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Übersicht Archiv "Politik und Gesellschaft"

THEMA:   Hoher Ölpreis bringt Milliardengewinne

 54 Antwort(en).

hema begann die Diskussion am 06.08.05 (09:38) :

Um rund 60 Dollar pendelt der Preis für ein Barrell Rohöl (159 Liter ) am amerikanischen Markt. Die anhaltend hohe Nachfrage in den USA und in China sei laut den Experten der amerikanischen Investmentbank Meryll Lynch ein Grund für den hohen Ölpreis. Weiters werden Kapazitätsengpässe bei den Raffinerien von den Analysten immer wieder als Preistreiber genannt.

Der Durchschnittspreis war im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresabschnitt um 39 Prozent auf 53,20 Dollar je Barrel gestiegen. Der New Yorker Ölpreis lag jedoch zum Wochenschluss mit 60,43 Dollar bereits um 13,6 Prozent höher. Im Juli wurde mit 62,10 Dollar je Barrel ein Rekordpreis erzielt.

Merrill Lynch schätzt, dass die 70 größten Unternehmen der Branche in diesem Jahr ihre GESAMTGEWINNE um 26 Prozent auf 230 Milliarden Dollar erhöhen werden. Der Gesamtumsatz könnte um fast zehn Prozent auf 2,57 Billionen Dollar zulegen. Die globalen Branchenführer ExxonMobil, BP, Royal Dutch Shell sowie die amerikanischen Ölriesen ConocoPhillips und Unocal haben ihre Milliardengewinne weiter drastisch erhöht.

ExxonMobil legte im Jänner-Juli-Abschnitt um 38 Prozent auf 15,5 Milliarden Dollar zu, BP um etwa 32 Prozent auf 12,2 Milliarden Dollar und Royal Dutch Shell um rund 39 Prozent auf 11,9 Milliarden Dollar. Auch die vergleichsweise "kleine" österreichische OMV freut sich über Rekordergebnisse. Im ersten Quartal 2005 wurde der Gewinn gegenüber dem Rekordjahr 2004 noch einmal verdoppelt.

Die Großverdiener am Ölmarkt: ExxonMobil legte im Jänner-Juli-Abschnitt um 38 Prozent auf 15,5 Milliarden Dollar zu, BP um etwa 32 Prozent auf 12,2 Milliarden Dollar und Royal Dutch Shell um rund 39 Prozent auf 11,9 Milliarden Dollar. Chevron brauchte auch nicht zu klagen, obwohl der amerikanische Branchenzweite einen Gewinnrückgang auf 6,4 (Vorjahreszeitraum: 6,7) Milliarden Dollar verbuchte.

************************************
Diese Ölfirmen sind in meinen Augen Räuber und Banditen, die auf Kosten der Wirtschaft und der Autofahrer ihren unersättlichen Schlund füllen.
Auch sind sie Umweltverbrecher, die armen Bauern das Land stehlen und es dann ruinieren und verseuchen.




 Wolfgang antwortete am 06.08.05 (09:45):

Oelunternehmer sind Unternehmer wie andere auch. Sie gelten in unserer Gesellschaft nicht als "Raeuber und Banditen" (hema). Sie kaufen und verkaufen und wollen aus Geld mehr Geld machen. Das ist gesellschaftlich anerkannt, ja erwuenscht. Ihre Unternehmen und das Oel sind die Mittel zum Zweck (nicht etwa der Zweck selbst). Kapitalistisches business as usual. Der alltaegliche Wahnsinn.


 hema antwortete am 06.08.05 (09:52):

Ich gönn ihnen ja Gewinne. Das richtige Maß ist das Problem. Wenn es so weiter geht, ruinieren sie die Wirtschaft weltweit.

Ein bißchen Verantwortung würde wirklich nicht schaden. Vielleicht lernen es diese Bosse auch noch, dass es nur miteinander geht. Jeder gegen jeden ist auf Dauer tödlich.

Business as usual lasse ich nicht gelten.


 BarbaraH antwortete am 06.08.05 (10:02):

hema,

vielleicht bewirken die hohen Preise endlich ein Umdenken, weg vom Öl, hin zu den umweltfreundlichen regenerativen Energien. Dann würde diese Gier sogar ein Gutes bewirken.

Ganz gleich, ob die Ölreserven noch zehn oder fünfzig Jahre reichen: es wird der Tag kommen, an dem der letzte Tropfen gefördert wird. Öl ist ein kostbarer Stoff, viel zu schade, um damit Touris zu den Sonnenstränden rund um die Welt zu befördern. Allein über den Preis wird eine Reduzierung des Verbrauchs einsetzen.

Insofern müssen wir den "Räubern und Banditen" sogar dankbar sein....


 Wolfgang antwortete am 06.08.05 (10:04):

Ob Du es gelten laesst oder nicht, hema: Es ist kapitalistisches business as usual . Und an das Verantwortungsbewusstsein der Bosse zu appellieren ist etwa so erfolgreich, wie wenn ein Verdurstender in der Wueste nach Wasser schreit. ;-)


 schorsch antwortete am 06.08.05 (10:09):

Wären die "Räuber und Banditen" wirkliche Menschenfreunde, würden sie nur noch Öl liefern, wenn das einführende Land sich verpflichten würde, einen bestimmten Umsatz des Ölgewinnes in Forschung und Entwicklung alternativer Energien zu stecken. Im Moment sehe ich das aber eher so, dass die Ölmultis nach der Devise leben: "Ziehen wir dem Bären das Fell noch so lang über die Ohren, als er eines hat; nach uns die Sinthflut!"


