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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Politische Differentialrechnung

 65 Antwort(en).

Karl begann die Diskussion am 04.09.05 (23:32) :

In den Umfragen der ARD und auch des ZDFs wurde bei Zuschauerbefragungen Schröder als eindeutiger Sieger des Duells angegeben. Vor allem, er war bei den meisten Sachthemen mit den besseren Argumenten vorne. Im ZDF begann dann aber eine seltsame höhere Mathematik. Weil von Schröder ja eigentlich jeder den Sieg erwartet habe, sei es eigentlich gar kein Sieg, denn Merkel habe besser abgeschnitten als erwartet. Die entsprechende Graphik wurde gleich zweimal mit etwas anderer Fragestellung gezeigt und vor allem - als letzte! Das suggeriert dann beim Zuschauer, der später zuschaltet, Merkel habe gewonnen.

Mich ärgert solche Manipulation maßlos. Wie unabhängig sind eigentlich noch Presse und Fernsehen? Ich sehe schon morgen die Schlagzeilen in Bild: Merkel besser als erwartet? Oder werden die doch melden wie es war? Schröder eindeutiger Sieger des Duells!


 Literaturfreund antwortete am 04.09.05 (23:48):

Morgen die Schlagzeile in BILD...?
Könnte heißen:

"Frau Kirchhof wird Kanzlerin!"
(Hat das ZDF angeordnet.)


 schorschie2 antwortete am 05.09.05 (00:25):

Was regt ihr euch denn so künstlich auf,dass Volk wird doch schon lange manipuliert,das sieht man an der einseitigen Kampagne gegen Lafontain,blanke Heuchelei.
Bei diesem Duell gab es für mich keine Sieger,da beide politische Heuchler sind,der eine macht es halt mit einer staatsmännischen Fasade und die unbedarfte Mehrheit fällt darauf herein.
Beide waren nicht konkret,sind ausgewichen und haben sich hinter ihren üblichen Worthülsen verschanzt.
Steigende Strompreise,da sind natürlich ausländische Mächte wieder schuld,dass aber alle Länder um uns herum niedrigere Preise haben,wird unbeantwortet gelassen.Ehemalige Mitglieder aus der Schröder Regierung EX Staatssekretär Tacke und Wirtschaftsminister Müller verdienen sich jetzt ihre Brötchen in der Stromwirtschaft für mich bereits Korruption und schmutziger Lobbyismus zu Lasten der Bevölkerung.
Spritpreis so gar in der teuren Schweiz nur 97 Cent,bei uns wird ständig von Scheichs oder anderen Sprit-Gaunern gesprochen,der größte Gauner ist der Staat der 80 Cent Steuer auf dem Preis hat und dafür zahlen wir auch noch KFZ-Steuer.Dann muß in einer Preis-Explosion wie zur Zeit die Steuer auf Sprit gesenkt werden,kein Wort nur bla bla.Und Merkel will drei Cent senken und dafür die Mehrwertsteuer erhöhen,alles Volksverdummung. Es wird Zeit das die Linkspartei diesen sauberen Neoliberalen das fürchten beibringt.


 Illona antwortete am 05.09.05 (05:23):

Bildzeitung : Wer ist TV-Sieger?

Siegerin: Merkel
Frank Schirrmacher (45), Herausgeber „Frankfurter Allgemeine Zeitung“: „Merkel war schon deshalb glänzend, weil sie mit dem Amtsinhaber mithalten konnte, was Schröder nicht erwartet hatte. Enttäuschend bei beiden: Das riesige Problem der Rente redeten beide klein.“

Siegerin: Merkel
Helmut Markwort (68), Chefredakteur „Focus“: „Die Herausforderin war faktenstark, nach vorne gerichtet. Schröder verkaufte sich unter Wert, redete nur über Vergangenes. Merkel sprach dagegen klar und direkt über die Zukunft, ließ alle Polemik souverän an sich abprallen
Hans Werner Kilz (61), Chefredakteur „Süddeutsche Zeitung“: „Der Kanzler ist ganz knapper Sieger nach Punkten. Er hat die Pointen einfach besser gesetzt. Die CDU hat sich umsonst Sorgen gemacht: Frau Merkel war besser als Stoiber vor drei Jahren.“

Sieger: Merkel
Patricia Riekel (56), Chefredakteurin „Bunte“: „Angela Merkel war souveräner und hat sich nicht gescheut, unbequeme Wahrheiten zu sagen. Sie überzeugte durch fortschrittliche Ideen, argumentierte nah am Bürger. Sie hat Schröder schlicht aufs Altenteil abgeschoben.“

Sieger: Merkel
Roger Köppel (40), Chefredakteur „Die Welt“: „Angela Merkel hat keinen Fehler gemacht. Sie war dem Amtsinhaber sachlich voraus, hat einen realistischeren Zugang zu den entscheidenden Themen des Landes gezeigt. Schröder mußte endgültig erkennen, daß er im falschen Film ist.“

Sieger: Merkel
Andreas Fritzenkötter (47), Leiter Kommunikation und Presse, Heinrich Bauer Verlag: „Sie hat kompetent und überraschend charmant Schröder von Anfang an in die Defensive gedrängt. Obwohl beide die gleiche Redezeit hatten, wirkte Merkel eindeutig präsenter.“

Leichter Vorteil: Schröder
Giovanni di Lorenzo (46), Chefredakteur „Zeit“: „Die angeblich nicht so telegene Merkel war glänzend vorbereitet. Schröder wirkte überraschenderweise konkreter. Dieser Vorteil ist aber nicht so groß, daß er die Wahl entscheiden wird. Gut für Deutschland.“

Siegerin: Merkel
Hans-Ulrich Jörges (53), stv. Chefredakteur des „stern“: „Angela Merkel ist die klare Überraschungssiegerin: 90 Minuten offensiv, kompetent und schlagfertig. Schröder dagegen wie gelähmt – der Mann von gestern! Angela Merkel hat ihn brillant entzaubert.“

Sieger: Merkel
Steffen Klusmann (39), Chefredakteur „Financial Times Deutschland“: „Merkel hat sich besser geschlagen als viele gedacht haben. Vor allem bei Wirtschaftsthemen konnte sie punkten. Nur in der Außenpolitik sah sie gegen Staatsmann Schröder nicht mehr ganz so gut aus.“

Sieger: Schröder
Gertrud Höhler (64), Unternehmensberaterin: „Schröder gab sich als souveräner Staatsmann, konnte dem Bürger Sicherheit vermitteln. Frau Merkel zeigte hohe Sachkenntnis, konnte aber dem Zuschauer nicht das Gefühl geben, sich für ihn einzusetzen.“

Also Karl, gut vorausgesagt...Nicht nur bei der Bild
Gruß Illona


 Agnes antwortete am 05.09.05 (06:52):

"Schröder ... redete ... über Vergangenes. Merkel sprach dagegen klar und direkt über die Zukunft ..." (Markwort)

Das ist ja das entscheidende Unterscheidende:
Schröder hat Tatsachen aufgewiesen.
Merkel gab Wahlversprechen ab (die man ja nicht glauben muß).

für mich war Schröder der Sieger in diesem Duell.

Im ZDF fehlte die direkte Gegenüberstellung von Zahlen bei einer ganz einfachen Frage: wer war besser?
Bei der durchgeführten Fragestellung aber war Merkel nicht besser als Schröder, sondern nur besser, als man von ihr erwartet hätte. Sehr irreführend!


 Medea. antwortete am 05.09.05 (07:41):

Ob es mir nun paßt oder nicht: Angela Merkel hat sich gut präsentiert, war angenehm in ihrer Gesprächsführung und hat mit Sicherheit für sich und ihre Partei gepunktet.

Gerhard Schröder als Mann von gestern zu bezeichnen ist schlechthin unwahr, ganz typisch für die Presse der Versuch, ihn damit ins 'out' zu schieben.


