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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Unser Steuersystem

 20 Antwort(en).

heinzdieter begann die Diskussion am 13.09.05 (18:37) :

Frau Merkel hat potente Fachleute in Ihr Team berufen so auch Herrn Kirchhof.
Er vertritt ein Steuersystem, dass bereits in anderen europäischen Staaten mit kleinen Änderungen mit Erfog angewendet wird z.B Slowakei.
Herr Westerwelle vertritt auch ein ähnliches System, wobei anstatt ein einheitlichen Steuersatzes von 25 % gestaffelte Steuersätze vorgesehen sind.
Auch Herr Merz bevorzugt ein solches System, zumal seine Bierdeckel-Theorie schon etwas bestechendes hat. Die Einkommensteuererklärung ist doch chaotisch auszufüllen, denn man weiß nie ob man es richtig macht.
Ich glaube eine Mix aller drei Systeme ist die richtige Lösung.


 dutchweepee antwortete am 13.09.05 (18:45):

SLOWAKEI? bist du noch bei trost?

hast du nicht gehört, daß dort nur die grossen (deutschen) unternehmen jubilieren und die "unteren 99%" den kitt aus den fensterrahmen fressen?

.


 ueberhaupt antwortete am 13.09.05 (19:29):

In Neuseeland gibt es auch nur Einheitssätze von 30/33 %-ohne Sonderausgaben, Werbungskosten etc. Und? Funktioniert doch.


 Gevatter antwortete am 13.09.05 (19:52):

DUTCHWEEPEE:
"...und die "unteren 99%" den kitt aus den fensterrahmen fressen?"

Wenn, dann trifft Deine These vielleicht auf die dort lebenden Zigeuner zu. Wobei diese ethnische Minderheit dort schon immer "hauste", und abseits jeglicher Norm lebte, extreme Armut inbegriffen. So paradox es auch klingen mag, aber Billiglohnländer sind in Teilen immer auch Gewinner der Globalisierung. Schaden richten die von dir beschriebenen "großen (deutschen) Firmen" vorrangig im INLAND an, indem sie dort durch ihre Flucht verbrannte Erde hinterlassen.

Gevatter


 welsch antwortete am 13.09.05 (21:39):

Ich finde, um Kirchhofs Steuervorstellungen ist viel zu viel Wind gemacht worden, das ist alles im Wahlkampfgetöse zerrissen worden.

Auch bin ich der Meinung, dass man sich ruhig mal solch revolutionäre Ideen anhören und durchdenken sollte, ehe man alles gleich im Bausch und Bogen verdammt.

Sollte schwarz/gelb in der Tat die Wahl gewinnen, steht uns ganz gewiss nicht das von der SPD derzeit in Inseraten und auf Wahlplakaten vorgegaukelte Steuerdebakel bevor.

Noch nie sind Ideen buchstabengetreu umgesetzt worden und da bin ich mir ganz sicher, das würde auch bei Kirchhofs Plänen so der Fall sein.

Immerhin hat mal einer den Mut aufgebracht, was Neues in die Diskussion einzubringen. Und auch Merzens Bierdeckel-Ideen haben was bestechendes, dieses ewige Ärgernis mit der Einkommensteuererklärung, wo man nie weiß, hat man alles richtig gemacht, zu wessen Vorteilen ist es nun ? Profitiert das Finanzamt oder ich ?

Also, nix wie ran an die Arbeit !


 Tessy antwortete am 13.09.05 (23:23):


"nix wie ran an die Arbeit"!"!== so Eko

für alle Befürworter des Kirchhof-Modells----------------
schade dass die Wähler - hoffentlich - nicht danach urteilen ob das Ganze auf den gerühmten Bierdeckel passt, sondern wie es sich mit der Umwelt und dem Geldbeutel vereinbaren läßt....


 heinzdieter antwortete am 14.09.05 (06:08):

Falls wir eine Schwarz-gelbe-oder Schwarz-rote-Regierung bekommen sollten,wird unser Steuersystem so oder so vereinfacht.
Durch die Annäherung von H. Kirchhof zu Herrn Merz sehe ich durchaus Chancen, dass dieses System wenn auch nicht buchstabengetreu sondern mit mildernden Änderungen für Geringverdienende realisiert wird.


 Marina antwortete am 14.09.05 (10:13):

"mit mildernden Änderungen für Geringverdienende". Diese bestehen dann in der Besteuerung von Nacht- und Feiertagszuschlägen, so es diese überhaupt noch geben sollte. :-(


 heinzdieter antwortete am 14.09.05 (18:21):

@ Marina
Warum soll der Steuerzahler diese Nacht- odere auch Sonntagsarbeit subventionieren.
Dies ist die Aufgabe des Arbeitgebers, wenn er Personal für Nacht- oder Sonntagsarbeit benötigt, dann hat er auch diese Leistung einschließlich Zuschlägen zu bezahlen.

Das ist die Philosophie der Steuerreform die von Herrn Kirchhof vertreten wird und von der SPD populistisch zu Wahlkampfzwecken zweckentfremdend ausgeschlachtet wird.

So ist es nun einmal:
einmal ist es das Hochwasser
oder die Invasion im Irak.
oder....
Die Herrn vergessen darauf hinzuweisen, dass diese Steuersystem, wenn auch mit geringen Änderungen, funkioniert.