 Wolfgang antwortete am 06.08.05 (10:19):

Menschen- oder Naturfreundlichkeit ist nicht gerade der Top in der Agenda des Kapitalismus. Von daher ist also keine Rettung zu erwarten. Der Oelpreis ist es, da hat Barbara recht, der dem Spuk der Verschwendung schnell ein Ende bereiten wird.


 Karl antwortete am 06.08.05 (10:53):

Obwohl das Öl knapp wird, verdienen die Ölkonzerne an den nun höheren Preisen mehr als früher. Ewig wird das so aber nicht weitergehen. Mich ärgern die überall zu lesenden Empfehlungen, nun Ölaktien zu kaufen, weil die Gewinne der Konzerne steigen. Warum in ein Auslaufmodell Geld rein pumpen? Dann doch lieber direkt in alternative Energien investieren.


 Wolfgang antwortete am 06.08.05 (11:03):

Wer das Risiko liebt, der spekuliert derzeit in Oelpapieren. Was soll daran falsch sein, Karl ? Man kann schnell Geld machen und irgendwann platzt die Blase und die, die nicht so clever waren und nicht rechtzeitig verkauft hatten, beissen die Hunde.

Wer allerdings auf Nummer Sicher gehen will, dem rate ich auch in erneuerbare Energien zu investieren. Eine 6, 7-prozentige Verzinsung ist derzeit drin. Fuer eine wenig risikoreiche Anlage ist das viel, meine ich.

Aber: Jeder wie er mag, sage ich. Es ist ja nicht Dein oder mein Geld, das manche meinen risikoreich anlegen zu muessen.


 mart antwortete am 06.08.05 (15:28):

<<Obwohl das Öl knapp wird, verdienen die Ölkonzerne an den nun höheren Preisen mehr als früher.<<(Karl)

Nicht vergessen, auch der Staat verdient daran mehr als früher!


 Lars antwortete am 06.08.05 (15:50):

Meine Frau und ich werden uns um eine Alternative bemühen.
Erdwärme finden wir die beste Lösung für uns, wir haben uns bei Familien, die sowas haben erkundigt, alle sind sehr zufrieden damit.
Wir machen das nicht mehr mit, mit den steigenden Oelpreisen, viel ist leider Hausgemacht.


 Marina antwortete am 06.08.05 (16:52):

Erdwärme ist genauso teuer, die Erdgaspreise richten sich nach den Ölpreisen leider.


 seewolf antwortete am 06.08.05 (16:54):

mart - danke für Deine Bemerkung.

Der Staat - UNSER Staat - also WIR als Gemeinwesen verdienen über die Steuern Unsummen an Ölprodukten.

Wo allerdings dieses Geld bleibt, ist ein anderes Thema. Wahrscheinlich versickert es in sogenannten Sozial-Projekten - oder als Zuschuß in der Altersversorgung von Rentnern und Pensionären...


 hugo1 antwortete am 06.08.05 (17:38):

Hallo Marina, Lars meint bestimmt echte Erdwärme und nicht indirekt über Erdgas usw.
Schon in der DDR gab es Wohnviertel ,die mittels Erdwärme versorgt wurden.
Der technische Aufwand hängt vom geothermischen Gradienten ab. Der gibt die Zunahme der Wärme in der Tiefe an und liegt bei ca. 3grd/100m.
Was nicht ganz so lohnend ist, sind die Wärmepumpen, da muss man schon vor dem Hasubau aktiv werden.


 schorsch antwortete am 06.08.05 (17:53):

Erdwärme resp. Wärmepumpen sind leider noch sehr teuer. Dazu kommt noch, dass erst wenige Politiker und Ämter so fortschrittlich sind, die Erlaubnis dazu zu geben.


 Wolfgang antwortete am 06.08.05 (17:58):

Auch die Investition in Geothermie (Erdwaerme) - eine der vielen erneuerbaren Energien - verspricht guten Renditen. Ich verweise auf folgenden Artikel (s. Link):

VDI nachrichten, Düsseldorf, 05.08.05

Geothermie-Fonds verspricht ueber 7 Prozent Rendite

Geldanlage: Neues Produkt fuer Privatanleger im Bereich Erneuerbare Energien

Von JOERG WEBER

Erdwaermekraftwerke koennten den gesamten Energiebedarf der Welt decken. In Deutschland gibt es erst sieben Strom erzeugende Geothermie-Anlagen, die den Betrieb aufgenommen haben oder im Bau sind. An einem neuen Geothermie-Projekt koennen sich jetzt erstmals private Anleger beteiligen. Eine Firma aus Hannover bietet Fondsanteile an und verspricht Renditen ueber 7 Prozent.

[...]

P.S.: Jede Investition birgt Risiken... Groesstes Risiko hier: beim Bohren nicht genuegend heisses Wasser zu finden.

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/OUmUi24vE


 Lars antwortete am 06.08.05 (18:40):

Die Investition für Erdwärme ist ziemlicht teuer, rechnet sich aber langfristig.
Bei uns müsste ca. 110m gebort werden, diese Alternative wird in unserer Gegend gefördert Schorsch, bekäme die Bewilligung sofort!
Das betrifft nicht Erdgas Marina, hugo hat das erkannt!


 mart antwortete am 06.08.05 (19:02):

Lars, soll das heißen, daß jedes Häuschen, seine 100 m Bohrung gefördert bekommt?