 Karl antwortete am 05.09.05 (08:09):

Ich habe mir heute Morgen ausnahmsweise einmal bild.de angesehen. Es ist ja noch schlimmer als ich gedacht habe. Wer stapelt eigentlich geistig so tief, dass er sich so etwas wie Bild lesen antun muss? Besonders aufschlussreich "Das Duell in Zahlen". Nur Nebensächlichkeiten werden erfasst, beschämend.


 Ursula_J antwortete am 05.09.05 (08:58):

>Ob es mir nun paßt oder nicht: Angela Merkel hat sich gut präsentiert, war angenehm in ihrer Gesprächsführung und hat mit Sicherheit für sich und ihre Partei gepunktet.<

So habe ich es auch wahrgenommen.
Ich empfand Schröder oft unsicher und defensiv. (Bin weder Merkel noch Schröder Fan).


 Illona antwortete am 05.09.05 (09:03):

Frausein allein kann bei Wahlen kein Qualitätsmerkmal sein
( Carina Kerschbaumer)
Welchen Wert hat es, wenn eine Frau Kanzlerin wird? Müssen Frauen eine Frau wählen? Ist es ungeheuerlich, dass Deutschlands Kanzlergattin der CDU - Spitzenkandidatin vorgeworfen hat, als kinderlose Frau nicht die Erfahrungen berufstätiger Mütter zu teilen?
Fragen, die zurzeit Medien und Frauenrechtlerinnen beschäftigen.
für Alice Schwarzer ist es klar. für sie ist die Bemerkung von Schröder-Köpf ungeheuerlich. Ihre Wahlempfehlung ebenso eindeutig: „Die kleinen Mädchen sollen sehen: Frau kann auch Bundeskanzlerin werden“
Müssen Frauen also aus Solidarität eine Frau wählen?
Eine absurde Vorstellung! Absurd, weil Frausein allein nicht für die Rolle als Kämpferin für Frauenrechte qualifiziert... Da spielen Biografie und persönliche Erfahrungen eine Rolle, entscheidend kann nur das Programm sein nicht das Frausein. ..
Wann ist das Mannsein eines Gerhard Schröder ...je zur Debatte gestanden? Oder dieFrage, ob ein Kanzler kinderlos ist?
Welche Rolle kann also die Frage spielen, ob eine Kanzlerkandidatin Kinder hat oder keine? Ob sie Erfahrung berufstätiger Mütter teilt?
Sie wird für jene Gruppe berufstätiger Mütter eine Rolle spielen, die sich von Frauen an der Spitze, die die Tretmühle des Familienalltags aktiv kennen, mehr erwarten als von jenen, die männliche Karrierebiografien aufweisen ...Entscheidend ist die Frage, wer eine verstärkte politische Schwerpunktarbeit für Familien, Kinder , berufstätige Frauen und Mütter garantiert.
Denn eines liegt auf der Hand:
Jene, die die Schlüsselpositionen der Bewusstseinsbildung besetzt haben, prägen eine Gesellschaft.
Ob diese Schlüsselpositionen von Männern oder Frauen, Singles, Homosexuellen, Atheisten oder Müttern besetzt sind, wird eine Rolle spielen.
Nur: Frau- oder Muttersein allein kann bei Wahlen kein Qualitätsmerkmal sein.

Ich kann das auf keinen Fall besser sagen, daher bringe ich es im Original, denn genau so sehe ich es auch.

Gruß Illona


 angelottchen antwortete am 05.09.05 (09:09):

@illona: quelle?


 margarete antwortete am 05.09.05 (09:12):

Ob es Euch recht ist oder nicht,
Merkel war eindeutig besser und wenn das die Zeitungen
schreiben,dann mit recht.
Schröder ist schon lange genug im Amt und daher nichts Neues
für ihn.Bei Merkel merkt man sie ist hoch inteligent das hat nichts mit Partei zu tun.
Früher hätten sich die Kanzler-Frauen aus dem Amt des
Mannes heraus gehalten,so was wie bei Schröder-Köpf
wäre bei Schmidt, Brandt oder Kohl nicht vorgekommen.
Merkels Mann hält dich doch auch im Hinter-Grund.


 schulle antwortete am 05.09.05 (09:19):

---Zitat Medea---
Gerhard Schröder als Mann von gestern zu bezeichnen ist schlechthin unwahr, ganz typisch für die Presse der Versuch, ihn damit ins 'out' zu schieben.
-----------------

Schröder hat sich selbst bzw. wurde von seinen Parteigenossen schon lange ins "out" geschoben. Da braucht die Presse nicht nachzuhelfen.

Und wer seine Wahlentscheidung anhand solch eines Duells trifft, dem ist mMn auch nicht zu helfen;-)


 Lissi antwortete am 05.09.05 (09:26):

Mich nerven solche Personenkult-Wahlwerbungen,ob im TV oder an jeder Straßenecke im Großformat.


 angelottchen antwortete am 05.09.05 (09:33):

Kann Dir nur zustimmen, margarete - seine Doris kostet dem Kanzler ganz sicher so manche Sympathie. Meine hatte weder sie noch er je. habe da immer noch so eine szene im kopf: parteitag in hannover in den 90ern. alle kleinen spd-funktionäre aus der basis stehen an der bar an und bezahlen brav ihr gläschen sekt, sunnyboy schröder drängt sich vor, nimmt ein glas ohne zu zahlen und wendet sich ab. dabei fragt ihn eine frau aus der basis, warum er denn nicht bezahlt und er: "siehst du, das unterscheidet uns eben, ich bin ministerpräsident, ich muss nix bezahlen hahahaha" na ganz toll. und was von seiner frau zu halten ist.. sorry aber ernst nehmen kann ich sie als vollblutmutti mit all ihrem gespinne vom hundekuchen bis hin zu politischen äuasserungen nicht und ihre dusselige bemerkung zur frau merkel war mehr als überflüssig. sie hätte besser mal erwähnt, welches besuchsrecht eigentlich der leibliche vater ihrer tochter hat (das ist der ARD korrespondent Sven Kuntze). wenn eine frau zur zeit machtgeil ist, dann sicher uns Dörchen - denn sie macht so oft wie möglich klar, dass sie als Kanzlerfrau nicht nur Hände schütteln will -- hier ein schöner Artikel dazu aus dem österr. standard.

Internet-Tipp: https://derstandard.at/?url=/?id=2161221


 Medea. antwortete am 05.09.05 (10:22):

Aber, aber, Angelottchen,
was für ein harsches Urteil. ;-)

Warum kriegen Kanzler-/oder Präsidentengattinnen denn immer gleich eins auf der Kopf, wenn sie sich aus dem Schatten ihres Mannes wagen? Aber ich gebe dir recht, die Bemerkung in Richtung Kinderlosigkeit zeugte nicht gerade von Feingefühl. Fand ich auch völlig überflüssig.

Wie gut, daß mein Mann kein Kanzler war - ich fürchte, ich hätte in der Öffentlichkeit ebenfalls meine Meinung vertreten und die stimmte in manchen Fällen nun wirklich nicht mit der seinen überein. :-))


 Karl antwortete am 05.09.05 (10:49):

Ach angelottchen,

wieder mal eine quasi in der ich-Erlebnisform eingeflochtene Anektode. Wie schön, dass du überall dabei bist, warst und sein wirst. Dann noch der dezente Hinweis auf auf ein uneheliches Kind, ja, wo lebst du eigentlich?


 schorsch antwortete am 05.09.05 (10:58):

"Besser als erwartet" könnte auch heissen "Nicht so schlecht wie erwartet".....

Ach lasst doch die Dame gewinnen - aber kauft euch schon heute Kinnbänder; sie werden bald rar sein. Kinnbänder? Das sind Dinger die verhüten sollen, dass das Kinn runterfällt......und die Gesichter immer länger werden.


 trux antwortete am 05.09.05 (11:10):

Politisch gesehen hat mich die Merkel/ Schröder-Show gelinde gesagt nicht beeindruckt. Den Bundeskanzler empfand ich als Showman und Lehrmeister, der mich als Staatsmann nicht überzeugte. Stets hatte ich bei seinen Auftritten die Arbeitslosigkeit, die Perspektivlosigkeit junger Menschen, die Menschen in Harz IV, die Firmenpleiten oder die Situation der Alten- und Pflegeheime im Sinn. Auch, daß er bei der Beitrittsfrage der Türkei zur EU nicht vom realen Zusammenwachsen der Menschen in Europa, sondern von strategischen Gesichtspunkten sprach, was immer das heißen mag. Wie das wohl gemeint ist?

