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THEMA: Wer ist ein 'Despot' ?
19 Antwort(en).
Wolfgang
begann die Diskussion am 16.08.05 (08:30) :
Ein 'Despot' ist einer, der ueber Oel verfuegt, dieses aber den USA vorenthalten will. Wenn dieser 'Despot' das Oel seines Landes armen Nachbarn gar noch unter Weltmarktpreis gibt, ist Schluss mit lustig. Dann sehen die BUSH-Krieger rot und versuchen, den angeblichen 'Despoten' zu ermorden und drohen mit Krieg.
So geschehen in Venezuela. Dessen Praesident HUGO CHÁVEZ zeigt den BUSHisten aber eine Nase und laesst sich nicht beirren und gruendete zusammen mit dreizehn karibischen Staaten die Erdoelgesellschaft "Petrocaribe".
So einfach und wirkungsvoll ist die Botschaft Richtung Washington und zur Nachahmung allen erdoelexportierenden Laendern empfohlen: Wohlverhalten - dann Oel ! Erpressung, Mordversuche, Kriegsdrohungen - dann kein Oel ! Ihr habt die Wahl !
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James
antwortete am 16.08.05 (11:32):
Bekommen korrupte Mitglieder des UN Sicherheitsrats Ölgutscheine, um gefällige Resolutionen zu beschliessen, wie beim Saddam?
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schorsch
antwortete am 16.08.05 (11:41):
Paradox: Ein grosser Teil der heute geförderten Ölmengen werden dafür eingesetzt, die Vormachtstellung im Erdölgeschäft zu erkriegen.....
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James
antwortete am 16.08.05 (11:55):
Am East River bei der korrupten UN fand der ganze Öl "Action" statt.
Mittwoch, 10. August 2005 Schmiergeld für Öl: Tausende Firmen im Verdacht
Die Vereinten Nationen (UN) haben eigenen Angaben zufolge Ermittlungen gegen tausende Unternehmen eingeleitet, die im Zusammenhang mit dem Irak-Hilfsprogramm "Öl für Lebensmittel" unter dem Verdacht der Bestechlichkeit stehen.
Unternehmen in rund zehn Ländern seien darüber informiert worden, dass sie im Zusammenhang mit den Vorwürfen namentlich genannt werden sollen, sagte einer der drei Chef-Ermittler, Richard Goldstone, am Dienstag in einem Interview der BBC. Die Unternehmen sollen Schmiergelder gezahlt haben, um Aufträge zur Lieferung von Hilfsgütern an den Irak und im Gegenzug Öllieferungen aus dem Land zu bekommen.
https://www.n-tv.de/565218.html
Internet-Tipp: https://www.n-tv.de/565218.html
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mart
antwortete am 16.08.05 (11:58):
.."Das Volk stürmt zur Siegesfeier auf die Straßen. „Der Caesar war ein Tyrann!“, schreit der erste Bürger, ein zweiter stimmt ihm jubelnd zu: „Es ist ein Glück für uns, dass Rom ihn los ward!“
Doch dann ergreift ein gewisser Marc Anton, ein früher Großmeister der politischen Talkshow, das Wort, und am Ende seiner Rede jubelt das Volk nicht mehr, sondern klagt um den eben noch geschmähten Diktator: „O edler Caesar, o jammervoller Tag!“ Alle wissen, was jetzt zu tun ist: „Steckt des Brutus Haus in Brand!“
Seltsam, dass man gerade heute an Rom, an Caesar und an Shakespeare denkt, wo doch die Spitzenmeldungen des Tages aus Schwabenland kommen. Doch auch der Kapitalismus hat seine Königsdramen, und die Schlagzeile „Schrempp geht, die Börse jubelt“ beschreibt eine absolut klassische Szene: Der Mächtige fällt, und alle, beinahe alle freuen sich sehr.
Wenn die Börse jubelt, hat das gewiss auch ökonomische Gründe. Aber es ist auch die Wiederholung eines uralten, animalischen Schauspiels. Nichts sieht der so genannte kleine Mann mit größerem Behagen als den Sturz des so genannten großen Mannes. Weil es ihn darüber hinwegtröstet, dass er es selber nicht zum großen Mann gebracht hat.
