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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Ausländerkinder ziehen das Klassenniveau nach unten....

 33 Antwort(en).

BarbaraH begann die Diskussion am 28.08.05 (16:13) :

heißt es allgemein. Dass es auch anders geht, zeigt eine katholische Grundschule in Bonn-Mehlem:

>>160 der 350 Schülerinnen und Schüler stammen aus 30 verschiedenen Herkunftsländern, von Algerien bis Zypern, die meisten kommen aus Arabisch sprechenden Ländern.

Erstleseunterricht in Frau Kawkas erstem Schuljahr. Sie und Frau Mbaja, die Arabischlehrerin, heften Zettel mit den deutschen und arabischen Sätzen an die Tafel: "Die Katzenkinder sind drei Tage alt. Sie trinken bei der Mutter." Die Kinder lesen vor, ordnen arabische Sätze den deutschen zu. Sie ergänzen Satzlücken. Die deutschen Sätze werden von allen Kindern bearbeitet, es gibt auch einige deutsche Kinder, die schon die arabischen Sätze vorlesen können. Mal führt die deutsche Lehrerin das Unterrichtsgespräch, mal ihre arabische Kollegin.<<

Ein, wie ich meine, vorbildliches Konzept für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch seine Fähigkeiten zur Bewältigung der Probleme einbringen kann, die die Zukunft uns auftragen wird.... unabhängig von der Herkunft seiner Eltern.

Der gesamte Artikel ist erschienen in der Freitag Nr.33 vom 19.08.05
Buchstabe A auf Deutsch und auf Arabisch
Eine katholische Grundschule in Bonn-Mehlem macht vor, wie Kinder von Migranten und von Deutschen voneinander lernen können
von Karl-Heinz Heinemann

Internet-Tipp: https://www.freitag.de/2005/33/05330601.php


 mart antwortete am 28.08.05 (19:02):

Sicherlich eine ideale Schule, wenn ich möchte, daß meine Kinder arabisch lernen. (Koordinierte Alphabetisierung in arabischer Sprache ab Klasse 1)

Sicherlich positiv ist, daß hier endlich ein Islamunterricht auf deutsch erteilt wird (Schulversuch).

Was ist mit einem italienisch, griechisch, englisch, .... sprechendem Kind - muß es jetzt auch Arabisch lernen?


 BarbaraH antwortete am 28.08.05 (21:05):

Jede Sprache fördert den Geist. Befürchtest Du, mart, dass es deutschen Kindern schaden könnte, so ganz nebenbei etwas Arabisch zu lernen?

>>Die beiden Lehrerinnen arbeiten nach dem Konzept der "koordinierten Alphabetisierung im Anfangsunterricht", kurz: Koala. In drei Deutschstunden unterrichtet Frau Kawka zusammen mit der Arabisch-Lehrerin. Die setzt die Alphabetisierung im arabischen Muttersprachenunterricht fort. Der Normalfall an deutschen Schulen: Der Muttersprachenunterricht findet völlig losgelöst vom üblichen Vormittagsunterricht statt. Die MuttersprachenlehrerInnen machen ihr Ding, die Lehrer vom Vormittag kümmern sich nicht drum. (...)

"Ich machte an einen Tag das A, und die Arabischlehrerin machte dann einen anderen Buchstaben - die Kinder waren völlig verwirrt", erzählt Annie Kawka. "Jetzt haben wir die Buchstaben parallel eingeführt und den Kindern deutlich gemacht, wo es Abweichungen gibt. Wir lesen Texte zu ähnlichen Themen. für die Kinder ist es viel einfacher, sich zu orientieren und das Wesentliche ihrer Sprache zu erkennen." Sie lernen leichter Deutsch zu lesen und zu schreiben, wenn sie das neu Gelernte mit dem verknüpfen können, was sie schon wissen, also mit ihrer Muttersprache. Die Sprachkompetenzen der Migrantenkinder werden auf einmal gewürdigt und anerkannt. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein. Es entstehen Freundschaften über die ethnischen Grenzen hinweg. "Guck mal, Frau Kawka, was die können, die schreiben einmal nach links und einmal nach rechts", sagen die deutschen Kinder. Nun hat sich auch der Blick der Lehrerin auf diese Kinder verändert: "Ich sehe sie nicht mehr so defizitorientiert wie früher."<<

Ist das nicht ein vorbildlicher Weg? Hier findet die Zweisprachigkeit von Migrantenkindern Anerkennung und wird nicht als Makel angesehen. Müssten nicht gerade die Herzen von LehrerInnen bei der Schilderung dieser Unterrichtsform höher schlagen?

