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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Sozial ist, was Arbeit schafft

 33 Antwort(en).

idurnnamhcab begann die Diskussion am 13.09.05 (22:08) :

Ein Slogan, der sich, bei ungenauer oder gewollt einseitiger Betrachtung, gut anhören mag.

Bei genauerer Betrachtung besagt er jedoch aus meiner Sicht: "Arbeit um jeden Preis".

Das kann so nicht akzeptiert, und die Politiker, die den Slogan propagieren, nicht gewählt werden.

Sozial ist Arbeit aus meiner Sicht nur,

- wenn sie zum Einen so bezahlt wird, dass der Arbeitende soviel verdient, dass er sich davon zumindest das leisten kann, was er zum Leben braucht, plus etwas Luxus,

- und die Rahmenbedingungen stimmen, was für mich zumindest heißt, dass er nicht nach Lust und Laune, oder zur Erhaltung der Maximalgewinne der Spekulanten, gekündigt werden kann.

Mir fielen noch einige Dinge ein, die ich unter dem Begriff soziale Arbeitswelt verstehe, aber ich befürchte, dass wir auch hier, wie in schon sovielen Gebieten, bald "Amerikaner -mit deutschem Pass- werden".


 welsch antwortete am 13.09.05 (22:34):

Das haut doch nicht hin, Mann !

Wer will denn entscheiden, was "er zum Leben braucht"? über den "Luxus" wollen wir mal gar nicht reden.

Ich frage mich nur, wer denn dann eine Ware kaufen wird, die unter diesem Gesichtspunkt produziert wurde und dann schlicht und ergreifend zu teuer ist?

Und ganz so einfach ist es mit den Kündigungen nach Lust und Laune wiederum auch nicht, das wird nur zu gerne so hingestellt.

Soziale Arbeitswelt, ein wunderbarer Slogan verträumter Sozialisten, hat aber mit der rauen Wirklichkeit einer freien Weltwirtschaft (und nicht nur der amerikanischen!) nichts, aber auch gar nichts zu tun.

Ich kenne kein Land auf dieser Welt, das es mit einer sozialen Arbeitswelt zu etwas gebracht hätte.

Das ist bitter, aber die ungeschminkte Wahrheit.


 Tessy antwortete am 13.09.05 (22:58):


Bitte eine Statistik::

wieviele "Welsch" gibt es in D?????


 BarbaraH antwortete am 13.09.05 (22:59):

Weil die Politik und die Arbeitgeber so schrecklich sozial eingestellt sind, haben sie die 1 Euro Jobs geschaffen. Arbeit schaffen ist sozial, der Lohn ist Nebensache.... und das in einer Gesellschaft, deren Maßstab das Geld ist.

Na ja, Rudi, einige fallen trotzdem darauf rein.


 Tessy antwortete am 13.09.05 (23:17):


"einige"???

leider sehr viele -


 Graugans antwortete am 13.09.05 (23:19):

Hallo Forumsbeteiligte,

das Thema: "Sozial ist, was Arbeit schafft!" ist doch ein
Witz, oder?
Der technische Fortschritt vernichtet täglich immer mehr
Arbeitsplätze. Müssen dann die Informatiker und
Programmierer und Ingenieure und Unternehmer asozial
sein ???
Was ist an der Arbeit sozial ???? Nichts!!!!
Arbeit ist ein Zwangsverhältnis!
Das Thema muß heißen:" Sozial ist, was Arbeit sozialer
macht!"

Viele Grüße
Graugans


 Karl antwortete am 13.09.05 (23:25):

@ welsch,

"Ich kenne kein Land auf dieser Welt, das es mit einer sozialen Arbeitswelt zu etwas gebracht hätte."

Na, das wundert mich aber nun schon. Bisher dachte ich, die Bundesrepublik könnte zu Recht stolz sein auf ihre soziale Marktwirtschaft.

Was ist denn das Gegenteil von sozialer Arbeitswelt? Unsoziale Arbeitswelt? Willst du das?


