerade in Hamburg ein vollkommen neuer Stadtteil für ca. 50000 Personen... mit allem Drum und Dran: Groß-Aquarium, Einkaufszentren, Museen, einer Philharmonie in luftigen Höhen, extra Kreuzfahrtterminal u.v.m. Geplante Bauzeit bis 2025.

Ob die Investoren wohl schon einmal etwas von Peak bzw. Decline Oil gehört haben?

mart -keiner hat "das" hier vertreten. Aber schön ist es eben, wenn einer immer wieder dieselbe Litanei als "Erkenntnis" verkauft - "wieher"

Noch etwas zum Wiehern:

>>Die Lufthansa erhöht wegen gestiegener Ölpreise erneut ihre Kerosinzuschläge. für Langstrecken werde der Aufpreis vom Verkaufsdatum 26. September an von 37 auf 52 Euro pro Strecke angehoben, teilte das Unternehmen mit. Zugleich steige der Zuschlag für innerdeutsche und innereuropäische Routen pro Strecke von neun auf zwölf Euro.<<

Quelle: Frankfurter Rundschau vom 16.09.05
Lufthansa hebt abermals Kerosinzuschlag an

... och mööönsch - BarbaraH - mußt doch nicht gleich heulen :-)

Denn fliegste eben büschen weniger 'rum - nech?!

@BARBARAH: "...Ob die Investoren wohl schon einmal etwas von Peak bzw. Decline Oil gehört haben?"

wenn die erbauer der ägyptischen pyramiden so gedacht hätten...

die wussten noch nichtmal richtig, was man mit der schwarzen brühe machen kann und haben trotzdem ihre weltwunder errichtet.

.

Also, Barbara, Zeit für eine neue Werbekampagne:

Bleib im Land und nähre dich redlich -
wenn du´s aber rundum echt gut haben willst,
- Achtung Geheimtipp, nicht weitererzählen -
dann geh doch zum Seewolf.

(Natürlich nicht gerade der beste Spruch, aber sicherlich von Werbetextern ausbaufähig:-)))

Ich könnte aber auch bestimmte Walfangdörfer auf pazifischen Inseln anbieten - nur für Nichtvegetarier und Nichtempfindliche hinsichtlich Magen, Geruchsnerven und Tiertöten zu empfehlen.

Garantiert nur zu Fuß erreichbar - Tauschwirtschaft mit Gemüsebauern im Landinneren - Gemüse im ranzigen Walfett gebraten - etwas ungewöhnlich im Geschmack, aber alles garantiert umweltverträglich;

>>> Peak Oil befoerdert kollektive Lernprozesse <<<

Nachts fällt mir so etwas auf :-)

Und wohin befördert das Peak Oil die Lernprozesse?

:-)))

Folgende Aussagen sind wahr:

1. Es gibt nur eine begrenzte Menge Erdoel.
2. Erdoel kann sich innerhalb menschlicher Zeitraeume nicht vermehren bzw. kann nicht vermehrt werden.
3. Die Foerderung und damit die Nutzung von Erdoel ist endlich.
4. Aufgrund von Naturgesetzlichkeiten sinkt der Druck eines Oelfeldes, wenn ungefaehr die Haelfte des in ihm enthaltenen Oels gefoerdert ist (Peak); ab dann geht die Foerdermenge schnell und - je nachdem - stetig oder unstetig zurueck (Decline).

Damit ist das Problem hinreichend genug und genau beschrieben. Jede Aussage, die gegen die obengenannten Aussagen verstoesst, ist falsch.