Quelle des Zitats: Freitag Nr.33 vom 19.08.05
Buchstabe A auf Deutsch und auf Arabisch
Eine katholische Grundschule in Bonn-Mehlem macht vor, wie Kinder von Migranten und von Deutschen voneinander lernen können
von Karl-Heinz Heinemann

Internet-Tipp: https://www.freitag.de/2005/33/05330601.php


 mart antwortete am 28.08.05 (22:18):

Sicher ein super Schulversuch; ich wünsche ihm gute, dauerhafte Erfolge.

Auch gut, daß - wenn auch nur im Schulversuch - ein Islamunterricht auf Deutsch endlich in Deutschland möglich erscheint.

Arabisch als erste Fremdsprache und in den Deutschunterricht integriert ab der 1.Klasse - warum eigentlich nicht?

Aber wann und wie bekommen die Kinder mit einer nichtarabischen Muttersprache ihren muttersprachlichen Unterricht?

(für mich sind im Artikel einfach zu wenig Informationen )


 dutchweepee antwortete am 28.08.05 (22:35):

die deutschen haben während der okkupation zigtausende niederländer getötet. trotzdem wird deutsch an jeder NL schule gelehrt.

warum sträuben sich eigentlich die deutschen so sehr fremdsprachen (auch ihrer nachbarn) zu lernen?

.


 mart antwortete am 29.08.05 (08:03):

Weshalb sträuben sich eigentlich Franzosen, Engländer, Italiener, Amerikaner so sehr, Fremdsprachen zu lernen bzw. zu sprechen?


 hugo1 antwortete am 29.08.05 (11:58):

wenn ich doch nur eine halbwegs vernünftige Ausrede hätte, weshalb ich keine Fremdsprachen kann.
Als ich noch Kleinkind war,wurde zuhause Mundart gesprochen.
Später in der Grundschule waren Lesen, Schreiben auf Hochdeutsch und Religion wohl wichtiger als Fremdsprachen.
Als die erste Fremdsprache in der fünften Klasse begonnen werden sollte,(natürlich russisch) hatten wir keinen Lehrer.
Eine hochschwangere Aushilflehrerein war sehr nett und freundlich und brachte uns das zählen von Eins bis Zehn bei, danach war zumeist Ausfallstunde.
Meine -durch bestimmte negative Kontakte mit russischen Soldaten - antirussich geprägte Großmutter unterstützte mich in meiner Trägheit durch solche Sätze wie: was sollen die Kinder mit russisch, die solln was verünftiges Lernen.
Ja, und als dann der -bei mir sehr spät ausgeprägte - Verstand einsetzte, war die Hirnverkalkung schon soweit vortgeschritten das mir das Vokabeln lernen ungeheure Ausdauer (die ich nicht hatte) abverlangte.
Also blieb es bei mir bis heute beim: я не понимаю никто по-русски / nie bardzo rozumie polska/ I do not understand English /je ne comprends pas français/ No entiendo espanol /
Ich könnte noch ne ganze Menge Sprachen aufzählen die ich weder verstehen noch sprechen kann, da bin ich recht vieleinfältig *gg*


 schorsch antwortete am 29.08.05 (12:41):

@ mart: "...Weshalb sträuben sich eigentlich Franzosen, Engländer, Italiener, Amerikaner so sehr, Fremdsprachen zu lernen bzw. zu sprechen?..."

Ganz einfach: Sie sagen sich, wer etwas von mir will, der soll gefälligst meine Sprache sprechen...

...aber machen die Deutschen auf Ballermann & Co denn ewtas anderes? Die erwarten doch auch, dass derjenige, der ihnen etwas verkaufen will, deutsch sprechen kann....


 welsch antwortete am 29.08.05 (14:06):

Ich weiß nicht, ob der Vergleich mit Ballermann etwas taugt.

Die Trägheit, Fremdsprachen zu erlernen, ist meiner Meinung nach bei allen Völkern gleichmäßig verteilt. Wer eine Fremdsprache erlernen will, der tut das auch, Zwang führt da zu keinen Erfolgen.