@ Graugans,

du liegst hier richtig. Das Problem ist nicht die Vernichtung von Arbeit (= Erhöhung der Produktivität), sondern die Verteilung des erwirtschafteten Mehrwerts und die Schaffung von sinnvoller Beschäftigung.


 BarbaraH antwortete am 13.09.05 (23:30):

Ja, Graugans,

ein Witz ist das...
und der Wahlslogan der CDU/CSU.


 welsch antwortete am 14.09.05 (07:16):

@ Karl:

Ich glaube nicht, dass der Themeneröffner das so gemeint hat. Natürlich hat die die Bundesrepublik Deutschland eine "soziale Marktwirtschaft", aber eben eine Marktwirtschaft, was nicht unbedingt gleichbedeutend mit sozialer Arbeitswelt ist. Zumindest sehe ich das so.

Ausserdem ist mir der Eingangsbeitrag zu sehr auf eine Propaganda gegen CDU/CSU abgestimmt. Da wird halt mal wieder gegen eine Lockerung der Kündigungsbedingungen polemisiert und so getan, als sei der Kündigungswillkür Tür und Tor geöffnet.

Und das ist falsch !

Der Mittelstand fordert schon lange eine solche Lockerung und die, und N U R die, ist vorgesehen. Deshalb ist es reine Polemik, so zu schreiben, als plane man eine allgemeine Kündigungsmöglichkeit nach Lust und Laune.

Mir ist der Eingangsbeitrag zu sehr ideologisch eingefärbt, wenn man zwischen den Zeilen liest, erkennt man doch genau, dass das ein Angriff auf unser bestehendes System darstellt.

Und da, mein lieber Karl, haben wirt eben schon das, was ich an anderer Stelle geschrieben habe, nämlich: Nichts ist nur schwarz oder nur weiß, man muss auch die Zwischentöne sehen und lesen.

Schönen Tag noch

welsch/eko


 Graugans antwortete am 14.09.05 (08:10):

Hallo, Forumsbeteiligte,

die Unternehmer schaffen die Arbeitzplätze und die Politik
ist für die Arbeitsbedingungen zuständig!
Durch den technischen Fortschritt können die Unternehmen
ständig weiter rationalisieren.
Das Ende der Arbeit ist in Sicht.
Um das zu ändern, müßten die Eigentums- und Produktions-
verhältnisse geändert werden! Das würde einer Revolution
gleich kommen.
Deshalb werden heute 2 Reformansätze angedacht.

1) Ansatz (SPD und Gewerkschaft)
Erhaltung des alten Systems durch Umverteilung der Arbeit,
z. B. Verkürzung der Lebens-,Jahres- und Wochenarbeitszeit
oder durch Ausdehnung der Teilzeitarbeit.
Dieser Ansatz steht im Widerspruch zur Globalisierung und
setzt zur Sicherung der Sozialsysteme ein ständiges
Wachstum voraus.
Leider sind die Ressourcen aber begrenzt.

2) Ansatz
Neuorganisation der Beschäftigungsverhältnisse und sozialen
Sicherungssysteme.
Entkoppelung von Arbeit, Einkommen und soziale Sicherung
durch ein "garantiertes Grundeinkommen". Dies ermöglicht
einen Raum für selbstbestimmte Tätigkeiten, wodurch der
Arbeitszwang und die Arbeitsdisziplin verringert wird.
Die Arbeitgeber und Politiker sind von diesem Ansatz nicht
begeistert, weil sie Machtansprüche aufgeben müssen!

Heute werden schon die Arbeitsverhältnisse flexibilisiert.
dadurch lösen sich die arbeitsbedingten Abhängigkeiten
tendenzeill auf und es gibt mehr konkurrierende
Kleinunternehmer.Lohnarbeit vermittelt nicht nur
Anerkennung und soziale Bindung, sondern ist heute noch ein
Herrschafts- und Disziplinierungsmittel, mit dem Gehorsam,
Konsens und Einpassung hergestellt wird.
Die Massenarbeitslosigkeit untergräbt die so heiß geliebte
Disziplin immer mehr.