Mag ja sein, daß die fragenden Journalisten dazugehören, doch irgendwie kam es mir wie eine Art Verhör vor.

Bei Frau Merkel erkannte ich keine Show oder Lehrmeisterei sondern betonte Sachlichkeit wie in all ihren öffentlichen Auftritten. Meiner Meinung nach hätte sie aber die Fehlentwicklungen in Deutschland deutlicher ansprechen sollen damit ganz klar wird, daß Deutschland eine andere und bessere Politik gebraucht.


 angelottchen antwortete am 05.09.05 (11:29):

Ja Karl, wo lebe ich eigentlich, wenn eine Kanzlerfrau sich dermassen in den Vordergrund spielt und die Kinderlosigkeit der Gegenkandidatin quasi als Makel hochspielt und als Argument missbraucht. Was ist das für eine Frau, die ein trutschiges, altbackendes Frauenbild vorspielen will, das sie selbst nie gelebt hat? Da sollte auch der Hinweis erlaubt sein, dass die ehemalige BILD- FOCUS und EXPRESS Redakteurin ein recht bewegtes Leben hinter sich hat (na wenigstens das), dass sie ein Kind aus einer nicht ehelichen Gemeinschaft hat, dessen Vater nie genannt wird und dass sie als erste Kanzlerfrau ein eigenes Office im Kanzleramt hat - die hoch ambitionierte Dame wird auch ohne Kindermädchen nicht auskommen, schon gar nicht, wenn sie sich nun NOCH mehr in die Politik einmischen möchte.

Hellmut Karrasek schreibts so schön:
Man möchte zurückfragen: Ist das nun Schröders Welt? Hat er das Ministerium für Familie nicht als Ministerium fürs "Gedöns" verspottet, das durchaus eine Frau wahrnehmen könnte? So rechnet Alice Schwarzer, man nennt das einen Bumerang, der Herrin in Gerds Heim und Welt vor, daß sie "trotz qualifizierten Berufs lieber Hausfrau ist". Und wie! Möchte man ergänzen! Man muß sich nur vor Augen halten, wie sie, sobald "Männe" ein Karriereknick droht, auskeilt und austeilt und öffentlich weint, wenn es mit Gerd beruflich bergab geht. Bittere Tränen, anstatt selber mit für den gemeinsamen Haushalt zu arbeiten. Und das als Viertfrau, nachdem sie ihrer Vorgängerin den Vater von zwei Töchtern abgeluchst hatte! Aber wie sieht die "Frauenwelt" überhaupt bei Rot-Grün aus? Als Joschka, bevor er als einsamer Platzhirsch heiser röhrend unter der statutenwidrigen Bedingung, keine Frau neben sich zu dulden, in den Wahlkampf zog, da sagte Claudia Roth artig-demütig, ganz nach Hausfrauenart, bei ihm seien die Probleme der Frauen bestens aufgehoben, da habe sie keine Sorge. Besser hätte es die Lieblingsfrau des Sultans von Bahrain auch nicht ausdrücken können.
====
Ja Karl, und selbst erlebte Anektoten habe ich ne Menge - schliesslich darf - muss - kann ich schon aus beruflichen Gründen zu Veranstaltungen und Reisen aller Art - auch zu Parteitagen der SPD. So unsympatisch sie mir auch sein mag.Ich kann Dich ja gerne einmal mitnehmen, wenn Du möchtest?

Internet-Tipp: https://morgenpost.berlin1.de/content/2005/09/04/titel/777377.html


 Claude antwortete am 05.09.05 (11:37):

Im Grunde genommen war die ganze Show für die Katz, neues kam nicht, es wurden bekannte Argumente wiedergekäut und jeder erklärt seinen Favoriten zum Sieger.
Gruß Claude


 Marina antwortete am 05.09.05 (12:23):

Was sind eigentlich "Anektoden" Oder "Anektoten"? Haben erstere mit Elektroden oder Kathoden und zweite vielleicht was mit Untoten zu tun? ;-)


 dutchweepee antwortete am 05.09.05 (12:35):

ich war enttäuscht von den phrasen und dem steuerdurcheinander, daß UNSER MERKEL präsentiert hat. das sie eine starke persönlichkeit ist, war schon seit kohls zeiten klar.

hat denn kein konservativer angst, daß dieses erfahrungslose greenhorn unser land blamiert? seit jahrzehnten hätte deutschland keinen kanzler mit sowenig regierungserfahrung gehabt.

DAS DUELL hat in meinen augen keiner gewonnen, allerdings hat deutschland anscheinend bereits die wahl verloren, wenn das "programm" der CDU sich tatsächlich durchsetzt.

jedenfalls hat sich am sonntag gezeigt in welcher lobby DAS MERKEL sitzt:

energieversorger (atomkraft)
chemiekonzerne (BASF, BAYER)
pharmaindustrie

--------------------------------------------------------

P.S.: der gipfel der MERKELFRECHHEIT war in meinen augen, dem schröder vorzuwerfen, daß er die gen-technik blockiere. die CDU verweigert regelmässig jedes gesetz zur therapeutischen stammzellenforschung und wirft nun schröder versagen vor. BIN ICH IM FALSCHEN FILM?

.


 Mulde antwortete am 05.09.05 (12:42):

Was war das gestern?
Eine politische Diskussion über das wachsen der BRD?
wohl kaum!
Neues prägnantes war wohl auch nicht zu erwarten!
die einen von Presse haben die Merkel vorn gesehen, weil sie vorn sehen wollte/mußte!
die anderen sahen aus alter gewohnheit schröder vorn!Man konnte doch sehr den Blickwinkel derjeweiligen Medienlandschaft erkennen!
Neutral war eigentlich niemand!
Persönlich empfand ich die Aussagen der Merkel mehr
als Wahlpolitisches Geschäume mehr nicht!
Die Angela Merkel sehr oft auf der Position der
"Besserwisserei" so nach dem altbekannten Journalisten Motto ich bin zwar nie dabei gewesen weis es aber besser!
Stellenweise sonnte sie sich in ihrer Überheblichkeit!
Allein mit welcher Dümmlichkeit sie Frage des RTL Moderators überging woher sie Die Arbeitsplätze denn nehmen will , hatsie erst nach mehrmaliger Anfrage angenommen!
Sie hat eigentlich mit unendlich viel Worten nichts gesagt.
Bin nach wie vor der Meinung Sie wohl Kanzlerin weil das in Deutschland etwas neues ist - das ihr Bonus.
aber nach ablauf der zeit, welches ihr hintergrund benötigt
die Macht zu festigen , wird es heißen Die kanzlerin ist tot -- es lebe Kanzler!
Das ist meine private Meinung - nur soche meinungen sind hier verpönt also werde ich virtuelle Dresche beziehen, von dem hier allmächtigen Damenkaffeekränzchen -- iiigiitt wie kann er nur?
Das man das aber auch mal so sehen kann - das ist nicht gewollt.


 Agnes antwortete am 05.09.05 (12:51):

Man lese nur mal wieder Malzahn!!

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,373143,00.html


 Medea. antwortete am 05.09.05 (12:54):

Nein Mulde, keine Dresche von mir - :-),

aber haben wir tatsächlich die gleiche Sendung gesehen?

Private Meinungen sind hier schon gefragt, sonst könnten wir das Ganze doch gleich bleiben lassen ....... ;-)


 Medea. antwortete am 05.09.05 (13:07):

Deine "Anekdötchen" Marina

lassen einen gähnen.