Wäre in meinen Augen doch nicht besonders sinnvoll? - oder nur für die Bohrfirmen und Geologen:-)


 mart antwortete am 06.08.05 (20:04):

Hema,


Keine Ölfirma kann Preise verlangen, die nicht bezahlt werden.

Auf dem Rohölmarkt ergibt sich der Preis ebenfalls aus Angebot und Nachfrage.

Die diversen Staaten machen mit ihrer prozentuellen Besteuerung der Mineralölprodukte (mehr als die Hälfte des Treibstoffpreises) ihren guten Rebach - Wozu wird dieser verwendet?

Die Opecstaaten machen einen ebenso guten Gewinn und auch hier sei die Frage gestattet, was sie damit machen und wem er zugute kommt.

Der Rohölpreis liegt für die Opecstaaten schon über der Grenze, die sie als gefährlich ansehen, da nun Alternativenergien echte Konkurrenten für Erdöl werden.-

Allerdings gibt es für die Mobilität noch keine echten Alternativen - und das heißt, das Autofahren, der LKW-Transport, die Flugreise auch in Zukunft immer teurer werden wird.

Und das ist gut so - nicht nur für die Umwelt!

Das Konzept des freien Warenverkehrs, das darauf aufbaut, daß Transportkosten fast nichts kosten, bekommt etliche Dellen, und das ist für die kleinen und mittleren Produzenten sehr gut.

usw.

Und der "kleine" Mann und die kleine Frau wird sich überlegen, wie er/sie mit weniger Energie auskommt und endlich die Angebote, die für diesen Bereich anwendungsbereit und erprobt sind, annimmt.


 Lars antwortete am 06.08.05 (20:13):

Das muss bei uns jeder selber bezahlen, es gibt keine Subventionen dafür mart, schade, der Staat hat auch bei uns immer weniger Geld, wäre aber doch sinnvoll?
Ist natürlich interessant und lohnend für eine Bohrfirma!


 mart antwortete am 06.08.05 (20:46):

Lars,

Ich kam auf die Förderung weil du geschrieben hast "Bei uns müsste ca. 110m gebort werden, diese Alternative wird in unserer Gegend gefördert"


Vielleicht findest du auf der angegebenen Seite beratende Stellen. Es lohnt sich wirklich (falls es ähnlich wie hier ist, nämlich produktunabhängig - Rechnen dir auch deine Energiekennzahl aus - davon hängt es vor allem ab, wie du weiter vorgehen kannst)

Könnte ja sein, daß du mit einer guten Isolierung dein Geld besser anlegst.


 mart antwortete am 06.08.05 (20:47):

Hier ist der Link:

Internet-Tipp: https://www.infoenergie.ch/


 siegfried46 antwortete am 06.08.05 (21:12):

@ Wolfgang Ich verstehe dich nicht ganz: du gibst im Beitrag vom 06.08.05 (11:03) Geldanlage-Empfehlungen mit möglichst hohen Renditen und weiter oben verurteilst du den Kapitalismus. Sobald man Aktien oder andere Wertpapiere kauft, ist man selbst Teil des Kapitalismus. Wenn man den Kapitalismus als Wahnsinn bezeichnet, dann darf man nicht selbst davon profitieren.
An den hohen Ölpreisén verdienen ja nicht irgendwelche abstrakten Konzerne, sondern die Aktionäre dieser Konzerne - und viele, die über den Kapitalismus herziehen, sind direkt oder indirekt über Investmentfonds Aktionäre. Wahrscheinlich sogar die PDS - wo will sie sonst ihr Geld ertragbringend anlegen?
Nicht der Kapitalismus ist das Übel, sondern es kommt darauf an, was wir alle daraus machen. Es hindert dich niemand daran, Oelaktien zu kaufen, Mitstreiter zu suchen, auf die Hauptversammlung zu gehen und gegen die Preistreiberei zu protestieren.


 Lars antwortete am 06.08.05 (21:16):

Herzlichen Dank für den Link, werde mich nun eingehend damit befassen, es lohnt sich bestimmt!


 siegfried46 antwortete am 06.08.05 (21:47):

Hat jemand schon Erfahrungen mit Erdwärme- oder auch Solarwärme gesammelt? Im Raum Freiburg müssten Erdwärme-Projekte doch sicher erfolgversprechend sein?
Wenn unsere Ölheizung kaputt ist, würde ich mich auch für so etwas interessieren.
Vor einigen Monaten hatte ich gelesen, dass in Baden-Württemberg Erdwärme gefördert werden soll oder ist dies wieder eingeschlafen? Hier wäre unser Steuergeld sicher optimal angelegt.


 Wolfgang antwortete am 06.08.05 (22:41):

"Es hindert dich niemand daran, Oelaktien zu kaufen, Mitstreiter zu suchen, auf die Hauptversammlung zu gehen und gegen die Preistreiberei zu protestieren." (siegfried46) - Ich weiss nicht auf welchem duennen Brett Du bist, Siegfried, aber ich habe keine Oelaktien, will auch keine haben (ist mir viel zu unsicher) und will schon gar nicht gegen Preistreiberei protestieren. Die hoehen Preise sind schon in Ordnung. Sie ergeben sich unter marktwirtschaftlichen Bedingungen aus Angebot und Nachfrage und aus staatlichen Einfluessen und natuerlich aus geologischen Knappheiten heraus. Der Erdoel- / Erdgaspreis, das ist sicher, wird noch gewaltig steigen.