Viele Grüße
Graugans


 Claude antwortete am 14.09.05 (09:08):

welsch,
Nun ich denke das eine soziale Marktwirtschaft sehr wohl sozialere Arbeitbedingungen schafft als eine reine Marktwirtschaft. Ich finde das die Bundesrepublik bis jetzt durchaus als ein soziales Land zu bezeichnen ist, nicht perfekt aber gut. Allerdings in der Tendenz sinkend. Nichts ist perfekt.
Übrigens ist sozial nur wenn es auch rechtlich verbrieft ist, das ist eine große soziale Errungenschaft ein Recht darauf zu haben.

idurnnamhcab,
die Lockerung des Kündigungsschutzes bezieht sich bis jetzt nur auf kleine Betriebe ich meine bis 20 Personen, vom amerikanischen System sind wir noch weit entfernt. Aber die Arbeitsbedingungen in den Grossbetrieben verschlechtern sich das stimmt. Ich beobachte dass in meinem alten Betrieb mit dem ich noch in Verbindung stehe.
Freundlicher Gruß Claude


 idurnnamhcab antwortete am 14.09.05 (10:07):

Hallo, es freut mich, dass das von mir eingebrachte Thema eine solche Resonanz erfuhr. Doch nun zu einzelnen Anmerkungen. Mit dem Begriff "was der Mensch zum Leben braucht" meinte ich die Deckung zumindest der Grundbedürfnisse. Luxus zu definieren ist da schon etwas schwieriger und sehr individuell. Ein etwas über die Grundbedürfnisse hinaus gehendes, und dann auch erfülltes Streben, ist jedoch sicher sehr motivierend. Dass es mit der Kündigung von Arbeitsverhältissen "zur Zeit" noch nicht so einfach ist, ist die eine Seite, dass die Tendenz jedoch in eine andere Richtung zeigt, ist aus meiner Sicht jedoch auch Tatsache. Ich denke nicht, dass ich "ein verträumter Sozialist" bin. Ich denke aber, dass es immer mehr notwendig ist der Entwicklung in der Arbeitswelt entgegen zu treten. Wenn es sein muss, was ich nicht hoffe, auch mit (Nach)Druck. Das kann man ruhig so deuten, wie man möchte. Das Establishment wendet zumindest gleiche Mittel, meist sehr subtil, an. Übrigens "polemisieren" ist oft nur der Fall, wenn man es anderen unterstellt. Ich vertrete meine Meinung, und das, zumindest sehe ich es so, in einer sachlichen, die Meinung des Anderen stehen lassenden, Art. Dass der Mittelstand es schwer hat, sehe ich auch so, insbesondere dann, wenn er, wie oft der Fall, an Großkonzernen hängt. Wenn es "ein Angriff auf das bestehende System" ist, was ich vertrete, dann soll es so sein. Ich sehe es jedoch so, dass der Angriff auf das System, insbesondere die soziale Marktwirtschaft, von anderer Seite gestartet wurde und wird. für mich ist unser System jedoch keine "heilige Kuh", was heißt, es muss vertragen kritisiert zu werden, ggf. auch verändert zu werden, jedoch nicht zwangsweise nur von oben. Technischer Fortschritt lässt übrigens nicht nur Arbeitsplätze verschwinden, er schafft auch neue, wenn auch meist nicht so viele, wie er vernichtet. Auf jeden Fall muss er sein.


 angelottchen antwortete am 14.09.05 (10:09):

In Neuseeland , das voer einigen Jahren noch einen hohen Arbeitslosenanteil hatte und eine marode Wirtschaft, wurden Arbeitsömter abgeschafft, Subventionen gestrichen und Kündigungsschutz gelockert und siehe da - heute holt man sich wieder Arbveitskräfte aus dem Ausland, weil der Laden brummt. SO falsch kann das doch also nicht sein!


 idurnnamhcab antwortete am 14.09.05 (10:27):

Aufgrund technischer Probleme konnte ich meinen Betrag nicht ganz abschließen.

Ich sehe es hinsichtlich der immer weniger Arbeitsplätze jedoch auch so, dass diese, zumindest in vielen Großunternehmen, immer mehr Gewinn erwirtschaften. Es ist also genug Geld da. Doch wo bleibt es? Hier meine ich, dass es anders zu verteilen wäre. Zum Nutzen der Allgemeinheit.

