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THEMA: Leere-versprechen.de Teil 2
8 Antwort(en).
James
begann die Diskussion am 15.08.05 (11:15) :
Deutschland, dein Armutszeugnis Harald Neuber 03.03.2005
Zum zweiten Mal musste die Bundesregierung am Mittwoch einen Bericht über Entwicklung von Armut und Reichtum in Deutschland vorstellen. Das Papier zeigt beunruhigende Trends auf und lässt drängende Fragen offen.
Es war keine gute Woche für die SPD-Grünen-Bundesregierung. Am Dienstag bescheinigte ihr das UN-Kinderhilfswerk UNICEF eine Zunahme der Kinderarmut in Deutschland (Arme Kinder in reichen Ländern. Nur einen Tag später stellte das Bundessozialministerium den zweiten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung vor. In der Presse ist seither meist nur vom "Armutsbericht" die Rede. Nicht zu Unrecht, denn der Anteil derjenigen, deren Einkommen unter der von der Europäischen Union definierten Armutsgrenze liegt, hat sich seit dem Amtsantritt der Regierung im Jahr 1998 bis 2003 von 12,1 Prozent auf 13,5 Prozent erhöht. Solche Eingeständnisse macht man in Berlin natürlich nicht aus freien Stücken. Ein Bundestagsbeschluss vom 19. Oktober 2001 hält die Bundesregierung an, den Bericht zu erstellen.
So unternahmen die Verfasser dann auch alle erdenklichen Manöver, die Gründe für die steigende Armut zu verschleiern. Als Erklärung wird etwas diffus der weltwirtschaftliche allgemein schlechte Trend als Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001 oder der US-Krieg gegen den Irak genannt.
https://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19586/1.html
Internet-Tipp: https://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19586/1.html
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BarbaraH
antwortete am 15.08.05 (11:50):
Als großes Vorbild in der Bekämpfung von Armut könnten uns ein weiteres Mal die USA dienen. Dort kommt z.B. die 79jährige Urgroßmutter und Stahlarbeiterin, Bonnie Lovellette Rooks, die für die Bezahlung der Arztrechnungen und fälligen Hypothekenzahlungen ihrer alleinerziehenden Tochter schuftet, gut mit ihrem Job zurecht. Sie sieht ihn einfach als ihr Unterhaltungsprogramm, ihren Jungbrunnen, ihren Fitnessplan, ihr mentales Kräftigungsmittel und ihre industrialisierte Version des Kaffeekränzchens an.
Vielleicht liest unsere Sozialministerin ja den Seniorentreff. Wer weiß?
Quelle: F.A.Z., 15.08.2005, Nr. 188 / Seite 29 In Stahlwerksgewittern
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/4ApMoZRpl
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York65
antwortete am 15.08.05 (14:38):
Versprochen,wird viel...gehalten wird nichts....die Arm-Reich Schere geht immer mehr auf statt zu.Lafontaine und Stoiber sind die zwei,die nun diese Richtungen vertreten,der eine will,dass wenigstens die Schere nicht weiter geöffnet wird und der andere will sie noch weiter aufmachen.Mal sehn,jetzt rudert Stoiber zurück und will nur ein Zeitungsduell zulassen.
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BarbaraH
antwortete am 15.08.05 (15:14):
Ein Muster an leerem Versprechen bietet gerade Stoiber, der nach Rückfrage beim Wahlkampfchef der neuen Linkspartei, Bodo Ramelow, wirklich nicht als ehrenamtlicher Unterstützer ins Wahlkampfteam der Linkspartei aufgenommen worden sei. Vermuten könnte man es fürwahr, denn nachdem Stoiber lauthals einen Schlagabtausch mit Oskar Lafontaine gefordert hatte, um ihn "inhaltlich und konzeptionell" zu stellen, rudert er nun panikartig zurück. In einem "Print-Duell" möchte er sich nun nur noch mit Lafontaine auseinander setzen. Junge, Junge, das wird sicher die Auflagen der entsprechenden Zeitung in die Höhe schnellen lassen. ;-)))
Quelle: SPIEGEL-ONLINE vom 15.08.05 Stoiber wird zum Papier-Tiger
Erst griff er zur Trompete, dann ließ er zum Rückzug blasen: Zu dem erwarteten Fernsehduell zwischen CSU-Chef Stoiber und dem Spitzenkandidaten der Linkspartei, Lafontaine, wird es wohl nicht kommen. Nun will Stoiber lediglich ein "Print-Duell" mit dem Ex-SPD-Vorsitzenden.