Wenn ich im Elsaß bin, kann ich mich mit den Leuten gut auf Deutsch unterhalten, wobei die Voraussetzung ist, dass ich Ihnen sage, dass ich leider nicht französisch sprechen kann.

Fahre ich aber über den Vogesenhauptkamm hinweg, verstehe ich nur noch Bahnhof. Genauso ist es umgekehrt für die Franzosen, wenn sie in den Schwarzwald fahren, da ist dann auch kaum jemand, der sie in ihrer Sprache versteht. Und ich denke, das dürfte an anderen Grenzen Deutschlands auch nicht besser sein.

Ist denn überhaupt bekannt, an wieviel europäische Länder Deutschland angrenzt?

Ich will mal einen Versuch wagen: Frankreich, Luxemburg, Belgien, Niederlande, Dänemark, Polen, Tschechien, Österreich, Schweiz. Wieviel Sprachen müssten wir erlernen, um mit allen Nachbarn in deren Sprache sprechen zu können ?

Ich selbst kann nur zwei Sprachen, als da sind: Deutsch und........Schwäbisch ! Hihi..


 utelo antwortete am 29.08.05 (14:11):

Wie alles, kann man auch nicht verallgemeinern, dass Menschen -egal woher sie kommen- sich weigern Fremdsprachen zu lernen. Ich hatte ca. 20 Jahre lang jeden Sommer Schülerinnen der Euro-Akademie hier, die 3 - 4 Wochen ihre Deutschkenntnisse verbessern wollten. Sie kamen aus fast allen Ländern, Italien, Spanien, Frankreich. Die letzten kamen aus Rumänien und Russland. Bis auf die Franzosen waren sie alle sehr eifrig beim Lernen. Am fleißigsten und ordentlichsten waren die Russinnen. Sie bemühen sich perfekt zu lernen und schreiben wie gemalt.
Die Franzosen wollten nicht wirklich lernen und waren teilweise echt arrogant. Aber nur bezüglich Deutsch lernen. Sprach man mit ihnen aber über essen und kochen und Spaß, waren sie durchaus nett.
Ich mag Fremdsprachen, weil ich mich gerne mit anderen Menschen unterhalte, eben auch in deren Sprache. Im Urlaub oder bei ausländischen Freunden möchte ich auch wenigstens etwas von dem verstehen, was die nicht Deutsch sprechenden Gäste, erzählen. Und es trainiert das Gehirn ungemein.
Allerdings bin ich etwas im Zwiespalt, wenn unsere Kinder in den Schulen türkisch lernen sollen, damit die Türkenkinder hier besser klar kommen. Ich selbst spreche etwas türkisch, aber habe das freiwillig gelernt, um auch im Urlaub etwas besser klar zu kommen.


 Illona antwortete am 29.08.05 (20:57):

So sollte es mit den Fremdsprachen sein, denke ich, nur ohne Schulgeld

Tagesschau heute

Dreisprachige Grundschule( mit Schulgeld)

Englisch oder Französisch gibt es schon seit Jahren auch an Grundschulen. Neu aber ist, dass Franzosen oder Briten in ihrer Muttersprache unterrichten. In Magdeburg startete jetzt bundesweit das erste dreisprachige Projekt. Gut 40 Kinder werden ganztägig von Lehrern und Erziehern unterrichtet und betreut. Träger ist die Evangelische Jugendhilfe, die bereits einen dreisprachigen Kindergarten in der Landeshauptstadt von Sachsen Anhalt betreibt.

gruß Illona


 welsch antwortete am 29.08.05 (22:46):

Illona,

wenn Du die Forderung stellst, "nur ohne Schulgeld", dann solltest Du auch sagen, wer dann das bezahlen soll. Es ist in meinen Augen reichlich bequem, vom Staat immer nur zu fordern, aber niemand sagt, woher das Geld kommen soll.


 Illona antwortete am 29.08.05 (22:56):

Welsch
Geld in die Bildung zu stecken scheint mir das allerwichtigste zu sein, egal, wo es herkommt.
Guck mal in den letzten Bericht vom Rechnungshof, da wurde es ungesühnt verschleudert.
Da alle die gleichen Chancen haben sollen, darf es kein Schulgeld geben sondern lieber Zwang, solche Schule besuchen zu müssen, so sie denn endlich errichtet werden.