Wobei ich nicht die These "gleicher Lohn für alle" vertrete.

Arbeit ist für mich übrigens kein Zwangsverhältnis, muss es auf jeden Fall nicht sein. Es hilft, wenn auch nicht immer, der Selbstverwirklichung, und dem, der sie hat, ermöglicht sie einiges, wenn er, wie ich anfangs ansprach, entsprechend entlohnt wird.


 BarbaraH antwortete am 14.09.05 (12:51):

Apropos "Deutschland geht es so schlecht... muss unbedingt in die letzten Winkel der Erde schauen, um die richtigen Rezepte zu entdecken":

>>In den ersten sechs Monaten diesen Jahres hat der Exportweltmeister Deutschland mit 84,8 Milliarden Euro den bislang höchsten Ausfuhrüberschuss eines Halbjahres erzielt. Das sind 0,6 Milliarden Euro mehr als im Vergleichszeitraum von 2004.

"Das ist Rekord selbst unter den deutschen Rekorden"... (...)
die deutschen Lohnstückkosten (seien) kaum höher als vor sieben Jahren, während sie in den anderen großen EU-Ländern um gut 15 Prozent gestiegen seien. (...)

Jeder dritte Arbeitsplatz hänge vom Export ab, sagte BGA-Präsident Anton F. Börner. (...) Börner forderte eine globale "vollständige Eliminierung aller Handelshemmnisse" einschließlich technischer Standards oder "übermäßiger Gesundheits- und Hygieneanforderungen". Eine Streichung ermögliche weltweite Wohlfahrtsgewinne von 250 bis 620 Milliarden US-Dollar pro Jahr.<<

Quelle: Frankfurter Rundschau vom 14.09.05
Exporteure für mehr Freiheit
Rekord beim Ausfuhrüberschuss / Lohnstückkosten kaum höher
von Eckhard Stengel

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/xfdDnFRKX


 angelottchen antwortete am 14.09.05 (13:26):

klar exportieren wir irre viel - aber du solltest auch nachfragen, wo denn die meisten dieser exportgüter gefertigt bzw zugefertigt werden ...

diese momentane regierung hat doch alles dafür getan, die deutsche industrie ins billigausland zu locken, zb mit enormen subentionen, um so in china oder sonstwo fertigen zu lassen. klasse, da gibt es jede menge förderungen - und die deutschen arbeitnehmer gucken immer mehr in die röhre.


 idurnnamhcab antwortete am 14.09.05 (13:33):

Hallo BarbaraH,

interessant diese Zahlen zu lesen. Wie ich schon ausführte: Wo bleibt das Geld, und .... ?

Der "gute" Herr Börner ist sicher mein Freund nicht und wird es auch nicht werden. Er hat, davon ist auszugehen, sicher sein Schäfchen im Trockenen und "gönnt" Seinesgleichen immer mehr von dem, was er glaubt für sich beanspruchen zu können. Auch auf kosten derjenigen, die den von Barbara erwähnten Zuwachs im wahrsten Sinne des Wortes erarbeiteten.


 dutchweepee antwortete am 14.09.05 (14:14):

@angelottchen ...diese produktionszweige werden auch im billiglohn ausland bleiben. hightec-produkte wie der "swiffer" oder dein wischeimer werden nach wie vor nicht in deutschland gefertigt.

der (aus)bildungs-standard der deutschen facharbeiter muss gehalten und verbessert werden, um hochqualifizierte arbeitsplätze in deutschland zu schaffen.

dies ist die einzige chance für deutschland und dafür müssen auch die unternehmen ihren teil blechen und beitragen.

handies zusammenschrauben bringt nix - wenn jedoch die bildung weiter vernachlässigt wird, schrauben die deutschen bald für die chinesen die billigteile zusammen und werden froh sein, wenn sie 1 €/h dafür bekommen.

.