Ja, besser noch: weil das jammervolle Versagen der großen Männer ihm die beglückende Gewissheit verschafft, dass es in Wahrheit doch nur kleine Männer gibt. Wie bewundern wir den Torwarttitanen, und wie zufrieden sind wir, wenn er dann tölpelhaft am Ball vorbeigreift! Wie werden wir jubeln, wenn dieser unfähige Kanzler endlich abtritt – aber den Sturz seiner unfähigen Nachfolgerin, den werden wir ebenso feiern. So ist das Leben des kleinen Mannes das denkbar glücklichste: weil er nahezu täglich den Sturz eines Großen begießen kann..."
Wo geht dieser Wechsel aber blutrünstiger ab als dort wo sich Despoten ohne jede Kontrolle in ihrer Rolle als Weltverbesserer gefallen können?
Und wo fällt dieser Wechsel doch friedfertiger aus als dort wo die "Despoten" doch unter einer gewissen parlamentarischen Kontrolle stehen und es ihnen nicht so leicht gemacht, Ordnungsprinzipien und Gesetze, die die Macht des "Despoten" beschränken und kontrollieren sollen, auszuhebeln.
Jeder, der also die wirklichen und die nicht so echten Despoten dieser Welt in einen Topf wirft und noch dazu unterscheidet, ob das ein "guter" Despot oder ein "böser" Despot ist, ist antidemokratisch und in seinem Kampf für eine bessere Welt von einer hirnverbrannten Blödheit.:-)
Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/701/57644/
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BarbaraH
antwortete am 16.08.05 (12:28):
Ich fahre fort mit dem Zitieren des von Mart eingesetzten Links:
>>Heute muss niemand Schrempp bedauern, schließlich hat er selber das Raubtier namens „Profit“, das ihn jetzt verschlingt, umschmeichelt und gemästet.<<
Wie wohltuend, Mart, ist die Lektüre dieses Artikels, berichtet er doch vom Ende eines Despoten. Nun wollen wir nur hoffen, dass all die anderen Despoten dieser Welt ebenfalls ihrem baldigen Ende entgegen torkeln.
Quelle des Zitats: Süddeutsche Zeitung vom 30.07.05 Heißa, der Despot ist tot! Lange, allzu lange hat er im Amte gewütet, doch jetzt ist seine Zeit vorbei.
Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/701/57644/
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Medea.
antwortete am 16.08.05 (12:52):
Es ist wie mit den Köpfen der Hydra - wird einer abgeschlagen, wachsen sofort andere nach.
Geradezu schulbuchmäßig zu betrachten in den meisten afrikanischen Staaten .....
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mart
antwortete am 16.08.05 (13:09):
"Heißa, der Despot ist tot"
Ist dir, Barbara, eigentlich aufgefallen, daß es hier um die Dummheit, Naivität und auch den Neid des "kleinen" Mannes geht, der schreit, "Hurra! Hurra! Endlich" und dann alsbald beglückt wird neuen Despoten.
:-)))
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BarbaraH
antwortete am 16.08.05 (13:13):
Was wäre, wenn wir unsere großartige Schulmeisterin nicht hätten?
Wie sieht denn Deine Lösung aus, Mart? Resigniertes Zurückziehen und Murmeln: "Hat ja sowieso alles keinen Sinn?"
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James
antwortete am 16.08.05 (14:09):
Montag, 8. August 2005 Schmiergeld für Öl: Annan erneut im Visier
Ein hochrangiger westlicher UN-Diplomaten sagte anschließend, nun seien "zumindest bis zum Jubiläumsgipfel '60 Jahre UN' im September kaum noch Enthüllungen gegen den Generalksekretär zu erwarten". Volcker betonte hingegen, dass auch die Ermittlungen gegen Annan weitergingen. Die Auswertung von E-mails der Firma Cotecna werfe neue Fragen auf.
https://www.n-tv.de/564669.html
Internet-Tipp: https://www.n-tv.de/564669.html
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James
antwortete am 16.08.05 (14:25):
Deutschland, dein Armutszeugnis Harald Neuber 03.03.2005
Zum zweiten Mal musste die Bundesregierung am Mittwoch einen Bericht über Entwicklung von Armut und Reichtum in Deutschland vorstellen. Das Papier zeigt beunruhigende Trends auf und lässt drängende Fragen offen.