Bist auch schon mal besser gewesen.


 angelottchen antwortete am 05.09.05 (13:39):

ach Marina :-) vielleicht dachte ich beim Schreiben daran, dass das Thema sich eh schon totgelaufen hat :-)
Alle weiteren Schreibfehler, die Du bei mir findest, darfst Du behalten :-))


 mart antwortete am 05.09.05 (13:51):

Und zur Entspannung eine Karikatur:

Internet-Tipp: https://www.stuttmann-karikaturen.de/karikaturen/kari_20050904_Duell_Fortsetzung.gif


 Literaturfreund antwortete am 05.09.05 (14:55):

Danke, Ilona, für die Übersicht.
Es zeigt sich, was man sehen will - das sieht man: "Man" möchte den Sieg des Kapitals; wieso oder durch da mehr Arbeitsplätze geschaffen werden könnten oder mehr Blagen gezeugt werden sollten oder könnten - hat Frau Kichhoff nicht erklärt.
Aber die "V i s i o n e n" hat sie so häufig abgelassen - und Schröder war so nett, sie nicht zu ironisieren! Und Vision meint nach altem DDR-Sprachgebrauch: Werbung und Manipulation!


 Illona antwortete am 05.09.05 (17:02):

Hallo Literaturfreund,
tztztz wie kannst du Kinder B(P)lagen nennen....:-)

Der Artikel oben stammt ebenso wie dieser aus der Kleinen Zeitung und ist nicht online zu lesen( ich habe es jedenfalls nicht gefunden)
Noch ein wie ich finde -sehr guter „ Denkzettel“
Doch Heldenlied ( Günter Lehofer)
Ich habe davon erfahren, dass sich die Herausforderer trafen.
So ähnlich beginnt die älteste deutsche Heldendichtung. Dort kommen ein lange abwesender Vater, Hildebrand eben, und sein inzwischen kampfkräftig erwachsener Sohn mit dem Schwert aneinander. Die Fachleute vermuten, dass der Sohn den Vater tötet.
Das Ende der Handschrift fehlt.
Das möchte man sich öfter wünschen, dass das Ende nicht erzählt wird.
Zum Beispiel, wer nun gestern gewonnen habe, Gerhard oder Angela.
Im Gegensatz zum deutschen Heldenlied gibt es hier zwei überlebende Sieger. Man frage nur die Anhänger.
Das TV – Duell ist daher nicht heldenlieddeutsch.
Das Duell kam in Österreich-Ungarn in Verruf, weil die katholische Kirche dagegen war.
Aber ein Offizier musste trotzdem. So riskierte er Leben und Seelenheil.
Gerhard und Angela riskieren höchstens ein paar Prozente.
Aber die Tragödien der Demokratie sind Prozentsatztragödien, wie jeder und jede wissen.
Daher hörten und sahen wir gestern Heldendichtung, live wie einst im Hildebrandslied.

Übrigens:
Ein Mann, der während einer ganzen öffentlichen Gesprächsstunde eine Hand in der Hosentasche behält und mich mehrere Male unhöflich unterbricht, hat ein Problem mit sich und bei mir – fast egal , wie toll seine Argumente sind, wenn sie es denn sind

Gruß Illona

Karl, ich besorge mir jede Tag die Bildzeitung ,( nicht nur pflichtgemäß) um Bescheid zu wissen, bin ich jetzt erst oder vorher schon total unten durch??


 Marina antwortete am 05.09.05 (17:30):

Um die Bildzeitung jeden Tag zu lesen, muss man schon sehr masochistisch sein. Es sei denn, man hat das gleiche Niveau und merkt nicht, wie grauenhaft sie ist. Traurig, traurig, wenn man daraus seine Informationen bezieht.

Übrigens fand ich das Peinlichste gestern die Nichtantwort von "das Merkel" auf die Frage nach Bush. Sie ist dem Job einer Kanzlerin einfach nicht gewachsen, das war ganz klar zu erkennen. Aber wie heißt es doch so schön? Ein Volk kriegt den Kanzler, den es verdient. ein Volk, das zu ca. 80 % aus Bildzeitungslesern besteht, verdient vielleicht tatsächlich so eine Kanzlerin.


 Illona antwortete am 05.09.05 (18:44):

Marina,
ich bin hier in Österreich als Österreicherin und kann nicht wählen.
Ich fühle mich nicht masochistisch- beim Bildzeitung lesen jedenfalls nicht, und ich habe gelernt, dass wenn etwas so erfolgreich wie eben diese Zeitung in ihrem Genre ist, nicht so schlecht sein kann. Es sind nur die besten Reporter, die dort arbeiten dürfen.
Ich brauche den Inhalt( wie verwerflich er auch manchmal recherchiert wurde)über Prominente sehr oft für die Fragen von Günter Jauch , sonst müsste ich dafür ja jedesmal einen Joker opfern :-)
Gruß Illona


 Ursula_J antwortete am 05.09.05 (18:57):

Vielleicht ist die Bild Zeitung in Österreich nicht so schrecklich wie in Deutschland.

Wenn sie so erfolgreich ist, dann hat´s sicher mit dem Niveau der Leser zu tun.


 Marina antwortete am 05.09.05 (19:55):

Illona, was hast du denn mit G. Jauch zu tun? Hast du da demnächst einen Termin? Oder machst du das mit Internet und schickst es ein?


 Illona antwortete am 05.09.05 (20:08):

Das wäre schön,
ja ich habe mich schon so oft per Internet beworben, aber man kommt ja nicht dran!
Ich spiele es immer mit , wenn es im Fernsehen läuft, alleine vor dem PC macht es keinen Spaß.
Aber sollte es mal klappen, dann......


Nur mal so zur information über die BILD:

Beschreibung deutsche Tageszeitung
Verlag Axel Springer AG
Erstausgabe 24. Juni 1952
Erscheinungsweise täglich
Auflage (IVW Q1/2005) 3.654.734 Exemplare
Reichweite (ma 2004) 12,27 Mio. Leser
Chefredakteur Kai Diekmann
Weblink bild.t-online.de


Ein großes Forum für BILD-Kritiker ist das Internet. Unter anderem gibt es das Weblog BILDblog, welches täglich kritisch über den BILD-Journalismus berichtet. Mit etwa 40.000 Seitenaufrufen am Tag ist es das meistgelesene Weblog Deutschlands und erhielt 2005 den "Grimme Online Award

Hier dürft ihr eure Kritik anbringen, ich lese die Zeitung nur, ich werde nie gut genug sein , um jemals dort schreiben zu dürfen.( Ich lese aber auch noch den Focus, Kleine Zeitung, Bunte diagonal und zwangsläufig viele Fachbücher und zur Erholung die Bücher von SCH.)
Gruß Illona


 Marina antwortete am 05.09.05 (20:42):

Die BILDblog ist wirklich sehr gut, das ist klar. Ansonsten habe ich zu diesem Thema nichts mehr zu sagen.:-)
Gruß Marina


 mart antwortete am 05.09.05 (21:05):

Illona, ich beziehe mich besonders auf deinen Satz:

<<Hier dürft ihr eure Kritik anbringen, ich lese die Zeitung nur, ich werde nie gut genug sein , um jemals dort schreiben zu dürfen.<<



Folgendes ist untenstehendem Link entnommen: Artikel in der PRESSE vom 3.Sept.04 von Ernst Sittinger, dem Leiter der Steiermark-Redaktion dieser Zeitung


"....Man sollte sich keiner Täuschung hingeben: Mit dem Vordringen von Lobby-Kommunikatoren in die Redaktionen verschieben sich die Fundamente des journalistischen Berufs.

Die Wertschöpfungskette der Ware Information wird neu geschmiedet.

Im klassischen Journalismus war die redaktionelle Wertschöpfung hoch, weil der Journalist darauf bedacht war, für seine Schilderungen nur unbehauenes (also möglichst authentisches) Rohmaterial zu verwenden. Aus dieser Rohware machte er mit Hilfe seiner eigenen kommunikativen Fertigkeit ein marktfähiges Produkt. Als Vermittler von Kommunikation drückte er dem Verarbeitungsvorgang seinen eigenen Stempel auf und haftete mit seinem Ruf für das Ergebnis.