"Wenn man den Bericht des Bundesrechnungshofes v. 03.09.2003 aufmerksam liest, könnte man schier verrückt werden.
Nahezu 1 BILLION Euro Mindereinnahmen des Staates durch Steuerbetrug und Steuerhinterziehung und unsere Bundesregierung gaukelt uns vor, die Staatsfinanzen seien nur noch durch einen radikalen Sozialkahlschlag zu retten."

Gruß Illona


 seewolf antwortete am 30.08.05 (03:17):

Es dürfte für JEDES Kind - weltweit - ein Segen sein, aus dem Dunstkreis seiner dumpfbackigen, frustrierten, von elendiglichen Erlebnissen geprägten, fehlgeschlagenen Lebensplänen zermürbten, unerfüllten Sehnsüchten verzehrten, nicht gelebten Lüsten ausgetrockneten, stattgefundenen Unfähigkeiten geschlagenen, kurzum: der Hölle verfallenen Seelen - befreit zu sein....

Es lebe der Frohsinn und die Lebenslust. Mögen die finsteren Einflüsse schweigen!


 Claude antwortete am 30.08.05 (08:11):

welsch, du kannst nicht von dir auf andere schließen hier in der Pfalz sprechen und verstehen eine Menge Leute französisch und im badischen wohl auch. Die kommen auch jenseits des Vogesenhauptkammes gut zurecht. Die haben das ja nicht mit der Muttermilch eingesogen sondern sie haben es gelernt. Einige haben es aber auch uff der Gass uffgeschnappt, lache. Ich finde es wichtig das in den Schulen zumindest eine Fremdsprache gelehrt werden sollte es wird wohl im Regelfall englisch sein, und das möglichst ohne Schulgeld. Von Muttersprachlern unterrichtet wäre Vorteilhaft! Chancengleichheit ist wichtig, schon aus Egoismus, wir ziehen uns sonst in der komplizierter werdenden Welt die nächste Dynastie Sozialhilfeempfänger groß. Gutbezahlte Arbeit wird es zunehmend nur noch für qualifizierte Menschen geben.
Freundlicher Gruß Claude


 Claude antwortete am 30.08.05 (08:13):

seewolf, was meinst du eigentlich mit deinem Beitrag?
Gruß Claude


 schorsch antwortete am 30.08.05 (08:30):

Ich lese immer die Ergebnisse der Hochschulklassen-Abschlüsse in unserer Gegend. Und da fällt mir immer wieder auf, dass der Anteil der Ausländerkinder (Secondos) in den ersten Rängen übermässig gross ist. Wir haben also einerseits das Problem der schlechten UND der besten Ausländerkinder. Wobei ich natürlich die Besten nicht als Probleme bezeichnen möchte.
Vor ein paar Wochen las ich auch einen gut dokumentierten Bericht über Secondos, die es zu einer eigenen Firma gebracht haben hier.


 rolf antwortete am 30.08.05 (09:52):

Solange Geld fürs kostenlose Studium da ist, muß die Grundausbildung kostenfrei sein, beginnend im Kindergarten.
Zur Grundausbildung gehört auch mindestens eine Fremdsprache


 pilli antwortete am 30.08.05 (11:13):

in Köln wird seit jahren ein modell mit deutsch-französischer sprachbildung....beginnend mit dem kindergarten und weiterführend dann in der grundschule...angeboten.

ja rolf, das wäre schon schön...kostenfreie kindergarten-betreuung! :-)

ich erinnere mich nicht so gerne daran, das ich als alleinerziehende seinerzeit schon 100.-DM gezahlt habe für den kindergarten und später dann für die tageseinrichtung mit verpflegung 150.-DM zusätzlich zu den gebühren für das Musik-Gymnasium, die nochmal 150.-DM betrugen. keine ahnung mehr, wie ich das geschafft habe :-) aber wird wohl irgendwie gefunzt haben.

vergangene woche hat meine tochter sich verschiedene kindergärten angeschaut und davon berichtet, wie unterschiedlich hoch die dafür zu zahlenden beiträge sind und sich für eine private eltern-initiative entschieden, die gemessen an den städtischen einrichtungen, nicht sehr viel teurer ist, aber wesentlich mehr aktivitäten anbietet.

:-)


 welsch antwortete am 30.08.05 (12:10):

Ich denke, da müssen einige doch noch lernen, dass man "dem Staat" nicht alles aufbürden kann und auch selbst ein bisschen mit dazu beitragen muss.