 Wolfgang antwortete am 06.08.05 (22:47):

Kommt auf Deine besondere Situation an, Siegfried. Wie waere es u. U.mit einer Holzpellet-Heizung ? Die wird staatlicherseits gefoerdert. Erkundige Dich mal bei der oertlichen Energieberatung. Ich wuerde mich an Deiner Stelle beeilen und nicht warten, bis die Oelheizung in zig Jahren kaputt ist. Denn Erdoel / Erdgas wird schnell sehr, sehr teuer werden.


 schorsch antwortete am 07.08.05 (10:12):

Ölpreis eine Sache von Angebot und Nachfrage? Irrtum: Der Ölpreis wird GEMACHT. Die Ölmultis beschäftigen vermutlich Leute, die ihren Lohn damit verdienen nach Gründen zu suchen, mit denen man den Kunden weismachen kann, warum der Benzinpreis schon wieder angehoben werden muss! Ich habs in einem andere Thread schon mal gesagt: Wenn irgendwo auf der Welt ein Hund an eine Tanksäule pinkelt, gibt das den Ölmultis den Grund, den Preis zu erhöhen....

.....und es pinkeln viele Hunde irgendwo auf der Welt an Tanksäulen!


 Wolfgang antwortete am 07.08.05 (10:32):

Du erklaerst den hoehen Oelpreis mit an Tanksaeulen pinkelnden Hunden ? 'staun* - Dieser oekonomische Ansatz ist, falls er stimmt, nobelpreisverdaechtig. *lach*


 Wolfgang antwortete am 07.08.05 (10:58):

Vor einem Jahr stand Folgendes in der taz (da war ueberigens der Oelpreis bei 40 US$ Dollar / Barrel, heute morgen kostete das Barrel Oel schon 62,50 US$ Dollar):

Zweite Halbzeit fuers Oel

Diskussion mit falscher Perspektive: Die Frage ist nicht, wann uns der fossile Brennstoff ausgeht - sondern wann der Hoehepunkt der weltweiten Foerderung ueberschritten ist

Von MANFRED KRIENER

[...]

Jetzt demonstriert die aktuelle Oelpreiskrise auf dramatische Weise, dass die Frage nach der Reichweite der Oelreserven gar keine Bedeutung hat. Allein die Foerdermenge und Foerderpolitik werden das Ende des Erdoelzeitalters einlaeuten. Und es scheint, als haette die zweite Halbzeit dieses Erdoelzeitalters, der ungemuetliche Teil, bereits begonnen. Oder die Wendemarke steht unmittelbar bevor.

[...]

Wer wird in dieser Situation schneller reagieren: Angebot oder Nachfrage? Werden die Foerderlaender die Oelmengen nochmals steigern koennen? Oder werden die Oel-Junkies ihren horrenden Verbrauch senken? Dann haette diese Krise womoeglich noch eine heilsame Wirkung. In jedem Fall scheint eine Wegmarke erreicht, die man mit ein wenig Pathos durchaus epochal nennen darf.

Quelle... taz Nr. 7431 vom 10.8.2004, Seite 12

Internet-Tipp: https://www.taz.de/pt/2004/08/10/a0184.nf/text


 rolf antwortete am 07.08.05 (11:35):

Die Mineralölsteuer beträgt ca 0,65 € je Liter Benzin, unabhängig vom Preis.
Auch die Ökosteuer ist unabhängig vom Preis.
Nur die Mehrwertsteuer - noch 16 % - ist preisabhängig.


 mart antwortete am 07.08.05 (13:05):

Stimmt!

Hier haben wir 20% Mehrwertsteuer -

Macht aber doch auch eine Mehreinnahme aus, oder nicht?


 rolf antwortete am 07.08.05 (13:50):

Ja, aber nicht in dem Umfang, wie es uns die Mineralölindustrie glauben machne möchte.
Ein Erhöhung des Bezinpreises um 10 Cent bringt dem Staat eine Mehreinahme von 1,38 Cent je Liter, aber 8,62 Cent für den Konzern, der Tankstellenbetreiber hat davon garnichts, seine Provision ist mengenabhängig, unabhängig vom Preis, den er ja auch nicht beeinfussen kann.


 Wolfgang antwortete am 07.08.05 (15:03):

Die juengsten Preissteigerungen kommen ja auch nicht wegen der Steuern. Das ist sicher unstrittig. Kann es sein, dass das Erdoel ausgeht, und bevor es ausgeht, das Erdoel und seine Produkte wegen der jetzt einsetzenden Knappheit noch mal richtig teuer werden ?

Internet-Tipp: https://www.ecotrip.de/


 James antwortete am 07.08.05 (16:06):

Corporate Governance (eng. "Unternehmensführung und -kontrolle") bezeichnet die rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen, die mittelbar oder unmittelbar Einfluss auf die Führungsentscheidungen eines Unternehmens und somit auf den Unternehmenserfolg haben.