Es war keine gute Woche für die SPD-Grünen-Bundesregierung. Am Dienstag bescheinigte ihr das UN-Kinderhilfswerk UNICEF eine Zunahme der Kinderarmut in Deutschland (Arme Kinder in reichen Ländern. Nur einen Tag später stellte das Bundessozialministerium den zweiten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung vor.
So unternahmen die Verfasser dann auch alle erdenklichen Manöver, die Gründe für die steigende Armut zu verschleiern. Als Erklärung wird etwas diffus der weltwirtschaftliche allgemein schlechte Trend als Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 oder der US-Krieg gegen den Irak genannt.
https://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19586/1.html
Internet-Tipp: https://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19586/1.html
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Wolfgang
antwortete am 16.08.05 (14:30):
Die ist so was von kaputt. Der geht es auch um nichts mehr. Schon gar nicht ums Thema. Also: Am besten ignorieren !
Noch eine Information zum Thema: Auch Venezuela hat der oberste BUSH-Krieger mit Krieg bedroht. So, wie er alle Laender mit Krieg bedroht, die ihm nicht zu Willen sind. Ihm geht es ums venezuelanische Oel. Es geht dem immer nur ums Oel. Er, der BUSH, ist der Mann des militaerisch-industriellen, speziell oel-industriellen Komplexes. Er und seine Hintermaenner sind die derzeit groesste Gefahr fuer den Weltfrieden.
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Wolfgang
antwortete am 16.08.05 (14:35):
An den Webmaster: Waere es nicht sinnvoll, den 'James' mal zur Ordnung zu rufen... Der macht jedes Thema kaputt mit wirrem Geschreibsel. Zum Beispiel hier: Das Thema ist Venezuela, Oel und der Widerstand des HUGO CHAVEZ gegen US-amerikanische Zumutungen. Was macht der verrueckte James daraus ? Kommt mit Kinderarmut in Deutschland. Der Typ will jede Diskussion kaputtmachen. Wenn Du so einen Troll im Forum hast, Karl, macht es kaum noch Sinn, hier ein Thema zu eroeffnen.
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James
antwortete am 16.08.05 (16:34):
Das ist die alt-bekannte Demagogie.
Um von den eigenen Problemen abzulenken, gibt es genug Anlässe von fremden Themen zu berichten.
Wolfgangs Berichte sind ausserdem falsch, veraltet, und oft ohne Quellenangabe manipulativ aufbereitet.
Solche Rattenfänger-Methoden schachmatt zu setzen, ist angemessen und verhältnismässig.
Ich bitte, dass Wolfgang zur Ordnung gerufen wird.
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schorsch
antwortete am 16.08.05 (17:51):
james, ich habe dich schon mal gebeten, deine Maske zu heben. Wenn wir wüssten, in wessen Sold du stehst, könnten wir dich vielleicht besser begreifen.....
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BarbaraH
antwortete am 16.08.05 (17:59):
So sieht die Politik von Hugo Chávez aus, der den Ölreichtum des Landes an seine Bürger zurück gibt:
>>Die Ergebnisse dieser Politik sind bemerkenswert: Die Ausgaben für Bildung wurden von drei Prozent des Staatshaushaltes im Jahre 1988 auf sieben Prozent im Jahre 2001 erhöht. Seit Beginn der Alphabetisierungskampagne im Juli 2003 haben mehr als 1,2 Millionen Menschen Lesen und Schreiben gelernt – fast alle früheren Analphabeten. Eine Million Bücher wurde kostenlos zur Verfügung gestellt.