Heute erledigen hilfsbereite Mediendienste den Großteil dieser Wertschöpfung:
Sie liefern den Redaktionen Halbfertigwaren zum raschen Gebrauch, manchmal auch schon komplette Fertigwaren. Die Redaktionen sparen Zeit, Mühe und Geld, indem sie die von der PR-Industrie zubereiteten Instant-Mischungen rasch zu geschmeidigen Informationshäppchen zusammenrühren. Als Vorbild dient vielleicht der moderne Bäcker, der keinen Teig mehr selbst knetet, sondern nur noch hastig die vorportionierten Teiglinge der Backwaren-Zulieferer in den Ofen schiebt.
Der Kunde lässt sich's hier wie dort gefallen: Man ist den Geschmack von echten Semmeln und den Gehalt unabhängiger Information vielleicht gar nicht mehr gewohnt.
Wer immer nur auf den Preis achtet, darf nicht wählerisch sein. Wenn Geiz geil ist, dann wird Geist sehr rasch frigide.

für den Journalisten bedeutet dies freilich, dass aus einem hoch wertschöpfenden Wissensberuf allmählich ein wenig qualifizierter Transportberuf wird. Der Journalist wird zum Sprachrohr, zum Lautsprecher, zur Großbildleinwand, auf die sich die Lobbys selbst projizieren.
Er bestimmt nicht mehr jenen geistigen Prozess, in dem er nur mehr technisches Werkzeug ist. Der Journalist als Briefträger - für manche eine bequeme Vorstellung, für die Demokratie eine Gefahr."

------------------------
Insofern bist du ganz sicher gut genug, um in der Bild-zeitung mitzuschreiben zu können:-)




Mitte September erscheint bei Leykam von Sittinger das Buch "Das Ende des Journalismus. Plädoyer für einen bedrohten Beruf".

Internet-Tipp: https://diepresse.at/textversion_article.aspx?id=503845


 mary antwortete am 05.09.05 (21:18):

ich wollte mir eine eigene Meinung zu dem Duell bilden. Durch die Medienvertreter im Anschluss an die Diskusion und durch die vielen Befragungsergebnisse wurde alles zerredet.
Also könnten wir die Wahl den Vertretern der Presse überlassen.


 Karl antwortete am 05.09.05 (21:25):

@ illona,

ich habe in meinem Leben ein einziges Mal eine eigene Bildzeitung gekauft. Hatte unser junger Hund Bärry sich doch mitten in der Bahnhofshalle erleichtert. Die Geschichte ist nicht konstruiert, sondern gelebt ;-)


 Illona antwortete am 05.09.05 (22:17):

uffff
Ich bin beeindruckt, aber ganz anders als sonst von dir

"Uber Männer (wie dich) weiß ich alles, da kann mir nichts mehr passier´n,
ich konnte bisher alles leicht durchschaun und spielend einsortier´n,
kein Trick, kein Schlich ,kein Hinterhalt, war mir bis heute fremd,
doch bei diesen Woren hier,fühl ich mich jetzt doch gehemmt" :-)

Also Mathematik:
Bild + Bush = Schei... hoch Zwei
es ist wie es ist....eigentlich wie immer... :-)
Macht aber nichts weiter...
ist der Ruf erst mal ruiniert, lebt es sich......
Dann könntesr du vielleicht eine Bild auf dem Kilimandscharo gebrauchen....die eine Hälfte lese ich, die andere....
einen BILD erbuchgruß Illona


 Mulde antwortete am 05.09.05 (22:54):

OH Mart---------!!
So viele Wörter.
Ich weis nicht wann in grauer Vorzeit,der Spruch zu den
Journalisten kam-- er stimmt jedenfalls immer noch!
"Wes Brot ich ess - dessen Lied ich sing!"
Das sagt,doch das noch heute aus!

Das war übigens gestern in der Nachbesprechung im ZDF
mehr als deutlich zu erkennen / hören !


 Marina antwortete am 05.09.05 (23:57):

Es wird immer peinlicher für „das Merkel“
Hier ein interessanter Bericht von Spiegel-Online:


Hat Merkel bei Reagan abgekupfert?

Das Schluss-Statement von Angela Merkel beim TV-Duell kam einigen Beobachtern in der SPD merkwürdig bekannt vor. Tatsächlich klingen einige Passagen wortwörtlich wie das Schlusswort, das der damalige Präsidentschaftskandidat Ronald Reagan vor 25 Jahren im Fernsehduell gegen Präsident Jimmy Carter vortrug. Zufall?
[. . . ]
In seinem Schlussappell richtet Reagan, der frühere Hollywood-Schauspieler und Gouverneur von Kalifornien, folgende Worte an die Zuschauer:

"Nächsten Dienstag werden Sie alle zu den Wahlurnen gehen, sie werden dort im Wahllokal stehen und ihre Entscheidung treffen. Wenn Sie diese Entscheidung treffen, denke ich, wäre es gut, wenn Sie sich fragten: Geht es Ihnen besser als vor vier Jahren? Ist es einfacher für Sie, Dinge in den Läden zu kaufen, als vor vier Jahren? Ist die Arbeitslosigkeit im Land höher oder niedriger? Wird Amerika in der Welt so respektiert wie früher? Sind wir so sicher, so stark wie vor vier Jahren?"

Bekanntlich war Reagan erfolgreich. Er gewann die Wahl, wurde nach vier Jahren wieder gewählt, und wurde zu einem der wichtigsten US-Präsidenten des Jahrhunderts. Der Erfolg Reagans hat die CDU-Strategen offenbar derart beeindruckt, dass sie für das gestrige TV-Duell kein eigenes Schlusswort für ihre Kandidatin Angela Merkel verfassten, sondern ganze Passagen der 25 Jahre alten Vorlage benutzten und nur Details anpassten. Von der CDU-Pressestelle war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Dem Klassiker folgend intonierte Merkel also: "Liebe Wählerinnen und Wähler, in zwei Wochen werden Sie Ihre Entscheidung über die Wahl fällen. Vielleicht hilft Ihnen die Beantwortung einiger Fragen bei Ihrer Entscheidung: Geht es unserem Land heute besser als vor sieben Jahren, als Rot-Grün antrat? Ist das Wachstum höher? Ist die Arbeitslosigkeit niedriger? Haben wir weniger Bürokratie? Sind unsere Rente, Pflege und Gesundheit sicherer?"

Damit nicht genug. Merkel kopierte nicht nur die Fragetechnik, sondern auch die Schlussfolgerung. O-Ton Reagan: "Wenn Sie alle diese Fragen mit Ja beantworten, dann denke ich, ist es sehr offensichtlich, wen Sie wählen werden. Wenn Sie anderer Meinung sind, wenn Sie nicht wollen, dass wir dem Kurs der vergangenen vier Jahre weiterhin folgen, dann will ich Ihnen eine andere Wahl nahe legen, die Sie haben."

Merkel drückte es kaum schlechter aus: "Wenn Sie alle diese Fragen mit Ja beantworten, dann haben Sie Ihre Wahlentscheidung wahrscheinlich gefällt. Aber wenn Sie Zweifel haben, wenn Sie nicht wollen, dass es einfach so weitergeht, dann haben Sie die Wahl mit CDU und CSU."

Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,373269,00.html


 angelottchen antwortete am 06.09.05 (07:19):

es liegt, marina, eben immer auch im auge des betrachters: hätte frau merkel ihrem mann eine liebeserklärung in dieser sendung gemacht, man hätte sie zerissen!!! vor allem auch hier - aber macht schrödi das, wird es als menschlich und ach so wahnsinnisch ääährlisch gedeutet. dabei war das oberpeinlich und absolut beim medienspektakelwahlkampf der amis abgekupfert.

ich finde, es wird dieser medieninszenierung viel zu viel bedeutung beigemessen! will man in diesem land wirklich den menschen zum kanzler, der "medientauglicher" ist??? ich kauf doch kein waschmittel oder deo! man stelle sich vor, auf duiese leuteverblödende art wäre schon vor 50 jahren "gewählt" worden - oder noch früher... kein adenauer, kein willi brandt hätten auf grund ihrer sprachgewandtheit und ihres aussehens auch nur eine minimale chance gehabt. und ein churchill hätte heute sicher keine chance - nicht nur, weil er so unsportlich aussah sondern obendrein stotterer war - ebenso wie theodor roosevelt.


 margarete antwortete am 06.09.05 (08:29):

Es spricht überhaupt Keiner davon ,dass Schröder die Türkei
in die EU bringen will,die passen doch gar nicht rein
(vorher noch Russland) die Türke hat doch gar keine
Rohstoffe überhaupt keine Werte,man sollte darüber
Volksabstimmung machen,dann würde Schröder mal ganz schön in die Wäsche schauen.
Darüber wurde am Sonntag zu wenig diskutiert,weil man genau weis,dass Niemand dafür ist.


 Medea. antwortete am 06.09.05 (08:45):

Margarete,
dieser Diskussion wird tunlichst ausgewichen, da wird nicht das Volk befragt, weil das mit einer großen Schlappe für die Befürworter enden würde .......

Gestern in 3 Sat um 22.25 Uhr war eine sehr interessante Diskussion zu dem Thema 'Integration' und 'westliche Werte'
mit recht düsteren Zukunftsaussichten für Europa.


 Karl antwortete am 06.09.05 (08:57):

@ margarete,

oh doch, im Duell wurde darüber geredet und Schröder hat in dieser Frage dicke Pluspunkte eingefahren. Er hat erläutert, warum es ein riesiger, unverzeihlicher, strategischer Fehler wäre, die Türkei zu verprellen. Er war hier sehr überzeugend, während Frau Merkel duchblicken ließ, dass sie ihre derzeitige Position aus wahltaktischen Gründen inne hat, aber durchaus bereit ist "ergebnisoffene Verhandlungen" zu führen.


 Mulde antwortete am 06.09.05 (10:30):

Heute morgen im ZDF Morgenmagazin
Dachterrasse Haus der BundespresseKonfrenz
3 verantwortliche Redakteuer Bild - Taz der 3. ist mir entfallen gaben offen zu , auf die Anfrage vom Reporter des ZDF
Ja! Es gab eine journalistische Kampagne zum Nachteil
von G. Schröder und zum Vorteil der A.Merkel und CDU
mit dem Ziel eines Regierungswechsel.
War erstaunt über soviel unverfrorenheit in der öffentlichkeit.
Nur was ist wenn die Wünsche dieser Medienleute nicht
erfüllt werden und der soziale Status von millionen Bürgern
sich verschlechtert (was bei einem Wahlsieg von Schwarz/Gelb zu erwarten ist).
Welche Ausreden haben diese Leute dann ?
Wer zieht sie zur Verantwortung wegen falscher ideologischer Beeinflussung?
wird sich da eine Behörde finden ?
Wohl kaum!!
Ist doch nur das gewöhnliche Volk, welches Schaden nimmt!


 Marina antwortete am 06.09.05 (11:12):

angelottchen, wenn ich so lese, wie viel du nun schon über Schröders Äußerungen über seine Frau oder ihre eigenen Äußerungen hier geschrieben hast, dann habe ich den Eindruck, dass du diejenige bist, die "dieser medieninszenierung viel zu viel bedeutung" beimisst. Ich werde ganz bestimmt nicht meine Wahl nach dieser Inszenierung ausrichten, sondern nach den Inhalten. Da ich mich aber nicht über die Blödzeitung, sondern im allgemeinen über die FR oder SZ informiere, bin ich über diese ganz gut informiert. Und da ist eins für mich klar: Die Schere zwischen Reich und Arm wird noch weiter auseinanderklaffen als bisher schon, wenn eine CDU-Regierung unter "das Merkel" das Sagen hat (was Gott verhüten möge). Gegen die ist sogar Herr Stoiber noch sozial, der gegen die ungerechten Kirchof-Steuerpläne ist. Und gegen die geplanten Mehrwehrtsteuererhöhungen sind sogar die Unternehmer, weil sie sagen, dass die Binnennachfrage dann noch weiter zurückgehen wird. Ich will jetzt nicht alles aufführen außer noch den Irak-Krieg, der für mich auch eine nicht zu kleine Rolle in meiner Entscheidung spielt. Unter "das Merkel" wären wir jetzt mittendrin, nicht nur so am Rande, was sowieso schlimm genug ist, aber sich offenbar wegen unserer Bündnispflichten nicht ganz vermeiden ließ.
Nee, geht mir weg mit dieser Frau. In einem Jahr sprechen wir uns wieder. Mal sehen, was du dann sagst, wenn du sie eine Zeitlang erlebt hast (so sie denn tatsächlich gewählt werden sollte, was ich noch nicht ganz glauben kann).


 Illona antwortete am 06.09.05 (11:18):

Ja Mulde
das alles hatten wir schon mal , guck mal in den Link .
Ich denke, dass so ein "TV-Debakel" die Wähler nur geringfügig beeinflusst.
Du kannst doch hier gut beobachten, dass jeder schon seine feste unumstößliche Meinung hatte und hat.

Gruß Illona

Internet-Tipp: https://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID1272070,00.html


 Marina antwortete am 06.09.05 (17:17):

Übrigens möchte ich bzgl. Inhalte doch noch was Wichtiges anfügen: Die ganze Umweltpolitik würde wieder zurückgefahren unter einer Merkelregierung, und die Kernkraftwerke bekämen wieder ihre Laufzeiten verlängert. Da hat Rot-Grün eine Menge Verbesserungen eingeführt, die jetzt nach einem Fazit, dass da lautet, sie können's nicht, überhaupt nicht mehr gesehen werden. Es gibt eine ganze Menge, was unter Rot-Grün besser gemacht wurde als vorher, wo 16 Jahre Stillstand war, weil die CDU sich an die notwendigen Reformen nicht traute, das vergisst man leider zu schnell. Wenn diese damals schon angeleiert worden wären, stünde unser Staat heute sehr viel besser da.
Übrigens: Hinzu kommt, dass die, die da sagen, dass Rot-Grün es nicht konnte, vergessen, dass die meisten Beschlüsse in einer großen Koalition gefallen sind mit Zustimmung der CDU, z.B. Hartz IV und Gesundheitsreform. Ziehe also von daher keiner den Schluss, die CDU könne es besser, das wird sich als eine große Illusion erweisen, so viel ist sicher. Arbeitsplätze werden sie schon gar nicht mehr aus dem Boden stampfen können, das kann man gleich vergessen.
Wartet's ab, Mr. Higgins. :-)


 Claude antwortete am 06.09.05 (20:15):

Illona schreibt,TV-Debakel" die Wähler nur geringfügig beeinflusst.


Ja sicher haben viele weiterhin eine unumstößliche Meinung, sollten sich die Leute in ihrer Anschauung denn ändern wegen einen solchen Medienspektakels das nun wirklich nichts Neues brachte?
Außerdem was man hier sieht ist bestimmt nicht repräsentativ, die Meinung im Lande ist ja eher gegenläufig, jedenfalls bis jetzt.
Gruß Claud


 Illona antwortete am 06.09.05 (22:14):

Kennt der DAX den Wahlausgang?

Eine verblüffende Parallele ist festzustellen.

Die Börse ist oft der beste Indikator für bestimmte Dinge. Auf wundersame Art und Weise sehen der Aktien- und Rentenmarkt jeweils konjunkturelle Entwicklungen ca. sechs Monate im Voraus. Viele Anleger und auch Börsenkommentatoren tappen immer wieder in diese "Nachrichtenfalle". Es wird versucht, die aktuellen Kursentwicklungen mit den aktuellen Ereignissen in Einklang zu bringen. Das geht fast immer schief! Die "Zeitverschiebung" wird nicht beachtet. Ich habe Ihnen hierzu ein aktuelles Beispiel mitgebracht.
Ihnen hierzu ein aktuelles Beispiel mitgebracht.