Der Ausgangspunkt für die Deklaration und Einführung von Corporate Governance liegt in den 1930er Jahren, als man erstmals das Auseinanderklaffen von Aktionärsinteressen und Unternehmensführung erkannt wurde. Ein bedeutendes Buch dazu erschien 1932 unter dem Titel "The Modern Corporation and Private Property" von Adolf A. Berle und Gardiner C. Means.

https://de.wikipedia.org/wiki/Corporate_Governance

Internet-Tipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Corporate_Governance


 Wolfgang antwortete am 07.08.05 (23:27):

Da bleibe ich lieber beim Thema und bei Tipps, wie man konkret dem hohen Oelpreis entkommen kann. Folgendes habe ich gefunden:

"Gerade mit Blick auf die immer weiter steigenden Oel- und Gaspreise sind Holzpellets-Heizungen fuer viele Hausbesitzer zu einer sinnvollen Alternative geworden. Derzeit kostet der Liter Heizoel 55,8 Cent, womit der jaehrliche Verbrauch eines Einfamilienhauses von etwa 2000 Litern mit 1.116 Euro zu Buche schlaegt. Mit 685 Euro fuer vier Tonnen Pellets stellen sich die Kosten fuer die gleiche Heizleistung durch ein Pellets-Heizsystem deutlich guenstiger dar. Mittlerweile heizen bereits 30.000 Haushalte in Deutschland mit dem Brennstoff Pellets und leisten durch die C02-neutrale Verbrennung einen Beitrag zum Klimaschutz. Dabei profitieren Hausbesitzer beim Einbau eines Pellets-Heizsystems von einer Mindestfoerdersumme aus dem Marktanreizprogramm ueber 1.700 Euro. Weiterhin koennen Darlehen der KfW Bankengruppe genutzt werden."

Quelle der Information... https://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/6706.php

Internet-Tipp: https://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/6706.php


 Lars antwortete am 08.08.05 (08:35):

Das ist eine gute und sinnvolle Alternative Wolfgang, leider lässt sich das im Nachhinein schlecht bewerkstelligen, denn es braucht ein Silo für die Pellets oberhalb der Heizung. Sowas lässt sich am besten bei einem Neubau machen, bei uns persönlich schlecht realisierbar, leider!
Hatte mich schon damit befasst, wäre eine sinvolle Sache, den die Pellets werden aus einem nachwachsendem Rohstoff gemacht ( Holz -Sägemehl )


 Wolfgang antwortete am 08.08.05 (09:37):

Jede Loesung ist abhaengig von Randbedingungen, Lars. Aber es gibt jede Menge Loesungen. Zum Beispiel: Eine Heizung, die nicht per Heizoel auf Erdoelbasis betrieben wird, sondern per praktisch vor der Haustuer erzeugtem Pflanzenoel (kurz Poel genannt).

Mir ist ein Projekt im Bayerischen bekannt, da haben sich die Eigentuemer und Mieter eines Mehrfamilienhauses zusammengetan und fuer runde 30.000 Euro in eine Pflanzenoelheizung mit Stromerzeugung - ein sogenanntes Blockheizkraftwerk (BHKW) - mit 24 kW thermischer Leistung und 12 kW elektrischer Leistung investiert. Damit heizen sie jetzt kostenguenstiger als frueher und erzeugen auch noch Strom, fuer den sie aufgrund des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 20 Jahre lang 19,33 Cent je kWh kriegen.

Ich empfehle, die oertlichen oder regionalen Energieberater zu befragen.


 BarbaraH antwortete am 08.08.05 (09:58):

Der steigende Ölpreis muss sich zwangsläufig auch auf den z.Zt. noch steigenden Mobilitätswahn auswirken. Den Billigflug zum Shoppen nach New York, London oder Rom wird es in Kürze nicht mehr geben.

Seit Jahren schon stelle ich mir die Frage, ob der Drang zur Mobilität nicht auch eine Flucht vor der Auseinandersetzung mit sich selbst sein kann. Wer ständig unterwegs ist, kommt kaum zum Nachdenken. In der Süddeutschen Zeitung lese ich von Blaise Pascal, der im 17. Jahrhundert fand,

>>dass „alles Unglück der Menschen einem entstammt, nämlich dass sie unfähig sind, in Ruhe allein in ihrem Zimmer bleiben zu können. Kein Mensch, der genug zum Leben hat, würde sich, wenn er es nur verstünde, zufrieden zu Haus zu bleiben, aufmachen, um die Meere zu befahren oder eine Festung zu belagern“.<<

Ich meine, da ist etwas dran.

Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 08.08.05
Schneller, höher, weiter, irrer

Wenn Mobilität zum Wahnsinn wird: Immer mehr Lebenszeit verbringen wir in Autos, Flugzeugen oder U-Bahnen, die menschliche Population scheint ausschließlich aus Verkehrsteilnehmern zu bestehen.
Von Gerhard Matzig

Internet-Tipp: https://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/243/58185/


 hema antwortete am 08.08.05 (10:07):

Mir ist es weniger um die Heizölpreise gegangen, als um die Sache überhaupt.

Es ist doch nicht zu bestreiten, dass die Ölmultis die ganze Welt abzocken, Europa aber auf alle Fälle. Und dieser hohe Ölpreis wirkt sich nicht nur auf die Heizöl- und Spritpreise aus, sondern auch auf große Teile der Warenerzeugung, da von der Strumpfhose bis zum Plastiksackerl überall Öl, bzw. Teer verwendet wird.

Außerdem steigen jetzt auch noch die Gaspreise um 10 %, obwohl hier weder ein Engpass noch ein Ende vorhersehbar ist, da die Erdgasvorkommen noch für 100 Jahre gesichert sind. Diese Händler, sind gesetzlich legalisierte Räuber, ohne Scham und ohne Anstand. Aber das wissen wir ja alle längst!


 hema antwortete am 08.08.05 (10:16):

Liebe BarbaraH!

Wie viele Menschen fliegen zum Shoppen nach New York? So viele werden es wohl auch nicht sein, dass uns dadurch Schaden entstehen kann.