Dieser Sozialwahn, wonach der Staat alles zu regeln hat und man persönlich keinerlei Leistung einzubringen hat und man sich genüsslich im sozialen Netz räkeln kann, der muss aufhören. Am Kindergartengeld ist noch niemand zugrunde gegangen, siehe pilli !

Auweia, welsch, jetzt hauen sie Dich aber...;-))


 rolf antwortete am 30.08.05 (12:36):

Zugrunde gegangen nicht, aber die Kinder, die wegen der Kosten zu Hause bleiben, kommen mit Bildungsrückstand und evtl. fehlendem Geminschaftssinn in die Schule, wo sie dann vom Start an benachteiligt sind.


 Lissi antwortete am 30.08.05 (13:30):

welsch,
echt ein schlimmer, wie du heute bist,
zu die Mütter und die Kinder.


 Claude antwortete am 30.08.05 (14:12):

Rolf,
ich glaube wir tun uns kein Gefallen auch in rein finanzieller Hinsicht, wenn wir nicht jede Möglichkeit wahrnehmen Kinder und Jugendliche gut auszubilden. Das hat nichts mit in der sozialen Hängematte räkeln zu tun wie Welsch meint. Gut man könnte ja nach dem Einkommen der Eltern den Grad der Bedürftigkeit festlegen und danach auch die Zuwendungen festlegen .Schlecht ausgebildete junge Menschen in die Arbeitswelt zu entlassen ist ein teurer Spaß, viele, zu viele, wird man dann alimentieren müssen.

Welsch,
auch in der CDU ist deine Meinung schon längst überholt, ich bin auch für zumutbare Belastungen, und absolut intolerant gegenüber Faulpelzen, dass hat aber nichts mit der Unterstützung zur Ausbildung zu tun, diese Unterstützung ist EIGENNUTZ, und schützt die Gesellschaft vor zu vielen Kostgängern. Wie das zu geschehen hat darüber wird zu reden sein. Das hat mit linkslastig nicht das Geringste zu tun, ich bin wahrhaftig nicht linkslastig, mein Idealbild ist eine bürgerliche Demokratie, aber durchaus der Allgemeinheit verpflichtet, bitte schön!!!

Freundlicher Gruß Claude


 welsch antwortete am 30.08.05 (15:45):

Ach Claude....

man kann hier schreiben, wie und was man will, wenn man nicht in die allgemeine Politikerschelte und dem Geschrei nach dem Staat mit einfällt, kriegt man sofort eins auf die Mütze. Irgendwie ist das frustrierend.

Natürlich bin ich nicht für generelle Streichungen von Zuschüssen, da müsste ich ja so sein, wie man mich hier hinstellen will.

Aber dieses ständige Geschrei nach dem Staat (wen immer man sich darunter vorstellen will) das ist ärgerlich.

Der Staat solls richten, der Staat soll zahlen, der Staat, der Staat, der Staat.

D A S ist es, was mich ärgerlich macht, dass immer die Allgemeinheit dazu herhalten soll, damit man ja selbst nichts dazu beitragen muss.

Wir haben unsere Tochter (geb.1961) in den Kindergarten geschickt und haben treu und brav unseren Beitrag geleistet, nicht mehr und nicht weniger verlange und erwarte ich von der jetzigen Generation, die Kinder aufzieht.

Und wenn jemand wirklich nicht in der Lage ist, Kindergartengeld oder Schulgeld zu entrichten, dann reicht es allemal, Unterstützung zu gewähren. Das aber generell zu erwarten, das geht mir zu weit. Und dagegen habe ich geschrieben. Nicht mehr und nicht weniger.

Gruß welsch


 rolf antwortete am 30.08.05 (15:54):

Der Staat, das sind wir, vertreten durch unsere Regierung, fordert doch mehr Kinder.
Warum soll dann die Forderung nach öffentlicher Förderung gerade der Jüngsten falsch sein?
Die Grundlagen der Bildung, soweit sie nicht in der Familie gelegt werden, sollten doch für alle gleich sein, auch für die, die sich den Kindergartenplatz nicht leisten können oder auch wollen.
Mir persönlich könnte es egal sein, meine Kinder sind aus dem Alter raus.


 rolf antwortete am 30.08.05 (15:59):

Und zur Überschrift passend:
Gerade für die "Ausländerkinder" ist es wichtig, vor der Schule die deutsche Sprache näher gebracht zu bekommen.