Doch Lesen und Schreiben macht nicht satt. Mit einem Kleinstkreditprogramm versucht die Regierung Arbeitsplätze zu schaffen. Seit seiner Einführung im August 2003 haben mehr als 70000 Familien daran partizipiert und zum Beispiel mit einer Nähmaschine begonnen, sich eine bescheidene Existenz aufzubauen. Auch die zweistufige Agrarreform zielt auf Armutsbekämpfung: In der ersten Stufe werden Rechtstitel über die Kommunen ausgegeben, auf deren Basis in der zweiten Stufe Land zugeteilt wird. Bisher wurden rund 1,5 Millionen Hektar staatlichen Eigentums zugunsten von 130000 Familien (ca. 650000 Personen) aufgeteilt. Die Regierung hat die Gründung von Genossenschaften gefördert, von denen es jetzt 50000 gibt. Der Staat subventioniert die Lebensmittel für etwa acht Millionen Menschen, die diese um 40 Prozent billiger erhalten. Rund eine halbe Million Personen erhält Lebensmittel kostenlos.
Statt Sozialabbau wird in Venezuela der gegenteilige Kurs eingeschlagen. 1,2 Millionen Arbeitslose aus den ärmsten Regionen erhalten staatliche Unterstützung, entweder zur Ausbildung oder zur Integration in das Arbeitssystem. Jede über 65 Jahre alte Person erhält Rente.<<
Quelle: AG Friedensforschung an der Uni Kassel Chávez befolgt Millenniumsziele Venezuela mit Kurs auf Armutsbekämpfung Von Helmuth Markov Aus: Neues Deutschland, 15. März 2005
Internet-Tipp: https://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Venezuela/markov.html
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Wolfgang
antwortete am 16.08.05 (18:11):
Wie in Kuba, so in Venezuela... Nie haben die USA geduldet, dass in ihrem 'Hinterhof' sich Staaten etablieren, die sich dem Wohl des Volkes verpflichtet fuehlen. Mr. BUSH - den der venezuelanische Praesident H. CHÁVEZ voellig zurecht nur 'Mr. Danger' nennt - will solch einer sozialen Politik den Garaus machen. Geht es nach 'Mr. Danger', dann soll es den Maechtigen und Reichen der USA noch ein wenig besser gehen und den Ohnmaechtigen und Armen noch schlechter.
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BarbaraH
antwortete am 16.08.05 (19:01):
Verlogener geht es wohl kaum. Fügt sich die Führung eines Landes nicht nach den Wünschen der USA, diffamiert man sie, der Demokratie zu schaden. Was ist das für eine Vergewaltigung der Sprache... und eigenständiger Nationen?
>>Auffällig ist die Begründung, die Washington für eine Überwachung der politischen Regime Lateinamerikas durch die OAS vorbringt. Die Staaten der Region spalteten sich heute nicht mehr in ein rechtes und ein linkes Lager, so Rice. Die Kluft bestehe zwischen denen, die demokratisch regierten, und denen, die dies nicht täten. Die Reaktionen auf solche Anwürfe waren zu Sitzungsbeginn verhalten. Immerhin ist der südamerikanische Kontinent inzwischen mehrheitlich von Mitte-Links-Kräften regiert. Die Staatsführungen von Brasilien, Argentinien und Uruguay haben sich deswegen zwar nicht gleich mit Washington überworfen. Doch zeichnet sich ab, dass die Bush-Regierung neben Venezuela keine weiteren Dissidenten gegen den Washingtoner Konsens dulden wird. Wer gegen die wirtschaftspolitischen Vorgaben opponiert, dem droht die Stigmatisierung als Feind der Demokratie. Mit allen denkbaren Konsequenzen.<<
Quelle des Zitats: heise-online vom 08.06.2005 An den Grenzen der Demokratie
Während Venezuela die Privatisierung des Erdöls rückgängig macht, fordert die US-Außenministerin eine Intervention
von Harald Neuber https://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20267/1.html
Internet-Tipp: https://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20267/1.html
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James
antwortete am 16.08.05 (20:53):
Wolfgang, der Despot von wilden Schlussfolgerungen ohne Beleg für die Öl-Dürstigen im Weissen Haus. Der Beleg für die Öl-Düstige am East River bei der UN gibt es dagegen.
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James
antwortete am 16.08.05 (21:01):
Wie wäre es mit einem konkreten Beweislastumkehr anstatt soviele Allgemeinplätze?
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