In einem gebe ich dir aber Recht. Die Menschen haben keine Zeit mehr in Ruhe und ungestört sich mit der Welt auseinander zu setzen.

Das ist aber gewollt! Der Ehemann der Queen sagte in einem Intervie in Ascot: "Die Menschen müssen beschäftigt werden, sonst werden sie lästig!" (Er ist Mitglied des Club of Rome!) Genau das ist es, was die jetzige Politik ausmacht. Feiern ohne Ende, lustig muß es sein und zum Trinken muß was da sein. Ich nenne das Volksverblödung! Ist gemacht und gewollt! Gleichzeit machen sie <die Politiker> uns immer ärmer (der Ölpreis wirkt da kräftig mit) damit sie uns dann besser im Griff haben.

Gute Nacht liebe Welt! Es wäre höchste Zeit aufzuwachen, bevor es zu spät ist.


 Wolfgang antwortete am 08.08.05 (10:31):

Der hohe Oelpreis ist eben nicht gewollt, sondern sozusagen der 'Fehler' im System. Den werden sie aber nicht beheben koennen. Der hohe und weiter steigende Oelpreis signalisiert eine Knappheit. Diese Knappheit ist toedlich fuer den 'american way of life'. Deshalb fuehren die BUSH-Krieger ja ihre Kriege ums Oel. Es wird ihnen nichts nuetzen. Nur viel Leid werden sie noch ueber afrikanische, afghanische, arabische und persische Menschen bringen. Das Zeitalter des Verschwendens und Prassens eines kleinen Teils der Menschheit aber geht vor unseren Augen unaufhaltsam zu Ende. Die Frage ist nur noch, wie blutig dieser Prozess wird.


 mart antwortete am 08.08.05 (10:32):

Das erinnert mich an die Atrium Wohnhöfe, bei denen
das Bedürfnis wenige Tage oder am Wochenende wegzufahren bedeutend niedriger ist als sonst und deshalb bei Evaluationen als Parameter für die Zufriedenheit der Bewohner angesehen wird.

(Dichteste Verbauung durch Einfamilienhäuser mit kleinem eigenen Garten, Autoabstellplätze am Rand, etc....)

https://www.noe-wohnbauforschung.at/documentation/kf2026.doc

https://www.municipia.at/fallstudien/sp4/o_Name/f0000075.html

Internet-Tipp: https://homepage.univie.ac.at/peter.weichhart/ASSem02/Matzinger.htm


 mart antwortete am 08.08.05 (10:35):

Bezieht sich auf

BarbaraH 08.08.05 (09:58): Wenn Mobilität zum Wahnsinn wird


 schorsch antwortete am 08.08.05 (11:30):

Der Gaspreis ist - ungerechterweise! - an den Ölpreis gekoppelt. Ich sehe aber den Tag kommen, da alle Alternativbrennstoffe an den Ölpreis angedockt werden.......


 Wolfgang antwortete am 08.08.05 (11:47):

So oder so. Auf jeden Fall wird's teuer. Und Erdoel / -gas gehen ganz aus. Nur die ganz Alten wird es nicht mehr grossartig treffen. Die, die so um die 50 herum sind und erst recht die Jungen, sollten sich Gedanken machen um ihre ganz persoenliche Art und Weise, wie sie die Stube warm kriegen. Nach New York ueber's Wochenende zum Shoppen zu jetten wird bald kein Thema mehr sein.

Internet-Tipp: https://www.ecofreak.de/


 mart antwortete am 08.08.05 (13:52):

Aussagen wie diese folgende kamen hier öfters:

<<Es ist doch nicht zu bestreiten, dass die Ölmultis die ganze Welt abzocken, Europa aber auf alle Fälle.<<(hema)


Nur ungefähr 15% der gesamten weltweiten Ölproduktion
kommen von so genannten großen internationalen
Gesellschaften. 85% der weltweiten Ölproduktion
kommen dagegen von staatlichen Unternehmen
und der OPEC.

Die Milliardengewinne aus dem höheren Erölpreis werden zum größten Teil nicht in den Erzeugerländern zu Gunsten der Bevölkerung verwendet, sondern landen als Petrodollar in Banken, wo sie helfen, die USA-Wirtschaft zu stützen.

Würde der anstelle des Petrodollars der Petrodollar eingeführt werden, würde die wirtschaftl.Situation hier in Europa und dort in den USA wohl gänzlich anders ausschauen.


 mart antwortete am 08.08.05 (13:57):

Korrektur

anstelle des zweiten "Petrodollars" gehört "Petroeuro"


 Wolfgang antwortete am 08.08.05 (16:29):

Dem Verbraucher ist's sicher egal, was die Maechtigen hinter seinem Ruecken aushecken und wer ihnen das Fell ueber die Ohren ziehen will. Er wird das immer teurer werdende Oel und seine immer teurer werdenden Produkte letztlich bezahlen muessen. Die USA haben bislang immer noch zwei Joker im Spiel: ihre Waehrung und ihre militaerische Macht. Mit beiden spielen sie. Seit ein paar Jahren immer mehr auch mit der militaerischen Macht. Mehr Erdoel wird's aber dadurch nicht geben.

Es ist Zeit zum Umdenken. Erdoel hat fertig. Laender ohne eigene Erdoelvorkommen und ohne militaerische Macht werden untergehen, wenn sie sich auf dieses so schmutzige wie blutige wie teure Spiel weiter einlassen. Weg vom Erdoel muss die Devise sein. Nachhaltigkeit und Energieautonomie bzw. Energieautarkie heissen die Schluesselwoerter. Friedenspolitik ist das. Das geht. Ich verweise auf das Beispiel der oesterreichischen Region Murau (s. Link).