Wahl 2002 - DAX mit Halbierung

Der deutsche Aktienindex DAX erreichte am 19. März 2002 sein Jahreshoch bei 5467,31 Punkten. Anschließend verlor er bis zum Wahltag ca. 46%. Am Montag nach der Bundestagswahl gab der DAX erneut um fast 5% nach. Das anschließende Tief wurde am 09. Oktober 2002 bei 2519 Punkten markiert. Bereits am 15. Oktober 2002 hatte der DAX - innerhalb von nur 17 Handelstagen - das Niveau vor der Bundestagswahl wieder erreicht und die 3000-Punkte-Marke wieder überschritten.


Wahl 2005 - DAX mit Anstieg

Die umgekehrte Situation erleben wir in diesem Jahr. Der DAX stieg seit Ende April deutlich an. Hat der DAX also bereits Ende April - noch vor der Ankündigung der Neuwahlen - den Regierungswechsel voraus geahnt? Es sieht fast so aus. Anders als in 2002, als die meisten Prognosen einen klaren Sieg und Regierungswechsel hin zu Schwarz-Gelb sahen, ist die Situation in 2005 noch recht offen. Eine Große Koalition oder Schwarz-Gelb ist in etwa gleich wahrscheinlich. Viele Wähler sind noch unentschlossen. Der DAX freut sich aber anscheinend bereits auf Angela Merkel. Wir dürfen gespannt sein, ob unser deutscher Leitindex auch Recht behält.

Wir dürfen gespannt sein, ob der hiesige Trend Recht behält... Claude

Gruß Illona

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/daxtrend1234567


 hugo1 antwortete am 06.09.05 (22:51):

hallo Illona, ich hab mal einige Kurven der Wertentwicklung von Aktienkursen der letzten Jahre verglichen.
Die internationalen Geschehnisse scheinen mir wesentlichen Einfluss auf unserer 30 Daxwerte zu haben.
Besonders eindeutig bewegt sich diese Kurve stets in kongruentem Verhältnis zum DOW
Das heisst die durch die amerikansische Wirtschaft vorgegebenen und angeregten Werte beeinflussen unseren Dax eindeutig mehr als alle anderen angenommenen Zusammenhänge.
Anbei ein Vergleich seit 1988
Wenn du Dir Deiner Sache soo sicher bist, na, dann nix wie ran an die entsprechenden Aktien und kurzfristig Millionär werden, nichts einfacher als das. *g*

Internet-Tipp: https://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/ma7/24608.html


 schulle antwortete am 06.09.05 (23:47):

Hugo1,

kurzfristig ist noch niemand an der Börse Millionär geworden - eher einer unter Millionen beim Lotto;-)

Aber wenn sich nörgelnde Sozialisten mal an der Börse versuchen würden, dann würden ihnen vielleicht Dinge klar werden, wie man ohne zu jammern seine Zukunft durch Aktiensparen absichern kann. Oder unternehmerisches Handeln verstehen.


 Gevatter antwortete am 06.09.05 (23:53):

hi loits,
Ende 1999 kaufte der Gevatter im Überschwange und aus einer Sektlaune heraus 500 Aktien der Firma "openshop" zum Preis von 83,- DM pro Aktie. Besagte Firma beschäftigt(e) sich mit der Entwicklung von Software fürs online-kaufen.
"New Economy"!
Nach einem kurzfristen Anstieg auf knapp 92,- DM kollabierte der Wert mitsamt dem TecDax im März 2000, und schoss steil südwärts.
Die Blase des Neuen Marktes war geplatzt! Im Nachhinein ein gänzlich logischer Vorgang, und mit ein wenig angewandtem gesunden Menschenverstand auch ein vorhersehbares Ereignis. Nunja, der Gevatter, ein mit Verlaub nicht ganz unerfahrener "Trader", wurde auch von diesem "Hype" erfasst, und investierte in Werte, die sich in der Rückschau als heillos überbewertet heraus stellten.
Openshop jedenfalls notiert heute bei rund 0,70 Euro, d.h., aus den ehemals 41.500,- DM wurden binnen weniger Jahre 560,- Euro. Einerseits eine interessante Erfahrung, andererseits auch eine, auf die ich gut und gerne hätte verzichten können. Zur ewigen Mahnung vor Emotionen im Börsengeschäft aber verbleibt diese Aktie konsequent im Depot.
Der von ILLONA beschriebene Zusammenhang zwischen Wahlen in D und dem Dax-Verhalten muss man selbstverständlich auch unter dem weltweiten "Crash" von 03/2000 bis 03/2003 einordnen. Dieser bestimmte die Tendenz, und die wies eben nach unten während dieser drei Jahre. Die Wahl 2002 bewirkte allenfalls ein kleines Zappeln der Dax-Kurve. Keinesfalls aber war diese Reaktion auch nur im Ansatz von Nachhaltigkeit geprägt. Die Richtung wurde durch den Zusammenbruch des künstlich aufgeblasenen Neuen Marktes bestimmt.
Es gilt deshalb nach wie vor:
Die politische Börse hat kurze Beine.

Gevatter


 schulle antwortete am 07.09.05 (00:35):

Aus dem Handelsblatt vom 31.9.05:

Politische Börsen haben lange Beine

Wie reagieren die Aktienmärkte auf Bundestagswahlen? Ganz anders als viele Experten behaupten.

ULF SOMMER, DÜSSELDORF HANDELSBLATT, 31.8.2005 "Die größte Spekulation der Welt ist es, einen Politiker zu dem Wert einzukaufen, den er hat, und ihn zu dem Wert zu verkaufen, den er sich selbst einräumt." André Kostolany Da sage noch einer, politische Börsen hätten kurze Beine. Sie können gar nicht länger sein! In der 60-jährigen Nachkriegsgeschichte hat sich eine klare wie simple Börsenregel herauskristallisiert: In sozialdemokratisch geführten Regierungen fallen oder stagnieren die Kurse. Und sie steigen, wenn Konservative das Sagen haben.

Regel zwei gleich hinterher: Die Wahlen selbst haben eher einen negativen Einfluss auf das Aktiengeschehen - auch wenn die Gegenwart zunächst anderes vermuten lässt. Doch die große Ausnahme heißt: Kommt es zu einem politischen Wechsel, steigen die Kurse. Dies noch mehr, wenn die Macht der Linken auf die Rechten übergeht. Hier schlägt Börsenregel eins zu.

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Einen Link auf den Artikel kann ich leider nicht setzen, weil Archivauszüge beim Handelsblatt nicht kostenfrei sind.


 schorsch antwortete am 07.09.05 (10:06):

@ schulle: "...In sozialdemokratisch geführten Regierungen fallen oder stagnieren die Kurse. Und sie steigen, wenn Konservative das Sagen haben..."

Was ich schon immer sagte: Die Herren, die das Sagen haben, habens auch in der Hand, ihnen unangenehme Regierungen verdursten zu lassen - und dann, wenn die ihnen genehme Regierung am Ruder ist, den Hahnen wieder aufzudrehen....

Oder hat man schon jeh gehört, dass in Banken Sozialdemokraten und Grüne das Sagen hätten?

Merke: Als Volksvermögen-Vermehrer und -Erzeuger sind die Kleinen gut genug. Das Vermögen zu verwalten aber - und davon auf grossem Fuss zu leben - ist Privileg derjenigen, die kaum mal Rot/Grün wählen!


 Karl antwortete am 07.09.05 (11:03):

@ schulle,

jedenfalls haben diejenigen, die auf Solaraktien schon vor zwei Jahren gesetzt haben, nur ein müdes Lächeln übrig für solche Behauptungen. Rot/Grün hat in Bezug auf ihre Energiepolitik mehr Weitsicht gezeigt als jede CDU-Regierung. CDU/CSU verweilen ja selbst heute noch in der Vergangenheit. Mit "Zukunft" haben sie nichts am Hut, da ihr Denken verknöchert ist.