Aber das ist Wahlk(r)ampf.
Haupsache man bleibt an der Macht, ganz gleich ob die Opposition auch einmal was positiver zu bieten hat


 rolf antwortete am 14.09.05 (20:21):

für die steuerliche Entlastung der Zuschläge spricht, daß die meisten dienste außerhalb der regulären Arbeitszeit im Interesse der Allgemeinheit liegen:
Polizei, Feuerwehr, Gesundheitsdienst, usw.


 heinzdieter antwortete am 15.09.05 (05:37):

@rolf
In solchwen Fäälen wird von Herrn Kirchhof bei seinem Steuersystem vorgeschlagen, dass die Zuschläge zu erhöhen sind. Nach Abzug der Steuer hat der Arbeitnehmer dasselbe Gehalt. Im Grunde ist das nur eine Umverteilung:
jetzt Finanzamt-Subvention--dann Arbeitgeber


 Marina antwortete am 15.09.05 (10:34):

"Dies ist die Aufgabe des Arbeitgebers, wenn er Personal für Nacht- oder Sonntagsarbeit benötigt, dann hat er auch diese Leistung einschließlich Zuschlägen zu bezahlen."


Und wer sorgt dafür, dass er es tut?


 rolf antwortete am 15.09.05 (12:45):

Wobei der Arbeitgeber vielfach der Staat ist, also aus seinen Mehreinnahmen noch mehr zahlen.
Die höheren Zuschläge sind natürlich auch sozialversicherungspflichtig, die Steuerersparnis war es nicht.


 dutchweepee antwortete am 15.09.05 (17:22):

viele viele menschen sorgen dafür, daß vor allem senioren in notfällen auch nachts geholfen wird.

ich bin eigentlich enttäuscht, daß ihr diesen dienstbaren geistern die privilegien streichen wollt, um sie durch das merkel den sowieso wohlhabenden in den rachen werfen zu lassen.

in holland gibt´s gesetzlich seit den 80er jahren für sonntags- und nachtarbeit 200% lohn bei 25% lohnsteuer, oder 200% arbeitszeit-gutschrift.

jetzt muss in deutschland der gesamte reformstau bewältigt werden, den die CDU unter Kohl verschlafen hat und ausgerechnet die CDU/CSU tönen am lautesten im arbeitsplatz-sozial-singsang <--- unglaublich!

.


 Marina antwortete am 15.09.05 (17:59):

dutchweepee, schon wieder muss ich dir recht geben. :-) Wenn die CDU nicht 16 Jahre lang nichts getan hätte aus Angst vor den Wählerstimmen, wär unser Staat nicht ganz so überschuldet, wie er es jetzt ist und hätten die Reformen in den letzten Jahren nicht so krass sein müssen. Diese 16 Jahre Stillstand haben Deutschland in den Keller gewirtschaftet. Schade, dass das Gedächtnis der meisten Leute so kurzlebig ist. :-(


 Lissi antwortete am 15.09.05 (19:08):

Bleiben wir doch bei den Tatsachen. Die Angela Merkel bekam den Bonbon,Kanzlerin werden zu dürfen,doch regieren tun ihre Hintermänner.
Von Frau zu Frau hab ich Mitgefühl mir Angela, dass sie so naiv ist und sich als Marionette hinstellen läßt.


 mart antwortete am 15.09.05 (19:16):

Lissi,

Es mag nicht immer richtig sein von sich auf andere zu schließen:-))


 Marieke antwortete am 15.09.05 (19:24):

Lissi,
Angela Merkel und naiv?
Dass du dich mal nicht gewaltig täuschst...
Sie will später Neuwahlen, schon gemerkt?


 Marina antwortete am 15.09.05 (19:37):

Da findet bei Lissi wohl eine Projektion statt?

„Projektion umfasst das Hineinlesen eigener Eigenschaften, Wünsche und Taten (. . . ) auf andere Menschen“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Projektion_%28Psychologie%29


 heinzdieter antwortete am 16.09.05 (05:46):

Durch die über Jahrzehnte betriebene Subventionspolitik, auf den unser Sozialstaat fußt,haben wir ein Sicherheitsgefühl entwickelt. Wenn es einmal schief im Leben geht, dann wird es der Staat schon richten. Eigeninitiative ist kaum noch gefragt.
Warum auch ?
Das Sozialamt (Papa Staat) hilft.
Irgendwo findet einer immer einen Haken oder Fliege in der Suppe, wenn nach unseren Empfinden Neuerungen eingeführt werden sollen; Neuerungen in sich bereits in andern Staaten sehr gut bewährt haben.
Eine Umstellung und Vereinfachung unseres jetzigen Steuersystems ist unbedingt erforderlich, auch wenn sehr viele Finanzbeamte dann eine andere Tätigkeit ausüben müssen ( auch so eine Nebenerscheinung)


 schorsch antwortete am 16.09.05 (10:05):

heinzdieter, das bringt mich auf eine geniale Lösung der Arbeitslosen-Misere: Ernennt alle Arbeitslosen, die das möchten, zu Staatsbeamten. Denen gebt ihr dann als Lohn 60 % des Einkommens, das sie als Arbeitslose vom Staat bekommen. Ehre statt Geld. Mal sehen, wie das Experiment ausgeht.....

Ach ja, noch vergessen: Wenn alle Arbeitslosen mitmachen, gibts keine mehr. Wäre das denn kein Verkaufsschlager für eine Partei: Deutschland, das einzige Land ohne Arbeitslose......