 BarbaraH antwortete am 14.09.05 (15:29):

Hier noch einmal die Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom 13.09.05, weil man nicht fassen kann, dass anhand dieser Zahlen vorallem die CDU/CSU mit Merkel an der Spitze Deutschland ständig als Versagerland darstellt:

>>Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes wurde im ersten Halbjahr 2005 der bislang höchste Ausfuhrüberschuss eines Halbjahres erzielt. Mit 84,8 Milliarden Euro lag der Ausfuhrüberschuss für die ersten sechs Monate des Jahres 2005 noch über dem Halbjahresergebnis des bisherigen Rekordjahres 2004. Von Januar bis Juni 2004 hatte der Ausfuhrüberschuss 84,2 Milliarden Euro betragen, der Jahreswert 2004 lag bei 156,1 Milliarden Euro. Damit überstieg der Ausfuhrüberschuss im Jahr 2004 bei weitem den bis dahin höchsten Stand im Jahr 2002 (132,8 Milliarden Euro). In den neunziger Jahren lag der durchschnittliche deutsche Ausfuhrüberschuss bei rund 44 Milliarden Euro pro Jahr, in den achtziger Jahren nur bei rund 38 Milliarden Euro.<<

Lest bitte aufmerksam nach: in den 90er Jahren PRO JAHR rund 44 Mrd Euro, 2004 156,1 Mrd und im ersten Halbjahr 2005 ein absoluter Rekord von 84,8. Und das, wo unsere Wirtschaft fast am Kündigungsschutz erstickt und der deutsche Arbeitnehmer viel zu viel verdient. Merkwürdig, dass unsere Produkte trotzdem auf den internationalen Märkten derart stark nachgefragt werden.

Internet-Tipp: https://www.stabu.de/presse/deutsch/pm2005/p3830181.htm


 rolf antwortete am 14.09.05 (16:48):

Beim Exportüberschuß ist doch berücksichtigt, daß Vorprodukte im Ausland gefertigt werden.
Sie werden ja impoertiert.


 Tobias antwortete am 14.09.05 (17:33):

Rolf, das verstehen aber nicht alle hier und werfen deshalb alles in eine Topf oder noch besser, an den Kopf von Schröder. Das Kapitel Import und Export ist ja auch schwer zu verstehen und noch schwerer wenn man nicht will.


 Sophia2 antwortete am 15.09.05 (08:53):

Unsere Politik hat keine Antwort auf diesen Wandel. Der durch den Wegfall der ehem. UDSSR dem Kapital Tore und Türen geöffnet hat. Die Nationalstaaten haben ausgedient.
Schon jetzt sind EU-Gesetze vorrangig.Die Kapitalfirmen gehören irgendwelchen universalen Aktionäre. Denen es herzlich egal ist, wie es den Menschen in den jeweiligen Nationalstaaten geht. In diesem Lande wird der Mittel- und Kleinstand vernachlässigt. Diese scheitern entweder an nationale Gesetzgebung oder an EU-Gesetze.
Denker und Erfinder laufen sich in diesem Staat einen Wolf, wenn sie ein Patent anmelden wollen und/oder können die Patentgebühren, wenn das Patent weltweit wirken soll, nicht aufbringen.

So wie mit Ostdeutschland nach der Wende ökonomisch verfahren wurde, so wird jetzt mit Ost-Europa, die in der EU sind und sein werden, verfahren.

Ausplünderung und Staaten gegeneinander ausspielen.

Es fehlen weise - vorausschauende - Menschen in der Politik und nicht die Lobbiesten, Juppies und Egomanen.


 siegfried46 antwortete am 15.09.05 (20:16):

@Sophia2 Wenn die Menschen oder die Umstände - kurzum alles besser wäre, dann wäre eben alles besser.
Nur müssten sich die Menschen erst einmal darauf einigen, was konkret besser werden soll. Jeder stellt sich etwas anderes vor unter einer besseren Welt!
Seit mindestens 2000 Jahren träumen die Menschen von einer besseren Welt oder einem besseren Menschen. Die Religionen haben sich darauf geeinigt, dass alles erst im Jenseits besser wird.
Die Gutmenschen sind selbst gut - nur die anderen sind die Lobbyisten, Juppies, Egomanen und Egoisten.
Die Menschen zu bessern haben schon viele versucht - mit Gewalt, Mord und Totschlag, mit Überreden, Überzeugen, Missionieren.
Uns beiden wird es wahrscheinlich auch nicht gelingen - also hoffen wir auf bessere Zeiten oder arrangieren uns mit der Welt so wie sie nun mal ist?!


