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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Powell bedauert seine Lügenrede vor der UNO

 12 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 10.09.05 (01:38) :

Powell begründete vor der UNO den geplanten Überfall auf den Irak mit gefälschten Beweisen.
"Heute nun bereute der Ex-Minister öffentlich. Im Fernsehsender ABC distanzierte sich Powell von seiner Rede vor dem Sicherheitsrat - in deutlichen Worten: Die Ansprache sei ein Schandfleck seiner politischen Bilanz, sagte er. Dies sei schmerzlich, er fühle sich "furchtbar" wegen seiner Argumentation, die sich später als unhaltbar herausgestellt habe."

Die Beichte ehrt ihn, aber kein einziger der getöteten Iraker oder Amerikaner wird dadurch wieder lebendig.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/powell_luegenrede


 Claude antwortete am 10.09.05 (08:01):

Die Beichte ehrt ihn, aber kein einziger der getöteten Iraker oder Amerikaner wird dadurch wieder lebendig

Sie ehrt ihn aber trotzdem, denn üblich ist es nicht eine Lüge zuzugeben in der Politik, gehört sie doch zwischenzeitlich zum unentbehrlichen Handwerkszeug.
Gruß Claude


 Lissi antwortete am 10.09.05 (08:34):

Wenn Powell so weiterschreitet auf seinem Erkenntnisweg,
erscheint mir doch die Gefahr gegeben,
dass er früher ein toter Mann sein könnte,
als die Lebensspanne seines Horoskopes aufzeigt.


 Marina antwortete am 10.09.05 (08:49):

????


 angelottchen antwortete am 10.09.05 (09:19):

das frag ich mich auch, Marina ...: ?????


 Gevatter antwortete am 10.09.05 (09:27):

Lissi meint, dass Powell sich nicht wundern sollte, wenn er von der Bush-Regierung bspw. zu einer Cabriolet-Fahrt durch Dallas eingeladen werden würde...

Gevatter


 BarbaraH antwortete am 10.09.05 (10:00):

Es ist für mich arg verwunderlich, wenn in den Medien ein Klang wie "alle Achtung vor diesem Mann" erzeugt wird, nur weil dieser etwas ausgesprochen hat, was inzwischen längst bewiesen ist, nämlich dass der Angriffskrieg der USA auf Lügen basierte. Nicht Bush, nicht dem damaligen CIA-Chef George Tenet, nicht Donald Rumsfeld und nicht sich selbst gibt Powell die Schuld. Nein, auf kleine Beamte sei er herein gefallen. Ach herrjemine, der arme Powell. Im Kern doch wohl ein anständiger Mensch. Auch zum Desaster, das mit seiner Hilfe im Irak angerichtet wurde, weiß er nur zu sagen, es seien zuwenig US-Soldaten geschickt worden, um "dem ganzen Land unseren Willen aufzuzwingen".

Meine Hochachtung vor diesem Mann hält sich arg in Grenzen...

Internet-Tipp: Frankfurter Rundschau vom 10.09.05
Späte Reue
Von Dietmar Ostermann

Internet-Tipp: https://www.frankfurter-rundschau.de/ressorts/nachrichten_und_politik/die_seite_3/?cnt=724093


 schorsch antwortete am 10.09.05 (17:34):

Normalwerweise verlassen die Ratten das sinkende Schiff. In diesem Falle aber verlässt ein Schlachtschiff, die sinkende Ratte!


 Illona antwortete am 10.09.05 (18:12):

Powells Makel
( Kleine Zeitung Günter Lehofer)
„In der katholischen Kirche ist es erlaubt, mit der Reue bis zum letzten Stündlein zu warte.Ex - Außenminister Colin Powell hat nicht so viel riskiert, sondern sagt jetzt, dass seine Rede vor der UNO am 3.2.2003 für ihn ein Makel bleiben wird.
Erprobte Zyniker der Politik würden dazu sagen, jetzt hilft es der Welt und ihren Bürgern auch nicht mehr, wenn Powell Scham fühlt. Feinsinnige Moralisten mit dem Hang , von anderen Leuten Märtyrerverhalten zu fordern, werden erst recht sagen, das hätte der anständige Powell dem bösen Bush vor der Rede einhämmern sollen. Und dann zurücktreten.....
Aber jeder Mensch soll sein Gewissen öffentlich erleichtern dürfen. Auch Powell. Er verzichtet damit wohl auf die mögliche Kandidatur für das Präsidentenamt nach Bush. Denn in der Republikanischen Partei wird so viel Makel auch in zwei Jahren noch höchst unerwünscht sein.“

Da bin ich mir nicht ganz so sicher!
Gruß Illona


 Marina antwortete am 10.09.05 (19:37):

Powell hat sich nicht täuschen lassen, wie er behauptet, sondern bewusst gelogen, und er lügt immer noch, wenn er jetzt behauptet, er sei auf die vermeintlichen Beweise hereingefallen. Er hat vorher, das muss man ihm immerhin zugute halten, alles versucht, um Bush von diesem Krieg abzuhalten. Nachdem ihm das nicht gelungen war, hat er sich entschlossen, bei dem Lügenspiel mitzumachen, damit er nicht zurücktreten musste. Ich habe deshalb keinerlei "Achtung vor diesem Mann" mehr. Die hatte ich mal vorher, als ich ihn noch für ehrlich hielt.


 Graugans antwortete am 11.09.05 (00:06):

Hallo Forumsbeteiligte,

das Tragische an der Einsicht des Herrn Powell ist, daß der
Massenmörder und irakische Präsident Saddam Hussein aus der
Gefangenschaft freigelassen werden müßte!

Viele Grüße
Graugans


 seewolf antwortete am 11.09.05 (01:49):

neee - graugans ...

DAS wollen "wir" aber doch auch nicht...

Daß konsequente Konsequenz aber auch derart impertinent ist - tztz..

:-)


 schorsch antwortete am 11.09.05 (09:27):

Bush wird sich wohl noch auf seinem Sterbebett von seinem Hauspriester bestätigen lassen, dass er nicht zu beichten brauche, da er ja immer im Auftrag Gottes gehandelt habe.....