Internet-Tipp: https://www.alpenforum.org/i_biosphaeren-finster-kraxner.html


 mart antwortete am 08.08.05 (16:50):

Oh mir ist es nicht egal, ob das Rohöl den Produzentenländern gestohlen wird oder nicht und ich erlaube mir die Nachfrage, nicht zum ersten Mal, ob es korrekt ist von einem Diebstahl zu sprechen.

Da die Ertäge (durch den höheren Rohölpreis) in erster Linie den Erzeugerländern zugute kommen, frage ich - nicht zum ersten Mal - , warum um Himmels willen diese Staaten nicht imstande sind, eine nur ein halbwegs gerechte Wirtschaft- und Sozialstruktur aufzubauen. Kann es nur der Druck des Satans Westen sein, der verbrecherische, alles in die eigenen Taschen steckende Systeme aufrechterhält - nun im Iran ganz sicherlich nicht.
Wäre der Kampf gegen die zweifellosen himmelschreienden Ungerechtigkeiten nicht in erster Linie dort zu führen, wo die effektivsten Verbesserungen zu erreichen sind? Ablöse der Hegemonie des Westens (sprich Imperialismus im Diktus von Marx) wodurch? Durch ein gerechteres System - aber welches?

Mir als Verbraucher brauchen diese Fragen nicht zu interessieren, aber mir als Menschen ist es nicht egal.

Und außerdem denke ich, daß dieser Aspekt besonders bei den Menschen besondere Beachtung finden müßte, die sich der Gerechtigkeit verschrieben haben.


 BarbaraH antwortete am 08.08.05 (17:08):

Schau doch mal nach Saudi-Arabien, mart. Wer hat dafür gesorgt, dass die Erträge nicht der Bevölkerung dort zugute kommen?

Ich empfehle ein Interview mit Franz Alt zu lesen, dem dieses Zitat entnommen ist:

>>Franz Alt: Jede Solaranlage ist ein Friedenszeichen, weil um die Sonne niemals Kriege geführt werden. Um Öl wurden und werden Kriege geführt. Und George W. Bush bereitet gerade den nächsten Krieg vor. Es sind letztlich Kriege um Öl.<<

Quelle: heise-online vom 28.01.2003
Jede Solaranlage ist ein Friedenszeichen

Ein Gespräch mit Franz Alt über Solarenergie und Frieden, Öl und Kriege, Bush und Irak
von Craig Morris
https://www.heise.de/tp/r4/artikel/14/14019/1.html

Internet-Tipp: https://www.heise.de/tp/r4/artikel/14/14019/1.html


 Wolfgang antwortete am 08.08.05 (17:23):

Jeder wie er mag. Mir ist's halt egal, wer mir das Fell ueber die Ohren ziehen will. Erlauben werde ich es keinem. Viel mehr interessieren mich Alternativen zum schmutzigen, blutigen und teuren Oelgeschaeft. Mich interessieren mehr die nachhaltigen und solaren (und damit friedlichen) und kleinen, lokalen bzw. regionalen Loesungen. Und die propagiere ich. Noch ein Beispiel, das fuer Milliarden Menschen eine Chance eroeffnet. Ich zitiere:

Sonnenseite.com - 16.01.2005
https://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-News/5836.php

Das erste Solardorf in Indien

Ein kleines Dorf im südöstlichen indischen Bundesstaaten Andhra Pradesh, Bysanivaripalle, 125 Kilometer nordwestlich von Tirupati ist Indiens erstes Solardorf. Schon vor 20 Jahren haben die umweltfreundlichen Einwohner die Biogasanlage gebaut. Inzwischen sind es 26. Jetzt ging das Dorf komplett solar.

Die Nichtregierungsorganisation Intersol aus Oesterreich sponserte die ersten 26 Solaranlagen. "für unsere 26 Solaranlagen und die 23 Biogasanlagen brauchen wir kein einziges Streichholz mehr", sagt Sadananda Reddy, ein Seidenraupenzuechter, der zugleich Solaraktivist ist und die Solarkocher beschafft und installiert hat. Mit dem Solarkocher kann man Reis kochen, Peanuts roesten, traditionelle Andhra-Pradesh-Gerichte zubereiten, aber auch Pommesfrittes.

Der oertliche Waescher hatte seinen Kohlenherd aufgegeben und macht nun seine Buegeleisen auf einem Solarkocher heiss. Frau Papulamma, die fuer 48 Schulkinder Mittagessen kocht, sagt: "Ich brauche jetzt nie mehr Feuerholz im Wald holen." In Kursen haben die Frauen des Dorfes gelernt, die Solarkocher fachgerecht zu bedienen.

Das Musterdorf erspart der Umwelt jetzt 104 Tonnen CO2 pro Jahr. Die SK-14 Solarkocher hat Dieter Seifert aus Deutschland entwickelt. Voller Stolz sagt er: "Es gibt wohl Orte mit mehr Solarkochern. Aber die Kombination Solar-Bio in dieser Konzentration in einem Dorf ist einmalig. Dadurch ist das Dorf wirklich CO2 frei."