Internet-Tipp: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,369840,00.html
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James
antwortete am 15.08.05 (15:58):
Der Blick ins Ausland liefert wieder die Problemlösung.
So hat die Weltbank 14 Länderbeispiele zusammengestellt, die mit der Strategie Wachstum Armutsbekämpfung in den 90er Jahren mit Erfolg betrieben haben.
Komischerweise haben Franzosen und Deutsche die Projekt- studie erstellt, dabei aber Zuhause nichts davon übernommen. Im Gegenteil, Clemens wird für seine Wachstumspolitik-Vorschläge vor lauter Verteil- und Fiskalgläubigkeit verpönnt.
Pro-Poor Growth and Inequality
The Pro-Poor Growth and Inequality website provides an introduction on how growth and changes in inequality together affect poverty reduction, as well as some of the necessary tools to better analyze the link between growth, inequality and poverty reduction.
https://kuerzer.de/X5Y5CvCYe
Operationalizing Pro-Poor Growth (OPPG) Work Program
The Operationalizing Pro-Poor Growth work program aims to provide advice to governments and donors on how to accelerate poverty reduction through economic growth. The work program seeks to respond to questions of economists and national policy makers on how to promote poverty reduction by increasing the participation of the poor in the growth process. The goal is not to provide a specific policy framework for pro-poor growth, but rather to provide guidance on key macro, structural and sectoral policies and how they relate to poverty and growth, as well as how might country context and initial conditions inform the selection, design, and prioritization of such policies.
This work program is co-funded by the Department for International Development (DFID), French Development Agency (AFD), and Bundesministerium fur wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) [Deutsche Gesellschaft fur Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH, Kfw Bankengruppe (Kfw)].
Hier komme ich auch nicht mehr mit ?!?
Internet-Tipp: https://kuerzer.de/X5Y5CvCYe
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BarbaraH
antwortete am 15.08.05 (16:14):
Ja, James,
die Deutschen sind eben noch nicht ganz so weit, dass sie ihre greisen Urgroßmütter in Stahlfabriken für den Lebensunterhalt ihrer allein erziehenden Töchter arbeiten lassen.
Hab noch etwas Geduld mit uns. Bald werden auch wir soweit sein.
Internet-Tipp: /seniorentreff/de/4ApMoZRpl
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James
antwortete am 16.08.05 (11:27):
Alternativwitz...
Titos Sozialismus
Da gab es einen schönen Witz: Dazu muss man wissen, dass das serbische Wort für "Wels" auch die damaligen Elitekadetten des Sozialismus bezeichnete .. also:
Mujo fängt einen Wels in der Drina, freut sich auf ein gutes Abendessen mit gebratenem Fisch aber seine Frau sagt "es gibt kein Öl" ... "na dann mach eine Brodett (Fischgulasch) "es gibt keine Tomaten" ... "dann back ihn doch im Brotteig!" ... "es gibt kein Mehl, Mujo!" Darauf nimmt er den Wels und wirft ihn wieder in die Drina - der Wels springt in die Luft und ruft "Es lebe der Sozialismus!"
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schorsch
antwortete am 16.08.05 (11:50):
James, das mit dem Wels hatten wir doch schon mal hier.......
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James
antwortete am 16.08.05 (21:21):
Manche lesen es gerne mehrfach, oder zum ersten Mal.
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