 Claude antwortete am 30.08.05 (16:35):

Welsch,
ich hatte dich in der Tat so verstanden dass du alles rigoros streichen möchtest, mir liegt nichts ferner als dir eines auf die Mütze zu geben und wir sind oft einer Meinung denke ich mal. Wenn jemand wirklich nicht in der Lage ist Dinge für sein Kind zu bezahlen muss im geholfen werden, einverstanden, dass ist in Ordnung. Wie man das im Einzelnen macht darüber müsste aber geredet werden. Viele Leute haben sich daran gewöhnt nach dem Staat zu rufen obwohl sie sich selber helfen könnten und sie werden auch bedient, das nenne ich null Gemeinsinn.
Freundlicher Gruß Claude


 Claude antwortete am 30.08.05 (16:41):

Rolf,
sicher sollen die gefördert werden, aber die Eltern die sich leisten können einen Beitrag zu leisten sollen den auch bezahlen. Ich fände es sehr wichtig das Kinder von Ausländern deutsch lernen, selbst wenn deren Eltern dagegen sind. In Frankreich wird das mir der Vorschule erreicht, ich meine die ist sogar Pflicht, weiß es aber nicht genau.
Jedenfalls gehen fast alle Kinder in die École maternell.
Freundlicher Gruß Claude


 dutchweepee antwortete am 30.08.05 (18:59):

@CLAUDE ...hier in holland ist es auch pflicht ...kinder MÜSSEN ab dem vierten lebensjahr in die vorschule und können dann bei beginn der ersten klasse meist lesen und schreiben.

ein "nicht-EU"-ausländer muss auch erst ein halbes jahr auf eine sprachschule, bevor er seine steuernummer und somit seine arbeitserlaubnis bekommt. ohne diese steuernummer ist ein längerer verbleib in den niederlanden nicht gestattet.

.


 Claude antwortete am 30.08.05 (19:42):

dutchweepee,
das ist auch sehr vernünftig das es Pflicht ist, und es spart im Endeffekt noch Kosten. Ich hoffe das so eine Einrichtung sich auch in Deutschland durchsetzen wird.
Ich denke auch das es in der EU Pflicht in allen Schulen sein sollte eine Zweitsprache zu lernen, am besten wohl englisch!
Freundlicher Gruß Claude


 schorsch antwortete am 31.08.05 (10:59):

Generell (aus bitterer Selbsterfahrung!) bin ich der Meinung, dass Bildung nicht vom Einkommen der Eltern abhängig sein darf. Wenn höhere Schulen nur noch von Gutbetuchten besucht werden könnten, dann würde das zu Zuständen führen, wie man sie aus Indien mit seinem Kastensystem kennt! Es ist schon schlimm genug, dass Söhne und Töchter, deren Vater ein Unternehmen leitet oder besitzt, automatisch einst die Leitung übernehmen, und vielleicht mit einem IQ von 85 über Mitmenschen mit IQ 150 befehlen können.


 Karl antwortete am 31.08.05 (15:01):

@ schorsch,

ich unterstütze deine Meinung. Ich halte die gegenwärtige Entwicklung für eine gesellschaftliche Katastrophe. Ich habe mich hier schon immer gegen Studiengebühren und Schulgeld ausgesprochen. Meine persönliches Wissen um die Situation meiner Studenten sagt mir, dass sich viele ein Studium und erschwerten Bedingungen nicht hätten leisten können. Bereits jetzt arbeiten viele neben dem Studium, um sich zu finanzieren.


 dutchweepee antwortete am 31.08.05 (19:23):

ganztags-schulen sind keine erfindung der neuzeit. ich bin zu DDR-zeiten auch nach der schule in den hort gegangen, wo wir unter anleitung die hausaufgaben, sport und spiele gemacht haben. das war cool und man hatte abends "zeit für die eltern". selbst leistungs-schwächere konnten so aufholen und wer besser war hat geholfen.

geht mal heute nach einem kinobesuch der 10 bis 16 jährigen durch den saal. ihr würdet staunen, wieviele butterfly-messer und schlagringe ihr unter den sitzen findet.

das ist ein missbildungs-system!

.


 pilli antwortete am 01.09.05 (21:25):

ich hab euch vermisst; heute hatte es einen interessanten themen-abend im chat :-) bezüglich schule gestern und heute.

danke an rainer, war wiedermal ein erkenntnisgewinn; ernstes auch mal aus der *grosseltern-sicht* entspannt zu diskutieren.

:-)