Soweit das Zitat... In dem Zusammenhang moechte ich noch auf diese Seite aufmerksam machen (s. Link) und auf die fantastischen Moeglichkeiten von Solarkochern:

Sonnenseite.com
Zwei Milliarden Menschen koennten solar kochen
https://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-Surftipp/solarkocher.php

Internet-Tipp: https://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Akt-Surftipp/solarkocher.php


 Wolfgang antwortete am 08.08.05 (19:19):

Der hohe Oelpreis - derzeit liegt er um die 63 Dollar pro Barrel herum - hat Einfluss auf das Verbraucherverhalten. Hier die aktuellen Zahlen fuer die Rohoelimporte im Juni 2005: Die Einfuhren gingen binnen Jahresfrist zwar um 7,2 Prozent auf 8,7 Millionen Tonnen Rohoel zurueck. Da sich der Durchschnittspreis fuer die Tonne Rohoel frei deutsche Grenze aber um 44,2 Prozent auf 306,35 Euro erhoehte, kletterte die deutsche Rohoelrechnung im Vergleich zum Vorjahr um 671 Mio. Euro auf 2,7 Mrd. Euro. (Quelle der Zahlen... Bundesamt fuer Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BafA))

Scheinbar ist der Oelpreis immer noch nicht hoch genug. Das kommt aber noch. ;-)


 BarbaraH antwortete am 10.08.05 (12:33):

>>Zwischen New York und Los Angeles wird jährlich mehr Öl verbraucht als in China, Japan, Rußland, Indien und Deutschland zusammen. (...) Tendenz: weiter steigend. 65 Prozent dieser riesigen Ölmenge sind Importe. Das mag erklären, warum die Bush-Administration einen Aspekt über alle ihre politischen Vorhaben stellt – die Sicherung der Ölversorgung. Und dazu ist ihr bekanntlich jedes Mittel recht. Die Kriege im Irak und in Afghanistan wie die militärische Präsenz rings um den Persischen Golf machen das deutlich.
(...)

Weshalb kämpft Washington um jeden Tropfen verfügbaren Erdöls? Eine plausible Erklärung könnte »Peak Oil« sein. (...) Das Problem, so (der Publizist) Engdahl, würde deutlich, »wenn große Ölfelder den Höhepunkt (Peak) ihrer förderbaren Kapazität überschreiten«. Der Produktionsverlauf eines Ölfeldes gleiche der Form einer Glocke. »Der Höhepunkt ist erreicht, wenn 50 Prozent der Ölreserven gefördert wurden.« Zwar könne die Fördermenge auf diesem Niveau einige Zeit gehalten werden, bevor sie abnimmt. Doch wenn der Förderhöhepunkt überschritten sei, verlaufe der Rückgang rapide: »Es gibt immer noch genug Öl, aber es wird immer schwieriger, es zu fördern. Je aufwendiger es wird, den Förderdruck aufrechtzuerhalten, um so teurer wird das Öl«, bis die Produktion irgendwann unwirtschaftlich werde, so Engdahl.
(...)

Inzwischen haben auch führende Ölkonzerne auf das Problem des sich dramatisch verknappenden Rohstoffs verwiesen.(...)
Chevron, der zweitgrößte US-Ölkonzern, (...) schrieb: »Eines ist klar: Die Ära des leichtgeförderten Öls ist vorbei. Wir rufen Wissenschaftler, Lehrer, Politiker, Umweltschützer, Wirtschaftsführer und jeden anderen auf, zur Neugestaltung der nächste Ära der Energiegewinnung beizutragen.«<<

Quelle: junge Welt vom 10.08.05
Die Welt in der Ölfalle
von Dieter Schubert

Internet-Tipp: https://www.jungewelt.de/2005/08-10/008.php


 BarbaraH antwortete am 11.08.05 (09:26):

Die Kehrseite des steigenden Ölpreises: Kaminbauer freuen sich über steigende Nachfrage. Alternative Heizsysteme rechnen sich immer mehr:

>>"Das Interesse an alternativen Heizsystemen steigt", sagt auch Michael Lüddecke vom Hamburger Kaminofenhändler Feuer & Flamme. "Wir machen derzeit grob geschätzt ein Viertel mehr Umsatz als im Vorjahreszeitraum." Dies bestätigt auch der Händler Broder Brodersen. "Sonst steigt die Nachfrage meist erst gegen September an. Aber dieses Jahr interessieren sich schon jetzt viele Kunden für Öfen", so ein Verkäufer zum Abendblatt.
(...)

"Stark im Kommen sind auch Heizungen, die mit Pellets, also Holzresten, befeuert werden", sagt Stephan Glöckler aus dem hessischen Ehringshausen (...)

"für Pellets gibt es auch Fördermittel", sagt Matthias Sandrock, Energieexperte der Hamburger Umweltbehörde. Die Heizungen fördert die Stadt mit rund 1000 Euro. "Und wer zudem eine Solaranlage etwa zur Warmwassergewinnung aufs Dach baut, bekommt 180 bis 270 Euro je Quadratmeter von der Stadt und 105 bis 120 Euro vom Bund", so Sandrock. In Heimfeld entstand gerade eine Reihenhaussiedlung mit Solardächern und Holzheizungen.<<

Quelle: Hamburger Abendblatt - Titelstory vom 11.08.05
Viele heizen schon mit Holz und Kohle
Ölpreisexplosion: Hamburger suchen Ausweg. Nachfrage nach Kaminöfen so groß wie nie zuvor. Neue Siedlung setzt auch auf Solar.
Von Daniela Stürmlinger

Internet-Tipp: https://www.abendblatt.de/daten/2005/08/11/469394.html