In meinen Augen ist es eine Katastrophe, dass die Gefahr besteht, dass sich die Wähler die alten Konzepte, die eklatant versagt haben, zurückkaufen könnten. Aber noch glaube ich an die Vernunft der Wähler. Warten wir's ab.


 Agnes antwortete am 07.09.05 (11:15):

o ich habe mich schon damit abgefunden, während der Bekanntmachung des Wahlergebnisses weinend im Wald spazieren zu gehen ...

"die drei Affen"


 hugo1 antwortete am 07.09.05 (11:21):

hallo gevatter, dazu haben sich schon ganz andere Größen geäußert:
,,Risiko entsteht dann, wenn Anleger nicht wissen, was sie tun."
Warren Buffet
Wo viel verloren wird, ist manches zu gewinnen."
Goethe
und der alte Börsenfuchs Kostolany:
,,Ein Mann kann zwischen mehreren Methoden wählen, sein Vermögen loszuwerden: Am schnellsten geht es am Roulette-Tisch, am angenehmsten mit schönen Frauen und am dümmsten an der Börse."
und Schulle: leider gelingt es fast täglich den professionellen Abzockern Millionen € an Land zu ziehen. Ja, und das nicht nur seit die Hetgefondhaie an der Börse Mitspekulieren.
Es kommt eben auch auf die Anfangssumme an, die man einsetzen kann.
Beispiel: hab ich 500 millionen und ich setze davon 100 mit einem Gewinn von nur einem einzigen kleinem Prozentlein !!Schwuppdiwupp, schon wieder ein Milliönchen in der Tasche und das kann innerhalb von Minuten geschehen.
Ach ja, und wer soo viel (und noch viel mehr)in Petto hat der bestimmt damit natürlich auch den Trend, die Tendenz die kurzfristigen Verläufe. Das ist dann schon keine riskante Anlageform mehr, sondern das ist gezielter Eingriff in das Börsengeschehen mit vorausberechneter Abzocke.


 schulle antwortete am 07.09.05 (12:20):

Hugo1,

ich will mal Buffets Zitat abwandeln:

Risiken entstehen, wenn Politiker nicht wissen, was sie tun.

Wie an der Börse spielt auch in der Politik Psychologie die wesentliche Rolle.

Das wußte auch Kostelany, aber er verstand auch sein Handwerk, ganz im Gegensatz zu manchen Politikern.

Politiker gleich welcher Couleur versprechen den Wählern dasselbe wie die Anlageberater in den Banken. Und wer sich nicht selbst informiert, der zahlt eben Lehrgeld.

Abzocke funktioniert nur, wenn ich "Empfehlungen" und Mediendarstellung anderer blind vertraue, egal ob an der Börse oder in der Politik.

Und manchmal spielen Politik und Börse gemeinsam ein Abzocker-Spiel, wenn man z.B. an den Verkauf der Telekom-Aktien denkt - da muss man nicht so gierig sein, und ein Internet-Startup-Unternehmen kaufen, um Geld zu verlieren.


 schulle antwortete am 07.09.05 (12:32):

Karl,

es geht um einen weitgefaßten Index und nicht um ein ganz spezielles Segment.

Freut mich, wenn Du mit Solaraktien Dein Vermögen vermehrt hast. Das wird auch weiter funktionieren, wenn auch nicht in dem Maße wie durch die bisherige exorbitante Förderung, die wir alle über die Strompreise bezahlen.

BTW, weißt Du,, dass

der prominente Umweltaktivist und bereits vor Jahren ausgetretene Mitbegründer von Greenpeace, Patrick Moore, am 28.4.2005 vor einem Komitee des amerikanischen Kongresses für die Wiederbelebung der Kernenergie geworben hat:

"Heute gibt es eine grosse Zahl wissenschaftlicher Belege, dass die Kernenergie umweltfreundlich und sicher ist."

Die Vorstellung seiner ehemaligen Kollegen von Greenpeace, weltweit gleichzeitig aus der Stromerzeugung aus Kohle und Atom auszusteigen, sei unrealistisch.

"Es gibt heute ganz einfach nicht genügend verfügbare Alternativen, um beide zu ersetzen. Vor die Wahl gestellt, entweder Kohle, Erdöl und Erdgas oder Kernenergie zu nutzen, ist letztere bei weitem die beste Option, da sie weder CO2 noch Luftschadstoffe emittiert."

Solar- und Windanlagen können den Strombedarf nur zu einem geringen Teil decken. Und das auch noch höchst unwirtschaftlich. Und was an den in der Landschaft rumstehenden Quirlen umweltfreundlich sein soll, das hat mir auch noch niemand erklären können.


 dutchweepee antwortete am 07.09.05 (12:43):

@schulle

ich bin prinzipiell der selben meinung wie mister patrick moore und habe den grünen ausstieg aus der spitzentechnologie kernkraft nie verstanden.

zumal deutschland führend auf dem sektor war/ist und eine menge guter arbeitsplätze dranhängen.

mich ärgert im augenblick andererseits, daß die energieerzeuger schamlos mit den strompreisen spekulieren und ihren erwarteten mehrgewinn von zig-milliarden euro durch den weiterbetrieb, gesichert nicht an die verbraucher weitergeben werden.

.


 Illona antwortete am 07.09.05 (12:55):

"Einen Link auf den Artikel kann ich leider nicht setzen, weil Archivauszüge beim Handelsblatt nicht kostenfrei sind."

Hier ist er...und dem letzeten Geschriebene muss ich ausnahmsweise zustimmen.
Was nützt ein Protest gegen die Sozialleistungskürzungen, wenn diese Leistungen nicht mehr bezahlbar sind und die Empfänger ihren Lebensunterhalt nicht bezahlen können.
Was nützen die Umweltvorreiterprojekte, wenn sie das Volk in den Ruin treiben...
wenn ich um das Überleben kämpfe, kann die Devise doch nur noch lauten:
Egal,woher es kommt, die Hauptsache billig.
Glaube mir,so denkt der Durchschnittsbürger und wir (viele) hier gehören nicht dazu.
Gruß Illona

Internet-Tipp: https://de.biz.yahoo.com/050831/299/4o3vm.html


 dutchweepee antwortete am 09.09.05 (12:55):

"umweltvorreiterprojekte" sind wichtig, um die spitzenstellung deutschlands in dieser zukunftstechnologie zu stärken. das hilft (später) deutsche HOCHWERTIGE arbeitsplätze zu sichern.

es ist blödsinn in deutschen betrieben handies zusammenzuschrauben, oder mp3-player zu löten. DAS GEHT IN TAIWAN BILLIGER!

die entwicklung der wasserstoffbrennstoffzelle, kraftwerkstechnik, bio-technologie, oder solartechnik sollte jedoch in deutschland uneingeschränkt gefördert werden.

das kann sich deutschland leisten!

was ich allerdings nicht verstehe ist, warum das gros der höheren beamten zwingend mit teuren luxuslimousinen zu seinen gewaltigen aufgaben fahren muss. ein opel tut´s auch.

.


 BarbaraH antwortete am 09.09.05 (13:25):

>>Was nützen die Umweltvorreiterprojekte, wenn sie das Volk in den Ruin treiben...<<

Wie kann man einem solchen Satz zustimmen? Gegen die Natur wird es auf Dauer nicht gehen. Zu dieser Erkenntnis werden wir gerade mannigfaltig hingeführt. Eine Wirtschaft, deren Fundament das Verprassen der über Jahrmillionen entstandenen Ressource Öl ist, hat auf Sand gebaut. Sie ist es, die uns in den Ruin treibt.

Umweltpolitik ist kein Luxus sondern überlebenswichtig, wenn wir auch an künftige Generationen denken und nicht nur bis an unser eigenes Lebensende.

Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2005/09/09/480262.html