 Sophia2 antwortete am 16.09.05 (09:01):

@siegfried46

"Uns beiden wird es wahrscheinlich auch nicht gelingen - also hoffen wir auf bessere Zeiten oder arrangieren uns mit der Welt so wie sie nun mal ist?!"

Ja, Du hast recht, mit Deiner resignierten Einstellung, kommen die Menschen auch nicht ein Schritt weiter.

Meine Vorbilder liegen nicht in den Politikern oder beim "lieben" HERRN Gott, sondern ganz klein und simpel in der Natur. Mein Vorbild ist der Saatkorn. Der manchmal jahrlang in der Erde liegt und dann erst aufgeht.

In der Praxis heisst das für mich, ich lege Saatkörner ohne den Anspruch zu haben, sie aufgehen zu sehen.
Diese Saatkörner lege vorzugsweise in Kindern und in jungen Menschen.

Eine Veränderung fängt an der Basis - im Bewusstsein - an.

für mein Bewusstsein und Seele ist diese Methode besser, als zu resignieren.


 angelottchen antwortete am 16.09.05 (09:40):

mich irritiert die Überschrift dieses Threads - ist wirklich sozial, was Arbeit schafft? Irgendwo stand schon mal , dass Arbeit frei macht, auch das war ein Hohn, wie alle wissen.
Arbeit macht sozial????


 BarbaraH antwortete am 16.09.05 (09:55):

Wenn Dich die Überschrift dieses Thread irritiert, dann irritiert Dich der Wahlslogan der CDU/CSU, angelottchen. Ich denke, dabei geht es vielen wie Dir: auch sie empfinden diesen Slogan aus dem Munde von Angela Merkel als Hohn....


 Sophia2 antwortete am 16.09.05 (11:29):

Na, das passt doch!!!!

Die, die nicht arbeiten, weil sie genug Geld haben, sind ja dann wohl a-sozial!

Ich habe bemerkt, dass heute alles arbeit ist. Wenn ich mir im FS Sendungen anschaue, dann erarbeitet, arbeitet heraus, bearbeitet usw. man/frau sich irgendetwas und wenn es der letzte Mist ist.

Gibt es eigentlich hier im Forum (bzw. Beitrag) HartzIV Empfänger/In???


 Lissi antwortete am 16.09.05 (12:33):

Sophia,
die Frage ist nur, ob sich ein Hartz IV Empfänger einen PC leisten kann, bzw die Gebühren bezahlen kann.
Vielleicht gibt es aber doch welche, die vor, während, oder nach dem Chatten, ihre eingeweichten harten Brotrinden verzehren.


 idurnnamhcab antwortete am 16.09.05 (21:41):

Hallo Siegfried,

wenn du, wie du es ausdrückst zu tun, "auf bessere Zeiten wartest", dann müssen diese bessere Zeit, da ich deine Aussage so deute, dass du es nicht tust, ja andere für dich gestalten. Gestalten heißt doch aber "aktiv" sein und nicht alles so hinnehmen, wie es ist. Aktiv sein, auch, wenn diese Aktivität anfänglich ein Traum ist. Hätten sich die Menschen in der Vergangenheit immer damit abgefunden, dass alles eben so ist, wie es ist, würden wir heute noch .... Ich brauche diesen Satz wohl nicht zu beenden.

Ich gestehe zwar auch, dass ich mir bei vielem, was der Mensch so produziert, auch gewählte Politiker, ohnmächtig vorkomme, sprich nicht weiß, was ich dagegen tun kann, jedoch bin ich um alle Menschen froh, die sich nicht mit allem abfinden, was da so läuft.




 Marina antwortete am 16.09.05 (22:22):

Warte nicht auf beßre Zeiten

Manchen hör ich bitter sagen
"Sozialismus - schön und gut
Aber was man uns hier aufsetzt
Das ist der falsche Hut!"
Manchen seh ich Fäuste ballen
In der tiefen Manteltasche
Kalte Kippen auf den Lippen
Und in den Herzen Asche

Wartest du auf beßre Zeiten
Wartest du mit deinem Mut
Gleich dem Tor, der Tag für Tag
An des Flusses Ufer wartet
Bis die Wasser abgeflossen
Die doch ewig fließen

Manche raufen sich die Haare
Manche seh ich haßerfüllt
Manche seh ich in das Wolltuch
Des Schweigens eingehüllt
Manche hör ich abends jammern
"Was bringt uns der nächste Tag
An was solln wir uns noch klammern
An was? An was? An was?"

Wartest du auf beßre Zeiten
Wartest du mit deinem Mut
Gleich dem Tor, der Tag für Tag
An des Flusses Ufer wartet
Bis die Wasser abgeflossen
Die doch ewig fließen

Manche hoffen, daß des Flusses
Wasser nicht mehr fließen kann
Doch im Frühjahr, wenn das Eis taut
fängt es erst richtig an
Manche wollen diese Zeiten
wie den Winter überstehn
Doch wir müssen Schwierigkeiten
Bestehn! Bestehn! Bestehn -

Warte nicht auf beßre Zeiten
Warte nicht mit deinem Mut
Gleich dem Tor, der Tag für Tag
An des Flusses Ufer wartet
Bis die Wasser abgeflossen
Die doch ewig fließen

Viele werden dafür sorgen
daß der Sozialismus siegt
Heute! Heute, nicht erst morgen!
Freiheit kommt nie verfrüht
Und das beste Mittel gegen
Sozialismus (sag ich laut)
Ist, daß ihr den Sozialismus
AUFBAUT!!! Aufbaut! (aufbaut)

Wartet nicht auf beßre Zeiten
Wartet nicht mit eurem Mut
Gleich dem Tor, der Tag für Tag
An des Flusses Ufer wartet
Bis die Wasser abgeflossen
Die doch ewig fließen
die doch ewig fließen

Quelle: Wolf Biermann: Die Drahtharfe. Balladen, Gedichte, Lieder, Berlin 1965.


 mart antwortete am 17.09.05 (10:15):

Mir ist nicht klar, inwieweit hier wieder einmal eine verniedlichende Gleichsetzung von Sozialismus und Kommunismus erfolgt - für mich sind das schon zwei sehr unterschiedliche Schuhe.

Aber, um deinen Gedanken aus dem Thread "Literatur" aufzugreifen: Wie sieht das hier mit dem Copyright aus?


 Marina antwortete am 17.09.05 (12:04):

mart, deine erste Frage musst du schon an Wolf Biermann richten, nicht an mich. Aber wenn du mich fragst: Meine Meinung dazu ist, dass er keine "verniedlichende Gleichsetzung von Sozialismus und Kommunismus" vornimmt, da er bekanntlich dem kommunistischen Regime der DDR sehr kritisch gegenüberstand und deshalb auch ausgebürgert wurde.
Deine zweite Frage beantworte ich dahingehend, dass ich die Quelle des Gedichts angegeben habe, im thread "Literatur" einige Gedichte einer noch lebenden Dichterin aber ohne Quellenangabe veröffentlicht wurden. Dass das mit dem Copyright so wichtig ist, habe ich auch erst vor kurzem hier gelernt.
Ich hoffe damit, deine Fragen einigermaßen zufriedenstellend beantwortet zu haben. Mit freundlichen Grüßen. So, und jetzt musss ich endlich einkaufen gehen.


 Peter101 antwortete am 27.09.05 (22:35):

Zu dem Thema gab es Flyer von attac

Internet-Tipp: https://www.attac.de/halle/papiere/FlyerSozial2BUnpolitisch(x4).pdfyer vo attac


 Peter101 antwortete am 27.09.05 (23:07):

Computer...

Internet-Tipp: https://www.attac.de/halle/papiere/Flyer%20-%20Sozial+Unpolitisch%20(x4).pdf